Osterimpulse

Ein ruhiger erster Osterfeiertag, an dem mich M. erstmals nicht nach G. begleiten konnte, wie schon am vergangenen Sonntag nicht. Natürlich fehlte das etwas, da Ostern eben auch ein Familienfest ist. Dennoch, die letzten Monate haben uns bescheiden werden lassen, so freuen wir uns auch schon, wenn keine expliziten Katastrophen passieren und wir die Chance haben, in kleinen Schritten uns wieder der Normalität zu nähern. Möge von diesem Osterfeiertag ein kräftiger Impuls ausgehen, dass uns das auch gelingen kann. In diesem Frühjahr, das uns hoffentlich bald natürliche Verstärkung von außen bietet, die über das Grün der Bäume hinaus Konstanz und Beständigkeit, viel Licht und moderate Wärme bringt, damit alle Lebewesen gute Bedingungen für Wachstum und Entwicklung vorfinden.

Rechtzeitiges Osterwetter

An diesem Vorostertag war das kunsthandwerkliche Arbeiten die genau richtige Aufgabe. Plangemäß konnte ich die beiden dringenden Armbänder fertigstellen und die Bearbeitung von zwei weiteren fortsetzen. Das bei schönem, überwiegend sonnigem Wetter und wieder wärmerer Luft. Nach den bei uns kalten, dunklen und ungemütlichen Tagen ist das ein schöner Auftakt zu Ostern. Vielleicht ist über die Feiertage ja auch wieder Gelegenheit, die Baumlandschaft zu erkunden oder zumindest ihren aktuellen Zustand in Augenschein zu nehmen. Immerhin scheinen solche Traditionen wie der Osterspaziergang der Familien noch nicht ganz ausgestorben zu sein. Das gibt Grund zu österlicher Hoffnung, auch in Bezug auf die Traditionspflege.

Noch rechtzeitig zu Palmzeigen gekommen

Heute habe ich mich erinnert, genau vor einem Jahr in D. auf dem dortigen Wochenmarkt einen Händler getroffen zu haben, der Buchsbaumzweige angeboten hat. Das war einige Tage vor Palmsonntag. Und da die Situation jetzt wieder identisch ist, kein Mensch hat noch frischen Buchsbaum im Garten, weil er im Vorjahr vom Zünsler vernichtet wurde, habe ich meinen Kontakt in D. bemüht. Und tatsächlich, der Händler war heute wieder mit diesem Angebot vor Ort. So konnte ich mir eine Hand voll Sträuße reservieren lassen, die ich morgen abholen werde. Noch einmal Glück gehabt. Wir hätten es sehr bedauert, die Tradition der Palmweihe zum ersten Mal nicht pflegen zu können.

Atmosphärische Kontraste

Der Besuch heute in den beiden Kliniken, vor allem in der nahegelegenen, die uns aus den letzten Jahrzehnten so gut bekannt ist, hatte wieder etwas sehr Surreales. Dieser eigentümliche Kontrast zwischen dem super sonnigen Wetter und für die Jahreszeit milden Temperaturen mit dieser sterilen Innraum- und Funktionsatmosphäre. Und dann die erwartbaren und eigentlich auch immer ähnliche verlaufenden Gespräche und Prozesse. Das ist nicht ganz einfach zu verarbeiten. Die kurzen Gänge durch den Klinikpark, vorbei an den alt bekannten Bäumen, ist dann schon das Aufbauendste an den Aufenthalten dort, was ich versuche, mit in die Innenräume hinein und in die Gespräche und Begegnungen dort atmosphärisch positiv einfließen zu lassen.

Die heilenden Kräfte der äußeren Natur

In Sachen Gesundheit war das heute ein enormes Wechselbad, mit Tendenz zur Erleichterung und in merkwürdigem Kontrast zum traumhaft sonnigen Wetter draußen. Was hinter den Mauern in den Gesundheitstempeln vor sich geht, ist weniger traumhaft, zum Teil eher erschreckend und desillusionierend, weil es etwas über gewisse gesellschaftliche Entwicklungen generell aussagt. Aber gerade in solchen Zeiten kann man das, was uns von außen, über das Licht der Sonne, das Grün der Bäume, die Frische der Luft zugetragen wird, besonders schätzen. Vielleicht ist es das, was das Leben am Ende noch lebenswert und zukunftsträchtig gestalten kann. Ohne die heilenden Kräfte der äußeren Natur wären wir heute schon verloren.

Die herausragende Bedeutung des Sonnenlichts

Es ist toll, so viele Sonnentag hintereinander lassen fast schon an Frühsommer denken. Nur die Temperatur passt noch nicht dazu. Aber das Helle und Lichte ist für mich und für wohl die meisten ohnehin das Wichtigste. Insofern ist auch der immer wieder gehörte Hinweis auf die stetige Erderwärmung und die jedes Jahr aufs Neue übertroffenen Spitzenwerte bei den Durchschnittstemperaturen zwar hochgradig klima- und zukunftsrelevant. Es hat aber nicht so viel mit der psychischen Verfasstheit der Menschen zu tun. Die hängt, sofern wir von natürlichen, von außen kommenden Faktoren sprechen, vor allem vom Sonnenlicht ab. Wenn deshalb nach Monaten sehr trüben und verregneten Wetters jetzt das Sonnenlicht so dominant wird, ist das immer befreiend und auch biologisch aufbauend. Das kann doch angesichts unserer aktuellen Familienkrisen nicht schaden. Ich hoffe sehr und vor allem, dass M. und V. davon profitieren, und mit ihnen alle, die sich um sie kümmern. Mögen Sie von der Kraft der Spätwintersonne gestärkt und inspiriert werden. Und das schon, bevor der Baumfrühling erkennbar wird. Das erleben wir auch nicht so häufig in dieser Zeit des Jahres.

Energetische Traditionsverluste

Das Sonnenstundenergebnis des vorjährigen Januars noch zu erreichen, dürfte schwierig werden. Dabei sah es zwischendurch ganz gut damit aus, wegen der einzelnen sehr sonnenreichen Tage, die uns vergönnt waren. Aber dann schlägt es doch immer wieder in typisches Winterwetter um, das heißt wenig Licht, Kälte, Regen. Eben Biowetter und ein Problem für alle Wetterfühligen. Umso mehr genießen wir den Holzofen und seine Wärme, zumal der Holzvorrat sichtbar zuneige geht und wohl kaum länger als bis Mitte bis Ende Februar ausreichen wird. Dann wird eine lange Familientradition erst einmal zu Ende gehen, denn ungeschnittene Vorräte haben wir jetzt keine mehr. Und der kleine Wald existiert auch nicht mehr, so dass kein Nachschub an Holz von eigenen Bäumen mehr zu erwarten ist. V. spricht von der Möglichkeit, mit einem anderen Ofentyp und mit Holzpellets als Heizmittel ab dem nächsten Jahr weiterzumachen. Ein Thema, das uns vielleicht noch länger beschäftigen wird, an dessen Sinnhaftigkeit ich aktuell aber zweifle. Die leidige Kostenfrage steht eben bei dem Thema über allem, und die ist mit gesetzlichen Regelungen, teuren technischen Vorrichtungen, die offenbar notwendig sind und nicht sinkenden Preisen für den Brennstoff sicherlich so schnell nicht aufgelöst. Am Ende scheint das alles vor allem als Verlust an Alltagskultur und regional und familiär geprägter Tradition, auch an überlieferten Symbolwerten und Symbolformen. Ein Verlust, der für das Thema Heizen zunehmend offensichtlich wird.

Winterzeiteindrücke zwischen Weihnachtslichtern und Frühlingsgedanken

Was für ein geschäftiger Tag. Aber trotz des dichten Arbeitsprogramms und der gedrängten Aufgabenliste hat das heute gerade in seinem Abwechslungsreichtum Spaß gemacht. Und bei dem erstmals seit langem wieder traumhaft hellen Wintertag sind diese Aufgaben umso leichter von der Hand gegangen. Das Sonnenlicht ist nach Wochen mit Regen und Dunkelheit ein wirklicher Segen und lässt sofort an Frühling denken. Schon ist man bei solchen Wetterumschwüngen auch ganz weit weg von der gerade erst zu Ende gegangenen Weihnachtszeit. Und doch ist vieles noch geblieben, was wir in diesen Wintertagen gleichermaßen schätzen: Der Holzofen mit seiner unvergleichlich wohligen Wärme. Die zwar nicht mehr weihnachtlich geschmückte, aber doch sehr gemütliche Wohnungseinrichtung mit vielen winterlichen Accessoires und echten Kerzen, die uns das weihnachtliche Licht noch weiter in dieses Jahr hinein verlängern. Und die Begegnungen in der warmen Stube, die eine andere Qualität haben als im Sommer, wenn man sich auch wieder mehr draußen aufhält und Menschen dort begegnet. Das enge Beisammensein im Haus ist auch einer der Vorzüge der sonst so Energie fordernden Winterzeit.

Zwischen Kontemplation und aufbauender Geschäftigkeit

Immerhin am späten Nachmittag bin ich noch zum Lesen und ein wenig Kontemplation gekommen. Etwas zu wenig Zeit war dafür an diesem Wochenende übrig, auch weil wir sehr viel mit dem Abschmücken und Verpacken der Weihnachtsdekoration zu tun hatten. Das meiste habe ich ja schon gestern erledigt. Aber räumungstechnisch war noch viel zu tun, und viele Kleinigkeiten inklusive der Elektroinstallationen musste doch noch so verpackt und verstaut werden, dass sie vor dem Beginn der diesjährigen Adventszeit leicht wieder zu finden und zu installieren sind. Auch möchte ich die Dinge pflegen, damit sie nicht verschmutzen und wir lange daran Freude haben, so wie ja schon seit Jahrzehnten mit den alten Lichterketten für den Weihnachtsbaum, die ich immer noch nicht durch LEDs ersetzt habe. Auch dank des pfleglichen Umgangs mit diesen Dingen, deren Familientradition bis in meine Kindheit zurückreicht. Die nächsten Wochen werden viel aufbauende und vorbereitende Geschäftigkeit und dicht gedrängtes Arbeiten mit sich bringen. Das ist zwar so kurz nach Abschluss der eher kontemplativen und zurückgezogenen Weihnachtszeit ein ziemlicher Bruch. Aber als Aufbruchsignal und Motivationssetting für den Start ins Arbeitsjahr ist das natürlich ein Segen. Und irgendwann entwirren sich die vielen parallellaufenden und sich manchmal verschlingenden Fäden auch wieder und können dann entspannter weiterverfolgt werden. Hoffen wir, dass aufbauende Ereignisse und Einstellungen überall in der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik nicht nur zum Anfang des Jahres aufscheinen und die Dinge wirklich und endlich einmal wieder in zukunftsfreudiger Form beseelen.

Unser individueller Weihnachtsabschluss

Von meiner Seite aus könnte die Weihnachtszeit ja viel ausgedehnter sein. Wir haben uns aber darauf eingestellt, die weihnachtliche Dekoration als äußeres Zeichen dieser Zeit eine Woche nach dem Fest der Heiligen Drei Könige zu entfernen. So habe ich es heute auch wieder gemacht, auch wenn mir der Abschied insbesondere vom Weihnachtsbaum sehr schwerfiel. Auch die so wunderbar warm leuchtenden Lichterketten um die Schränke und vor dem breiten Fenster werde ich erst einmal vermissen. Sie haben diesem grauen, dunklen und zudem oft viel zu nassen Winter stimmungsaufhellend und symbolisch wärmend seinen Schrecken genommen. Nur ist es natürlich auch notwendig, die weihnachtliche Zeit abzuschließen, um die kommende Adventszeit umso freudiger wieder entgegensehen zu können. Natürlich leben Sinn und Symbolik der Feste von ihrer zeitlichen Begrenzung. Dass aber die Menschen diese Weihnachten so früh herbeigesehnt und dieses Bedürfnis auch so früh schon zum Ausdruck gebracht haben, zeigt einiges über die krisenhafte und quasi emotional bedürftige Zeit, in der wir leben. Weihnachten und alles, was es uns bedeuten kann, war insofern wichtiger als in früheren Jahren. Und wird vermutlich noch länger wichtig bleiben. Wie alles, was unseren Glauben und unsere Wertvorstellungen berührt, zu den Konstanten zählt, die rundherum so rar geworden sind. Woran sonst könnte man sich aktuell noch orientieren? Die Menschen lernen den Wert der Konstanten und des Vertrauten zunehmend (wieder) schätzen. Das immerhin ist eine tröstliche Beobachtung.

Traditionen und Rituale weihnachtlicher Verabschiedung

Ein bisschen erschreckend ist es schon, dass die Weihnachtszeit morgen offiziell dem Ende zugeht. Nicht, weil das überraschend käme, und außerdem bleibt sie für uns ohnehin noch länger präsent. Aber die meisten starten morgen eben in das neue Arbeits-Kalenderjahr, und dann wird es mit weihnachtlich geprägter Stimmung schwieriger. Ich versuche dennoch, den Geist der Weihnachtszeit eine Strecke weiter ins neue Jahr hinein zu tragen und fange morgen erst einmal mit dem Räucherritual an. Der Dreikönigstag ist traditionell die letzte Gelegenheit dazu, so habe ich diesen letzten Tag auch meistens dafür auserwählt. Und dann würde ich doch noch gerne eine dritte Fotosession mit Fokus auf unsere weihnachtlich geschmückte und beleuchtete Wohnung anschließen, die ich vielleicht auf den morgigen Abend, vielleicht aber auch auf einen der folgenden Abende verlegen werde. Die Außenstimmung bezüglich des Winterwetters und die Nähe zu den Feiertagen ist noch präsent und eindrucksvoll genug, um diese Fotografien in angemessenem Rahmen in Angriff zu nehmen. Und wenn es nur weitere quasi dokumentarische Bilder werden sollten. Bei dieser Traditionsaufgabe erlebe ich nicht selten auch späte Überraschungen.

Eine echte Familienweihnacht

Es ist mir und uns allen eine riesige Freude, dass wir nach langer Pause an diesem Weihnachtstag einmal wieder alle zusammen sein konnten. Auch wenn es in den letzten Wochen viele Überlegungen, Ungewissheiten und Zweifel gab, letztlich war es V. möglich, mit uns zusammen J. und W. zu besuchen, so dass wir den ersten Weihnachtstag gemeinsam verbringen durften. Das ist noch weniger selbstverständlich als unser Heiliger Abend im engeren Familienkreis und auch deshalb umso schöner. Mein Eindruck eines erwachsenen Umgangs mit der Weihnacht war an diesem 1. Weihnachtstag eigentlich ähnlich wie am gestrigen Heiligen Abend. Aber dieses erwachsene Weihnachten hat gerade im Hinblick auf unser aller Lebensalter etwas ungeheuer Anrührendes. Gerade deswegen meinte ich ja auch, dass die in der Kindheit erworbene Faszination von dem, was uns Weihnachten bedeuten kann, niemals vergeht und vielleicht gerade vor dem Hintergrund ausgereifter Lebenserfahrung einen ganz außerordentlichen Wert erhält. Einige fotografische Eindrücke von der weihnachtlichen Zusammenkunft bei J. und W. waren natürlich unvermeidlich. Unseren Sehnsuchts-Weihnachtshirsch musste ich einfach im Bild festhalten.

Weihnachtstägliches Stillleben 2024

Ein erwachsener Heiliger Abend mit zwei Fassungen der Heiligen Familie

Selbstverständlich ist es gerade nicht, dass wir den Heiligen Abend alle zusammen verbringen können. Umso mehr freue ich mich, dass ich den besonderen Tag mit M. und V. in mir aufnehmen durfte, mit allem, was uns an gemeinsamer Weihnachts-Lebensgeschichte verbindet, aber auch unter dem Eindruck der aktuellen Stimmungen, Einstellungen und Erfahrungen. So war es ein sehr ehrlicher, dankbar aufgenommener und unaufgeregter Heiliger Abend, vielleicht der erste, an dem wir uns alle als Erwachsene fühlten, ohne die tief innen sitzende kindliche Freude am Weihnachtsfest und der gesamten Weihnachtszeit verloren zu haben. Am späten Abend habe ich doch noch einige Fotografien gemacht und diesmal der Krippenszene mit Maria, Josef und dem Jesuskind besondere Aufmerksamkeit geschenkt, die in diesem Jahr ein großes Thema in den Gestaltungen und Gesprächen war. Unsere uralte, traditionelle aus Tonmasse und Holz gefertigte Krippe unterm Weihnachtsbaum und die KI-generierte wie fotorealistische Illustration der Heiligen Familie.

Table Top Impression mit KI-generiertem Adventskalenderblatt und Illustration der heiligen Familie
Traditionelle Weihnachtskrippe mit heiliger Familie unterm Weihnachtsbaum

Stimmiger Vorweihnachtstag mit vielen kreativen Gedanken zum Weihnachtsfest selbst

Die Idee einer Fassung des Weihnachtsgedankens in kosmischen oder gar galaktischen Dimensionen habe ich heute weiterverfolgt und dabei dem Thema weitere Facetten abgewonnen. Das verspricht auch in benachbarten Themenfelder eine spannender Gestaltungsansatz zu werden, mit dem ich mich noch länger beschäftigen will. Aber natürlich war einen Tag vor Heilig Abend auch vieles zu tun, was mit der Vorbereitung der Weihnachtstage, den Besuchen Wünschen zu tun hatte. Und selbst geschäftlich konnte ich letzte schon das neue Jahr vorwegnehmende Dinge klären und in die Wege leiten. Ein wirklich schöner Abschluss dieses vorweihnachtlichen Arbeitsjahrs. Da ich zwischendurch auch noch ein wenig kunsthandwerklich arbeiten konnte bzw. wollte, machte den Tag besonders ausgewogen und rund. Auch das hätte ich mir in der Vorbereitung des Weihnachtsfestes nicht stimmiger vorstellen können.

Ein traditioneller Einundzwanzigster, der seinem Ruf voll und ganz gerecht wurde

Es war ein sehr schöner, ereignis- und kommunikationsreicher Einundzwanzigster, wie wir es seit jeher an Ms Geburtstag kennen. Heute erschien mir die Kette der Glückwünsche, Gespräche und geteilten Reminiszenzen aber besonders umfangreich und ausgedehnt. Schön, dass M. das und wir es damit ebenso intensiv erleben dürfen und dass wir den Tag mit zunehmender Lebenserfahrung sogar noch mehr zu schätzen wissen. Das war insofern ein Einundzwanzigster, der seiner symbolischen Tiefe wirklich gerecht werden konnte. Während unser realer Weihnachtsbaum ja schon längst aufgestellt, geschmückt und mit Lichterketten ausgestattet, wenn auch noch nicht erleuchtet ist, habe ich am Abend noch einmal eine Bildreihe mit generativer KI gestartet, die sich dem Weihnachtsbaum in einer ganz neuen und besonders kreativen Situation widmet. Ich werde das noch weiter ausbauen und bin jetzt schon auf die sicher eindrucksvollen und z. T. sehr überraschenden Ergebnisse gespannt, die meine Arbeit für die kommende Weihnachtssaison schon vorwegnimmt.

Weihnachtliche Erwartungen und kurzfristige Störfeuer

Irgendetwas hat es wohl zu bedeuten, weil wir es so regelmäßig erleben. Warum aber dieser Themenkomplex ausgerechnet kurz vor Weihnachten fast alle Jahre wieder auftaucht und unweigerlich die Feiertagsfreude einzutrüben droht oder es auch tatsächlich tut, das konnten wir noch nicht herausfinden. So ist es auch in dieser unmittelbaren Vorweihnachtszeit ungewiss, ob wir die Feiertage so feiern können, wie wir es traditionell gewohnt sind und erwarten. Das heißt für die meisten, wie wir in der Kindheit erfahren und seitdem in einer wundervollen Weise auf uns wirken und von uns ausstrahlen lassen. Alles Äußerliche ist so wie wir es uns wunschgemäß eingerichtet haben. All die weihnachtlichen Dekorationen und Symbole, wie Weihnachtsbaum und Adventskranz, wie Kerzen, Teelichter und Engelsfiguren, wie Weihnachtssterne, Christrosen und Tannenzapfen. Aber es braucht natürlich auch noch die ungezwungene Muße, das alles auch während der Festtage in sich aufzunehmen und eben zu feiern. So kann ich nur hoffen und mir wünschen, dass dieses Bild über die Feiertage und die Zeit zwischen den Jahren nicht empfindlich gestört oder aufgelöst wird. Das wäre das schönste Weihnachtsgeschenk.

Verwandtschaftliche Reminiszenzen

Es war ein Sonntag mit ausführlichem Rückblick in die familiäre Vergangenheit. Mit einigen schönen, aber auch eher verarbeitungsbedürftigen Erinnerungen an Verwandtschaftsbeziehungen. Wirklich kommunikativ war das nicht, da das Interesse und die Themen fast ausschließlich in Richtung der Verwandtschaft ausgerichtet waren. Aber zur Klärung einigen ungelöster innerer Konflikte hat es vielleicht beigetragen. Immerhin, eine Annäherung an meine Baumexpertise und mein Lebensthema Bäume war dann doch auch in diese verwandtschaftlichen Kommunikationen eingebaut. Denn mir wurde angeboten, mir einige Abschnitte von einem gerade gefällten großen Baum mitzunehmen, um sie für meine Wunschbaum-Manufaktur zu verwenden. Aber leider hat sich der Baum als Silberweide herausgestellt. Der hat ein durchaus anderes Holz als die Salweide, die ich als Material für die Lebensbaum-Armbänder zu dieser Zeitphase des keltischen Baumkalenders bevorzuge. Erstere ist sehr viel heller und weißlich. Die von mir bevorzugte und auch bei den Abbildungen des Armbandtyps vertretene Art ist selbst getrocknet stärker orange gefärbt und hat eine lebendigere, wärmere Ausstrahlung. Schade, aber auch die Geste, mir das anzubieten, war natürlich auch schon lobenswert.

Lebensprinzipien, persönliche Spiegelung und Selbstreflexion

Auch wenn ich selbst mit Geburtstagen nicht so viel verbinde, zumindest seit ich mich erwachsen nennen kann, so ist es doch tröstlich, wenn andere an den Geburtstag denken. Oft sind es alte Freunde und Bekannte, die sich erinnern, und das tut irgendwie auch gut. Es zeigt gerade in diesen sehr anstrengenden und scheinbar ungeordneten und regellosen Zeiten, dass es noch persönliche Konstanten gibt, die auf persönlichen Kontakten, gemeinsamem Erleben, gemeinsam verbrachter Lebenszeit beruhen und die insofern von echtem einander kennen zeugen. So hat dieses Erinnern anlässlich persönlicher Geburtstage eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen Symbolkommunikationen, die u. a. in diesem Baumtagebuch, allerdings ganzjährig, immer in den Mittelpunkt stelle. Letztlich geht es dabei um das Verfolgen von Spuren im Alltag, die mit allgemeingültigen, vielleicht auch schon immer und nicht nur für einzelne Leben geltenden Wahrheiten zu tun haben. Oft findet das in Form einer Spiegelung statt, so wie menschliche Befindlichkeit und menschliche Haltung gut und gerne mit der von Bäumen in Vergleich gesetzt wird, indem allgemeingültige Lebensprinzipien am Sein der anderen Art betrachtet und dann auf die eigene Verfassung übertragen werden. Eine Möglichkeit der gespiegelten Selbstbeobachtung und Selbsterkenntnis, kann man sagen. Schön, dass man sich der Selbstreflexion im Kontext von kommunikativen Beziehungen auf so unterschiedlichen Wegen und in unterschiedlichen Situationen im Alltag nähern kann.

Familiäre Verbundenheit zum Ausdruck bringen und unterstützen

Die Vater, Mutter & Kind Armband-Sets sind immer ziemlich zeitaufwändig, aber heute Abend konnte ich das jüngste Set fertigstellen. Und diese Symbolarmbandform gehört ohnehin zu denen, die ich am spannendsten finde. Gerade weil eine ganze junge Familie sie trägt und die Armbänder damit ein Stück Lebensweg von gleich drei Menschen begleiten, die aufs engste miteinander verbunden und sich zugeneigt sind. Es ist einfach schön, wenn ich mit meinen Manufakturarbeiten die Verbundenheit in dieser sehr individuellen und direkt am Körper tragbaren Ausformung zum Ausdruck bringen und unterstützen kann. Vielleicht ja kommen vor Weihnachten noch weitere Anfragen für diesen Armbandtypus. Dann käme zu der familiären Symbolik noch die verstärkende und unvergleichliche des Weihnachtsfestes hinzu.

Ausflüge in die Welt ungewohnter Technik

Ein arbeitsreicher Tag bei nicht optimaler Verfassung liegt hinter mir. Aber durch den Besuch eines Verwandten am späten Nachmittag, den wir erst in letzter Zeit wieder öfters sehen, hatte der Tag am Ende doch etwas Abwechslungsreiches und bot Gelegenheit für eine Art Auszeit. Es ist schön, wenn man solche Auszeiten, Abweichungen von der Arbeitsroutine regelmäßig einflechten kann. Denn das vermeidet Scheuklappensicht und gibt der Kreativität einen Vorschub, wenn es dann später mit der Projektarbeit weitergeht. Bäume und Natur, was in diesem Baumtagebuch ja sonst Hauptgegenstand ist, waren an diesem doch noch kühlen Herbsttag absolut kein Thema. Aber Ausflüge in die Welt ungewohnter Technik können auch etwas Erholsames und Unterhaltsames mit sich bringen.

Ein selten gewordenes Markterlebnis ist ein wenig aus dem Tritt geraten

Nachdem wir etwa vier Jahre den Traditionströdelmarkt nicht besuchen konnten, war diese erste Gelegenheit nach der Wiederaufnahme durch den Veranstalter eine große Freude für uns. M. fand es auch wieder anregend, und sogar V. meinte im Vorfeld, den Markt wirklich zu vermissen, weil sich mit ihm interessante Erinnerungen verknüpfen. Leider muss man sagen, dass es so kühl und lichtreduziert an diesem Tag eigentlich noch nie war. Meist hatten wir an diesem letzten Sonntag im September immer super Spätsommerwetter. Heute war es das Glück der Besucher, dass einmal der Regen ausblieb, nachdem es Tage lang durchgeregnet hatte und morgen auch schon wieder damit weitergehen soll. Trocken ist es an diesem Veranstaltungsinseltag also geblieben. Aber so richtig Marktatmosphäre kommt eigentlich nur dann auf, wenn man sich in einigermaßen wohlig temperierter Luft bewegen kann. So bewegte sich die bestimmt nicht geringere Anzahl an Besuchern, im Vergleich zu früheren Jahren, doch in einer eher gedämpften Stimmung durch die Straßen. Nachholbedarf hatte erkennbar aber alle, einfach weil dieser spezielle Markt so lange nicht stattgefunden hatte, aber auch sonst vergleichbare Ereignisse seit den Corona-Jahren selten geworden sind. Ich interpretiere es so, dass man einfach noch einmal einen Neuanlauf benötigte, um ab dem Folgejahr wieder in den Traditionsmodus zurückzukehren. Das Markterlebnis selbst, aber auch die Fahrt hin und zurück, durch eine international geprägte Baumlandschaft, haben wir heute sehr genossen.

Lichtblicke im Dschungel der Abweichungen

Immerhin bin ich heute mit meiner aufwändigen Kodierungsarbeit gut vorangekommen. Und neben den vielen Routineerledigungen, die heute ebenfalls noch anstanden, hat die zwischendurch immer wieder sich Bahn brechende Sonne die Stimmung nicht nur bei uns etwas aufgehellt. Das Schönst aber ist die Aussicht auf einen Hochdruck-Sonntag mit wieder mehr Sonnenschein, bevor es dann nächste Woche wieder regnerisch weitergeht. Das sind gute Bedingungen für den geplanten Ausflug, für den M. hoffentlich bereit ist. Denn der Markt findet nach Jahren Pause erstmals wieder statt und hat in der Vergangenheit zu meinen Favoriten gezählt. Das ist wegen der Fahrt dorthin und zurück auch sonst ein Erlebnis, das in diesem Jahr nur extrem selten möglich war. Wie so vieles nicht mehr wie gewohnt und erwartet uns entgegentritt.

Erleichterter Abschied von einer Familientradition

Der Plan, noch in dieser Woche das Brennholz für den kommenden Winter zu machen, konkretisiert sich. Tatsächlich soll das Wetter ja ziemlich stabil bleiben, was eine wichtige Voraussetzung für diese Arbeit ist. Und V. habe ich auch schon auf das Vorhaben eingestimmt, auch wenn die eigentliche Arbeit bei meiner Seite liegen wird. Ich hoffe, es kommt nichts dazwischen. Diese Kongruenz von zu Neige gehenden Brennholzvorräten von eigenen Bäumen und der ohnehin auslaufenden Betriebsfähigkeit des Holzbrandofens finde ich recht passend. Damit fällt mir der Abschied von der Familientradition und allem, was damit zusammenhängt, etwas leichter. Auch wenn wir alle diese veränderten Regeln unverständlich finden und das Ganze kaum fassen können. Gerade auf dem Gebiet des Heizens ist eben in den letzten Jahren alles sehr kompliziert und zum Teil auch unsinnig geworden. Wir werden einen Weg finden müssen, das vernünftig zu verarbeiten.

Ostern, die zweite

Es war der zweite Osterfeiertag, und glücklicherweise ist es mir gelungen, diesen Tag zusammen mit der Familie in derselben Ruhe und Kontemplation zu erleben wie den ersten. Als feiertägliches Highlight kam heute aber noch der Besuch der Ostermesse hinzu. Das war uns wichtig, da wir ja leider keine Osternachtfeier mehr besuchen können und es gestern aus praktischen Gründen nicht möglich war. Und die Feier war sehr atmosphärisch, mit viel Chorgesang, vielen Besuchern und einer wirklich österlichen Stimmung. Die Lektüre von Vortragsmitschriften Rudolf Steiners konnte ich am Nachmittag fortsetzen, diesmal allein auf die auf Kunst bezogenen Texte konzentriert. Und vorbereitende Arbeiten für den Versand meiner letzten Wunschbaum-Manufaktur Arbeiten habe ich auch noch getroffen. Eigentlich ja keine Arbeit, nur ein Baustein in der begleitenden Kommunikationsarbeit rund um diese Initiative, die sich mit den symbolischen und ästhetischen Implikationen der Bäume beschäftigt, und insofern sicher feiertagskompatibel.

Österliche Ruhe und spirituelle Grundlegungen

Vielleicht lag es an dem Ausflug gestern, dass wir diesen Ostersonntag tatsächlich als ruhigen Feiertag in Anspruch genommen und wahrgenommen haben. Tatsächlich hatten wir kein Bedürfnis nach raumgreifender oder produktiver Aktivität. Wir wollten einfach die Bedeutung des Osterfestes auf uns wirken lassen und haben den Tag in diesem Sinne verlebt. Ich bin froh, dass ich am Nachmittag außerdem meine Lektüre von Vortragsmitschriften Rudolf Steiners fortsetzen konnte. Zunächst aus einer Reihe zum Themenfeld „Mystische Grundlegung der künstlerischen Weltanschauung“ und später – wie fast jedes Jahr an Ostern – die Lektüre von zwei Vorträgen speziell zum Thema Ostern aus dem Jahr 1908, die im Abstand von etwa einem Monat in Berlin gehalten wurden. Die beiden Vorträge finde ich unter allem, was ich von Gedankengängen und Ausführungen Rudolf Steiners schon lesen und verstehen durfte, zu den eindrucksvollsten gehörend. Auch weil die Gedanken so plastisch am Beispiel der Rezeption des Ostermysteriums über die Zeiten hinweg enggeführt werden, man also den konkreten Feiertagsbezug hat. Aber wie immer bei Steiner werden ausgehend davon gewaltige inhaltliche Bögen gespannt, die nahezu alles umfassen: Die Entwicklung des Menschen, des Kosmos, der Religionen, und eben alles auch immer im Vergleich zum dem, was wir uns als gültig für prähistorische Zeiten vorstellen können. Es ist mir bei aller christlichen Prägung immer wieder ein Gewinn, diese Hintergrunderklärungen zu lesen, jedes Jahr wieder Neues darin zu entdecken und damit meinem eigenen Verständnis in dem Fall von Ostern noch mehr Klarheit und Tiefe hinzuzufügen.

Vorösterliche Frühlingsgartenimpressionen

Den Besuch bei J. und W. haben wir die letzten Wochenenden immer wieder verschieben müssen. Aber heute konnten wir ihn doch realisieren, zum richtigen Zeitpunkt, wie ich finde, kurz vor dem Osterfest. Die Feiertage selbst nämlich verbringen wir lieber in Ruhe zu Hause. Auch wenn der Frühling so richtig noch nicht seine schönen Seiten zeigen konnte, ist doch auch in Js und Ws Garten alles auf die neue Gartensaison abgestimmt. Ein neues Hochbeet mit verschiedenen Planzungen und Aussaaten, verschiedene treppenartige Pflanzständer, die schon im letzten Jahr hinzukamen und die jetzt neue bepflanzt wurden. Und auch die Gartenbäume wurde vor einigen Wochen so zurückgeschnitten, dass die neue Wachstumsperiode beginnen kann, ohne dass die Pflege der Bäume einen zu großen Aufwand produziert. Die Gartenbaufirma hat vor allem die Esskastanie und den Walnussbaum im Vorgarten ziemlich radikal zurückgeschnitten. So durchgreifend waren in den letzten Jahren mit unseren eigenen Rückschnitten nicht gewesen. Aber ich denke, das ist jetzt auch ganz gut so, so können sich deren Kronen gleichmäßig entfalten und die Bäume bekommen keine einseitige Ausrichtung, weil sich jetzt der Großteil der Krone oberhalb des Hausdachniveaus befindet. Auch andere kleinere Bäume sind jetzt zurückschnitten oder ganz entfernt, aus Sicherheitsgründen. Ein wenig traurig aussehend schienen mir die beiden Ebereschen. Aber eine der beiden, die wie ein paar sehr eng nebeneinander gepflanzt wurden, hat wohl über den trockenen Sommer Schaden genommen und musste deshalb jetzt gestutzt werden, weil einige Äste abgestorben waren. Ich hoffe, das Ensemble wird sich wieder erholen und bald wieder im Frühjahr die üppige Blütenpracht und im Sommer die knallrot leuchtenden Fruchtstände zeigen, die wir zuletzt mit diesem Baumpaar in der Mitte des Hinterhausgartens in Verbindung gebracht haben.

Palmsonntag – Segnung – Familientradition

Dass ich heute mit M. zusammen doch zum Palmsonntagsgottesdienst gehen konnte, hat mich sehr gefreut. Dieser Besuch und die Segnung der Palmzweige gehört zu den althergebrachten Familientraditionen, die für uns alle Bedeutung haben. Eines ist mir diesmal seltsam vorgekommen: Die Segnung der Palmzeige schien mir sonst im Gottesdienst explizit ausgesprochen worden zu sein. Diesmal habe ich zwar einmal eine Segnungsgeste mit Weihwasser beobachtet, die mir aber nicht mit dem sonst üblichen Segenspruch begleitet zu sein schien. Da es aber der Palmsonntagsgottesdienst war, gehe ich einfach davon aus, dass es mit der Segnung seine Richtigkeit hatte. Am Nachmittag habe ich traditionsgemäß die Palmzweige über allen Türkreuzen im Haus gegen die heute gesegneten ausgetauscht und später die alten verbrannt. Auch das ist eine mir lieb gewordene Tradition. Ich hoffe, noch viele weitere Palmsonntag im Kreise der ganzen Familie erleben zu dürfen. Und dass uns die tiefe Bedeutung des Tags als Auftakt der Karwoche immer so bedeutungsvoll bleiben wird. Bei so viel von außen herangetragenem Krisenerleben scheint auch das nicht mehr ganz so selbstverständlich zu sein.

Brennholzvorräte und Familientraditionen

Ich bin froh, im Sommer ein beachtlichen Holzvorrat für diesen Winter angehäuft zu haben. Denn er hat doch ziemlich lange angehalten. Der größte Teil ist jetzt zwar schon verbraucht. Schnell geht’s in Richtung des abgetrennten Basis-Vorrats. Aber meine Prognose vor einiger Zeit, dass es bis Ende März ausreichen könnte, wird sich wohl bewahrheiten. Meist deckt sich das auch mit dem wirklichen Ankommen des Frühlings und deutlich höherer Durchschnittstemperatur. Dann ist es auch wieder verantwortbar, die Zentralheizung anzuschalten, bis auch die überflüssig wird. Unser restlicher Vorrat an Holzscheiten, die für die kommende Ofensaison noch ofengerecht zu sägen sind, ist überschaubar. Bei meiner letzten Inspektion schein er mir kleiner als ich ihn in Erinnerung hatte. Jedenfalls wird der letzte Brennholzhaufen für unsere dann wahrscheinlich letzte Holzofensaison etwas kleiner ausfallen als der letzte. Damit könnte die letzte Saison dann schon spätestens im Februar 2025 zum Abschluss kommen. Noch unklar ist, ob es für uns eine regenerative Folgelösung bei der Heizung geben wird. Aber wenn wird das nicht mehr auf Grundlage von Schnittholz sein – bedauerlicherweise, denn damit geht auch in Stück Familientradition zu Ende.

Familientradition und sich wandelnde jahreszeitliche Wahrnehmung

In Sachen Honig und Bienen sind wir zumindest planerisch schon einen Schritt weitergekommen. Das eröffnet V. eine Chance, die Imkerei in diesem Jahr nahtlos fortzusetzen, was ohne diese Planungen ohne Weiteres nicht möglich wäre. Eigentlich finde ich solche Lösungen auch in Ordnung und vielleicht besser als radikale Schnitte oder das Aufgeben lieb gewonnener Traditionen. Auch wenn es nicht mehr dieselbe Anmutung hat wie in früheren Jahrzehnten, spielt es in der Familienbiografie eine wichtige Rolle. Der Frühling, die Baumblüte, der Sommer und seine späten Blüten bei Bäumen und Sträuchern, und zum Abschluss der Saison alle paar Jahre auch mal Waldhonig, der nicht von Blüten stammt, sondern auf Ausschwitzungen meist von Nadelbäumen zurückgeht. Diese oft nicht sehr gut voraussehbare und kaum berechenbare Abfolge hat die wärmere Zeit des Jahres, die Wachstumszeit der Bäume und die Zeit, in der wir uns mehr im Freien aufgehalten haben, in unserer Familie ganz regelmäßig begleitet und damit unseren Eindruck dieser Jahreszeiten, unseren Begriff des Jahreszeitlichen wesentlich geprägt. Auch deshalb ist eine Fortsetzung, wenn auch auf niedrigem Niveau, gerechtfertigt. Immer angepasst an aktuelle Bedingungen und der ohnehin seit Jahren uns begegnenden Veränderung jahreszeitlicher Wahrnehmung und dem, was ich hier schon oft als „Verschwinden der Jahreszeiten“ bezeichnet habe.

In der lichtesten aller Nächte

Heilig Abend 2023

Es ist schön, dass wir in diesem Jahr Heilig Abend alle zusammen feiern durften. Auch dass die Zusammenkunft der Familie wieder, wie früherer Tradition, an Heilig Abend stattfinden konnte und nicht, wie in den letzten Jahren so häufig, am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag. Die längste Nacht des Winters und gleichzeitig der Auftakt zur neuerlichen Zunahme des Lichts. Die symbolische Ahnung dessen ist in den vielen Lichtern der Weihnachtsdekorationen enthalten und in der gesamten Atmosphäre, die im Laufe der Adventszeit entsteht und in eben dieser Nacht ihren Höhepunkt findet. Der Weihnachtsbaum ist dann nur noch die augenfälligste Akzentuierung dessen, was uns allen mehr oder weniger bewusst wird: Das gemeinsame Licht im Inneren, das zu wahrzunehmen und neue aufflammen zu lassen wohl niemals so naheliegend und einem tief liegenden Bedürfnis entsprechend ist wie in der Heiligen Nacht. Ich wünsche allen, dass sie diesen Lichtfunken wahrnehmen, aufgreifen und in die kommenden zwölf Monate ihrer Lebenswelt weitertragen können.

Den weihnachtlichen Funken entzünden

Den Weihnachtsbaum konnte ich heute zum zweiten Mal erleuchten. Bei dem dunklen, verregneten Tag erzeugte das in Verbindung mit den vielen anderen Weihnachtslichtern und -kerzen eine wirklich weihnachtlich stimmige Atmosphäre. Wenn alles, was mit umherfahren, erledigen und abarbeiten zu tun hat, abgeschlossen ist, kann solche Atmosphäre auch wirksam werden und die Stimmung stimmig machen. Es freut mich, was ich aus verschiedenen Gesprächen mehr beiläufig, zwischen den Zeilen, herauslesen kann, dass meine Affinität und innere Verbundenheit mit dem weihnachtlichen Gedanken vielen, die uns besuchen oder länger kennen, nicht verborgen bleibt, sondern deutlich wahrgenommen und dann auch oft kommentiert wird. Positive Kommentare sind das, die neben der scheinbar unvermeidlichen, missmutigen Kritik an Weihnachten eben doch immer wieder von einem verbreiteten Verständnis der Weihnachtsidee und -kultur zeugen. Wenn alles, was wir selbst tun, um Weihnachten lebendig zu machen, so auch verstanden und wahrgenommen wird, wenn es Anlass zu darauf bezogenen Gesprächen wird, dann ist das für mich die schönste Äußerung des Weihnachtsfestes. Denn es entzündet einen Funken, der in uns allen angelegt ist und zumindest gedimmt leuchtet, der aber mit Aufmerksamkeit und Innenschau hervorgeholt und gepflegt werden will.