Wenn der Frühling nicht mehr aufzuhalten ist

Die ziemlich aufwändigen Bemühungen mit meinen Chilis scheinen sich auszuzahlen. Jedenfalls sind die Keimlinge schon etwas größer und vor allem zahlreicher als bei meinem letztjährigen Ansatz, der noch über keine Wärmematte, kein Pflanzenlicht und keine Spezialerde verfügte. Diese Details scheinen in der Kombination dann doch eine Rolle zu spielen, was die Zucht dieser Gemüseart als eine ziemlich komplizierte und voraussetzungsreiche Angelegenheit qualifiziert. Jedenfalls will ich jetzt auch auf dieser Schien bleiben und hoffe im Sommer auf wirklich großen und mit vielen Blüten gesegnete Pflanzen. Vor allem hoffe ich, dass viele der ganz scharfe Sorten darunter sein werden, deren Samen ich im Vorjahr so mühsam zusammengetragen hatte. Die Baumlandschaft draußen sieht jetzt auch schon deutlich nach warmer Jahreszeit aus, auch wenn die noch nicht wirklich angekommen ist. Aber inzwischen sind auch die Spitzahorne überall in voller Blüte, was man an dem gelbgrünen Blütenteppich erkennt, der die Kronen überdeckt und der im ersten Moment und für Unkundige immer erst wie junges Laub erscheint und nur bei näherer Betrachtung als dichter Besatz mit Blütenständen erkennbar wird. Jedenfalls finde ich die frische helle Farbe wunderbar, vor allem wenn sie das jetzt häufiger anhaltende Sonnenlicht reflektiert. Dann weiß ich immer, dass der Frühling nicht mehr aufzuhalten ist.

Natürliche Formenvielfalt

Es ist aufbauend, wenn die Sonne bei offenem Himmel so schön durchkommt wie in diesen Tagen. Gleichzeitig erleben wir tagsüber eine unverhoffte Kälte, unter dem Gefrierpunkt, mit der wir gar nicht mehr gerechnet hätten und die ausgeprägter ist als bisher. Ich hoffe, der Frühling wird uns bald beschert sein, dann nicht nur mit viel Licht, sondern endlich auch wieder Grün und Baumblüten, mit deren flächendeckendem Erscheinen der Frühling erst eigentlich angekommen und ins Bewusstsein gelangt sein wird. Und dann ist auch wieder die Zeit fürs Fotografieren, vielleicht nach langer Zeit wieder im Nahbereich, mit dem Fokus auf Baumdetails und die Wunderwelt der kleinteiligen Formen, die in der Natur so unfassbar vielfältig und omnipräsent, aber auch überraschend daherkommen.

Farbtupfer auf Gelb-Grün

Die Aufmerksamkeit wird in diesen Wochen größer und die Bäume als Thema werden in diesen Frühlingstagen wieder wichtiger. So häufen sich die Medienberichte, Leserfotografien und privaten Gespräche mit Bezug zu den Bäumen. Wahrscheinlich weil der Frühling für viele sich erst mit der Baumblüte so richtig ins Bewusstsein hebt. Spätestens wenn die Apfelbäume blühen, die sich gerade ihrem Höhepunkt nähern, relativ später als sonst, wird der Baumfrühling und mit ihm der Frühling als Jahreszeit wieder flächendeckend bewusst. Und auch die weniger auf solches achten, wird es nicht verborgen bleiben, gleichgültig wo sie sich gerade bewegen, dass die Landschaft bunter wird, auch grüner natürlich, wenn Blätter und Blüten gleichermaßen zunehmen und sich ergänzen. Farbtupfer in Weiß, Rot oder Gelb auf zunächst Gelb-Grün und später Dunkel-Grün. Der Frühling wird mit diesen bunten Tupfern auf Gelb-Grün assoziiert. Gut, dass wir die Jahreszeiten haben, die uns vor allem durch die Bäume unterscheidbar sind. Es würde sonst etwas fehlen, das wir nur schwerlich kompensieren könnten.

Start ins neue Frühjahr der Baumlandschaft

Das Wetter war heute erstmals wirklich sommerlich zu nennen. Entsprechend viele Menschen hat es nach draußen gezogen. Auch weil man weiß, der April hält Überraschungen bereit und tendiert zum Wechselhaften. Man versucht dann die wirklich schönen Tage zu nutzen, vor allem am Wochenende. Die Baumlandschaft hatte weniger Reize zu bieten als erwartet. Aber man sieht eben doch überall die prallen Knospen, unter denen sich neue Asttriebe verbergen. Und auch Blütenknospen, die sich teilweise schon geöffnet haben, vor allem beim Schwarzdorn, teils schon bei den Traubenkirschen. Voll in Blüte sind die Weiden, und auch schon die Eschen und Hainbuchen. Es wird sich in den kommenden Wochen beschleunigen und irgendwann überschlagen, bis es überall grünt, was zurzeit noch zurückhaltend geschieht, blüht und bei einigen Arten dann auch schon fruchtet. Wie immer um diese Zeit hatte ich es vor allem auf die Holzstrukturen abgesehen, die beim hellen Frühjahrs-/Sommerlicht so schön hervortreten und die auch häufiger wahrzunehmen sind, weil eben viel am Waldrand, an Böschungen und Dämmen zurückgeschnitten und gefällt wurde.

Weidenkätzchen
Eschenblüte
Totholzbaum
Baumborke mit Flechten
Verwitterte Baumscheibe mit Moos und Pilzen
Verwitterte Stammquerschnitte

Frische Frühlingsbaumblüten

M. hatte glücklicherweise noch eine vor Monaten erstellte Grußkarte mit dem Motiv einer frischen Spitzahornblüte. Das passt zur Osterzeit genauso gut wie die Schlehdornblüten, wenn sie auch eine ganz andere Anmutung haben. Jedenfalls blühen beide gerade gleichzeitig und stehen eigentlich für diese Zeit. Nur dass sie etwas später an sind als in den Durchschnittsjahren. Da Ostern diesmal aber später liegt, passt es wieder. Ich hoffe, über die Tage etwas Zeit zu finden, noch einige Baumblüten festzuhalten, am besten wenn sie gerade erst am Vortag aufgeblüht waren. Dann wirken sie noch frisch und beinhalten alle zugehörigen Teile. Das ist immer am eindrucksvollsten.