Januarlichtpunkt zum Start in den Spätwinter

Immerhin ist die Sonnenstundenbilanz dieses Januars nicht so schlecht ausgefallen wie ich zuletzt befürchten musste. Auch dank dieses letzten Tags im Monat, der überdurchschnittlich viel Licht brachte. So kommt die Summe nicht ganz an den sehr guten Wert des Vorjahres heran, liegt aber doch höher, als im Monat Januar durchschnittlich zu erwarten ist. Also in diesem Punkt ein ganz guter Start ins Jahr, der einen Lichtpunkt inmitten der vielen Unmöglichkeiten setzt, die uns außerhalb der Natur begegnen. Und davon gibts jede Menge, leider ist unsere Anstrengung, das zu verarbeiten, auch nicht kleiner oder weniger herausfordernd geworden. Um den vielen menschlichen und kulturellen Katastrophen besser begegnen zu können, um sich nicht permanent einer Überforderung ausgesetzt zu fühlen, ist ein bisschen Unterstützung von der natürlichen Umwelt willkommen. Die könnte in Gestalt eines hellen, sonnenreichen Spätwinters, aber auch in Form eines vorgezogenen Frühlings in Erscheinung treten. Letzteres wäre mir wegen der Verlängerung der vitalen Lebensphase der Bäume und anderen Grünpflanzen natürlich am liebsten. Von Winter und seinen schönen, weil gemütlichen und symbolträchtigen Seiten, hätte ich eigentlich bis jetzt schon genügend in mir aufgenommen. Der zyklische Wechsel könnte jetzt doch etwas früher eintreten.

Baumtagebuch mit / ohne Kommunikation

Über Kommentare im Baumtagebuch freue ich mich immer, auch wenn einige der Kommentatoren einfach nur auf ihre eigene Website verlinken wollen. Na ja, wenn es thematisch passt und zumindest die Anstrengung erkennbar ist, sich auf die Inhalte des Baumtagebuchs zu beziehen, finde ich das ganz in Ordnung. Aber immer, wenn ein Kommentar eingeht, kommt mir ein Wesentliches in den Sinn. Dass es nämlich darin um Kommunikation in erster Linie nicht geht. Tatsächlich besteht es aus einer kontinuierlichen Reihe von Postings, die auch ohne Leser vorstellbar sind und funktionieren würden. Ja, das ganze Tagebuch bräuchte kein Weblog zu sein, könnte auch auf Papier oder einfach nur in elektronischer Form auf den privaten Rechner seine Existenz fristen. Aber es als öffentlich zugänglichen Blog von Beginn an zu konzipieren war in der Gesamtschau doch eine gute Idee, einfach, weil es die tägliche Routine befördert. Vielleicht wäre die jetzt schon 20-jährige Disziplin ohne die Öffentlichkeit nicht möglich gewesen. Also insgesamt auch mit Kommunikationsoption doch alles gut.

Starke Baumkombination

Die Partner-Kombination, die ich gerade heute fertiggestellt habe, ist einer der symbolstarken Klassiker: Eiche und Buche sind darin eine partnerschaftliche Einheit eingegangen. Zwei wirklich starke Baumarten, mit großer Ausstrahlung, den meisten Menschen bekannt, und im keltischen Baumkalender tatsächlich beide auf nur einen Tag bezogen, nämlich auf die Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche und die Wintersonnenwende. Insofern liegen sie im Kalender ein Viertel Jahr auseinander. Dass jemand sich diese Kombination gewünscht hat, liegt aber wahrscheinlich an persönlichen Wünschen und daran, dass es sich in dem Fall um Lieblingsbäume handelt. Dass beide Partner ausgerechnet am 20.12. und 21.03. Geburtstag haben sollten, ist eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht ausgeschlossen. Jedenfalls freue ich mich, wieder einen solche Klassiker in Kombination hergestellt zu haben. Das ist schon etwas Selteneres.

Leicht wehmütige Ursprungsanmutung

Inzwischen ist der ganze vordere Abschnitt unseres gewaltigen Wintervorrats an Brennholz aufgebraucht. Jetzt geht’s an das hintere Reservoir, das vor Jahren, als wir mit dem Heizen über den Holzbrandofen angefangen haben, dem üblichen Vorrat entsprach. Später haben wir das Volumen erheblich ausgeweitet, auch um über 3-4 Wintermonate Heizkosten der Zentralheizung zu sparen. Vielleicht kommt mir diese Erweiterung des Vorrats in den letzten 10 Jahren vor allem deshalb in den Sinn, weil wir eben davorstehen, zum vorläufig letzten Mal überhaupt eine solche Menge Brennholz zu verbrauchen. Es ist, wie wenn wir zu der Größenordnung und Anmutung des Holzvorrats in der Anfangszeit unseres Ofens zurückkehren. Da liegt es nahe, diese wenigen Wochen noch sehr bewusst zu beobachten und mitzuverfolgen. Nicht nur wegen der Wärme, die von den Nadelholzabschnitten auf jeden Fall ausgeht. Auch wegen der ganzen Aktivitäten rundherum. Dem Schlagen, Sägen oder Spalten und dem Aufstapeln und Transportieren. Ich schätze, das wird mir wie V. nicht minder fehlen. Auch wenn ich über die handwerkliche Arbeit mit Holz auch weiterhin noch Gelegenheit haben werde, Holz zu verarbeiten und zu zerkleinern.

Brennholz und die Tuchfühlung mit verschiedenen Baumarten

Jetzt hat V. doch noch eine Möglichkeit herausgefunden, die nicht mehr benötigten, aber mit Futterlösung gefüllten Honigwaben quasi thermisch zu verwerten. So tragen sie am Ende noch ein wenig zum Heizen bei. Ganz gut, denn unser Brennholzvorrat geht ja dem Ende entgegen. Ich hoffe nur, das wird dann relativ nahtlos mit dem Ende des Winters zusammenfallen. Denn aktuell genießen wir bei diesem nassen und lichtarmen Wetter sehr die Holzofenwärme. Es wäre ein Jammer, wenn wir für eine lange Übergangszeit doch noch auf die Zentralheizung umschalten müssten. Mit dem Brennholz geht natürlich künftig auch ein Stück weit der Kontakt zum selbst geschlagenen Holz verloren, im Zuge dessen ich immer wieder auch schöne Abschnitte für meine Manufakturprojekte abzweigen konnte. Die Möglichkeit gibt’s zukünftig nicht mehr. Dann werde ich nur noch irgendwo eingekauftes oder von privat organisiertes Material bestimmter Baumarten verarbeiten. Das ist natürlich immer noch notwendig, wenn mir jederzeit alle Holzarten, die ich für die Armbänder benötige auch in guter Qualität bevorraten und im Bedarfsfall bereit haben will. Im Frühjahr werde ich auf der Schiene gleich wieder weitermachen. Denn da sind einige angetrocknete Abschnitte der Eberesche und auch noch einige kleine Abschnitte vom Goldregen, die ich mir im letzten Jahr privat besorgt habe und die jetzt ein erstes Begradigen benötigen. In einem Jahr werde ich das Material dann auch wirklich nutzen können, denn so lange wird es dauern, bis der Feuchtigkeitsgehalt dem der umgebenden Luft entspricht.

Untergründige Anpassungs- und Lernprozesse dieser Zeit

Es ist so eine anhaltend schwebende Unentschlossenheit, vielleicht auch Ratlosigkeit, die die Menschen auch nach einem Monat im neuen Jahr noch gefangen hält. Ich habe dennoch den Eindruck, dass sich unter dem Deckel sehr viel bewegt. Da finden enorme Anpassungs- und Lernprozesse statt, bei fast jedem, die sich nur noch nicht an der Oberfläche zeigen, weil es schwierige, langwierige Prozesse sind. Das kommt mir vor allem an einem solchen Sonntag in den Sinn, wenn ich ein paar kontemplative Stunden erübrigen kann. Für mich bedeuten die vielen Aufgaben, die in den kommenden Monaten anstehen, dass sich dieses Anpassen und Lernen mitlaufend, nebenbei vollzieht. Das ist für mich allerdings nichts Besonderes und unterscheidet mich vielleicht von anderen. Denn gefühlt ist mein ganzer Alltag immer schon von beobachtendem und selbstbeobachtendem Lernen begleitet gewesen. Nur manchmal verdichtet sich diese Tendenz so stark, dass es selbst mir zu viel werden kann. Dann kommt mir meistens die kunsthandwerkliche Arbeit entgegen, die so ganz abseits von abwägendem, korrigierenden Kalkül die grundlegenden Dinge in den Blick nimmt. So wie wir an den Bäumen diese Erdung wieder wahrnehmen und erinnern können, ist es auch durch Symbolformen wie den Lebensbaum-Armbändern möglich, die ursprüngliche Lebensenergie und Vitalität der Bäume an uns selbst gespiegelt zu sehen.

Wenn die Baumblüte nicht mehr dasselbe bedeutet

Eine wirkliche Überraschung war das für mich nicht. Aber leider hat sich das Vorausgesagte heute bestätigt, dass nämlich von den über den Sommer mühsam hochgepäppelten gerade zuvor neu eingekauften Bienenvölkern nicht mehr übriggeblieben ist. Wie schon in den drei bis vier Vorjahren haben sie den Winter nicht überlebt. Diesmal war das noch wahrscheinlicher, weil neben den schon lange bekannten Bedrohungen und Belastungen seit letztem Jahr auch noch die asiatische Hornisse hinzukam, die für uns klar sichtbar ja die gerade erst im Erstarken befindlichen Bienenvölker schon während des Sommers attackiert und letztlich zugrunde gerichtet hat. Es ist wirklich traurig, nicht nur wegen der Bienen. Es ist damit auch eine sehr prägende Familientradition zu Ende gegangen. V. will jedenfalls keinen erneuten Anlauf und Versuch mehr unternehmen, was ich gut nachvollziehen kann. Wenn künftig die ersten Blüten beim Spitzahorn, den Apfelbäumen, dem Weißdorn, später bei den Akazien, Brombeeren und Esskastanie erscheinen, wird das für uns nicht mehr dieselbe, die gewohnte Bedeutung haben. Es sind dann eben nur noch Zeichen der heimischen Baumblüte und der jeweiligen Jahreszeit, sie zeigen aber keine Honigtrachten mehr an, die sonst bei uns immer mit vielerlei Arbeiten, vor allem aber auch mit freudigen Erwartungen verbunden waren. Schade, dass eine solche Tradition makabererweise ausgerechnet durch aus dem Ruder gelaufene Vorgänge in der kultivierten Natur beendet wird. Es ist schwer, hinter dieser Entwicklung einen Sinn zu erkennen.

Energetische Traditionsverluste

Das Sonnenstundenergebnis des vorjährigen Januars noch zu erreichen, dürfte schwierig werden. Dabei sah es zwischendurch ganz gut damit aus, wegen der einzelnen sehr sonnenreichen Tage, die uns vergönnt waren. Aber dann schlägt es doch immer wieder in typisches Winterwetter um, das heißt wenig Licht, Kälte, Regen. Eben Biowetter und ein Problem für alle Wetterfühligen. Umso mehr genießen wir den Holzofen und seine Wärme, zumal der Holzvorrat sichtbar zuneige geht und wohl kaum länger als bis Mitte bis Ende Februar ausreichen wird. Dann wird eine lange Familientradition erst einmal zu Ende gehen, denn ungeschnittene Vorräte haben wir jetzt keine mehr. Und der kleine Wald existiert auch nicht mehr, so dass kein Nachschub an Holz von eigenen Bäumen mehr zu erwarten ist. V. spricht von der Möglichkeit, mit einem anderen Ofentyp und mit Holzpellets als Heizmittel ab dem nächsten Jahr weiterzumachen. Ein Thema, das uns vielleicht noch länger beschäftigen wird, an dessen Sinnhaftigkeit ich aktuell aber zweifle. Die leidige Kostenfrage steht eben bei dem Thema über allem, und die ist mit gesetzlichen Regelungen, teuren technischen Vorrichtungen, die offenbar notwendig sind und nicht sinkenden Preisen für den Brennstoff sicherlich so schnell nicht aufgelöst. Am Ende scheint das alles vor allem als Verlust an Alltagskultur und regional und familiär geprägter Tradition, auch an überlieferten Symbolwerten und Symbolformen. Ein Verlust, der für das Thema Heizen zunehmend offensichtlich wird.

Attraktive Baum-Makros finden Gefallen

Es freut mich ungemein, dass in jüngster Zeit meine neueren Baum-Makrofotografien wieder oder erstmals mehr Aufmerksamkeit finden. Es sind v. a. die reifen Früchte des Pfaffenhütchens, die ich zuletzt im Spätsommer letzten Jahres festhalten konnte und die jetzt offenbar bei verschiedenen Microstock-Agenturen auf Interessenten stoßen. Ermutigend ist nicht nur der Erfolg neuer Motive, v. a. freut es mich, dass andere meine Faszination für bestimmte Baummotive teilen. So sind es v. a. die Nahaufnahmen der Pfaffenhütchenfrüchte, die offenbar Gefallen finden, gerade diese reifen Früchte, die im Spätsommer ihre Kapseln öffnen und knall-orangene Samenkerne freilegen, um geben vom der rosafarbenen Kapselhülle, deren Form eben an einen Pfaffenhut erinnern. Eine echte Attraktion unter den hiesigen Baumdetails und eines der eindrucksvollsten Details, die mir aus der hiesigen Baumlandschaft bekannt sind.

Ein Verbindungsbogen zwischen technischer Entwicklung und Naturwahrnehmung

Manchmal ergeben sich auch im Alltag Situationen und Anlässe, mit Menschen über Bäume zu reden oder von meinen Baumprojekten zu erzählen, die sonst nie mit solchen Themen zu tun haben. Einfach weil die Gelegenheit da ist und es thematisch stimmig wirkt. So heute dieses Gespräch mit einem Heizungstechniker, der in ganz anderem Kontext von KI und ChatGPT sprach und dem ich von der KI generierten Zusammenfassung des Baumtagebuch-Projekts als Beispiel einer gelungenen und hochwertigen textlichen Anwendung des Tools erzählte. In dem Zusammenhang war diese Thematisierung sinnvoll, weil es der Veranschaulichung und Differenzierung diente. Aber natürlich habe ich auch den Bezug zum Arbeitsbereich des Gesprächspartners hergestellt und das Anwendungsbeispiel des Suchens und Identifizierens von Ersatzteilen in der Industrie genannt. Eine Anwendung, die offenbar stark nachgefragt wird, was den aktuellen Arbeitsschwerpunkt von Stable Diffusion erklärt. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen sich inzwischen mit dieser so eindrucksvollen Technologie beschäftigen. Wenn in dieser Diskussion, im Gespräch, dann auch noch der Bogen zur zeitgenössischen Naturwahrnehmung geschlagen werden kann, finde ich das klasse. Das bereichert auch die sonst in Leere laufende Einschätzung der technischen Entwicklung.

Eine andere Thematisierung der Holzofenwärme

Unheimlich aufgabenreich, aber wenig spektakulär war dieser erste Einundzwanzigste des Jahres. Aber wie so häufig hatte er eben etwas Besonders, das diesmal eher in der Quantität und Dichte zu verorten war. Unser Winterthema Holz und Ofen stand gerade heute wieder besonders im Mittelpunkt, da der eigentlich schon erwartete, aber meist schon gleich zu Beginn der Heizsaison auftretende Heizungsdefekt den Wert eines Holzofens besonders deutlich gemacht hat. Jedenfalls wäre es ohne diese Unterstützung des Heizens auch in den drei Hauptwohnräumen in diesen Tagen nicht mehr so gemütlich wie gewohnt. Für die anderen Räume müssen wir uns einige Tag mit improvisierten Lösungen zu helfen wissen. Und schon wissen wir das, was uns die Bäume selbst nach ihrem Ableben hinterlassen, sehr zu schätzen und verstehen es umso weniger, dass für die Form des Heizens neuerdings krasse Regeln gelten, die schwer einzuhalten sind, jedenfalls nicht ohne wiederum unsinnig hohe Investitionen. Schade, denn das Thema bewegt immer wieder viele Gemüter. Nur in die politische Perspektivformulierung ist das sehr unverständlicherweise noch nicht eingeflossen.

Winterlicher Holzofenhunger

V. sieht jetzt selbst, was ich schon vor Beginn der Holzofensaison vorausgesagt hatte. Unser „letzter“ Brennholzvorrat erschöpft sich sichtbar. Und zwar so rasant, dass wohl bis Mitte des kommenden Monats mit seinem kompletten Verbrauch zu rechnen ist. Das hat natürlich mit dem schlechten Brennwert des sehr alten und schon sehr mürben und faulen Fichtenholzes zu tun. Wobei es weniger um die Ofenwärme geht, denn das Material bringt eine sehr bullige Hitze. Aber es hält eben nicht lange an, erst recht nicht bei dieser schon halb zersetzten Qualität. So verbrauchen wir schon seit Wochen sehr viel pro Tag. Der größere Teil des Vorratsvolumens musste deshalb inzwischen aufgebraucht sein. Der andere Grund ist schlicht, dass wir sehr früh mit der Ofensaison gestartet sind, viel früher als sonst. Wir werden ihn wohl sehr vermissen, den Ofen und seine unvergleichliche Wärme. Aber vielleicht finden wir ja doch noch eine Möglichkeit, ihn regelkonform weiter zu betreiben. Und eine gute Quelle für das Brennholz, die auch kalkulatorisch Sinn macht.

Ganzjährige Weihnachtssymbolformen

Dass ich meine kleinen Glas-Weihnachtsbäumchen wie auch die anderen Weihnachtsdekorationsfigürchen, -accessoires und -anhänger in meinem Arbeitszimmer noch nicht weggeräumt und für die kommende Weihnachtssaison verstaut habe, stört mich gar nicht. Es hatte einfach Zeitgründe, ist mir aber auch ganz recht. So kann ich im kleinen Maßstab die Weihnachtszeit anhand dieser sehr lichtdurchlässigen und Licht reflektierenden Formen noch etwas in der Wahrnehmung verlängern. Das weihnachtliche Leinwanddruck einer meiner Fotografien mit dem – ebenfalls – Hauptmotiv eines Glasweihnachtsbaums hängt zudem ohnehin in diesem Raum. Allerdings schon seit der Vorweihnachtszeit 2023. Ich konnte mich das ganze über nicht davon trennen. Jetzt überlege ich, ob es über die Sommermonate vielleicht doch eine Ablösung haben könnte. Das Symbolbild im Hochformat eines Mädchens mit andächtiger gen Himmel gerichteter Gestik wäre die Alternative zwischen den Weihnachtszeiten. Aber ganz konnte ich mich noch nicht durchringen.

Balanceübungen für einen optimierten Aufbruch im neuen Jahr

Im Gespräch heute Nachmittag hat mir J. erzählt, dass der Weihnachtsbaum dort noch nicht abgeschmückt ist. Da werde ich fast neidisch, weil wir nun seit einer Woche die ästhetische Weihnachtszeit abgeschlossen haben. Aber es wäre bei uns auch schwierig zu organisieren gewesen, länger zu warten. Stehen doch so viele Vorhaben an, die mit dem Start ins neue Jahr zu tun haben. Das ist mit weihnachtlicher Kontemplation und Ruhe nicht ganz so gut zu vereinbaren. Aber ganz ist das Thema auch für uns noch nicht abgeschlossen, denn die ganz kleinen Dekorationsobjekte und Figuren haben wir noch nicht verpackt, die haben sich noch länger erhalten, und können von mir aus auch noch eine Weile so verbleiben. Ich freue mich trotz meiner Weihnachtsaffinität sehr über die Chancen und Aufgaben, die mir den rasanten Einstieg in dieses Kalenderjahr ermöglichen. Und ich suche noch nach der optimierten Einstellung, dem optimalen Gleichgewicht zwischen diesem Aufbruch- und Fortschrittsdenken und einer Haltung, die immer auch den Nullpunkt sucht, um Scheuklappen und Einseitigkeiten zu vermeiden. Immer ganz genau das richtige Maß und Verhältnis zu treffen, bleibt schwierig. Aber ich meine, bei dem Versuch zunehmend geschickter zu werden.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.