Es ist länger her, dass ich an den Heckenrosen einen Schlafapfel entdeckt habe. Früher fand ich das einfach nur skurril, wusste nicht, dass sich darin die Larven der Rosengallwespe entwickeln. Und eigentlich wirkt diese Information auf mich immer noch unwahrscheinlich, denn auf die Idee, einen solchen Rosenapfel zu öffnen, kommt man natürlich nicht. Das skurrile Objekt mit den haarig-wuscheligen Auswüchsen hat schon etwas Zauberhaftes. Dass sich irgendwann die Vorstellung herausgebildet hat, es könnte – unter das Kopfkissen gelegt – den Schlaf fördern, verwundert mich deshalb nicht. Die Form provoziert geradezu Spekulationen über seinen Sinn und Zweck. Obwohl die Äpfel sich lange am Strauch halten, finde ich sie im Sommer am eindrucksvollsten, auch weil ihre Färbung dann so schön zur Geltung kommt. Später werden sie dann immer grauer und unansehnlicher.