Sichtschutz-Bäume

Mein Vorschlag, ihre Gartenlücke mit Pfaffenhütchensträuchern zu füllen, ist bei J. nicht sehr positiv aufgenommen worden. Die Tendenz geht wohl doch eher zu einem Obstbäumchen. Oder zum Zier-Schneeball, der zurzeit noch bei uns hinterm Haus steht, und der im Frühjahr nach G. transportiert werden soll. Der könnte die entfernten Zypressen durchaus auch ersetzen, vor allem wenn man die neuen Triebe nicht gleich kappt, sondern sich entwickeln lässt, damit der Strauch etwas höher und als Sichtschutz tauglich wird. Wie auch immer, in diesem Winter passiert sowieso nichts mehr. Und der Nachbar war dem Vorhaben insofern schon zuvorgekommen, dass er selber zwei schlanke Bäumchen auf seiner Gartenseite neu gepflanzt hat. So wird in einigen Jahren möglicherweise diese Stelle zur undurchsichtigsten des Gartens überhaupt werden. Und das scheint von beiden Seiten in dieser etwas unterkühlten Nachbarschaft für gut befunden zu werden.

Baum-Riesen

Jetzt am Abend wird am Horizont das ,,Engel-backen-Kuchen-Leuchten“ sichtbar. Ich meine damit dieses rot-orange Durchleuchten der Sonne, wenn sie auf- oder wie in diesem Fall untergeht. Dabei war der ganze Tag bedeckt, mit den entsprechenden Auswirkungen auf meine Befindlichkeit. Ich glaube tatsächlich, dass es das Licht ist, was den Körper am deutlichsten beeinflusst. Weniger die Temperatur, die Sonnenstrahlen sind es, zu denen man als Mensch Kontakt haben muss, ohne depressiv oder sonst wie krank zu werden. Ich schätze, bei mir ist das besonders stark ausgeprägt. Ich weiß nicht, wie das Menschen am Polarkreis oder in Sibirien aushalten, wo sie immer nur Schnee sehen, die Tage teilweise sehr kurz und die Dunkelheit dafür umso länger ist. Und wo zudem auch andere Licht liebende Lebewesen wie die Bäume eher selten sind. Wenn ich Reisemagazine im Fernsehen verfolge, sortiere ich die potentiellen Reiseziele spontan danach, ob es dort Bäume gibt oder nicht. Ein Land, das kaum Bäume kennt, wäre für mich einfach nicht bereisbar, dort würde ich es nicht allzu lange aushalten. Jedenfalls wäre für mich eine Erholung dort nicht möglich.

Neue Wunschbaum-Karten

Auffallend sind zurzeit tatsächlich nur die immergrünen Pflanzen, die sich um diese Jahreszeit dadurch auszeichnen, dass sie blühen oder Frucht tragen. Eine Hochzeit hat der Efeu, der in manchen Hecken von lauter geöffneten Blüten geradezu überquillt. Die Stechpalmen fallen durch ihre inzwischen knallroten Früchte auf. Und die Gemeine Waldrebe hat ihre medusenartigen Früchte allerorten ausgebreitet. Nicht zu vergessen die Hagebutten, die zwar nicht immergrün, so aber in meiner Sicht zu den Winterpflanzen gehören. Denn niemals sind sie dominanter und das Erscheinungsbild der Landschaft bestimmender als im Herbst und frühen Winter, eben solange noch die Früchte hängen und ihr wachsartiges Rot abstrahlen. Den etwas trüben Nachmittag habe ich genutzt, um endlich einmal neue Wunschbaum-Visitenkarten zu entwerfen.

Wunschbaum-Visitenkarte

Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden, da es mit gelungen ist, sowohl den interaktiven Aspekt als auch den thematischen Schwerpunkt präsentativ begreifbar zu machen. Problematisch allerdings immer wieder das Einkalkulieren des Druckrandes, und so hoffe ich, dass die fertigen Karten später dem gedachten Erscheinungsbild entsprechen.

Unverrückte Individuen

Der erste Tag des Oktober ist außerordentlich unwirtlich. Obwohl es nicht übermäßig kalt ist, meint man zu frieren, wegen des ständigen Regens und weil kein Sonnenstrahl ungefiltert zur Erde dringt. Noch ein paar Grad weniger, und hätte gesagt: typischer Novembertag. Mein Organismus braucht jetzt wieder eine Weile, bis er sich an diese neue Atmosphäre gewöhnt hat. Bis dahin sind die Spannungen unvermeidbar. Nicht selten denke ich in solchen Phasen der Veränderung an die Bäume und überlege, wie sie sich wohl als Baumwesen fühlen, ob sie die Veränderungen ähnlich wahrnehmen und ob sie in einer uns Menschen vergleichbaren Form körperlichem Stress ausgesetzt sind. Auch kommen mir solche Überlegungen, wenn ich früh morgens das Fenster öffne und in den nebelverhangenen kühl dampfenden Horizont blicke. Ein Baum steht immer draußen, in Wäldern etwas geschützter und wärmer als auf freiem Feld, doch unverrückbar an seinen jeweiligen Standort gebunden. Es ist schon etwas Großartiges zu sehen, wie ein Baum-Individuum unter diesen doch extrem eingeschränkten Lebensbedingungen seine ganz eigene Persönlichkeit ausbildet. Und das, wie Hermann Hesse das in seinem berühmten Text über die Bäume dargelegt hat, zudem noch als ihre ureigene selbstverständliche Aufgabe sehen.

Bäume und Erdgeschichte

Wir haben eine relativ romantische Einstellung gegenüber den Bäumen und Wäldern unserer Lebenswelt. Wenn wir den Bäumen begegnen, und sei es auch nur gedanklich, knüpfen wir viele Emotionen an diese oft so beeindruckenden Mit-Lebewesen. Im erdgeschichtlichen Rahmen betrachtet erscheinen Bäume und Wälder aber in einem noch ganz anderen Licht. Dass es vor Millionen Jahren bereits Bäume gab, die den heutigen sehr ähnlich waren, zumindest den gleichen Typen zuzuordnen waren, ist ein Grund mehr, sie mit Respekt zu behandeln. Waren sie doch schon sehr lange vor uns Menschen auf der Welt-Bühne präsent. Und haben sie doch das Entstehen des Mensch-Seins und die Kulturentwicklung des Menschen stark beeinflusst, im grundlegend biologischen Sinne zusammen mit anderen Grünpflanzen sogar erst ermöglicht. Was mich in diesem Zusammenhang absolut fasziniert und was unsere doch künstliche und kurzsichtige Einstellung den Bäumen gegenüber entlarvt, ist die wissenschaftlich fundierte Tatsache, dass die Typen vieler der Bäume, denen wir im Wald oder in Parks begegnen, im Zeitalter des Tertiär (vor 65 Millionen bis 1,8 Millionen Jahre) bereits entstanden sind, und dass diese in der Schlussphase des Tertiärs bereits den heutigen glichen. So haben etwa Magnolienbäume oder Tulpenbäume, welche wir in Deutschland heute eher als exotische Ziergehölze auffassen und deshalb fast nur in Gärten oder Parkanlagen antreffen, bereits vor mehreren Millionen Jahren im Gebiet des heutigen Mitteleuropa zur heimischen Vegetation gehört, lange bevor sie von einem Menschen überhaupt erblickt werden konnten. Wie jämmerlich muss man sich als Mensch vor diesem Hintergrund vorkommen, wenn man einem Lebewesen begegnet, dessen kollektives Art-Gedächtnis das des Menschen um riesige Zeitspannen überdauert.

Und wieder lockt das Pfaffenhütchen

Das Pfaffenhütchen hat mich auch beim heutigen Spaziergang an der Saar wieder beschäftigt. Jetzt ist bei den meisten Sträuchern schon ein Teil der Früchte aufgesprungen, so dass der orangefarbene Samenmantel hervorscheint, ja geradezu aufleuchtet. Ist eine interessante, fast künstlich wirkender Farbkombination zwischen knatsch-rosa und grell-orange, die dem Betrachter da offenbart wird. Ich bin immer wieder ganz fasziniert davon, vor allem aber von der unheimlich an eine Arpsche Plastik erinnernde Form der Fruchtkapseln. Deshalb konnte ich mir den neuerlichen Versuch einer Makroaufnahme nicht verkneifen:

Pfaffenhütchen

Vom Sinn des Wunschbaums

So viele Wünsche, die fast täglich bei mir eingehen! Manchmal komme ich nicht mehr nach mit Illustrieren. Aber ich merke, dass der Wunschbaum einen Nerv trifft, dass das Wünschen wichtiger Bestandteil im Leben vieler Menschen ist. Und dass es gut ist, wenn Räume zur Verfügung stehen, die den Wünschen Platz bieten. Damit sie sich entfalten und entwickeln können. Die Erfüllung scheint mir manchmal gar nicht das Wesentliche zu sein. Vielmehr die Artikulation und all das, was sie in dem Wünschenden selber und seinem Umfeld in Bewegung setzt.

Holz-Gerüche

Ulmen sind seltsame Bäume. Nicht nur weil sie inzwischen auf Grund der weit verbreiteten Ulmenkrankheit so selten geworden sind. Auch die asymmetrische Blattform ist sehr ungewöhnlich, und die Zeit der Blüte, zum Ende des Winters, so dass man fast nichts von ihr wahrnimmt. Und natürlich die knotzelige Form alter Ulmenstämme, die fast an die der Ölbaum-Veteranen erinnert. Das Seltsamste aber ist der Geruch des Holzes. Damit meine ich etwas, was der Normalmensch niemals erfahren wird, nämlich der Geruch des feinen Holzstaubs, der entsteht, wenn man das Ulmenholz (auch Rüster genannt) mit einer schnell drehenden Säge schneidet. So wie ich das bei der Arbeit an den Armbändern tue. Von dieser Arbeit her kenne ich den Geruch vieler Hölzer. Und viele dieser Gerüche sind ganz eigenartig, so, dass sie mit nichts anderem vergleichbar wären. Das gilt insbesondere auch für den Ulmengeruch, den die meisten wahrscheinlich zudem als unangenehm einordnen würden. Auch so etwas kann das Erfahrungsspektrum erweitern. Wenn ich einen Baum sehe, denke ich inzwischen an vieles, nicht nur seine äußeren Merkmale, auch und vor allem natürlich seine Symbolik und solche gewöhnlich unsichtbaren Eigenschaften wie der Geruch seines pulverisierten Holzes, die den Baum in seinem ganzen oft fremdartigen Persönlichkeitsspektrum darstellen.

Herbst-Entdeckungen

Man glaubt nicht, wie viel sich auch um diese Jahreszeit noch tut. Seitdem ich auch die strauchartigen Bäume und Sträucher für mich entdeckt habe, kann ich zunehmend mehr identifizieren. Gänzlich entgangen ist mir bisher z. B. die Kornelkirsche, die ich jetzt nichtsdestoweniger überall erkenne. Zurzeit natürlich leicht zu bestimmen wegen der Früchte, die in unterschiedlichen Reifegraden, aber schon ziemlich weit fortgeschritten, an den älteren Exemplaren zu sehen sind. Es sind eher trommelförmige Früchte, nicht mit der Süßkirsche zu vergleichen. Laut Baum-Buch ist diese Frucht nur in vollreifem Zustand essbar, kann aber auch zu Säften, Gelee oder Marmelade verarbeitet werden. Ich glaube, dieser Strauch wäre auch eine gute Lösung für Js und Ws Gartenlücke. Auch sonst ist es recht spannend. Auf der Suche nach den Früchten des Japanischen Schnurbaums am Bürgerplatz, konnte ich mit Mühe die noch ganz winzigen Ansätze der schnur- oder schotenartigen Früchte erkennen. Kaum zu glauben, dass diese winzigen Auswüchse in ein paar Wochen zentimeterlang sein werden und dem Baum sein charakteristisches herbstliches Aussehen verleihen. Die stabartigen Fruchtschoten des Trompetenbaum sind schon viel weiter, man sieht sie schon in voller Länge, aber eben noch grün. Zum Winter hin werden sie sich bräunlich-schwarz verfärbt haben, bis sie aufplatzen und nur noch als Hülle am Baum verbleiben, die sich dann aber oft bis zur nächsten Fruchtreife dort hält. Verschiedene Sträucher an der Saar sind mir immer noch unbekannt bzw. kann ich sie nicht voneinander unterscheiden. Ich bin aber sicher, dass ich das mit der Zeit hinzulerne.

Mythos Baum

Bin endlich dazu gekommen, das Buch von Doris Laudert ,,Mythos Baum“ zu Ende zu lesen. Von allen, die sich auf die Geschichte, Mythologie und Symbolik einzelner Arten beziehen, gehört dieses sicherlich zu den besten:
http://www.wunschbaum.de/baumliteratur_baumbetrachtungen

Ich denke nicht, dass man, ohne sich gänzlich dieser Aufgabe zu widmen, noch intensiver und hintergründiger auf einen Überblick von ganzen 40 verschiedenen Baumarten einlassen kann. Ist schon eine beachtliche Fleißleistung, besonders wenn man bedenkt, dass die Autorin aus den ältesten Originalquellen schöpft und nicht, wie die meisten, sich vornehmlich aus Sekundärliteratur bedient. So haben sich für mich, obwohl ich schon so vieles über die Bäume gelesen und erfahren habe, aus dem Buch ganz viele neue Einblicke ergeben. Einiges ist mir jetzt, mit Blick auf die teilweise weit zurück reichende Historie der symbolischen Rezeption der Arten, viel deutlicher geworden. Ein Band, der auch wegen der professionellen Gestaltung, der übersichtlichen Gliederung und der verständlichen Schreibweise sehr zu empfehlen ist.

Immergrüne Symbolbäume

Der Herbst hat gerade erst begonnen, und schon bereiten wir den Garten für den Winter vor. Heute Nachmittag haben wir die Pfefferminze und die anderen verblühten Stauden kurz über dem Boden abgeschnitten. Die kommen garantiert wieder im neuen Jahr. Einige Blumenkübel wurden gesäubert und verfrachtet. Und verschiedene immergrüne Sträucher spielten mal wieder die Hauptrolle. Nicht der Efeu, der uns in den vergangenen Wochen sehr beschäftigt hat. Nein, die kleinen Stechpalmenpflänzchen, die sich unter den Weinstöcken selber gezogen haben, sollten einen neuen sonnigeren Platz finden. In der Hoffnung, dass sie ab nächstem Jahr kräftig wachsen. Dafür musste aber zuerst ein verzweigter Strauch, von dem keiner so genau wusste, welcher Art er angehört, erst entfernt werden. Er hatte es nicht geschafft, das Wohlwollen der Familie zu gewinnen. Das war allerdings eine anstrengende Angelegenheit, da die Wurzeln schon sehr stark ausgebildet und verzweigt waren. Nun, an die Stelle des alten Strauchs haben wir dann die beiden Stechpalmen gesetzt, fest angedrückt und gewässert. Sie werden später eine Ecke des Rasenplatzes ausfüllen und damit im Gartenkarree genau diagonal dem kleinen Buchsstrauch gegenüber stehen. Eine weitere Ecke ist übrigens mit unserer einzigen Eibe bewachsen, die es schwer hat, sich innerhalb der Zypressenhecke zu behaupten. Ja, und die vierte, der Eibe wiederum diagonal gegenüber liegende Ecke ist sowieso vom Efeu ausgefüllt. Das finde ich Klasse, so sind durch die spontane Aktion heute alle vier Gartenecken durch immergrüne Symbolbäume markiert: Efeu, Buchsbaum, Eibe und Stechpalme. Die naturnaheren Arten, wie z. B. die gemeine Waldrebe, überlassen wir dann gerne dem Wald.

Herbstlicher Kranz

Herbst-Kranz

Nachdem der erste verdorrt war, hat M. pünktlich zum Herbstanfang mal wieder einen klasse Herbstkranz gesteckt. Ich war daran nicht ganz unbeteiligt, habe ich ihr doch einige Zweige besorgt. Verarbeitet sind darin Hagebuttenzweige mit Früchten, einige Hartriegel-Zweige, Gemeiner Schneeball-Früchte, Weißdorn-Früchte, Fruchtstände der Wilden Möhre, und als i-Tüpfelchen die bei Wärme immer wolliger werdenden Früchte der Gemeinen Waldrebe. In einem zweiten Steck-Kranz hat sie auch noch ein paar Pfaffenhütchen mit untergebracht.

Das Pfaffenhütchen

Das ist schon spannend, wenn man zwei Informationen, die einem bisher getrennt bewusst waren, plötzlich in einen Zusammenhang bringen kann. Die Bezeichnung ,,Pfaffenhütchen“ hatte ich zuvor schon verschiedentlich gehört, allerdings habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht, welche Pflanze damit gemeint sein könnte. Und dieser Strauch mit den plastisch ausgeformten rosa Früchten, der abschnittsweise am Saardamm wächst, ist mir in den letzten beiden Jahren verstärkt aufgefallen. Nun bin ich in einem meiner Baum-Bestimmungsbücher über die Abbildung gestolpert und weiß jetzt den Strauch mit der bildhaften Bezeichnung zu verbinden. Die Form der geschlossenen Früchte erinnert an das Barett eines Geistlichen. Interessant ist noch etwas anderes, was man, ohne es nachgelesen zu haben, wahrscheinlich nicht realisieren würde. Mir schienen jedenfalls zuvor die Früchte immer nur in geschlossener Form vorzuliegen. Tatsächlich aber brechen sie im reiferen Zustand auf und bringen Samen zum Vorschein, die im Falle des Gemeinen und auch des Breitblättrigen Pfaffenhütchens vollständig von einem orangeroten Samenmantel umgeben sind. Bei meinem heutigen Streifzug habe ich nur zwei Sträucher entdeckt, die schon so weit waren. Hier ist eine Makroaufnahme zur Illustration:

Pfaffenhütchen

Herbst-Erinnerung

Der Herbstanfang steht kurz bevor. Und schon berichten die Lifestyle-Sendungen im Fernsehen über den Wechsel der Jahreszeit. Bald werden auch die Zeitungen es auf den Titelseiten mit vermutlich großformatigen Fotografien dokumentieren. Ich finde das bemerkenswert, weil es als zyklischer Naturprozess sich völlig von den so beliebten und oft aufgeregten Problemen und Ereignissen der Wirtschaft, Politik, des Kulturlebens oder des Klatsches unterscheidet, über die vornehmlich und ausufernd informiert wird. Das zeigt sehr schön, wie tief verankert das Bedürfnis der Menschen ist, ihre Natur bewusst zu erleben und insbesondere den Wechsel der Jahreszeiten mit ihren je eigenen Besonderheiten zu genießen. In der Lifestyle- und Sensationssendung ,,Hallo Deutschland“ war der Herbstanfang heute ein Thema. Vier Menschen wurden dazu auf der Straße interviewt. Und bezeichnenderweise haben 2 davon das Herbstlaub als das für diese Jahreszeit Charakteristischste bezeichnet. Eine davon mochte das Leuchten des verfärbten Laubs besonders, die andere das Rascheln der abgefallenen Blätter, wenn man beim Spazierengehen hindurchgeht. Auch für mich gehören der Herbst und ebendiese Eindrücke zu den frühesten Kindheitserinnerungen überhaupt. Die sonntäglichen Herbst-Spaziergänge mit meinen Eltern und meiner Schwester haben mich so stark beeindruckt, dass ich sie sicher nie vergessen werde.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.