Der erste große Frühlingschritt

Zumindest was die Sonnenstunden betrifft, hat dieser Tag den ersten großen Schritt in Richtung Frühling getan. Die Zahl der Sonnenstunden kann sogar schon mit einem durchschnittlichen Sommertag mithalten. Nur die Temperaturen sind natürlich noch nicht dementsprechend. Über Nacht klirrend kalt und tagsüber wirds jetzt aber schon milder. Das ist genau die Zeit, in der die frühen Baumarten ihre Hochzeit starten. Ich rechne bei den Spitzahornen damit, dass sie ihre Blüten und Blätter, nacheinander oder auch gleichzeitig demnächst auseinanderfalten und dann dieses typische gelb-grüne Frühlingsbild in ihre Kronen zaubern. Für mich steht das synonym für den Frühlingsanfang, da es tatsächlich mit die ersten Bäume sind, die sich regen. Von den Haselsträuchern und Erlen einmal abgesehen. Aber bei denen sind es eben die männlichen Blütenkätzchen, die von der neuen Vegetationsperiode zeugen. Und die sind farbliche wenig spektakulär, so unauffällig, dass sie den meisten Vorübergehenden gar nicht auffallen, wenn sie schon seit Winteranfang des Vorjahres an den Sträuchern und Bäumen zu sehen sind. Am Anfang noch ganz dünn und fest, jetzt aber bald lang und flauschiger, das sie ja ihre Samen freilassen wollen. Das erste Grün der Spitzahorn, das meist von den gelbgrünen Blütenständen und nicht von den Blättern stammt, ist zusammen mit dem Erstarken des Sonnenlichts gerade wichtig, damit die Menschen in dieser schwierigen Zeit mit Dysbalancen und Katastrophen ein wenig natürliche Verstärkung von außen erhalten.

Eigentlich bin ich ganz froh, dass V. sich zurzeit so zäh in Bezug auf die Routinearbeiten rund um den Holzofen zeigt. Immerhin die grünen, kürzlich erst geschnittenen Äste des Nashi und der Gleditschie sind dank Vs Beharrlichkeit jetzt schon im Holzofen verfeuert und müssen nicht mehr über die Biotonne entsorgt werden. Aber die neuerdings als notwendig erachteten Vorratseimer mit Brennholz habe ich in den letzten Tagen selbst befüllt und bereitgestellt. Das ist für mich schon auch eine Sache, die ich bewusst verfolge, weil in wenigen Tagen schon diese Geschichte beendet sein wird. Das Brennholz machen, im Wald oder auf einer unserer Streuobstwiesen, der Transport des Materials und vor allem das Kleinsägen und Spalten sind schon traditionelle Arbeiten bei uns gewesen, die wir über Jahrzehnte zusammen ausgeführt und irgendwie auch als spannend geschätzt haben. Natürlich ist mir bei jedem Stück Brennholz auch unser Beitrag dazu in Erinnerung und all die Arbeiten, die das ganze Jahr über diesbezüglich zu erledigen sind. Das letzte dazu diesmal war meine Sägeaktion im Sommer, bei der ich den jetzt zuneige gehenden Holzvorrat aufgehäuft und aufgestapelt hatte. Schade, dass das jetzt bald Geschichte ist. Zumindest was das Brennholz betrifft. Das Holz und seine Verarbeitung werden mir natürlich in der Vorbereitung der Wunschbaum-Manufaktur noch länger erhalten bleiben. Dann aber in vielfältigerer Form, mit der Bearbeitung von über 40 verschiedenen Baum- und Holzarten, und nicht nur beschränkt auf die grob zerkleinerten Ofenstücke, die sich auf 5-6 Holzarten im Wesentlichen reduzieren ließen.

Frühlingshaftes Shooting

Das ausgedehnte Foto- und Videoshooting heute war vielseitig und umfasste neben den Porträt-, Situations- und Gruppenfotografien auch Außenaufnahmen vom Gebäude und von einer Mitarbeiterinnengruppe. Das war zwischendurch eine aufbauende Abwechslung, nach dem Arbeiten mit künstlichem Licht und Stativ. Frei aus der Hand, bei natürlichem Licht von der endlich spürbaren Frühlingssonne, die heute eigentlich erstmals richtig durchkam. Der erste Frühlingstag, kann man sagen. Und bei diesem Außenshooting fand das in wunderbarer Kulisse auf der Wiese, im Garten und mit Blick auf die ersten blühenden Gartenbäume dieses Jahres statt. Ein ebenso anstrengendes wie schönes kreatives Erlebnis.

Baumfrühlingserwartungen

Der Ofen hat in den letzten Tagen merkwürdigerweise sehr viel weniger Brennholz geschluckt als in der ganzen Zeit vorher. Es scheint, als ob er selbst auch „merkt“, dass der Frühling bevorsteht. Tatsächlich haben die letzten Vorräte bis heute Abend ausgereicht, zwei Tage länger als gedacht. Aber dann werden wir sicher vorerst kein neues Holz mehr herbeiholen, erst wieder zum Auffüllen der Vorräte für den Winter. An diesem letzten Abend genießen wir noch die Ofenwärme und hoffen, dass jetzt endlich nicht nur das Licht und die Sonnenstunden zunehmen, sondern im Grünen und Blühen der Bäume und Sträucher auch der Frühling tatsächlich seinen Gang nimmt.

Eichentag

Es ist der eigentliche Frühlingsanfang und der Tag der Eiche. Eigentlich merkwürdig, bringe ich die Eiche doch spontan eher mit etwas Schwerem, vielleicht Spätsommerlichen in Verbindung. Aber eher nicht mit dem Frühling. Insofern eine der Überraschungen in der konstruierten Systematik des keltischen Baumkalenders. Wie passend zum Tag habe ich heute tatsächlich einen Radiobeitrag über Förster und die Bewirtschaftung von Eichenwäldern gehört. Dass hierzulande erntereife Eichen meist über 200 Jahre alt sind. Erstaunlich, und noch erstaunlicher, dass der Stamm einer solchen, mehrere Jahrhunderte gewachsenen Eiche bei gerade einmal 1000 Euro liegt. Das hätte ich höher eingeschätzt, angesichts einer solchen Lebensleistung und der gewaltigen Masse, die der Baum danach hinterlässt. Thema meiner Arbeit heute war aber der Feigenbaum. Der passt für mich gefühlt schon eher zum Frühling, auch wenn der seine Blätter erst viel später ausbreitet.

Gutes Jahr für Baumthemen

Sonne passend zum kalendarischen Frühlingsanfang. Der Rückschnitt des Maulbeerbaums am Wochenende rückt in realisierbare Nähe. Die vielen Sonnenstunden habe ich am Nachmittag für eine Holzarbeit genutzt. Das geht dann besonders leicht von der Hand und ist gerade bei so vielen technischen Aufgaben eine willkommene handwerkliche Abwechslung. Ich freue mich über die gute Resonanz auf meine Wunschbaum-Projekte gerade in diesen Tagen. Das macht Lust auf das neue Jahr, das auf dem Gebiet so schlecht nicht begonnen hat. Das unterscheidet es vom Vorjahr, in dem die Baum-Lebensgeister bei den Menschen erst während des Frühlings so richtig zur Geltung kamen.