Den Geist- und Sinn-Faden nicht abreißen lassen

Vermutlich können die meisten meine Affinität und das innige emotionale Verhältnis zur Weihnachtszeit nicht nachvollziehen. Tatsächlich begegne ich schon seit vielen Jahren einer verbreiteten Müdigkeit, wenn nicht entschiedener Ablehnung dem Thema gegenüber. Wie wenn sich die Menschen von der Traditionssymbolik und den verbundenen inneren Handlungen distanziert hätten oder das Bedürfnis nach Distanzierung hätten. Allerdings ist das eine Entwicklung und ein Phänomen, das nicht nur auf Weihnachten zutrifft. Eigentlich beobachte ich das bei allen Traditionsfesten, Feiertagen, insbesondere den christlichen, und überhaupt Gedenktagen mit speziellem Bedeutungshintergrund und Sinn. Es gibt die Tendenz, diese als eine Form von Folklore zu entwerten und quasi als unzeitgemäß, zumindest extrem nachrangig zu betrachten. Was ich an der Stelle immer zum Ausdruck bringen möchte: Das Gegenteil ist der Fall. Die vermeintliche Irrelevanz ist Dank der Zeitlosigkeit dieser Inhalte nicht denkbar. In ihnen steckt vielmehr das wirklich Essenzielle, die Gelegenheit vor allem, sich aus Anlass der Traditionstage und -zeiten eben diesem wieder stärker zu nähern, dieses Essenzielle wieder mehr zum eigentlichen Gegenstand des Interesses und der persönlichen Entwicklung zu machen. Das ist der eigentliche Zweck meiner Versuche, symbolische Formen wie den Weihnachtsbaum und die Symbolbäume als Aufmerksamkeitsmarken ins Bewusstsein zu rücken, die uns vieles zurückgeben können, was immer schon vorhanden ist, aber im Zuge der zeitgenössischen Verwirrungen verschüttet wurde. Ich bemühe mich, einen Beitrag dazu zu leisten, dass dieser wichtige Geist- und Sinn-Faden nicht abreißt.

Sich der Weihnacht angemessen annähern

Ein seit zwei Jahren nicht mehr realisiertes Traditionstreffen in S. konnte ich heute einmal wieder wahrnehmen. Damit ist ein weiteres Stück von Normalität zurückgekehrt, wenn man das so nennen kann. Zwar an einem anderen Ort als gewohnt, aber doch in vertrauter Atmosphäre verlaufend, war das ein ganz guter Auftakt zum Abschluss des Arbeitsjahres. Trotz des Rituals aber kann ich mich noch nicht zurücklehnen, zu viele angefangene und nicht einfach aufzuschiebende Aufgaben sind noch zu verarbeiten oder zumindest für die Fortsetzung im neuen Jahr vorzubereiten. So hoffe ich, dass es in diesen letzten Tagen vor Weihnachten nicht zu arbeitsam ausfällt und wir uns im gleichen Schritt und angemessen den Feiertagen nähern können. Einige heute eingetroffene Grüße und Rückmeldungen von Bekannten und Freunden haben mir das wahrscheinlicher gemacht.