Schwerer Stand für erweiterte Symbolthemen

Die aus Kindertagen überlieferte Freude am Nikolaus ist immer noch und gerade in diesem Jahr wieder ein belebender Teil der Weihnachtszeit und der echten Freude, die die Menschen an der Adventszeit haben. Das ist in diesem Jahr vielleicht deutlicher als es lange zuvor zu beobachten war. Echte Weihnachtsfreude, das ist doch wirklich ein erhebendes Erlebnis gegen Ende dieses krisengeschüttelten Jahres, das bei niemandem spurlos geblieben ist. Leider bemerke ich bei nicht ganz so tief verwurzelten Symbolthemen einen Rückgang an Aufmerksamkeit. Das macht es in diesem Jahr schwieriger als in den Jahren zuvor, an sicherlich vielfach noch vorhandenes Interesse an Symbolsystemen rund um die Bäume anzuknüpfen. Aber wenn Traditionsfeste wie Weihnachten die Seelen noch erfüllen können, habe ich Hoffnung, dass ein erweiterter Symbolhorizont in naher Zukunft wieder sichtbar werden kann. Nur sollte der Kontakt zum Geistigen selbst nicht verloren gehen.

Konstanz, Zeitlosigkeit und passende Lebensthemen

Der November hat sich so richtig in sich selbst festgebissen und scheint nicht vorzuhaben, in einen lichten Spätherbstmonat überzugehen. Das passt zu der trüben Stimmung in Politik und Wirtschaft. Und zu den Auswirkungen, die das auf die Seelen und Gemüter der Menschen hat. Es gelingt mir dennoch, bei meinen Themen zu bleiben und an meinen Schwerpunkten festzuhalten, die schier endlos und meist auch zeitlos sind. Dazu zählen spirituelle Themen, ästhetische und künstlerische Themen, aber immer auch und immer noch die Bäume und ihre Lebenssymbolik. Auch wenn bestimmte Ausformungen dieses Interesses zurzeit reduzierte Chancen erhalten, bin ich doch froh und dankbar, diese Themen schon früh mich und mein Umfeld entdeckt zu haben. Daraus erwächst unter anderem auch eine gewisse Konstanz und Zuverlässigkeit, die in diesen Krisenzeiten enorm viel wert sind. Ich wünsche allen, dass sie jeweils passende und förderliche Lebensthemen für sich finden und auch immer weiter entwickeln können.

Lebensprinzipien, persönliche Spiegelung und Selbstreflexion

Auch wenn ich selbst mit Geburtstagen nicht so viel verbinde, zumindest seit ich mich erwachsen nennen kann, so ist es doch tröstlich, wenn andere an den Geburtstag denken. Oft sind es alte Freunde und Bekannte, die sich erinnern, und das tut irgendwie auch gut. Es zeigt gerade in diesen sehr anstrengenden und scheinbar ungeordneten und regellosen Zeiten, dass es noch persönliche Konstanten gibt, die auf persönlichen Kontakten, gemeinsamem Erleben, gemeinsam verbrachter Lebenszeit beruhen und die insofern von echtem einander kennen zeugen. So hat dieses Erinnern anlässlich persönlicher Geburtstage eine gewisse Ähnlichkeit mit jenen Symbolkommunikationen, die u. a. in diesem Baumtagebuch, allerdings ganzjährig, immer in den Mittelpunkt stelle. Letztlich geht es dabei um das Verfolgen von Spuren im Alltag, die mit allgemeingültigen, vielleicht auch schon immer und nicht nur für einzelne Leben geltenden Wahrheiten zu tun haben. Oft findet das in Form einer Spiegelung statt, so wie menschliche Befindlichkeit und menschliche Haltung gut und gerne mit der von Bäumen in Vergleich gesetzt wird, indem allgemeingültige Lebensprinzipien am Sein der anderen Art betrachtet und dann auf die eigene Verfassung übertragen werden. Eine Möglichkeit der gespiegelten Selbstbeobachtung und Selbsterkenntnis, kann man sagen. Schön, dass man sich der Selbstreflexion im Kontext von kommunikativen Beziehungen auf so unterschiedlichen Wegen und in unterschiedlichen Situationen im Alltag nähern kann.

Eibenmensch, Eibennatur und die geheime Eibe des keltischen Baumkalenders

Jetzt schleicht sich der Winter deutlich in die Glieder und auch die Gemüter der Menschen. Echtes, ganz typisches Novemberwetter mit so gut wie keiner Sonne, Kälte und entsprechend gedämpfter Motivationslage sind charakteristisch für diese Tag am Anfang des Novembermonats. Da mein Geburtstag nicht weit ist, bin ich natürlich mit dieser Zeit des Jahres vertraut und kann ihr wahrscheinlich mehr abgewinnen als die meisten. Es ist die Zeit des Umbruchs der Jahreszeit, im Übergang von Herbst zu Winter, der für Umwälzung, Transformation, Stirb und Werde steht. Die Symbolmerkmale und Assoziationen, die man auch mit der Eibe verbindet, dem „geheimen“ Baum des so genannten keltischen Baumkalenders, der die Zeitphase vom 3. bis 11. November besetzt. So passen in diesem Jahr, wie fast in jedem Jahr, die äußeren Bedingungen mit dem Inneren der Menschen gut zusammen. Für Menschen hält die Zeit Herausforderungen bereit, die einiges abverlangen und tendenziell anstrengend wirken. Die aber auch die Chance für wirkliche auflösende und befreiende Veränderungen birgt, die jetzt leichter und nachhaltiger zustande kommen können, wenn man denn dafür sensibel ist und die Gelegenheit erkennt. Ich könnte sagen, für mich persönlich ist das ganze Jahr über November. Die Disposition zur Transformation betreffend wäre das wahrscheinlich zutreffend. Aber natürlich kann auch ich als Eibenmensch mich in den übrigen Jahreszeiten nicht den z. T. ganz anders gerichteten Energien und kosmischen Einflüssen entziehen. Durch den Filter der Eibennatur gewinnen diese Energien nur immer einen etwas anderen Charakter und die Einflüsse von außen werden anders wahrgenommen. Und es sind eben nur diese acht Tag, so dass wohl von nicht sehr vielen Eibennaturen auszugehen ist.

Die Eibe und das ewige Leben

Das Erlebnis und der unvergleichliche Eindruck der Grablichter zu Allerheiligen bei Dunkelheit, die ich als Kind von der Höhe aus auf dem Rückweg vom Besuch in F, wo Ms Mutter ihre letzte Ruhestätte hatte, immer mit Faszination in mir aufgenommen habe, ist später nur selten wieder so erfahrbar gewesen. Wenn die Gelegenheit bestand bin ich in manchen Jahren zu Fuß zum Friedhof gegangen, am Abend, wenn die Lichter allein den Web wiesen, aber manchmal auch am hellen Tag, wenn andere Angehörige ihre verstorbenen Verwandten und Bekannten besuchten. Aus der eigenen Familie können wir heute niemanden mehr besuchen, deshalb ist das zuletzt eigentlich auch nicht mehr so präsent für mich gewesen. Aber in eindrücklicher Erinnerung mit einer nachhaltigen Wirkung auf meine Reflexionen über das Leben und den Tod ist mir das bis heute. Es ist schade, dass ich an diesem Allerseelentag schon wegen des ungemütlichen und krank machenden Wetters keine Gelegenheit hatte, das Thema aktiv zu durchdringen. Dennoch hoffe ich, es wird in den kommenden Tagen dieses Novemberanfang noch Gelegenheit geben. Wenn ich an die Baumsymbolik denke und an die symbolischen Implikationen einzelnen Baumarten, ist es sicherlich kein Zufall, dass gerade die Eibe mein eigentlicher Lebensbaum ist. Steht sie doch für den Ewigkeitsgedanken, für das immerwährende Leben und damit für einen Grundgedanken der christlichen Lehre. Dieses „leben, auch wenn er gestorben ist“, das wir aus dem liturgischen Text der katholischen Kirche kennen, ist für mich zweifellos das tiefgründigste Mysterium, das zu erforschen allein das ganze Leben erfüllen kann.

Vom Erhalt der Zeitlosigkeit

Nach dem sehr arbeitsreichen Tag im Garten und der Werkstatt war ich für den Ruhetag sehr dankbar. Der fiel dann auch wie ein echter Ruhetag aus, was sich für mich vor allem darin zeigt, dass ich Zeit für eine längere Lektüre fand, was sonst außerhalb des professionellen Lesens schwierig geworden ist. Aber da gibt’s in meiner To-Read Liste eine Menge Spannendes, Interessantes und Tiefgängiges, das ich in Schritten wirklich in Ruhe in mir aufnehme. Auch wenn es heute nicht den größten Teil meiner Aktivität ausmacht, ist die private Lektüre doch auch für die kreative Arbeit wichtig und hilft, zu langfristig überzeugenden Ergebnissen zu gelangen, die sowohl zeitgemäß wirken als auch grundlegende Wahrheiten zu berücksichtigen und zu verkörpern versuchen. Die Bäume und meine Wunschbaum-Projekte waren heute aber eher in der privaten Kommunikation ein Thema, das Arbeiten daran machte an diesem Ruhetag einmal Pause. Und die Früchte der kontemplativen Phasen sind natürlich auch für die Baumprojekte von größter Bedeutung. Auch wenn ich immer wieder auf die Zeitlosigkeit des Themenfelds hinweise, die Baumsymbolik immer wieder im Spiegel der jeweiligen Zeitumstände und praktischen Lebenserfahrungen in den Blick zu nehmen, trägt wesentlich zum „Erhalt“ der Zeitlosigkeit bei.

Eine eher seltene Kraftanstrengung zur Aktualisierung der Baumkreis-Idee

Das war nach längerer Pause wieder einmal ein Tag, der fast vollständig mit kunsthandwerklicher Holzarbeit ausgefüllt war. Zwischendurch habe ich M. noch bei diversen Kuchenprojekten unterstützt. Aber die meiste Zeit habe ich in eine Reihe von 8 erstklassigen und exakt auf 7 mm Durchmesser gebrachten Lebensbaum-Holzstäben investiert. Es war die erste Reihe von insgesamt drei. Es sind nämlich drei ganze Tage notwendig, um einen kompletten Satz mit 23 Lebensbaum-Holzstäben passend zum keltischen Baumkreis herzustellen. Die sind Grundlage für meine Baumkreis-Armbänder und waren zuletzt nahezu verbraucht. Höchste Zeit, für Nachschub zu sorgen. Das ist immer mit viel Aufwand, Konzentration und Energieeinsatz verbunden, lohnt sich aber. Denn mit diesem kompletten Satz komme ich in der Regel 3-4 Jahre aus, bis die Aktion weiderholt werden muss. Bei aller Anstrengung ist es für mich doch immer eine Freude, gerade an dieser Fleißaufgabe zu arbeiten, weil es so eine Art Investition in die Manufakturarbeit der näheren Zukunft darstellt und weil bei der Gelegenheit wieder die Chance habe, alle 22 Holz- bzw. Baumarten im Baumkreis in Vertretung durch die zugehörigen Holzabschnitte ganz genau unter die Lupe bzw. die Finger zu nehmen. Das ist auch für die Arbeit an einzelnen Lebensbaum-Armbänder, aber natürlich insbesondere für die Herstellung der Baumkreis-Armbänder wichtig. Die enthaltenen Baumarten sind allesamt so spannend, dass die mit ihnen verbundenen Eindrücke und Reflexionen uferlos scheinen. Auf diese Weise gelingt es mir, die Wunschbaum-Manufaktur auch inhaltlich kontinuierlich weiterzuentwickeln und je zeitgemäß zu aktualisieren.

Vegetabile Konstanten in schwierigen kulturellen Umfeldern

Ganz so toll wie vorhergesagt, war das Sommerwetter dann heute doch wieder nicht. Wir sind tatsächlich noch weit entfernt von den extrem sonnenreichen Tagen früherer Hochsommermonate. Das scheint ein Phänomen dieses gesamten Jahres zu sein, denn eigentlich ist es schon seit Monaten alles unnormal, mit viel zu viel Niederschlag, zu wenig Sonnenlicht und auch die Temperaturen sind nach mehreren Jahren mit Allzeithoch-Rekorden nicht so, wie man es von der Jahreszeit erwartet. Alles sehr gewöhnungsbedürftig und nicht geeignet, das Vertrauen der Menschen in die Zukunft zu stärken, die Motivation wieder auf ein Normalmaß hinaufzuschrauben. So orientiere ich mich an dem, was wirklich zeitlos ist, die Naturwahrnehmung, die Naturbeobachtung im Detail, denn dass die Bäume blühen, grünen, fruchten und Blätter im Herbst abwerfen, hat sich glücklicherweise noch nicht geändert. Der Verlauf ist heute zwar anders als früher, aber das Zyklische ist geblieben. Dafür bin ich wirklich dankbar, denn das vom jahreszeitlichen Vegetationszyklus bestimmte Klima unserer mittleren Breiten ist schon ein wesentlicher Kulturfaktor, der unser Denken, Wahrnehmen und auch Handeln stark dominiert. Zumindest an dieser Konstante können wir uns in diesen so schwierigen Zeiten orientieren.

Geistige Freiheit und die Sehnsucht nach dem Fraglosen

Endlich einmal wieder ein Arbeitstag, der an früher Selbstverständliches und Gewohntes anknüpfen konnte. Das ist für das Gefühl einer Kontinuität wichtig, auch und gerade wenn die Rahmenbedingungen, die gesamte Atmosphäre, in dem das Arbeiten stattfindet, mit Nichts aus der Vergangenheit vergleichbar scheint. Aber gefühlte Konstanten schaffen eben Sicherheit und geben Perspektiven, deshalb bin ich für jede Gelegenheit dankbar, die vermeintliche Normalität wieder herzustellen in der Lage ist. Das Konstante, Zeitlose ist es ja auch, was mich rund um die Bäume, ihre Biologie, Symbolik und Ästhetik so fasziniert. Unvergleichlich an den Bäumen ist, wie eindrucksvoll sie es schaffen, das Allgemeine, nämlich die Zugehörigkeit zu einer Art, in einer individuellen Einzigartigkeit zu verkörpern, wie es Hermann Hesse einmal sinngemäß dargestellt hat. Und das ist es auch, was wir gewissermaßen von den Bäumen lernen können. Die eigene individuelle Entwicklung vor dem sicheren Hintergrund, auf der Grundlage dessen laufend zu reflektieren, was uns allen als Menschen gemeinsam ist, was unsere gemeinsame Quelle im Übersinnlichen ausmacht. Diesen Zusammenhang im Detail zu durchdringen ist uns anders als den Bäumen aber immerhin grundsätzlich möglich. Schade nur, dass unsere Freiheit im Geiste auch den Verlust der Fraglosigkeit impliziert, die wir im Leben und der Ausstrahlung der Bäume noch so gut beobachten und bewundern können.

Erfahrungsweisheiten und die Zeitlosigkeit der Baumsymbolik

Der Sommer ist jetzt endlich angekommen, mit einigen Tagen in Folge, die witterungsmäßig an den gesamten Hochsommer des Vorjahres erinnert haben. Und ich hoffe, dass die Aufmerksamkeit der Menschen sich jetzt auch wieder stärker in Richtung der Wachstumsprozesse am Beispiel der Bäume ausrichten wird, was zuletzt kaum noch vorhanden schien. Immerhin ist die zweite Printanzeigeninitiative noch nicht gestorben, die auf konservativem Wege auf meine Manufakturprojekte aufmerksam macht, nun schon seit einigen Jahren. Zusammen mit einer Neuauflage meiner Wunschbaum-Themenseite denke ich, auf unterschiedlichen Wegen an den langjährigen Erfolg der Wunschbaum-Manufaktur anknüpfen zu können, die ich immer als ein weitgehend zweiloses Projekt angesehen habe. Aber eben nur weitgehend, denn es treten eben auch Phasen wie diese aktuelle dazwischen, die von einer verbreiteten Unlust und Diffusität in den Seelen und Gemütern der Menschen zeugen. Aber die Bäume und ihre Lebenssymbolik können eben besonders gute Dienste leisten, wenn es darum geht, eben diese Unlust wieder hinter sich zu lassen. Ich rechne mit einer langfristigen Wirksamkeit dieser Erfahrungsweisheit.

Zuversicht für die zweite Jahreshälfte

Auch dieser Einundzwanzigste gehört nicht zu den typisch anregenden Symboltagen. Es ist eher einer, der von Unwohlsein und dem Eindruck flächendeckender Orientierungslosigkeit geprägt ist. Wie alles in diesem Jahr wie aus den Fugen geraten erscheint. Da wir kurz vor dem Abschluss des Juni stehen, der keiner war, fällt mir in dem Zusammenhang dieser Eindrücke aktuell vor allem ein, dass die zweite Jahreshälfte noch bevorsteht. Und die hoffnungsvolle Erwartung ist entsprechend, dass sich wieder mehr Erwartbares, Gewohntes und Berechenbares ereignen möge. Oder dass wir wieder mehr Einfluss darauf haben, die Dinge erwartbarer, gewohnter oder berechenbarer zu machen. Auch die Zuversicht diesbezüglich hat zuletzt stark gelitten. So wünsche ich mir vom Rest des Jahres, dass wir mit Rückgriff auf unserer natürliche Lebensumwelt wieder mehr Energie entwickeln oder aus unserer Tiefe hochholen können. Das Beobachten und bewusste Verfolgen der Jahreszeiten können da hilfreich sein. Am besten im Spiegel der Bäume und ihrer Wachstumszyklen. Die sind im Vergleich zu fast allem anderen noch relativ verlässlich.

Kunsthandwerklicher Flow während der Sommermonate

Die fast durchgängig strahlende Sonne heute hat gutgetan und uns wieder an einen Sommer glauben lassen. Man merkt, wie die Blumen förmlich aufblühen, nach so viel Regen, der für das Blumenwachstum nicht so förderlich ist wie für die Bäume, wenn sie gleichzeitig auch genügend Licht bekommen. So kann es gerne weitergehen. Und hoffentlich damit auch wieder mehr Gelegenheit zur kunsthandwerklichen Tätigkeit. Denn die Arbeit mit verschiedenen Holzarten macht gerade um diese Jahreszeit, wenn ich weitgehend im Freien arbeiten kann, wirklich Spaß. Insofern wäre eine Schwerpunktverlagerung in die Sommermonate wünschenswert. In der Hinsicht bin ich recht zuversichtlich, weil das bewusste Verfolgen und Beobachten der jahreszeitlichen Veränderungen während der Vegetationsperiode vor allem vom Wetter abhängt. Und dann bekommen die Menschen auch wieder mehr Lust und Gelegenheit, sich symbolisch mit den Bäumen zu beschäftigen. Von dort aus bis zu meinen Wunschbaum-Manufaktur-Arbeiten ist dann der Weg nicht mehr weit.

Wenn ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist

Wie schon fast gewohnt folgte an diesem Sonntag einem recht sonnenreichen Tag ein bewölkter und mäßig warmer. Dieses Hin und Her, was am Ende einem Sommermonat mit Durchschnittstemperatur und Durchschnitt-Sonnenstunden entspricht, ist wohl das neue sommerliche Normal. Und die vom Klimawandel bedingten Wetterextreme, die sich in meinem Bundesland vor zwei Wochen so verheerend ausgewirkt haben, wüten jetzt in zwei anderen Bundesländern. Drama und lähmende Katastrophen, wohin man sieht. Und damit müssen wir über die Grenzen des eigenen Landes noch nicht einmal hinausschauen. Was sich jenseits präsentiert, ist noch unvergleichlich tragischer und lässt wohl jeden inzwischen an der Welt und vor allem den Menschen zweifeln. In dieser Situation fällt es schon fast schwer, sich auf einen schönen Sommer zu freuen und die Aufmerksamkeit auf unser natürliches Umfeld zu lenken. Aber es scheint mir so, wie es in dem berühmten zwischen 1934 und 1938 entstandenen Gedicht-Text von Bertolt Brecht „An die Nachgeborenen“ im Zusammenhang mit seinen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus heißt:

„….

Was sind das für Zeiten, wo

Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist.

Weil es ein Schweigen über so viele Untaten einschließt!

…“

Nun, ich will es trotzdem wagen, auch weil die heutigen Zeitumstände deutlich andere sind und ich mir daraus heilende Wirkungen in allen Lebenslagen erhoffe.

Den Wert des Traditionellen und kulturell Angeeigneten über Umwege erhalten

Nach diesen Erfahrungen mit dem Wetter im Frühling sind wir inzwischen geneigt, von einem ebenso durchwachsenen und untypischen Verlauf des Sommers auszugehen. An diesem Fronleichnamstag, der traditionell eigentlich auch immer sonnenreich war, an dem deshalb die früher noch überall durchgeführte Prozession durch den Ort als öffentlich eindrucksvolles Ereignis in Erinnerung geblieben ist, kommen einem solche Gedanken besonders entgegen. Wie immer, wenn sich kulturelle Tradition mit natürlichen Lebensbedingungen überschneiden und wenn sich beides im Idealfall stimmig ergänzt. Leider können wir in fast keinem Lebensbereich mehr von etwas Gewohntem ausgehen, man muss tatsächlich mit ständigen Abweichungen rechnen, in deinem Ausmaß, das die Abweichung als das neue Normal erscheinen lässt. Den heutigen Sinn kirchlicher Feiertage sehe ich vor allem darin, anhand einer symbolischen Traditionsmarke nämlich eine Verstärkung und Unterstützung zur Verfügung zu haben, den Wert des Traditionellen und kulturell Angeeigneten weiterhin zu schätzen und seine Präsenz nicht vollständig zu vernachlässigen. Dieses Anknüpfen an kulturelle Tradition hat in meinen Augen damit eine ganz ähnliche Funktion und Wirkung wie die bewusste Beschäftigung mit natürlichen Lebenssymbolen wie z. B. den Bäumen. Beides hilft, die Aufmerksamkeit vom überbetonten wechselhaften Alltag auf das ganz Grundlegende zu konzentrieren und darüber immer wieder zu Neubewertungen und Neustarts zu gelangen, die zeitgemäße und individuell stimmige Lebenskonzepte ermöglichen. Im Alltag, im Gesellschaftlichen selbst werden wir diese Gelegenheiten nicht mehr vorfinden und auch nicht hervorbringen können. Auf den genannten Umwegen kann sich aber im Alltag, in der Kommunikation und in den gesellschaftlichen Bereichen wirklich etwas zum Positiven verändern.

Pfingsten und das schwindende Verständnis für die Bedeutung von Feiertagen

Seit vielen Jahren wohl zum ersten Mal ist der Pfingstsonntag ziemlich ins Wasser gefallen. Erst gegen Abend kamen einige Sonnenstrahlen zum Vorschein, ansonsten ist der ganze Tag in gedämpfter Wetterstimmung mit Nieselregen verlaufen. Nicht gut für die Stimmung, die wir an Pfingsten eher an Frühlingshaftes knüpfen. Aber gut für die Kontemplation, die an Feiertagen wohl angesagter ist als sonst. Zumindest kann ich trotz der desillusionierenden Wirkungen aktueller Zeitumstände doch immer noch für mich sagen, dass kirchliche Feiertage von einer gewissen Aura umgeben sind, die sie von normalen auch Sonntagen unterscheiden. Das ist mir immer noch wertvoll, vielleicht noch wertvoller als früher. Ein bisschen erschreckend ist es dann für mich, wenn im Rahmen einer Unterhaltungssendung im Fernsehen die beiläufige Frage ins Publikum gestellt wird, welche Bedeutung Pfingsten denn habe, ob das denn jemand wisse. So als ob die Frage eigentlich ziemlich abwegig und eher unbedeutend sei. Tatsächlich hat sie dann auch keiner aus dem Publikum beantworten können, sehr traurig. An der Webstatistik, die ich gelegentlich für meine eigenen Projekte durchsehe, fällt mir im Umfeld von Feiertagen immer auf, dass tatsächlich die Zugriffe auf meine Text zu „Feiertags-Bäumen“ in diesen Tagen an Häufigkeit zunehmen. Wie es scheint, gibt’s doch noch Menschen, die sich für diese symbolischen Dinge interessieren, z. B. auch für den Text, den ich vor einigen Jahren über die Bedeutung von Bäumen im Pfingstbrauchtum geschrieben habe. Andere Texte habe ich über den Maibaum, den Weihnachtsbaum und die Baumsymbolik rund um den Palmsonntag geschrieben, die an den entsprechenden Feiertagen ebensolche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. So können kleine Akzentuierungen dieser Art doch noch etwas anstoßen, und sei des auch nur ein kurzzeitiges Nachdenken über die eigentliche Bedeutung der Feiertage für uns Menschen.

Wechselhafte Rezeption der Maibaumtradition

Die weltlichen Feiertage sagen mir nicht so viel wie die kirchlichen. Das war eigentlich immer schon so. An so einem Tag wie dem 1. Mai aber merke ich heute, dass meine frühere Beschäftigung mit den daran geknüpften Traditionen und Bräuchen stark abgeblasst ist, mir heute wie ein Relikt einer früheren Lebensphase erscheint. Dabei brachte auch mein Text zur Baumsymbolik des 1. Mai durchaus spannende Inhalte zum Vorschein und war geeignet, meiner Ausarbeitung verschiedener Aspekte des Lebensbaum-Begriffs weitere Facetten hinzuzufügen. Aber eine echte persönliche Verbindung etwa mit der Maibaumtradition ist bei uns eher nicht vorhanden. Auch weil wir nicht gerade in einer Region leben und große geworden sind, die eindrucksvolle Maifeiertraditionen rund um den Maibaum pflegt. Hiesige Maibäume sind dann doch eher der müde Abklatsch einer eigentlich reichhaltigen und vielgestaltigen Traditionslinie von Frühlingsfeiern.

Zwischen außermenschlichen, übersinnlichen und sinnlich begreifbaren Erfahrungswelten

Nach einer langen Arbeitsphase mit viel technischer Herausforderung verlagert sich mein Aufgabenschwerpunkt jetzt wieder stärker in Richtung kreativer Arbeiten. Textlich ist das eigentlich für mich Routine und ziemlich regelmäßig auf dem Plan. Und gestalterisch bzw. abbildend kreativ, z. B. in der Fotografie, konzentrieren sich die Anfrage meist zeitlich begrenzter, oft dann aber konzentriert, so dass gleichartige Aufgaben sich in einem kurzen Zeitfenster verdichten. Da bestätigt sich das, was ich über viele Jahre beobachte: Gerade beim wirtschaftlichen Handeln spielen „globale Schwingungen“ eine enorm große Rolle. Wenn die Zeichen auf ein bestimmtes Thema, auf bestimmte Aufgaben und Anforderungen eingestimmt sind, dann greifen diese Anforderungen auch Raum. Auf einmal verändern sich die Themen, konzentrieren sich in Kommunikationen, die in den Phasen wie selbstverständlich scheinen, wie von selbst sich abwickeln, obwohl das gar nicht selbstverständlich und auch nicht regelmäßig Wirklichkeit wird. Für mich ist das interessant zu beobachten, und trotz der langjährigen Erfahrung, doch auch noch immer überraschend, wie viel Kreativität, energetischer Austausch und übersinnlicher Einfluss auf Denken und Handeln in der Wirtschaft der Gesellschaft aufscheint und diese damit prägt. Ich freue mich sehr, dass es mir gelingt, diese Erfahrung in mehreren Tätigkeitsbereichen zu machen: in der Arbeit der Kommunikationsagentur als praktische Kommunikation, in den Aufträgen der Wunschbaum-Manufaktur als Kunsthandwerk mit thematischer Verwurzelung in der Symbolik und Energetik der Bäume. In privaten wie geschäftlichen kreativen Formen als gestaltendes Erschaffen und Prägen symbolischer Formen. Die außermenschliche Welt der Bäume ist dabei für mich genauso bedeutsam wie die übersinnliche und sinnlich erfassbare Lebenswelt der Menschen meines Umfelds.

Archetypische Wirkungen in ablenkenden Zeiten

Rückmeldungen wie von heute zu meinen kunsthandwerklichen Arbeiten sind für mich sehr wichtig. Nicht nur, weil konkrete Reaktionen auf kreative Erzeugnisse seltener geworden sind. Auch weil der kommunikative Austausch generell essenzieller Bestandteil des ganzen Projekts der Wunschbaum-Manufaktur ist, weil dieses Projekt Wirkung, Resonanz und substanziellen Umfang nur durch seine virtuelle Präsenz im Internet und die Vernetzung mit meinen anderen Wunschbaum-Initiativen erhalten hat und kontinuierlich erhält. Ich verstehe es deshalb auch primär als Kommunikationsprojekt, weniger als kunsthandwerkliches „Geschäft“. Natürlich, ohne Preis wäre diese Arbeit nicht vorstellbar. Aber betriebswirtschaftlich ist sie eben auch nicht zu bewerten. Ihre Essenz liegt in der Akzentuierung und sehr individuellen Formgebung eines Themas, das vielen am Herzen liegt und das seinen Ursprung im Archetypus des Baums als Lebenssymbol hat. Es geht letztlich bei darum, was uns die Bäume als Mit-Lebewesen heute sein und bedeuten können. Wie wir uns selbst im Spiegel der Bäume in unserer Persönlichkeit und Persönlichkeitsentwicklung zeitgemäß und ehrlich betrachten und selbst beobachten können. Vielleicht auch, wie wir unser Denken, Wahrnehmen und Handeln im Spiegel dieser Lebenssymbolik kontrollieren. Es ist schön, dass ich diesen kommunikativen Komplex immer wieder mit Leben füllen und weiterentwickeln kann, selbst in so unübersichtlichen und ablenkenden Zeiten wie diesen.

Turbulente Karwoche

Der Aufgabenplan an diesem Tag vor Karfreitag war lang, und die Zeitfenster für einzelne Aufgaben und Erledigungen eng getaktet. Das schloss auch verschiedene Fahrten in die nächste Stadt und am Abend auch weiter raus mit ein. Etwas, was wir in der Karwoche eigentlich vermeiden wollen, was sich aber heute eben so ergeben hat. Eine Mischung ganz verschiedener Initiativen – therapeutisch, kosmetisch, verpflegungstechnisch – und dazwischen natürlich auch die übliche Vorfeiertagshektik der Agenturarbeit. Jedenfalls wissen wir am Ende des Tages, was wir geschafft haben und sind insofern für die Kartage demütig gestimmt. Rückblickende Gespräche zum zurückliegenden Palmsonntag und dem verbreiteten Fehlen schöner Buchszweige waren heute auch dabei. Das finde ich immer spannend, wie präsent Themen rund um die Baumsymbolik in der Alltagskommunikation immer wieder sind.

Ein spannender und eindrücklicher Baumkreis-Tag

Die Arbeit am Baumkreis-Armband heute war eine runde Sache, die auch an diesem Tag schon abgeschlossen werden konnte. Dank einer guten Vorbereitung, und weil ich viele andere drängende Erledigungen schon zuvor tätigen konnte. Es freut mich sehr, dass das Thema immer wieder und auch nach vielen Jahren, in denen es schon u. a. in der populärwissenschaftlichen Baumliteratur ein viel beachtetes Thema geworden ist, noch Aufmerksamkeit auf sich zieht und viele Menschen fasziniert. Als Symbolsystem, als Grundlage für eine individuelles Horoskop, als Möglichkeit der Selbstbeobachtung im Spiegel einer Gattung von Lebewesen, die uns in vielen Hinsichten sehr ähnlich sind und mit denen uns ein archetypischer Gleichklang verbindet. Ganz konkret, während der sehr intimen handwerklichen Arbeit an den insgesamt 22 Holzarten ist es für mich aber auch ein besonderes Erlebnis, die energetische Ausstrahlung, die ästhetischen Eigenarten die symbolischen Implikationen so vieler verschiedener Baumarten immer wieder vor Augen zu haben. Denn das ist wie Innenschau- oder Reflexionskino, das die Stunden der Detailarbeit an den Perlen sehr abwechslungsreich und spannend gestalten. Und das immer wieder anders, da eben auch die Umstände und die Gestimmtheit am jeweiligen Arbeitstag darauf Einfluss haben, wie ich die Baumarten und ihre Hölzer wahrnehme, wie sie jeweils auf mich wirken, auch in ihrem Zusammenspiel in Form dieser Kombination von 23 Arten gemäß der Systematik des keltischen Baumkreises.

Die ganz eigene Krisenbewältigungsstrategie finden

Zu allem, was uns derzeit und nun schon seit Langem im eigenen Land und im eigenen regionalen Lebensumfeld begegnet, scheinen nun auch die weltweiten Turbulenzen, Ungerechtigkeit und Unwägbarkeiten zum regelmäßigen Muster unserer Wahrnehmungen und Erfahrungen zu gehören. Das macht schon etwas mit den Menschen, die bei so massiver Desillusionierung und Entmutigung auf allen Ebenen irgendwann Probleme bekommen, alles so zu verarbeiten, dass sie gesund und zuversichtlich bleiben. Es fehlen eben Referenzlösungen, die Möglichkeit, auf schon Erfahrenes, Durchlittenes und letztlich Gelöstes zurückgreifen zu können. Ein Zukunftsleben voller dauerhafter Herausforderungen, die extreme Kreativität, das Finden ganz neuer, auf die jeweilige ungekannte Situation passender Lösungen fordert. Ich wünsche allen Rückzugsräume, Rückzugsthemen und soziale Umgebungen für den reflektierenden Rückzug, der ein Verarbeiten überhaupt erst langfristig machbar erscheinen lässt. Für das Soziale muss jeder auf die eigene Biografie aufbauen, aber die Rückzugsthemen und -räume sind wohl offener, vielfältiger auswählbar und nutzbar. Eines meiner wichtigsten Rückzugsthemen sind die Bäume, ihre Symbolik und Ästhetik, weil ich mich als Mensch in diesen Mit-Lebewesen sehr gut spiegeln und damit selbst beobachten kann. Eine unterstützte Form von Selbstbeobachtung, die Reflexion und angepasstes Sozialverhalten begleiten und erleichtern, auch flexibler gestalten kann. Ich wünsche jedem, vergleichbare starke Themen für sich zu entdecken und damit die ganz eigene Krisenbewältigungsstrategie der Zukunft zu finden.

Starke Verbündete

Es scheint, dass das Ende der Fastnacht und der heutige Beginn der Fastenzeit wieder einmal verbreitet als willkommener Anlass für eine erneute Auszeit angesehen werden. So lässt sich die laufende Woche ganz gut verbummeln, ohne Neues angehen zu müssen. Auf mich wirkt diese Feier- und Auszeit-Kultur inzwischen befremdlich. Nicht wegen der Auszeiten selbst oder ihrer Anlässe, deren Pflege ich ausdrücklich begrüße. Nein, weil das Verhalten vorher und nachher wie eine Flucht zu sein scheint. Als wenn das Bedürfnis, möglichst wenig von der aktuellen Wirklichkeit an sich heranzulassen, zu einer Grundeinstellung geworden ist. Ich hoffe, es ist tatsächlich nicht ganz so, und auch nicht unwiderruflich in dieser Form. Denn, was wir einmal als erwartbar und richtig empfunden haben, sollte nicht einfach verschwinden – nur wegen unbegreiflicher Wendungen in Gesellschaft, Politik und Kultur. Die haben etwas zu bedeuten, aber wir müssen sie auch aktiv verarbeiten und durchdenken. Anders machen Krisen- und Schreckenserfahrungen keinen wirklichen Sinn. Die Reflexion über Symbolhaftes und speziell die Symbolik der Bäume ist für mich auch keine Flucht, sondern im Gegenteil ein Ansatz, gerade sich ehrlich und unvoreingenommen mit dem auseinanderzusetzen, was uns gegenwärtig widerfährt. Als konstanter, quasi archetypischer Hintergrund der Beobachtung und Reflexion gehören die Bäume zu den stärksten Verbündeten.

Mit den Bäumen Verschüttetes in Erinnerung zurückrufen

Etwas Entspannendes behalten auch in Krisenzeiten diese Fastnachtstage. Vielleicht ist es nach Jahren von der Pandemie geprägter Vorsicht auch erstmals wieder möglich, einigermaßen frei der Tradition und ihren Ritualen nachzugehen. Jedenfalls kann ich da eine Veränderung feststellen, die gefühlt an die Atmosphäre früherer Jahre anknüpft. Leider bleibt der Krisenmodus gleichzeitig latent vorhanden, so dass man wohl davon ausgehen kann, dass die Krisenroutine nach den tollen Tagen in eine neue Runde eintreten wird. Vielleicht dann ja von etwas Entlastung erleichtert und handhabbarer als zuletzt. Ich wünsche mir für die nächsten Monate wieder mehr Anknüpfungspunkte für neue Projekt, mehr Zuversicht und Mut auch bei den Projektpartnern. Denn ohne die wird es gerade in Deutschland zunehmend reduziert vorangehen, ohne die werden wir uns Potenzial nicht mehr ausschöpfen können. Mut zur Individualität und selbstbewussten Besonderheit bei dem gleichzeitigen Bewusstsein einer Zugehörigkeit zu einem Kollektiv, mit dem uns vieles verbindet, können wir ganz eindrucksvoll von den Bäumen lernen. Oder uns im Angesicht der Bäume und ihres unbändigen Lebenswillens, ihrer Zähigkeit und Ausdauer in und an uns selbst wieder in Erinnerung rufen. Denn all das war nie verschwunden, es ist uns in diesen Zeiten nur zunehmend aus dem wachen Bewusstsein verschwunden.

Zeit für eine lange geplante Umgestaltung

Vielleicht ist ja dieses neue Jahr günstig, um das lange in der Überlegungsphase befindliche Projekt einer Neugestaltung der wunschbaum.de Seite zu realisieren. Diese Themenseite rund um die Symbolik und Ästhetik der Bäume ist eben das Ursprungsprojekt und Ausgangspunkt für meine verschiedenen weiteren Wunschbaum-Initiativen, zu denen auch das Baumtagebuch gehört. Es wäre konsequent, nachdem die Nachfolger alle schon einen z. T. gründlichen Relaunch durchgemacht haben, das nun auch für die Poinierinitiative anzugehen. Wenn ich das tatsächlich umsetzen kann, wird die Umgestaltung, auch inhaltliche Umstrukturierung und veränderte Schwerpunktlegung sicherlich umfangreich ausfallen, umfangreicher und weitreichender noch als bei den anderen Projekten. Es wird eine Frage der Zeit und der Muße sein, das so zu entwerfen, dass es wirklich geeignet ist, das ohnehin zeitlose Themenspektrum auch in Zukunft zeitgemäß und aktuelleren Bedürfnissen entsprechend zu präsentieren.

Die Wohltat zeitloser Themen

Auch wenn es zwischendurch kommunikative Flautephasen bei den Wunschbaum-Projekten gibt, ist es doch wohltuend festzustellen, wie konstant allein aufgrund des Themenfeldes die Aufmerksamkeit auf die verschiedenen Angebote doch ist und bleibt. Bei einem Projekt, das in seinen ersten Ausformungen nun schon seit über 20 Jahren im Raum steht und übers Internet weite Verbreitung gefunden hat, ist das doch als Erfolg zu werten. Gerade solche Konstanten sind selten geworden. Insbesondere in diesen Krisenzeiten, in den wir jetzt leben und an denen wir uns abarbeiten und erschöpfen, können die zeitlosen Themen eine Erholung sein. Sie können auch helfen, die anderen, im Alltags unaufhörlich uns entgegentretenden besser zu verarbeiten und zu steuern. Ich hoffe, das Themenfeld und die reiche Symbolik und Ästhetik der Bäume bleiben mir noch lange erhalten. Und es gelingt mir, die darauf aufbauenden Projekte immer wieder zeitgemäß und sinnvoll weiterzuführen.

Neudenken auf der Grundlage von zeitlos Gültigem

Die Arbeitswoche ist so dynamisch wie unberechenbar verlaufen. Zwar konnte ich einige Projekte ein gutes Stück voranbringen. Aber dieselben sind dann jeweils kurz darauf auch wieder zum Stocken gekommen. Das scheint symptomatisch für den holprigen Start in dieses neue Jahr- und auch für die undefinierte und unbestimmbare Stimmung unter den Menschen, die sich abwartend und zögerlich eine neue Perspektive für dieses erwartbar unruhige Jahr zu erarbeiten suchen. Ohne die zeitlosen Themen, die mir glücklicherweise gegönnt sind, wäre es schwierig, sich bei so viel Ungewissheit und Verlorenheit bisher geglaubter Gewissheiten stabil durch die nähere Zukunft zu bewegen. Ich hoffe, aus der Beschäftigung mit den Bäumen und anderen archetypischen Symbolen und Formen, v. a. aus der kreativen Arbeit mit ihnen, auch weiterhin entwicklungsfähige Ansätze für die Bewältigung dieser Gegenwart zu finden. Auch hoffe ich, immer etwas davon auch weitertragen und weitergeben zu können. Denn es scheint mir, dass nicht wenige etwas Vermissen, vielleicht gar nicht kennen, was Ihnen ein Neudenken auf der Grundlage von zeitlos Gültigem leichter macht.

Die etwas andere Präsenz der Bäume im Winter

Es ist wohl typisch für die Jahreszeit, dass die lebenden Bäume ziemlich aus dem Sichtfeld verschwunden sind. Man nimmt sie kaum noch wahr, vielleicht am ehesten, wenn sich Schnee auf ihren kahlen Ästen abgesetzt hat. Oder auf den dicht benadelten Kronen der immergrünen Bäume. Präsenter sind da für mich die symbolischen Repräsentanzen, wie der Weihnachtsbaum als Inbegriff eines Symbolbaums, den ich am Wochenende abschmücken und nach draußen bringen will, um damit die Weihnachtszeit auch für mich privat endgültig abzuschließen. Oder eben die hölzernen Relikte gelebter Bäume, die uns in Form ihres Holzes gerade eine wohlig warme Wohnstube bescheren. Da richtet sich meine Erinnerung recht häufig auf die zuletzt sehr hohen Fichten, deren Holz wir zurzeit überwiegend für den Holzofenbrand verbrauchen und die früher unsere Auswahl selbst geschlagener Weihnachtsbäume aus einem kleinen Privatwald bildeten. So ganz verschwinden demnach auch im tiefsten Winter die Bäume nicht aus dem Sichtfeld. Nur treten sie eben stärker vermittelt und mittelbar in Erscheinung.

Bäume und die anhaltende Attraktivität der Lebenssymbolik

Dass die Präsenz und Symbolik der Bäume für etwas Zeitloses stehen, sehe ich immer wieder auch an den Webstatistiken. Tatsächlich sind Menschen seit über 20 Jahren beim Besuch meiner Baum-Seiten v. a. an einer engen Auswahl von Themen interessiert. Dazu gehört etwa das Baumtagebuch für schulische Zwecke, was sich natürlich an die Texte und Bilder meines persönlichen Baumtagebuchs selbst anschließt. Beim Wunschbaum sind es schon seit vielen Jahren v. a. die Baumgedichte, die Menschen besonders schätzen und wonach sie suchen. Ich nehme an, um sie selbst für persönliche Grüße zu Geburtstagen oder Festtagen zu verwenden – kein Wunder, stehen die Bäume doch für Individualität und lebendiges Wachstum. Da verstehe ich, dass man gerne auf Inhalte und kreative Formen zurückgreift, in denen der Baum als Lebenssymbol eine zentrale Rolle spielt. Deshalb wohl auch das Interesse an Gedicht-Klassikern von Goethe und v. a. Rilke, bei denen wohl „Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen …“ besonders geschätzt wird. Aber auch meine eigenen Texte zur Lebenssymbolik der Bäume sind konstant beliebt und werden offenbar gerne gelesen, darunter „Lebensbaum und Lebenslauf“ sowie „Lebensbaum und Selbstspiegelung“, die ja auch schon mal Einzug einer als Buch veröffentlichten Textsammlung geworden sind. Bei der Wunschbaum-Manufaktur sehe ich viele Zugriffe bei solchen Themenarmbändern, die familiäre Beziehungen adressieren, v. a. bei den Partner- sowie Vater, Mutter & Kind Armband-Sets. Interessanterweise sind es demgegenüber aber vornehmlich die Lebensbaum- und Wunschbaum-Armbänder, die in den letzten Jahren tatsächlich verstärkt nachgefragt werden. Dass die anderen aber als Konzept und Gestaltungsform ebenso auf Interesse stoßen, freut mich sehr und ist auch ein Zeichen für die anhaltende und vermutlich nie erlischende Attraktivität von Formen, die Symbole des Lebens in den Mittelpunkt stellen.

Wechselhafte Rezeption der Baumsymbolik

Mit einzelnen Armbändern startet dieses neue Jahr der Wunschbaum-Manufaktur erfreulicher als erwartet. Es gab auch schon lange Winterpausen, dazwischen allerdings auch Hochzeiten während der Monate vor und nach Weihnachten. Wo die Ursachen für Aufmerksamkeitsschwankungen u. a. bezüglich symbolischer Inhalte und Formen liegen, ist eindeutig für mich zu beantworten. Es kann schlicht an den äußeren Verhältnissen, sprich dem Wetter liegen. So können besonders lange und ungemütliche Winter die Aufmerksamkeit auf lebendige Natur und ihre symbolische Repräsentanz verstärken, und Krisen wie die gegenwärtig sich häufenden das Interesse an allem, was nicht Grundbedürfnisse angeht, auf ein Minimum reduzieren. So haben wohl nicht wenige Kunsthandwerker die Pandemie-Jahren mit großer Ernüchterung hinter sich gelassen, wenn sie denn ihr Kunsthandwerk noch ausüben können. Und aktuell bewegt sich vieles im Schwebezustand, was Demotivation und eingeschränkte Interessenartikulation eher noch vergrößert. Es ist eine Funktion des Baumtagebuchs, auch diese Seite der Rezeption von Baumsymbolik und Baumästhetik unter den jeweiligen Zeitumständen zu dokumentieren.

Langzeitprojekt Baumtagebuch

Da gehe uns viele Gedanken zu Beginn dieses Jahres durch den Kopf. Auch was die hohen Kosten für Heizenergie und Strom sowie die Möglichkeiten und Aussichten in diesem Bereich betrifft. Es scheint, dass die Zeit reif ist, zukunftsfähige Lösungen zu finden. So hoffe ich, dass wir die vielen Herausforderungen in der globalen Perspektive, auf den Alltag bezogen, aber eben auch kommunikativ, kulturell und politisch im Blick behalten, zu Ergebnissen kommen und den Überblick nicht verlieren. Das ist schnell passiert, v. a. wenn man es nicht schafft, sich Inseln des Rückzugs, der Entschleunigung und für Meditation zu schaffen. Außerhalb des vollständigen Still-Seins kann die kreative Beschäftigung mit den großen Lebensthemen, mit archetypischen Symbolsystemen hilfreich sein und Perspektiven eröffnen, wie sie sich u. a. am Baum als Lebenssymbol festmachen können. Es ist eine Funktion des Langzeitprojekts Baumtagebuch, eben dafür Ansatzpunkte bereitzustellen, zunächst für mich selbst, aber dann auch für alle, die es anspricht und bei denen es etwas zum Klingen bringt.

Bäume und der weitere Horizont

Ein sehr arbeitsreicher Tag mit vielen technischen Herausforderungen. Da wünsche ich mir die kunsthandwerkliche Arbeit herbei, die aber in einigen Tagen auch wieder ansteht. Die Abwechslung von konzeptionellem Tun, kreativem Schaffen und sich wiederholender Routinearbeit ist für mich wichtig. Ohne die Bäume und die Beschäftigung mit ihrer Symbolik, Ästhetik und Energie würde mir auf dem Gebiet die Ausweichmöglichkeit und der weitere Horizont ein Stück weit fehlen.