Weiße und grüne Frühlingszeichen

Schön, dass sich die Sonne in den April hinübergerettet hat und uns der Frühling erkennbar entgegentritt. Heute haben es mir die immer noch in voller Blüte stehenden Schlehdornhecken mit ihrem strahlenden Weiß angetan. Und die zwar unauffälligeren, aber in ihrer filigranen Form einzigartigen Blüten des Spitzahorns. Aber ich konnte auch bei der immer gleichen Mittagsrunde interessante Oberflächenstrukturen entdecken, die mein Portfolio fotografischer Hintergründe und Texturen erweitern.

Spitzahornblütenzweig

Wenn der Frühling sich anbahnt

Ich bin ganz zuversichtlich, dass der Frühling sich bald durchgesetzt hat. Das konstante Licht, die kühlen Nächte und immer wärmer werdenden Tage. Die wachsende Zahl der Baum- und Straucharten, die Blütenknospen ansetzen und sie teilweise schon geöffnet haben. Da tastet sich die Vegetation an den Frühling heran und wartet nur noch auf mehr Sicherheit, um es wagen zu können und damit das Blühen, Grünen und Fruchten auch einigermaßen gefahrlos sich entwickeln kann. Für uns Menschen ist das ohnehin das Aufbauendste und Wichtigste, was uns in diesen Tagen geschehen kann, die so ungewohnt und lähmend von verordneter Bewegungseinschränkung geprägt sind. Immerhin isolierte Exkursionen sind möglich, so dass die Zeichen des Frühlings nicht an niemandem, der sich bewegen kann, vorübergehe müssen.

Aktivitätsvermeidung

Immer mehr Veranstaltungen werden wegen der Viruspandemie abgesagt. Und die Menschen scheinen im Alltag zunehmend vorsichtig überall, wo es zu dichteren Ansammlungen kommen könnte, auch in Gebieten, zu denen das Virus noch nicht vorgedrungen ist. Das hat sich zu einer Art Generalverdacht und Grundsatzbefürchtung ausgewachsen, die ungeahnte Aktivitätsvermeidungen nach sich zieht. Ich versuche, diese Zeit produktiv und möglichst kreativ zu nutzen, bis sich wieder mehr Entspannung erkennbar macht. Und dazu gehören auch ausgedehnte Exkursionen durch die nahe Baumlandschaft, die bei garantiert fehlenden Massenansammlungen möglich sind. Auf die wieder schöneren, hellen und sonnigen Tage, auf die ersten Anzeichen des Baumfrühlings und die Möglichkeit, ihn fotografisch festzuhalten, freue ich mich jetzt schon und hoffe, der Frühling wird bald spürbar sein.

Den Baumfrühling wahrnehmen können

Der Sonntag war wieder zu kurz, so dass er nicht wirklich den Ruhepunkt der Woche ausmachen konnte. Und so vieles steht auf dem Plan, dass es an den kommenden Wochenenden, von den Werktagen ganz abgesehen, vermutlich nicht geruhsamer zugehen kann. Ich hoffe aber dennoch, dass wir den Baumfrühling in uns aufnehmen und das Belebende für uns selbst nutzen können, was die vegetative Natur uns in dieser Zeit entgegenstrahlt. Das wirkt im günstigsten Fall ansteckend. Und so wünsche ich mir, dass wir auch die grundlegende Aufmerksamkeit aufbringen können, die für dieses Wahrnehmen und Aneignen Voraussetzung ist.

Frühlingspläne

Ein guter Schritt vorwärts mit meiner technischen Arbeit. Das ist gut, weil dann wieder mehr Freiraum für das Kreative bleibt, das die Kür bei jedem Projekt darstellt. Und mit einigem formalen Ballast hinter mir ist es auch einfacher, die nächste Holzarbeit mit Vorfreude auf den Frühling zu beginnen. Vielleicht dann während der Feinarbeit auch mit wärmenden Sonnenstrahlen im Rücken. Wenn die Wetterbesserung anhält, fasse ich außerdem fürs Wochenende den Rückschnitt des Maulbeerbaums ins Auge. Das ist eine umfangreiche Arbeit, die anhaltende Sonne voraussetzt.

Kreativität und Baumfrühling

Erste Andeutungen eines dem Vorfrühling angemessenen Wetters. Zumindest zeitweise Sonne, wenn auch noch ziemlich kühl. Dennoch spürt man die Chance, dass nach einer Übergangszeit die Vegetation den Aufbruch in die neue Jahreszeit wagen könnte. Wenn das mit den letzten Wochen vor Ostern zusammenfällt, wäre das Wünschenswerte doch wieder hergestellt, auch wenn man diesen März bisher vergessen kann. Ich nutze wie immer die positiven Seiten solcher Wetterkapriolen und vertiefe mich in die schwierigen technischen Aufgaben, deren Lösung künftiges Arbeiten leichter macht. Und mit dem Baumfrühling kann dann auch in der Projektarbeit die Kreativität wieder ihren Platz einnehmen.

Baumfrühling mit Sommerfeeling

Dieser Baumfrühling ist wieder anders als die meisten gewohnten. Eigentlich hat er für mich mit der jetzt erst sichtbaren, aber umso üppigeren Blüte des Spitzahorns gerade begonnen. Das Gelbgrün der wie Laub aus der Entfernung wirkenden Ahornblütenstände ist dieses Jahr bestechend und setzt eindrucksvolle Akzente in der ansonsten noch nicht so farbenfrohen Baumlandschaft. Gut ist auch, dass jetzt, bei so schönem Wetter, auch die Bienen damit eine ergiebige Anflugstation finden. Gleichzeitig erinnerte dieser Baumfrühlingstag aber stark an Sommer. Nicht nur wegen der sicher schon sommerlichen zu nennenden Temperaturen. Auch das Licht, die irgendwie zwischen Leichtigkeit und Zeitlosigkeit schwebende Atmosphäre vermittelte den Eindruck von Sommer. Als ob wir schon einige Monate warmer Witterung hinter uns hätte und dies nur ein besonders ausgeglichenes Beispiel eines Sommertags gewesen wäre. Dabei sahen sich die meisten Menschen überrascht und sich wundernd erfreut über diese unverhoffte Wendung. Sollte mich nicht wundern, wenn das neue Energien freisetzt.

Was für Wärme und Licht steht

Nun sehe ich die Brennholzsaison doch noch nicht ganz abgesagt. Zwischendurch wird’s so ungemütlich, gleichzeitig nass und kalt, dass die Ofenwärme schon das Richtige wäre. M. konnte sich dennoch bisher nicht entschließen, ich denke aber, dass es nur noch eine Frage von Tagen ist, auch wenn das Wechselhafte, und das heißt eben auch wieder Temperaturanstiege, bereits vorhergesagt sind. Insgesamt unterscheidet sich diese Januar bisher krass von dem des Vorjahrs. In Bezug auf das Wetter, die Stimmung der Menschen, das Interesse an symbolischer Kompensation. Auf diesen Gebieten waren noch keine Akzente zu erkennen. Die politische Hängepartie ist nur ein äußerliches Spiegelbild davon, auf einer Ebene, die sehr weit entfernt zu sein scheint. In diesen Tagen und in Abwesenheit des schönen Symbolbaums wünsche ich mir den Baumfrühling herbei, einen frühen Frühling. Bis ich Anzeichen dafür erkenne, konzentriere ich mich auf alles, was wärmt und was für Wärme und Licht stet, vom hölzernen Schreibtisch bis zur Lektüre von Baumliteratur.

Winter, Weihnachten und die Wahrnehmung des Alters

Ein Gespräch über Weihnachten und die Aktivitäten bei der Vorbereitung des Festes war heute einer der Gesprächsgegenstände mit R. Interessant, wie sich die Gewohnheiten ähneln und häufig nur in Details unterscheiden. Ob der Weihnachtsbaum z. B. erst am Heiligen Abend hereingeholt und geschmückt wird oder schon vorher, wie lange er stehenbleibt u. s. w. Das gehört zu den Themen, die das ganze Jahr über denkbar sind. Ein Zeichen dafür, dass solche Fragen die Menschen bewegen, da kann politisch und kulturell sonst noch alles Mögliche geschehen. Dass sich das Gespräch darauf gerichtet hat, lag aber wohl auch an der winterlichen Atmosphäre draußen und an der gemeinsamen Feststellung, dass wir keinen richtigen Winter hatte, der Frühling aber auch noch auf sich warten lässt. Verständlich, dass sich der Blick in dem Moment auf Weihnachten zurück richtet, als vergangenes Highlight des Jahres sozusagen. Und dann die schon fast überraschte Feststellung, dass das nächste Weihnachtsfest tatsächlich schon in knapp 9 Monaten ansteht. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht. Wie die Jahre fliegen. Eine Beobachtung, die mit zunehmendem Lebensalter immer deutlicher erscheint.

Wetterspekulationen

Vielleicht hat V. seinen Nashibaum etwas zu früh geschnitten. Es werden uns wohl noch einige Nachtfröste bevorstehen. Vielleicht nicht günstig für die empfindlicheren Arten, wenn die frischen Schnittflächen dem Frost ausgesetzt sind. Die Beobachtungen in der Baumlandschaft von vor einigen Tagen machen zwar Hoffnung auf eine baldige Temperaturänderung, aber Ausreißer sind gerade in dieser Jahreszeit häufig und können die Selbstbeobachtung der Bäume irritieren. Die Ofensaison zu beenden, lehne ich derzeit noch ab. M. ist sehr dafür, aber mit V. habe ich in der Frage einen Verbündeten, der sich mit mir über die wohlige Holzofenwärme noch sehr freut. Gerade jetzt, wo es einmal sehr sonnig, aber eben auch kalt ist, finde ich diese Art von Heizung stimmig. Und da wir ohnehin noch Vorrat beim Haus haben, können wir das noch einige Wochen nutzen. Bis der Frühling sicher angekommen ist.

Deutliche Frühlingsregungen

Auf die Wettervorhersagen kann man sich in diesen Tagen nicht mehr verlassen. So häufig wechseln unangenehmes Regenwetter und Kälte mit sonnigen und sehr hellen Phasen ab. So habe ich die Gelegenheit zu einem Gang durch die Baumlandschaft vor Ort genutzt und sah mich sehr überrascht. Gestern noch hätte ich den Bäumen kaum ein Lebenszeichen ablesen können. Und heute, bei strahlendem Sonnenschein, haben sich ganz viele Arten schon frühlingshaft präsentiert. Tatsächlich sind an vielen Sträuchern auf einmal verbreitet Knospen zu sehen. Blütenknospen zum Teil, wie beim Schlehdorn, und Blattknospen, wie z. B. bei den Haselsträuchern. Sogar erste bunte Blüten sind vereinzelt schon zu sichten. Peter Wohlleben meint ja in seinem Bestseller zum geheimen Leben der Bäume, dass sich manche Arten tatsächlich auch irren können, was die Vorhersage des Frühlings angeht. Aber die Regungen sind jetzt so deutlich, dass man geneigt ist, den Frühling tatsächlich schon in greifbarer Nähe zu sehen. Das gibt Hoffnung auf eine lange Baumsaison.

Frühlingsknospen der Heckenrose
Frühlingsknospen
Erste Baumknospen im Frühling
Erste Blattknospen im Frühling
Erste Baumblüten im Frühling
Erste Baumknospen im Frühling

Detailverliebt

Der Spitzahorn ist jetzt schon richtig dicht mit Grün bewachsen. Die Blätter haben sich schon bis zur Hälfte ihrer späteren Größe ausgebreitet und gleichzeitig stellen sich die Blütenstände auf. Die meisten davon sind noch nicht geöffnet. Wenn das passiert, unternehme ich einmal mehr den Versuch, sie im Foto festzuhalten. Das ist wegen des geringen Farbkontrastes zum Hintergrund und den Blättern erfahrungsgemäß eine schwierige Sache. Der Erfolg hängt wesentlich von der konkreten Einstellung, dem Winkel, der Beschaffenheit des fokussierten Details ab. Bei diesem Licht und der angenehmen Wärme gerade in den Mittagsstunden macht es wieder Freude, solchen Details im komplexen Ablauf des Baumfrühlings nachzuspüren.

Abwechslungsreich und arbeitsintensiv

Mit der Durchsicht der neuen Fotos zum Baumfrühling bin ich noch nicht weiter gekommen. Zu viele andere Projekte stehen an. Und gleichzeitig besinnen sich wieder mehr Menschen auf die symbolischen Fragen der Bäume. Das bedeutet auch vollständig ausgefüllt Wochenenden und mit handwerklicher Arbeit ausgefüllte Spätnachmittage. Beides sollte mir leicht fallen, da jetzt endlich wieder das Arbeiten im Freien möglich ist und so ein Umzug des Arbeitsplatzes vom Desktop zur Werkbank im Laufe eines Tages durchaus Erholungsfunktionen erfüllen kann. Das versprechen abwechslungsreiche und arbeitsintensive Frühlingstage zu werden, die hoffentlich stabil bleiben und die Baumlandschaft weiter nach vorne bringen, ohne Blüten und Blatttriebe durch Nachtfröste zu gefährden.