Von der Wohltat grundloser Freizeitbeschäftigung

Es ist die Gesamtanmutung des Platzes, sein mediterranes Erscheinungsbild, die den traditionellen Besuch der Antikmarktes in W. so angenehm gestaltet. Natürlich auch die im Karree angeordneten Lindenbäume, die den Marktleuten und Besuchern an Sommertagen Schatten spenden. So deutlich wie heute habe ich die Dominanz der Marktatmosphäre allerdings noch nicht wahrgenommen. Nicht nur für uns selbst, mir schien es auch aus der Beobachtung der übrigen Besucher offensichtlich, dass es bei solchen Märkten vornehmlich um das Flanieren, das themenbezogene Stöbern, die Unterhaltung und Begegnung mit Bekannten geht, weniger darum, etwas zu kaufen. Das wird zwar die Händler eher betrüben und mag auch der Grund für den Rückgang der Händlerzahl seit der Vor-Corona-Zeit sein. Aber die langfristige Tendenz, mit Freizeitmöglichkeiten so umzugehen, wie das die meisten heute tun, nämlich als relativ leicht austauschbare Option, die man eher spontan in Anspruch nimmt, weil es einfach gerade passt, diese Tendenz hat sich mir heute sehr deutlich bestätigt. Eigentlich entspricht das seit einigen Jahren auch meiner eigenen Motivation, solche öffentlichen Ereignisse wahrzunehmen. Und das ist etwas, was zu unserer Zeit passt, in der es fast lebensnotwendig erscheint, sich zeitweise aus der Alltagsroutine zu befreien, auch und gerade, wenn es ansonsten keinen Grund dafür gibt.

Ein Traditionsmarkt, mittelalterlicher Charme und die Ästhetik des Verfalls

Der schon Tradition gewordene lothringische Trödelmarkt im mittelalterlichen Örtchen R. hatten wir schon Jahre nicht mehr besucht. Zuletzt wegen des coronabedingten Ausfalls, zuvor aber aus anderen Gründen nicht mehr. Dieses Jahr konnte er wieder stattfinden und war später als gewöhnlich terminiert. Jedenfalls hat der Besuch heute gepasst, ich bin froh, dass wir uns trotz anfänglichen Zögerns dazu entschlossen haben, denn die Atmosphäre war durchaus wie in unserer Erinnerung, was wesentlich mit dem besonderen Ort und seiner Aura zu tun hat, aber auch mit der Marktatmosphäre selbst, die nach so langer Krisenauszeit wieder authentischere Züge angenommen hat und ein echtes Bedürfnis widerzuspiegeln scheint. Auf Funde war ich diesmal eigentlich nicht aus, dennoch habe ich einen Stand mit alten Postkarten gefunden und dort zwölf kolorierte aus den 1920-1940er Jahren ausgewählt. Darunter recht originelle mit Porträts, einige mit Weihnachts- und Neujahrsgrüßen, motivisch festgemacht an vegetabiler Symbolik mit Mistel- bzw. Stechpalmenzweigen. Eine gute Erweiterung meiner kleinen diesbezüglichen Sammlung in diesem Themenfeld. Schade, eine Bet- oder Fleh-Motivszene konnte ich unter den Karten nicht finden, das wäre natürlich noch besser gewesen. Dennoch fand ich die landschaftlich reizvolle Hin- und Rückfahrt und den entspannten Aufenthalt dort sehr ansprechend und passend für diesen Spätsommersonntag Anfang September. Auf der Hinfahrt habe ich ein altes Haus mit einem verwitterten Scheunentor entdeckt und fotografiert. Ich hatte extra im Hinblick auf solche Motive die Kamera mitgeführt, denn in Lothringen findet man vielerorts noch Zeugnisse einer Ästhetik des Verfalls. So sind einige neue Holzoberflächen und -struktur-Fotos entstanden, die ich vielleicht sogar meinem Microstock-Portfolio hinzufügen kann.

Detail eines alten verwitterten Scheunentor in Lothringen

Renaissance der Sommer-Märkte

Der Antikmarkt in W. war in den letzten zwei Jahren wie so viele andere ausgefallen und konnte heute erstmals wieder stattfinden. Zur Freude der Händler und Besucher, die in nicht verminderter Zahl zu sehen waren. Währen die Stimmung bei den Besuchern durchaus wie sonst auch war, schienen viele Händler weitgehend frustriert. Nicht nur wegen des langen Ausfalls. Offenbar war auch die Kauffreude nicht mehr so ausgeprägt, die Zurückhaltung und Unsicherheit überall spürbar. So hat die andere Funktion der Märkte, einfach als Anlass für einen geselligen Ausflug mit Abwechslung zu bieten, wohl in diesem Jahr den Vorrang. Und tatsächlich hat er diese Funktion gut ausgefüllt. Bei Wandeln zwischen den Ständen bei schöner Sonne, aber erträglicher Temperatur, teilweise unter den Schatten spendenden Bäumen des in Normalzeiten karg gestalteten, aber in seiner quadratischen Form gerade für Märkte sehr geeigneten Platzes, verging die sonntägliche Zeit allzu schnell. Eine der seltener gewordenen Gelegenheiten für entspannte Auszeiten und eine Annäherung an das was, was einmal als Normalität wahrgenommen wurde.

Passendes Brombeermotiv

Schön, dass der Traditionsantikmarkt dieses Jahr doch wieder stattfinden konnte, nachdem er im Vorjahr erstmals abgesagt wurde und mit einer Neuauflage niemand mehr gerechnet hatte. Und schön auch, dass wir eine vierte Garnitur des Geschirrs mit dem schönen Namen „Rubus“ bei dieser Gelegenheit organisieren konnten. Rubus ist die Gattungsbezeichnung für Brombeere und tatsächlich zeigt das Geschirr das Brombeermotiv in Blau. Um diese Jahreszeit ist uns das eine Freude, weil es so schön zu den eben noch Frucht tragenden Brombeeren dort draußen passt. In Kürze, mit Blick auf die Adventszeit wird es dann wohl wieder abgelöst werden. Aber vom Sommer bis zum Spätherbst ist es motivisch unser liebstes Motiv im Gebrauch. Dieser Marktbesuch war ein guter Abschluss dieses glücklicherweise einmal ruhigen, nicht mit Projektarbeit angefüllten Sonntags. Zwischendurch, vor allem nach so anhaltend arbeitsintensiven Wochen, ist das einfach wichtig, um den Kopf frei zu bekommen und herunterzufahren, bevor die Geschäftigkeit sofort auch wieder ihren Lauf nimmt.

Der letzte Markt im Jahreslauf

Dass wir den Traditionsmarkt in diesem Jahr wieder besuchen konnten, hat mich ungemein gefreut. Vor allem auch, dass M. mitgekommen ist und es dank der Vorkehrungen auch nicht zu anstrengend wurde. Zwar haben wir uns nicht ganz so lange aufgehalten wie sonst und waren recht früh vor Ort, aber das war auch gut, weil es gegen Ende einen Wetterumschwung gab, wie vorhergesagt, der dann in der Folge den Besuch doch vermiest hätte. So haben wir die richtige Zeit erwischt, einige schon bekannte Händler gesehen und die vertrauten Positionen aufgesucht. Einfach eine schöne Atmosphäre, die auch durch die Terminierung Ende September geprägt ist, eben einer der letzten Märkte dieser Art, die im Jahreslauf durchgeführt werden. Nach der Stärkung unter den Bäumen am Marktplatz sind wir im ersten Regen den Heimweg angetreten, der wie die Hinfahrt über eine schöne ländliche Route führt, die immer wieder etwas Typisches aus unserer Heimat in sich trägt, das wir besonders in Freizeiten und an Sonntagen genießen.

Sommerlicher Markt unter Kastanien

Der Ausflug am ersten Juli-Sonntag zum Antikmarkt an seinem traditionellen Platz unter schattigen Kastanien scheint im Augenblick fraglich, da M. sich die Anstrengung zurzeit noch nicht zutraut. Das wäre sehr schade, da wir immer zusammen dorthin gegangen sind und es eigentlich immer ein Erlebnis war. Die besondere Atmosphäre dieses Ortes, die auch mit dem überschaubaren quadratischen Platz und seiner Kastanienallee zusammenhängt, aber auch die vielen vertrauten Menschen unter den Händlern und Besuchern sind es, die uns den Besuch immer anregend erscheinen lassen. Dabei geht es uns beiden weniger um die Gegenstände des Markts als um die Marktatmosphäre selbst. Lassen wir eine Nacht darüber schlafen, vielleicht wird es doch noch möglich sein.

Wehmütige Markterlebnisse

Den heutigen Markt hatten wir schon Jahre nicht mehr besucht. Vielleicht weil er ziemlich klein und übersichtlich ist. Aber auch, weil er meist wenige Tage nach dem in N. liegt. Heute aber schien es passend. Entdeckt haben wir zwar nichts, aber dafür haben wir jede Menge Bekannte getroffen. Vor allem mit unserem alten Händlerfreund A. standen wir lange im Gespräch zusammen. Und zwischendurch waren noch andere zu sehen und zu sprechen. Das ist immer schön, auch wenn bei näherem Hinsehen ebenso viele Unterschiede wie Gemeinsamkeiten zum Vorschein kommen. Leider scheint diese Sparte tatsächlich überwiegend einer älteren Altersgruppe vorbehalten zu sein. Jüngere sind nicht ausgeschlossen, aber tendenziell seltener. Das vermittelt immer auch ein wenig Wehmut. Schade, dass die Zeit nicht mehr gereicht hat, um das lang gehegte Vorhaben umzusetzen, denn der Eingang dahin war unmittelbar angrenzend. Für den Baumwipfelpfad ist dann ein anderer Tag vorgesehen, an dem wir uns auf dieses Erlebnis konzentrieren können.

Landschaftserlebnis bei Herbstausflug

Viel Innenraumarbeit und derzeit eine große Distanz zur eher unfreundlich uns begegnenden Landschaft. Wir wollen morgen dennoch einen weiteren Antikmarkt besuchen, bei hoffentlich wieder mehr Sonne. Die Lokation wäre dazu wunderbar, direkt am Waldrand gelegen in einem ohnehin sehr gemütlichen Ort, in dem aber immer viel touristischer Betriebs herrscht. Altes entdecken inmitten einer schönen, die Jahreszeit erlebbar machenden Umgebung, das verspricht erholsam und anregend zu werden.

Abschluss des Marktjahres mit biografischen Rückblicken

Diesen letzten großen Floh- und Trödelmarkt des Jahres verpasse ich nur sehr ungern. Wegen des schönen kleinen Orts, einem Winzerdorf, mit den engen Gassen und der heimlichen Atmosphäre. Aber auch wegen der Jahreszeit, Ende September, wenn die letzten wärmenden Sonnenstrahlen den Rest des Sommers noch durchscheinen lassen, während der Herbst schon dem eigenen Höhepunkt entgegen strebt. Wie heute, mit super Sonne bei trotzdem kühler Lufttemperatur war es in den Vorjahren fast immer. Das gute Marktwetter ist fast auch schon Tradition. Besonders aber freut mich jedes Mal, mit M. zusammen dort hin zu fahren und die Tradition zu pflegen, auch einige Bekannte dort zu treffen, unter den Besuchern wie unter den Händlern. Einer meiner Lieblingshändler mit dem Vorrat an alten Briefen war auch wieder da. Und obwohl es immer dieselben Kartons mit denselben Briefnachlässen zu sein scheinen, habe ich dennoch einige neue handgeschriebene Briefbögen gefunden, die aus dem einen oder anderen Grund interessant waren. Mit verschiedenen mehr oder weniger lesbaren Bögen meist aus der Zeit zwischen 1900 und 1940. Dabei geht es mir wie immer vor allem um die Schriftbilder an sich. In zweiter Linie sind natürlich auch die noch identifizierbaren Inhalte spannend und öffnen winzige Blicke, ausschnittartige Einblicke in vergangene Zeiten und die Geschichte, immer am Beispiel des Lebens konkreter Personen. Auf dem Rückweg sind wir am Startpunkt eines meiner Lieblingswanderwege vorbei gekommen. Es reizt mich, ihn wenigstens einmal in diesem Jahr noch zu gehen. Vielleicht im Laufe des hoffentlich goldenen Oktobers, um den Blätterherbst in seiner späten Phase noch in Fotografien festhalten zu können.

Mediterrane Marktatmosphäre unter Linden

Das war noch ein Bilderbuch-Hochsommertag mit sagenhaftem Licht. Heller geht nicht mehr. Und wolkenloser und blauer auch nicht. Schön, dass wir nach langer Zeit wieder einen Markt besuchen konnten, den ersten für diese Saison. Bei solchem Wetter eine wirkliche Freude, die Besucher haben das sichtlich genossen. Und auf diesem Marktplatz, beschattet von einem Quadrat schattiger Linden, entfaltet sich sogleich eine mediterran anmutende Urlaubsstimmung, die entspannend wirkt. Etwas zu finden, ist da nicht von Bedeutung. Es geht einfach nur um die Atmosphäre. Dass M. dennoch ein antikes Kaffeegeschirr mit Brombeermotiv entdeckt hat, ist nur eine schöne Zugabe, zumal eine, bei der die motivische Darstellung mit der tatsächlichen Erscheinung der Brombeerpflanzen in diesen Wochen übereinstimmt.

Marktnostalgie

Der traditionelle Sammlermarkt hat in den vielen Jahren seines Bestehens kaum etwas an seinem Charme verloren. Auch wenn kaum jüngere Besucher hinzukommen, ist es für die älteren, zum Teil schon seit Jahrzehnten teilnehmenden doch immer wieder ein Erlebnis, bisweilen mit nostalgischer Note. Für M. war es deshalb wieder eine Freude, und auch V. hat sich eingehend nach dem Erlebten erkundigt, auch wenn er nicht teilnehmen konnte. Ein weiteres Honigtöpfchen und ein Satz Weingläser zum täglichen Gebrauch waren zwei kleine Funde, die aus dem diesjährigen Markt für uns resultierten, wenn das auch nur eine eher nebensächlich ist. Schöner sind sicher die verschiedenen Begegnungen und die unvergleichlich ungezwungene Atmosphäre, die ich an Märkten dieser Art generell mag. Eine der wenigen Situationen, in denen mein Lieblingsthema der vegetativen Symbolik keine Rolle spielte. Aber auch nur, weil entsprechende Dekors oder Motive nicht zu entdecken waren.

Markterkundungen und Herbstpläne

Ein handschriftlicher Brief von 1823 ist die älteste Handschrift, die ich bisher auf den Trödelmärkten der Region ausfindig gemacht habe. Das war neben einigen Briefen jüngeren Datums der besondere Akzent des Besuchs bei dem traditionellen Markt an der Landesgrenze. Gelohnt hätte sich der ohnehin, denn allein die Marktatmosphäre dort, das geschäftige Gewimmel von Besuchern und Händlern in den engen Gassen des Weindorfs bei so schönem Frühherbstwetter, ist allein schon ein Geschenk. Ich hoffe, auch im nächsten Jahr wird M. mich dabei begleiten. Für mich ist das nämlich der unausgesprochene Höhepunkt, wenn auch noch nicht der Abschluss der Antik- und Trödelmarktsaison. Bei solchen Erkundungen alter und aus unterschiedlichsten Gründen attraktiver Dinge, kann ich auch wunderbar den sonntäglichen Gedanken freien Lauf lassen, freierem als im Geschäftsalltag ob der vielen Routinen möglich ist. Und so lief parallel zu diesen Eindrücken auch schon die Planung für die nächsten Kreativprojekte rund um die Bäume, die neue Jahreszeit und sogar schon die bevorstehende Adventszeit. Auch für letztere gab es bei einigen Händlern schon frühzeitig Angebote, die allerdings bei so sonnigem und warmem Wetter irgendwie fehlplatziert wirkten. Ein schöner Ausflugssonntag, von denen ich mir noch viele für uns wünsche.

Sommermarktkommunikation

Obwohl M. zuletzt von dieser Station unserer traditionellen Antikmarktausflüge nicht mehr so angetan schien, ist es doch einmal wieder ein sehr schöner Tag gewesen. Das Wetter war für einen solchen Besuch eines Marktes unter freiem Himmel ohnehin unübertreffbar. Zwischendurch konnte man kurze Ruhepausen unter Schatten spendenden Bäumen einlegen, um den nächsten Abschnitt bei wunderbarem Hochsommerlicht zurückzulegen. Untrennbar mit dem Marktereignis verbunden sind natürlich die Gespräche mit bekannten und bisher noch nicht gesehenen Händlern, und mit Bekannten, die man teils regelmäßig bei solchen Anlässen sieht, und teils ganz unverhofft an diesen Orten auftauchen. Es ist immer wieder schön, Zeit in dieser Atmosphäre gemeinsam zu verbringen. Ganz unabhängig davon, ein Stück zu erhaschen, wie es mir heute mit drei etwa 150 Jahre alten handgeschriebenen Briefen vergönnt war, deren Schriftbild ich faszinierend fand.

Markteindrücke und ein neues Vintage-Objekt

Obwohl er im Wesentlichen ein Keramikmarkt ist, sehen wir auf dem traditionellen Antikmarkt in W. doch immer wieder auch andere Vintage-Utensilien. Dabei fallen mir ab und zu einfach Objekte ins Auge, die vielleicht den meisten nicht so präsent sind. Gerade Dinge, die mit dem alltäglichen Schreiben und Lesen in früherer Zeit zusammenhängen, finde ich besonders interessant. Tintenfässer und Schreibfedern zum Beispiel, Ablagen für Schreibutensilien oder Briefsiegel, Brieföffner oder eben Brillenetuis und Brillen. Ein Exemplar aus der letzten Kategorie habe ich heute gefunden. Eine Brille mit Metallbügeln und einer Gläserfassung aus Horn, wobei die Metallbügel an den Enden flexibel biegbar sind. Ein solches Exemplar hatte ich bisher nie gesehen, und dieses ist erstklassig erhalten, sieht eigentlich völlig unbenutzt aus. Anders als das sehr schöne, flache und den Enden kreisförmig abgerundet Etui aus eine Metalllegierung und einer fein ziselierten, irgendwie marmoriert wirkenden Oberflächenstruktur. Innen, zum Schutz für die Brille mit lila Samt ausgekleidet. Natürlich geht’s mir um eine Reihe von Fotografien, die ich mit diesem Objekt verbinde. Ich hoffe, dass ich dafür gute Bildideen entwickeln kann. Auch ohne einen solchen kleinen Fund ist der Besuch des Markts immer ein Gewinn. Den kühlenden Schatten der im Karree angeordneten Bäume des Marktplatzes haben wir heute nicht in Anspruch nehmen müssen. Zum ersten Mal seit Jahren war die Sonne mäßig, eher trüb und kühl, aber wir blieben doch von zwischendurch drohenden Regenschauern verschont.

Antikmarkt mit Baumteller

Auch bei den Antik- und Trödelmärkten schwankt die Stimmung in sehr unterschiedliche Richtungen. Bei diesem traditionellen Keramikmarkt habe ich schon sehr viel mehr Atmosphäre erlebt. Eine Tendenz zur sprachlosen Lethargie, die ich in jüngster Zeit schon des Öfteren bei ähnlichen Anlässen beobachtet habe. Ein anderes Mal, möglicherweise beim selben Event, kann die Begeisterung dagegen auch wieder spürbar sein, kann diese besondere Spannung in der Luft liegen, die eine echte Gemeinsamkeit der Interessen offenlegt. Heute also eher nicht. Dabei waren viele qualitativ hochwertige Exponate zu bestaunen, die zu anderer Zeit ihre Abnehmer spielend leicht gefunden hätten. Ein besonders schönes ist mir bei unserem Bekannten M. aufgefallen. Ein sehr schöner in Ritztechnik gehaltener Teller mit dem Motiv blühender Bäume. Vermutlich Kirschbäume, wenn man die üppige Blütendarstellung und die von Rosa dominierte Farbpalette berücksichtigt. Das Schöne daran sind aber einfach die schlicht und abgegrenzt gezeichneten Baumsilhouetten, die damit der ganze Szene etwas verleihen, das zwischen holzschnittartig Plakativem und prominent Plastischem liegt. Leider auch ein sehr teures Exemplar, etwas für richtige Sammler.

Atmosphärisches Markttreiben

Rechtzeitig zum traditionellen Trödelmarkt hat sich der Altweibersommer doch noch zu Wort gemeldet. So konnte der Ausflug so entspannt und unterhaltsam wie gewohnt verlaufen. Sehr viele haben es uns gleich getan, was man an der prekären Parksituation ablesen konnte. Der Gang zum Markt hat sich deshalb zu einem längeren Spaziergang ausgedehnt, einmal etwas Neues. Schade, wir sind zwar fündig geworden, aber in Sachen antike Postkarten oder alte Handschriften bin ich diesmal leider gar nicht fündig geworden. Sicher, die eine oder andere Karte mit Weihnachtsbaummotiven oder zu anderen Feiertagen hätte ich schon gefunden. Deren Qualität war aber nicht so, dass sie gegenüber meiner kleinen Sammlung einen Fortschritt dargestellt hätten. So habe ich lieber verzichtet. Die nächste Gelegenheit für Handschriften wird sich so erst im nächsten Jahr ergeben. Der letzte Markt dieses Jahres ist auf Keramik konzentriert.

Highlight der Märkte

Auf das Wochenende mit voraussichtlich sonnenstundenreicherem Wetter freue ich mich. Besonders auf den Sonntag, wenn ich den Trödelmarkt in N. besuche. Das ist immer eines der Märkte-Hightlights des Jahres, wenn bei dem milden Licht dieser Jahreszeit sich die Menschen in den engen Gassen des kleinen Dorfs tummeln und man sich ein bisschen wie im Mittelalter fühlt. Dabei kommt es nicht einmal darauf an, irgendein Schnäppchen zu erwischen, z. B. eines meiner favorisierten Motive bei historischen Postkarten, mit Bäumen oder Wunschszenen. Das Sich-Bewegen an sich in dieser Versammlung von ähnlich Gesinnten ist ein anregendes Ereignis für mich. Eine weitere Entschädigung für den novemberartigen Schock der letzten Wochen.

Spätsommersonne lässt Feigen reifen

Weitere Feigen habe ich heute einmal nicht gepflückt, denn M. ist zunächst gut versorgt, nach der gestrigen Rekordernte von 17 Früchten. Ich glaube, so viele an einem Tag hatten wir bisher noch nicht. Und es sind allesamt sehr schöne, große Feigen. Also insgesamt ein qualitativ gutes Feigenjahr. Nur die Anzahl ist nicht so berauschend. Es wird davon abhängen, ob die jetzt noch am Baum verbliebenen noch alle ausreifen können. Das ist zumindest für die ganz kleinen eher fraglich. Die mittelgroßen könnten es bei einem goldenen Oktober allerdings noch schaffen. Am Ende könnte ein zumindest für unseren Baum durchschnittlicher Ertrag stehen. Gut ist dieses Wetter fürs Ausreifen allemal. Auf dem Antikmarkt heute konnte man sehen, wie die Menschen in Scharen an die frische Luft strömen und die Sonne sichtlich genießen. Das tut einfach gut, gerade zu dieser Jahreszeit. Für mich zudem erfreulich, dass ich endlich wieder auf gute alte Handschriften gestoßen bin. Jetzt habe ich eine interessante Auswahl zur Hand, die ich in den nächsten Tagen genauestens sichten werde, um geeignete Motive für mein Microstock-Portfolio zu ermitteln. Die Aufnahmen selbst sind dann der nächste Schritt.

Sommerliches Marktereignis

Ein schöner Ausflug war es wieder, und das Wetter hat gehalten. Dieser Antik- und Trödelmarkt in Weiskirchen gehört schon zum festen Sommerprogramm dazu. Obwohl meist dieselben Händler dort zu finden sind und viele auch auf sämtlichen Märkten der Region auftauchen, gibt’s doch immer wieder Neuigkeiten. Mit Entdeckungen in meinen Interessensgebieten war es heute leider nichts, aber das Flanieren in sommerlicher Luft um den großen Kurparkteich herum, inmitten einer sehr grünen, von teils exotischen Bäumen dominierten Kulturlandschaft, hat etwas ungemein Entspannendes. Eigentlich ein Kulturereignis in seiner unschuldigsten Form, ohne Überladungen und Allüren bei allen Beteiligten. M. meinte unter dem Einfluss ihrer aktuellen Historienlektüre, dass es im Mittelalter auf Marktplätzen ähnlich zugegangen sein müsste. Ein schöner Gedanke, der zusätzlich noch zu einer gedanklichen Zeitreise einlädt.

Antikmarkt unter Bäumen

Immerhin ein kleines Geschenk für einen Freund und nach langer Zeit einmal wieder einige sehr schöne Postkarten habe ich auf den heutigen Antikmarkt entdeckt. Eine der Karten kommt in die Ms Sammlung und die zweite aus einem meiner bevorzugten Motivbereiche ergänzt meine eigene. Ich hoffe, im Laufe des Sommers noch einige Märkte besuchen zu können und erneut fündig zu werden. Eine Karte mit der Darstellung eines Liebespaares und einem sehr markanten Baum im Hintergrund hat mir auch sehr gefallen. Letztlich habe ich sie aber doch nicht mitgenommen, weil mir die Themen nicht deutlich genug getrennt waren und der Preis auch unüblich hoch war. Ein schöne Ausflug aber bei bis dahin noch sehr schönem Wetter. Und das schönste an diesem speziellen Ort ist eben die Platzierung der Stände unterhalb eines Karrees aus alten Bäumen. Das verleiht dem Markt etwas sehr Intimes und Geschlossenes. Ein Ort, an dem man sich immer wieder wohl fühlen kann. Auch weil wir dort immer einigen interessanten und kommunikativ zugänglichen Menschen begegnen.