Die Voraussage war nicht schlecht – ziemlich anstrengend und hoffentlich spannend sollte es werden. Das ist eingetreten. Dass ich aber das Fliegen derart schlecht würde vertragen werden, hätte ich dann doch nicht erwartet. Jedenfalls ist die Reiseübelkeit schon beim Start aufgekommen, hat sich während des Fluges gesteigert und dazu geführt, dass der ganze folgende Tag eine ziemliche Quälerei für mich wurde – Spannung einmal anders. Es tut mir wirklich leid, dass ich für meine KollegInnen nicht der beste Kommunikator sein konnte, was wahrscheinlich der Stimmung ein wenig Wind aus den Segeln genommen hat. Interessant, neben vielen weiteren Eindrücken von dieser freundlichen Weltstadt, war, dass Parks überall auf der Welt auf mich außerordentlich entspannend wirken. Nur so war es denkbar, dass ich trotz meines desolaten Zustandes mein Kurzreferat über den Hyde Park im selben halten konnte – unter einer blühenden Eiche sitzend, was auch die anderen nach der vielen Lauferei am Nachmittag richtig genossen haben. Kurz zuvor hatte ich sogar die im Reiseratgeber erwähnte Weeping Beech entdeckt, die ganz in der Nähe des Serpentine Lake in Wegnähe steht. Ein Baum, dessen Äste sich schirmartig von der Krone aus auffalten und bin zum Boden reichen. Ansonsten überzeugt der berühmte Park weniger durch seine Botanik. Hier wie auch anderswo in London überwiegen Platanen in oft beträchtlichem Alter. Das Besondere am Hyde Park ist seine vielfältige Nutzung durch die Bevölkerung und Touristen und sein Wechsel zwischen großflächigen Wiesenstrecken, die den Blick schweifen lassen und großstädtische Groszügigkeit suggerieren, und Knotenpunkten, die landschaftsarchitektonisch verstärkt sind und damit zu Treff- und Kommunikationspunkten werden.