Sich symbolisch aufrichten
Es ist eine Beobachtung der letzten Jahre, dass sich am Jahresanfang die Aufgaben in eigentümlicher Weise häufen. Fast scheint es, als ob man den Berg kaum abtragen könnte, kaum dass das neue Jahr begonnen hat. Dieser Eindruck mischt sich mit der merkwürdigen Apathie, die sich in der Gesellschaft flächendeckend ausgeprägt hat, so dass innerlich unruhige und rastlose Individuen sich quasi stumm gegenüberstehen. Solche Konstellationen haben wir eigentlich noch nie erlebt, und außerhalb einer wie eine Naturkatastrophe einzustufenden Krise ist das ja auch kaum vorstellbar. Nur die Strategien des Umgangs mit dieser unbefriedigenden und Kräfte raubenden Situation wollen nicht wirklich erkennbar werden. Und sofern sie geäußert werden, wirken sie unschlüssig und eher verzweifelt. So schöpfe ich aktuell Kraft aus dem, was uns immer zur Verfügung steht, den Symbolen, den darauf aufbauenden Traditionen und kommunikativen Routinen, die den Sinn von Jahrtausenden in sich gespeichert haben. So wie das Baumsymbol und seinen unendlich vielfältigen und tief gehenden Implikationen uns zu allen Zeiten, gerade auch in den schwierigen, einen zeitlosen Ruhepol zur Verfügung stellt, den wir zum Aufrichten und Aufrechtbleiben nutzen können.