Winter-Zeitenwende

Auf mich wirken diese Tage im November wie ein Vorgriff auf tiefste Wintertage, in denen man sich schon weit ins Innere zurückgezogen hat und an denen die wohlige Heizung mit dem Holzbrandofen schon Routine geworden ist. Dabei hat die Adventszeit noch nicht einmal begonnen. Aber die Menschen nutzen jetzt schon die Gelegenheit, um sich zurückzuziehen, Dinge möglichst aufzuschieben und in diffus wirkender Weise auf eine von außen kommende Veränderung, auf Anstöße von außen zu warten. Das scheint als die sicherste Verhaltensweise aufgefasst zu werden. Besinnung auf sich selbst, die Familie und das, was sich als relativ konstant im Laufe des Lebens bewährt hat. Darüber freue ich mich einerseits, weil gerade die Konstanten für mich ja so spannend sind – das ganze Jahr über und auch schon seit vielen Jahren. Aber leider ist zuletzt der Rückzug so flächendeckend und radikal ausgefallen, dass sogar die Aufmerksamkeit für meine Wunschbaum-Angebote, das Konstante durch zeitlose Lebenssymbolik in Form zu bringen, derzeit nur geringfügig vorhanden scheint. Solche Phasen habe ich schon öfter erlebt, aber in so rascher Folge und so deutlich waren sie noch nie ausgefallen. Auch deshalb ist das Postulat einer Zeitenwende nicht von der Hand zu weisen.

Fotografische Herausforderung und biografische Rückblicke

Es war schon ein besonderer fotografischer Einsatz, den ich zuvor in der Form noch nicht realisiert hatte. Der Einundzwanzigste ist mir mit seiner belebenden Qualität zugutegekommen, während das Wetter ungemütlich winterlicher nicht mehr ausfallen konnte. Aber das Shooting ist trotz der späten Stunde und des frostigen Außen sehr produktiv und flüssig abgelaufen, die Atmosphäre und Interaktion würde ich als freundlich und offen einschätzen. Sie hat mir zusätzlich Gelegenheit zu einer autobiografischen Rückschau in Jahre gegeben, in denen ich selbst in ähnlichem Umfeld in der Kulturarbeit tätig war. Es ist von dieser speziellen Qualität der Arbeitsaufgabe an diesem Tag für mich schön zu erfahren, dass häufige Gelegenheiten und wechselnde Settings zu einer immer weitere Qualitätsverbesserung der Ergebnisse beitragen. So wie bei der Naturfotografie im Umkreis der Bäume schon vor Jahren merke ich nun auch bei der Porträtfotografie sowie bei anderen Gelegenheiten bei der Illustration von Arbeits- und Raumsituationen, dass die Präzision weiter zunimmt und die auch die Fähigkeit sich verbessert, auf wechselnde Lichtverhältnisse und auch variables Verhalten der Porträtierten punktgenau zu reagieren. Das war ein herausfordernder und auch sehr anregender einundzwanziger Arbeitstag.

Weihnachtliche Planungen am 18. Geburtstag des Baumtagebuchs

Nach dem eher unruhigen Ausflugstag gestern waren wir froh, diesen Sonntag zuhause in Ruhe verbringen zu können. Ganz so geruhsam ist der Tag allerdings nicht ausgefallen, einfach weil es noch zu vieles zu erledigen galt, bevor die neue Arbeitswoche schon vorgezeichnete neue Herausforderungen mit sich bringen wird. So konnte ich meine Dekorationsvorhaben mit Lichterkette und Weihnachtskranz leider nicht mehr umsetzen und werde das um einige Tage verschieben, aber wohl immer noch rechtzeitig vor dem ersten Advent umsetzen können. Es ist eben gerade dafür ein Mindestmaß an Ruhe und Zeit erforderlich, wenn es seinen Sinn nicht verfehlen soll. Und einen gewissen Vorsprung, gerade in Bezug auf weihnachtliche Grußsendungen, habe ich mir ja schon in den Vorwochen erarbeitet. Eine Mischung aus präsentativen und technischen Aufgaben wartet jetzt in den nächsten Tagen auf mich, bevor die letzten Wochen vor Weihnachten hoffentlich wieder mehr Zeit und Raum für sinnhafte Beschäftigung mit kunsthandwerklichen, formgebenden und gestalterischen Aufgaben lässt. Bei all dem Planen ist mir beinahe entgangen, dass das Baumtagebuch heute tatsächlich sozusagen volljährig wird. Das ist heute der 18. Geburtstag des Baumtagebuchs – kaum zu glauben, auch für mich selbst. Wahrscheinlich ist das Baumtagebuch schon länger erwachsen, hat sich aber dennoch jung gehalten. Ich würde sagen, es ist geradezu alterslos geworden oder jung geblieben, wie auch immer man das ausdrücken mag. Jedenfalls erfreut sich an seinem Festtag erstaunlicher Gesundheit und scheint keine Tendenzen zu entwickeln, sich in absehbarer Zeit zur Ruhe setzen zu wollen.

Atmosphärische Vorweihnachtszeit und neuer Mut

Wie ich das bei vielen in diesem Jahr beobachten kann, haben auch J. und W. schon früher als sonst üblich mit der weihnachtlichen Dekoration der Wohnung begonnen. Und am Eingang haben sie ein Weihnachtsgesteck aus künstlichen Zweigen, LED-Beleuchtung und verschiedenen Accessoires arrangiert, das ähnlich wirkt wie mein neu erworbener künstlicher Weihnachtskranz, der ebenfalls eine integrierte Leuchtkette enthält. In den nächsten Wochen wird sich das bei J. und W. ebenso wie bei uns hier noch weiter verdichten und sich zur besonderen Atmosphäre der Vorweihnachtszeit beitragen. Ich hoffe, sie werden die vier Baumscheiben aus dem abgelagerten Apfelbaumabschnitt wie geplant verwenden können und mit deren Hilfe ein schönes Adventsgesteck kreieren. Das sollte nach dem Vorbild einer Abbildung in der Landzeitschrift eigentlich auch gut gelingen. Wollen wir hoffen, dass die Menschen sich aus allem, was die Weihnachtszeit inhaltlich, symbolisch und emotional bedeuten kann, die Energie und den Mut zurückholen können, an dem es in diesem Mehrfachkrisenzeiten so sehr mangelt.

Vegetabile Inspirationen der Vorweihnachtszeit

Die neuen Weihnachtsdekorationsartikel im heute wieder besuchten Markt in D. waren interessant durchzusehen, aber nur, weil ich ganz gerne die Entwicklungen und Tendenzen auf diesem Gebiet verfolge. Tatsächlich hätte ich nichts davon wirklich erwerben wollen. Auch, weil wir ohnehin schon so viel Schönes über Jahre zusammengetragen haben und Neues nicht unbedingt dieselbe Ausstrahlung und Qualität mitbringt. Aber ich hatte kurz zuvor ein Testobjekt erhalten, das eben in diese Kategorie der neueren Weihnachtsdekorationen gehört und das ich erst einmal ordentlich arrangieren will: Ein echte Tannenzweige imitierender künstlicher Weihnachtskranz mit eingearbeiteter LED-Lichterkette. Es wird einige Arbeit machen, die vielen Zweige so zu arrangieren und zu biegen, dass ein harmonischer Gesamteindruck und auch eine gewisse Symmetrie entsteht. Und dann steht eben auch die Entscheidung an, ob der Kranz gelegt oder gehängt werden soll. Ob die integrierten LEDs ausreichen oder ich noch eine zusätzliche Lichterkette hinzufüge. Und der konkrete Stand- oder Aufhängungsort ist natürlich auch noch zu klären. Eines der Projekte für die nächsten zwei Wochen. Und ich bin sehr gespannt, welche Eindrücke und Ideen die diesjährige Vorweihnachtszeit inspirieren.

Holzarbeit und Baumsymbolik in der Winter- und Weihnachtszeit

Novemberartiger kann ein Novembertag gar nicht mehr ausfallen. So war es heute für mich eine Wohltat, nach längerer Unterbrechung wieder einmal kunsthandwerklich zu arbeiten, und dann auch noch mit dem zuletzt seltener nachgefragten Feigenbaumholz. Interessant auch, dass das Lebensbaum-Armband für eine Person bestimmt ist, die am 21. Dezember Geburtstag feiert. Obwohl sicherlich jünger teilt sie damit den Geburtstag mit M. Die in einer der beiden Feigenbaum-Perioden geborenen sind erfahrungsgemäß besonders empfindsame Menschen, und bei der Hälfte von ihnen liegt der Geburtstag in der Weihnachtszeit. Vor dem Hintergrund macht die Arbeit an dem Armband besonders viel Freude, zumal es eben als Geburtstagsgeschenk seine Bestimmung finden wird, wenige Tage vor Weihnachten. Zum ersten Mal nach der Freiluftsaison bin ich heute mit meinem Arbeitsplatz wieder ins Kelleratelier gezogen, wo bei künstlichem Licht die konzentrierte Holzarbeit eine ganz andere Anmutung hat. Dieser Platz hat auch seine Reize, gerade weil er ohne direkten Kontakt mit der belebten Natur auskommt und die Innenschau und die Konzentration auf die rein symbolischen Aspekte der Bäume und die energetische Ausstrahlung der Hölzer lenkt und damit die Ergebnisse auch in gewisser Weise mit Innerlichkeit und Bedeutung anreichert.

Erfolg fotografischer Weihnachtsimpressionen bei Microstock

Die Nachfrage nach den Weihnachtsmotiven meiner Microstock-Portfolios ist in dieser Saison erfreulich groß. In den Vorjahren war das eher dahingedümpelt. Aber in dieser Krisenzeit, so scheint es mir, wissen die Menschen die symbolischen Formen gerade rund um die großen christlichen Feste wieder mehr zu schätzen. Und da treffen meine weihnachtlichen Impressionen offenbar einen Nerv, durchaus international, wie ich von den anonymisierten Download-Nachweisen verschiedener Microstock-Agenturen weiß, die meine Fotos vertreten. Ganz besonders freut es mich, dass verschiedene Motive meiner jüngsten Reihe, aufgenommen in der letztjährigen Weihnachtszeit, auf gute Resonanz stoßen. Auch und gerade meine eigenen Favoriten, die in abstrakter Unschärfe fotografiert, weitwinklige weihnachtliche Innenraumsituationen rund um die Silhouette und das Leuchten des Weihnachtsbaums darstellen.

Gleichgeschaltete Arbeits- und Lebenseinstellungen

Die Tage vergehen zurzeit im Gleichmaß, mit den gleichen Herausforderungen. Aber auch die Menschen sind kommunikativ wie gleichgeschaltet, und das bedeutet gerade extreme Abwesenheit, Zerstreutheit, Unmotiviertheit. Verbunden mit einer nicht erkennbaren Bereitschaft, etwas Neues in Angriff zu nehmen. Schlechte Aussichten für die Projektarbeit, aber auch für den gedanklichen Freiraum und die Aufmerksamkeit, die mindestens notwendig ist, um über den Tellerrand des Tagesgeschäfts und des Alltags hinauszublicken. Vielleicht werde ich diese speziellen Zeitumstände erst mit zeitlichem Abstand richtig einordnen können.

Herausfordernde Technikthemen

Ein weiterer Tag voller technischer Herausforderungen, an dem ich den Freiraum und den freien Kopf für die Beschäftigung mit grundlegender Lebenssymbolik förmlich herbeisehne. Aber dafür ist gerade keine Gelegenheit vorhanden. So versuche ich das Beste aus der herausfordernden Situation zu machen.

Bild gewordene Weihnachtsgedanken

Die Weihnachtszeit war auch an diesem Sonntag wieder mein Hauptthema. Ziemlich früh, jedenfalls früher als sonst, aber das hat den Vorteil, dass ich vieles schon vorbereiten konnte, was zu Beginn der Adventszeit oder spätestens in der unmittelbaren Vorweihnachtszeit zum Einsatz kommen soll. In diesem Jahr habe ich den Schwerpunkt meiner weihnachtlichen Kommunikation auf die Adventszeit bezogen und dafür sehr persönliche Symbolformen ins Leben gerufen, die eine Reihe lieber Menschen von mir zur Einstimmung und Begleitung der Weihnachtszeit erhalten werden. Meine eigenen Weihnachtsimpressionen und Bild gewordenen Weihnachtsgedanken werden, so hoffe ich, aber auch einen universellen Nerv treffen, so dass individuelle Eindrücke etwas Gemeinsames zum Schwingen bringen sollten. Rund um den Weihnachtsbaum, andere Weihnachtspflanzen und die Lichtsymbolik der gesamten Advents- und Weihnachtszeit.

Ein Vorblick auf die Weihnachtszeit mit weihnachtlichen Symbolpflanzen

Nun geht es doch sehr viel schneller in Richtung der Weihnachtszeit als ich zuletzt im Blick hatte. Deshalb habe ich auch schon die Inhalte einer Reihe von Briefsendungen vorbereitet, mit denen ich Grüße vor Beginn der Adventszeit versenden will. Das wird dann wohl spätestens in 10 Tagen zum Versand fällig sein. Und auch sonst richtet sich unser Blick auf die Adventszeit. Unter anderem haben wir am Nachmittag bei Frau S., die das angeboten hatte, verschiedene Nadelbaumzweige, vom Wacholder und der Zypresse erhalten. Von Bäumen und Sträuchern, die dort im Garten wachsen und die über den Sommer kräftig ausgetrieben hatten. Und außerdem haben wir einige Zweige mit roten Beerchen bekommen, die zunächst als Ilex angekündigt waren, sich dann aber als Berberitzenzweige herausgestellt haben. Der grün-rote Komplementärkontrast ist tatsächlich ähnlich wie bei den Stechpalmen. Insofern eignen sie sich genauso gut zum Binden weihnachtlicher Gestecke oder für den Adventskranz, auch wenn die Berberitzen nun nicht gerade als Weihnachtspflanzen gelten, während Stechpalmen fest zum weihnachtlichen Symbolpflanzenrepertoire gehören.

Die Technik und andere Themen rund um Natur

Den Großteil der technischen Routine- und Aktualisierungsarbeiten konnte ich heute abschließen. Aber eine Sache, die Sicherheitsbestimmungen betreffend, steht doch noch aus. Ich hoffe, am Wochenende auch dieses näher eingrenzen zu können. So nimmt diese Woche doch noch einen versöhnlichen Ausgang und wir können uns hoffentlich einigen Dingen rund ums Haus und im Garten kümmern, die zuletzt zu kurz gekommen waren. Wenn schon die Holzarbeit derzeit brach liegt, sind doch handwerkliche Projekte angesagt, die aus ganz anderen Zusammenhängen rühren. Die Bäume aber werden mir zumindest in meinen fotografischen Archiven, besonders in Bezug auf meine jüngsten Herbstfotografien auch weiterhin ein Thema sein.

Gegenbewegung mit Zukunftsausrichtung

Gefühlt ist das jetzt der vorläufige Höhepunkt der lethargischen Unentschlossenheit, Unsicherheit und Zukunftsangst, die sich wie ein Virus breitgemacht hat und nahezu jeden erfasst zu haben scheint. Es geht etwas unter bei der vielen technischen Routinearbeit, die mich zurzeit beschäftigt und den vielen Ausgleichsmaßnahmen, die wenig produktiv und kreativ in die Zukunft gerichtet sind und insofern der momentanen Stimmung entgegenkommen. Natürlich brauchen wir genau das Gegenteil, eine Gegenbewegung mit Zukunftsausrichtung zum Ausgleich, damit der Höhepunkt ein Höhepunkt bleibt und es jetzt wieder in Richtung entspannter Arbeits- und Lebenseinstellung, in Richtung zuversichtlicher Planung und Motivation gehen kann. Mehr handwerkliche Arbeit mit Holz und im Symbolfeld der Bäume wäre dabei ganz hilfreich und nützlich. Nur gibt’s auch auf dem Gebiet zurzeit eine Flaute, so dass wir die benötigte Energie aus unserem tiefsten Innern hervor- und herausholen müssen.

Herbsteindrücke und Transformationsgedanken

In diesen trüben Tagen, die für mich eine besondere biografisch bedingte Bedeutung haben, freue ich mich über die kleinen Erfolge und einfach Dinge, die gelingen, während sie meistens nicht funktionieren oder man die Hoffnung auf Funktionieren schon fast aufgegeben hat. Es ist ein Merkmal unserer als krisenhaft wahrgenommenen Zeitumstände, dass viele zunächst einmal ans mögliche Scheitern denken. Und es ist meine Skorpion-Natur, die gerade in solchen Situationen die transformationsfähigen Optionen ins Auge fasst und in der vermeintlichen Tiefphase die Chance zum Neuaufbruch, zur Umwälzung sieht. Das ist bei so viel deprimierendem Gegenwind wie zurzeit nicht gerade leicht zu verfolgen, ich bemühe mich aber. Auch etwas davon abzustrahlen, damit wieder mehr Bewegung und zukunftsorientierte Zuversicht in die Kommunikationen einfließt. Die Vanitas-Symbolik der Herbstfotografien der letzten Wochen, die ich heute in die verschiedenen Microstock-Portfolios eingepflegt habe, versuche ich zum Anlass zu nehmen, dieses gedankliche Umschalten zunächst für mich selbst möglich zu machen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.