Motivierende Frühlingssignale

Wieder so ein turbulenter Tag, der uns ein unverhofftes Vorhaben für den Samstag beschert hat. So laufen wir kaum Gefahr, beschäftigungslos zu werden, nur dass dieser Samstag einmal nicht mit Gartenarbeit ausgefüllt sein wird. Aber ein lange verfolgtes Vorhaben wird danach mit fremder Hilfe auch erledigt sein, so dass die Gartensaison mit den üblichen Vorbereitungen dann beruhigt an den Start gehen kann. Ich freue mich außerdem, dass die Auszeit bei der Wunschbaum-Manufaktur wieder beendet ist und die kunsthandwerkliche Arbeit eine Fortsetzung findet. Das ist gerade vor Beginn der Baumfrühlings doch ein schönes und motivierendes Signal.

Die produktive Zeit des Vegetationszyklus

Die Sonnenstundenbilanz dieses Monats hatte ich zuletzt nicht mehr genau im Blick. Aber ich schätze, sie wird eher durchschnittlich ausfallen und wohl besser als die des kommenden April, der gleich mit typischem Aprilwetter startet. Nicht vorteilhaft für die grassierende Erkältungswelle. Ich hoffe, der Baumfrühling wird dennoch nicht mehr lange auf sich warten lassen und diese kühlere und nasse Übergangsphase wird den Pflanzen eher guttun, bevor sie in die produktivste Zeit des Vegetationszyklus wiedereintreten. Und mit dieser produktiven Pflanzenzeit wird auch wieder mehr Leben in die Menschen einziehen und wir werden ein Stück weit die lähmenden und hemmenden Umstände dieser Krisengegenwart beiseiteschieben können.

Reduzierte Frühlingssonne hemmt Anzuchtsvorhaben

Schade, für meine Fensterbankanzucht geht das Wetter gerade in die falsche Richtung. Es wäre jetzt wichtig, dass Licht und Sonnenwärme gleichzeitig durch das Fenster dringen, damit die Samen den nötigen Anreiz erhalten zu keimen. Das hat bisher nur bei den Sonnenblumenkernen gut funktioniert, die ohnehin zu den ersten gehören. Die Chilis haben sich noch gar nicht gezeigt, was allerdings oft so ist, auch auf dem Samentütchen wird eine Keimzeit von 15-20 Tagen genannt. Danach sollte sich in den nächsten Tagen allerdings etwas bewegen. Und auch die Rizinuskerne sind nicht so keimfreudig wie im Vorjahr, obwohl ich wieder die engen Pflanzreservoirs dafür verwende. Na ja, ich will einfach geduldig sein und auf einen Erfolg der diesjährigen Vorzucht hoffen. Gerade bei den Chilis wäre mir das wichtig, da die im Vorjahr ja leider ausgefallen waren, einfach weil sie nicht mehr rechtzeitig zur Blüte kamen.

Baumfrühlingsübergang

Jetzt erhält der junge Frühling erst einmal einen Rückschlag. Das kennen wir von den Vorjahren, in denen es auch so ein zähes Ringen um die stabilen Temperaturen und die Frühlingssonne gab, in denen es auch über Wochen eine undefinierbare Zwischenzeit zwischen Spätwinter und Frühling gab. Aber gerade in dieser Zwischenphase entwickeln sich die ersten Pflanzen, die auf der Fensterbank vorgezogen werden können, schleppend und bei manchen Arten zögerlich, aber doch erkennbar. Und in der Baumlandschaft regt sich auch einiges, alle voran die Spitzahorne, die dieses Frühjahr eher etwas später dran sind. Aber die gelb-grünen Blüten sind schon dominant und gehören zu den wenigen farbigen Highlights, die wir gegenwärtig an den Bäumen beobachten. Aber auch die Schlehen mit ihren schneeweißen Blüten habe ich vereinzelt gesichtet. Viele andere Arten nehmen gerade Anlauf, haben überwiegend aber schon ihre Blattknospen, teilweise auch die Blütenknospen vorbereitet, die nur auf stabile Verhältnisse warten, um gefahrlos sich öffnen und auffalten zu können.

Reflexionsphasen sind wichtig

Nun geht auch schon der März dem Ende entgegen, gerade diese letzte Woche schien nur so verflogen zu sein. Vor lauter Geschäftigkeit blieb mir kaum noch Freiraum für grundsätzliche Reflexionen. Nicht ganz so positiv kann ich das gedrängte Arbeiten sehen. Der fehlende Abstand kann die Dinge auch festfahren lassen, ich versuche dem deshalb so gut wie möglich entgegenzuwirken. Vielleicht gibt das Wochenende ja gewisse Anstöße dafür, vielleicht auch wieder mit mehr Kontakt zum Garten und den Aufgaben, die sich für die Gartenbäume und all die anderen Pflanzen aus dem nahenden Frühjahr ergeben.

Frühlingshaftes Shooting

Das ausgedehnte Foto- und Videoshooting heute war vielseitig und umfasste neben den Porträt-, Situations- und Gruppenfotografien auch Außenaufnahmen vom Gebäude und von einer Mitarbeiterinnengruppe. Das war zwischendurch eine aufbauende Abwechslung, nach dem Arbeiten mit künstlichem Licht und Stativ. Frei aus der Hand, bei natürlichem Licht von der endlich spürbaren Frühlingssonne, die heute eigentlich erstmals richtig durchkam. Der erste Frühlingstag, kann man sagen. Und bei diesem Außenshooting fand das in wunderbarer Kulisse auf der Wiese, im Garten und mit Blick auf die ersten blühenden Gartenbäume dieses Jahres statt. Ein ebenso anstrengendes wie schönes kreatives Erlebnis.

Warten auf die ersten Zeichen des Baumfrühlings

Auf die erste echte Frühlingsexkursion freue ich mich, die aktuell noch nicht möglich ist, weil gerade der Winter seine letzten ungemütlichen Seiten nach außen kehrt. Erkennbar wird die Zeit sein an den ersten Blattknospen der Bäume, für mich am eindrucksvollsten an den Spitzahornen zu beobachten. Auch weil die gleichzeitig ihre ebenfalls grün-gelblichen Blütenstände auffalten und man aus der Distanz meinen könnte, der ganze Baum ist mit hellem Grün überzogen. Diese filigranen und untypisch gefärbten Blüten gehören dann auch zu den ersten Bienenweiden. Ich hoffe, unsere Bienen finden wieder dorthin und die Witterung spielt vor allem mit. Die Aussichten dafür sind gut, weil die Stadt sich bei der Straßenbepflanzung direkt vor dem Bienenhaus für Spitzahorne entschieden hat und die jetzt schon hoch hinausgewachsen sind, mit vielen großen und nektarreichen Blüten. Fehlt nur noch, dass die Völker selbst gesund diesen nassen Winter überstehen. Das hat in den letzten beiden Wintern ganz gut funktioniert, erst recht im Vergleich zu den Jahren davor, so dass wir recht positiv in die kommende Honigsaison blicken.

Auf frühlingshafte Entspannung zugehen

Der Frühling will noch nicht kommen. Vorher müssen wir noch durch eine Phase mit Regen und Wind, Stürmen und der ekligen Seite des Spätwinters. Aber die Zeichen stehen auf Frühling, auch atmosphärisch unter den Menschen. So ist dieser Übergang besser zu ertragen, auch weil in Bezug auf die große Krise wirkliche Entspannungszeichen am Horizont erkennbar werden. Ich freue mich über die relativ geringe Ablenkung von meiner Kommunikationsarbeit in diesen Tagen, und auf die vielen Projekte, die im Verlauf des Frühlings ihren Höhepunkt erreicht haben werden. Mit dem Grünen der Bäume, dem beginnenden Blühen vieler Pflanzen ist das Umfeld einer kreativen und ausfüllenden Arbeit ein förderliches und entspannendes.

Unerwartete Aufbruchtendenzen im Vorfrühling

Wenn ich von gewissen Regungen ausgehe, die ich in diesen Tagen vermehrt in der Kommunikation feststelle, vor allem solchen, mit denen ich zuletzt nicht mehr rechnen konnte, könnte ich die Vorboten des Frühlings vermuten. Es ist diese Ahnung von Aufbruch und Neuanfang in der Vegetation, die normalerweise die Vögel als erste wagen, auch bestimmte Pflanzen oder die Blüten bestimmter früher Baumarten wie dem Haselstrauch, die tatsächlich aktuell von Menschen auszugehen scheint. Dieses Vorausschauende, das noch nicht von einem tatsächlichen Beobachteten ausgehen kann, sondern Traditionen und traditionelle Erwartungen, z. T. auch Selbstmotivationen nach langer Krisenkommunikation bemüht, kommt in dieser Form für mich überraschend. Aber gerade diese Überraschung wirkt auch aufbauend und macht Hoffnung, dass sich eine globale Stimmungsaufhellung breit machen könnte.

Sonnenlicht, Frühlingsahnung und seelische Gesundheit

Ein Lebensbaum und der Baumkreis haben mich auch heute Nachmittag wieder beschäftigt, bei einer Arbeit, die von länger anhaltendem Sonnenschein bei ziemlicher Kälte von draußen begleitet war. Das ist bei der Arbeit während des Winters im Kelleratelier immer sehr schön – wenn ein Hauch von Sonne und Frischluft von außen hereinströmt und die Ahnung des kommenden Frühlings mit seinem vegetabilen Aufbruch aufblitzen lässt. Das sind Momente und Eindrücke, welche die lähmende, unglaublich ermüdende Krisengestimmtheit und Lethargie vergessen lassen oder zumindest zeitweilig in den Hintergrund rücken. Und es sind Momente, die gerade wegen der überlastenden Krisenstimmung geradezu lebenswichtig geworden sind. Ich wünsche jedem, dass sich solche Momente regelmäßig einstellen können, um so die seelische Gesundheit zu erhalten.

An den Rückschnitt der Bäume denken

Wenn die ersten Sonnenstrahlen nach Tagen der Trübnis durchdringen, denke ich in dieser Zeit des Jahres schon wieder daran, die Bäume zurückzuschneiden. In den letzten Jahren war es meist so, dass ich es aufgeschoben hatte und dann auf einmal der Frühling durchgebrochen war, mit den ersten neuen Blattknospen. Dann ist es eigentlich schon zu spät für den Rückschnitt. Deshalb nehme ich mir diesmal vor, diese Arbeit rechtzeitig abzuschließen, solange die Bäume noch nicht an die Wiederauferstehung denken. Und jetzt sieht man ja auch sehr schön, wo anzusetzen ist, da kein Blatt die bloße Astarchitektur der Gartenbäume verdeckt.

Monatsstart und Frühlingsprognosen

Ein turbulenter und arbeitsintensiver Start in den neuen Monat lässt mich vorausschauen auf die handwerkliche Holzarbeit dieser Woche und dass sie mir den so herbeigesehnten Ausgleich bringt. Da gehen viele Pläne und Vorhaben parallel, so dass die nächsten Monate bis zum beginnenden Frühjahr sehr ausgefüllt werden dürften. Bis der Frühling seine eigenen aus der Natur kommenden Motivationshilfen bereitstellt und uns die Aufgaben in neuem, in die Zukunft gerichteten Licht erblicken lässt.

Feiertäglich anmutende Feiertage

Es ist schön und beruhigend, wenn ein Feiertag diese besondere feiertägliche Atmosphäre ausstrahlt, die ich persönlich mit Feiertagen verbinde. Das ist für mich fast immer der Fall, so auch an diesem, auch wenn ich zu Fronleichnam nicht dieselbe Verbindung habe wie zu den meisten anderen christlichen Feiertagen. Die extreme Sonne der letzten Tage war heute deutlich zurückgefahren, und auch das trug zu der ruhigen Ausstrahlung des Tages in der Wochenmitte bei. Draußen stärken sich die Pflanzen an den kühleren Nächten und leicht feuchten und wolkenbedeckten Tagen, um deutliche Wachstumsschübe gerade bei den Blättern zu entwickeln. Einen solche Schub hat der Efeubewuchs bei uns gemacht, so dass sehr bald ein Rückschnitt angesagt ist. Der wird aber erst in der kommenden Woche stattfinden können, da der Samstag erst noch von anderen Vorhaben auch mit Bezug zum Garten ausgefüllt sein wird.

Ungeliebte Erfrischung

Immerhin für die Gartenpflanzen ist dieses sonst ungemütliche Regenwetter ganz vorteilhaft. Ich hätte nicht gedacht, dass die Mohnblumen, die in diesem Frühjahr sehr spät dran sind, sich noch so zahlreich zeigen würden. Zusammen mit den neu angesäten Reihen dieser Art dürfte es in ca. 6 Wochen ein ziemliches Blütenmeer in Orange geben. Vielleicht gelingt es uns auch noch, die rosafarbenen längerstieligen Mohnblumen ebenfalls anzusiedeln. Dann haben wir etwas zeitversetzt noch eine Entschädigung für den bis jetzt ins Wasser gefallenen Frühling. Ich denke, es wird ein eher durchwachsenes Jahr werden, was ja auch erholsam für uns und die Pflanzen sein kann. Was haben die Bäume speziell nicht schon unter der langanhaltenden Sommerhitze gelitten. Da ist die sonst ungeliebte Erfrischung vielleicht auch an der Zeit.

Totholz wird im Frühjahrslicht lebendig

Das war schon ein richtiger Sommertag, der uns in einer Phase des Frühlings vergönnt war, die von starken Wechseln geprägt ist. So wird das nicht anhalten, sondern erst nach Abkühlungen und Sturm wieder in einen angenehmen Frühling und Frühsommer übergehen. Aber heute war das Licht schon fast hochsommerlich, was viele Menschen nach draußen gezogen hat. Die Baumlandschaft befindet sich derzeit im Übergang. Die Weißdornhecken wappnen sich für ihren großen Auftritt und halten ihre zahlreichen Blüten noch geschlossen, gewissermaßen startbereit, vielleicht die noch kommende Kühle vorausahnend und deshalb vorsichtig. Andere wie die Pfaffenhütchen haben sich nicht abhalten lassen und blühen dieses Jahr wieder sehr heftig, was entsprechend viele bunte Früchte im Spätsommer erwarten lässt. Aber wie immer an so himmeloffenen und lichtreichen Tagen sind es die Holzoberflächen und Holztexturen, die besonders eindrucksvoll wirken. Da konnte ich eine Reihe von Fotografien machen, u. a. von den Relikten des abgestorbenen und inzwischen schon auseinandergebrochenen alten Eichenstamms unten am tümpelartigen Nebengewässer des Flusses. Vor Jahren war er schon Totholz, aber noch als geschlossene Stammform erkennbar – Motiv meiner ersten Ausstellung mit Holzskulpturen. Jetzt liegen viele abgebrochene Einzelteile von einem Teil des Stamms rundum verstreut und werden immer mehr von den viele Organismen, die dort im und um das Totholz leben, zersetzt. Eine morbide Ästhetik besonderer Art, die im Sonnenlicht schon wieder Lebendigkeit ausstrahlt.

Totholzabschnitt von einem Eichenstamm I
Totholzabschnitt von einem Eichenstamm II

Spätes Pflanzenfrühjahr

In diesem Jahr ist alles ehr spät. Die Bäume blühen zeitversetzt, was dann auch die folgenden Phasen der Entwicklung nach hinten verlegt. Auch mit den Sommerblumen sind wir im Verzug, obwohl wir die jeweils einkaufen. Die mehrjährigen wollen aber auch nicht so wie gewohnt. So sind z. B. die Mohnblumen so gut wie nicht sichtbar, nachdem sie in den Vorjahren um diese Zeit schon buschige Blatttriebe ausgebildet hatten und wenig später die schönen Blüten. Bei den früh blühenden Baumarten Ahorn und Apfelbaum scheint es zwar genügend Blüten und Nektar zu geben, aber die Bienen beeilen sich nicht, ihn zu verarbeiten. So wird auch die Honigernte einen ungewöhnlichen Verlauf nehmen. Es sieht fast so aus, als wenn die Langzeitkrise selbst die unbeteiligte Umwelt irritiert hätte und nicht nur, wie zuletzt angenommen, sich hätte frei entfalten lassen.

Im Spiegel des natürlichen Aufbruchs

Nochmal ein schöner, wenn auch schon etwas kühlerer Maitag. Wäre erfreulich, wenn sich dieses Wetter fortsetzte, aber es sind zunächst ungemütliche Tage vorausgesagt. Da scheint es fraglich, ob der Super-Sonnenmonat des Vorjahres wieder erreicht werden kann, nachdem auch der April nicht ganz so sonnenreich war wie in 2020. Aber es kann ja nicht immer nur Steigerungen geben. Ich freue mich auf diesen Frühling, der verbreiteter Krisengestimmtheit hoffentlich etwas Belebendes entgegensetzt. Und auf alles, was sich im Spiegel der Bäume an Aufbruch und Neuanfang ablesen lässt. Das strahlt automatisch ab, wenn man genügend Aufmerksamkeit mitbringt. Die Voraussetzungen für aufmerksameres Wahrnehmen der einfachen Dinge in der natürlichen Umwelt scheinen besser denn je.

Wenn die Apfelbäume blühen

Apfelbaumblüte 2021 I
Apfelbaumblüte 2021 II
Apfelbaumblüte 2021 III

Wir hatten Glück mit dem Wetter an diesem Maifeiertag, denn es war annähernd, wie man sich diesen Tag vorstellt, nur nicht ganz so sonnenreich. Aber es blieb trocken und das Licht reichte aus, um sich in der Landschaft zu bewegen und einige Baumblüten fotografisch festzuhalten. Zurzeit in voller Blüte stehen die Apfelbäume, worüber sich V. besonders freut, weil die den Frühlingslbütenhonig bereichert und den etwas früher kommenden Ahornblütenhonig ablöst. Der Weißdorn ist noch nicht ganz so weit, trägt bei den Sträuchern, die ich gesehen habe, dieses Jahr sehr viele Blütenknospen, die sich aber mit wenigen Ausnahmen noch nicht geöffnet haben. Auch die Traubenkirschen reflektieren in ihren weißen Blüten das Licht und verleihen dem ganzen Baum eine von Licht flirrende Anmutung. Aber die Apfelblüte ist doch aktuell am beeindruckendsten.

Farbtupfer auf Gelb-Grün

Die Aufmerksamkeit wird in diesen Wochen größer und die Bäume als Thema werden in diesen Frühlingstagen wieder wichtiger. So häufen sich die Medienberichte, Leserfotografien und privaten Gespräche mit Bezug zu den Bäumen. Wahrscheinlich weil der Frühling für viele sich erst mit der Baumblüte so richtig ins Bewusstsein hebt. Spätestens wenn die Apfelbäume blühen, die sich gerade ihrem Höhepunkt nähern, relativ später als sonst, wird der Baumfrühling und mit ihm der Frühling als Jahreszeit wieder flächendeckend bewusst. Und auch die weniger auf solches achten, wird es nicht verborgen bleiben, gleichgültig wo sie sich gerade bewegen, dass die Landschaft bunter wird, auch grüner natürlich, wenn Blätter und Blüten gleichermaßen zunehmen und sich ergänzen. Farbtupfer in Weiß, Rot oder Gelb auf zunächst Gelb-Grün und später Dunkel-Grün. Der Frühling wird mit diesen bunten Tupfern auf Gelb-Grün assoziiert. Gut, dass wir die Jahreszeiten haben, die uns vor allem durch die Bäume unterscheidbar sind. Es würde sonst etwas fehlen, das wir nur schwerlich kompensieren könnten.

Zögerlicher Baumfrühling

Die Baumlandschaft döst zurzeit vor sich hin, da ist keine wirklich energische Bewegung zu erkennen. Es hat wohl damit zu tun, dass einige Arten wie der Schlehdorn schon abgeblüht sind und die nächsten sich noch nicht richtig trauen. Auch der Spitz- und Feldahorn sind vorsichtig geblieben mit dem gleichzeitigen Auffalten ihrer Blätter und Blütenstände, vielleicht wegen der empfindlich kühlen Nächte. Ich denke, dass die Sonne und zunehmend auch die Wärme jetzt aber überhand nehmen und der Frühling sich erkennbar Bahn bricht.

Baummetamorphosen II

Die jahreszeitlichen Überlappungen im aktuellen Erscheinen der Bäume hat mich auch heute wieder beschäftigt. Beim Wildapfelbaum und beim Weißdorn sind es die mumifizierten Fruchtrelikte des Spätherbsts, die mit dem gleichzeitigen Aufbrechen der Blatt- und Blütenknospen zu sehen sind. Interessant ist, wie beides genau im gleichen Stadium angekommen ist, nur eben gegenläufig. Die denaturierten Früchte stehen kurz davor, sich endgültig von den Zweigen abzulösen, während die Blütenblätter kurz davor stehen sich zu öffnen. Eine wunderbare symbolträchtige Szenerie, wie ich finde, die angesichts des oft gestörten Rhythmus‘ im jahreszeitlichen Wechsel die Existenz der Jahreszeiten am konkreten Beispiel dennoch aufblitzen lässt.

Jahreszeitliche Baummetamorphosen (Wildapfelbaum)
Jahreszeitliche Baummetamorphosen (Weißdorn)

Jahreszeitliche Baummetamorphosen

Das ist gerade eine Übergangszeit, in der viele frühe Baumblüten schon wieder vergehen und andere Arten erst beginnen, ihre Blütenknospen zu öffnen. Immer wieder skurril finde ich, wie sich die Entwicklungsphasen der Bäume über lange Zeitphasen überschneiden können und dabei manchmal zwei Stationen überbrücken. Aufgefallen war mir das schon vor Tagen an manchen Wildapfelbäumen, deren kleine Äpfelchen wie schwarz verschrumpelte Kohlen an den Zweigen hängen. Der Winter und all der Regen und Frost konnte sie noch nicht von den Zweigen lösen, während sich neues Frühlingsgrün neben ihnen ausbreitet. So beobachte ich dasselbe heute bei den Schlehdornhecken, die immer noch fast mumifiziert wirkende Früchte vom Vorjahr in großer Zahl tragen, während ihre neue Blütephase schon wieder fast abgeschlossen ist. Das strahlt eine doppelte Morbidität aus und lässt das Vergehen in den Zwischenzeiten üppigen Frühlingswachstums immer wieder hervorscheinen, um bald schon wieder von reichem Blattgrün und neuen Früchten abgelöst zu werden. Bei den Heckenrosen sind es die eingeschrumpelten, dunkelrot bis schwarz gewordenen Hagebutten, die immer noch zu sehen sind, während sich die neuen Blätter schon breit machen. Es ist, wie wenn die Bäume und Sträucher mitten in der Weiterentwicklung die andere Seite der Auflösung mit sich tragen und das zwischendurch auch zeigen.

Jahreszeitliche Baummetamorphosen I (Schlehdorn)
Jahreszeitliche Baummetamorphosen II (Schlehdorn)
Jahreszeitliche Baummetamorphosen III (Heckenrose)
Jahreszeitliche Baummetamorphosen IV (Heckenrose)

Honigsaison als Mobilisierungschance

Für V. ist es eine wirkliche Mobilisierungschance, dass die Baumblüte unsere Bienenvölker zur Hochform antreibt. Auch wenn die Vor- und Nachbereitung der Honigernte zunehmend anstrengend wirkt, ist die Saison doch ein guter Grund, das Notwendige konsequent anzugehen und die eigene Begrenzung immer wieder auf Neue zu überwinden. Es ist eben ein Stück Biografie und auch ein wichtiges Element der Fremdwahrnehmung, das schon einen Unterschied macht. Und natürlich ist es noch viel mehr, schon weil die Bienen eine so essenzielle Rolle für die Bestäubung, das Pflanzenwachstum und damit das Erzeugen von Lebensmitteln spielen. So kann man schon sagen, dass jeder Imker eine gesamtgesellschaftlich wichtige Aufgabe wahrnimmt, deren Früchte uns allen zugutekommen. Auch deshalb wünsche ich mir, dass V. dieser Leidenschaft noch viele Jahre nachkommen kann.

Vegetabiles Krisenmanagement

An diesem Punkt der Krisenstimmung, die ich durchaus als den Höhepunkt derselben sehe, werden die Menschen zunehmend den Frühling genießen, wenn der es zulässt und die Temperaturen steigen, das Licht und die Sonne zurückkehren. Wenn die Bäume den Frühling mit üppigem Grünen und Blühen endlich besser erkennbar machen, übernimmt der Eindruck der Baumlandschaft und alles Vegetabilen die Rolle des Krisenmanagers. Das ist etwas, das inzwischen für viele und gut erkennbar auf die Psyche durchschlägt. Da kann die freie Bewegung, der weite Blick in die Landschaftshorizonte und auch der nahe Blick auf die wunderbaren Details der Pflanzen den Körper entspannen und die Seele freier machen. So wünsche ich jedem die Möglichkeit, diese Chancen zu nutzen. Und dass die neue Lust an der einfachen Naturbeobachtung und dem Gehen in der Landschaft sich über das Ende der Krise hinaus erhält.

Das Freie und den Frühling genießen

Die Spaziergänge sind jetzt wieder erholsam und lassen den Frühling atmen. Aber die Menschen lassen sich die Vorsicht anmerken, gehen aus bekannten Gründen auf Distanz und genießen aber gerade wegen des Distanzgebots den Aufenthalt im Freien und die Bewegung. Der Baumfrühling begegnet mir derzeit eher dürftig, da die ersten Blütephasen schon zu Ende gehen, etwa beim Schlehdorn, die Ahornblüte naturgemäß eher unscheinbar ausfällt und die nächste Phase noch nicht aktuell ist. Zum Beispiel bereiten sich die Weißdornsträucher auf ihren großen Auftritt vor. Ich hoffe, dieses Jahr gelingt es mir, die filigrane Blüte des Weißdorns in Nahaufnahmen festzuhalten. Das ist immer heikel und bisher nur selten sehr gut gelungen.

Winter-Frühling

Fast schon winterlich ist das, mit Schneeverwehungen und scheußlich kalt. Das kann man nach den wunderbaren Sonnentagen kaum noch ertragen. Eine dieser Kapriolen, die uns der Klimawandel immer wieder beschert. Leider ergänzt sich das mit der eingefrorenen Stimmung unter den Menschen. Da sehne ich die stabilen Frühlingstage mit dem von der Sonne beschienenen halbtransparenten Grün der gerade wieder erwachenden Bäume herbei. Und mehr Normalität, die auf- und durchatmen lässt.

Wenn der Sinn in uns arbeiten kann

Untätig waren wir an diesem Karfreitag nicht, aber der Tradition und dem Sinn folgend haben wir uns schon an die besonderen Regeln an diesem Tag gehalten. Die tiefe Bedeutung der einzelnen Ostertage ist fest in uns verankert, dennoch erleben wir die Tage in jedem Jahr auch individuell und durchaus unterschiedlich. Dieser Karfreitag hatte für mich nichts von dem Niedergeschlagenen und Angreifenden in manchem früheren Jahr. Es war mehr ein bewusster, ruhiger Feiertag, an dem es uns gelang, den Sinn in uns arbeiten zu lassen. Dass uns das Sonnenlicht heute noch nicht verlassen hat, hat diese Anmutung äußerlich unterstrichen, auch wenn – ebenfalls passend – der Blick nach draußen ansonsten wenig von frühlingshaftem Aufbruch erkennen ließ. Darauf können wir uns vielleicht dann ab oder kurz nach Ostern freuen.

Sommerlicher Monatsabschluss

Diesen Tag konnte man per definitionem schon als Sommertag bezeichnen. Genauso hat er sich während der Mittagsstunden auch angefühlt, was mich gleich zu einem lange geplanten Überlandausflug verleitet hat. Schön ist, dass die Sonnenstundenbilanz des Vorjahresmonats wegen der letzten sehr lichtreichen Tage noch leicht übertroffen werden konnte. Wäre schön, wenn sich das so halten würde und wir nahtlos in einen stabilen Frühling übergehen könnten. Bei der rückwärtsgehenden Durchsicht des Baumtagebuchs bin ich heute schon im Jahr 2014 angekommen und konnte durch das punktuelle Durchlesen einzelner Einträge, in denen die Abbildungen neue platziert werden mussten, einen ganz guten Eindruck früherer Themen gewinnen und mich auch an einzelne Beobachtungen und Ereignisse zurückerinnern. Dazu gehört natürlich auch das 10jährige Jubiläum des Tagebuchs am 20. November 2014. Es erscheint mir immer noch ganz unwahrscheinlich, dass ich nun schon so lange an dem Projekt festhalte und es als konstantes Element meiner Wunschbaum-Projekte weiterentwickeln konnte.

Erste Vorhaben der neuen Gartensaison

Ein tolles Frühlingswetter mit der Art von Licht, das man sich ausgedehnt über Wochen wünscht. Und auch wenn es zwischendurch nochmal kühler werden wird, kann man den Frühling doch erkennen. Eine gute Zeit für alles, was draußen mehr Spaß macht: Für erste Gartenarbeiten in der neuen Saison, für die Holzsägearbeit, die noch aussteht, um meine Vorräte an typisch anmutendem Apfelbaumholz aufzufüllen. Und bald auch für die traditionelle Rund ums Haus Frühjahrsreinigung, die den Waschbeton und die gefliesten Pfade von Algen, Moos und Schmutz befreien soll. Dafür müssen wir noch eine Weile warten. Aber das Vorsäen verschiedener Pflanzen zur Aufzucht hinter wärmendem Fensterglas, bevorzugt vor einer der größeren Fensterbänke, werde ich wohl in den kommenden Wochen angehen, etwas später als in den Vorjahren.

Sich des Frühlings sicher sein

Die Sonnenstunden könnten am Ende dieses Märzmonats das Niveau des Vorjahresmonats erreichen, jedenfalls wenn die vorhergesagten beiden Sonnentage auch kommen sollten. Heute war davon schon viel zu sehen, was ein gutes Setting für meine noch drinnen stattfindende Holzfeinarbeit darstellte. M. meinte, ich sollte doch bei dem schönen Wetter meinen Arbeitsplatz doch schon draußen beziehen. Aber das ist mir noch etwas zu früh, zumal das Wochenende schon wieder einen Temperaturrückgang erwarten lässt. Der Frühling muss schon erkennbar und stabil sein. Da halte ich es wie die Pflanzen, die in der Hinsicht ebenfalls sehr vorsichtig sind. Gerade die Bäume haben da eine besondere Fähigkeit, von kurzzeitigen Witterungserscheinungen abzusehen und immer den langfristig erwartbaren Temperaturdurchschnitt in Rechnung zu stellen. Vor allem, wenn es um die große Frage geht, ob man es wagen kann, die Blatt- und Blütenknospen zu öffnen. Eine Fehleinschätzung könnte fatal sein und die Entwicklung der Art an diesem Standort für längere Zeit in Stillstand versetzen.

Eine Ahnung vom Frühling

Bald werde ich doch wieder in die Baumlandschaft aufbrechen können, um mein Portfolio an Baum-Blättern und Baum-Blüten zu erweitern. Nach so viel zuhause Bleiben und sich in der Wohnung Aufhalten wird das eine willkommene Abwechslung sein. In den vergangenen Wochen mit zum Teil viel Sonne konnte man einen Vorgefühl dafür schon phasenweise entwickeln. Aber es war eben doch noch Winter. Die Pflanzen werden selbst am besten entscheiden können, ob sie es schon wagen können, ihre Blatt- und Blütenknospen zu öffnen, die bisher bei vielen Arten schon erkennbar verdickt, aber eben noch in sich verschlossen waren. Nun bin ich gespannt, welche Art in diesem Frühjahr die schnellste ist. Nach den Winterblühern Haselstrauch und Erle sind Apfelbaum und Spitzahorn die wahrscheinlichsten Kandidaten.