Entweihnachtet

Das Abschmücken des Weihnachtsbaums hat etwas Meditatives und ist fast genauso schön, wenn auch anders, als das Schmücken. Ich ließ mir heute deshalb die nötige Zeit. Die ist abgesehen von dem Erlebniswert auch notwendig, sollen die unterschiedlichen Arten von Schmuck auch im nächsten Jahr noch heil sein, und vor allem auffindbar sein. Problematischer als das Verstauen der Strohsterne, Glasanhänger, Metallaccessoires, Holzmännchen und Samtherzen- und -sternen ist zweifellos das Einpacken der Lichterketten, gleich drei an der Zahl, die mit ihren Kerzenklemmen und den vielen Drähten nur mit Mühe in die ursprüngliche Box zu bringen sind. Das gleiche hat sich an dem Balkonbaum mit seinen zwei ellenlangen Lichterketten wiederholt. Außer in meinem Arbeitszimmer ist nun die Wohnung ziemlich ,,entweihnachtet“, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Auch die vielen Weihnachtsgestecke, -sträuße, die Krippe und die gescheiterten Barbarazweige sind bereits entfernt. Meine beginnende Sammlung von Weihnachtsbaum-Symbolen will ich dagegen noch eine Weile auf mich wirken lassen, bevor sie in einer eigens dafür vorgesehenen Kiste bis zur diesjährigen Adventszeit verschwinden.

Die erweiterte Wahrnehmung

Nach der intensiven Beschäftigung mit den vielen technischen Fragen freue ich mich auch wieder auf die inhaltliche Arbeit an meinem Lieblingsthema, der Symbolik der Bäume. Unendlich viel gibt es noch zu erforschen, zu rekonstruieren und auszuformulieren. So viel, dass ein Menschenleben dazu vermutlich nicht ausreicht. Zumal Jahrhunderte voller einschlägiger Literatur sich angesammelt haben, die allerdings größtenteils gar nicht mehr zugänglich oder für Zeitgenossen kaum noch lesbar ist. Wie zu allen Zeiten geht es darum, das ansprechende zu sichten und in eine zeitgemäße Sprache zu ,,übersetzen“. Dabei fließt aber immer auch viel Individuelles ein, eben die eigene Wirklichkeitskonstruktion. Immerhin, die langjährige Arbeit an diesem Thema hat meine Wahrnehmungsfähigkeit, meine Sachkenntnis und vor allem das Spektrum der Wahrnehmung erheblich erweitert. Natürlich gehört alles dazu: Die Beobachtung und das Wandern in der Landschaft, das Lesen fremder Gedanken über Bäume, das Fotografieren und künstlerische Verarbeiten, das eigene Texten und Gestalten. Alles zusammen ergibt einen Gewinn, den ich nicht mehr missen möchte.

Wann kommt der Frühling?

Es ist schade, am Wochenende werden wir den Weihnachtsbaum abschmücken (so heißt es in den vielen Presseberichten, die über die Sammelstellen für Weihnachtsbäume informieren, und nicht ent-schmücken, der richtige Ausdruck wollte mir vor einigen Tagen nicht einfallen). Denn morgen ist schon der Tag der Heiligen Drei Könige. Für uns traditionell das symbolische Ende der Weihnachtszeit. Danach wird uns das Weihnachtsgebäck noch eine Weile an diese schöne Zeit erinnern und die unvermeidliche Alltagshektik so lange wüten, bis man merkt: Jetzt ist wieder Frühling. Der hat auch seine Vorzüge, zumal dann endlich wieder das Grün sichtbar wird, sich Blätter und Blüten zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten entfalten und gleichzeitig die Temperaturen wieder ansteigen. Und mit denen wächst dann wieder die zurzeit wirklich brach liegende Lust, sich länger im Freien aufzuhalten, um dieses ganz besondere Licht und die ganz eigentümliche Frühlingsatmosphäre aufzunehmen.

Nach Weihnachten ist vor Weihnachten

Ich kann mich jetzt schon auf ein Weihnachtsgeschenk freuen: Bei einem Besuch in S. habe ich einen wunderbaren aus emailliertem Metall und Glas-Kristallen bestehenden Weihnachtsbaum entdeckt und M. gleich als Weihnachtsgeschenk 2006 empfohlen. Auf dem Rückweg bin ich dann auch noch auf einen Swarovski-Laden gestoßen und habe mir den kleinen Weihnachtsbaum-Anhänger gesichert. Der grüne Weihnachtsbaum-Pin war leider nicht mehr vorrätig, ich hoffe also, ihn auf anderem Wege besorgen zu können. Na ja, das war noch mal so eine weihnachtliche Reminiszenz, bevor der Rest-Winter, das Schmuddel-Wetter und der hoffentlich bald erblühende Frühling die letzten Reste der Weihnachtsatmosphäre werden verblasen haben.

Flackerbaum-Atmosphäre

Flackerbaum-Lämpchen

Die neuen Flackerbaum-Windlichter von J. schaffen auch 10 Tage nach Weihnachten noch eine zur Stimmung und Witterung passende Atmosphäre. Auch wenn die Tannenbäumchen sehr stark stilisiert und geometrisch streng gefasst sind, entwickeln sie doch durch die flackernde Flamme und immer wieder faszinierende Lebendigkeit. Das Prinzip dieser Art von Windlicht ist ihr Aufbau mit zwei Wänden. Die innere bildet eine Schablone für das Licht der Teelichtflamme im Zentrum, welches auf die matt-transparente Außenwand fällt und die Konturen der Baummotive in unregelmäßige Bewegungen versetzt. Schade, man kann das im Foto leider nicht festhalten.

Flackerbaum-Lämpchen

Bäume machen Arbeit

Jetzt kommt bald die richtige Zeit zum Zurückschneiden der Bäume. V. fiel das bei den 50 Jahre alten Apfel-, Birnen- und Zwetschgenbäumen in den vergangenen Jahren recht schwer, da die Bäume immer höher und die Äste immer stärker werden. Notwendig ist es, weil die Obsternte anders kaum noch zu machen ist und die Früchte im Übrigen einfach zu klein werden. So fällt bei der jährlichen Schnittaktion regelmäßig eine LKW-Ladung von Ästen an, die wir dann zu zwei großen Haufen auftürmen und vor Ort verbrennen. Um die Schneidearbeiten selbst komfortabler zu gestalten hat V. heute eine Astschnitt-Kettensäge von Stihl gekauft, das stärkste Modell, was sich bei diesen Bäumen einfach anbietet. Obwohl das Gerät selber ziemlich schwer ist, besonders wenn es auf seine vollen 4 Meter Länge ausgefahren ist, wird es die Arbeit doch sehr erleichtern. Bei der heutigen Kaufaktion hatte ich nebenbei Gelegenheit, mich über die neuesten Techniken in Sachen Kettensägen zu informieren und meine schon angestaubten Kenntnisse in diesem Bereich etwas aufzufrischen.

Neujahr mit schönem Baumschmuck

Er war irgendwie schläfrig, der erste Tag des neuen Jahres. Wir haben heute erstmals den schönen Weihnachtsschmuck in der Dorfkirche gesehen, denn an Weihnachten waren wir ja bei J. in G. Zwei sehr schöne Christbäume im Altarraum und seitlich die altbekannte große Krippe mit den bestimmt 50 cm hohen Figuren. Die Frau des Küsters hat sich enorm viel Mühe gegeben. Alle Bäume, auch im Bereich der Krippe, waren mit Anhängern in der Form von Sternen und stilisierten Bäumchen geschmückt. Das besondere daran: Die Formen waren aus Bienenwachstafeln herausgestanzt. Und es waren sehr viele, muss also ein großer Aufwand gewesen sein. Ich finde es schön, dass es Menschen gibt, die auch ohne das große Honorar ihre Kreativität für so einen schönen Zweck einbringen. Zumal diese vielen Kleinigkeiten, die in der Summe sehr beachtlich sind, die Atmosphäre auch des Gottesdienstes sehr stark beeinflussen.

Der letzte Tag – na und?

Silvester hatte für mich noch nie die große Bedeutung. Sicher, das Jahr geht zu Ende, aber das scheint mir eine eher beiläufige Angelegenheit, ein Ordnungskonstrukt ohne Inhalt. Jedenfalls für mich. Ich weiß, es gibt viele, die es selbstverständlich und angebracht finden, am letzten Tag des Jahres besonders lustig und gesellig zu sein. Vielleicht kommt gerade daher meine Asympathie. Solche Erwartungen wollte und konnte ich noch nie erfüllen, und daran hat sich bis heute nichts geändert. V. hat an Neujahr Geburtstag. Allein deswegen ist das Aufbleiben natürlich ein Muss. Es wird wieder sehr intim und ruhig bei uns sein. Und das ist gut so. Heute habe ich die Grundsteine für ein neues Web-Projekt gelegt. Eines, aus dem deutlich werden soll, dass es außer den Bäumen noch andere Themen in meinem Leben gibt. Ich freue mich auf die sicher spannende und herausfordernde Arbeit daran.

Alles Gute

Das Jahr neigt sich dem Ende, ohne dass ich so etwas wie Wechselstimmung wahrnehme. Im Gegenteil habe ich mich in den letzten Tagen eher zurückgezogen und bin nur zu kurzen Spaziergängen draußen gewesen. Mit scheint, das ist eher eine meditative Zeit, in der man besser das große Weltgeschehen bei Seite lässt. Zu sich selber findet. Wann könnte die Gelegenheit günstiger sein als in diesen Tagen? Habe mich doch noch kurz entschlossen und ein Animation zum Jahreswechsel entworfen. ,,Alles Gute“, das kann ich allen Wunschbaumbesuchern zum neuen Jahr wünschen. Konkreter kann und will ich nicht werden. Viel wichtiger ist mir, dass sich die vielen Wünsche der Menschen entfalten können. Und wenn ich mit der Seite einen kleinen Artikulations-Beitrag dazu leisten kann, erfüllt sie voll und ganz ihren Sinn.

Christbäume geben Energie

Diese Schlagzeile fiel mir heute aus der Wiener Zeitung ins Auge. Unter dem frischen Eindruck der Weihnachtsfeiertage dachte ich natürlich sofort an die symbolische Kraft der Christbäume und ihre ganz besondere Aura und Ausstrahlung in jeder weihnachtlich geschmückten Wohnung. Eben die Energie des Festbaums, die er in unvergleichlicher Weise an die Menschen abgibt oder überträgt. Nüchternerweise war im weiteren Text dann aber von der Entsorgung der Bäume die Rede, die bis Mitte Januar kostenfrei erfolgen würde und die in einer der Wiener – man glaubt es kaum – Müllverbrennungsanlage stattfinden würde. Immerhin nicht zum Zwecke der vollständigen Vernichtung, sondern zur Gewinnung von Bio-Energie, wie es heißt. Ich für meinen Teil will jedenfalls noch nicht an die Entsorgung denken, die bei uns ohnehin auf biologische Weise erfolgt, sondern mich noch an dem Baum erfreuen, und zwar bis zum Dreikönigstag, nach dem wir ihn traditionell entschmücken und aus der Wohnung tragen.

Schnee-Winter

Viel mehr als in den Vorjahren haben wir in diesen Tagen von unserem Weihnachtsbaum. Kann er doch schon tagsüber leuchten, während draußen der Schnee bei dicht-weißem Himmel rieselt. Jetzt wo der Winter tatsächlich noch Einzug gehalten hat, selbst in unserer sonst temperaturmäßig so privilegierten Ecke Deutschlands. Mit ihm kommt die Kälte und meine Unlust, überhaupt einen Fuß vor die Tür zu setzen. Anders wäre es bei blauem Himmel, Sonnenschein und tiefen Temperaturen. Diese Konstellation verbinde ich im eigentlichen Sinne mit dem Winter. Falls das noch kommen sollte, bevorzugt innerhalb der kommenden 10 Tage, werde ich ganz gewiss den Spaziergang nicht versäumen, allein schon wegen des Lichts und einigen Schnee-Landschafts-Fotos, die in meiner Sammlung noch so rar sind.

Weihnachtliche Baum-Motive 8

Die Sammlung der Baum-Motive ist schier endlos. Einige neue und besonders schöne Exemplare habe ich gesondert freigestellt:
Bei diesem Blech-Weihnachtsbaum sind zusätzlich Mistelzweige und Christrosen eingearbeitet.

Blech-Weihnachtsbaum

Dieser versilberte Anhänger in Form eines Christbaums kommt aus Indien:

Silberdraht-Weihnachtsbaum-Anhänger aus Indien

Ein Windlicht mit patinierter Tannenbaum-Front aus Blech:

Weihnachtsbaum-Windlicht aus Blech

Noch ein Lichthalter aus Glas in Form eines stilistierten Tannenbaums:

Weihnachtsbaum-Teelicht aus Glas

Ein fröhlicher Weihnachtsmann zeigt stolz seinen Weihnachtsbaum:

Weihnachtsmann-Pin

Der 2. Weihnachtsfeiertag

So schnell geht das Weihnachtsfest jedes Jahr vorüber. Wie ein einziger Block erscheinen mir die drei Festtage bis zum 2. Weihnachtstag, ganz bestimmt durch das Zusammensein mit der Familie. Das andere und für mich schönste ist die Adventszeit, die Vorfreude auf das christliche Geburtstagsereignis, die so vieles in den Menschen zu verändern vermag. Und eben die Zeit ,,zwischen den Tagen“, die Rauhnächte und der Jahresanfang bis zum Dreikönigsfest, die so eine wohltuende Mischung aus Ruhe und Aufbruch mit sich bringen. Es ist dies eine Zeit, die es uns ermöglicht zurückzublicken und die Habseligkeiten ebenso wie die Gedanken gleichermaßen zu sortieren. Ganz sicher wird sich die Aufräumlust auch in diesem Jahr wieder zeigen. Und ganz sicher werden auch neue Pläne und Vorsätze sich in dieser Zeit bestens entwickeln können. Heute war aber erst einmal wieder Zeit, die zahllosen Weihnachtssymbole, allen voran natürlich die ,,neuen“ Bäume im Bild festzuhalten. Ein Projekt, das mich noch einige Tage in Anspruch nehmen wird. Ganz nebenbei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass wir J. gegenüber in unserer Sammlung von Engeln durchaus nicht nachstehen. Bei Zählen bin ich immerhin auf 60 gekommen, nur unwesentlich weniger als wir an Heiligabend bei J. und W. zusammen rechnen konnten. Einer davon ist ein Glasengel, der den Christbaum schmückt. Daneben ein neues Windlicht, das J. und W. mir geschenkt haben, leider kann man das Flackern hier nicht demonstrieren. Und dann habe ich noch den diesjährigen Georg Jensen ,,Christmas Classic“, einen Tannenzweig mit daran hängendem Zapfen:

Glas-Engel
Weihnachtsbaum-Waldszene-Windlicht

Georg Jensen Classic 2005

Das ist unser ,,wilder“ Weihnachtsbaum 2005:

Unser Weihnachtsbaum 2005

Der 1. Weihnachtsfeiertag

Swarovski-Weihnachtsbaum

Nicht immer war es in den vergangenen Jahren, in denen wir schon zwei Mal Heiligabend und den 1. Weihnachtsfeiertag bei J. und W. in G. verbracht haben, möglich, dort die Heilige Messe zusammen mit J. zu besuchen. Umso glücklicher waren wir, dass uns J. in diesem Jahr zu der Weihnachtsmesse vor Ort begleiten konnte. Die kleine Kirche lag so nah, dass wir sogar zu Fuß wieder zurückkehren konnten. So war dieser 1. Weihnachtsfeiertag ein wirklicher Feiertag für uns alle, der auch durch den ,,Umzug“ nach M. seine Gelöstheit nicht eingebüßt hat. Natürlich haben mich die Weihnachtsbäume gerade an diesem Tag nicht unberührt gelassen. So habe ich die Gelegenheit genutzt und Js und Ws Weihnachtsbaum fotografiert, unseren eigenen werde ich in den kommenden Tagen noch aufnehmen. Und so habe ich mir in aller Ruhe meine schönen Weihnachtsbaum-Geschenke wieder angesehen, allen voran die stimmungsvoll flackernden Windlichter, die das Baum-Motiv in Bewegung versetzen, und natürlich meinen heiß ersehnten und ebenso geliebten Swarovski-Weihnachtsbaum, die mit seinem rundplastischen Pyramidenaufbau, den glitzernden Kristallfacetten und dem aufgesetzten gelben und roten Kugelschmuck ein so wundervoll Licht tragendes und Licht verströmendes Symbol des Festes darstellt. Er hat inzwischen einen Ehrenplatz in der Mitte des Glasregals erhalten, dem er künftig die Krone aufsetzen wird.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.