So wenige Besucher habe ich an einem Samstagabend noch nie im Schwimmbad gesehen. Das lag wohl an dem schönen, sonnigen und angenehm temperierten Tag. Vielleicht dem ersten echten Frühlingstag. Da war die Lust groß, sich im Freien zu bewegen, um etwas von der Energie des Frühlings einzuatmen. Nach dem Frühstück habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und mit Herrn B. endlich ein Treffen vereinbart, um die Blüte der Kornelkirsche zu fotografieren. Er hatte mir das schon vor Wochen vorgeschlagen, aber es fand sich kein geeigneter Zeitpunkt. Und gut, dass ich heute daran dachte, denn durch die Nachtfröste waren die Blüten schon sehr in Mitleidenschaft gezogen und entsprechend fiel es schwer, überhaupt noch das Charakteristische dieser Blüten festzuhalten. Letztlich sind mir einige ganz gute Aufnahmen gelungen, eine davon ist diese:
Sie ist ziemlich klein, die Sträucher sind aber dicht damit übersäht. Irgendwie hat die Erscheinung Ähnlichkeit mit den Blütenbüscheln des Feldahorn, nur dass die eher grünlich gefärbt sind, diese aber eher gelblich. Abgesehen von dem Foto, das meine Sammlung erweitert, fand ich den kleinen Ausflug sehr schön. Er hat mir einmal mehr gezeigt, eine wie große Bedeutung die Bäume, die Beschäftigung mit einem eigenen Stück Land und das bewusste Arbeiten mit den dynamischen Energien der Natur für einzelne Menschen haben kann. Wenn sich zwei so Veranlagte treffen, sind das immer sehr schöne, irgendwie aber auch unaussprechliche Begegnungen. Auch der Rest des Tages war der Landschaft und den Bäumen gewidmet. Rechtzeitig zum Palmsonntag haben wir am Bienenhaus einige Zweiglein des dort gut gedeihenden Buchsbaums geschnitten. M. arrangiert die am Vorabend immer zu mehreren Büscheln, die sie am Palmsonntag zur Segnung mit in die Kirche nimmt. Danach werden sie hinter die Türkreuze gesteckt und verbleiben dort das ganze Jahr über. Am frühen Nachmittag, vor unserem Ausflug nach Lothringen, wo wir auf der schwierigen Suche nach einem für das Wohnzimmer passenden Holztisch waren und wunderbare kleine Örtchen und zauberhafte Landstriche sehen durften, habe ich den gewaltigen Zweig eines Korkenzieherhasels in einzelne Abschnitte zerteilt, die wir in verschiedenen Vasen als Ostersträuße arrangiert haben. Die Zweige machen sich wegen ihrer skurrilen Formung sehr gut dafür, besonders wenn es gilt, unzählige Deko-Eier und andere Oster-Deko-Anhänger anzubringen. Vor der Tür hat M. zusätzlich den lebenden Scheinhasel mit wetterfesten Kunststoffeiern geschmückt. Die Dekorationen sind sehr schön gelungen. Bleibt zu hoffen, dass sie lange halten und wir alle zusammen ein schönes Osterfest feiern können. Dieser Tag hat uns Mut gemacht.