Feiertage sind ein echter Segen, und können auch in der Wochenmitte Ruhepunkte schaffen. Meistens nutzen die Menschen den Folgetag als Brückentag und betrachten gleich den Rest der Woche als Freizeit. Gut, weil das für die, die arbeiten wollen, Freiräume schaffen kann. Und ein solcher Corona-Feiertag ist besonders ruhig, zumal längere Exkursionen bei der ungewohnten Wärme schon fast als anstrengend empfunden werden. Beim abendlichen Gang entlang meiner Lieblingsstrecke sind mir noch deutlicher als zuletzt die großflächig fast ausschließlich auf den Pfaffenhütchensträuchern anzuteffenden Gespinste ins Auge gefallen. Seltsam, die waren mir in dieser Dichte noch nie zuvor aufgefallen. Aber es musste etwas mit den Pfaffenhütchen zu tun haben. Nur vereinzelt sind sie nämlich auch an den Schlehdornhecken zu sehen. Und tatsächlich, eine Internetrecherche hat ergeben, dass es tatsächlich eine Pfaffenhütchen-Gespinstmotte als eigene Art gibt. Die Beschreibung passt genau, dass nämlich die Gespinste bevorzugt im Mai großflächig auftreten, sich zunächst die Raupen aus vorjährig schon vorhandenen Eiern entwickeln und von Juni bis Juli dann die Verpuppung zu einem Nachfalter erfolgt. Bis dahin können die Raupen aber schon viel Schaden angerichtet haben. Zunächst sind wohl nur die Endblätter betroffen, an denen die Gespinste hängen und die dadurch entkräftet werden und vertrocknen. Aber die Raupen ernähren sich wohl ach von den Blättern. Im ungünstigsten Fall ist das mit Kahlfraß verbunden. Ich hoffe, soweit kommt es bei diesen Sträuchern nicht, wo die Pfaffenhütchen doch gerade jetzt wieder so schön herausgewachsen sind und die farbenfrohen Früchte im Spätsommer ein wirkliches Highlight darstellen. Wäre jammerschade, wenn das Insekt dieser Attraktion entgegenstünde.
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