Naturbildarrangements mit getrockneten Blattformen

Heute bin ich endlich dazu gekommen, die beiden Karten mit getrockneten Blättern zu sichten, eine Auswahl zu treffen und sie in den beiden doppelseitig transparenten Bildrahmen zu arrangieren, die ich wie die Blätter vor einigen Wochen zum Testen erhalten hatte. Die Rahmen hatte ich schon aufgehängt, mit anderen Einlagen versehen. Nun wollte ich diese gedruckten Blätter durch die losen getrockneten Baumblätter ersetzen. Das Schöne an dieser Zusammenstellung waren die sehr kleinen Formate. Wenn man selbst sammelt, kommen erfahrungsgemäß deutlich größere Exemplare in die Auswahl, von denen einige nach sorgfältigem Pressen und Trocknen dann vielleicht das Zeug haben, gerahmt und gezeigt zu werden. Die Arbeit habe ich in dem Fall gespart, es ging nur ums Auswählen, Arrangieren und Fixieren auf den beiden Rahmenglasscheiben. Letzteres habe ich mit ein wenig Klebestiftfilm realisiert. Der hat den Vorzug später auf der Scheibe wieder mit Wasser abwischbar zu sein. Das Arrangement der wild zusammengewürfelten Blattauswahl sieht in dem einen hochformatigen und dem einen querformatigen Rahmen gut aus. Einige der Blätter konnte ich auch zuordnen. Zum Beispiel kann man den Ginkgo, den Efeu, den Farn und sehr kleine Rosenblätter identifizieren. Aber die anderen sind offenbar Zierformen zugeordnet, die ich nicht genau benennen kann. Egal, sie sehen überwiegend schön aus, und in der Zusammenschau spielt es auch keine Rolle, welche Arten im Einzelnen kombiniert erscheinen. Es ist mehr die Anmutung der vielfältigen Blattformen selbst, die den Reiz ausmacht.

Licht-Baum-Holz

Meine Freude von gestern war berechtigt. Die Arbeit mit diesem Ginkgo-Holz ist wirklich etwas Besonderes, wie ich bei der abschließenden Glättarbeit nochmal feststellen konnte. Dieses extrem helle, leuchtende, dezent strukturierte Holz strahlt etwas Sonnenhaftes aus. Es ist, wie wenn das Licht darin in besonders intensiver Form kondensiert wäre, das der Baum zu Lebzeiten eingesammelt hat. Das kann ich zwar, gerade im Sommer, von eigentlich jeder Holzart sagen. Aber bei diesem Ginkgo-Holz ist dieser Eindruck besonders deutlich. So freue ich mich darauf, das Armband bald versenden zu können, und natürlich auf eine Rückmeldung der Person, für die es als Geschenk gedacht ist, da der Ginkgo auf Nachfrage deren Lieblingsbaum ist.

Besonderes Ginkgo-Holz

Es ist schön, wenn ich über den Sommer meine Aktivität in Richtung des Wochenendes auf die kunsthandwerkliche Arbeit mit Holz verlagern kann. Das hat auch heute wieder gut funktioniert. Am Vormittag noch Projektarbeit und nachmittags konnte ich dann zur Manufaktur übergehen. Diesmal mit einem Baum bzw. dessen Holz, den ich sehr liebgewonnen habe. Nicht nur, weil wir ein Exemplar im Garten haben, die Art hat mich auch früher schon interessiert und fasziniert. Vor Jahren war es ein zusätzliches Highlight, Abschnitte von dessen Holz zu besorgen, in dem Fall aus Duisburg, wo seinerzeit eine größere Anzahl von Straßenbäumen gefällt worden waren. Allesamt weibliche Ginkgos, wie man aufgrund des bestialischen Gestanks feststellen musst, den die verfaulenden reifen Früchte verströmen. Übel für die Anwohner, aber gut für mich, denn auf dem Weg bin ich zu einer ordentlichen Zahl gut bearbeitbarer Abschnitte gekommen. Für das aktuelle Wunschbaum-Armband musst ich erst noch Kanteln sägen, da diese mir ausgegangen waren. Aber der Stab selbst ist immer eine besondere Herausforderung, da das Holz sehr leicht, spröde und ziemlich unberechenbar ist. Mit viel Sorgfalt und Vorsicht ist das Ergebnis aber zufriedenstellend geworden. So, wie es sein muss, um anschließend gut weiterverarbeitet zu werden. Und wenn es dann mal glattgeschliffen ist, offenbart es eine ganz eigentümliche Leichtigkeit und zitronige Helligkeit in seiner Ausstrahlung. Ähnlich wie Holunderholz, wenn man die Anmutung zugrunde legt. Das Armband kann ich morgen schon fertigstellen. Und ich bin sicher, H. wird damit ein sicher gut ankommendes Geschenk zur Verfügung haben.

Frühsommerlicher Gartenarbeitssamstag

Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Samstag wieder so viel Gartenarbeit mit sich bringen würde. Den Vormittag habe ich allerdings mit dem Backen des dritten Rhabarberkuchens für diese Saison ausgefüllt, zumindest größtenteils. Und dann waren da noch die verschiedenen Rest-Arbeiten in Bezug auf die Sommerpflanzen und die zugehörige Gartenarbeit. Also habe ich die Sonnenblumen, die bisher noch in einem kleinen Pflanztopf saßen, raus an ihren eigentlichen Standort verpflanzt. Es kommt aktuell nur noch ein guter sonniger Standort für sie in Frage, am Zaun zum Nachbarn hin, da alle anderen Plätze der letzten Jahre inzwischen zu stark von umstehenden Bäumen abgeschattet sind. Dort müssten sie zu sehr um das Licht kämpfen. So stehen sie in zwei Gruppen recht nah beisammen, werden in ausgewachsenem Zustand gut sichtbar sein und lassen sich vor allem auch übersichtlich mit Regenwasser versorgen. Das ist ja doch für einige Monate eine tägliche nicht unerhebliche Arbeit, so macht es Sinn, sie handhabbar vorzubereiten. Als nächstes haben wir Vs Vorschlag aufgegriffen, die größere unserer beiden Gleditschien in eine bestimmte Richtung zu ziehen. Mit einer Gummischlaufe um den oberen Stamm gelegt und mit einem gedrehten Drahtseil an unserem Weinrebengestänge befestigt. So versuchen wir dem Baum eine gerade vertikale Wuchsrichtung zu ermöglichen, denn hatte einen Überhang zur Sonnenseite, weil er sucht, seine Krone in dieser Richtung auszurichten. Auch hier ist natürlich der Grund, dass benachbarte Bäume, die Nashi-Birne, der Ginkgo und der Walnussbaum ihm das Licht in den anderen Himmelrichtungen reduzieren. Wenn er etwas höher hinausgewachsen sein wird, könnte dieses Problem sich auch erübrigen, bis dahin also die korrigierende Unterstützung mit dem Zugseil. M. hat sich wieder einmal endlos mit dem zurückgeschnittenen Efeu beschäftigt, immer mit dem Gedanken, die vertrockneten Blätter aus dem Untergrund des Efeugeäst hervorzuholen. Das ist natürlich eigentlich unnötig, aber es gibt eben auch spezielle Vorstellungen, die sich auf diesem Wege Verwirklichung suchen.

Den Garten für die Winterzeit vorbereiten

Der Walnussbaum vor allem, aber auch die Feigenbäumchen, der Nashi-Birnenbaum und der Ginkgo haben in diesem Herbst Unmengen an Laub produziert. Anders als sonst sind wir nicht dazu gekommen, es sukzessive zusammenzutragen und zum Kompost zu geben. So hatte sich eine Riesenmenge angehäuft, die ich heute im Eildurchgang mit dem Rechen auf große Haufen konzentriert und dann zum Teil in die Komposttonne gebracht und zum Teil in Grünschnittsäcken zwischengelagert habe. Auch das Springbrunnenbecken habe ich abgelassen, die Rizinusstauden abgeschnitten und die Pflanzkübel der Chilis umgestülpt, so dass der ganze Erdballen mit Wurzeln nun abtrocknen kann, um irgendwann auch in die Biotonne zu kommen. Damit sind schon wichtige Arbeiten für die Winterfestigkeit des Garens gemacht. Da aber gerade der Walnussbaum und der Nashi noch einiges an Laub nicht abgeworfen haben, sind wir noch nicht am Ende. Also noch mindestens zwei Wochen Beschäftigung mit diesen Herbstgartenarbeiten, bis uns die Adventszeit mit ihren vielen Herausforderungen in der vegetabilen Dekoration und im stimmungsvollen Schmücken uns vornehmlich in Anspruch nehmen und ebenso angenehm begleiten wird.

Blätterherbst und Winterpflanzen

Das ist schon die Hochphase des Baumherbstes bei uns. Jetzt fallen die Blätter bei fast allen Bäumen sehr rasch, nachdem sie sich je nach Art gelblich oder rot-bräunlich verfärbt haben. Besonders schön finde ich das zarte und leuchtend gelbe Herbstlaub des Ginkgos. Die lappigen Blätter des Walnussbaums dagegen werden bei Regen rasch unansehnlich und machen viel Volumen, das man zusammenkehren muss. Immerhin, einen Hauch von Blätterherbst durften wir erleben bzw. können wir in den nächsten Tagen noch beobachten. Das ist in den letzten Jahren auch typisch für die Zeit um Allerheiligen gewesen. Auch bei den Blumen haben wir die Weichen in Richtung Winter gestellt. Die nicht winterharten Sommerblüher habe ich entfernt und größtenteils durch frostunempfindliche Arten ersetzt. Traditionell bei uns eine Übergangslösung, bis im Frühjahr wieder neue einjährigen Blütenpflanzen eingesetzt werden. M. wird im Verlauf des Novembers die kleinen Pflänzchen in den Kübeln und Trögen noch mit Moos einrahmen, um sie symbolisch wärmend für die kalte Jahreszeit zu wappnen.

Zuversichtliche Honigprognosen

Es ist ein Jammer, dass zurzeit bei uns fast nichts blüht. Jedenfalls nichts, das für seinen Nektarreichtum bekannt wäre. Wir haben gewisse Hoffnungen, dass die Bienen zwischenzeitlich einiges von der Robinienblüte heimgebracht haben. Es ist aber noch zu früh, das abzuschätzen. Eigentlich wäre das Wetter ausnahmsweise mal günstig gewesen. Nicht zu viel Regen, nicht zu heiß, keine Extrembedingungen, die den empfindlichen Robinienblüten gewöhnlich zusetzen. So könnte es dieses Jahr tatsächlich wieder Robinienhonig geben. Ansonsten setzen wir als nächstes auf die Brombeeren und die Esskastanie. Das wird aber noch etwas brauchen. Bei der erfreulichen Vitalität der Bienenvölker und dem Zuwachs durch diverse kürzlich eingefangene Schwärme können wir zuversichtlich auf den weiteren Verlauf der Saison blicken.

Wuchsfreudiger Ginkgo

Unser Ginkgo hat in diesem Frühjahr schon enorm zugelegt. Nicht nur die Wuchshöhe ist für den Baum jetzt schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass wir ihn bis vor drei Jahren noch mit einer Stange stützen mussten. Auch die Kronenäste sind schon sehr ausladend. Da hat es sich bewährt, den weit abstehenden unteren Seitenast entfernt zu haben. So ist seine Architektur gleichgewichtiger, mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Abschattung für die Blumen, Stauden und Kräuter unter seinem Dach geringer ausfällt. Seiner Art entsprechend ist es dennoch ein sehr licht wirkendes Baumindividuum, das eindeutig und wohl auch in Zukunft über alle anderen hinausragen wird.

Attraktivitätsplus für die Gartenblumen

In diesem Sommer haben mir die Blumen wieder am meisten Freude gemacht, und tun es immer noch. Die Gartenbäume waren bis zuletzt merkwürdig unauffällig, wie wenn sie sich zurückhalten und Energie für bessere Zeiten sparen wollten. Ein ausgedünntes Blattkleid mit kleineren und immer wie dürr wirkenden Blättern. Wenig Wachstumsfreude, sowohl vertikal als auch in die Breite. Das wurde besonders beim Ginkgo und den Feigenbäumchen deutlich. Nur die Gleditschie ist im Kontrast zum Vorjahr sehr schön gewachsen und hat endlich einmal etwas wie eine Krone ausgebildet. Jetzt hoffe ich, dass diese Kronentriebe nicht über Winter wieder abfrieren und das Ganze von vorne losgeht. Jedenfalls hat dieser lichte Baum jetzt erkennbares Potenzial, um groß und kräftig zu werden, auch wenn sein Stämmchen aktuell noch nicht dafür spricht.

Das Zusammenspiel der Gartenbäume

Unsere Sonnenblumen halten sich in diesem Jahr besonders lange. Allerdings musste ich einige auch schon abschneiden, weil sie vollständig verblüht sind. Dadurch, dass ich sie aber zeitversetzt eingepflanzt hatte und es auch verschiedene Sorten sind, kommen immer wieder neue nach. Gerade die Riesenexemplare sind sehr blühfreudig, wenn auch die Blüten etwas kleiner ausgefallen sind in dieser Saison. Es liegt wohl daran, dass unser alter Feigenbaum nicht mehr da ist, dass die Gartenbäume in diesem Sommer gar nicht so dominant erscheinen. Der Walnussbaum ist trotz seiner schon beachtlichen Höhe in seiner Art ohnehin eher unauffällig. Der Ginkgo ist zwar der imposanteste und höchste von allen, ist aber schon so weit herausgewachsen, dass man in Augenhöhe nur noch den Stamm erblickt. Man muss den Blick schon Richtung Himmel erheben, um seine ganze Präsenz in sich aufzunehmen. Die beiden kleinen Feigenbäumchen werden noch einige Jahre benötigen, um sich gegenüber den älteren behaupten zu können. Und ganz dezent sind ohnehin die Gleditschien, wegen ihres noch sehr dünnen Stämmchens, aber auch bedingt durch die Art. Denn selbst ältere Bäume mit starken Stämmen bleiben sehr licht und filigran, wirken in keiner Weise aufdringlich. Ich hoffe, dass zumindest der stärkere der beiden sich gut entwickeln wird und irgendwann neben Walnussbaum und Ginkgo eine erkennbare Baum-Marke im Garten setzen wird.

Gartenbaumkonkurrenzen

Unser Ginkgo präsentiert sich in diesem Sommer lebendiger und wachstumsfreudiger denn je. Erstaunlich auch, wie stark der Stamm inzwischen geworden ist. Lange vorbei sind die Jahre, während derer er noch an einer Eisenstange gestützt werden musste. Jetzt hat er sich zu dem stärksten und höchsten Baum des Gartens entwickelt – und wird diese Position wohl auch so schnell nicht mehr aufgeben. Jedenfalls ist keine gleichwertige Konkurrenz in Sicht. Höchstens noch der Walnussbaum, der fast gleiche Höhe erreicht hat, aber noch nicht so stark ausgewachsen ist. Auch in späteren Lebensjahren wird er vermutlich immer etwas hinter dem Ginkgo liegen, besonders in Bezug auf die Höhe.

Erholsamer Sommerregen

Einen richtig schönen und erholsamen Sommerregen hatten wir am Abend. Aus der Ferne war zwar Gewittergrollen zu hören, aber das ist dann nicht näher gerückt. So erhielten wir eine Abkühlung und Erfrischung und konnten einmal das Gießen im Garten auslassen. Beim Blick in denselben bietet sich jetzt schon ein hochsommerlicher Eindruck. Es wird zunehmend dichter, immer grüner und schattiger. Gewaltig erschien mir heute der Ginkgo, der sich extrem vital zeigt und einen seiner unteren Äste weit ausgetrieben hat. Vielleicht werden wir den im Winter kappen müssen, damit der Baum in Zukunft nicht zu viel Eigengewicht zu tragen hat. Und auch als vorbeugende Maßnahme gegen Windbruch. Ansonsten ist dieser Ginkgo sehr stabil geworden, was vor allem seine starke Stammbasis zeigt, die kaum noch an den filigranen, jahrelang nur in die Vertikale strebenden Baum erinnern lässt, den wir lange Zeit mit einer Stange stützen mussten. Den Vorsprung gegenüber seinem großen Nachbarn, dem Walnussbaum kann er immer noch halten. Beide nehmen jährlich an Höhe zu, aber der Ginkgo ist dem Walnussbaum immer ein gutes Stück voraus. Ich vermute, dass dieses Verhältnis auch so bleiben wird, jedenfalls wenn ich die Wuchsform und längerfristige Entwicklung älterer Ginkgos als Referenz nehme.

Das war schon Hochsommer

Das war wohl der bisher heißeste Tag dieses Jahres. Und die Sonnenstunden könnten auch kaum ausgedehnter sein. Allerdings hat sich der um die Mittagszeit vermutete Rekord doch nicht eingestellt, zum Nachmittag hin hat sich die Strahlungsintensität der Sonne dann doch stark abgeschwächt. Auch sind zu hohe Lufttemperaturen nicht ganz so ideal für die Energiegewinnung aus der Kraft der Sonne. Wenn das aber noch einige Tage so bleibt, dann können wir uns für den Mai über das durchschnittliche Lichtangebot sicher nicht beschweren. Es freut mich sehr, dass trotz der Hitze jetzt auch der Ginkgo neue Blätter angesetzt hat und nach dem Erfrieren der ersten beim zweiten Anlauf erfolgreich war. In Sachen Höhewachstum wird er dieses Jahr sicher vom benachbarten Walnussbaum Konkurrenz bekommen. Bisher war er diesem immer noch knapp überlegen. Nun bin ich gespannt zu beobachten, ob sich der Höhenvorsprung umkehren wird.

Erfrorene Blätter beim Ginkgo

Den empfindlichen Frösten der letzten Tage ist nun sogar unser Ginkgo zum Opfer gefallen. Das habe ich bei einem ahnungslosen Blick in die Krone heute Nachmittag erschrocken festgestellt. Natürlich nicht der Baum als Ganzer, sondern die gerade erst entstandenen kleinen Blättchen. Die sind größtenteils schon herbstlich verfärbt oder bereits abgefallen. Dabei ist gerade der Ginkgo relativ robust, die Blätter allerdings waren wohl noch zu jung und zart, um unverhofft eintretende Minus-Temperaturen zu verkraften. Nun wird erst einmal eine Zwangspause eintreten. Aber dann wird er neue Blätter ausbilden. Und der zweite Anlauf wird vermutlich ein besonders üppiges Blätterkleid bringen. Das war jedenfalls bei ähnlichen Konstellationen schon öfter zu beobachten. Der Baum will damit wahrscheinlich sicher gehen, dass er für den Fall neuerlicher Verluste einen gewissen Überschuss zur Verfügung hat.

Ginkgo-Essenz

V. hatte nach dem Gespräch mit einem Bekannten die Idee, Blätter unseres Ginkgos mit Schnaps anzusetzen. Ginkgopräparate werden ja, das ist seit Jahren bekannt, zur Unterstützung der Gedächtnisleistung eingesetzt. Nur an den eigenen Baum haben wir in dem Zusammenhang eigentlich nie gedacht. Als Test finde ich das ganz interessant. Vor allem bin cih gespannt, inwieweit sich der Ansatz auch geschmacklich auswirkt. Aber der Zeitpunkt ist natürlich denkbar schlecht. Die Blätter sind schon ganz schwach herbstlich gefärbt. Viele Inhaltsstoffe werden zu dieser Zeit des Jahres bereits abgebaut sein. Es ist insofern zweifelhaft, ob das noch irgendeine essenzielle Wirkung haben kann. Falls nicht wird sich eine mehr versprechende Wiederholung im Frühjahr oder Frühsommer anbieten. Auch wenn mir der Gedanke missfällt, dem Baum, kaum dass er frische Blätter ausgebildet hat, selbige schon wieder abzunehmen. Es mag dann eine Beruhigung sein, dass er bei seiner inzwischen beachtlichen Höhe, den geringfügigen Verlust vermutlich wird kompensieren können.

Vitale Baumindividuen

Unser Ginkgo hat gerade in diesem Sommer enorm an Stammumfang zugelegt. Es ist eine Freude, im Zeitverlauf die rasante Entwicklung des Baums zu beobachten. Dieses höher, breiter und kräftiger Werden des Vertreters einer Art, die symbolisch für die Ewigkeit, zumindest für ein hohes Alter, Zähigkeit und Vitalität steht. Am bekanntesten in dem Zusammenhang ist sicherlich der in der Nähe der Abwurfstelle der Hiroshima-Bombe lebende Ginkgo, der ein Jahr nach der Katastrophe trotz verkohlter Gesamterscheinung einen frischen Trieb ausgebildet hat. Was für ein starkes Symbol für Lebenswillen und Unbeugsamkeit. Ich finde es einfach schön, ein solche Baumsymbol im eigenen Garten wachsen zu sehen. Heute schon ist er das dominante Baumindividuum des kleinen Gartenbäumeensembles. Und immer einen Tick höher als sein jüngerer Nachbar, der Walnussbaum. Der hat seine Krone in diesem Sommer erstmals auch etwas breiter ausgestreckt und ähnelt jetzt mehr dem Bild, das man sich gewöhnlich von einem Walnussbaum macht. Zuvor war er untypisch säulenartig gewachsen. Und selbst der so gebeutelte Feigenbaum ist übervoll mit ungefähr zur Hälfte der Endgröße angewachsenen, noch grünen Früchten besetzt. Sicher ein Resultat des vielen Regens in Kombination mit der lang anhaltenden Wärme. Hoffen wir, dass sie noch zur Vollreife gelangen können und uns neben einem schönen Rest-Hochsommer auch ein ausgedehnter, stabiler Altweibersommer vergönnt sein wird.

Gartenbaumdispositionen

Wieder kam das neue Hochdruck-Reinigungsgerät zum Einsatz. Aber erst, nachdem ich meine handwerkliche Arbeit abgeschlossen hatte. So wie es der Plan vorgesehen hatte. Ist doch schön, wenn sich das auch so realisieren lässt. Anderes musste allerdings wieder aufgeschoben werden. Zum Beispiel müsste der Feigenbaum noch weiter zurückgeschnitten werden. Es ist jetzt schon absehbar, dass einige der Abzweigungen endgültig abgestorben sind und keine neuen Triebe mehr ausbilden. Die werde ich demnächst kappen, schon allein um die verbliebene Energie den restlichen fruchttragenden Abschnitten zukommen zu lassen. Beim Ginkgo gibt’s in Zukunft wohl nichts mehr zu tun. Die Stütze ist zwar noch angebracht, aber ich habe sie schon im Spätherbst gelockert, damit sich keine Einschnürungen bilden. Und eigentlich wäre sie jetzt schon nicht mehr nötig, so stabil und kräftig wirkt der Baum bereits. Zweifellos wird er sich zum am höchsten hinaufwachsenden Baumindividuum des Gartens entwickeln, knapp gefolgt von dem viel jüngeren, aber sehr vitalen Walnussbaum, der sein Vertikalwachstum fortzusetzen scheint. Auch die Seitenäste sind sehr steil aufgestellt, so als ob es für ihn nur eine Richtung gäbe, und keinerlei Tendenz, eine ausladende Krone zu bilden. Auch die Stechpalme ist pflegeleicht. Das immer wiederkehrende Absterben vieler junger Blätter, an deren Unterseite sich ein Schädling festsetzt und die Blätter schädigt, wächst sich in 1 bis 2 Monaten erfahrungsgemäß aus. Die ganzen vergilbten Blätter einzeln abpflücken zu wollen, spare ich mir inzwischen, bei dem immer stärker ausladenden Baum ist das nicht mehr zu bewältigen. Stattdessen warte ich, bis sie von selbst herunterfallen, bis nur noch sattgrüne und gesunde übrig bleiben. Auch blüht er zurzeit kräftiger denn je. Es sieht ganz danach aus, dass er sich zu einer stabilen, unerschütterlichen Stechpalme auswächst und bald einen der markanten Eckpfeiler des Gartenareals bilden wird.

Gartenbäume im sommerlichen Ensemble

In diesen Tagen gehen die Bäume des Gartens ihrem sommerlichen Höhepunkt entgegen, fangen mit ihrem üppigen Laub jede Menge Licht ein und setzen die reichliche Energie in weitere Wachstumsschübe um. Der Ginkgo strebt in diesem Jahr vor allem in die Breite, trotz der räumlichen Konkurrenz des direkt angrenzenden Nashi-Birnenbaums, der schon fast dieselbe Höhe erreicht hat. Im Halbschatten der beiden dringt für den kleineren Feigenbaum noch genügend Licht durch, der sich vor allem an der Wärme erfreut und aus diesem opulenten Licht-Wärme-Mix den Stoff für seine Früchte nimmt. Nummer fünf wird in den nächsten zwei Tagen erntereif sein. Von links ragen die Weinreben hinein, deren Trauben sich zunehmend blau färben und im gleichen Maße Zucker in sich konzentrieren. Die Wespen sind entsprechend lästig und lassen mich bei der Arbeit draußen gar nicht mehr in Ruhe.

Weinlaub, Ginkgo, Nashi-Birne und Feigenbaum

Es freut mich besonders, dass unser junger Walnussbaum nicht mehr nur Richtung Himmel wächst, sondern erstmals seine Krone auch ausbreitet. Die Seitenäste sind zwar immer noch steil , aber dennoch stärker geworden und haben weitere Verzweigungen gebildet. An der Spitze hat sich in diesem Sommer wiederum so etwas wie ein Baum im Baum ausgewachsen. Ein Baum, der mir fraktalen Prinzipien zu gehorchen scheint. Es bleibt spannend, das im Zeitverlauf zu beobachten.

Junger Walnussbaum im Hochsommer, aus: Gartenbäume im sommerlichen Ensemble

Versetzte Wachstumsrhythmen

Jede Baumart hat so ihren ganz eigenen Wachstumsrhythmus. Während die in jedem Jahr unterschiedlichen jahreszeitlichen Verläufe sich natürlich auf alle Arten gleichermaßen auswirken, so dass es eben frühe und späte Jahre gibt, sind einige Arten eben doch etwas früher oder später dran, wenn es um die schnellen Wachstumsphasen geht. Unsere kleinen Gleditschien scheinen ihre Hochzeit schon hinter sich zu haben. Bei ihnen war das diesmal ein extrem ausgeprägtes Vertikalwachstum über mehrere Wochen. Der Ginkgo scheint sich sehr gleichmäßig zu entwickeln. Immer wieder bemerkt man kleine Zuwächse in der Höhe und dann auch wieder im Breitenwachstum. Und der Walnussbaum ist besonders verzögert, kommt jetzt erst so richtig dazu, stärkere Asttriebe zu bilden, die sich allmählich verstärken und verholzen. Ich bin davon überzeugt, dass der Baum bald die Notwendigkeit bemerken wird, den Stamm breiter werden zu lassen, um dem überproportionalen Höhenstreben einen stabilisierenden Unterbau entgegen zu setzen. So lange stehen wir ihm stützend zur Seite. Ganz sicher wird er in wenigen Jahren mindestens zur Nummer Zwei des Gartens aufgestiegen sein und seine Dominanz über viele Jahre behaupten.

Gartenbaumentwicklungen

Die Schwüle hat mir heute selbst den obligatorischen Kurzspaziergang über den Damm verleidet. Dabei mögen die Pflanzen dieses Klima sehr. Schade, dass wir ihnen in dem Punkt nicht folgen können. Unsere Kübelpflanzen wuchern derzeit so überschwänglich, dass sie sich gegenseitig Konkurrenz machen. Der Walnussbaum hat einen kräftigen Schuss nach oben gemacht und ist wie immer dem Ginkgo sehr nah auf den Fersen, allerdings ohne ihn wirklich zu übertreffen. Und auch unsere Feigenbaum-Nachzögling wächst kräftig, vielleicht zu kräftig, denn ich musste heute eine Reihe gelber Blätter entfernen. Eine Gegenmaßnahme habe ich schon ergriffen. Er sitze jetzt auf freier Fläche, zwar noch in seinem Pflanztopf, aber doch mit direktem Erdkontakt. Die zweite Maßnahme wäre, ihn zu beschneiden, denn er verzweigt sich schon zu stark. Ein, vielleicht zwei untere Seitenäste werden weichen müssen, um die eigentliche kleine Krone zu stärken und ihn nicht aus der Form geraten zu lassen.

Sommerblumentag

Eigentlich war das ein Blumentag, denn wir haben heute unsere Sommerblumen eingekauft, die Pflanztröge, -kübel und -töpfe mit frischer Erde gefüllt und alles eingepflanzt. Diesmal war die Zusammenstellung der verschiedenen Arten schwieriger als sonst, aber letztlich ist uns ein sehr abwechslungsreiches und ausgewogenes Arrangement gelungen, das sicher schon bald seine Pracht entfalten wird. Alles, was vor dem Haus nicht mehr Platz gefunden hat, haben wir anschließen im Hinterhausgarten verteilt. Bei der Gelegenheit habe ich auch die drei jungen Gleditschien umgetopft. Ich gehe davon aus, dass sie mit mehr Erde stärkere Wurzeln ausbilden können und endlich einmal zu wirklichen Bäumen heranwachsen. Diese hier ist unter den dreien die stärkste, die nicht nur den stärksten Stamm ausgebildet, sondern auch die opulenteste Krone ausgebildet hat. Man kann eigentlich an dem kleinen Bäumchen schon die lichte Präsenz des ausgewachsenen Baums vorwegnehmen:

Kleines Gleditschienbäumchen

Da ich schon einmal dabei war, wollte ich auch die anderen Bäume im Garten festhalten, bei denen sich gerade etwas tut. Der Feigenbaum zeigt schon die ersten Fruchtansätze und breitet langsam, aber stetig seine fächerartigen Blätter aus:

Feigenbaum, junge Blätter und Früchte

Eine Etage höher streckt sich der Ginkgo langsam zur Hochform empor. Leider kann man ihn in seiner ganzen vertikalen Dimension unmöglich fotografieren. Deshalb nur diese Nahaufnahme:

Junger Ginkgozweig

Und dann wäre da noch die Stechpalme, die sich in diesem Jahr beim Blühen geradezu verausgabt, aber als Ersatz für die gelben, befallenen Blätter schon wieder neue ausbildet:

Stechpalmenzweig mit Blüten und jungen Blättern

Unbeobachtetes Ginkgowachstum

Während wir noch mit dem Hin und Her der Witterung kämpfen und uns mit wechselhafter Gemütslage auf den Frühling einstimmen, haben die Bäume quasi unbeobachtet einen Sprung gemacht. Plötzlich steht der Ginkgo wie mit ausgebreiteten Armen da, gleichmäßig mit schon halb ausgewachsenen Blättern geschmückt. Noch vor Tage wirkte er winterlich, als Silhouette oder Gerippe, ein Baumgerüst. Jetzt fängt er himmelhoch das Licht ein und nutzt es für weiteres Wachstum vornehmlich in der Vertikalen. Aber auch der Umfang hat in den vergangenen 2 Jahren deutlich zugenommen. Bald schon wird er ohne Stütze auskommen und endgültig alle Gartenbäume überragen, ohne ihnen Licht wegzunehmen, so schön schraubt er sich mit großzügigen Zwischenräumen in die Höhe.

Ein Baum, der sich wohl fühlt

Unser Ginkgo ist auf dem besten Weg, zum dominierenden Baumindividuum des Gartens zu werden. Zwar macht ihm der benachbarte Nashi Konkurrenz, ist fast auf dieselbe Höhe angewachsen, aber es ist klar, dass er längerfristig davonziehen wird. Schon jetzt präsentiert er sich als majestätischer Baum, der es versteht, seine wenigen, aber inzwischen schon kräftigen Seitenäste in Szene zu setzen. Er hat sich seinen ganz eigenen Luftraum erobert, breitet die Äste teilweise weiter aus, als ich das von anderen Ginkgos her kenne, strebt aber insgesamt nach einem Gleichgewicht. Auf einer Seite, die weniger Äste hat, fallen diese deshalb kräftiger und länger aus. Alles getragen von einer nahezu kerzengeraden Stammachse, die in den letzten beiden Jahren enorm an Durchmesser gewonnen hat. Nun kann sich der Baum endlich leisten, sein Wachstum auch zur Stabilisierung seiner Basis zu nutzen. Die ersten Jahre waren dagegen noch von einem unbändigen Drang zum Licht geprägt, deshalb das schnelle und damals nicht enden wollenden Vertikalwachstum. Es beruhigt mich, dass er in wenigen Jahren schon ganz ohne stabilisierende Stütze auskommen wird. Die war bis vor einem Jahr noch zwingend notwendig, um ihn bei starkem Wind und Sturmböen vor dem Umknicken zu bewahren. Ich freue mich einfach, dass er sich so wohl fühlt in seiner Umgebung.