Verwandtschaftliche Reminiszenzen

Es war ein Sonntag mit ausführlichem Rückblick in die familiäre Vergangenheit. Mit einigen schönen, aber auch eher verarbeitungsbedürftigen Erinnerungen an Verwandtschaftsbeziehungen. Wirklich kommunikativ war das nicht, da das Interesse und die Themen fast ausschließlich in Richtung der Verwandtschaft ausgerichtet waren. Aber zur Klärung einigen ungelöster innerer Konflikte hat es vielleicht beigetragen. Immerhin, eine Annäherung an meine Baumexpertise und mein Lebensthema Bäume war dann doch auch in diese verwandtschaftlichen Kommunikationen eingebaut. Denn mir wurde angeboten, mir einige Abschnitte von einem gerade gefällten großen Baum mitzunehmen, um sie für meine Wunschbaum-Manufaktur zu verwenden. Aber leider hat sich der Baum als Silberweide herausgestellt. Der hat ein durchaus anderes Holz als die Salweide, die ich als Material für die Lebensbaum-Armbänder zu dieser Zeitphase des keltischen Baumkalenders bevorzuge. Erstere ist sehr viel heller und weißlich. Die von mir bevorzugte und auch bei den Abbildungen des Armbandtyps vertretene Art ist selbst getrocknet stärker orange gefärbt und hat eine lebendigere, wärmere Ausstrahlung. Schade, aber auch die Geste, mir das anzubieten, war natürlich auch schon lobenswert.

Lebensprinzipien, persönliche Spiegelung und Selbstreflexion

Auch wenn ich selbst mit Geburtstagen nicht so viel verbinde, zumindest seit ich mich erwachsen nennen kann, so ist es doch tröstlich, wenn andere an den Geburtstag denken. Oft sind es alte Freunde und Bekannte, die sich erinnern, und das tut irgendwie auch gut. Es zeigt gerade in diesen sehr anstrengenden und scheinbar ungeordneten und regellosen Zeiten, dass es noch persönliche Konstanten gibt, die auf persönlichen Kontakten, gemeinsamem Erleben, gemeinsam verbrachter Lebenszeit beruhen und die insofern von echtem einander kennen zeugen. So hat dieses Erinnern anlässlich persönlicher Geburtstage eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen Symbolkommunikationen, die u. a. in diesem Baumtagebuch, allerdings ganzjährig, immer in den Mittelpunkt stelle. Letztlich geht es dabei um das Verfolgen von Spuren im Alltag, die mit allgemeingültigen, vielleicht auch schon immer und nicht nur für einzelne Leben geltenden Wahrheiten zu tun haben. Oft findet das in Form einer Spiegelung statt, so wie menschliche Befindlichkeit und menschliche Haltung gut und gerne mit der von Bäumen in Vergleich gesetzt wird, indem allgemeingültige Lebensprinzipien am Sein der anderen Art betrachtet und dann auf die eigene Verfassung übertragen werden. Eine Möglichkeit der gespiegelten Selbstbeobachtung und Selbsterkenntnis, kann man sagen. Schön, dass man sich der Selbstreflexion im Kontext von kommunikativen Beziehungen auf so unterschiedlichen Wegen und in unterschiedlichen Situationen im Alltag nähern kann.

Familiäre Verbundenheit zum Ausdruck bringen und unterstützen

Die Vater, Mutter & Kind Armband-Sets sind immer ziemlich zeitaufwändig, aber heute Abend konnte ich das jüngste Set fertigstellen. Und diese Symbolarmbandform gehört ohnehin zu denen, die ich am spannendsten finde. Gerade weil eine ganze junge Familie sie trägt und die Armbänder damit ein Stück Lebensweg von gleich drei Menschen begleiten, die aufs engste miteinander verbunden und sich zugeneigt sind. Es ist einfach schön, wenn ich mit meinen Manufakturarbeiten die Verbundenheit in dieser sehr individuellen und direkt am Körper tragbaren Ausformung zum Ausdruck bringen und unterstützen kann. Vielleicht ja kommen vor Weihnachten noch weitere Anfragen für diesen Armbandtypus. Dann käme zu der familiären Symbolik noch die verstärkende und unvergleichliche des Weihnachtsfestes hinzu.

Ausflüge in die Welt ungewohnter Technik

Ein arbeitsreicher Tag bei nicht optimaler Verfassung liegt hinter mir. Aber durch den Besuch eines Verwandten am späten Nachmittag, den wir erst in letzter Zeit wieder öfters sehen, hatte der Tag am Ende doch etwas Abwechslungsreiches und bot Gelegenheit für eine Art Auszeit. Es ist schön, wenn man solche Auszeiten, Abweichungen von der Arbeitsroutine regelmäßig einflechten kann. Denn das vermeidet Scheuklappensicht und gibt der Kreativität einen Vorschub, wenn es dann später mit der Projektarbeit weitergeht. Bäume und Natur, was in diesem Baumtagebuch ja sonst Hauptgegenstand ist, waren an diesem doch noch kühlen Herbsttag absolut kein Thema. Aber Ausflüge in die Welt ungewohnter Technik können auch etwas Erholsames und Unterhaltsames mit sich bringen.

Ein selten gewordenes Markterlebnis ist ein wenig aus dem Tritt geraten

Nachdem wir etwa vier Jahre den Traditionströdelmarkt nicht besuchen konnten, war diese erste Gelegenheit nach der Wiederaufnahme durch den Veranstalter eine große Freude für uns. M. fand es auch wieder anregend, und sogar V. meinte im Vorfeld, den Markt wirklich zu vermissen, weil sich mit ihm interessante Erinnerungen verknüpfen. Leider muss man sagen, dass es so kühl und lichtreduziert an diesem Tag eigentlich noch nie war. Meist hatten wir an diesem letzten Sonntag im September immer super Spätsommerwetter. Heute war es das Glück der Besucher, dass einmal der Regen ausblieb, nachdem es Tage lang durchgeregnet hatte und morgen auch schon wieder damit weitergehen soll. Trocken ist es an diesem Veranstaltungsinseltag also geblieben. Aber so richtig Marktatmosphäre kommt eigentlich nur dann auf, wenn man sich in einigermaßen wohlig temperierter Luft bewegen kann. So bewegte sich die bestimmt nicht geringere Anzahl an Besuchern, im Vergleich zu früheren Jahren, doch in einer eher gedämpften Stimmung durch die Straßen. Nachholbedarf hatte erkennbar aber alle, einfach weil dieser spezielle Markt so lange nicht stattgefunden hatte, aber auch sonst vergleichbare Ereignisse seit den Corona-Jahren selten geworden sind. Ich interpretiere es so, dass man einfach noch einmal einen Neuanlauf benötigte, um ab dem Folgejahr wieder in den Traditionsmodus zurückzukehren. Das Markterlebnis selbst, aber auch die Fahrt hin und zurück, durch eine international geprägte Baumlandschaft, haben wir heute sehr genossen.

Lichtblicke im Dschungel der Abweichungen

Immerhin bin ich heute mit meiner aufwändigen Kodierungsarbeit gut vorangekommen. Und neben den vielen Routineerledigungen, die heute ebenfalls noch anstanden, hat die zwischendurch immer wieder sich Bahn brechende Sonne die Stimmung nicht nur bei uns etwas aufgehellt. Das Schönst aber ist die Aussicht auf einen Hochdruck-Sonntag mit wieder mehr Sonnenschein, bevor es dann nächste Woche wieder regnerisch weitergeht. Das sind gute Bedingungen für den geplanten Ausflug, für den M. hoffentlich bereit ist. Denn der Markt findet nach Jahren Pause erstmals wieder statt und hat in der Vergangenheit zu meinen Favoriten gezählt. Das ist wegen der Fahrt dorthin und zurück auch sonst ein Erlebnis, das in diesem Jahr nur extrem selten möglich war. Wie so vieles nicht mehr wie gewohnt und erwartet uns entgegentritt.

Erleichterter Abschied von einer Familientradition

Der Plan, noch in dieser Woche das Brennholz für den kommenden Winter zu machen, konkretisiert sich. Tatsächlich soll das Wetter ja ziemlich stabil bleiben, was eine wichtige Voraussetzung für diese Arbeit ist. Und V. habe ich auch schon auf das Vorhaben eingestimmt, auch wenn die eigentliche Arbeit bei meiner Seite liegen wird. Ich hoffe, es kommt nichts dazwischen. Diese Kongruenz von zu Neige gehenden Brennholzvorräten von eigenen Bäumen und der ohnehin auslaufenden Betriebsfähigkeit des Holzbrandofens finde ich recht passend. Damit fällt mir der Abschied von der Familientradition und allem, was damit zusammenhängt, etwas leichter. Auch wenn wir alle diese veränderten Regeln unverständlich finden und das Ganze kaum fassen können. Gerade auf dem Gebiet des Heizens ist eben in den letzten Jahren alles sehr kompliziert und zum Teil auch unsinnig geworden. Wir werden einen Weg finden müssen, das vernünftig zu verarbeiten.

Ostern, die zweite

Es war der zweite Osterfeiertag, und glücklicherweise ist es mir gelungen, diesen Tag zusammen mit der Familie in derselben Ruhe und Kontemplation zu erleben wie den ersten. Als feiertägliches Highlight kam heute aber noch der Besuch der Ostermesse hinzu. Das war uns wichtig, da wir ja leider keine Osternachtfeier mehr besuchen können und es gestern aus praktischen Gründen nicht möglich war. Und die Feier war sehr atmosphärisch, mit viel Chorgesang, vielen Besuchern und einer wirklich österlichen Stimmung. Die Lektüre von Vortragsmitschriften Rudolf Steiners konnte ich am Nachmittag fortsetzen, diesmal allein auf die auf Kunst bezogenen Texte konzentriert. Und vorbereitende Arbeiten für den Versand meiner letzten Wunschbaum-Manufaktur Arbeiten habe ich auch noch getroffen. Eigentlich ja keine Arbeit, nur ein Baustein in der begleitenden Kommunikationsarbeit rund um diese Initiative, die sich mit den symbolischen und ästhetischen Implikationen der Bäume beschäftigt, und insofern sicher feiertagskompatibel.

Österliche Ruhe und spirituelle Grundlegungen

Vielleicht lag es an dem Ausflug gestern, dass wir diesen Ostersonntag tatsächlich als ruhigen Feiertag in Anspruch genommen und wahrgenommen haben. Tatsächlich hatten wir kein Bedürfnis nach raumgreifender oder produktiver Aktivität. Wir wollten einfach die Bedeutung des Osterfestes auf uns wirken lassen und haben den Tag in diesem Sinne verlebt. Ich bin froh, dass ich am Nachmittag außerdem meine Lektüre von Vortragsmitschriften Rudolf Steiners fortsetzen konnte. Zunächst aus einer Reihe zum Themenfeld „Mystische Grundlegung der künstlerischen Weltanschauung“ und später – wie fast jedes Jahr an Ostern – die Lektüre von zwei Vorträgen speziell zum Thema Ostern aus dem Jahr 1908, die im Abstand von etwa einem Monat in Berlin gehalten wurden. Die beiden Vorträge finde ich unter allem, was ich von Gedankengängen und Ausführungen Rudolf Steiners schon lesen und verstehen durfte, zu den eindrucksvollsten gehörend. Auch weil die Gedanken so plastisch am Beispiel der Rezeption des Ostermysteriums über die Zeiten hinweg enggeführt werden, man also den konkreten Feiertagsbezug hat. Aber wie immer bei Steiner werden ausgehend davon gewaltige inhaltliche Bögen gespannt, die nahezu alles umfassen: Die Entwicklung des Menschen, des Kosmos, der Religionen, und eben alles auch immer im Vergleich zum dem, was wir uns als gültig für prähistorische Zeiten vorstellen können. Es ist mir bei aller christlichen Prägung immer wieder ein Gewinn, diese Hintergrunderklärungen zu lesen, jedes Jahr wieder Neues darin zu entdecken und damit meinem eigenen Verständnis in dem Fall von Ostern noch mehr Klarheit und Tiefe hinzuzufügen.

Vorösterliche Frühlingsgartenimpressionen

Den Besuch bei J. und W. haben wir die letzten Wochenenden immer wieder verschieben müssen. Aber heute konnten wir ihn doch realisieren, zum richtigen Zeitpunkt, wie ich finde, kurz vor dem Osterfest. Die Feiertage selbst nämlich verbringen wir lieber in Ruhe zu Hause. Auch wenn der Frühling so richtig noch nicht seine schönen Seiten zeigen konnte, ist doch auch in Js und Ws Garten alles auf die neue Gartensaison abgestimmt. Ein neues Hochbeet mit verschiedenen Planzungen und Aussaaten, verschiedene treppenartige Pflanzständer, die schon im letzten Jahr hinzukamen und die jetzt neue bepflanzt wurden. Und auch die Gartenbäume wurde vor einigen Wochen so zurückgeschnitten, dass die neue Wachstumsperiode beginnen kann, ohne dass die Pflege der Bäume einen zu großen Aufwand produziert. Die Gartenbaufirma hat vor allem die Esskastanie und den Walnussbaum im Vorgarten ziemlich radikal zurückgeschnitten. So durchgreifend waren in den letzten Jahren mit unseren eigenen Rückschnitten nicht gewesen. Aber ich denke, das ist jetzt auch ganz gut so, so können sich deren Kronen gleichmäßig entfalten und die Bäume bekommen keine einseitige Ausrichtung, weil sich jetzt der Großteil der Krone oberhalb des Hausdachniveaus befindet. Auch andere kleinere Bäume sind jetzt zurückschnitten oder ganz entfernt, aus Sicherheitsgründen. Ein wenig traurig aussehend schienen mir die beiden Ebereschen. Aber eine der beiden, die wie ein paar sehr eng nebeneinander gepflanzt wurden, hat wohl über den trockenen Sommer Schaden genommen und musste deshalb jetzt gestutzt werden, weil einige Äste abgestorben waren. Ich hoffe, das Ensemble wird sich wieder erholen und bald wieder im Frühjahr die üppige Blütenpracht und im Sommer die knallrot leuchtenden Fruchtstände zeigen, die wir zuletzt mit diesem Baumpaar in der Mitte des Hinterhausgartens in Verbindung gebracht haben.

Palmsonntag – Segnung – Familientradition

Dass ich heute mit M. zusammen doch zum Palmsonntagsgottesdienst gehen konnte, hat mich sehr gefreut. Dieser Besuch und die Segnung der Palmzweige gehört zu den althergebrachten Familientraditionen, die für uns alle Bedeutung haben. Eines ist mir diesmal seltsam vorgekommen: Die Segnung der Palmzeige schien mir sonst im Gottesdienst explizit ausgesprochen worden zu sein. Diesmal habe ich zwar einmal eine Segnungsgeste mit Weihwasser beobachtet, die mir aber nicht mit dem sonst üblichen Segenspruch begleitet zu sein schien. Da es aber der Palmsonntagsgottesdienst war, gehe ich einfach davon aus, dass es mit der Segnung seine Richtigkeit hatte. Am Nachmittag habe ich traditionsgemäß die Palmzweige über allen Türkreuzen im Haus gegen die heute gesegneten ausgetauscht und später die alten verbrannt. Auch das ist eine mir lieb gewordene Tradition. Ich hoffe, noch viele weitere Palmsonntag im Kreise der ganzen Familie erleben zu dürfen. Und dass uns die tiefe Bedeutung des Tags als Auftakt der Karwoche immer so bedeutungsvoll bleiben wird. Bei so viel von außen herangetragenem Krisenerleben scheint auch das nicht mehr ganz so selbstverständlich zu sein.

Brennholzvorräte und Familientraditionen

Ich bin froh, im Sommer ein beachtlichen Holzvorrat für diesen Winter angehäuft zu haben. Denn er hat doch ziemlich lange angehalten. Der größte Teil ist jetzt zwar schon verbraucht. Schnell geht’s in Richtung des abgetrennten Basis-Vorrats. Aber meine Prognose vor einiger Zeit, dass es bis Ende März ausreichen könnte, wird sich wohl bewahrheiten. Meist deckt sich das auch mit dem wirklichen Ankommen des Frühlings und deutlich höherer Durchschnittstemperatur. Dann ist es auch wieder verantwortbar, die Zentralheizung anzuschalten, bis auch die überflüssig wird. Unser restlicher Vorrat an Holzscheiten, die für die kommende Ofensaison noch ofengerecht zu sägen sind, ist überschaubar. Bei meiner letzten Inspektion schein er mir kleiner als ich ihn in Erinnerung hatte. Jedenfalls wird der letzte Brennholzhaufen für unsere dann wahrscheinlich letzte Holzofensaison etwas kleiner ausfallen als der letzte. Damit könnte die letzte Saison dann schon spätestens im Februar 2025 zum Abschluss kommen. Noch unklar ist, ob es für uns eine regenerative Folgelösung bei der Heizung geben wird. Aber wenn wird das nicht mehr auf Grundlage von Schnittholz sein – bedauerlicherweise, denn damit geht auch in Stück Familientradition zu Ende.

Familientradition und sich wandelnde jahreszeitliche Wahrnehmung

In Sachen Honig und Bienen sind wir zumindest planerisch schon einen Schritt weitergekommen. Das eröffnet V. eine Chance, die Imkerei in diesem Jahr nahtlos fortzusetzen, was ohne diese Planungen ohne Weiteres nicht möglich wäre. Eigentlich finde ich solche Lösungen auch in Ordnung und vielleicht besser als radikale Schnitte oder das Aufgeben lieb gewonnener Traditionen. Auch wenn es nicht mehr dieselbe Anmutung hat wie in früheren Jahrzehnten, spielt es in der Familienbiografie eine wichtige Rolle. Der Frühling, die Baumblüte, der Sommer und seine späten Blüten bei Bäumen und Sträuchern, und zum Abschluss der Saison alle paar Jahre auch mal Waldhonig, der nicht von Blüten stammt, sondern auf Ausschwitzungen meist von Nadelbäumen zurückgeht. Diese oft nicht sehr gut voraussehbare und kaum berechenbare Abfolge hat die wärmere Zeit des Jahres, die Wachstumszeit der Bäume und die Zeit, in der wir uns mehr im Freien aufgehalten haben, in unserer Familie ganz regelmäßig begleitet und damit unseren Eindruck dieser Jahreszeiten, unseren Begriff des Jahreszeitlichen wesentlich geprägt. Auch deshalb ist eine Fortsetzung, wenn auch auf niedrigem Niveau, gerechtfertigt. Immer angepasst an aktuelle Bedingungen und der ohnehin seit Jahren uns begegnenden Veränderung jahreszeitlicher Wahrnehmung und dem, was ich hier schon oft als „Verschwinden der Jahreszeiten“ bezeichnet habe.

In der lichtesten aller Nächte

Heilig Abend 2023

Es ist schön, dass wir in diesem Jahr Heilig Abend alle zusammen feiern durften. Auch dass die Zusammenkunft der Familie wieder, wie früherer Tradition, an Heilig Abend stattfinden konnte und nicht, wie in den letzten Jahren so häufig, am ersten oder zweiten Weihnachtsfeiertag. Die längste Nacht des Winters und gleichzeitig der Auftakt zur neuerlichen Zunahme des Lichts. Die symbolische Ahnung dessen ist in den vielen Lichtern der Weihnachtsdekorationen enthalten und in der gesamten Atmosphäre, die im Laufe der Adventszeit entsteht und in eben dieser Nacht ihren Höhepunkt findet. Der Weihnachtsbaum ist dann nur noch die augenfälligste Akzentuierung dessen, was uns allen mehr oder weniger bewusst wird: Das gemeinsame Licht im Inneren, das zu wahrzunehmen und neue aufflammen zu lassen wohl niemals so naheliegend und einem tief liegenden Bedürfnis entsprechend ist wie in der Heiligen Nacht. Ich wünsche allen, dass sie diesen Lichtfunken wahrnehmen, aufgreifen und in die kommenden zwölf Monate ihrer Lebenswelt weitertragen können.

Den weihnachtlichen Funken entzünden

Den Weihnachtsbaum konnte ich heute zum zweiten Mal erleuchten. Bei dem dunklen, verregneten Tag erzeugte das in Verbindung mit den vielen anderen Weihnachtslichtern und -kerzen eine wirklich weihnachtlich stimmige Atmosphäre. Wenn alles, was mit umherfahren, erledigen und abarbeiten zu tun hat, abgeschlossen ist, kann solche Atmosphäre auch wirksam werden und die Stimmung stimmig machen. Es freut mich, was ich aus verschiedenen Gesprächen mehr beiläufig, zwischen den Zeilen, herauslesen kann, dass meine Affinität und innere Verbundenheit mit dem weihnachtlichen Gedanken vielen, die uns besuchen oder länger kennen, nicht verborgen bleibt, sondern deutlich wahrgenommen und dann auch oft kommentiert wird. Positive Kommentare sind das, die neben der scheinbar unvermeidlichen, missmutigen Kritik an Weihnachten eben doch immer wieder von einem verbreiteten Verständnis der Weihnachtsidee und -kultur zeugen. Wenn alles, was wir selbst tun, um Weihnachten lebendig zu machen, so auch verstanden und wahrgenommen wird, wenn es Anlass zu darauf bezogenen Gesprächen wird, dann ist das für mich die schönste Äußerung des Weihnachtsfestes. Denn es entzündet einen Funken, der in uns allen angelegt ist und zumindest gedimmt leuchtet, der aber mit Aufmerksamkeit und Innenschau hervorgeholt und gepflegt werden will.

Ein schöner Auftakt zur Feier der Weihnacht

Es ist ein Glück und schön, dass wir dieses Jahr Ms Geburtstag zusammen mit V. feiern konnten, anders als im Vorjahr. Und alle Freunde sind auch wieder gekommen. Das ist eine Tradition, die für alle eine Bedeutung hat, auch weil das nicht selbstverständlich ist. Auch Herr S. ist später vorbeigekommen. Etwas, was ich fast unwahrscheinlich und gerade deshalb für die Vorweihnachtszeit so bereichernd und erfreulich finde. Wenn nämlich Menschen an einen denken, die man sonst nur selten sieht, zu denen aber eine enge herzliche Verbindung besteht, die gar nicht von der Anzahl und Länge der Begegnungen lebt, sondern einfach nur von einer wie selbstverständlichen Stimmigkeit. Solche Erlebnisse und Begegnungen wünschen wir uns auch in Zukunft, denn sie geben in diesen trüben Zeiten Hoffnung und zeigen Gemeinsamkeiten, die in so vielen Lebensbereichen verloren gegangen scheinen. In unserem so festlich geschmückten Weihnachtszimmer mit dem heute erstmals erleuchteten Weihnachtsbaum, den vielen künstlichen Lichterketten und den echten Kerzenflammen haben sich alle sichtlich wohlgefühlt. Ein schöner Auftakt zur Feier der Weihnacht.

Symbolkommunikation und die Bedeutung der Alltagssymbolik

Heute bin ich gut mit meinen Projekten vorangekommen. Das ist gut, weil es etwas Freiraum für die auf Weihnachten bezogenen Aufgaben schafft. Und da gibt’s noch einige. M. hat sich heute von einer langjährigen Mitarbeiterin verabschiedet. Ich konnte später selbst auch noch das Grab besuchen, was für mich Bedeutung hatte, war sie doch auch in meiner Kindheit und Jugend eine sehr vertraute und sympathische Person. Traurig, sich sukzessive von Lebensbegleitern verabschieden zu müssen. Es ist mir eine Beruhigung, dass wir das immerhin bewusst tun und die Dinge nicht einfach so vorübergehen lassen. Aufmerksamkeit gerade für die prägenden Erlebnisse und Erfahrungen des Lebens scheint mir wichtig, für einen selbst wie für die Familie und Bekanntschaft, für die Kommunikation überhaupt. Auch außerhalb dessen, was ich immer als Symbolkommunikation und Symbolarbeit bezeichne, im Bereich der Arbeit mit Lebenssymbolen wie den Bäumen z. B., ist ein Alltagsverständnis und eine erweiterte Aufmerksamkeit für die symbolischen Dimension des alltäglichen Erlebens so wichtig. Auch mit diesem Baumtagebuch versuche ich dieses Thema bewusst zu machen, und auch gewisse Defizite auf dieser Ebene klarer zu machen.

Familiärer Advent und Weihnachten im Zeitverlauf

M. hat schon Recht. So viel hatten wir selbst in den Vorjahren noch nicht mit der Weihnachtsdekoration zu tun. Nach dem langwierigen Einsatz gestern schienen die weiteren Arrangements heute fast endlos. Aber es ist mir gelungen, alles umzusetzen, was ich geplant hatte, mit sehr spannenden Ergebnissen und vielen neuen Ideen. Auf der anderen Seite habe ich vieles weggelassen, um die Dinge nicht zu überfrachten. In meinem Arbeitszimmer, aber auch anderswo, sieht der weihnachtliche Schmuck jetzt durchaus anders aus als gewohnt. Nur weniges ist in den nächsten Tagen noch zu ergänzen. Und dann haben wir noch ein technisches Problem mit einer Zeitschaltuhr. Aber das wird sicher auch noch. Ich bin sehr froh, dass im Ergebnis alles so stimmig und originell ausgefallen ist. Und ich bin gespannt, wie wir das in den Adventswochen im Detail noch weiter ausgestalten und wie wir praktisch damit umgehen. Einige positive Rückmeldungen von außen, zu unseren Adventsgrüßen, aber auch zur Dekoration im und ums Haus sind uns da eine Bestätigung. Auch wenn es eigentlich nur um den Eindruck innerhalb der Familie und das eigene weihnachtliche Erleben auch im Vergleich mit der Vergangenheit geht.

Was wir im Angesicht des Weihnachtsbaums erfahren

Ganztägige Ausflüge wie gestern wirken sich dann gleich auf die Aufgabenplanung aus. Natürlich sind solche Anlässe schön und wichtig, aber nachher gibt’s dann vieles nachzuholen, das Wochenende wird damit überladener, als man sich das um diese Zeit des Jahres wünschen würde. Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir die Aufgaben, die uns die Wochen vor Weihnachten noch stellen, auch in guter Qualität und bewusst wahrnehmen und erfüllen werden. Weihnachten ist für unsere Familie in dieser Zeit auf verschiedenen Ebenen ein auch die Gespräche bestimmendes Thema. Darüber bin ich sehr froh, weil es meine Affinität zum bewussten Wahrnehmen und Einsetzen symbolischer Formen unterstützt. Weil im Wahrnehmen dieser Formen so etwas wie eine Familientradition begründet ist. Das verbindet untereinander und mit allen, die ähnlich ausgerichtet sind. Es verbindet aber vor allem mit den geistigen Grundlagen dahinter und damit jeden Einzelnen von uns mit der ihm zugeordneten geistigen Quelle. Es ist eigentlich das, was wir oft ganz unbewusst, aber auch unbewusst sehr sicher im Angesicht des Weihnachtsbaums später in uns erspüren, diesen Funken, den die Lichter und der Glanz des Weihnachtsbaums, insbesondere in den längsten Nächten des Jahres, in uns entfachen und der uns ganz besonders in diesen Feiertagen und -nächten wieder ursprünglich und ganz werden lässt.

Zwischen Familienfeiern und weihnachtlicher Feststimmung

Wir sind sehr froh, J. heute anlässlich des runden Geburtstags besucht zu haben, nachdem der Besuch zwischenzeitlich verschoben zu werden schien. Aber das hätte uns innerhalb der Familie sehr leidgetan. Und auch wenn die Feier kleiner ausfiel als ursprünglich geplant, ist der Geburtstag eben ein würdiger und bewusster geworden. Mehr Lichter und Kerzen als sonst sind bei J. und W. in dieser Spätherbstzeit kurz vor Beginn der Weihnachtszeit schon installiert, aber weihnachtliches Baumgrün habe ich noch keines gesehen. Wie bei uns hier wird es dann doch kurz vor Beginn der Adventszeit zum jahreszeitlichen Schmuck hinzukommen, und der Weihnachtsbaum selbst natürlich erst einige Tage vor Heilig Abend. Aber ich habe keinen Zweifel, dass unsere Geburtstage nahtlos und atmosphärisch in die Feiertage übergehen werden und dass wir hier bei uns wie auch J. und W. in ihrem Heim das so schön und eindrücklich wie möglich gestalten werden.

Baumobst, Baumnutzen und familiäre Gesprächstradition

Die Obsternte dieses Jahres ist immer noch Gesprächsthema, v. a. mit Leuten, die regelmäßig selbst Baumobst verarbeiten, zu Kuchen oder Marmelade oder die es durch Einkochen haltbar machen. Bei solchen Gesprächen sind die Rollen klar verteilt: V. erzählt den Erlebnissen beim Anbau und der Ernte im Laufe des Jahres, was dieses Jahr Ertrag gebracht hat, wie die Qualität ausgefallen ist und wie viel aufgrund der Menge und minderen Qualität hängen bzw. liegen bleiben musste. Und die Gesprächspartner halten ihre eigenen Erfahrungen entgegen, z. B. wie lange sich die eingekochte Marmelade hält, ohne an Geschmack zu verlieren. Welche Marmeladensorten und z. B. Apfelsorten besonders wohlschmeckend sind, welche sich zum Kuchenbacken eigenen und wer innerhalb der Familie was davon gerne genießt oder auch gar kein Interesse hat. Dabei zeigen sich immer wieder ganz unterschiedliche Ansichten und Gewohnheiten. Aber eines wird auch erkennbar, dass nämlich die Nutzung von Baumobst für viele ein nicht zu vernachlässigendes Thema ist. Für die älteren wahrscheinlich noch mehr als für Jüngere. Aber obwohl ich selbst keine Obstliebhaber bin, ist durch die langjährige Thematisierung in der Familie und dem Bekanntenkreis tatsächlich auch für mich ein Thema daraus geworden, zu dem ich mich kenntnisreich äußeren kann, über die Eigenschaften der Bäume hinaus. Dennoch bleiben die Bäume das für mich eigentlich Interessante. Ihren Nutzen habe ich dabei weniger im Sinn.

Garten und Bäume als konkurrierende Gesprächsthemen

Beim Besuch heute bei J. und W. war der Garten und was wir darin dieses Jahr mehr oder weniger erfolgreich anpflanzen konnten, häufiges Thema. Die Bäume dagegen nur, insoweit es um Baumfrüchte ging. Die waren ja bei uns schon ziemlich wechselhaft erfolgreich, und bei J. und W. beschränkten sie sich weitgehend auf die Früchte eines einzelnen Apfelbaums, die aber ganz gut gediehen schienen. Seltsam, dass wir dem Vorgarten mit dem großen Walnussbaum und der Esskastanie gar keinen Besuch abgestattet haben. Es gab einfach sonst zu viele Themen, die nach längerer Besuchspause auf dem Gesprächsplan standen. Aber das Gartenthema ist immer wieder virulent und zeigte mit neue Pflanzgefäßen und -konstruktionen auch neue Ansätze, die in der kommenden Saison wieder mehr Vielfalt und Ertragsmöglichkeiten, v. a. aber viel vegetabile Zierde bieten werden.

Wechselhafte Familientradition rund ums Baumobst

V. hat es mit den Äpfeln heute mal wieder übertrieben. Zu viele auf einmal sollten gehäckselt und gekeltert werden. Das konnte bis zum Abend nicht funktionieren. So wird diese Aktion morgen noch Fortsetzung finden, bis danach endlich die eingemaischten Weintrauben an der Reihe sind. Das übliche und gewohnte Prozedere in dieser Zeit des Jahres. Aber eines mit Tradition in unserer Familie, auch wenn die Begeisterung fürs Baumobst v. a. bei V. selbst liegt. Ein bisschen wehmütig erinnere ich mich beim Durchsehen und Bearbeiten alter Familienfotos gerade daran, welche Bedeutung zur Zeit unserer Kindheit für uns noch hatte. Denselben Stellenwert kann es heute nicht mehr entwickeln. Schwer nur einzuordnen, welche Rolle die Tradition heute für uns noch haben kann.

Ein extremer Arbeitstag, nach dem das Brennholz unter Dach ist

Der zweite Tag unserer Brennholzaktion war in gespiegelter Version ein Pendant des ersten. Nur dass ich mit dem Sägen der zweiten Fuhre begann, die wir gestern heimgeholt hatte. Danach dann erneutes Aufladen, Transportieren und erneutes Sägen. Insgesamt drei proppenvoll geladene Anhängerladungen, die den Holzhaufen am Ende noch einmal auf ungefähr die Größe des Vorjahres haben anwachsen lassen. Um das Arbeiten in der prallen Sonne einigermaßen erträglich zu gestalten, haben wir den Sägearbeitsplatz dann doch mit einer weißen Plane von oben abgedeckt. Durch die Maßnahme wurde noch genug Sonnenlicht durchgelassen, der Platz aber deutlich abgeschattet, so dass es erträglich wurde. Der Schweiß lief auch danach noch in Strömen und veranlasste mich, nach jeder Schubkarre mit ofengerecht gesägtem Holz erst einmal das Gesicht und die Brille trocken zu wischen und anschließend die Nase zu putzen, die wegen des feinen Nadelholzstaubs unaufhörlich lief. Insgesamt ein mühsames Arbeiten, aber auf die Art konnte ich zwischendurch immer kleine Pausen einlegen, die bei dem extrem langen Arbeitstag auch notwendig waren. Das Aufräumen und sauber kehren mussten wir dann schon in der Dämmerung vornehmen, so dass wir den Anhänger mit zwei riesigen Säcken Sägemehl und Borke nicht mehr wegbringen konnten. Nach diesem Extremtag waren wir alle regelrecht erledigt und hochgradig erschöpft. Aber das Brennholz für den kommenden Winter ist jetzt doch unter Dach und Fach.

Brennholz machen bei hitzigem Altweibersommerwetter

Puh, ganz überraschend war es nicht, aber bei so hochsommerlichen Temperaturen, wirklicher Hitze, wenn man wie ich direkt in der Sonne steht und arbeitet, ist das Brennholzmachen schon eine sehr anstrengende Sache. Beim Aufladen der 1 m Abschnitte am Vormittag hielt es sich noch in Grenzen, wenn auch dieses Aufladen ungewöhnlich lang dauerte und wir offenbar mehr Material als sonst im Anhänger unterbringen konnten, was wohl mit den sehr schmal gespaltenen Scheiten zusammenhing. Aber das Sägen auf der großen Kreissäge bei zum Nachmittag hin zunehmend brennender Sonne ließ mir unaufhörlich den Schweiß auf die Brille tropfen. Und die Hitze selbst bremst einen auch ein wenig ab. Ich konnte das am Abend im Vergleich feststellen, als ich nach dem Heimholen der zweiten Fuhre noch für eine halb Stunde weiter gesägt hatte. Zu der Uhrzeit war es dann schon deutlich abgekühlt und wesentlich angenehmer. Dann konnte ich mich wie frühe fühlen, als diese Arbeit für mich etwas ganz Besonderes, Eindrückliches war, wohl auch weil es damals noch echte Teamarbeit war. Leider ist das heute so nicht mehr möglich, aber ich freue mich sehr, dass V. sich noch an der Aktion beteiligen kann, mit dem Fahren und auch beim Aufstapeln des Brennholzhaufens.

Traditionell und erfolgreich Sommerblumen gepflanzt

Mit der Auswahl und dem Arrangement unserer Sommerblumen sind wir sehr zufrieden. Heute haben wir tatsächlich alles weitgehend realisieren können: Die Blumen im Gartencenter auswählen und kaufen, auch noch ein paar andere Gartenutensilien, die restlichen Pflanzgefäße von alter Erde befreien, sofern sie bereits verbraucht war, und neue Erde und Dünger einfüllen. Schließlich die Blumen verteilen und stimmig kombinieren. Ganz am Ende natürlich auch noch gießen. Von der traditionell farbenfrohen Zusammenstellung einmal abgesehen, haben wir dieses Jahr einige Neuerungen. Zum Beispiel hatten wir noch nie ein Stämmchen von den Fuchsien. Ich hatte neben zwei rot-weißen, die wir in einem der Pflanzkästen untergebracht haben und hinterm Haus bewundern können, ein Stämmchen mit der Rosa-Lila-Farbkombination ausgesucht. Das ist schon recht hoch, blüht wunderbar und beansprucht jetzt einen eigenen Pflanztopf aus Ton. Ungefähr in der Mitte unserer Vorgartenreihe macht sich das Stämmchen sehr schön. Hinterm Haus haben wir, wie schon vor einigen Jahren, eine Schwarzäugige Susanne in die Gartenerde gepflanzt. Ich mag dieses Orange mit dem Schwarzen Punkt einfach sehr, gerade in dieser klassischen Farbkombination, es gibt sie ja auch mit Gelb-Schwarz und Rosa-Schwarz. In den nächsten Monaten wird sie genau in der Mitte des Hinterhausgartens, d. h. an sehr sonnigem Standort, Gelegenheit haben, an unserem kleinen Metall-Obelisken hochzuklettern. Und noch eine andere Staude, die mir zwar vom Namen bekannt ist, die wir aber noch nie gekauft hatten, ist an prominenter und sonniger Stelle ebenfalls in der Gartenerde untergekommen. Ein Tränendes Herz, wirklich toll, wie diese Blütenformen sich präsentieren und wie stattlich sich die ganze Pflanze sich ihren eigenen Formenraum schafft. Die Pflanzkästen für meine diversen Chilisorten habe ich ebenfalls schon vorbereitet, aber noch nicht bepflanzt, da die Pflänzchen noch zu kleine sind. Lediglich mit den Mexikanischen Chilis und den Gelben und Roten Chilis, die nicht zu den schärfsten Sorten gehören, die aber von allen Sorten bisher am weitesten sind, könnte ich das Auspflanzen schon wagen. Vielleicht dann in den nächsten Tagen. Das war ein wirklich produktiver und zufriedenstellender Gartenarbeitstag, an dessen Ende wir aber alle auch recht erschöpft sind.

Traditionelle Frühjahrsreinigung erfolgreich abgeschlossen

Jetzt bin ich doch ganz froh, dass wir die traditionelle Reinigungsaktion rund ums Haus heute doch realisieren konnten. Das Wetter war nicht ganz so toll wie gedacht, hat aber bis zum späten Nachmittag gehalten, erst dann kam der Regen. Insofern war das ideal. Die vielen Algen und das Moos, das sich übers Jahr auf dem Waschbeton, auf den Fliesen und dem Trottoir angesammelt hat, ist jetzt wieder weg und alles sieht sauber und frisch aus. Es so zu lassen, ist eigentlich auch keine Möglichkeit, da es sich sonst irgendwann nicht mehr reinigen lässt und das Material darunter auch einfach leidet. Die Gartenmöbel herzurichten für die Freiluftsaison, dazu sind wir dann nicht mehr gekommen. Aber da die Folgetage wieder nass und kühler sein sollen, wäre das ohnehin noch nicht interessant gewesen. Das können wir auch während der Woche nachholen, und dann auch die übrigen Gartenarbeiten bei hoffentlich wirklich frühlingshaftem Wetter weiterverfolgen. Ich freue mich schon darauf, dann auch mit meiner Wunschbaum-Manufaktur wieder ins „Gartenatelier“ umziehen zu können.

Apfelbaum, Sägearbeit und familieninterne Bedeutung

Ganz so arbeitsintensiv hatte ich diesen Samstag dann doch nicht erwartet. Ich hatte das Kochen mit meiner Spezialität übernommen und dann schonmal die Werkstatt vorbereitet. Denn ich hatte mir vorgenommen, die schon lange zum Trocknen ausgelegten und inzwischen gut angetrockneten Apfelbaumabschnitte in einem zweiten Schritt in Form zu sägen. Und da V. schon seit Tagen davon redet, die verbrennfähigen Reste des Maulbeerbaums, die größeren aus der riesigen Menge an Ästen von der letzten Rückschnittaktion, ofenfähig sägen zu wollen, hatte ich das für anschließend geplant. Die Apfelbaumabschnitte haben mich dann sehr lange aufgehalten. Von allen Seiten anschneiden, anschließend die Kopfholzenden ebenfalls kürzen, und immer so, dass das Optimum an Material übrig bleibt, das ist schon eine Menge Arbeit. Außerdem hatte ich zuvor noch Abschnitte von drei weiteren Arten, Esskastanie, Zürgelbaum und Eibe, zur Seite gelegt, um daraus neuen Vorrat an Kanteln zu machen. Das kam am Ende des Arbeitstags noch hinzu. Zwischendurch waren die Äste kleinzuschneiden, darunter einige dicke Kirschbaumabschnitte, die V. ebenfalls von diesem Grundstück mitgebracht hatte. Auf -und Abbau des notwendigen Equipments, Saubermachen, eine größere Sache bei so viel Staub. Jedenfalls war das ein mit Sägearbeiten vollständig ausgefüllter Nachmittag, der erst am Abend abgeschlossen war. Anstrengend und doch habe ich gerade bei diesen Aktionen, die mit Holz und speziell dem Sägen zu tun haben, den Eindruck, dass wir darin etwas ganz Familientypisches, etwas uns Eigenes, eine Art Spezialität gefunden haben, deren eigentliche Bedeutung in dem gemeinsam wahrgenommenen Sinne und einer Selbstverständlichkeit liegt. Etwas, das familieninterne Bedeutung hat, von außen wahrscheinlich aber nicht in derselben Weise verstanden werden kann.

Unser traditionelles Brennholzprojekt ist abgeschlossen

Es war doch noch einmal ziemlicher Aufwand, aber jetzt ist der Wintervorrat an ofengerecht aufbereitetem Brennholz endlich unter Dach und Fach. Um das Thema müssen wir uns jetzt nicht mehr kümmern. Gespannt bin ich, wann die Saison in diesem Jahr beginnen wird, vermutlich aber früher als sonst bei uns üblich. Und irgendwie freue ich mich auch schon auf die wohlige Ofenwärme, die bei einer ungefähr gleichgewichtigen Mischung von gut abgelagertem Fichtenholz und Obstbaumabschnitten, die länger anhalten, absolut zu erwarten ist. Neben den bloßen Nutzen war es für mich v. a. von traditioneller Bedeutung, einige dieser Holzarbeiten mit V. zusammen durchführen zu können. Das war zuletzt nicht mehr so häufig der Fall und deshalb nicht mehr selbstverständlich.

Ahorn, Linde & Pappel

Nun ist auch das jüngste Armband-Set fertiggestellt. Und Vater, Mutter und Kind werden sich sicher an der Kombination von Ahorn, Linde und Pappel freuen, zumal alle drei Lebensbäume in allen drei Armbändern in gleicher Zahl enthalten sind. Eine begreifbarere Symbolik der Verbundenheit innerhalb der Familie kann man sich kaum vorstellen. Ich hoffe, alle werden dieses Symbolverständnis teilen bzw. die symbolische Kraft dieser vegetabilen Formen emotional erfassen. Dann wären der Sinn und Zweck der Formen ebenso wie des Geschenks erfüllt.

Familientradition und Identität

Diese bei uns traditionell im Frühjahr stattfindende Rund-ums-Haus-Reinigung ist schon so etwas wie eine Familienspezialität. Auch wenn M. und V. sich zunehmend davor fürchten, weil es sie vermeintlich zu überlasten droht, ist die Durchführung letztlich doch etwas, das Identität stiftet und festigt. Es würde etwas fehlen, wenn wir darauf verzichten würden. Immerhin gab es diesmal keinen Doppeltermin, da die alle paar Jahre notwendige Reinigung der Überdachung im letzten Jahr schon auf dem Programm stand. Aber bis zum Nachmittag hat es dann doch wieder gedauert, eigentlich wie gewohnt. Und danach konnten wir auch die Sitzgarnituren herunterholen und mit Polstern belegen, den Garten harken, der vom Aufrichten des Regentanks gestern zertrampelt war, und verschiedene weitere Arbeiten durchführen, die unsere neue Gartensaison vorbereiten. Jetzt ist alles wieder so, dass wir die über den Sommer blühenden Zier- und Nutzpflanzen zu ihrer jeweiligen Zeit aussäen oder einpflanzen können und sich das Grünen und Blühen von Tag zu Tag weiter verdichtet. Die Bäume des Gartens scheinen bisher einen guten Start erwischt zu haben. Noch keine Blätter, aber die jungen Triebe scheinen frisch und von den zuletzt frostigen Nächten nicht geschädigt. So rechne ich mit einem guten Gartenbäume-Jahr, hoffentlich auch für die nicht mehr ganz so neuen Feigenbäume, die sich bisher nicht so richtig ausbreiten wollten. Mittlerweile sollten sie sich doch an ihren Standort gewöhnt und kräftiges Wurzelwerk ausgebildet haben. Wäre schön, wenn zumindest einer der beiden an den sehr wuchsfreudigen und stark Frucht tragenden Vorgänger herankäme.