Blick ins nächste Baumobstjahr

Die zweite Charge seiner Weintrauben konnte V. heute mit externer Unterstützung ernten. Das heißt, dass er einerseits ziemlich erleichtert ist, diese Arbeit hinter sich gebracht zu haben und dass weiterhin am Wochenende wieder Keltern angesagt ist. Das hat beim letzten Mal ganz gut funktioniert. Und auch der Transport in den Keller zum Vergären war angesichts der überschaubaren Menge unkompliziert. Danach wird nicht mehr sehr viel in Sachen Obsternte anstehen. Die Äpfel noch, aber ansonsten war das bei uns kein gutes Obstjahr. So richtet sich der Blick schon ins nächste Frühjahr, mit der Frage im Hinterkopf, ob es wieder späte Nachfröste gibt und die Blüten das schadlos überstehen.

Erfrorene Blätter beim Ginkgo

Den empfindlichen Frösten der letzten Tage ist nun sogar unser Ginkgo zum Opfer gefallen. Das habe ich bei einem ahnungslosen Blick in die Krone heute Nachmittag erschrocken festgestellt. Natürlich nicht der Baum als Ganzer, sondern die gerade erst entstandenen kleinen Blättchen. Die sind größtenteils schon herbstlich verfärbt oder bereits abgefallen. Dabei ist gerade der Ginkgo relativ robust, die Blätter allerdings waren wohl noch zu jung und zart, um unverhofft eintretende Minus-Temperaturen zu verkraften. Nun wird erst einmal eine Zwangspause eintreten. Aber dann wird er neue Blätter ausbilden. Und der zweite Anlauf wird vermutlich ein besonders üppiges Blätterkleid bringen. Das war jedenfalls bei ähnlichen Konstellationen schon öfter zu beobachten. Der Baum will damit wahrscheinlich sicher gehen, dass er für den Fall neuerlicher Verluste einen gewissen Überschuss zur Verfügung hat.

Frostschäden an Bäumen

Alle, denen ich begegne, sehnen den Frühling herbei. Man ist die Verzögerung leid, wünscht sich, dass die hellen Tage konstant werden und vor allem die Wärme zuverlässig zurückkehrt. Die Fröste der letzten Nächte haben schon viel Schaden angerichtet. Vor allem bei den Obstbäumen. Die Nashi-Birne, die dieses Jahr so üppig wie lange nicht geblüht hat, wird wohl keine oder kaum Früchte tragen, da die Blüten vollständig erfroren sind. Ähnlich wird es manch anderer Baumart gehen, die angesichts der schönen und schon sehr warmen Tage ihr Blattknospen geöffnet und zarte Blätter aufgefaltet hat. Einige werden die Kälte nicht überlebt haben, was meist zu einem zweiten Anlauf führt und den Baum dann besonders viele Blätter bilden lässt. Im letzten Jahr war das beim Maulbeerbaum so, der ohnehin in einer sehr kühlen Ecke steht. Über den Sommer aber war seine Wachstumsfreude gar nicht mehr zu bremsen. Na ja, jetzt ist genug mit Aprilwetter, der Frühling soll endlich ankommen.