Ein bewusst feierlicher zweiter Weihnachtstag

Es ist schon fast erschreckend, wie schnell die Weihnachtsfeiertage vorübergehen. Ich habe dennoch versucht, die besondere Intensität gerade dieser Tage zu feiern. Dazu gehörte auch der Besuch der Weihnachtsmesse, die schön und feierlich war, aber auch mit einer traurigen Nachricht verbunden. Das wird uns noch länger zu denken geben. Sehr froh bin ich, am Nachmittag doch noch zur traditionellen Lektüre von Weihnachtsvorträgen Rudolf Steiners gekommen zu sein. Ich kenne zwar alle diese speziell auf Weihnachten bezogenen Vortragsmitschriften, aber jede neue Lektüre vermittelt mir auch wieder neue Erkenntnisse und lenkt die Aufmerksamkeit auf andere Aspekte dieser vielschichtigen und ungemein weitreichenden Betrachtungen. Sicher werde ich diese Lektüre in der Zeit zwischen den Jahren noch Fortsetzen, und vielleicht ja auch einen Text aus den beiden neuen Bänden anschließen, die ich mir zu Weihnachten gewünscht hatte.

Ins Feiertägliche hineinfinden

Kurz vor Weihnachten kommen verschiedene langwierige Projekte doch noch in Bewegung. Jedenfalls so, dass eine Kontinuität möglich ist. Dennoch sind die meisten schon im Feiertags- und Jahresendmodus angekommen und bewegen sich irgendwo zwischen Genervt-Sein und ruheloser Geschäftigkeit. Den Weihnachtsbaum haben viele aber schon besorgt und vermutlich, wie wir ja auch, schon aufgestellt und geschmückt. Bei dem Händler in der Dorfmitte etwa sind innerhalb der mit Bauzäunen abgegrenzten Verkaufsfläche nur noch knubbelige Mini-Bäume zu sehen. Die größeren sind schon ausverkauft. Ich bin froh, dass wir mit diesem Teil der Vorbereitung auf Weihnachten schon weiter sind und langsam, aber sicher tatsächlich in das Feierliche der Tage hineinfinden werden.

Den Geist- und Sinn-Faden nicht abreißen lassen

Vermutlich können die meisten meine Affinität und das innige emotionale Verhältnis zur Weihnachtszeit nicht nachvollziehen. Tatsächlich begegne ich schon seit vielen Jahren einer verbreiteten Müdigkeit, wenn nicht entschiedener Ablehnung dem Thema gegenüber. Wie wenn sich die Menschen von der Traditionssymbolik und den verbundenen inneren Handlungen distanziert hätten oder das Bedürfnis nach Distanzierung hätten. Allerdings ist das eine Entwicklung und ein Phänomen, das nicht nur auf Weihnachten zutrifft. Eigentlich beobachte ich das bei allen Traditionsfesten, Feiertagen, insbesondere den christlichen, und überhaupt Gedenktagen mit speziellem Bedeutungshintergrund und Sinn. Es gibt die Tendenz, diese als eine Form von Folklore zu entwerten und quasi als unzeitgemäß, zumindest extrem nachrangig zu betrachten. Was ich an der Stelle immer zum Ausdruck bringen möchte: Das Gegenteil ist der Fall. Die vermeintliche Irrelevanz ist Dank der Zeitlosigkeit dieser Inhalte nicht denkbar. In ihnen steckt vielmehr das wirklich Essenzielle, die Gelegenheit vor allem, sich aus Anlass der Traditionstage und -zeiten eben diesem wieder stärker zu nähern, dieses Essenzielle wieder mehr zum eigentlichen Gegenstand des Interesses und der persönlichen Entwicklung zu machen. Das ist der eigentliche Zweck meiner Versuche, symbolische Formen wie den Weihnachtsbaum und die Symbolbäume als Aufmerksamkeitsmarken ins Bewusstsein zu rücken, die uns vieles zurückgeben können, was immer schon vorhanden ist, aber im Zuge der zeitgenössischen Verwirrungen verschüttet wurde. Ich bemühe mich, einen Beitrag dazu zu leisten, dass dieser wichtige Geist- und Sinn-Faden nicht abreißt.

Erde und Materialien für ein Gleichgewicht

Ein sehr produktiver Tag mit Projektarbeit geht zu Ende. Und ich freue mich, am Wochenende wieder mehr auf Haus und Garten bezogene Arbeiten verfolgen zu können. Währen der Woche staut sich da einiges an, auch weil die derzeitige Nach-Feiertag-Ruhe für konzentriertes Arbeiten im kreativen Bereich günstig ist. Aber der direkte Kontakt mit Erde und Materialien ist schon eine andere, ausgleichende Erfahrung, die ebenso wichtig ist. So will ich auf jeden Fall meine bisherigen Anzuchtbemühungen resümieren und versuchen, die Aussaaten, die bisher nicht funktionieren wollten, neu anzugehen. Und rund um den Garten ist sicherlich auch einiges vorzubereiten, damit die große Frühjahrs-Säuberungsaktion nicht ganz so aufwändig ausfällt. Für die warten wir aber noch auch wärmeres Wetter und mehr Sonne. Und dann wird es sicher auch gleich wieder um die Brennholzvorräte für den kommenden Winter gehen.

Erste Baumblütenakzente über Ostern

Wir konnten den Ostersonntag festlich erleben, auch wenn ein Besuch der Ostermesse erst morgen möglich ist. Aber sonst haben wir das Feierliche des Tages in uns aufgenommen und die unverhofft frühlingshafte Sonne genossen, die so gut zum Ostertag passt. Das Gut ist, der zweite Feiertag soll noch mehr Frühling bringen. Auf einem kurzen Erkundungsgang am Abend konnte ich die aktuelle Erscheinung der Baumlandschaft schon mal abtasten, was ich morgen als Anhaltspunkte für die ersten wirklichen Baumfrühlingsfotografien nutzen will. Es gibt bei uns noch nicht viele Frühlingsakzente, was man vor allem beim weiten Blick in den Landschaftshorizont deutlich erkennt. Die Szene erscheint nämlich noch überwiegend bräunlich und unscheinbar. Denn Baumgrün ist erst sporadisch zu erkennen und die Baumblüte beschränkte sich auf meinem Weg auf vornehmlich den Schlehdorn, den Spitzahorn und ganz vereinzelt die Forsythie. Das entspricht durchaus bei uns, von den noch früher blühenden Haselsträuchern einmal abgesehen, dem typischen Bild zum Beginn des Baumfrühlings. Nur ist die Baumlandschaft diesmal sehr spät dran, was vermutlich an den zurückliegenden Regenwochen mit wenig Licht und recht kühlen Temperaturen liegt. Denn z. B. die Spitzahornblüte ist sonst oft schon ca. 3-4 Wochen früher da. Gut ist, dass ich ohnehin erst jetzt zum Fotografieren komme und insofern sogar bessere Chancen auf gute neue Nahaufnahmen von Baumdetails bestehen.

Feiertagswahrnehmungen

Auch wenn ich mit den rein aus der Kirchengeschichte entstandenen Feiertagen nicht so viel anfangen kann, habe ich M. heute zum Fronleichnamsgottesdienst begleitet. Und wie wenn er es geahnt hätte, hat der Priester auch zu Beginn gleich eine historische Einordnung dieses Feiertags gegeben, weil er wohl vermutet hat, dass der Hintergrund den wenigsten bekannt sein dürfte. Es war ein schöner feierlicher Vormittag bei diesem Anlass und zudem ein weiterer schöner Sonnentag. Aber wir haben vor allem die Ruhe und kontemplative Stimmung des Feiertags auf uns wirken lassen und haben diesen Tag in diesem Rahmen wahrgenommen. Mit den Bäumen habe ich mich heute vor allem vorbereitend beschäftigt, nämlich das kommende morgen sich fortsetzende kunsthandwerkliche Projekt betreffend, bei dem eine ganze Reihe von Baum- und Holzarten eine Rolle spielen.

Zum aktuellen Stellenwert weltlicher Feiertage und ihrer Symbolik

Schade, dieser 1. Mai ist als Feiertag ganz an mir vorbeigegangen. Dabei war er mir durchaus bewusst. Aber einerseits passte das Wetter nicht wirklich zu dem Tag, da wäre das der letzten Tage angemessener gewesen. Und zum anderen verlieren weltliche Feiertage wie dieser vor dem Hintergrund der weltweisen Dauerkrisen einfach ihren Charme. Da fällt es dann auch schwer, die mir so am Herzen liegenden Symbolthemen, etwas die rund um die Maibaumtradition, wieder aufzugreifen und z. B. an meinen darauf bezogenen Text aufmerksam zu machen. Es scheint, die Menschen sind in diesen Tagen zu vielem nicht in der Lage, was in anderen wünschenswert und gewinnbringend, auf die Zukunft und Weiterentwicklung gerichtet, befunden würde. So bleibt aktuell übrig, die Beschäftigung und notwendige zeitgemäße Kontinuität dieser Themenfelder im Privaten weiterzuführen, darauf hoffend und eigentlich wissend, dass sie zu gegebener Zeit wieder an die Oberfläche geholt und nutzbar gemacht werden können. Dann aber könnten sie besonders wertvoll sein, als Anhaltspunkte und Richtungsgeber für eine kulturell anspruchsvolle und lebenswerte Zukunftsentwicklung.

Konstante Feiertagsauszeit

Es ist in dieser Karwoche wie fast immer: Die Menschen haben sich vorzeitig eine Auszeit gesichert und sind jetzt schon kaum noch ansprechbar, fragen nichts an und verfolgen eigentlich angekündigte Vorhaben erstmal nicht weiter. Seltsam ist das, aber eine Art Konstante. Ich rechne eigentlich damit, dass das auch eine Woche nach Ostern noch so sein wird. Schlecht ist das für im Fluss befindliche Projekte, die erst einmal abgebremst werden. Aber gut ist es für sonst immer liegengebliebene Arbeiten, die endlich eine Chance auf Verwirklichung erhalten. Ich freue mich auch, dass etwas Freiraum für die Gartenarbeit und die aktuellen Pflanzenzuchtvorhaben bleibt. Und vielleicht auch noch für das Häckseln der Maulbeerbaumäste, die V. in den letzten Tagen kleine geschnitten hat.

Leben und Tod als zyklisches Kontinuum

Auch dieses Allerheiligen, das uns als Feiertag gegönnt bleibt, hat sich für uns wie ein Feiertag angefühlt, obwohl es auf einen Montag fiel. Die Feiertagskultur in Deutschland sehe ich generell als eine große Errungenschaft an, von der ich hoffe, dass sie auch langfristig niemals allzu rationalistischen Denkweisen geopfert werden wird. Da Gs Grab schon seit einigen Jahren die Liegezeit überschritten hat und nicht mehr existiert, hat der Gedenktag nicht mehr dieselbe Anmutung für uns wie zu meinen Kindertagen und noch bis vor wenigen Jahren. Aber die fokussierte Chance, die Gedanken besonders konzentriert auf die verstorbenen Angehörigen zu lenken, ist immer noch eine sehr wichtige für uns geblieben. Denn diese Verstorbenen sind für unsere Familie immer sehr wichtig, bestimmen auch aus der Existenzform heraus, in der sie sich jetzt befinden, noch unsere Geschicke ein Stück weit mit. Dass das tatsächlich so ist, auch wenn es oft unbewusst bleibt, konnte ich heute noch einmal in einer der Vortragsmitschriften von Rudolf Steiner, diesmal aus dem Jahr 1918 nachlesen, in dem nicht nur die Präsenz der sogenannten Toten und ihre Bedeutung für unser aktuelles Schicksal, sondern auch generell die in bestimmten Rhythmen gestalteten Lebensabläufe der Lebenden in Bezug auf ihr künftiges Leben in den Zwischenwelten betrachtet wurde. So betrachten bilden Leben und Tod ein zyklisches Kontinuum, das ein ständiges Mitbeachten und Verstehen der geistigen Welt als Ambition nahelegt. Es ist ein Motiv meiner Beschäftigung mit den Bäumen als Lebenssymbole, diese Ambition täglich im Blick zu behalten.

Wenn der Sinn in uns arbeiten kann

Untätig waren wir an diesem Karfreitag nicht, aber der Tradition und dem Sinn folgend haben wir uns schon an die besonderen Regeln an diesem Tag gehalten. Die tiefe Bedeutung der einzelnen Ostertage ist fest in uns verankert, dennoch erleben wir die Tage in jedem Jahr auch individuell und durchaus unterschiedlich. Dieser Karfreitag hatte für mich nichts von dem Niedergeschlagenen und Angreifenden in manchem früheren Jahr. Es war mehr ein bewusster, ruhiger Feiertag, an dem es uns gelang, den Sinn in uns arbeiten zu lassen. Dass uns das Sonnenlicht heute noch nicht verlassen hat, hat diese Anmutung äußerlich unterstrichen, auch wenn – ebenfalls passend – der Blick nach draußen ansonsten wenig von frühlingshaftem Aufbruch erkennen ließ. Darauf können wir uns vielleicht dann ab oder kurz nach Ostern freuen.

Ostern, Traditionen und ihre künstlerische Verarbeitung

Nicht ganz so schön soll es über die Osterfeiertage werden, aber die Sonne geht uns nicht ganz verloren. Ich weiß dennoch nicht, ob eine wirkliche Osterstimmung unter den Menschen aufkommen wird. Zu verunsichert scheinen wir alle durch die so lange andauernde Krisensituation und die lähmende Kommunikation um das Thema. So hoffe ich auf die Chance, den Sinn des Feiertags vielleicht bewusster als sonst zu reflektieren. Das wäre immerhin ein Vorzug der erzwungenen Vereinzelung und dem reduzierten Bewegungsradius. Die Feiertage gedanklich vorzubereiten hat mir in den letzten Tagen die kunsthandwerkliche Arbeit geholfen. Auch weil sie mich an die in früheren Jahren praktizierte selbst entwickelte Tradition erinnert hat, für Ostern eine Skulptur oder Plastik mit Bezug zum österlichen Gedanken fertigzustellen. Die Reihe von Eisymbolen aus Holz, Gips und Paraffin gehörten dazu, aber auch die Eierbecher und Holzkreuze. In der Regel habe ich jeweils ein Exemplar für uns und eines für J. und W. hergestellt. Tatsächlich war die letzte österliche Bildhauerarbeit auch gleichzeitig meine letzte Holzskulptur. Vielleicht ist es Zeit, die Tradition wieder aufzugreifen. Der Gedanke kommt mir in jüngster Zeit wieder öfter, und so könnte es spätestens zu Ostern 2022 vielleicht eine Fortsetzung vor dem Hintergrund meiner aktuellen Lebenserfahrung geben.

Dem Symbolischen mehr Raum und Zeit einräumen

Die verschiedenen Vorbereitungen auf Weihnachten haben mich an diesem zweiten Adventssonntag doch sehr beschäftigt. Ich schätze, das wird sich in den kommenden beiden Wochen ähnlich fortsetzen. Denn noch stehen viele Aufgaben auf meinem Vorhabenplan, zusätzlich zu der umfangreichen Projektarbeit, die zum Jahresende nicht weniger wird. Ich freue mich, dass wir alle die Adventszeit in diesem Jahr sehr intensiv wahrnehmen und all das Atmosphärische, das wir uns selbst geschaffen haben, auch bewusst in uns aufnehmen können. Die Galerie meiner besten Weihnachtsbilder der letzten Jahre, die ich im elektronischen Bilderrahmen installiert habe, ist ein neues Mittel, das uns vieles, was in den Vorjahren besonders war, noch einmal vor Augen führt. Da bleibt dann mehr zurück als nur wenige Sekunden Aufmerksamkeit, die für das einzelne Symbol sonst vielleicht übrigbleiben. Ich versuche zunehmend, das Symbolische und seine Bedeutung wieder stärker ins Bewusstsein zu bringen und ihm mehr Raum und Zeit einzuräumen. Auch bevor wir den Weihnachtsbaum wenige Tage vor Heilig Abend aufstellen und schmücken, gibt’s das viele Gelegenheit, rund um Advent und Weihnachtstage, aber auch im Kontext der anderen christlichen und jahreszeitbezogenen Festtage.

Feiertage und Bäume

Und dann noch ein Tag, der fast herbstlich anmutete. Merkwürdige Umschwünge sind das, und wieder passt es nicht zum Charakter des Feiertags, nachdem wir schon frühsommerliches Wetter über Wochen erleben durften. Der Feiertag an sich wird aber schon eine besondere Ausstrahlung haben. Jedenfalls wirken Feiertage auf mich ganz anders als normale Werktage und auch anders als Sonntage. Es scheint, dass ihnen für die, die es gelernt haben, eine Aura eigen ist, der man sich nicht entziehen kann. Selbst wenn der christliche Sinn des kirchlichen Feiertags vielen nicht mehr geläufig ist. Darin sehe ich eigentlich den Wert solcher Tage, ihren Sinn zum Nutzen aller zu verströmen und in der Seele gewisse Spuren zu hinterlassen. Kulturelle Archetypen könnte ich das nennen, die gewachsene Kulturerscheinungen widerspiegeln. Archetypen, die andere archetypische Symbole des Lebens ergänzen, die im Natürlichen verortet sind. Die natürlichen Archetypen, allen voran vielleicht die Bäume, sind aber eigentlich zeitunabhängig, immer präsent und treten allerdings durch die Aufmerksamkeitslenkung jahreszeitlicher Wechsel stärker ins Bewusstsein. Es ist insofern kein Zufall, dass ich vor Jahren schon der Bedeutung von Bäumen bei gewissen Feiertagen auf die Spur gegangen bin und das in vier Texten festhalten konnte: 1. Mai (Maibaum), Palmsonntag (Palmzweige), Pfingsten (diverse vegetabile Symbolik) Weihnachten (Weihnachtsbaum). Diese Erscheinungen im Spannungsfeld von Natur und Kultur finde ich besonders aufschlussreich, wenn es darum geht, die natürliche Verortung des Kulturellen näher zu betrachten.

Sommerfeiertage

Wie liegt ein Feiertag in der Woche. Das merkt man deutlich, denn um diese Sommerfeiertage herum suchen die Menschen förmlich die Auszeit, für die es ansonsten keinen Grund gibt. Ruhig ist es dadurch überwiegend, was aber die Konzentration auf Projektvorhaben vereinfacht und zeitaufwändige Prozesse schneller vorankommen lässt. Dieses extrem konzentrierte und gedrängte Arbeiten ist reizvoll und so wohl nur in der wärmeren und helleren Zeit des Jahres möglich. Und Corona verstärkt diesen Eindruck noch, da ohnehin alles Unwirklich und wie aus der Zeit gefallen wirkt. Ich freue mich auf alles, was kreative Entfaltung ermöglicht und auf alles, was mir den Kontakt zu Landschaft und Bäumen lebendig hält. So ein Sommerfeiertag ist dafür besonders förderlich, zumal wenn sich ein Wochenende direkt anschließt.

Stille Tage

Es ist die Möglichkeit, einmal ganz ruhig und still den Tag zu verleben, die ich an den Feiertagen schätze und ganz besonders an einem solchen Karfreitag, an dem die Ruhe innen von einer ruhigen sonnenreichen Atmosphäre draußen begleitet war. Anders als an nicht feiertäglichen Sonntagen hat es mich heute so gar nicht zu einer Exkursion oder einem Spaziergang gedrängt. Ganz bei sich und der Familie bleiben, scheint mir an einem solchen christlichen Feiertag angemessener und stimmiger. Das Grün da draußen, das Licht und das überall spürbare Drängen, Wachsen und Blühen bei den Bäumen und anderen Pflanzen ist mir ein Trost und nimmt die Symbolik des Osterfestes vorweg. Gut, dass uns diese stillen Tage vergönnt sind.

Zuversicht und Vertrauen

Zuversicht und Vertrauen sind Einstellungen, die ich mir gelegentlich erarbeiten, an die ich mich auch einmal erinnern muss. Heute durfte ich erneut erleben, dass zuversichtliches Denken richtig sein kann, ohne unvorsichtig oder naiv zu werden. Solche bestätigenden Erlebnisse sind dann ein Auftrieb, der für mich sehr stimmig ist zum Osterfest. Überhaupt finde ich es erstrebenswert, die eigentlichen Bedeutungen der Feiertage ins Bewusstsein zu bringen und je individuell auch erlebbar zu machen. Das Symbolische und christlich Sinnhafte des Osterfestes spielt für unsere Familie so immer wieder eine wirkliche Rolle, die überhaupt nicht aufdringlich daher kommt, die einem ehrlichen tradierten Bedürfnis entspricht. Dass ich während der Karwoche das erste richtige Manufakturprojekt dieses Jahres abschließen konnte, reiht sich in die sinnstiftenden Erlebnisse dieser Tage ein. Und die Voraussicht auf die Zufriedenheit und Wertschätzung der Träger trägt die Aufbruchgesinnung über Ostern hinaus in die gesamte Frühlingszeit.

Der Technik Geschwindigkeit entziehen

Die fotografische Technik bleibt in diesen Fastnachtstagen ein Thema, das mich außerordentlich fesselt, gerade weil sich derzeit auf dem Gebiet so viel bewegt und man mit neuer Technik eben auch veränderte, möglicherweise erweiterte Gestaltungsmöglichkeiten hat. Es ist nur schwierig, sich umfassend kundig zu machen, um wirklich aussagekräftige Vergleiche anstellen zu können. Es ist auf dem Gebiet allerdings wie bei der Computertechnik und der mobilen Telefonie. Die Entwicklung beschleunigt sich zusehends, so dass man kaum noch hinterher zu kommen scheint und die Dinge schon veraltet scheinen, wenn man sich gerade erst an sie gewöhnt hat und mit ihnen praktisch zu arbeiten gelernt hat. Ich denke, bei so viel Beschleunigung ist es für uns zunehmend wichtig, eine Rückwärtsbewegung einzuleiten, sich ein Stück dieser überzogenen Geschwindigkeit des Wandels zu entziehen. Das macht langfristig wirklich aufbauende Entwicklung und Verbesserung möglich. Die so sehr verkürzte Halbwertzeit des technischen Fortschritts dagegen befördert Rast- und Ruhelosigkeit und hat auch die Tendenz, sich von den Gegenständen und Inhalten zu weit fortzubewegen. Die Technik kann kein Selbstzweck sein, sollte vor allem einem darüber hinaus gehenden Zweck dienen. Ich versuche, diese Erkenntnis in die künftigen Entscheidungen und meinen Umgang mit Technik generell einzubauen, um einen ehrlichen und echten Umgang mit den Themen zu erreichen, die wie das Baum-Thema und das Feiertage-Thema meine liebsten Reflexionsgegenstände darstellen.

Weihnachten und die geistige Entwicklung der Menschheit

Es ist ein Gewinn, dass wir in Deutschland einen zweiten Weihnachtsfeiertag haben. Ich empfinde das als Bereicherung und freue mich, das Feierliche der Weihnacht nicht auf zwei Tage konzentrieren zu müssen. Und auch die Raunächte und die Tage dazwischen gehören für mich dazu, wie schon die Adventszeit zuvor. Der zweite Tag war wie ein Duplikat des ersten Feiertags, ebenso ruhig und unaufgeregt verlaufen und wie gemacht, Feiertagsessen, Ausruhen und die Lektüre meiner neuen Bände mit Vortragsmitschriften und Textentwürfen von Rudolf Steiner zu verbinden. In den ersten Texten, mit denen ich in die Lektüre eingestiegen bin, geht es um die Entwicklung des Christusimpulses und die Rolle der Weihnachtsgeschichte, überhaupt der Idee einer Christgeburt, für die geistige Entwicklung der Menschheit. Große Themen, denen sich Steiner in einem Vortagszyklus in Berlin und verschiedenen Schweizer Städten in der Weihnachtszeit 1915 / 1916 gewidmet hat, dem zweiten Winter während des ersten Weltkriegs. Unglaublich, wie jemand in diesen bewegten Zeiten so tiefgehende Gedanken entwickeln, ausformulieren und vortragen konnte. Wieder ein Beweis, dass es ungewöhnliche, herausragende Persönlichkeiten gibt, die der Welt wirklich etwas Bleibendes mitzugeben hatten bzw. haben. Der nächste Text, den ich mir morgen ansehe, wird wiederum eine Weihnachtsthema aufgreifen und diesmal auch den Weihnachtsbaum erneut in den Mittelpunkt des Interesses stellen, wie dies ja auch in verschiedenen Weihnachtsvorträgen Steiners in anderen Jahren und vor anderem Publikum geschehen ist.

Die zunehmende Präsenz des Weihnachtsbaums

Vom Außen her kann man die Atmosphäre dieser Weihnachtstage nicht definieren. Zu gleichförmig verläuft die Wetterstimmung schon seit Wochen, überwiegend dunkel mit wenigen kurzen Lichtphasen, leicht regnerisch und ungewöhnlich warm für die Jahreszeit. Man könnte auch sagen wenig kalt. So lebt auch der erste Feiertag vom weihnachtlichen Erleben zuhause, auch wenn die Messe am Vormittag St. G. eine schöne war. Ein ruhiger Feiertag, an dem wir die Eindrücke des Heiligen Abend weiter wirken lassen konnten und an dem sich der feiertägliche Sinn für jeden ungestört entfalten kann. M beneide ich für ihr nachmittägliches stilles Sitzen direkt neben dem Weihnachtsbaum, dessen warmes Strahlen und Funkeln sie direkt in sich aufnehmen kann, sobald sie die Augen öffnet. Ein Platz, der ihr vorbehalten ist. Ich selbst bewundere den Baum meist im Stehen und Vorbeigehen, und mir scheint, vom Heiligen Abend an gewinnt er von Tag zu Tag immer mehr an sinnhafter Präsenz, die ganz wesentlich für unsere Wahrnehmung und Kommunikation der Weihnachtstage ist.

Solange der Weihnachtsbaum leuchtet

Nun wurde es doch bis kurz vor Heilig Abend ein sehr arbeitsintensiver, quasi pausenloser Arbeitseinsatz auf den verschiedensten Fronten. Das ist fast schon der Klassiker, nur dass Ms Missgeschick am späten Abend und der nächtliche Einsatz in Folge die Situation noch gedrängter gestaltet hat. So froh wie in diesem Jahr sind wir alle zusammen wohl noch nie gewesen, dass die Feiertage endlich beginnen und wir tatsächlich zurückschalten können. Ich hoffe, die Zeit zwischen den Jahren wird in der Folge noch ihren zeitlosen Charakter entfalten können und die Weihnachtszeit als kontemplative Auszeit möglich machen. Solange der Weihnachtsbaum steht und strahlt, würde ich mir das Wünschen. Möglichst ohne weitere Katastrophen und Hemmnisse, aber mit Ansätzen für einen hoffnungsvollen Start ins neue Jahr.

Das Grundlegende der Weihnacht

Die noch ganz letzten, aber doch die wichtigsten Vorbereitungen vor den Weihnachtsfeiertagen konnten wir heute abschließen. Und nach langer Zeit wieder mit Ms und Vs Freunden zusammen essen. In der dörflichen Lokalität, mit der ich seit einigen Jahre eine sympathische Verbindung pflege. Und das war vielleicht ehrlicher und echter als jemals zuvor, vielleicht Ausdruck einer wachsenden Lebensweisheit, die heute auch den vermeintlich jüngeren zugestanden werden kann. An einem bestimmten Punkt hat man vielleicht einen vergleichbaren oder stark einander angenäherten Erfahrungsstand erreicht. Das finde ich schön und macht mich melancholisch zugleich, weil das eben auch in der Selbstbeobachtung und mitlaufenden Autobiographie emotionale Kapriolen schlagen kann. Der Anblick des wunderschönen majestätischen Weihnachtsbaums hilft mir in dieser Weihnachtszeit noch stärker als zuvor, das Schwankende und Wechselhafte auszublenden und zu nivellieren. Dann ist nur noch das wirklich Grundlegende von Bedeutung. Eine Reduktion, die für mich in diesen Tagen besonders notwendig ist und zum Jahreswechsel Verworrenes und Enttäuschendes auflösen mag.

Mit dem Geburtstag ist auch Weihnachten angekommen

Mir an Ms Geburtstag Zeit zu lassen, ist mir immer wichtig. Ich freue mich, dass das heute gelungen ist und neben vielen Besuchern und entfernten Gratulanten wir selbst auch die Möglichkeit hatten, den Festtag als solchen zu begehen. Jetzt ist Weihnachten wirklich auch angekommen, mit der so festlich geschmückten Wohnung, den schon auf die Feiertage passenden Stimmungen der Menschen, der Möglichkeit, die Dinge endlich langsamer anzugehen und sich dem Ruhepunkt zu nähern. Morgen gibt’s eine Art Nachfeier mit Ms Freunden und dann noch einige Vorbereitungen für die Feiertage selbst. Aber da bin ich doch zuversichtlich und bin froh, dass wir das alles ganz gut umsetzen konnten. Der Weihnachtsbaum, das ist nach dem Eindruck des vergangenen Tages doch festzustellen, ist dieses Jahr besonders schön und beeindruckend, weil der Schmuck perfekt zu dem ohnehin eindrucksvollen Symbolbaum arrangiert ist. Ich denke, das haben auch unsere Besucher so wahrgenommen und werden andere bestätigen, die noch bis zum Dreikönigstag zu Besuch kommen werden.

Auratische Differenz bei Feiertagen

Die Aura eines kirchlichen Feiertags hatte dieser 3. Oktober für mich nicht. Das geht mir aber bei weltlichen Feiertagen fast immer so. So konnte ich zumindest den feiertäglichen Abstand genießen, der immer eine Unterbrechung des Alltags bedeutet, und das ist gut so. Keine Baumliteratur und auch kein spirituelles Thema habe ich bei der nachmittäglichen Lektüre aufgegriffen, sondern die schon zum Langzeitinteresse ausgewachsene Spannungslektüre. Nach dem kurzen Gang durch die aktuelle Baumlandschaft am Flussdamm, der mir die reduzierten Akzente einiger Baumfrüchte, wie z. B. vom Schlehdorn, den Heckenrosen und des Liguster, vor Augen führte, war das die richtige Beschäftigung für diesen feiertäglichen Donnerstag.

Feiertage und die anderen Themen

Es ist wie so oft. Die Menschen nutzen den Feiertag, zudem noch in der Wochenmitte, um vorher und nachher die Zügel lockerer zu lassen. Das ist ein durchgängig zu beobachtendes Phänomen, was sich auf die Durchführung von Projekten auswirkt, die sich in solchen Phasen verzögern. Aber das Bedürfnis nach Ablenkung und Abstand ist offensichtlich ganzjährig vorhanden. Gut, dass wir die Feiertage haben. Bei den kirchlichen kommt dann noch tiefer gehender Sinn hinzu, mit Aussicht darauf, dass die zusätzliche Freizeit tatsächlich einmal abweichend genutzt wird und die Gedanken tatsächlich einmal in andere Richtungen gelenkt werden. Es ist die gleiche Art von Abstand und Reflexion, die für mich ganzjährig durch das Baumsymbolthema möglich ist. So gesehen kann ich jeden Tag in gewisser Weise als Feiertag auffassen. Aber natürlich muss es mir gelingen, dem Inhalt und den Gedanken, die parallel und doch außerhalb des Alltagsdenkens sich bewegen, auch ausreichend Raum zu geben. Das ist mal mehr, mal weniger erfolgreich. Aber die Anstrengung unternehme ich immer, zumindest durch den Eintrag im Baumtagebuch.

Ein kühler Palmsonntag mit Palmen

Es ist schön, dass wir letztlich doch noch genügend Palm für unsere Türkreuze zum Palmsonntagssegen mitbringen konnten. Zwar deutlich spärlicher und kleiner sind die Ästchen, allerdings doch genügend für unsere eigenen Zwecke. Nur Weitergeben konnten wir diesmal keine. Selbst am Altar gab es dieses Jahr erstmals keine Palmbuschen zum Mitnehmen, denn auch die Kirche konnte im ganzen Dorf nicht genügend gesunde Zweige zusammentragen, hat für die feiertägliche Dekoration stattdessen richtige Palmzweige verwendet, da P. M. solche im eigenen Garten pflegt. Manchmal macht die Natur eben auch bei Traditionen einen Strich durch die Rechnung. Es war seit langem der erste Palmsonntag bei ungemütlichem Wetter, das von der Temperatur her sogar an einen Wintertag erinnerte. Dennoch zog der Feiertagsgottesdienst zahlreiche Menschen an. Ein Zeichen, dass es nicht nur bei den Älteren fest verwurzelte Traditionen und ein erhaltenes Bedürfnis gibt, die sich in christlichen Feiertagen Ausdruck verschaffen.

Sparsame Palmzweige in diesem Jahr

Ostern ist nun schon im täglichen Gespräch präsent. Vielleicht sind wir dem Feiertag in diesem Jahr wieder näher als in den Jahren zuvor. So dass er eine tiefe, in der gesamten Lebensgeschichte fußende Bedeutung entfaltet. Auch M. hat wie wir alle besondere Freude an all den vorösterlichen Traditionen, Themen und Dekorationen, die das Fest mit Inhalt und Emotion verknüpfen. Und eine Reihe verschiedener Ostergrußkarten mit österlichen Motiven der letzten Jahre habe ich auch schon vorbereitet. Es bleibt gerade noch eine Woche, diese Grüße auf den Weg zu bringen. Ein Projekt, das v. a. M. maßgeblich mit Leben füllt, bei dem ich meine Unterstützung anbiete. Da im Vorjahressommer der Buchsbaumzünsler so radikal und flächendeckend zugeschlagen hat, war es zum ersten Mal, seit ich denken kann, nicht möglich, Palmzweige für den Palmsonntag abzuzweigen. Bei den wenigen noch verbliebenen Ästchen wäre das einem endgültigen Kahlschlag gleichgekommen. So sind wir auf dem Rückweg von M. bei P. M. vorbeigefahren, der einen zwar ebenfalls gebeutelten, aber noch etwas ausladenderen Buchsbaum im Garten hat. Von dem konnten wir zumindest einen kleinen Bund einzelner Zweigchen schneiden. Viel weniger als sonst, aber wir würden es schon als Verlust wahrnehmen, am Palmsonntag keine Zweige segnen lassen zu können, die uns das ganze Jahr über an den Türkreuzen begleiten und uns die christliche Lebens- und Siegessymbolik in Gedächtnis und Seele rufen.

Auszeiten und emotionale Reloads

Die Zeit der konzentrierten Arbeit, bei der man noch stärker in sich gekehrt sein kann, setzt sich für mich fort. Das ist ein Zeichen, dass der Winter atmosphärisch und emotional noch präsent ist, obwohl wir den Frühling vorausahnen. Es ist diese Spannung zwischen Ahnung und noch nicht Vorhandensein, die die Wochen vor Fastnacht so unvergleichlich machen. Ich erkenne darin immer etwas Zeitloses, wie aus der normalen Zeit Gefallenes. Das hat es mit der Vorweihnachtszeit gemeinsam, vielleicht auch mit den Osterfeiertagen. Und ich bin unendlich froh, dass wir diese Feiertage und jahreszeitlich definierten „Auszeiten“ haben, ohne die es schwer wäre, alles einmal auf Null herunterzufahren, einen emotionalen und seelischen Reload zu erreichen, nach dem die Dinge wieder neu oder wenigstens anders neu aufgebaut und arrangiert werden können. Die Bäume gehören sich nicht nur für mich zu den starken Lebenssymbolen, die uns sehr gut dabei helfen können, in diesen Zeitphasen diesen Reload tatsächlich auch zu realisieren.

Entschärfte Weihnachtsimpressionen

Es ist bei uns Tradition, zwischen den Jahren zu einem nachweihnachtlichen Einkaufsausflug nach S. zu fahren. Übers Jahr sind wir dort eigentlich nie. In dieser Zeit aber hat ein Besuch seinen eigenen Reiz, meist mit den gleichen Anlaufstellen und nur wenig variierenden Eindrücken. Es liegt aber gerade in dieser Konstanz begründet, dass wir an der Tradition festhalten, auch wenn M. das manchmal zu anstrengend erscheint. Im Nachhinein ist es doch immer schön gewesen. Es ist dieser Eindruck der kommerziellen Ästhetik der Feiertage, wie ich das einmal nennen will, der in diesen Tagen vorherrscht und der, gerade weil die Feiertage zurückliegen, wie ein sich selbst entschärfender wirkt. Vor dem Hintergrund drastisch reduzierter Preise für Feiertagsartikel und dem schon langsam abblassenden Feiertagsgefühl ist es so, wie wenn man diese Dinge im Gegensatz zur Zeit vorher emotionsarm betrachten kann. Sie sind wie ein wissenschaftlicher Beobachtungsgegenstand, über den man sich oft wundern kann, der aber auf andere Art auch fasziniert. Das große Zentrum mit seiner speziellen Lichtatmosphäre musste ich deshalb noch einmal besuchen. Diese Entdeckung war im Vorjahr einfach zu stark haften geblieben. So sind mir fotografische Varianten der vorjährigen Impressionen gelungen, bei denen ich mich gleich auf die interessantesten Perspektiven beschränken konnte. Natürlich spielt der riesige kegelförmige Weihnachtsbaum die Hauptrolle.

Einkaufen in der Weihnachtszeit

Stimmige Rituale und Symbole rund um Weihnachten

Es war einer der Besuche, die kurz vor Weihnachten besonders viel Sinn machen, weil sie an die biographische Vergangenheit anknüpfen. Und Weihnachten hat eben auch etwas mit Ursprung und Heimat zu tun. Ähnliche Traditionen und fast schon rituelle Begegnungen und Besuche werden vor und nach den Feiertagen folgen. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, die richtige Atmosphäre dafür zu schaffen. Denn die Aufmerksamkeit auf das, was Weihnachten für uns persönlich bedeutet, erfordert eben auch eine gewisse Vorbereitung, ein eingestimmt Sein. Der Weihnachtsbaum in der eigenen Stube ist nur ein, wenn auch besonders eindrückliches und intensives Symbol, das zu dieser Einstimmung beiträgt. Aber Weihnachten ist eben viel mehr. Für uns alle wünsche ich mir, möglichst vieles davon auch in die Zeit zwischen den Feiertagen hinübertragen zu können.

Eindrückliche Darstellung des Symbolischen der Weihnacht

Es ist gut, dass ich den Weihnachtsbaum bereits am Wochenende aufgestellt und geschmückt habe. Das wäre sonst in den nächsten Tagen aktuell geworden. Und Mitte der letzten Adventswoche laufen sehr viele andere Fäden zusammen. Da hätte mir die Muße dann doch gefehlt. So können wir uns einige Tage länger an dem diesmal besonders eindrucksvollen Baum freuen und die besondere weihnachtliche Atmosphäre in uns aufnehmen, die ohne den Baum eine andere wäre. Ich bin auch froh, ein wenig dieser Atmosphäre, so wie sie uns im Vorjahr umgab, in Form der diesjährigen Weihnachtsgrußkarte an Freunde, Bekannte und Kunden weitergegeben zu haben. Die Fotografie in abstrakter Unschärfe von unserem weihnachtlich erleuchteten Wohnzimmer hat schon etwas, das dem Eindruck der längsten Nacht des Jahres, ihrer symbolischen Stärke und ihrer christlichen Bedeutung sehr deutlich transportiert. Ich denke und hoffe, dass die Empfänger das auch so wahrnehmen und einige Tage vor dem Fest sich beim Anblick des Bildes schon in die Situation des Feiertags versetzt fühlen.

Der Weihnachtsbaum als Symbol der Feiertagskultur

Die emotionale Bestimmung im Advent, ein besonderer Augenmerk auf die Ästhetik vorweihnachtlicher Symbole und Formen, das hat mein Erleben früherer Jahre in dieser Zeit des Jahres immer sehr geprägt. Ich merke, dass sich das, nachdem es in den vergangenen Jahren etwas abgeblasst war, nun doch wieder einholt und meine Aufmerksamkeit sich der damaligen ähnelt. Es ist ganz spannend, das an mir selbst zu beobachten, da sich auf anderen Ebenen natürlich vieles verändert hat. Es gibt aber diese Themen und die Formen, sich ihnen zu widmen, die wie überzeitlich wirksam sind, wodurch ich oft Déjà-vus erlebe. Das Symbol des Weihnachtsbaums ist ein wichtiges Element dieses Erlebens. So finde ich immer wieder Gefallen an den alten und kontinuierlich neu erfundenen und kreierten Formen, den Weihnachtsbaum als Symbol des weihnachtlichen Ereignisses zu fassen und ihn als anziehendes und motivierendes Zeichen mit tiefer Bedeutung einzusetzen. Dieser Faszination kann sich meiner Beobachtung nach kaum jemand entziehen. Und wenn M. in diesen Tage immer wieder von wild fremden angesprochen wird auf ihre Weihnachtsbaum-Pins und kleinen am Revers angebrachten Broschen, dann zeugt das von einer zeitlosen Ästhetik, die Menschen unterschiedlichen Alters und sonstiger Couleur begreiflich ist und bleibt. Es ist schön, solche Konstanten in ansonsten so unbestimmten und wechselhaften Umfeldern zu erblicken. Gut ist das für die Seele, aber auch für die Stabilität und Lebendigkeit feiertäglicher Kultur.