Weihnachts-Grußkarte 2005

Im Urlaub und doch ganz und gar in die vorweihnachtliche Arbeit vertieft. Heute habe ich meine diesjährige Weihnachtsgrußkarte entworfen. Das Hintergrundmotiv fotografiere ich immer schon an Weihnachten des Vorjahres. Deshalb ging es nur um den Ausschnitt und die Platzierung des Textes. Diesmal ist das Motiv nicht von der weihnachtlichen Baumsymbolik bestimmt, sondern durch einen goldfarbenen Deko-Engel, dessen Patina ihre feierliche Ausstrahlung allerdings von dem beleuchteten Christbaum erhält, der in Schemen im Hintergrund zu erkennen ist. Der Baum ist also auch hier wieder nicht wegzudenken.

Weihnachtskarte 2005

3. Advent und Weihnachtliche Baum-Motive 7

3. Advent

Der Mistelzweig hat in diesem Jahr leider nicht bis Weihnachten durchgehalten. Während die Blätter sonst bloß trocken und leicht brüchig wurden, er ansonsten aber seine Form und Ausstrahlung behielt, sind diesmal die Beeren ganz verfault. Das machte den ganzen Zweig unansehnlich, und so mussten wir ihn heute entfernen. An seine Stelle ist das dritte kleinere Weihnachtsbäumchen getreten, das wir erst gestern geholt und bis auf die letzten 1,50m seiner Spitze gekappt hatten. Gerade die richtige Höhe für die Fensterbank. Wir haben ihn im alten Christbaumständer befestigt, den man mit Wasser füllen kann, so dass das Bäumchen nicht austrocknen wird. Für den großen Baum müssen wir deshalb einen neuen Ständer besorgen. Zwei weitere Weihnachtsbaum-Motive sind mir auch noch ins Blickfeld geraten, Nr. 25 und 26, eine Miniatur-Grußkarte und das aufgenähte Motiv auf einem Weihnachts-Brotbeutel:

Weihnachtsbaum-Karte

Weihnachtsbaum-Motiv

Unsere Weihnachtsbäume 2005

Gesagt, getan. Die Weihnachtsbäume sind schon gefunden und auf Zimmerhöhe gekürzt. Genauer gesagt sind es drei, einer für J. und W., einer für uns und ein dritter, dessen wohlgeformte Spitze wir verwenden wollen, während V. ihn ernsthaft als Schmuckbaum ausgesucht hatte, was natürlich nicht in Frage kam. Es war eine recht schwierige Angelegenheit, noch schwieriger als in den Vorjahren, da unsere Bäume immer höher werden, inzwischen dürften sie so 15 m haben, und die Kronen entsprechend immer ausladender. Kaum einer scheint deshalb als Zimmerbaum geeignet. Wichtig war mir neben der richtigen Breite vor allem, dass genügend aufrecht weisende Äste vorhanden sind, die Grundvoraussetzung für das Schmücken. Und ich habe nun mal traditionell diese Aufgabe und jede Menge Schmuckmaterial und Lichter, die ich anbringen möchte. Mit dem gefundenen Baum wird es möglich sein, ich hoffe, auch der Gesamteindruck wird stimmig. Nebenprodukt der diesjährigen Weihnachtsbaum-Schlagen-Aktion, bei der W., J., V. und ich diesmal zusammen waren, ist eine Anhängerladung voll Stammabschnitte, die wir gleich zum Brennholzlager gefahren haben und die später ofenfähig gesägt werden. Am Abend dann ein weiteres Baum-Erlebnis: Der Kunsthandwerkermarkt in S., den ich seit 10 Jahren nicht mehr besucht habe, war ein echtes Erlebnis. Weniger wegen des Kunsthandwerks, das mich mit einigen Ausnahmen nicht so angesprochen hat. Vielmehr wegen des gelungenen Ambientes, mit dessen Einrichtung sich die Organisatoren viel Mühe gegeben haben. Am Waldrand, in der Nähe des Forsthauses, mit phantasievollen Arrangements und tollen schwedischen Fackeln, d.h. brennenden eingeschnittenen Kiefernstämmen, die schon den Weg zum Markt gesäumt haben und im Zentrum des Marktes zudem ein ganzes stimmungsvoll beleuchtetes Feld bildeten. Es schien so, als ob die Fackeln mitten im Wald stünden. Erstaunlicherweise schien nichts überzuspringen, zudem die Aktion von der Feuerwehr gut bewacht war. Hätte die Fackeln gerne fotografiert, aber gerade heute abend hatte ich den Apparat leider nicht dabei.

Das Holen des Weihnachtsbaums

Niemals hätte ich gedacht, dass das Schlagen des Weihnachtsbaums für J. so enorm wichtig sein könnte. Jedenfalls kann ich mich aus der Zeit unserer Jugend nicht an vergleichbare Einstellungen erinnern. In den letzten Jahren aber hat das zugenommen. Natürlich ist es etwas anderes als bei den meisten Leuten: Wir haben den Weihnachtsbaum noch nie gekauft, sondern immer schon aus dem eigenen Fichtenbestand entnommen. Das bedeutet für uns von Kindesbeinen an, ca. 2 Wochen vor Heilig Abend den Baum auszusuchen, zu fällen, zu kürzen und nach Hause zu transportieren. So eine Art Familienritual, an dem J. allerdings früher selten beteiligt war. Dieses Jahr will sie es sich gar nicht nehmen lassen, dabei zu sein, obwohl sie eigentlich die lange Fahrerei aus G. scheut, aber das Aussuchen und Mit-Dabei-Sein ist ihr anscheinend sehr wichtig. So ist der morgige Samstag dem Weihnachtsbaum-Einholen gewidmet. Bleibt mir nur zu hoffen, dass das Wetter einigermaßen mitspielt und wir den richtigen erwischen. Bei der inzwischen enormen Höhe der Bäume ist das nämlich nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen.

Weihnachtliche Baum-Motive 6

Wusste ich es doch, dass noch einige Motive hinzu kommen. Heute habe ich wunderbare Postkarten mit dem Motiv des Weihnachtsbaums gefunden. Da könnte man sich wünschen, selber als Designer solcher Karten tätig sein zu dürfen. Der Phantasie sind gerade bei so einem vielschichtigen und unmittelbar verständlichen Symbol kaum Grenzen gesetzt.

Weihnachtsbaum-Karte

Weihnachtsbaum-Karte

Weihnachtsbaum-Karte

Die „echten“ Ausnahmen

Das rührendste Ereignis des heutigen Tages war der kleine grüne Filzweihnachtsbaum, begleitet von einem Aufkleber mit weihnachtlichem Motiv, auf dem Antwortbrief einer Stadtverwaltung. So ganz anders als die üblichen und ach so nüchternen Formbriefe. Es kommt eben doch auf die einzelne Person, auf die individuellen Vorstellungen von Kommunikation an, die eben diese wesentlicher prägen als die formale Position oder die organisatorische Rolle. Solche Zeichen individuellen Ausdrucks sind mir auch im zeitlichen Abstand erinnerlich und weitaus bedeutungsvoller als funktionskonforme und nur zweckmäßige Ausdrucksformen. Zwar kann ich beim ständigen Fehlen solcher ,,Echtheit“ immer noch kaum mein Unbehagen verbergen. Andererseits ist es mir aber auch umso eher möglich, die ,,echten“ Ausnahmen zu würdigen und meinen eigenen Stil zu verteidigen.

Unsichtbare Bäume

Die Bäume wirken in diesen Wochen kurz vor der Winter-Sonnenwende wie abwesend. Als ob sie sich schon in einer anderen Dimension bewegen würden, die unsichtbar ist für uns Menschenwesen. Wenn ich mich jetzt zwischen ihnen bewege, ist meine Aufmerksamkeit häufiger abgelenkt. Tatsächlich zieht es mich dann eher in die Fußgängerzone, zu Menschen und ihren uferlosen Weihnachts-Kreationen, und nicht so sehr zu den Bäumen, was in der übrigen Zeit des Jahres undenkbar wäre. Um den Baum zu sehen, bedarf es jetzt eines Anlasses. So wie heute der Vogel, ein großer schwarzer Rabe, wenn ich es recht erinnere, der auf einem der noch recht schmächtigen Tulpenbäume landete, kurze Zeit später sich wieder in die Luft erhob, um dann sich auf dem Boden zu seinen Artgenossen zu gesellen. Der Ast, auf dem er saß, vibrierte nach seinem Abflug, so schwer war er. Und irgendwie kam mir die ganze Szene unwirklich vor. Raben hatte ich an dieser Stelle zuvor nie gesehen. Möglicherweise tauchten sie nur auf, um mich an den Baum zu erinnern, der mir heute sonst unsichtbar geblieben wäre.

Vatikanisch-Österreichische Bäume

Nachdem Monika Maria aus Oberösterreich mir heute einen weiteren Wunsch geschickt hat, las ich eine Nachricht, nach der die diesjährigen Christbäume des Vatikans aus Oberösterreich kommen.

Für die Bereitstellenden sicherlich eine große Ehre, und so war auch die ,,Verabschiedung“ ein feierliches Ritual:

32 Christbäume aus OÖ für den Vatikan
VORDERWEIßENBACH. 32 Christbäume für den Vatikan wurden am Samstag in Vorderweißenbach feierlich verabschiedet.

Oberösterreich sei stolz, nach 1989 (damals kam der Baum aus Kopfing) wieder die Christbäume in den Vatikan bringen zu können. Ein Christbaum sei ein Symbol für die Weihnachtsbotschaft von „Friede den Menschen auf Erden“, sagte Landeshauptmann Josef Pühringer. Die Christbäume stammen von der H. R. Fürst Starhemberg’schen Familienstiftung. Georg Starhemberg war selbst bei der Verabschiedung der Bäume anwesend.

Umrahmt wurde die Feier von der Stadtmusikkapelle Eferding, die Segnung der Bäume nahmen Pfarrer Erich Weichselbaumer aus Eferding und Pfarrer P. Petrus Mittermüllner aus Vorderweißenbach vor. Dazu gab es einen Ehrensalut durch das Bürgerschützenkorps Bad Leonfelden.

Die Fichte für den Petersplatz ist 30,5 Meter lang und rund sieben Tonnen schwer.

Für den Landeshauptmann gab es selbst gebastelten Christbaumschmuck von Eferdinger Kindern.

OÖNachrichten vom 05.12.2005

2. Advent und Barbaratag

2. Advent

Die Kerzen sind leider so gewaltig dimensioniert, dass der schöne Adventskranz darunter fast untergeht. Wir haben einfach keine anderen gefunden. So lassen wir sie einfach öfter als gewöhnlich brennen und haben mehr von der adventlichen Stimmung. Der Barbaratag fällt diesmal auf den Sonntag, anders als in den Vorjahren habe ich ihn aber rechtzeitig erinnert und auch J. gestern darauf hingewiesen. Ein Problem waren nur die Kirschbaumzweige, die einfach von allen, die man so im Rahmen des Brauchs verwenden kann, am schönsten blühen. V. hat mit einer verlängerten Astschere ein paar Zweige vom Kirschbaum des Nachbarn abgeschnitten, was diesem kaum auffallen dürfte, da der Baum in diesem Jahr wie verrückt gewachsen ist. Die Zweige sind allerdings ziemlich verzweigt gewesen, so musste ich sie etwas kleiner schneiden. Heraus gekommen sind zwei Vasen für die Wohnung und ein Bündel für den Arbeitsplatz, wo ich morgen ebenfalls eine Vase arrangieren werde. Inzwischen habe ich genug Erfahrung im ,,Steuern“ des Blütenwunders. In der Regel passiert in den ersten zwei Wochen fast nichts, dann aber beginnen die Knospen sich langsam zu öffnen. Na ja, und dann lässt sich mit geschicktem Temperaturmanagement der richtige Zeitpunkt für die Blüte schon lancieren. Wäre doch gelacht, wenn an Heiligabend der Frühling nicht schon frühzeitig bei uns eingezogen wäre!

Weihnachtliche Baum-Motive 5

Heute habe ich noch eine sehr schöne Postkarte mit dem Motiv des geschmückten Weihnachtsbaums gefunden. Die Streichholzschachtel, die losen Weihnachtsbaum-Deko-Blättchen und die beiden genähten Weihnachtsbaum-Anhänger passen auch gut in die Reihe. Es sind nun 21 Motive, bei der Zahl könnte ich die Auflistung eigentlich einstellen. Aber ich schätze, es wird nicht das letzte Motiv für dieses Jahr sein.

Weihnachtsbaum-Karte

Weihnachtsbaum-Streichholzschachtel

Weihnachtsbaum-Tischdekoration

Weihnachtsbaum-Dekoanhänger

Weihnachtsbaum-Dekoanhänger

Weihnachtliche Baum-Motive 4

Überall sind sie gegenwärtig. Die Baumkerzen benutzen wir allerdings nicht für den Weihnachtsbaum, sondern nur für die kleinen Lichterengel. Das Tischset und die Tempos sind von diesem Jahr, das mit duftenden Gewürzen gefüllte Filzsäckchen mit dem Mistelzweigmotiv ist schon älter.

Weihnachtsbaum-Kerzen

Weihnachts-Tischset

Weihnachtsbaum-Papiertaschentücher

Weihnachts-Duftsäckchen mit Mistelmotiv

Weihnachtsbaum als Symbol der Einheit

Das war doch wieder einmal schön: das erste Türchen im Adventskalender konnte geöffnet werden. Wir haben dem Chef den Vortritt gelassen. Und weiter geht’s gegen den Uhrzeigersinn. Das ist spannend, man kann jeden Tag einen kleinen Text lesen, den jeweils geöffneten Ausschnitt im winterlichen Nikolaus-Weihnachtsmarkt-Schlitten-Rentier-Motiv betrachten und das dahinter steckende Schokoladenteilchen verspeisen. Eine Vergegenständlichung der Vorfreude auf das schönste Fest des ganzen Jahres. Überhaupt ist die weihnachtliche Stimmung in diesem Jahr viel spürbarer und früher zugegen als in den Vorjahren. Vielleicht sind wir besser als bisher in der Lage, Gemeinschaft stiftende Traditionen bewusst wahrzunehmen und im Handeln zu artikulieren. Insofern sehe ich die Vorweihnachtszeit nicht so sehr unter dem oft kritisierten Kommerzialisierungs-Aspekt. Ich erkenne darin ein echtes Bedürfnis der Menschen, eine nie ganz zu bestimmende Sehnsucht nach Einheit und familiärer Gemeinschaft, die durch nichts besser zum Ausdruck gebracht wird als durch einen festlich geschmückten Weihnachtsbaum. Für mich ist dieser Baum deshalb eines der stärksten Kultursymbole überhaupt. Und weil ich dieses Symbol auch in der übrigen Zeit der Jahres nicht missen möchte, hoffe ich insgeheim, das meine kleine Sammlung von Weihnachtsbaum-Darstellungen noch weiter wachsen wird, am liebsten durch den wunderbaren Kristallbaum von Swarovsky.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.