Unbeobachtetes Ginkgowachstum

Während wir noch mit dem Hin und Her der Witterung kämpfen und uns mit wechselhafter Gemütslage auf den Frühling einstimmen, haben die Bäume quasi unbeobachtet einen Sprung gemacht. Plötzlich steht der Ginkgo wie mit ausgebreiteten Armen da, gleichmäßig mit schon halb ausgewachsenen Blättern geschmückt. Noch vor Tage wirkte er winterlich, als Silhouette oder Gerippe, ein Baumgerüst. Jetzt fängt er himmelhoch das Licht ein und nutzt es für weiteres Wachstum vornehmlich in der Vertikalen. Aber auch der Umfang hat in den vergangenen 2 Jahren deutlich zugenommen. Bald schon wird er ohne Stütze auskommen und endgültig alle Gartenbäume überragen, ohne ihnen Licht wegzunehmen, so schön schraubt er sich mit großzügigen Zwischenräumen in die Höhe.

Verschiebung der Aufmerksamkeit

Wieder so ein Tag, der mich ans Haus fesselt. Dringend zu erledigende, abzuarbeitende Projekte, nicht die angenehmsten. Da draußen geht zurzeit vieles an mir vorbei, dabei würde ich gerne die Fortschritte beim Grünen und Blühen der Bäume engmaschiger in Fotografien festhalten. Aber in diesem Jahr wird dafür wenig Spielraum sein. Vielleicht aber ein Jahr, das für die Ausweitung des Holz-Themas über die Sommermonate geeignet sein wird. Das sind ohnehin meine erfolgreichsten Motive, guter Grund, dem Feld wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Enttäuschungsresistente Aufmerksamkeit

Eigentlich bin ich entschlossen, die Fortsetzung des Frühlings abzuwarten. Die ist wohl zur Mitte der Woche zu erwarten und findet bis dahin erneut quasi unter Ausschluss der Menschen statt. Für Pflanzen ist das vermutlich sogar ein gutes Wetter, keine Frosttemperaturen mehr, genügend Feuchtigkeit, vielleicht etwas zu wenig Sonne. Und auch wenn einige zuletzt die Trockenheit des Bodens beklagt haben, für die meisten passt diese Witterung nicht in das Bild des Frühlings. Die berühmte Aufbruchatmosphäre will so nicht aufkommen und weicht eher der legendären Frühjahrsmüdigkeit. Es ist mir ein Trost, schon in wenigen Tagen meine Holzarbeiten erneut aufnehmen zu können, dann wahrscheinlich wieder im Freien. Dass jetzt wieder mehr Menschen die Baumsymbolik zum privaten Thema machen, ist zumindest ein Zeichen dafür, dass trotz enttäuschter Erwartungen die Aufmerksamkeit auf die Natur im jahreszeitlichen Wechsel mit verlässlicher Regelmäßigkeit größer wird.

Hundertjährige Maiprognose

Anders als üblich an diesem Frühlingsfeiertag hat es mich heute gar nicht in die Landschaft gezogen. Eine Witterung, die nicht zur Jahreszeit passt und den Biorhythmus ordentlich durcheinanderbringt. Wetterfühlige werden an diesem Tag keine Freude gehabt haben. Und wenn ich auf den Hundertjährigen Kalender schaue, blüht uns für den Rest des Monats Ähnliches. Ich kann nur hoffen, dass der Kalender diesmal daneben liegt. Es würde allzu vieles durcheinanderbringen, was wir biologisch und symbolisch mit dem Frühling verbinden. Von den Auswirkungen auf die Motivation einmal ganz abgesehen. So wünsche ich mir, dass wir den Baumfrühling ganz nah in der Landschaft verfolgen können und uns nicht mit dem Blick durchs regennasse Fenster begnügen müssen.

Frühlingsbremse

Solche krassen Wetterkapriolen sind ja eigentlich nicht selten gewesen in den letzten Jahren. Dennoch ist man immer wieder erschrocken, vor allem, wenn man sich gerade an die Jahreszeit gewöhnt hatte. Eigentlich waren wir ja auf Frühling eingestellt, zumal er unverwechselbar bereits da war. Beim Blick nach draußen nehme ich in diesen Tagen dagegen eher Novemberwetter wahr. Dem Efeu schadet das nicht, der zeigt im Gegenteil zum ersten Mal im neuen Jahr einen kräftigen Wachstumsschub, ist binnen weniger Tage mit frischen Blättern übersät, die sich hellgrün von den alten absetzen. Die meisten jetzt blühenden Gehölze dagegen haben sich in eine Art Wartehaltung versetzt und setzen alles daran, an der unverhofften Kälte und Nässe keinen Schaden zu nehmen. Wir werden seit langem wieder einen 1. Mai erleben, der so gar nicht zu Ausflügen einlädt und der seine Symbolik in diesem Umfeld nicht ohne Probleme wird entfalten können. Allen, die dennoch an Outdoor-Traditionen festhalten wollen, ist zu wünschen, zumindest trocken zu bleiben.

Lichtzelthimmel

Der Tag war schöner und sonnenreicher als erwartet. So konnte man beim längeren Spaziergang in der Landschaft durchaus ins Schwitzen geraten. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um die aktuelle Baumblüten- und -blätterlandschaft in Fotografien festzuhalten. Dafür war die Bedingungen sehr gut, denn bei wolkenreichem Himmel mit größeren Lücken kann die Sonne in diesen Lücken beachtliche Strahlungsintensität entwickeln, was die Belichtungsdauer reduziert, so man denn den richtigen Augenblick, sprich die Wolkenlücke gerade erwischt. Außerdem wirken die Wolkenfelder um die Lücken herum wie riesige Lichtzelte, was den Beleuchtungseffekt noch verstärkt. So waren heute zum Teil traumhaft kurze Belichtungszeiten möglich. So bei dieser schönen Blüte des wolligen Schneeballs:

Blüte des Wolligen Schneeballs

Sagenhaft strahlendes und üppiges Weiß der Traubenkirschenblüte:

Üppig blühende Traubenkirsche

Die Silberweiden sind auch schon so weit:

Silberweidenblüte

Auch der immergrüne Efeu wirkt bei diesem Licht besonders:

Efeuranke im Frühling

Die Apfelblüte ist mit ihrem Rot-Weiß immer eine Freude:

Apfelblüte

Auch die Eichenblüten sind dieses Jahr üppig ausgefallen. Dennoch wirken sie selbst in dieser Fülle irgendwie unscheinbar:

Eichenblüte

Eines meiner Lieblingsmotive überhaupt sind die Blätter der Haselsträucher im Gegenlicht:

Haselzweig im Gegenlicht

Außerhalb der Routine

Etwas außerhalb des Plans verlief dieser Samstag, da heute eigentlich handwerkliche Arbeiten angestanden hätten. Aber so ein Ausbrechen aus der Routine kann auch auflockernd sein. Die liegengebliebene Arbeit wird dann nachgeholt. Auf die Art konnte ich nicht nur Js und Ws neue Möbel sichten, auch die Bäume vor und hinterm Haus haben natürlich meinen Besuch verdient. Und die haben sich prächtig entwickelt. Besonders der Walnussbaum und die kleinere daneben wachsende Esskastanie bilden ein beeindruckendes Ensemble. Und das Ebereschenpaar ist inzwischen kräftig geworden, wird zwar noch gestützt, kann aber bald schon ohne diese Sicherheitsmaßnahme auskommen. Die Blütenstände sind schon zu sehen, wenn auch noch ganz verschlossen. Im Frühsommer werden sie die schönen weißen Blüten tragen und später die wunderbar knallrot-orangenen Beeren, ein echter Hingucker im Zentrum des Gartens. Zurzeit blühen dort auch die verschiedenen Zierarten von Apfel und Kirsche in Lila, Rosa und Weiß-Tönen. Ein schöner Anblick, der leider allzu schnell wieder vergangen sein wird, zumal uns Regentage bevorstehen. Wir freuen uns jetzt auf die Rückkehr des Frühlings nach diesem Wolken-Regen-Intermezzo, oder besser auf seine Fortsetzung. Denn gerade jetzt hatten wir uns schon an die Wärme und das Licht gewöhnt.

Freiluftarbeit

Das war ein Einundzwanzigster, der seinen Namen verdient. Super Frühlingswetter, durchgängiges Vogelzwitschern und die erste echte Gelegenheit für mich, meine Werkstatt im Freien aufzubauen. Begonnen habe ich heute mir Zwetschgenbaum und Walnussbaum. Morgen folgen noch mindestens zwei Stäbe aus Hasel und Kastanie sowie vielleicht auch noch Esche und Zürgelbaum. Bei dieser Häufung kommt mir der endlich angekommene Frühling sehr entgegen, so dass ich mich auf die Freiluftarbeit der kommenden Wochen freuen kann.

Das Typische des Frühlings

Leider hatte ich die Kamera auf dem Weg nicht dabei. Die jungen, gerade erst sich auffaltenden Blätter der Hainbuche, die sich zurzeit gleichzeitig mit den Blüten entwickeln, finde ich in diesem Stadium nämlich besonders eindrucksvoll. Einer der Eindrücke, die einem tatsächlich wie natürliche Formwunder erscheinen, so filigran sind diese Blätter strukturiert – wie ein sorgsam in Papierfalttechnik ausgeführtes Kunstwerk. Eine meiner besten Frühlingsfotografien stellt einen jungen Hainbuchenzweig dar, der, schon etwas weiter entwickelt, in seinem eigenen Hellgrün mit einem pastellartigen lichten Bokeh in Grün-Weiß kontrastiert. Solche Szenen stehen in meinen Augen stellvertretend für das Typische des Frühlings, wie es sich aus unserem Wahrnehmen der Baumlandschaft manifestiert.

Frühlingsfortschritt

Heute hat es sich endlich einmal gelohnt, die schwere Kameraausrüstung mitzunehmen. Jetzt zeigen sich viele Arten bereits in frühlingshaftem Gewand. Blätter, schon aufgefaltet oder gerade erst dabei, Blüten, sich teilweise schon wieder auflösend. Und auch die Farbpalette wird langsam abwechslungsreicher, denn es mischen sich in die überwiegenden Grün- und Weiß-Töne nun auch schon rote Akzente. Sehr weit sind bereits die Traubenkirschen, bei denen sich nach den Blättern nun auch die Fruchtstände in noch geschlossener Form zeigen.

Junge Blätter und Blütenstände der Traubenkirsche

Die Quittenblüte ist eines der farblichen Farbhighlights dieser Wochen.

Quittenblüte

Nicht leicht, die Schlehdornblüte in den kurzen Phasen einzufangen, in denen die Pollen noch nicht abgestreift sind.

Schlehdornblüte

Die Haselsträucher sind in diesem Frühjahr sehr zaghaft und lassen bisher noch kaum erkennen, wie groß und lappig ihre Blätter einmal sein werden.

Junges Hasellaub

Ganz zart und schrumpelig sind die Blätter des Feldahorn dabei, sich fingerförmig in den Raum zu strecken.

Sich auffaltende Blätter des Feldahorns

Die Ahornblüte, oft ein starker Akzent in dieser Jahreszeit, wirkt in diesem Jahr nicht ganz so spektakulär. Von Blättern, die oft parallel dazukamen, ist bei diesem Baum noch nichts zu erkennen.

Junge Spitzahornblüte

Vor einer Wochen noch geschlossen, präsentiert sich die wie Broccoli aussehende Blüte der Esche jetzt in geöffnetem Zustand, in dem das Rotschwarz sich mit Grün mischt.

Geöffnete Eschenblüte

Nach Ostern

An diesem aus der Reihe geratenen Samstag habe ich draußen durchaus nichts verpasst. So freue ich mich, dass sich der Anflug einer neuen Erkältung – wohl ein Resultat dieser Extremschwankungen – im Laufe des Tages verflüchtigt hat. Jetzt soll der Frühling seine Fortsetzung finden und sich hoffentlich stabilisieren. Die österliche Dekoration haben wir uns noch bis morgen aufbewahrt. Allzu schnell wären sonst der Feiertag und seine Symbolik wieder aus dem Bewusstsein verschwunden. Mit einem gewissen Erschrecken habe ich festgestellt, dass ich für das kommende Jahr gar kein neues Ostermotiv aufgenommen habe. So werde ich wohl auf eines aus meinem Archiv zurückgreifen müssen oder im nächsten Jahr frühzeitig an eine neue Serie denken. Aber zunächst konzentrieren wir uns auf das, was Ostern eingeleitet hat und was uns jetzt immer stärker und augenscheinlicher im Grünen der Bäume begegnet.

Freiluftwechsel

Heute hat sich sogar M. einmal anstecken lassen von diesem frühlingshaften Temperaturanstieg, der phasenweise fast an Sommer denken ließ. Die Traubenkirschen sind am mutigsten, wenn es darum geht, die jungen zarten Blätter aufzufalten. Sie scheinen weitere Nachtfröste nicht zu befürchten, während andere Gehölze sich erst vorsichtig der neuen Jahreszeit anvertrauen wollen. Das Licht, die Luft und die wachsende Mobilität der Menschen schmecken aber schon sehr nach Frühling und Freiluftsaison. Man spürt allerorten den Drang, sich wieder mehr draußen zu bewegen und das Licht, aber auch die Wärme zu genießen. Die Veränderungen der Baumlandschaft unterstützen uns bei diesem lang ersehnten Wechsel.

Gartenvorbereitungen

Auch wenn sich bei manchem noch die letzten Ausläufer der Erkältungswelle bemerkbar machen. Die Menschen sind doch jetzt auf Frühling eingestellt, freuen sich auf die Freiluftsaison, sprechen über den Garten und was noch alles zu erledigen ist, um bald wieder draußen sitzen und arbeiten zu können. Für uns werden die Winterschäden-Reparatur und die Reinigung versiegelter Gartenflächen auch demnächst auf den Plan stehen. Wir benötigen dazu noch ein richtig schönes Wochenende. Vielleicht noch nicht das kommende, aber 8 Tage später könnte es schon klappen. Bei unseren Gartenbäumen tut sich noch nicht so viel. Zu schneiden ist bei denen aber ohnehin nichts. Lediglich der Feigenbaum hätte eventuell Bedarf, nur ist es mir zu riskant, da er sich ohnehin in sehr desolatem Zustand befindet. Ich denke, wir lassen ihn einfach in Ruhe und beobachten, ob er über die warme Zeit noch schafft, sich vielleicht ein letztes Mal aufzurappeln. Vor allem für M. würde mich das freuen.

Frühlingsmut

Der erste Tag mit richtig viel Sonne in diesem Jahr. Einer, der gemessen an der Intensität der Lichtstrahlung durchaus in den Sommer gepasst hätte. Ich hoffe, das dürftige Resultat der letzten Monate wird während des Aprils ausgeglichen. Schon einmal hatten wir einen extrem sonnigen April, der also nicht zwangsläufig von „Aprilwetter“ geprägt sein muss. Die Baumlandschaft steht unter solch ermutigenden Vorzeichen kurz vor der großen Frühjahrsexplosion. Die Schlehdornblüte wird jetzt kommen, die Weißdornblätter sind schon an vielen Sträuchern aufgefaltet, und auch die Traubenkirschen und Heckenrosen haben sich schon weiterentwickelt. Bei den Hainbuchen zeigen sich jetzt gleichzeitig Blüten und Blätter. Ich schätze, in wenigen Tagen schon wird das Grün eine deutliche Farbmarke in der Landschaft hinterlassen, und wiederum zwei Wochen später wird es den Farbeindruck dominieren. Freuen wir uns auf den Frühling.

Osterauftakt

Kein Bilderbuch-Frühlingstag, aber doch ein regenfreies Wetter, das zu einem Osterspaziergang einlud. Das haben auch andere so empfunden, denn es waren ungewöhnlich viele auf meiner Lieblingsroute unterwegs, zu Fuß, mit dem Rad und eine Familie sogar mit zwei Eseln. Man konnte diese Leichtigkeit erkennen, in den Gesichtern, in der Art der Bewegungen, die einen als leicht und entspannend empfundenen Feiertag kennzeichnen. Das Feiertägliche selbst hatte seinen Anteil daran, aber auch der Frühling, den man bereits spürt und in Details auch sieht. So habe ich heute verschiedene Gehölze näher betrachtet, die schon ihre Blätter auffalten, zum Beispiel die Traubenkirschen mit ihren in jungem Zustand noch ganz transparenten zarten Blättern, oder die Heckenrosen, deren Blätter noch stiftförmig zusammengerollt waren. Und auch neue Blüten zeigen sich hier und da, besonders auffallend an einer Gruppe junger Eschen, der Blüten ihre Staubbeutel noch nicht geöffnet hatten und in ihrer kompakten kleinteiligen Schwärze ungeheuer organisch wirken. In wenigen Tagen wohl werden sie die typische Anmutung von Frisée angenommen haben. Einige Eindrücke großer Totholzstämme habe ich wie häufig an sonnigen Tagen ebenfalls mitnehmen können. „1/1“]

Junges Traubenkirschenlaub
Frühes Heckenrosenlaub
Frühe Eschenblüte
Totholz mit Moos

Spätes Aufblühen

Dieses Aufblühen über Nacht, das für mich den Frühling im Bewusstsein verankert und uns eine Art frühlingshafter Gewissheit verschafft, ein solches Aufblühen ist uns zu dem diesjährigen Osterfest nicht vergönnt. Über die Frühblüher wie Hasel, Weide und vereinzelt Schlehdorn hinaus hat sich noch so gut wie nichts in der Baumlandschaft bemerkbar gemacht. Diesmal also kein früh einsetzender Frühling wie im Vorjahr. Vielleicht aber doch ein lang anhaltender. Das wünsche ich uns allen und besonders V., der nach dem Totalverlust seiner Bienenvölker eine lange Saison dringend benötigt, um den Neuanfang hinzubekommen. Mit den ersten stabil warmen Tagen wird er die neuen Völker erhalten, die dann bei der Apfel- und Weißdornblüte hoffentlich gleich aktiv werden können. Bei den Wetterkapriolen, die in unseren Breiten ja auch schon üblich geworden sind, kann man sich nämlich nicht unbedingt auf einen konstant günstigen Verlauf einstellen. Eine ordentlich ausfallende Frühtracht kann da einen Vorsprung sichern und spätere Einbrüche auffangen.

Vegetabile Feiertags- und Frühlingssymbolik

Schade, dass wir eigentlich nicht mit sonnigen Osterfeiertagen rechnen können. Denn es soll zunächst so weiter gehen. Regnerisch, windig, kühl. Nicht in der Konsequenz des Frühlings liegend, für den es bereits vorher erste Anzeichen gab. Und nicht gerade das, was die Lebensgeister weckt und zu neuen Ufern trägt. Immerhin, die Palmzweige als symbolisches Zeichen, zum einen des Sieges und der Hoffnung im christlichen Sinne, zum anderen der Erneuerung, des Schutzes und des Lebens im Sinne einer allgemeingültigen vegetabilen Symbolik, diese immergrünen Zweige habe ich nach der Segnung am Vormittag überall im Haus verteilt. Ein Ritual, das für uns dazugehört und das für mich selbst eine kaum wegzudenkende Bedeutung hat. Die Weidenkätzchen, die M. sich ergänzend als Dekoration für die Karwoche und die Ostertage gewünscht hat, kann ich ihr nicht zur Verfügung stellen. Zum einen weil man sie generell nicht abschneiden soll, zum anderen weil sie in fußläufiger Entfernung bei uns sehr selten zu finden sind. Eigentlich finde ich es aber auch viel schlüssiger, die immergrünen Pflanzen im österlichen Kontext zu verwenden. Ich hoffe, die Buchsbaumzweige werden möglichst lange grün bleiben und erst spät ausbleichen .

Frühlingskapriolen

Jetzt wird’s immer noch ein wenig kälter. Man glaubt nicht, welche Kapriolen das Wetter schlägt und uns die sicher geglaubte Hoffnung auf Frühling gleich wieder entreißt. Das zeitige Zurückschneiden der Bäume war also im Nachhinein betrachtet nicht wirklich notwendig, bei den Temperaturen vielleicht sogar weniger günstig. Aber wer ahnt so etwas. Immerhin, die an Wintermonate erinnernde Kälte lässt die Aufmerksamkeit kaum von der Arbeit abdriften. Das hat also auch seine Vorteile. Noch eineinhalb Wochen bis Ostern. Ich wünsche mir wenigstens zu den Feiertagen eine Witterung, die Frühlingsstimmung und Aufbruchslaune möglich macht.

Gespiegelte Unentschlossenheit

Das ist bisher noch nicht der Frühling, den wir uns vorgestellt haben. Vor einer Woche hatte man dazu noch andere Erwartungen. Aber bevor es schöner wird, müssen wir wohl erst noch durch eine weitere Woche mit ziemlich niedrigen Temperaturen, die in den Nächten bis zum Gefrierpunkt absinken. Entsprechend still steht die Vegetation, die ihre frischen Blatttriebe und zarten Blüten gefährdet sieht und sie deshalb lieber noch zusammengefaltet lässt. Diese Unentschlossenheit spiegelt sich wie immer in der Gemütslage der Menschen. Und doch ist diese Heiterkeit bereits latent vorhanden, die der richtige Frühling mit Gewissheit mit sich bringt und an uns weitergibt.

Langsamer Frühlingsstart

Im letzten Jahr die plastischen Gestaltungen, dieses Jahr ist es mir recht früh gelungen, die Grußkarten für Ostern fertigzustellen. Dann ist es nicht wieder eine Aktion im letzten Moment und M. kann ihre Grüße rechtzeitig zur Post geben. Aus den für diese Karten ausgewählten Motiven will ich auch mindestens eines für meine Microstock-Portfolios reservieren. Länger habe ich dort keine Feiertagsmotive mehr ergänzt. Dieses ist qualitativ durchaus geeignet und hat gut Chancen, angenommen zu werden. Mal sehen, vielleicht zieht es ja in der diesjährigen Saison auch schon Interessenten an. Die Baumlandschaft wird sich in diesem Frühjahr langsam entfalten und wie es aussieht, wird auch die kommende Woche keinen größeren Sprung mit sich bringen. Das ist eigentlich gut für manche empfindlichen Gehölze und vor allem gut für die Honigernte, denn die Frostgefahr ist später natürlich geringer. So werden die Honigtracht sich geschützter entwickeln können. Warum V. mit seinen Völkern jetzt im dritten Jahr derartige Verluste verzeichnen musste, ist auch nach seinem heutigen Besuch einer Vortragsveranstaltung, an der viele Kollegen teilnahmen, nicht klar. Auch bei diesen waren die Verluste groß, bis zu 50 %, aber eben nicht nahezu 100. So bleibt es eine sehr offene und zermürbende Frage, die lediglich für Spekulationen Freiraum lässt.

Frühlingsanfang

Der Weißdorn ist in diesem Frühjahr mit am weitesten fortgeschritten. Die zackigen Blätter stehen ganz kurz davor, sich auszubreiten, waren am Mittag aber noch weitgehend zusammengefaltet. Gefährlich werden könnte es schon noch in den folgenden Nächten, wenn die Temperaturen empfindlich nah an den Gefrierpunkt heranreichen. Deshalb ist noch keine Entwarnung möglich. Sensibel wie die Bäume sind, zeigen sie wohl deshalb noch Zurückhaltung, die Jahreszeit damit weiter vor sich herschiebend. Für uns ist der Frühling aber gefühlsmäßig schon präsent an diesem Tag des astronomischen Frühlingsanfangs. Und mit ihm die Erwartung des Osterfestes. M. ist diesmal früh dran mit den Osterdekoration und hat eigentlich Recht damit: Kurz vor den Feiertagen erst eingerichtet, hat man doch recht wenig davon. So sind wir dabei, die strengen Regeln der Fastenzeit zu Gunsten der Frühlingsgedanken und Frühlingsäußerungen zu lockern.

Orientierungsaufgaben

Inzwischen erkennt man bei den Weißdornsträuchern, dass die Blattknospen ihre dunkle Hülle abgelegt haben und die Blätter in noch zusammengefaltetem und in Knospenform gepresstem Zustand an den Zweigen sitzen. Sie trauen sich noch nicht, sehen vermutlich das kältere Wochenende voraus bzw. fürchten die frostigen Nächte, die wir in den letzten Tagen erlebt haben. Den richtigen Zeitpunkt für einen Entwicklungsschritt zu finden, die Bäume haben dafür ihre ganz eigenen Antennen, um die ich sie manchmal beneide. Bei uns geht das über ein sehr viel komplizierteres System sich gegenseitig beeinflussender biologischer, kultureller und sozial-kommunikativer Faktoren, die sich im Laufe des Lebens, abhängig von Situationen immer wieder verändern können, was uns häufig vor große Orientierungsaufgaben stellt.

Naturkulturkonglomerat

Es ist jetzt ähnlich wie im Vorjahr. Der Frühling ist schon spürbar, wenn auch noch nicht so heftig wie 2014, noch nicht so warm und sonnig. Deswegen ist es auch zweifelhaft, ob die besonders sonnenhungrigen Bäume, wie unser Feigenbaum, eine ähnliche Hochphase erleben werden. Es hängt davon ab, ob die Wärme früh genug kommt und vor allem das Licht über lange Monate keine Einbrüche erlebt. Eines ist absolut gleich. Diese Stille und die abwartende Haltung der Menschen. Es scheint, als ob man die Wochen vor Ostern noch genießen möchte, erst später neue Projekte in Angriff nehmen will. Fastenzeit als für viele unbewusste Zeit der Reflexion und des Müßiggangs? Vielleicht ist da was dran. Und wie so häufig hängt das sehr stark mit den Eindrücken von Wetter und Landschaft zusammen, die sich mit der Symbolik des bevorstehenden Feiertags ergänzen. Es ist, wie wenn man in der zeitlichen Marke des Feiertags den Auftakt zum eigentlichen Jahresaufbruchs entdeckt.

Vorfrühlingsstadien

Während des Sonntagspaziergangs war der Temperaturanstieg schon zu spüren. In einzelnen Windböen noch frisch, setzte sich doch schon eine höhere Durchschnittstemperatur durch. Und die Bäume und Sträucher stehen erkennbar vor der positiven Entscheidung für den frühlingshaften Neuanfang. Am deutlichsten war es heute an den Haselsträuchern zu erkennen. Die Blattknospen sind dort so dick und prall, dass es keine zwei Tage mehr dauern kann. Mit den großflächigen Haselblättern wird gleich ein erkennbar grüner Akzent in der Landschaft auftauchen und den Frühling damit schon farblich sichtbarer machen. Recht schnell werden die Ahorne nachziehen. Und dann kommen auch schon die ersten weißen Blüten, zunächst von Schlehdorn. Ich freue mich sehr auf die Spaziergänge und Beobachtungen der kommenden Tage.

Vegetabile Atempause

Mit dem Rückschnitt des Maulbeerbaums hätte ich mich dann doch nicht so beeilen müssen. Aber der vergangene Samstag war wesentlich geeigneter für diese Arbeit. Jetzt, eine Woche später ist an dem Baum noch keine Veränderung feststellbar. Die dort verlorene Uhrenkrone konnte ich ebenfalls noch nicht finden. In dem Moos, das direkt unter dem Baum wächst, ist die Wahrscheinlichkeit auch nahe Null. Der Baum wird nach dieser Aktion eine kleine Atempause benötigen, bevor er neu austreibt. Und überhaupt sind die Maulbeerbäume ja eher Spätzünder, die dafür im Sommer so richtig zur Hochform auflaufen. Dieses Jahr wird er wohl weiter am Stamm zunehmen und hoffentlich seine Krone kompakter ausbilden als bisher. V. war heute in puncto Bienen erstmals wieder positiver gestimmt, nachdem er erfahren hatte, dass er vier Völker bekommen wird. Wieder einmal ein Neueinkauf, der notwendig wird, da diesen Winter kein einziges vollständiges Volk überlebt hat. Mit dem Einkauf, der wohl in zwei Wochen abgeschlossen sein wird, hat V. nebenbei einige Tipps erhalten, die er für die Behandlung seiner Bienen nutzen kann, um im kommenden Frühjahr dieses Drama hoffentlich nicht mehr erleben zu müssen.

Frühlingsmotivation

Die Sonne habe ich heute genossen, einer der ersten wirklich lichtreichen Tag, die zeigen, dass es auch beim Wachstum der Bäume jetzt aufwärts gehen sollte. Jedenfalls rechne ich mit einer Beschleunigung, die den Frühling endgültig ankommen lassen wird. Vorher noch einige frostige Nächte, und dann werden sich die teils schon in Wartehaltung befindlichen Blätter- und Blütenknospen zu öffnen wagen. Eine gute Zeit für Spaziergänge kommt dann, und endlich gibt’s wieder mehr Anreize und Motive fürs Fotografieren, das ich so vernachlässigt habe. Der Frühling wird einiges wieder aktivieren, was für uns in der Winterkälte erstarrt war.

Verborgene Farben und Formen

Beim roten Hartriegel konnte ich heute schon die Blattknospen identifizieren. Man sieht die Blätter in ihrer quasi embryonalen Form, nicht mehr ganz eingeschlossen, sich gerade schon aus der Knospenform lösend. Aber sie wagen es noch nicht, sich aufzufalten. Beim Schlehdorn kann man die Blütenknospen an den kleinen Verdickungen deutlich erkennen, und dass sie jederzeit, wenn es bald schon anhaltend warm ist, über Nacht aufspringen können. Alles ist schon angelegt und wartet nur noch auf den richtigen Zeitpunkt. Dabei ist es äußerlich noch weitgehend unscheinbar, die künftigen Farben und Formen bleiben uns noch einige Tage verborgen.

Einzigartige Frühlingserwartung

Das ist eine so schöne frühlingshafte Atmosphäre, die mir jetzt schon auf dem Streifzug durch die Landschaft begegnet. Dabei haben die Bäume noch gar nicht begonnen, Blätter auszubilden. Diese Jahreszeit finde ich fast am spannendsten, denn es steht uns noch bevor, dass quasi über Nacht das erste zarte Blattgrün an den frühen Arten zu finden ist. Zu den ersten werden die Spitzahorne und der Hasel gehören. So lange müssen wir uns noch mit den eher unscheinbaren Blüten der Hasel- und Weidensträucher begnügen, und mit den noch weitgehend geschlossenen Kätzchen der Erlen. Mit dem Zunehmen der Farbe kommt erst richtiges Leben in den Frühling. Und dann geht’s auch meist sehr schnell. Es ist diese Explosion, vielleicht auch nur die Erwartung derselben, die diese Zeit des Jahres so einzigartig macht.

Vor der Ahornblüte

Guten Aussichten für den Frühling erleben wir zurzeit. Wenn das Licht zunimmt und die Wärme zumindest zeitweise wieder zu spüren ist, kann eigentlich das Grünen und Blühen nicht mehr weit sein. Und die Prognosen fürs Wochenende stimmen sehr zuversichtlich, dass wir uns jetzt in Richtung einer stabileren Wetterlage bewegen. Da kann man auch schon besser planen. Dinge, die man in winterhafter Erstarrung weit weggeschoben hat. Ich freue mich auf die ersten gelbgrünen Spitzahornblüten, die für unsere Region hier meist den eigentlichen Baumfrühling einläuten. Das ist dann Laubanmutung und Blüte zugleich, denn die Blüten kommen von weitem betrachtet wie Blätter daher.

Naturzyklen und Leistungsfähigkeit

Längere Sonnenabschnitte lassen uns ganz zuversichtlich werden, dass der Frühling bald die Oberhand gewinnen wird. Die Menschen spüren das, man merkt es an der wachsenden Motivation, der deutlicher wahrnehmbaren Aufbruchstimmung. Wie ich es schon so häufig bemerkt habe. Die ersten Regungen der Bäume im Frühling sind oft das Initial für den produktiven Aufbruch ins neue Jahr. Da wird so viel von Konjunkturentwicklungen, Marktchancen und Energie- und sonstigen Krisen gesprochen. Ich meine, dass unsere natürlichen Lebensgrundlagen viel entscheidender unsere Leistungen beeinflussen. Merkwürdig, dass das so wenigen bewusst ist. Die Phasen des Naturzyklus, in denen es um Rückzug, Reduktion und Kraft schöpfen geht, müssten wir besser unbeschadet überstehen können. Und die Phasen, die mit Wachstum, Entwicklung und Ausdehnung verbunden sind, die müssten wir noch besser als bisher zur Intensivierung unseres Tun nutzen können. Der Schlüssel ist immer eine verschärfte Wahrnehmung und große Aufmerksamkeit für die Veränderungen. Ein Lernfortschritt und besseres Verstehen dieser Zusammenhänge muss der Schlüssel für ein ausgeglicheneres, gleichmäßigeres Menschsein im zyklischen Naturganzen sein.

Rückschnittpläne

Der Kampf, den die Frühlingssonne gegen die Nässe und den Wind des Spätwinters kämpft, geht in diesen Tagen weiter. Zwischendurch kann man aber schon gleißende Helligkeit über lange Phasen erleben. Immer mehr von dem, was man Frühling nennen kann. Ich freue mich auf die ersten wirklich angenehm wärmenden Tage dieses Jahres, an denen man weiß, die schöne Jahreszeit hat jetzt begonnen. Die Bäume lassen noch nicht viel davon erkennen. Dennoch denke ich, dass es an der Zeit ist, die notwendigen Rückschnitte z. B. am Maulbeerbaum vorzunehmen. Bevor die ersten neuen Asttriebe entstehen, bekommt das dem Baum besser. Im vorletzten Jahr haben wir den richtigen Zeitpunkt dafür erwischt, so dass der Baums sich anschließend prächtig weiterentwickeln konnte. Diesmal wird wieder einiges an Substanz wegzunehmen sein. Dabei versuche ich aber, dem Charakter dieser Art gerecht zu werden und eine schöne, ausgewogen runde Kronenform zu realisieren. Vielleicht ein Projekt fürs Wochenende, wenn das Wetter mitspielt.