Abwechslungsreiche Projektarbeit

Neben viel Assistenz und Hilfestellung in ganz profanen Dingen kommt die Kreativität in diesen Tagen nicht zu kurz. Ganz gut bin ich mit Projekten vorangekommen, die in diesem Jahr noch ein gutes Stück vorangebracht und in Teilen abgeschlossen werden sollen. Und die letzten Aufträge für Armbänder lassen zudem Raum für die kunsthandwerkliche Arbeit und die immer mitlaufende Kommunikation zur Baumsymbolik, die gerade in der Vorweihnachtszeit oft besonders intensiv sein kann. So gestaltet sich meine Projektarbeit derzeit sehr abwechslungsreich – so ganz nach meinem Geschmack.

Weihnachtszeitliche Beschleunigung

Heute konnte ich viele Routinearbeiten zum Abschluss bringen und wieder einmal einiges für Weihnachten vorbereiten. Überhaupt bewegt sich jetzt vieles in Richtung der Feiertage, im Außen wie im Inneren der Menschen. Viel früher als wir das in den Vorjahren gewöhnt waren. Vielleicht auch eine Folge der Dauerkrisenstimmung. Die Menschen sehen sich einfach nach einer Auszeit, die von Katastrophen und lähmender Ausnahme befreit ist. Und die Weihnachtszeit bietet dazu jede Menge Anreize, die nicht sich für die meisten nicht nur an der Oberfläche bewegen. Kaum zu glauben, wie schnell das dann zum Jahresende hin geht: Schon wieder steht das Aussuchen des Weihnachtsbaums auf dem Programm. Ich schätze, der Händler wird in den nächsten Tagen öffnen und ich werde Anfang der kommenden Woche eine frühe Stunde nutzen, um möglichst alleine einen Auswahlrundgang zu machen. Das ist wichtig, da die Auswahl für mich immer eine spannende und herausfordernde Aufgabe ist. Bleibt zu hoffen, dass die richtigen Kandidaten in Blick- und Reichweite sein werden und ich mit einem schönen Baum nach Hause kommen kann.

Weihnachtliche Tradition zwischen Nikolaus und Weihnachtsbaum

Natürlich hat man in Kindertagen ein ganz anderes Verhältnis zum Nikolaus. Aber auch bei Erwachsenen hinterlässt der Nikolaustag oft noch ein Stück Melancholie oder Wehmut. Heute war es wie als notwendige Kompensation für die Auslassung des Themas bis dahin eine schöne Begegnung mit dem Nikolaus im Aufzug des Ärztehauses. In dem war ich auf dem Weg zu einer Arztpraxis, aber im selben Gebäude ist auch ein Seniorenstift untergebracht. Offensichtlich waren der Nikolaus in opulenter Verkleidung und die ältere Dame in seiner Begleitung auf dem Weg zu den alten Leuten, um ihnen zum Nikolaustag mit Schokoladen-Nikoläusen in Silberpapier und natürlich ihrer anrührenden Präsenz eine Freude zu machen. Den Besuch bei den Senioren habe ich nicht beobachten können, aber die eigene kurze Fahrt über einige Etagen mit der Symbolfigur war doch eine schöne, sicher nicht zufällige Begegnung. Das hat mehr von der weihnachtlichen Folklore in kindlicher Wahrnehmung, die man auch als Erwachsener nicht ablegen will. Die Anmutung ist aber eine ganz andere als die des Weihnachtsbaums mit seiner quasi reinen symbolischen Erhabenheit und tiefen Innerlichkeit, die dadurch wirkt, dass der geistige Quell in unserem eigenen Inneren angestoßen und zum Leuchten gebracht wird.

Kreative Herausforderungen in der Krise

Ein Gutes hat die allgegenwärtig depressive Grundstimmung: Der Einstimmung auf Weihnachten steht zumindest allzu gedrängte Projekthektik nicht so sehr im Wege wie in normalen Jahren. Allerdings war auch das Vorjahr in der Hinsicht nicht normal. Wir können uns insofern schon auf periodische Auszeiten von der Krise freuen. Ich versuche mit allen Nahstehenden zusammen das Beste daraus zu machen und die passende Reaktion, die passende Art der Verarbeitung zu entwickeln. Das ist für uns alle Neuland, da es vergleichbare Situationen zuvor nicht gab. So fordert diese Krisenbewältigung echte Kreativität im äußeren und inneren Handeln – und birgt auch viel Ungewissheit, ob die verfolgten Ansätze gelingen können. Im besten Fall können wir aus dieser Ausnahmeerfahrung gestärkt hervorgehen und im Normalmodus vielleicht zeitgemäßer weitermachen, wo wir unter Normalbedingungen aufgehört haben. Die weihnachtliche Symbolik rund um das Baumsymbol und die vegetabilen Rituale helfen mir und vielen um mich herum dabei, diese letzten Wochen des Jahres im Umkreis des Christgeburtsfestes sinnhaft auszufüllen.

Reminiszenz an frühere Blütenwunder

Und wieder ist Barbaratag, eine Reminiszenz an frühere Jahre und Traditionen, die wir aber in den vergangenen Jahren nicht mehr praktiziert haben. Zu häufig ist das Blütenwunder nicht eingetreten – trotz optimaler „Heizungssteuerung“. Aber an die diesbezüglichen Erfolge aus meiner Zeit in D., als wir das unter Kollegen am Arbeitsplatz praktiziert hatten, konnte ich später nicht mehr anknüpfen. Nur einmal, als wir schon früh mit der Holzofensaison begonnen hatten und die Zweige direkt oberhalb der Ofenwärme platziert waren, konnten wir an Heiligabend wenigstens einige annähernd blühenden Knospen der Kirschbaumzweige entdecken. Aber ein richtiges Blütenwunder am Tag mit der längsten Nacht des Jahres haben wir nicht mehr erlebt. Dann ist es doch besser, die Erinnerung zu pflegen und den Tag ansonsten einfach anhand seiner traditionellen Sinnhaftigkeit zu erinnern, als eine der so innerlich wirkenden vegetabilen Weihnachtstraditionen und -rituale.

Zeitlose Symbolik und Energie der Bäume

Es ist schön, dass die jüngsten Aufträge für Armbandproduktionen sich überwiegend auf Klassiker bezogen haben. Bäume und Holzarten aus der Reihe der Lebensbäume, wie die aktuell in Arbeit befindliche Esche. Das lässt mich an die Anfänge der Manufakturarbeit und den Aufbau der Reihe mit Lebensbaum-Armbändern denken. Vom etwas kleineren Durchmesser der Perlen abgesehen ist es immer noch dieselbe Form und es sind auch dieselben Arbeitsschritte, dieselbe notwendige Sorgfalt bei jedem Handgriff. Aber dennoch ist jede Arbeit wieder spannend, weil ein anderer Mensch dahintersteckt. So ist über alle die Jahre, das sind schon an die 20, nie so etwas wie Routine eingekehrt, was der Qualität der Ergebnisse und der Kommunikationen zuträglich ist. Es liegt vor allem aber an der zeitlosen Symbolik und individuellen energetischen Ausstrahlung der Bäume, die sich in ihrem Holz kondensiert hat und in der kunsthandwerklichen Ausformung für unterschiedliche Persönlichkeiten bewusst erfahrbar wird.

Projekte erfolgreich zum Abschluss gebracht

Heute konnte ich ein kreatives Kommunikationsprojekt weitgehend abschließen, an dem ich fast drei Jahre gearbeitet hatte. Fast unwahrscheinlich erschein mit das, aber auch erleichternd, wenn ich auf den enormen Arbeitsaufwand zurückblicke. Ebenfalls abschließen konnte ich ein weiteres Baumkreis-Armband. Das freut mich so kurz vor Weihnachten besonders, denn ich vermute, da haben sich einige ein sehr individuelles Geschenk ausgedacht, für sich selbst oder für einen lieben Menschen. Wenn es dann auch noch ein Weihnachtsgeschenk werden sollte, ist die Mission dieser Symbolarmbänder mehr als erfüllt.

Baumkalender und Weihnachtsbaum-Adventskalender

Nun konnten wir schon das letzte Blatt des Monatskalenders wenden, jedes Mal ein spannender Moment, der mich veranlasst hat, auch für 2022 wieder schöne Kalender mit Kunstabbildungen zu besorgen. Natürlich auch einen großen Baumkalender für die Monate und einen Baum-Wochenkalender, dem ich jede Woche eine neue Postkarte mit Baummotiv entnehmen kann. Und dann kommt seit heute auch noch der Adventskalender hinzu, diesmal ein plastischer aus Holz mit ausgesägten Motiven und Figuren, den J. mir geschenkt hat – übrigens auch mit der stilisierten Silhouette eines Weihnachtsbaums oberhalb der Kalenderschublädchen, der mit kleinen LED Lichtern beleuchtet ist. Das schafft zusätzlich Weihnachtsstimmung, die uns bei all der Geschäftigkeit und Unruhe dieser Krisenzeit hoffentlich nicht komplett getrübt sein wird.

Zwischen Weihnachten und Kalenderjahr

Sehr arbeitsintensiv gestalteten sich letzten Wochen des Jahres – eigentlich so wie in jedem Jahr. Die Anzahl der noch abzuschließenden Aufgaben scheint endlos und wird doch Schritt für Schritt abgetragen. Gut ist das schon, weil es von dem allgegenwärtigen Krisenthema ablenkt bzw. die Aufmerksamkeit auf eigentlich Wichtiges lenkt. Nicht gut scheint mir eben diese merkwürdige Idee, mit dem Kalenderjahr müsste man Dinge zum Abschluss bringen. Dabei ticken die inneren Uhren und gestalten sich die Motivationslagen doch ganz unabhängig davon. So sind wir aus purer Konvention geneigt, unsere Aktivität und Dynamik dem Kalender unterzuordnen. Welches Glück, dass es eben als Höhepunkt diesen wunderbaren Feiertag und vor allem die stimmungsvolle Zeit davor gibt, die ich auch nach Jahrzehnten nicht kitschig finden kann, da ich mit der Familie zusammen einen ausgeprägten Sinn darin erkenne und pflege. So soll sich auch in dieser Saison die Zeit bis zur ersten andächtigen Betrachtung des Weihnachtsbaums mit einer gesunden Mischung aus konzentrierter Arbeit und bewusstem Wahrnehmen der weihnachtlichen Symbolformen ausfüllen.

Weihnachtslichter und geistiger Quell

Die weihnachtlich beleuchteten Dekorationen an Weihnachtsbäumen, Adventskränzen und -gestecken sind ein wirkliches Highlight in diesen Anfangstagen der Adventszeit. Tatsächlich gibt’s nicht vieles, was dem an Sinnhaftigkeit gleichkäme, sind die Menschen doch fast komplett abwesend, scheinbar krisenirritiert und verzetteln sich im Unbestimmten. Symbolformen, ganz besonders so starke wie solche, die den Sinn der Weihnacht transportieren und im Alltag sicht- und verstehbar machen, sind in der Situation geradezu lebenswichtig. Denn neben den realen körperlichen Bedrohungen sind nach fast zwei Jahren Krise auch die Kommunikationskultur und die innere Verarbeitungskapazität des Erlebten in Gefahr und verlangen uns viel Energie ab, die wir nur aus unserem Innersten heraus holen können, aus dem geistigen Quell, in dem wir alle einen gemeinsamen Ursprung erkennen.

Adventszeit und die Suche nach der inneren Kraftquelle

Den ersten Adventen konnten wir in der ruhigen Atmosphäre in uns aufnehmen, die wir uns nach den Vorbereitungen der letzten Tage gewünscht hatten. So hoffe ich wird die weitere Adventszeit ebenfalls verlaufen und uns die Innerlichkeit vermitteln und ermöglichen, die wir in diesen Zeiten besonders dringend nötig haben. Zu sehr werden wir sonst von diesen äußeren Einflüssen vereinnahmt, die uns machtlos dastehen lassen und zunehmend mutlos machen. Unsere inneren Energiequellen zu suchen und darin uns gleichzeitig zu regenerieren wie fortzuentwickeln ist dieser Tage nötiger denn je, und auch noch naheliegender als in weniger erschöpfenden Jahren. Die erste Kerze haben wir in dieser Adventszeit an einem horizontal in Reihe angeordneten Adventskerzenständer ohne weihnachtliches Grün entzündet. Tatsächlich ist die Lichtsymbolik das, was uns berührt, nicht so sehr die vegetabile Symbolik, die ich beim Adventskranz in den vergangenen Jahren zunehmend weniger anrührend empfunden habe.

Bereitmachen für eine stimmungsvolle Weihnachtszeit

Die Arbeiten an der Adventsdekoration haben sich bis heute als eine Art Familienfaible etabliert. Das gilt zumindest für M., J. und mich, V. ist nicht ganz so überzeugt, wenn auch die Ergebnisse gefallen. Nachdem ich schon vor einer Woche den künstlichen Weihnachtsbaum vorm Haus aufgebaut und mit seiner Lichterkette versehen hatte, außerdem den Leuchtkranz an der Haustür, konnte ich heute diese Arbeit abschließen. Der grüne Baum hat seine wetterfesten Weihnachtsbaumkugeln in Rot und Gold erhalten und natürlich den Stromanschluss an die Zeitschaltuhr. Und bei dem Kranz habe ich wie im Vorjahr schon, kleine Mistelzweige, die aus größeren Zweigen herausgeschnitten habe, eingearbeitet. Die sind rundherum eingesteckt und stören die Leuchtwirkung des Kranzes nicht, verleihen dem ansonsten aus Aluminium und LEDs bestehenden Dekorationsobjekt aber eine vegetabile Frische, die mit Weihnachtssymbolik zusätzlich aufgeladen ist. Nach dieser Arbeit gab es noch Unmengen an sonstigen Utensilien herbeizuholen, zu arrangieren und anderes erst einmal abzubauen und zu verstauen. Auch im Arbeitszimmer habe ich schon meine Dekoration für die Weihnachtszeit eingerichtet. Morgen werde ich M. noch bei verschiedenen weiteren Baustellen behilflich sein, die wir am heutigen Samstag noch nicht vollständig abschließen konnte. Dann aber können wir uns bis mindestens zum Dreikönigstag über eine stimmungsvolle weihnachtliche Umgebung freuen, und mit uns alle, die zu kurzen oder längeren Besuchen vorbeischauen.

Symbolverarbeitung und Zuversicht

In vier Wochen feiern wir schon den zweiten Weihnachtstag. Wie immer gleitet das Jahresende nur so dahin, mit allen möglichen Vorhaben und Plänen, die noch abzuschließen oder zu initiieren sind. In Verbindung mit der schon prägend zu nennenden Krisenatmosphäre gestaltet sich die Alltagswahrnehmung so zunehmend unwahrscheinlich. Wieder ein Erleben, das mit nichts Bekanntem zu vergleichen ist. Ich bin heilfroh über die von außen auf mich zukommenden Aufgaben, die sich um die um die Arbeit mit und die formende Verarbeitung von Symbolen drehen. Ganz besonders die um das Baumsymbol angeordneten Projekte entfalten gerade in dieser Krisenstimmungszeit eine heilsame Wirkung, für mich wie für die, denen ich die Formen zur Verfügung stellen kann. So gelingt es, ein zeitloses Mittel zu nutzen, um lähmende Krisenroutine zu verarbeiten und zuversichtlicher in die Zukunft blicken zu können.

Winterliche Erwägungen

Jetzt wird’s richtig winterlich, das ist schon nicht mehr die Übergangswitterung des Novembers, eher wirklich kaltes Winterwetter, bei dem die Winterjacke nicht mehr wegzudenken ist und man aber immer öfter den Einsatz des Holzofens in Erwägung zieht. Eigentlich wäre das jetzt schon angenehm, aber M. wird sich wie immer noch eine Weile zur Wehr setzen. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass wir ausnahmsweise schon vor Weihnachten mit der Holzofensaison beginnen. Der Atmosphäre in der Adventszeit täte es gut, und an wirklich wärmeren Tagen kann man ja auch mal aussetzen. So hätte sich das aufwändige Bevorraten an abgelagertem und ofengerecht dimensioniertem Fichten- und Obstbaumholz auch wirklich gelohnt.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.