Ein wirklich strahlend heller, lichtdurchwirkter Pfingsttag hat die Idealvorstellung von diesem Feiertag wieder einmal bestätigt. Nach den Gartenarbeiten gestern war das eigentlich der erste wirkliche Ruhetag, an dem wir die erwachte Gartenatmosphäre entspannt auf uns wirken lassen konnten. Der erste wirkliche Einstieg in die Gartenaufenthaltssaison. Ich freue mich, bei dem zu erwartenden anhaltend sonnigen Wetter, nächste Woche erstmals wieder mein Gartenatelier beziehen zu können, wenn es an die Bearbeitung des jüngsten Auftrags für ein Lebensbaum-Armband geht. Das ist wohl der späteste Auftakt der Manufaktur-Freiluftsaison, an den ich mich erinnern kann. Wohl, weil in Krisenzeiten alles etwas anders ist, sogar die Verteilung und die Anteile von Innen- und Außenarbeiten. Die Symbolreflexion angesichts des Feiertags kam heute auch nicht zu kurz. Am Nachmittag habe ich eine der Vortragsmitschriften aus dem Gesamtwerk Rudolf Steiners herausgesucht, die im Zusammenhang mit der Osterthematik steht und sich explizit auch auf die Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist bezieht. Wie zu erwarten war, verortet Rudolf Steiner die Rolle des Heiligen Geistes an ganz anderer Stelle als z. B. M., die ihn mit dem menschlichen Geist im Sinne von Kognition in Verbindung bringt. Bei Steiner geht es eher um die individuelle Vereinzelung des Geistigen, das in einer bestimmten Epoche der Menschheitsentwicklung quasi aus der kosmischen Umgebung in die Individuen eingezogen ist und sie damit durchgeistigt hat. Ein spannender Gedanke, der die traditionell vermittelte christliche Bedeutung des Pfingstfestes eigentlich in einem anderen, viel weiter gefassten Rahmen erscheinen lässt.