Langzeitprojekt Baumtagebuch

Da gehe uns viele Gedanken zu Beginn dieses Jahres durch den Kopf. Auch was die hohen Kosten für Heizenergie und Strom sowie die Möglichkeiten und Aussichten in diesem Bereich betrifft. Es scheint, dass die Zeit reif ist, zukunftsfähige Lösungen zu finden. So hoffe ich, dass wir die vielen Herausforderungen in der globalen Perspektive, auf den Alltag bezogen, aber eben auch kommunikativ, kulturell und politisch im Blick behalten, zu Ergebnissen kommen und den Überblick nicht verlieren. Das ist schnell passiert, v. a. wenn man es nicht schafft, sich Inseln des Rückzugs, der Entschleunigung und für Meditation zu schaffen. Außerhalb des vollständigen Still-Seins kann die kreative Beschäftigung mit den großen Lebensthemen, mit archetypischen Symbolsystemen hilfreich sein und Perspektiven eröffnen, wie sie sich u. a. am Baum als Lebenssymbol festmachen können. Es ist eine Funktion des Langzeitprojekts Baumtagebuch, eben dafür Ansatzpunkte bereitzustellen, zunächst für mich selbst, aber dann auch für alle, die es anspricht und bei denen es etwas zum Klingen bringt.

Das Baumtagebuch wird 19

Seine Volljährigkeit hatte es ja schon im letzten Jahr erreicht. Jetzt also schon der 19. Geburtstag. Für den Beitrag zum 20. in 2024 werde ich mir sicher etwas sehr Umfassendes überlegen. Da der Geburtstag aber diesmal nicht ganz so rund ist, will ich mich einfach nur freuen. Dass das Tagebuch nun schon so lange lebt, sich immer wieder den tatsächlichen Lebenserfahrungen entsprechend aktuell hält und auch im erwachsenen Alter immer noch denselben unverminderten Sinn macht. Denn der archetypischen Kraft der Bäume als Lebenssymbole können kein Lebenslauf und keine Zeitumstände etwas wirklich Gefährdendes anhaben. Es ist mir wichtig, das hochzuhalten, als Beispiel für zeitlos sinnhafte Symbolformen, die etwas über unseren Ursprung und unsere geistige Verwurzelung aussagen.

Autobiografische Quellen und Rekonstruktionen

Nach der arbeitsintensiven Woche war dieser Sonntag als Erholungstag willkommen. Selbst zu einer fotografischen Erkundungstour, die mit dem beginnenden Herbst wieder interessanter wird, bin ich nicht aufgebrochen. Stattdessen habe ich das anstehende familiäre Dokumentationsprojekt weitergeführt, was viel Zeit beansprucht, aber auch eine schöne Gelegenheit ist für autobiografische Reflexionen. Die können von Fotografien gestützt und reaktiviert werden. Aber natürlich auch von Texten. Diesbezüglich bin ich sehr froh, neben allem, was dieser persönliche Blog an Sinn und Funktion sonst noch mit sich bringt, dass ich mit dem Baumtagebuch selbst auch eine autobiografische Quelle produziere, auf die ich für erhellende Rückblicke nutzen kann. Auch wenn das Baumtagebuch nur thematisch fokussierte Ausschnitte oder Fragmente des Lebens beleuchtet, enthält es eben auch viel Charakteristisches, zeitübergreifendes und weit über das Baumthema Hinausgehendes. Im November nächsten Jahres kann ich auf ganze 20 Jahre Baumtagebuch zurückblicken – das ist schon ein gutes Stück Lebenszeit, deren mit der Zeit sich wandelnde Bedeutungen anhand des Baumtagebuchs einsehbar und rekonstruierbar wird. Das ist vor allem für mich selbst wichtig. Auch wenn einige z. T. schon länger und meist sporadisch das Tagebuch mitlesen, liegt der Fokus doch auf der thematisch enggeführten Autobiografie.

Autobiografie, Bloggen und künstlerischer Ausdruck

Die Feiertagsmesse mit der diesmal tatsächlich physischen Weihwasserweihe unserer Kräutersträuße war diesmal außerordentlich feierlich ausgefallen. Schön, dass es uns in unserem Bundesland noch vergönnt ist, die profane Tradition mit dem noch kirchlich gefeierten Mariä Himmelfahrtstag krönen zu können. So ein Feiertag inmitten der Woche ist natürlich auch eine Gelegenheit, zu ungewohnter Zeit zur Ruhe zu kommen. So konnte ich mich auch außerhalb des Wochenendes heute meiner aktuellen Lektüre widmen. Und war sehr erfreut, in den neueren Geschichten von Hanns-Josef Ortheil, in denen er auf sein Verhältnis zur und seine biografische Annäherung an die Kunst Bezug nimmt, nicht wenige Parallelitäten zu meiner eigenen Biografie erkennen zu können. Gerade auch, was die sprachliche Verarbeitung der Alltagswelt, die autobiografischen Bestrebungen und die Formen selbst für sich entdeckter künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten angeht. Ich würde sagen, dass insbesondere das Baumtagebuch stilistisch und auch seiner unprätentiösen Alltagsbeschreibung etwas umsetzt, was der Herangehensweise Ortheils nahekommt. Auch bestimmte künstlerische Entdeckungsansätze bzw. Vorstufen künstlerischen Arbeitens in der eigenen Kindheit, die Ortheil in seinen Geschichten beschreibt, kann ich ganz ähnlich aus der eigenen Biografie gut nachvollziehen und somit wirklich verstehen. Mindestens einen großen Unterschied gibt’s aber: Ortheil ist erst vor ca. 7 Jahren zum Online-Bloggen gekommen, während ich das Baumtagebuch von Anfang an, und das werden in diesem Jahr schon 19 Jahre, als Internet-Projekt geplant und veröffentlicht hatte.

Veränderte Tippgewohnheiten

Die neue ergonomische Computertastatur, die ich jetzt auch zum Schreiben des Baumtagebuchs nutze, ist schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Denn sie ist in der Mitte keilförmig geteilt, die beiden Hälften sind nach schräg außen ausgerichtet und sie ist zudem gewölbt geformt, mit dem Höhepunkt an der keilförmigen Teilungsfläche und dann nach beiden Seiten hin auslaufend. Ein Auflagefläche vorne für die Handballen ist ebenfalls fest integriert, was ich gut finde, denn das habe ich an der alten Tastatur so sehr geschätzt. Dennoch sind die erforderliche Haltung der Hände, die konkreten Abstände zwischen den Tasten, u. a. auch die größeren Entfernungen zur Umschalt- bzw. Backspace-Taste ziemlich ungewohnt. Deshalb vertippe ich mich bei den ersten Versuchen mit Fließtext noch öfters, auch bleiben bestimmte Tasten wegen andersartiger Verzögerungen auch „hängen“ und geben dann nicht gewünschte Zeichen aus. Die in drei Stufen verstellbare Höheneinstellung an der Handauflagefläche vorne habe ich noch nicht durchgetestet. Es kann aber sein, dass eine Höherstellung dieser Auflagefläche, wenn auch sehr ungewohnt, doch noch besser eine Ermüdung und Verkrampfung entgegenwirken kann. Immerhin ist die gewählte Variante der Tastatur, nämlich mit einer mittelmäßigen Verzögerung und einem mittleren Tastengeräusch genau richtig, denn das entspricht ungefähr dem von mir gewohnten. Und das Wichtigste sind ohne hin die hohen mechanischen Tasten, denn mit den flachen Tastaturen der Laptops und Notebooks komme ich gar nicht klar.

Zeitloses Themenbewusstsein für den Aufbruch im neuen Jahr

Auch wenn es oft o scheint, als ob die Dinge nicht so richtig vorangingen, wirkte dieser Januar auf mich doch sehr ausgedehnt. Ich kann nicht sagen, dass die Zeit verflogen wäre. Sie war vielmehr vollständig ausgefüllt und intensiv genutzt, um vieles anzustoßen, in die Wege zu leiten, aber auch noch einiges aus der Vergangenheit zu klären und aufzuarbeiten. Eigentlich arbeitstechnisch ein guter Start in dieses Jahr. Nur kommunikativ und atmosphärisch passt das Erlebte nicht so recht zu diesen doch ganz ermutigenden Eindruck. Es war schon oft ein Gradmesser für die globale Stimmung, ob und inwieweit sich die Menschen mit zeitlosen Themen beschäftigen, eben solchen, wie sie täglich Gegenstand dieses Baumtagebuchs sind. Die Aufmerksamkeit darauf schwankt, das Interesse an themenbezogener Interaktion ebenso. Auf dem Gebiet gibt’s in diesem Jahr noch viel auf- und nachzuholen. Wäre schön, wenn die Wunschbaum-Projekte ein wenig dazu beitragen könnten.

Zwischen passiver und kreativer Textarbeit

Nach dem anstrengenden Brennholz-Arbeitstag gestern stand der Sonntag ganz im Zeichen der Rekreation. Und wenn ich dann endlich wieder zum Lesen komme, ist nehme ich das als wahren Luxus wahr. Vielleicht kommt das passive Aufnehmen von Sach- und literarischen Texten in jüngster Zeit für mich etwas zu kurz, steht die eigene Produktion von Texten und präsentativen Formen stärker im Mittelpunkt. Aber ich versuche immer, annähernd ein Gleichgewicht aufrechtzuerhalten und extreme Einseitigkeit auch auf diesem Gebiet zu vermeiden. Denn das kann sich in Qualitätsschwankungen auch der eigenen Produktion äußern. Auch denke ich immer, dass die auf das Thema Baumsymbolik bezogenen eigenen Texte außerhalb des Baumtagebuchs in den letzten Jahren viel zu kurz gekommen sind. Dabei gäbe im weiten Themenfeld rund um die Bäume, v. a. den Lebensbaumbegriff betreffend sehr viel Facetten, die zu beleuchten reizvoll scheint. Ich bemühe mich dann, die Möglichkeit zumindest nicht aus dem Blick zu verlieren und die richtige Zeit für die richtigen Themen zu finden, auch wenn es auf manchen Gebieten recht langsam und sporadisch vorangeht.

Weihnachtliche Planungen am 18. Geburtstag des Baumtagebuchs

Nach dem eher unruhigen Ausflugstag gestern waren wir froh, diesen Sonntag zuhause in Ruhe verbringen zu können. Ganz so geruhsam ist der Tag allerdings nicht ausgefallen, einfach weil es noch zu vieles zu erledigen galt, bevor die neue Arbeitswoche schon vorgezeichnete neue Herausforderungen mit sich bringen wird. So konnte ich meine Dekorationsvorhaben mit Lichterkette und Weihnachtskranz leider nicht mehr umsetzen und werde das um einige Tage verschieben, aber wohl immer noch rechtzeitig vor dem ersten Advent umsetzen können. Es ist eben gerade dafür ein Mindestmaß an Ruhe und Zeit erforderlich, wenn es seinen Sinn nicht verfehlen soll. Und einen gewissen Vorsprung, gerade in Bezug auf weihnachtliche Grußsendungen, habe ich mir ja schon in den Vorwochen erarbeitet. Eine Mischung aus präsentativen und technischen Aufgaben wartet jetzt in den nächsten Tagen auf mich, bevor die letzten Wochen vor Weihnachten hoffentlich wieder mehr Zeit und Raum für sinnhafte Beschäftigung mit kunsthandwerklichen, formgebenden und gestalterischen Aufgaben lässt. Bei all dem Planen ist mir beinahe entgangen, dass das Baumtagebuch heute tatsächlich sozusagen volljährig wird. Das ist heute der 18. Geburtstag des Baumtagebuchs – kaum zu glauben, auch für mich selbst. Wahrscheinlich ist das Baumtagebuch schon länger erwachsen, hat sich aber dennoch jung gehalten. Ich würde sagen, es ist geradezu alterslos geworden oder jung geblieben, wie auch immer man das ausdrücken mag. Jedenfalls erfreut sich an seinem Festtag erstaunlicher Gesundheit und scheint keine Tendenzen zu entwickeln, sich in absehbarer Zeit zur Ruhe setzen zu wollen.

Letztes Herbstlaub und erste Weihnachtsdekoration am 17. Geburtstag des Baumtagebuchs

In diesem Herbst merkten wir zum ersten Mal deutlich, wie stark unsere Gartenbäume geworden sind. Denn sie werfen jetzt viel mehr Laub ab als zuvor. So war auch heute wieder notwendig, aber jetzt wohl zum letzten Mal für dieses Jahr, das gefallene Laub zusammenzutragen und in Grünschnittsäcke und Tonnen zu lagern, bis ich es nach und nach über die Biotonne entsorgen kann. Vor allem die Rasenflächen können jetzt wieder atmen und auch für die Erdflächen ist es einfach schöner anzusehen, wenn der Großteil des Laubs entfernt wird und nicht an Ort und Stelle verrotten muss. Nach diesen wohl letzten Gartenarbeiten habe ich früher als sonst den künstlichen Weihnachtsbaum für den Bereich neben unserem Hauseingang schon aufgebaut und mit seiner bernsteinfarbenen LED-Lichterkette ausgestattet. Nur die Kugeln will ich erst nächste Woche, pünktlich zum 1. Advent hinzufügen. Und bei der Gelegenheit habe ich auch noch den schönen LED-Leuchtkranz an der Haustür montiert und die Kabel verlegt. So können wir die kommende Woche nuten, um die restlichen Adventsvorbereitungen zu treffen. Das finde ich besser, als alles auf das letzte Wochenende vor dem 1. Advent zu schieben, was dann einfach zu viel auf einmal ist. Die Beleuchtung werde ich erst Ende der kommenden Woche aktivieren. Aber dass die Außendekoration schon mal steht, ist uns eine Beruhigung und lässt uns die Weihnachtszeit schon einmal etwas vorziehen. Und nun hätte ich es beinahe vergessen: Das Baumtagebuch feiert heute Geburtstag, es ist der siebzehnte, ist somit immer noch ein jugendliches Projekt, das aber autobiografisch betrachtet schon ein Drittel meines Lebens begleitet. Und so sind die Bäume tatsächlich zu einem wesentlichen Bestandteil meines Lebenslaufs geworden.

Gleichgewicht und interdisziplinäre Denkart

So viel technische Herausforderung hätte ich für diesen Spätsommer nicht erwartet. Dieses Thema zieht sich für mich schon durch das ganze Jahr und scheint kein Ende zu nehmen. Aber wie so oft ist das ein Vorzeichen für kommenden Ausgleich. Sicher wird die Arbeit an Inhalten und im Umfeld von Bedeutungen und Symbolen künftig wieder dominanter werden. So lange, bis die Technik erneut ihre Anforderungen geltend macht. Eine gute Mischung, die nur manchmal zu sehr in die eine oder andere Richtung sich verlagert. Insgesamt ist mir der Wechsel und das relativ gleichgewichtige Nebeneinander beider Welten aber sehr sympathisch, fügt sich am besten in meine interdisziplinäre Denkart ein. Und selbst wenn das Formale und Technische tatsächlich einmal den Tag beherrscht, habe ich doch meist, in Gestalt der Baumtagebuchs sogar täglich, auch den Bezug zum Symbolischen, dessen ich nie überdrüssig werde und in dem ich mich immer wieder üben und kreativ betätigen kann.

6000 Beiträge für das Baumtagebuch

Jetzt wird es doch unverhofft extrem techniklastig, womit ich in der Form nicht gerechnet hätte. Aber die Neuauflage eines eigentlich schon fast abgeschlossenen Projekts hat mich nun vollständig im Griff und stellt sich als größere Herausforderung heraus. So bin ich sehr gespannt, ob sich das in vernünftigem Zeitrahmen lösen lässt und mir genügend Zeit für die nicht-technischen Themen bleibt. Die Symbolarbeit soll nicht darunter leiden, handelt es sich doch dabei um das langfristig wirklich Wichtige, das ich gerne an der Baumsymbolik eng führe und das gerade ich solchen Konzentrationsphasen sehr gut geeignet ist, die Grundlagen im Blick zu behalten. Nun – es ist vielleicht eine statistische Randnote, zeigt aber doch den beachtlichen Umfang des Baumtagebuchs:

Dieser Eintrag ist der 6000. seit Start des Baumblogs am 20. November 2004.

Beitrag zur kreativen Contententwicklung

Der Monat fliegt nur so dahin. Das ist schade, weil der Frühlingsanfang damit auch schneller verfliegt, ohne dass man bei der Wechselwitterung sehr viel davon hat. Aber auch die Krisenstimmung schreitet so schneller voran, was wiederum positiv scheint. Mit meinen Baumtagebucherweiterungen bin ich nun ziemlich durch, gerade arbeite noch an der Dokumentation der jüngsten Änderungen, was wichtig ist, denn das Projekt nimmt doch einen guten Teil meiner kreativen Arbeit mit symbolischen Formen ein und erfüllt damit zwei Funktionen: kontinuierlich etwas zur Autobiografie beizutragen und als konstantes Beispiel für kreative Contententwicklung auch nach außen getragen zu werden.

Ausgeglichene Erfahrung

Das war ein Tag, an dem sich sowohl Verbindungen gelöst wie neue aktualisiert haben. So entsteht unterm Strich der Eindruck einer ausgeglichenen Situation, die alltagspraktisch besser zu verarbeiten ist als ausschließlich auflösende Erfahrung. Es scheint so, dass das Älterwerden tatsächlich auch Lebensweisheit befördert und man schneller zu klarer Sicht und Einsicht kommen kann, wenn es gut geht. Das nehme ich dann als Fortschritt in der persönlichen Entwicklung wahr und etwas, das Energie für weitere Lernprozesse freimacht. Nach viel Routinearbeit konnte ich am Abend die vorläufige letzte Projektbeschreibung innerhalb der Baumtagebuch-Seite beginnen. Die Idee der Wunschbaum-Seite ist aber nicht ganz so schnell plausibel und klar dargestellt, so dass ich dafür noch einige Tage benötige, in denen sich der rekapitulierende Blick auf dieses mein ältestes Baum-Projekt noch klären und schärfen sollte.

Wunschbaum-Manufaktur aus Sicht des Baumtagebuchs

Heute konnte ich die Arbeit der Wunschbaum-Manufaktur unter den Projektbeschreibungen des Baumtagebuchs ergänzen. Damit sind jetzt drei Projekte aus Tagebuchperspektive erfasst, wobei das Tagebuch selbst natürlich ebenfalls eines der Wunschbaum-Projekte darstellt. Es fehlt noch der ursprüngliche und sehr komplexe Internetauftritt unter wunschbaum.de, der eigentlich den Ursprung meiner verschiedenen Baumprojekte bildete und seitdem die verschiedenen Beschäftigungslinien bündelt. Ich finde es sinnvoll, die unterschiedlichen Herangehens- und Betrachtungsweisen der Baumsymbolik aus der Sicht des einzelnen Ansatzes zu beschreiben, da man so einen je unterschiedlichen Zugang erhält. Das kommt sicher den sehr divergierenden Beziehungen der Menschen zu den Bäumen ihrer Lebenswelt entgegen.

Die Neufassung des Baumtagebuchs ist weitgehend abgeschlossen

Hinter mir liegt nun wirkliche eine enorme Arbeit an der Neufassung der Baumtagebuch-Website. Heute Abend bin ich tatsächlich zu einem vorläufigen Abschluss gekommen, nachdem ich die Entwicklungsversion auf die reguläre Domain umgeschaltet hatte und zuletzt noch einmal sämtliche älteren Abbildungen durchgegangen war. Es gab eine ganze Reihe nicht funktionierender Pfade, die ich korrigieren musste, und auch teilweise nicht mehr funktionierende Inhaltselemente, wie etwa einige Flash-Animationen, die ich durch einzelne Stills ersetzt habe, damit keine Lücken entstehen. Auch wenn im Bereich der Baum-Projekte weitere Projekte sukzessive hinzukommen sollten, ist die Neufassung des Kerns, nämlich der fast 6000 Blogbeiträge, auf dem neuesten Stand der Technik. Vor allem sind alle Filter- und Suchfunktionen aktuell, die Performance ist optimiert, alles irgendwie Veraltete habe ich durch neueste Lösungen ausgetauscht. Bei aller auf die künftige Weiterentwicklung des Blogs gerichteten Motivation bei der Neugestaltung war die punktuelle Durchsicht älterer bis zum 20. November 2004 zurückreichenden Beiträge für mich emotional anrührend. Auch weil dabei ein längerer Abschnitt Lebenszeit in geraffter Form in meiner Erinnerung vorübergezogen ist. Aber das ist nicht nur wehmütig, vielfach auch bestätigend und ein wichtiger Bestandteil der autobiografischen Selbstbeobachtung, die gelegentlich eine Verstärkung nötig hat, die Positives anstoßen kann.

Biografisch geprägte Baumt-Text-Beiträge

Bei der neuerlichen Zusammenstellung der Baum-Texte als Element meiner Baum-Projekte bin ich heute auf ältere Texte gestoßen, die ganz aus meiner Erinnerung verschwunden waren. Interessante Beiträge mit zum Teil experimentellem Charakter, die wunderbar in die Reihe von biografisch geprägten Baumtexten passen und insofern sich als Inhalte für die Baumtagebuch-Seite hervorragend eignen. Es ist gut, dass ich diese älteren Hervorbringungen noch einmal sichte und systematisiere. Das ist hilfreich für die Weiterführung und Weiterentwicklung der Baumprojekte insgesamt und des Baumtagebuchs im Besonderen.

Sommerlicher Monatsabschluss

Diesen Tag konnte man per definitionem schon als Sommertag bezeichnen. Genauso hat er sich während der Mittagsstunden auch angefühlt, was mich gleich zu einem lange geplanten Überlandausflug verleitet hat. Schön ist, dass die Sonnenstundenbilanz des Vorjahresmonats wegen der letzten sehr lichtreichen Tage noch leicht übertroffen werden konnte. Wäre schön, wenn sich das so halten würde und wir nahtlos in einen stabilen Frühling übergehen könnten. Bei der rückwärtsgehenden Durchsicht des Baumtagebuchs bin ich heute schon im Jahr 2014 angekommen und konnte durch das punktuelle Durchlesen einzelner Einträge, in denen die Abbildungen neue platziert werden mussten, einen ganz guten Eindruck früherer Themen gewinnen und mich auch an einzelne Beobachtungen und Ereignisse zurückerinnern. Dazu gehört natürlich auch das 10jährige Jubiläum des Tagebuchs am 20. November 2014. Es erscheint mir immer noch ganz unwahrscheinlich, dass ich nun schon so lange an dem Projekt festhalte und es als konstantes Element meiner Wunschbaum-Projekte weiterentwickeln konnte.

Sparsame Fotoillustration

Allzu viele Abbildungen zeige ich in den letzten Jahren im Baumtagebuch nicht mehr. Das ist vielleicht etwas weniger eyecatching, aber doch der eigenen Beschäftigung mit den Bäumen eher angemessen. Natürlich ist es auch eine Frage des Zeitaufwands. Bei der aktuell in Arbeit befindlichen Neufassung des Baumtagebuchs ist es vor allem rückwärts arbeitend eine große Erleichterung, dass sich die Zahl der Fotoillustrationen doch einigermaßen in Grenzen hält. Denn es ist notwendig, alle Abbildungen mindestens bis 2014 rückwirkend neu einzupflegen. Die Automatisierung des Vorgangs nach Umstellung der technischen Grundlage hat leider nicht sauber funktioniert. So wartet noch eine Menge Routinearbeit in diesem Bereich auf mich. Aber die Performance und Klarheit der Inhaltsausgabe wird dann auf eine zukunftssichere Basis gestellt sein.

Grenzenlos nicht nur in Krisenzeiten

Die Tagebuchneugestaltung ist spannend, auch wenn sich die Ergebnisse nicht wesentlich von der bisherigen Umsetzung unterscheiden. Aber es kommt bei solchen Formaten eben sehr auf die Feinheiten an, die ich versuche, weiter auszuarbeiten. Und am Ende wird der Blog wieder zeitgemäß und frisch wirken. Darauf freue ich mich schon. Stoff wird es auch in Zukunft genug geben, ist das Themenfeld rund um die Erfahrung der Bäume doch grenzenlos, nicht nur in Krisenzeiten.

Tagebuchzeiterinnerung

Dass das Baumtagebuch mich in diesen Tagen so stark auch von der gestalterischen Seite beschäftigt, ist für mich selbst überraschend. Aber ich habe tatsächlich den Eindruck, dass die Zeit für diesen Relaunch die richtige ist. So ziehen viele Erinnerungen aus dieser schon über 15 Jahre dauernden Tagebuchzeit an mir vorbei, die in die Neuerungen einfließen werden und das Ganze am Ende sicher zu etwas noch Qualitätvolleren machen werden.

16 Jahre Baumtagebuch

Da war doch was? Genau, das Baumtagebuch feiert am 20. November Geburtstag und vollendet jetzt schon sein 16. Lebensjahr. Immer wieder unglaublich, mir zu vergegenwärtigen, dass ich tatsächlich so lange einen Beitrag täglich veröffentlichen konnte. Das ist schon fast zu viel, um es in konventioneller Dokumentenform zusammenzustellen. Ich denke, ich werde bei der Blogversion bleiben und mittelfristig auf dieser Basis eine Neugestaltung vornehmen. Die ist bald überfällig und wird, wie aktuell bei der Neuentwicklung des Auftritts der Wunschbaum-Manufaktur, vielleicht auch inhaltlich neue Akzente setzen können, die über die eigentlichen Tagebucheinträge hinausgehen. Zusammen mit einem möglichen Redesign von wunschbaum.de sind damit gleich mehrere Projekte angedacht, die Ergebnisse meiner intensiven Beschäftigung mit der Symbolik und Ästhetik der Bäume im Internet auf eine aktualisierte und neu durchdachte Basis stellen könnten.

Die Wiedervereinigung im Lebensweg

Auch wenn mir dieser gesetzliche Feiertag nicht so viel bedeutet, der 30. Jahrestag der Wiedervereinigung ist schon etwas Besonderes und auch Anlass, die eigene Biografie vor dem Hintergrund dieses historischen Vorgangs zu rekapitulieren. Anfang der Neunziger ist in meiner Erinnerung weitaus weniger historisch, als die Bilder der gedenkenden Berichterstattung vermuten ließen. Diese Bilder wirken heute auf mich wie aus einer anderen Zeit, damals wirkte die Zeit aber sehr frisch und modern auf mich, vielleicht war sie auch frisch und sogar frischer als heute. Mit Blick auf die heutigen Verhältnisse würde ich das fast behaupten wollen. Das Historische war mir damals nicht in der Form bewusst, wie es im Rückblick erscheint, auch wenn die Fahrt nach Berlin, kurz nach Öffnung der Mauern, ein interessantes Erlebnis für mich war, bei dem die Aura der DDR noch sehr präsent und allerorts spürbar war. Und auch die Erkundung zweier anderer neuer Bundesländer etwa 8 Jahre später haben mir einen plastischen Eindruck so mancher Umwälzungen im Leben der dort Ansässigen vermittelt, aus dem vieles, was an Problemen später zum Thema wurde, für mich ganz gut verständlich war. Bei all dem, was politisch und gesellschaftlich in diesen 30 Jahren an Veränderung und Anpassung zu beobachten war, im Zuge dessen wir uns alle mitverändert und in gewissen Grenzen angepasst haben, ist es das Baum-Thema geblieben, das mich durchgehend begleitet hat. Diese Basis-Thema war immer schon zeitlos und ganz unabhängig von Erfahrungen und Erlebnissen in anderen Lebensbereichen. Und es war immer schon eine Quelle für Ruhe, Reflexion und Ausgleich, wie wechselhaft und turbulent die Dinge drumherum sich auch entwickelt haben mochten. Das Baumtagebuch ist mir eine dauerhafte Praxis, die hilft das Gleichbleibende und Archetypische zu bewahren, in einer aufbauenden, die Entwicklung und die Wertschätzung des Lebens fördernden Form.

Contententwicklung: Bäume als Lebensthema

Es war mir ein Anliegen, das Langzeitprojekt Baumtagebuch nun auch als Arbeitsbeispiel für Contententwicklung auf meiner Agenturwebsite vorzustellen: https://linielux.com/projekte_content_baumtagebuch.html Denn es ist ein Projekt, das mich noch lange begleiten wird und nun schon länger als 15, in vier Monaten sind es 16 Jahre andauert. Da steckt schon viel Lebenszeit und Herzblut drin, es ist vor allem aber Ausdruck einer bestimmten Art, mit Inhalten umzugehen. Das betrifft wie immer bei der Sprache nicht nur die Formulierung, v. a. das auf Themen bezogene Denken. Und es stellt zudem eine höchst persönliche und spontane Form von Content und Contententwicklung vor, die das Spektrum meiner Arbeitsbeispiele erweitert. Letztlich fließt vieles von der Erfahrung und Routine im Bloggen in meine auf Kundenprojekte bezogene Arbeit mit Inhalten ein. Auch da geht’s eben nicht nur um Fakten, Transparenz und Logik. In der externen Kommunikationsarbeit kann gerade das Impressionistische, die spontane sprachliche Fassung Authentizität vermitteln. Ich versuche in den Bereichen, in denen das möglich und erwünscht ist, etwas davon nutzbar zu machen.

Texte zum Baumerleben – Baumblog – Bäume als Lebensthema

Man muss sich schon etwas einfallen lassen, um diese heißen Tage schadlos zu überstehen. Die ungewöhnliche Ruhe draußen zeugt davon, dass es offenbar allen so geht. Man versucht, sich möglichst wenig zu bewegen und durchzuhalten. Ungewohnt ist es deshalb, weil frühere Heißphasen meist schneller von Gewittern, Abkühlung, durchschnittlichen Sommertemperaturn abgelöst wurden. Eine so lange anhaltende Hitze auf hohem Niveau, um die 35 Grade, sind doch selten – glücklicherweise, denn für Pflanzen, Tiere und Menschen ist das auf lange Sicht schädlich und stressig. Ich habe die Ruhe des Nachmittags genutzt, um nun doch das Buch „Baumreich“ einer Luxemburger Autorin auszulesen, das schon seit bestimmt zwei Jahren in der Lektüreschlange steht. Es wirkte zuvor etwas langatmig auf mich, weil diese Form der Darstellung, die Beschreibung von Exkursionen durch die Baumlandschaft, durchmischt mit Beobachtungen und Betrachtungen zu den Bäumen und bestimmten Baumarten allgemeiner Art, die sich über ein ganzes Jahr in Bezug auf verschiedene Orte und Regionen verteilen, untereinander kaum einen Zusammenhang haben. Die Autorin hat sich bemüht, Themen zu konstruieren und jeder Wanderung, jeder Erkundung einer bestimmten Baumlandschaft in ihrer Region, einen roten Faden zu verleihen, an dem sich auch Allgemeineres aufzeigen und erläutern lässt. Das ist mal besser, mal weniger gut gelungen. Dennoch habe ich das Buch zu Ende gelesen, einfach weil diese lebensnahe Art, die eigenen Beobachtungen mit Bezug auf die Bäume festzuhalten, meinem Konzept im Baumtagebuch doch sehr nahekommt. Meine täglichen Beiträge sind allerdings, gerade weil es tägliche sind, noch unzusammenhängender, haben allerdings auch nicht den Anspruch, einen stringenten Zusammenhang zu bilden. Es geht mir eher darum, das spontane Erleben, Reflektieren und Beobachten an jedem Tag wieder aufs Neue aufzuzeichnen. Das enthält immer wieder auch allgemeinere Erkenntnisse, die sich von Zeit zu Zeit wiederholen mögen. Es sind aber doch jeweils von der jeweiligen Situation geprägte Texte, die nie gleichartig sind oder wie Wahrheiten wirken sollen. Ich denke, bei dieser Linie will ich auch bleiben, da diese Textform auch für mich selbst etwas Einmaliges darstellt, das mein Leben bereichert.

Persönliches Baumerleben festzuhalten – in welcher Form?

Das Buch mit Erfahrungs- und Exkursionsberichten zur Baumlandschaft in Luxemburg gehört wahrlich nicht zu den spannendsten Publikationen. Heute ist es mir wieder in die Hände gefallen, nachdem ich in 1,5 Jahre es nicht bis zur Hälfte des Buchs geschafft hatte. Dennoch gibt es etwas, das mich veranlasst, es nicht einfach zur Seite zu legen. Und das ist wohl eine Art Anerkennung dafür, dass auch andere die höchst persönliche Sicht auf die Bäume ihrer Lebenswelt zum Thema machen. Vielleicht ist es etwas übers Zeil hinausschießend, das in Form eines gedruckten Buchs umzusetzen, da sich darin nämlich der Tagebuchartige Charakter als enervierend herausstellt. Im Rahmen einzelner Ausflüge gesammelte Eindrücke lassen sich eben nicht sehr gut in Buchform aneinanderfügen, jedenfalls nicht in der Form, dass man das im Zusammenhang mit Genuss lesen kann. Das Buch versucht zwar den Inhalt nach bestimmten Themen zu strukturieren. Das aber wirkt eher aufgesetzt. Vielleicht das Blog-Format für diese Art des Festhaltens und Weitergebens persönlich gefärbter Themen doch die bessere Form. Denn letztlich bleibt Kommunikation dabei eher nachrangig. Wenn es aber auch andere interessiert und punktuell Kommunikation und unterschiedliche Formen von Austausch dadurch ins Leben gerufen werden, kann das auch für beide Seiten einen Reiz haben.

15 Jahre Baumtagebuch

Zunächst hat diese Zahl nur statistische Bedeutung. Aber damit ist schon auch eine symbolisch bedeutsame Marke erreicht, die mich selbst ein wenig in Staunen versetzt. 15 Jahre Baumtagebuch mit genau einem Blogeintrag pro Tag, das sind 5479 Tage und ebenso viele Einträge ins Baumtagebuch. Damals vor 15 Jahren konnte ich natürlich nicht absehen, dass ich das so lange praktizieren würde, und auch nicht, dass ich die einmal gewählte Routine mit den täglichen Einträgen so konsequent beibehalten würde. Aber es ist in dieser Zeit tatsächlich keine Lücke entstanden. Eine nachträgliche Bestätigung für die Idee, ein thematisch zentriertes Tagebuch ins Leben zu rufen, das stark autobiographisch und selbstreflektierend geprägt ist und keine ausgeklügelten Weisheiten, sondern spontane Betrachtungen, Einsichten, Beobachtungen und sonstige Überlegungen mit Bezug zum Thema wiedergeben will. Das ist mir immerhin gelungen, und auch, in dieser Zeit eine gewisse Routine in eben dieser Form von Textproduktion zu entwickeln. Das ist schon etwas eigenes, etwas, das formal interaktiv angelegt ist, aber nicht interaktiv wirken muss. Etwas, bei dem es nicht wesentlich wird, ob externe Reaktionen kommen oder sonstige Kommunikationen stattfinden. Wenn es hier und da Gleichklänge und Gleichheiten in den Gedanken und in der Seele gibt, die auf das Baumtagebuch zurückzuführen sind, ist seine soziale Funktion schon erfüllt. Aber auch ohne diese Wirkung hat es aus meiner Sicht ein Potenzial, das sich auch noch weitere 15 Jahre entwickeln kann.

Jahreszeitliche Abhängigkeiten

Mir scheint, die Menschen haben mit dem schon fühlbaren Herbst bzw. dem erkennbaren Umbruch der Jahreszeit zu kämpfen. Solche Umstellungsprobleme äußern sich meist in besonders ausgeprägten Verzögerungen, Unentschlossenheit, der Tendenz, die Dinge lieber noch aufzuschieben, v. a. weiter reichende Entscheidungen. Wenn es dann irgendwann wieder flüssiger wird, ist auch die Jahreszeit angekommen und nicht mehr im Übergang. Ein weiteres Anzeichen für unsere Abhängigkeit vom jahreszeitlichen Zyklus, der oft nicht bewusst, aber doch sehr wirksam sein kann. Die Bäume als Spiegel der eigenen Persönlichkeit und als starkes Symbol ganzjährig präsent zu haben, ist für mich eine große Bereicherung. Allein die täglichen Baumtagebucheinträge stellen das schon sicher. Denn gerade die beschriebene Abhängigkeit ist dann relativiert und ich kann mich den tiefer gehenden und sehr vielgestaltigen symbolischen und ästhetischen Ebenen nähern und diese kreativ verarbeiten, die sich in der Beschäftigung mit den Bäumen wie von selbst eröffnen.

Medial vermittelte Gemeinsamkeiten im Baumdiskurs

Das Buch über die Bäume in Luxemburg ist nicht gerade spannend zu nennen. Dennoch habe ich die Lektüre heute fortgesetzt, weil mich die dokumentarische und dennoch impressionistische Art der Betrachtung an meinen eigenen im Baumtagebuch umgesetzten Stil erinnert und ich es immer spannend finde, mir tagebuchartige Texte anderer Autoren anzusehen. Da gibt’s durchaus auch in der Betrachtungsweise, im sprachlichen Ausdruck und in der Auswahl interessierender Themen und Naturdetails Ähnlichkeiten mit meiner Denk- und Beobachtungsweise. Das zeigt zumindest, dass vermittelt über das Universalthema Bäume medial hergestellte Gemeinsamkeiten erkennbar sein können, die auf die Reflexion und Weiterentwicklung der Arbeit mit dem Baumthema wiederum Auswirkungen haben können.

Die natürliche Basis an jedem Tag im Blick behalten

Der Weg nach S. ist uns inzwischen schon vertraut. Und für den Rest der Woche werden wir ihn auch wiederholen. Anschließend geht’s dann vielleicht nicht täglich, aber doch öfter, in Richtung O. Das ist dann schon angenehmer, weil die Strecke ländlicher ist. Von den Streckenimpressionen einmal abgesehen, ist es aber einfach primär, dass M. wieder auf die Beine kommt und die bestmögliche Behandlung erfährt. Damit sie bald wieder den eben erst sommerfertig gemachten Garten genießen und das Sprießen und Wachsen in der Natur zum Auftanken eigener Reserven nutzen kann. Gerade in solchen Zeiten, in denen künstliche Korrekturen im Mittelpunkt stehen, sehnt man aus gutem Grund ganz besonders nach der natürlichen Basis. Ein Grund für mich, Facetten dieser Basis an jedem Tag, zumindest im Rahmen des Baumtagebuchs, zu beschreiben, zu reflektieren und manchmal auch in kreativer Form weiterzuverarbeiten und durch eigene Erfahrung gefiltert zu vermitteln.

Das Baumtagebuch wird heute 14 Jahre alt

Den Beginn des Baumtagebuchs werde ich immer mit der Vorweihnachtszeit und ihren so eindrucksvollen Ritualen verbinden. Am 20. November 2004 waren wir mit dem Zusammentragen immergrüner Zweige für die Weihnachtsdekoration beschäftigt und mit dem Schlagen eines Weihnachtsbaums, beides in dem damals noch nutzbaren kleinen Waldstück. Und am Nachmittag führte uns der Weg in eine der schönsten Weihnachtsdekorationsausstellungen der Region, die auch heute noch immer in dieser Woche eröffnet wird. Das waren für mich immer schon sehr eindrückliche Erlebnisse, weil sich in ihnen vegetative Symbolik und christliche-feiertäglicher Sinn vereinigt. Ich kann mir kaum etwas Spannenderes vorstellen. So dreht sich 14 Jahre später, das sind bisher 5111 Tage(bucheinträge), im Baumtagebuch immer noch vieles um die Rituale und Gebräuche rund um unsere Feiertage, deren Bedeutung für mich nicht verblasst ist, auch wenn manche meinen, anlässlich des Beginns der Weihnachtszeit die Kommerzialisierung vehement beklagen zu müssen, worüber sie den Kern des Ganzen völlig aus dem Blick verlieren. Ich hoffe, das Baumtagebuch kann dem eine ganz klein bisschen entgegensteuern.

Das Gemeinsame der Art zum individuellen Ausdruck bringen

Nun kommen auch wieder die Anfragen zu Kooperationsmöglichkeiten mit dem Baumtagebuch. Dieses Thema hatte über den Sommer weitgehend brach gelegen. Erfahrungsgemäß gegen Jahresende wird es aber wieder auferweckt, in immer neuen Varianten und von verschiedenen Richtungen. Leider ist dieser Ansatz selten von Erfolg gekrönt, da die Motive und inhaltlichen Linien schwer miteinander zu vereinbaren sind. Eigentlich ist die Idee nicht unattraktiv, praktisch dennoch kaum umsetzbar. So wird das Baumtagebuch in seiner Substanz das bleiben, was es seit über 13 Jahren ist: Ein Themenblog, der das große Themenfeld der Baumsymbolik aus ganz persönlicher Perspektive beleuchtet und aus dieser Individualität einiges herausarbeitet, was allgemein vermittelbar, verstehbar und teilbar ist. Das zeigen mir die Rückmeldungen und Kommentare. Damit ist das Baumtagebuch wie ein Spiegel der Wesens der Bäume selbst. Wie es Hermann Hesse einmal sinngemäß ausgedrückt hat, ist jedes Exemplar ein Repräsentant seiner Art, drückt sich in diesem Rahmen aber höchst individuell aus, geht seinen je eigenen Weg in je unverwechselbarer Gestalt.