Poetischer Laubwurf der herbstlichen Bäume

Beim Blick aus dem morgendlichen Fenster im 1. Stock haben sich die Gartenbäume erstmals fast blattlos gezeigt. Der Ginkgo und der Nashi-Birnenbaum haben ihre Herbstblätter noch am längsten gehalten. Gerade beim Ginkgo verlief das Abwerfen des Herbstlaubs ungewöhnlich langsam, erstreckte sich über bestimmt 3 Wochen. In früheren Jahren war das in wenigen Tagen abgeschlossen, wobei der letzte Rest meist ganz plötzlich von den Ästen hinuntersegelte, durch heftigen Wind nach einer kalten Nacht z. B. begünstigt. Diesen Moment hatte ich schon einmal beobachten dürfen und hatte damals bedauert, es nicht im Video festgehalten zu haben, weil das etwas Dramatisches an sich hat und die natürliche Notwendigkeit in einer sehr poetischen Form verkörpert.

Herbst-Winter-Arbeiten im Garten

Mit ganz schön viel Gartenarbeit war dieser Samstag ausgefüllt. Vor allem das immer opulenter sich auftürmende Herbstlaub unserer Gartenbäume hat einigen Aufwand erfordert, da es sich nicht nur auf Rasenflächen und Hecken, sondern auch auf dem Gehpfad, dem entleerten Wasserbecken und auf Überdachungen festsetzt. Vieles habe ich entfernt und zusammengetragen. Aber der Ginkgo sowie die Nashi-Birne haben ihr Laub noch nicht vollständig abgeworfen, so dass dieselbe Menge wie heute sicher noch in den kommenden Tagen nachkommen wird. Neben dem Laub habe ich auch die winterfesten Blumen und Stauden für unserer Pflanzgefäße vorm Haus eingepflanzt bzw. zuvor die einjährigen Blumen dort ausgepflanzt, entsorgt und frische Erde aufgefüllt. Das sieht jetzt ganz gut aus und wird sicher den Winter über ausreichen. Die vielen Pflanztöpfe und -tröge, deren Pflanzen nicht mehrjährig sind, habe ich ebenfalls entleert und gesäubert. Zumindest größtenteils, einige haben wir noch bepflanzt gelassen, weil die Blumen darin noch ganz frisch sind und schön blühen. Und die allerletzten Chilis habe ich ebenfalls geerntet. Die sind allerdings fast noch vollständig grün, bringen zwar schon Schärfe mit, werden sich aber etwas unschön mit den rot-gelben getrockneten Flocken der bisherigen Ernte mischen und damit das Chilipulver später etwas heller machen.

Zauberhaftes Herbstblätterlicht

Zumindest auf dem Rückweg von M. konnte ich am Nachmittag, als einmal für kurze Zeit die Sonne herauskam und diese fast unwirkliche Atmosphäre verbreitete, die etwas Zauberhaftes an sich hat, konnte ich die richtig schönen Eindrücke des Baumherbstes wahrnehmen. Vor allem die Reihe der Spitzahorne am Straßenrand, die seit der Pflanzung vor ca. 15 Jahren dort sehr dominante geworden sind, leuchtete im warmen Nachmittagslicht wunderbar in bräunlich-gelblich-rötlichen Tönen. Das Schöne dabei ist ja gerade die Helligkeit, die durch die Reflexion von den schon ganz undurchlässig und spröde gewordenen Herbstblättern abgeht. Ich hoffe, es wird bis zum Wochenende reichen. Dann könnten doch noch neue Herbstbilder entstehen, vielleicht ja auch schon früher, über Allerheiligen.

Endoktobererwartungen

Leider haben wir heute wieder wenig von den schönen Seiten des goldenen Oktobers wahrgenommen. Allerdings kann man nicht sagen, dass der Baumherbst mit seinen typischen Farben der sukzessive sich vom Grün zu Rot-Gelb-Braun-Tönen sich verändernden Baumblätter ganz ausgefallen wäre. Ansätze davon waren uns vergönnt, tageweise und an manchen Tagen zumindest stundenweise. Immer wenn der Hochnebel oder die Wolkendecke aufgebrochen ist und sporadisch oder über Stunden offenen Himmel offenlegte war diese unvergleichliche Herbstlicht zu sehen und über seine Wärme zu spüren, das die Herbstfarben erst zu dem machen, was sie so stark in unserem jahreszeitlichen Gedächtnis und unseren jahreszeitlichen Erwartungen verankert. Noch drei Tage Gelegenheit stehen uns dafür bevor. Und wer weiß, vielleicht gibt’s ja wieder ein Allerheiligen und Allerseelen, die beide von gleißendem Sonnenlicht erleuchtet werden. Auch das hatten wir schon, wenn nicht das allerdings häufigere nass-kalte und neblige Wetter an den beiden Tagen vorherrschte.

Ruhiger goldener Oktobersonntag

Nach dem Besuchsausflug gestern war der ruhige Sonntag heute willkommen. Auch wenn es viel nachzuholen und abzuarbeiten galt, konnten wir den Tag doch zur Rekreation nutzen. Ich freue mich vor allem, wenn ich am Sonntagsnachmittag wirklich einmal zum Lesen der Lektüre komme, die während der ganzen Arbeitswoche liegen bleiben muss. Darunter sind Historisches bzw. zeitgenössisch politisch Relevantes, aber auch meine Rudolf Steiner Texte, die gerade aus dem Spätwerk gegriffen immer wieder spannende Einblicke in diese zwar schon 100 Jahre zurückliegenden, aber nach wie vor höchst relevanten Gedankengebilde gewähren. Die herbstliche Baumlandschaft konnte ich heute leider nicht genießen, hoffe aber, die neue Woche und der Abschluss des Oktobers bietet dazu noch einige goldene Tage und eindrucksvolle Gelegenheiten.

Traditionsorte, biografische Erinnerungen und goldene Oktobertage

Das ganze bisherige Jahr waren die Gelegenheiten für Ausflüge, Ausstellungs- und Marktbesuche sehr rar gewesen. Einigem, was traditionell möglich war, standen ungünstige Bedingungen entgegen, anderes fand gar nicht mehr statt. Aber zuletzt haben wir dann doch einige z. T. unverhoffte Gelegenheiten wahrnehmen können. Unter anderem den Besuch des Traditionsmarktes, der nach 4 Jahren Pause erstmals wieder zum Leben erweckt worden war. Und auch auf dem heutigen Markt, der auf Plakaten mit dem Stichwort „Goldener Oktober“ beworben wurde, was bei dem lichten Wetter und der davon schon stärker herbstlich geprägten Baumlandschaft heute durchaus passend erschien, waren wir schon einige Male, aber zuletzt eben auch vor einigen Jahren. Es ist schön, trotz der Lücken und langen Pausen immer wieder vertraute Gesichter und Stände zu erblicken. Und auch Bekannten sind wir begegnet, in einer kleinen Stadt, die wir nur selten besuchen, mit denen uns aber ein herzliches Wohlwollen verbindet. Obwohl schon im benachbarten Bundesland liegend, steht uns dieser Ort näher als manches Ausflugs- und Einkaufsziel im eigenen Land. Die Fahrt hin und zurück gehört für uns immer zu dem Eindrücklichsten an den Ausflügen nach S. Denn am Flussufer entlang ist das einfach ein toller landschaftlicher Eindruck, der viele Erinnerungen aus der eigenen Biographie weckt und den reinen Landschaftseindruck damit symbolisch verstärkt. Vor allem erinnert S. an Ms Geburtsort und an wichtige Stationen der früheren Kindheit. Den Friedhof, auf dem Ms Mutter einmal beerdigt war, konnten wir auf dem Rückweg aber doch nicht mehr besuchen. Dafür wollen wir bei anderer Gelegenheit, mit mehr Zeit, noch einmal gesondert aufbrechen.

Neue Chancen auf goldene Oktobertage

Es war ein schon traditionell gewordener Ausflug heute, der zwar einem profanen Einkaufszweck diente, in der Familiengeschichte aber einen besonderen Stellenwert eingenommen hat. Insofern war ich froh, zusammen mit M. wieder dorthin zu fahren und notwendige Dinge zu erledigen. Allein die Hin- und Rückfahrt hat etwas, was mit innerfamiliärer Kommunikation zu tun hat. Aber auch die weitere Region kann durch diese Fahrten wieder in Erinnerung gerufen werden. Es ist eben nicht nur die romantische Fahrt über Land und durch Waldlandschaften, die reizvoll wirken können. Manchmal ist es einfach die Anknüpfung an langjährige Erfahrungen und Gewohnheiten, die anregend wirken können. Nebenbei habe ich heute erstmals bemerkt, dass der Baumherbst tatsächlich angekommen ist. Denn verbreitet waren herbstlich gefärbte Baumkronen zu sehen, in einer Dominanz, die deutlich für den Herbst spricht. Irgendwann ist das Laubgrün eben quantitativ und dann auch in der Wahrnehmung unterlegen und wird von den Braun-Rot-Gelb-Tönen des Baumherbstes überlagert. Wäre schon, wenn nächste Woche tatsächlich noch einmal eine Wärmeperiode beginnt. Dann könnte doch noch etwas aus dem goldenen Oktober werden, der nur mit trockenen Abschnitten eine Chance hat.

Bunte Jahreszeitenwundertüte

Kein Wetter fürs Fotografieren. So erfüllt sich mein Wunsch nach einem goldenen Oktober wohl doch nicht, obwohl es einige Tag Anfang des Monats danach aussah. Schade, denn damit werden auch die avisierten Herbstlaub-Fotografien wohl nichts werden. Wenn es nämlich so viel regnet und dann über Nacht frostige Temperaturen eintreten, fallen die Blätter häufig gleich von den Bäumen, ohne zuvor zu trocknen und das Grün zu verlieren. Verrottete Baumblätter sind so in den Vorjahren häufig im Oktober zu sehen gewesen, seltener die typischen ausgetrockneten und vom Chlorophyll befreiten Herbstblätter mit den braun-gelb-roten Farbtönen. Aber noch stehen zwei Drittel des Monats bevor. Vielleicht erleben wir noch eine positive Jahreszeitenwundertüte.

Hoffnungen auf den goldenen Oktober

Den Wetterbericht hatte ich zuletzt ganz anders interpretiert. Aber in unserer Region scheint es das Wetter ausnahmsweise in diesem Jahr einmal besser zu meinen als erwartet. Jedenfalls hatten wir erstaunlich viel Sonne, noch etwas mehr als gestern schon. Das ist natürlich gut für meine späten Gemüsepflanzen, v. a. die Chilis, die zwar schon eine Reihe von Schoten haben reifen lassen. Aber gerade die Pflanzen mit den meisten Schoten sind noch nicht so weit, tragen zwar viele Früchte, die aber nicht richtig wachsen und erst recht nicht ausreifen wollen. So viel Sonnenlicht ist da natürlich förderlich und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass daraus noch etwas wird. Für die Bäume hat das schöne Oktoberwetter zwar keine aufbauenden Funktionen mehr. Aber wir könnten dank der Sonne noch zu einem goldenen Oktober kommen und echte herbstliche Laubfärbung erleben. Dann könnte ich nach Jahren auch wieder dazu kommen, mein fotografisches Portfolio im Bereich der Baumherbstfotografien zu erweitern. Um in dem Motivbereich wirklich neue und gute Ergebnisse erzielen zu können, bedarf es schon einer stabilen herbstlichen Wetterlage. Wir dürfen gespannt bleiben.

Herbstliche Kompensationen

Während dieser extrem ungemütlichen Tage fast ohne Licht und mit wenig Wärme bin ich stimmungsmäßig der Weihnachtszeit schon näher als dem Sommer. Dabei liegen die sehr sonnenreichen und auch warmen Spätsommertag gerade erst hinter uns. Mein Bedürfnis nach symbolischer Kompensation des fehlenden jahreszeitlichen Naturerlebnisses wächst jedenfalls. Und abgesehen von dem möglichen Trödelmarktbesuch am Wochenende fällt mir auch nicht mehr sehr vieles ein, was mich nach draußen zieht. Ein schöner Baumherbst mit typischem Herbstlaub im Rahmen eines goldenen Oktobers könnte so eine Attraktion sein. Ich hoffe, dass wir zumindest Ansätze davon noch erleben. Aber wenn nicht, kann die Zeit der Baumsymbole und Symbolbäume gerne auch schon etwas früher präsent sein. Etwa in Form einer vorgezogenen gefühlten Weihnachtszeit.

Jahreszeitliche Kompensationen, die guttun

Schon in den Vorjahren war dieses zu beobachten, dass gerade in dieser Zeit des jahreszeitlichen Übergangs vom Sommer in den Herbst die Arbeitsintensität und -dichte größer wird. Quasi als Vorbereitung auf die ohnehin geschäftige und immer zu knapp bemessene Vorweihnachtszeit. Das ist eigentümlich, irgendwie unerklärlich, aber auch förderlich. Denn die Tendenz, dass man sich in dieser Jahreszeit eher wieder nach drinnen zurückzieht, sich nur noch eingeschränkt draußen aufhält und sich damit auch die Art der Aktivitäten verlagert, hat den Vorteil besserer Konzentration und Fokussierung. Deshalb finde ich diese Kombination ziemlich anregend, sie fördert gerade kreative Vorhaben, aber auch technisch anspruchsvolle Projekte, weil immer weniger von außen Kommendes ablenkt und eine echte Vertiefung damit wahrscheinlicher und leichter wird. Ich hoffe, dass vor allem diese Qualitäten den Herbst bestimmen werden, nicht so sehr seine melancholischen Seiten, die zwar Innerlichkeit in ähnlicher Form befördern, aber auch Wirkungen anderer, nicht unbedingt positiver Art mit sich bringen kann. Wenn wir in diesem Jahr einen Baumherbst mit warmen Farben, und auch möglichst langanhaltend und als solcher erkennbar, erleben dürfen, dann bin ich mit dem vegetabilen und naturästhetischen Verlauf des Jahres insgesamt versöhnt. Dieser immerhin ca. zwei Wochen anhaltende Altweibersommer, den wir von seiner schönen Seite erleben durften, hat schon ein Stück weit für das Wetter- und Klimadesaster des bisherigen Jahres entschädigt. Ein goldener Oktober könnte diese Kompensation deutlicher ausfallen lassen.

Den selten gewordenen Blätterherbst festhalten

Das Wetter ist jetzt wirklich Indian Summer like. Zuletzt hätten wir darauf schon gar nicht mehr gehofft. Aber das tut jetzt auch gut, zumal bei der Witterung auch gute Aussicht auf einen farbenfrohen Blätterherbst besteht. Denn diese Abfolge von kühlen Nächten und ziemlich sonnenreichen Tagen befördert die typische Herbstfärbung der Baumkronen. Ich hoffe, in diesem Jahr endlich wieder Gelegenheit zu haben, den Herbst aus der Perspektive der Blattfärbung bei den Bäumen auch fotografisch festhalten zu können. Diese früher so häufig verfolgten Motive habe ich in den letzten Jahren sehr vernachlässigt. Vielleicht weil ich mich in die traurige Beobachtung eines Verschwindens der Jahreszeiten vertieft hatte. Aber wenn es einmal erfreuliche Abweichungen oder eine zeitweilige Rückkehr zum Gewohnten gibt, kann ich das ja erst recht auch versuchen festzuhalten.

Vom Vorzug deutlicher Jahreszeiten

Es ist schön, dass es jetzt, an solchen Tagen wie heute, doch noch Anflüge von Spätsommer gibt, oder genauer dieser unvergleichlichen Übergangszeit zwischen Spätsommer und Frühherbst. Ich hatte schon die Befürchtung, dass das ganz ausfällt und in einen ungemütlichen Oktober übergeht. Aber der heutige Tag hat mich doch wieder zuversichtlich gestimmt, dass wir das warme Licht dieser Tage und die Vorboten eines bunten Blätterherbstes erleben dürfen, wenn auch nur tage- und phasenweise. Anzeichen von Herbst zeigen jetzt ansatzweise schon verschiedene Baumarten und -gehölze. Auch unsere Weinreben mit den langen Trieben sind schon zum Teil herbstlich gefärbt, andere Blätter noch überwiegend grün. Schön, diesen Übergang über einen längeren Zeitraum beobachten und die Jahreszeit so deutlicher wahrnehmen zu können.

In Erwartung eines typischen Altweibersommers

Jetzt, wo ich das Brennholzmachen der nächsten beiden Tage vorbereite, fällt mir auf, dass das Wetter genau wie beim selben Vorjahresereignis ist. Sehr heiß, lichtreich und Schweiß treibend. Im letzten Jahr hatte ich diese Arbeit aber schon früher erledigt. Für Ende August ist der nachgeholte Hochsommer doch eher untypisch. Insgesamt bin ich aber froh, dass er doch noch gekommen ist und wohl auch noch länger anhält. Ein Übergang in einen wirklich warmen und sonnigen Altweibersommer, das ist doch das Beste, was wir jetzt erwarten können. Hoffentlich diesmal auch mit wirklicher Herbstfärbung der Bäume, mit einem herbsttypischen Farbenbild in den Blätterkronen, das so häufig zuletzt einfach ausgefallen war.

Wenn der Blätterherbst ins Wasser fällt

In Annäherung an Allerheiligen präsentiert sich das Wetter dauerhaft passend. Nur haben wir so unangenehm nass-kalte Witterung sonst eben rund um Allerheiligen erlebt. Jetzt aber hält es schon eine Woche mindestens an und soll wohl noch mindestens eine weitere Woche so bleiben. Der Blätterherbst fällt damit für unsere Wahrnehmung fast komplett flach. Zum einen, weil man kaum noch vor die Tür kann und so auch keine jahreszeitlichen Eindrücke des Baumherbstes sammeln kann. Aber natürlich auch, weil das Licht fehlt, das den in Richtung der Rot-Braun-Töne gehenden Blättern ihre Farbigkeit verleiht. Bei so viel Regen gehen bei vielen Bäumen die Blätter auch gleich in ein Tiefbraun-Schwarz über und verrotten sehr schnell. Manchmal verlieren Bäume innerhalb weniger Tage ihr gesamtes Laub. Da ist dann nichts mit Indian Summer und herbstlich warmen Farbeindrücken. Den Menschen entgeht damit ein wichtiger jahreszeitlicher Eindruck, von der verpassten Gelegenheit der späten Früchte einmal abgesehen, doch noch zur Reife zu gelangen. Diese Gelegenheit fällt dann häufig ins Wasser. Ich hoffe, dass meine so schön ausgewachsenen Glockenchilis wenigstens noch zum Teil reif werden, damit die Pflanz- und Aufzuchtarbeit für das Gemüse während des Sommers nicht ganz umsonst gewesen ist.

Ausgewogener Herbstarbeitstag

Der Samstag war ebenso arbeitsintensiv wie ausgewogen. Das fing bei der Witterung an, die im Tagesverlauf eine gute Mischung aus kühlem Start und wärmendem und lichtreichem Nachmittag bot und hatte auch eine Entsprechung in der abwechslungsreichen Arbeit, die sich zum Teil im Garten bei Kunsthandwerk und Gartenarbeit, teils drinnen bei Projekt- und Kommunikationsarbeit abspielte. Eigentlich eine ausgewogene Mischung, die ganz nach meinem Geschmack ist und super in diese Herbstzeit, insbesondere am Wochenende passt. Morgen steht dann die biografische Arbeit und die Kommunikation wieder mehr im Vordergrund. Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen für mich aber die Anzeichen des Herbstes, wie sie sich im herbstlichen Erscheinungsbild der Bäume, ihrer Blätter und Früchte, manifestieren, auch Thema sein können. Vielleicht in Form fotografischer Reihen, vielleicht aber auch wieder beim Ernten der letzten Baum- und Gemüsefrüchte.

Esskastanien und letzte Baumerträge

Immerhin gibt’s jetzt auch noch einige Esskastanien. Die kleinen Bäumchen auf unserem Bienenhausgrundstück sind allerdings noch nicht sehr ergiebig, so hält sich der Ertrag wie im letzten Jahr schon in Grenzen. Dennoch gehören die Kastanien irgendwo zu unserer traditionellen Vorstellung vom Baumherbst. Deshalb zählt für uns vor allem, dass es überhaupt welche gibt. Und sogleich konkurrieren wieder verschiedene favorisierte Methoden, sie zu garen: Mit dem Bunsenbrenner in einer feuerfesten Schale, durch Kochen in Wasser oder gar in der Mikrowelle. Die ursprüngliche Methode mit Feuer ist natürlich immer noch die beste, was den Geschmack der Kastanien angeht, nur ist sie eben aufwändig, so dass wir zwischendurch auch auf die moderatere Kochmethode zurückgreifen. Mal sehen, was der Oktober von den Kastanie und Walnüssen einmal abgesehen, sonst noch für letzte Baumerträge mit sich bringt.

Feiertag, Kontemplation, kreatives Arbeiten

Auch wenn man ihn kurz nach dem Wochenbeginn nicht erwartet, war der Feiertag heute doch willkommen. Es ging uns allen so, dass wir die Erholungswirkung des Tages gerne in Anspruch genommen haben. Wie wenn die Witterungsumschwünge und die Dynamik und Wechselhaftigkeit der Aktivität und Aufgabendichte sich in dieser Lücke perfekt ineinanderfügen würden. Diese geschenkte Zeit habe ich v. a. dazu genutzt, das terminierte biografische Illustrationsprojekt voranzubringen, bei dem noch viel zu tun ist. Deshalb war es gut, einmal längere Zeit am Stück daran arbeiten zu können. Und die vielen Reminiszenzen, die bei dieser Arbeit sich entwickeln und verselbständigen passten natürlich auch wunderbar zu einem Feiertag. Nicht immer ist es so einfach, sich darauf mit einer gewissen Muße einzulassen. Jetzt im Herbst wünsche ich mir mehr solche Kontemplationsphasen, weil kreatives Arbeiten insbesondere an der eigenen Biografie und den eigenen Schwerpunktthemen in solchen Phasen fruchtbarer ist. Eine Linie innerhalb dessen sind die Fotografien rund um den Baum- und Blätterherbst, in dem sich für mich die Jahreszeit erst eigentlich manifestiert. Ich hoffe, er wird sich in möglichst erkennbarer und typischer Form auch zeigen, und dass ich es schaffe, ihn in seiner diesjährigen Erscheinung anhand von Fotografien einzufangen und daraus etwas übergeordnet symbolisch Bedeutsames zu machen.

Eindrücklicher Blätterherbst vs. verschwindende Jahreszeit

Mit dem Start in den Oktober ist der Herbst deutlich spürbar. Auch wenn richtig warme, fast hochsommerliche Tage noch kommen werden, die den Oktober gleich mal golden werden lassen. Der Blätterfall im Garten hat aber noch nicht begonnen, deshalb wird das Goldene eher von der Sonne und dem Licht herrühren. Und dann bleibt es spannend zu beobachten, in welcher Weise die Blätter dieses Jahr fallen. Über eine längere Spanne und mit sukzessiver Verfärbung der Blätter verbunden – das nenne ich dann einen echten Blätterherbst. Oder quasi über Nacht – solche Baumherbste haben wir häufig erlebt. An einem Tag sind die Blätter noch am Baum und satt grün. Am nächsten sind sie erfroren und fallen plötzlich ab. Oft gibt’s dazu Varianten, in den dieser Vorgang sich dann über einige wenige Tage erstreckt, aber auch dann mit wenig anregenden Eindrücken verbunden. Es ist ja gerade die Färbung der Blätter in Richtung von Braun-, Gelb- und Rottönen und die Reflektion dieser Farben im Herbstlicht, das diese erste richtig zu Leuchten bringt, die uns den Herbst im Spiegel der Baumerscheinungen so deutlich erkennbar macht. Wenn das ausfällt, fehlt etwas und ein weiteres Stück jahreszeitlichen Bewusstseins, des Bewusstseins für die typischen Erscheinungen der jeweiligen Jahreszeit, geht uns verloren. Ich hoffe, es ist uns vergönnt, die Vorzüge der gemäßigten Breiten in möglichst typischer Form weiterhin erleben zu können. Das wird nur seltener und schwieriger, wenn die Wetterextreme und der nicht mehr zu leugnende globale Klimawandel ihre bekannten Kapriolen schlagen.

Herbsteindrücke und Transformationsgedanken

In diesen trüben Tagen, die für mich eine besondere biografisch bedingte Bedeutung haben, freue ich mich über die kleinen Erfolge und einfach Dinge, die gelingen, während sie meistens nicht funktionieren oder man die Hoffnung auf Funktionieren schon fast aufgegeben hat. Es ist ein Merkmal unserer als krisenhaft wahrgenommenen Zeitumstände, dass viele zunächst einmal ans mögliche Scheitern denken. Und es ist meine Skorpion-Natur, die gerade in solchen Situationen die transformationsfähigen Optionen ins Auge fasst und in der vermeintlichen Tiefphase die Chance zum Neuaufbruch, zur Umwälzung sieht. Das ist bei so viel deprimierendem Gegenwind wie zurzeit nicht gerade leicht zu verfolgen, ich bemühe mich aber. Auch etwas davon abzustrahlen, damit wieder mehr Bewegung und zukunftsorientierte Zuversicht in die Kommunikationen einfließt. Die Vanitas-Symbolik der Herbstfotografien der letzten Wochen, die ich heute in die verschiedenen Microstock-Portfolios eingepflegt habe, versuche ich zum Anlass zu nehmen, dieses gedankliche Umschalten zunächst für mich selbst möglich zu machen.

Neue Facetten des Baumherbstes entdeckt

Auch heute hatten mich wieder viele kreative Arbeiten im Griff, und dennoch bin ich am Nachmittag dazu gekommen, erneut die letzten Herbstblätterbilder weiter zu bearbeiten, um eine Auswahl für die Microstock-Portfolios daraus zu gewinnen. Ganz durch bin ich noch nicht, denn das Verschlagworten und Bezeichnen macht immer recht viel Zeitaufwand. Aber in den nächsten Tagen werde ich in meine diversen Portfolios hochladen bzw. zur Prüfung einreichen können. Und ich kann mir gut vorstellen, dass einiges davon Resonanz finden wird. Wahrscheinlich eher im nächsten Jahr, da jetzt schon alles auf die Weihnachtszeit ausgerichtet ist und der Herbst sich bereits im Übergang zum Winter befindet. Da sind die Herbstfarben im Spiegle des Baumlaubs nicht mehr wirklich das Hauptthema. Aber eine Lücke konnte ich in diesem Herbst in einem bisher eher dünn ausgearbeiteten Motivfeld schließen. Denn bei Durchsicht meiner Übersichtsliste bisheriger Einreichungen fällt mir auf, dass Baumherbstfotografien stark unterrepräsentiert sind. Der Perspektivenwechsel weg von der reinen Nahaufnahme zu eher weitwinkligen Einstellungen hat sich gelohnt, da bestimmte Facetten des Baumherbstes nur so überhaupt erfasst werden können.

Stabilisierende Herbsterfahrung

Heute geht ein extrem warmer Oktober zu Ende, der zudem viele sonnenreiche Tage hatte. Wohl einer der, wenn nicht der wärmste Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Gut daran ist, dass wir rein ästhetisch den Eintrag eines echten Goldenen Oktobers gewinnen konnten und ich endlich zum Fotografieren gekommen bin, was in den letzten Jahren während des Herbstes nicht funktioniert hat, auch weil es einen richtigen Blätterherbst lange nicht mehr gab. Ich begrüße es immer, wenn wir die Möglichkeit haben, eine Jahreszeit in einer typischen Weise aufzunehmen und damit bewusster wahrnehmen. Das wirkt dem gefühlten Verschwinden der Jahreszeiten entgegen und vermittelt ein Stück Normalität, das sonst fast vollständig verloren scheint. So kann ökologische Normalität im Sinne des früher Gewohnten auch zur psychischen und kulturellen Stabilisierung beitragen.

Neue Herbstblätterimpressionen

Das konnte ich doch nicht auslassen, und heute hatte ich Gelegenheit, die misslungenen Herbstlaubfotografien von letzter Woche in einem zweiten Anlauf zu wiederholen. Eine echte Wiederholung wurde es nicht, auch da das Laub inzwischen stärker eingetrocknet ist. Aber die etwas anderen Lichtverhältnisse und die Umstellungen in den Einstellungen sowie neue Bildideen haben sogar einen Fortschritt gebracht. So konnte ich eine ganze Reihe interessanter und technisch einwandfreier Aufnahmen realisieren, die tatsächlich den Eindruck des Blätterherbstes in seiner Intensität zum Ausdruck bringen:

Baumherbstblätterimpression 2022 IV
Baumherbstblätterimpression 2022 V
Baumherbstblätterimpression 2022 VI
Baumherbstblätterimpression 2022 VII
Baumherbstblätterimpression 2022 VIII

Verzögerter Blätterherbst

Tagsüber sind die Temperaturen zwar absolut selten für die Jahreszeit, aber über Nacht kühlt es dann doch empfindlich ab, so dass der Herbst nicht unsichtbar geworden ist. Interessant ist, dass jetzt Ende Oktober viele Bäume ihr Laub noch nicht abgeworfen, teilweise gar noch nicht einmal herbstlich umgefärbt haben. Auch das zeugt von dem ungewöhnlichen jahreszeitlichen Verlauf und das insgesamt sehr viele höhere Temperaturniveau in unserer Zeit. Gut am verzögerten Herbst ist allerdings, dass ich so meine Foto-Tour vom letzten Wochenende wiederholen kann, um die verwackelten Aufnahmen des Herbstlaubs durch gestochen scharfe zu ersetzen. Ich hoffe, die Impressionen und speziellen Blatt-Hintergrund-Bilder lassen sich in der zuletzt so fasziniert wahrgenommenen Form erneut ins Bild setzen.

Neuentdeckung des Baumherbstes

Der Herbstfall der Blätter ist noch nicht abgeschlossen. Manche Arten lassen sich da mehr Zeit und bei manchen erstreckt sich der Prozess über einen längeren Zeitraum. Gut so, denn so besteht die Chance, dass ich die Fotoexkursion vom letzten Wochenende nochmal wiederhole. Leider waren die Belichtungsbedingungen nicht so günstig, weswegen der Großteil der motivisch durchweg spannenden Aufnahmen verwackelt ausfiel. Das ist jammerschade, aber da die Eindrücke des Blätterherbstes, wie sie sich auf diesen von Herbstblättern übersäten Stämmen am Wegesrand einstellen, so überzeugend wirken, wiederhole ich diese Reihe gerne noch einmal und sorge dann für kürzere Belichtungszeiten, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Wie so oft schon im Zusammenhang mit meinen Weihnachtsfotografien war diese Situation der Herbstblätter für mich eine Entdeckung, die gegenüber früheren motivischen Umsetzungen des Baumherbstthemas eine echte Variation darstellt und sich lohnt weiterverfolgt zu werden.

Verdichtete Baumherbstblätterimpressionen

Nun habe ich doch noch einen richtigen Zeitpunkt zum Festhalten des Blätterherbstes erwischt. Gestern während der Gartenarbeit war es an den Gartenbäumen schon ablesbar, dass es genau diese Tage sind, in denen sich die herbstliche Laubfärbung am farbenfrohesten zeigt und in denen gleichzeitig die meisten Blätter sich von den Zweigen lösen. Bei unserer Nashi-Birne ist das größtenteils schon passiert, ebenso bei den Gleditschien. Aber bei den Feigenbäumen und dem Ginkgo steht dieses Herbstereignis noch bevor. Einige Tage weht der Wind nur kleine Teile der Kronenblätterdachs weg. Aber dann, an einem Tag mit viel Wind, geschieht das sehr schnell und so, dass in kurzer Zeit das ganze Blattkleid zum Boden segelt und dort einen gehäuften Teppich gelblich oder bräunlich verfärbter Blätter hinterlässt. Auf dem Lieblingsweg heute war dieser Entblätterungsprozess schon stärker ausgeprägt zu beobachten. Besonders eindrücklich fand ich das auf den am Wegesrand aufgehäuften Brennholzlos-Stämmen niedergefallene Herbstlaub, das sich mit den nassen und teils schon verwitterten Stammoberflächen zu wirklich herbstlichen Impressionen vermischt.

Baumherbstblätterimpression 2022 I
Baumherbstblätterimpression 2022 II
Baumherbstblätterimpression 2022 III

Herbstliche Gartenarbeit und ein fast verpasster Blätterherbst

Bei der vielen Routinearbeit während der Woche ist mir der Baumherbst fast schon entgangen. Bei der Arbeit mit den Kübelpflanzen rund ums Haus und im Garten sah ich mich aber am Nachmittag riesigen Herbstblätteransammlungen gegenüber, die zusammengetragen und in der Komposttonne entsorgt werden mussten. Natürlich vergeht das Laub gerade bei dieser feuchten Witterung sehr schnell. Aber das Argument, dass z. B. der Rasen auch Luft zum Atmen braucht, ist nicht von der Hand zu weisen. Und wenn man die Blätterdecke einfach liegen lässt und die Arbeit allein den Mikroorganismen, Pilzen und Würmern überlässt, wird das bald zu einem Verfilzen und Vermoosen der Rasenflächen führen. Und auch die offen liegende Erde bekommt für lange Zeit ein wenig einladendes Aussehen. Dann ist es einfach besser, den Großteil des Laubs aufzusammeln und zu kompostieren. Zwischendurch bleibt ohnehin noch genug liegen, das man so kleinteilig nicht auch noch erfassen kann. Das kann die Bodenqualität dann nach dem Verrotten ein wenig verbessern. Leider habe ich von dieser Gartenarbeit abgesehen in diesem Jahr nicht so viel vom Blätterherbst gehabt. Ich hoffe, morgen endlich einmal einen Spaziergang mit genau dem Fokus machen zu können. Ein Vorzug immerhin der in diesem Jahr später eingesetzten Blüte und dann auch Fruchtreife ist, dass wir jetzt noch die letzten Früchte ernten können. Der Feigenbaum hat nach vielen enttäuschenden und schwachen Jahren in diesem Sommer endlich zu sich gefunden und seither erstaunlich viele Feigen hervorgebracht, die in den letzten Wochen vermehrt geerntet werden konnte. Auch das unterscheidet sich vom Gewohnten, denn der Höhepunkt bei der Feigenernte war sonst im Verlauf des Hochsommers. Aber bei diesen Witterungskapriolen darf man sich eben über nichts mehr wundern.

Letztes Herbstlaub

Bei den wiederholt frostigen Nächten sahen sich jetzt auch die zähesten Bäume gezwungen, den Rest ihres Laubs abzuwerfen. Nun steht auch unser Nashi-Birnenbaum ganz kahl da. Und der Rasen und die Pflanzflächen sind schon wieder mit Herbstlaub bedeckt. Eine Arbeit fürs Wochenende, zusammen mit dem Ausgraben der letzten noch in der Erde verbliebenen Wurzeln von Stauden, die uns im Sommer so viel Freude gemacht haben. Dann haben wir die aktive Gartensaison wohl endgültig abgeschlossen und können uns ganz der Vorbereitung der Adventszeit mit den vielen ebenfalls vegetabilen Gestaltungen widmen.

Die Illustration des Baumherbstes übergehen

Schade, dass die nächsten Tage verregnet sein sollen. Denn andernfalls hätte ich die letzte Gelegenheit gerne genutzt, den gerade erst sichtbar gewordenen Blätterherbst fotografisch festzuhalten. In dem Motivfeld bin ich länger nicht unterwegs gewesen, so dass ich es gerne einmal wieder ausgeweitet hätte. Allerdings befürchte ich, mit der Illustration des diesjährigen Baumherbstes wird es nichts mehr. Die Chance auf atmosphärische Bereicherungen in der Adventszeit ist da schon realistischer. Und darüber reden wir intern auch schon regelmäßig. So werden zu den zahlreichen schönen Möglichkeiten, die Weihnachtszeit auszugestalten, sicher noch weitere neue hinzukommen. Eines davon ist ein großformatiger Leinwanddruck, der eines meiner letztjährigen Weihnachtsmotive aufgreift. Das wird dann eine Art Eigenzitat.

Spärliche Farbenspiele der Baumlandschaft

Die Landschaftsstimmung ist zwar schon herbstlich, aber das vermittelt sich noch nicht über die optischen Eindrücke. Denn Herbstlaub ist erst sporadisch zu sehen, vornehmlich bei den Hartriegelsträucher, der Blätter zwischen Bräunlich und Dunkelviolett changieren. Sonst ist alles noch in ein sattes Dunkelgrün getaucht. Wenige Akzente sind auch bei den Baumfrüchten zu sehen. Die Pfaffenhütchen strahlen ihr Rosa der Fruchtkapseln ab, aber sehr dominant ist dieser Eindruck in diesem Jahr nicht. Spannend wird’s bei den Pfaffenhütchen ohnehin erst in einigen Wochen, wenn die Hütchen aufbrechen und unter dem Rosa die knallorangenen Samen zum Vorschein kommen. Das gehört für mich zu den farbstärksten Kontrasteindrücken, die man in unserer hiesigen Baumlandschaft überhaupt finden kann. Die Hagebutten leuchten natürlich auch schon schön, und werden es noch lange tun, u. U. bis ins neue Jahr hinein, bis sie dann allmählich braun bis schwarz werden und irgendwann im späten Winter ganz abfallen. Der Hartriegel ist voll mit seinen schwarzen Fruchtständen, die sich schön zu dem herbstlich verfärbten Laub ergänzen. Auf die richtig eindrucksvollen Blattfarben müssen wir noch warten.

Strohblumenbäumchen

Allerheiligen konnte ich, trotz vieler Punkte auf dem Aufgabenplan, insgesamt doch kontemplativ gestalten. Das ist mir bei Feiertagen generell wichtig, bei diesem aber besonders. So war unter den aktuellen Sicherheitsauflagen auch nach längerem ein Gottesdienstbesuch anlässlich des Feiertags möglich. Und am Nachmittag konnte ich einen der Texte Rudolf Steiners bzw. Vortragsmitschriften desselben erneut lesen, die ich mit der Bedeutung des Feiertags in Verbindung bringe und die bei jeder Lektüre neue Bedeutungsinhalte offenbaren – wie das bei den Texten dieses Autors ja eigentlich immer der Fall ist. Und dann hatte ich auch noch Gelegenheit, die über Monate gesammelten, aussortierten, getrockneten und kürzlich auf Stäbe applizierten Strohblumen zu zwei Sträußen zu arrangieren. Ein kreatives Vorhaben, das ich in den drei letzten Jahren schon durchführen konnte. Diesmal sind es also zwei geworden, ein leichterer, überschaubarer, mit nicht ganz so vielen Blüten und einer, in den ich den Großteil der übrigen Blüten in einem Farbspektrum von orangerot bis lachsrot einbinden konnte. Diesen größeren, opulenteren habe ich diesmal nicht geometrisch gleichmäßig arrangiert, sondern mit unregelmäßigen Oberflächentiefe, verschieden langen Stängeln. Im Ergebnis ist etwas entstanden, das mich an ein kleines Herbstbäumchen erinnert, zumal das Arrangement die Form einer Baumkrone angenommen hat und die Farben dem Farbenspektrum entsprechen, das man typischerweise vom Herbstlaub der Bäume kennt. Ein geeignetes Trägergefäß werde ich noch finden müssen. Aber diese Baumform für einen Strohblumenstrauß macht ihn besonders und wird uns sicher in den Wochen vor Beginn der Adventszeit und sicher auch wieder im nächsten Jahr den Herbst ein Stück weit mehr präsent halten.