Contententwicklung: Bäume als Lebensthema

Es war mir ein Anliegen, das Langzeitprojekt Baumtagebuch nun auch als Arbeitsbeispiel für Contententwicklung auf meiner Agenturwebsite vorzustellen: https://linielux.com/projekte_content_baumtagebuch.html Denn es ist ein Projekt, das mich noch lange begleiten wird und nun schon länger als 15, in vier Monaten sind es 16 Jahre andauert. Da steckt schon viel Lebenszeit und Herzblut drin, es ist vor allem aber Ausdruck einer bestimmten Art, mit Inhalten umzugehen. Das betrifft wie immer bei der Sprache nicht nur die Formulierung, v. a. das auf Themen bezogene Denken. Und es stellt zudem eine höchst persönliche und spontane Form von Content und Contententwicklung vor, die das Spektrum meiner Arbeitsbeispiele erweitert. Letztlich fließt vieles von der Erfahrung und Routine im Bloggen in meine auf Kundenprojekte bezogene Arbeit mit Inhalten ein. Auch da geht’s eben nicht nur um Fakten, Transparenz und Logik. In der externen Kommunikationsarbeit kann gerade das Impressionistische, die spontane sprachliche Fassung Authentizität vermitteln. Ich versuche in den Bereichen, in denen das möglich und erwünscht ist, etwas davon nutzbar zu machen.

Texte zum Baumerleben – Baumblog – Bäume als Lebensthema

Man muss sich schon etwas einfallen lassen, um diese heißen Tage schadlos zu überstehen. Die ungewöhnliche Ruhe draußen zeugt davon, dass es offenbar allen so geht. Man versucht, sich möglichst wenig zu bewegen und durchzuhalten. Ungewohnt ist es deshalb, weil frühere Heißphasen meist schneller von Gewittern, Abkühlung, durchschnittlichen Sommertemperaturn abgelöst wurden. Eine so lange anhaltende Hitze auf hohem Niveau, um die 35 Grade, sind doch selten – glücklicherweise, denn für Pflanzen, Tiere und Menschen ist das auf lange Sicht schädlich und stressig. Ich habe die Ruhe des Nachmittags genutzt, um nun doch das Buch „Baumreich“ einer Luxemburger Autorin auszulesen, das schon seit bestimmt zwei Jahren in der Lektüreschlange steht. Es wirkte zuvor etwas langatmig auf mich, weil diese Form der Darstellung, die Beschreibung von Exkursionen durch die Baumlandschaft, durchmischt mit Beobachtungen und Betrachtungen zu den Bäumen und bestimmten Baumarten allgemeiner Art, die sich über ein ganzes Jahr in Bezug auf verschiedene Orte und Regionen verteilen, untereinander kaum einen Zusammenhang haben. Die Autorin hat sich bemüht, Themen zu konstruieren und jeder Wanderung, jeder Erkundung einer bestimmten Baumlandschaft in ihrer Region, einen roten Faden zu verleihen, an dem sich auch Allgemeineres aufzeigen und erläutern lässt. Das ist mal besser, mal weniger gut gelungen. Dennoch habe ich das Buch zu Ende gelesen, einfach weil diese lebensnahe Art, die eigenen Beobachtungen mit Bezug auf die Bäume festzuhalten, meinem Konzept im Baumtagebuch doch sehr nahekommt. Meine täglichen Beiträge sind allerdings, gerade weil es tägliche sind, noch unzusammenhängender, haben allerdings auch nicht den Anspruch, einen stringenten Zusammenhang zu bilden. Es geht mir eher darum, das spontane Erleben, Reflektieren und Beobachten an jedem Tag wieder aufs Neue aufzuzeichnen. Das enthält immer wieder auch allgemeinere Erkenntnisse, die sich von Zeit zu Zeit wiederholen mögen. Es sind aber doch jeweils von der jeweiligen Situation geprägte Texte, die nie gleichartig sind oder wie Wahrheiten wirken sollen. Ich denke, bei dieser Linie will ich auch bleiben, da diese Textform auch für mich selbst etwas Einmaliges darstellt, das mein Leben bereichert.

Persönliches Baumerleben festzuhalten – in welcher Form?

Das Buch mit Erfahrungs- und Exkursionsberichten zur Baumlandschaft in Luxemburg gehört wahrlich nicht zu den spannendsten Publikationen. Heute ist es mir wieder in die Hände gefallen, nachdem ich in 1,5 Jahre es nicht bis zur Hälfte des Buchs geschafft hatte. Dennoch gibt es etwas, das mich veranlasst, es nicht einfach zur Seite zu legen. Und das ist wohl eine Art Anerkennung dafür, dass auch andere die höchst persönliche Sicht auf die Bäume ihrer Lebenswelt zum Thema machen. Vielleicht ist es etwas übers Zeil hinausschießend, das in Form eines gedruckten Buchs umzusetzen, da sich darin nämlich der Tagebuchartige Charakter als enervierend herausstellt. Im Rahmen einzelner Ausflüge gesammelte Eindrücke lassen sich eben nicht sehr gut in Buchform aneinanderfügen, jedenfalls nicht in der Form, dass man das im Zusammenhang mit Genuss lesen kann. Das Buch versucht zwar den Inhalt nach bestimmten Themen zu strukturieren. Das aber wirkt eher aufgesetzt. Vielleicht das Blog-Format für diese Art des Festhaltens und Weitergebens persönlich gefärbter Themen doch die bessere Form. Denn letztlich bleibt Kommunikation dabei eher nachrangig. Wenn es aber auch andere interessiert und punktuell Kommunikation und unterschiedliche Formen von Austausch dadurch ins Leben gerufen werden, kann das auch für beide Seiten einen Reiz haben.