Wetterfühlende Eigenschaften

Wetterfühlige haben es in diesen Spätwintertagen nicht gerade leicht. Vor allem, weil es, anders als der Ausdruck vermuten lässt, beim „Fühlen“ allein nicht bleibt. Die heftige Reaktion auf Witterungsbedingungen und v a. -schwankungen ist etwas ganz konkret Greifbares, was sich körperlich, meist schmerzhaft oder bewegungseinschränkend auswirkt. So ist es in unserer Familie derzeit bei allen, denn diese wetterfühlenden Eigenschaften teilen wir. Umso mehr sehnen wir den Frühling herbei, der nicht nur wieder Farbe und Helligkeit ins Gemüt wehen lässt. Er wirkt über die Biologie auch stark symbolisch und steht für Aufbruch und Lebensfreude. Eben für das, was uns nach langen Wintermonaten abhanden zu kommen droht, was nochmal reaktiviert werden will. Am einfachsten mit Unterstützung von außen. So hoffe ich auf das erste Grün bei den Bäumen und anderen Gehölzen. Auf die ersten Blüten jenseits von Hasel, Birke und Erle und auf die ersten wirklichen Farbakzente in der Baumlandschaft, die etwas später zu erwarten sind, die dann aber das Angekommen-Sein des Frühlings anzeigen.

Triste Baumlandschaft in Erwartung der Frühjahrsblüte

Eine gute Atmosphäre herrschte beim heutigen Porträtshooting. Das ist einer der Lichtblicke, die sich mir inmitten des ansonsten eher depressiv daherkommenden Winters bieten. Nicht nur wegen der zufriedenstellenden Ergebnisse, auch weil die Kommunikation unter dem Zeichen des guten Willens und der Offenheit gut funktioniert hat und das wiederum auf die Qualität der Ergebnisse durchschlägt. Solche personenbezogenen Fotoarbeiten sind eigentlich ganz passend für diese Zeit des Jahres, in der man weniger auf die Idee kommt, sich in die Landschaft aufzumachen. In einem Wintermonat, der weder Grün noch Farbakzente an den Bäumen zu bieten hat und in dem sich die Bäume ohnehin weitgehend noch unsichtbar zeigen, wohlwissend, dass ihre Zeit der Neuaufbruchs erst noch kommt, derzeit noch in weitere Ferne gerückt, wenn man sich die Witterung betrachtet. Natürlich sind die Baumblüten schon zu sehen, die teils schon im Spätherbst des Vorjahres an den Bäumen entstehen, v. a. vom Haselstrauch und den Erlen. Eben jenen Arten, die auch am frühesten zum aktiven Blühen kommen. Aber diese aktive Phase hat eben noch nicht begonnen. Ich gehe davon aus, dass die Bäume sehr feine Sensoren dafür haben, wann sie es wagen können, ihre Blüte dem Luftraum preiszugeben. Zurzeit sind da alle Arten noch nicht sicher genug.