Weihnachten

Schön, dass wir heute früh doch noch in die Kirche kamen. Es war die kleine katholische Kirche im gleichen Stadtteil, ganz in der Nähe von Js und Ws Haus und zu Fuß zu erreichen. Für Weihnachten überraschend wenige Besucher in der ohnehin mit nicht sehr vielen Sitzplätzen ausgestatteten Kirche. Aber eine schöne Messfeier mit einem jungen Priester, der unserer Ansicht nach einen wirklich zeitgemäßen Stil pflegt, ziemlich unprätentiös und vielleicht gerade deshalb näher an der Lebenswirklichkeit und dem spirituellen Gedankenraum der Gläubigen als manch anderer Geistlicher. Schade, dass W. und V. nicht mitkommen wollten, der gemeinsame Besuch wäre noch eindrücklicher gewesen. Hoffentlich im kommenden Jahr wieder einmal. Der Rest des Tages war von der Rückfahrt nach B. geprägt. Das zerschneidet zwar den Feiertag, aber so ist es möglich, dass W. wenigsten zu Weihnachten seine Familie in P. besucht, das hat Tradition, und deshalb ist diese Lösung mit zwei Aufenthaltsorten über Weihnachten gegenwärtig die glücklichste. Ich wünsche mir zwei schöne gemeinsame Tage ohne den üblichen Alltagstrubel und viel geteilte Freude an den weihnachtlichen Symbolen, allen voran unserem Weihnachtsbaum, der für mich nur ein aktueller Stellvertreter ist, für alles, was der Archetyp ,,Weihnachtsbaum“ in unser aller Leben das ganze Jahr über verankert und bewegt.

Heilig Abend

Es war ein sehr schöner Heiliger Abend, in entspannter Atmosphäre und mit einer wirklichen Weihnachtsstimmung, die mir sehr authentisch erschien. So, wie es das Zitat Rudolf Steiners, das ich in meine diesjährige Weihnachtsanimation eingebaut habe, assoziiert. Ich habe diesmal versucht, die Eindrücke, v. a. das Licht, in kurzen Videosequenzen festzuhalten, sicher werde ich einige Ausschnitte davon für spätere Gestaltungen nutzen können. Ich wünsche mir eine Fortsetzung dieses Geistes für die kommende Zeit und ein Aufleuchten des weihnachtlichen Gedankens in unser aller Leben. Da bedarf es nicht unbedingt der vielen neuen Weihnachtsbaum-Objekte und -symbole, die ich auch dieses Jahr wieder als Geschenk erhalten haben: als Dekorationsbäume in rotem Filz, als Wachskerze in Tannenbaumform, als dekorativer Keramik-Baum, als Anhänger aus bunt gemaltem Zinnguss, als Schmuckdose aus gegossenem und emailliertem Zinn, als sich drehender Aufhänger mit 3-D-Struktur aus poliertem Edelstahl, als mit einer Lichterkette von innen leuchtender Deko-Baum aus transparentem Naturfaserngeflecht. Ich werde vermutlich wieder Tage brauchen, das alles zu reflektieren, zu fotografieren und zu archivieren. Unheimlich spannend und mich immer wieder an den weihnachtlichen Gedanken und den schönen Heiligen Abend erinnernd.

Täglich Weihnachten

Man denkt, irgendwann müssten die Weihnachtsvorbereitungen doch einmal abgeschlossen sein. Und doch scheint dieses alljährliche Projekt endlos, und eigentlich erst kurz vor dem Heiligen Abend beendet. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber die Adventszeit ist für mich das schönste. Nicht die Feiertage an sich, mehr das Davor und das Danach. Vielleicht liegt das daran, dass ich die Feiertage generell sehr intensiv wahrnehme und verfolge, ihrem Sinn nachspüre und ihre Atmosphäre einatme. Die Tage selber sind dann aber weniger durch Beobachtung als durch Kommunikation ausgefüllt, die so dicht ist, dass man gedankenlos im Feiertagsstrom mitfließt. Natürlich gehört das mit dazu, aber nur die Ergänzung mit der Vorbereitung und der Zeit der Rauhnächte macht das aus, was wir Weihnachten nennen. Der Weihnachtsbaum begleitet alle diese Phasen, zumindest bei mir, denn die Beschäftigung mit seiner Symbolik und Ästhetik ist für mich mindestens zwei Monate des Jahres intensives Thema, und in der übrigen Zeit zumindest im Hintergrund. Ich könnte mich auch 12 Monate intensivst mit dem Weihnachtsbaum beschäftigen, ohne seinem Mysterium auch nur annähernd gerecht zu werden. Gerade weil das so ist, versuche ich es wenigstens. Auch weil anhand dieses Symbols die Weihnachtszeit für mich ganzjährig präsent ist. Täglich Weihnachten feiern, wie dieser verrückte Engländer, über den heute im Fernsehen berichtet wurde, das wäre mir allerdings entschieden zu viel. Das würde das Ritual auf Dauer nicht verkraften und den Sinn der Tradition pervertieren. Die Überwindung des Punkts größter Dunkelheit und, der danach beginnende Zuwachs des Lichts und die darin sich entwickelnde Transformation markiert eben einen engen Zeithorizont und nicht das Ganze. Täglich Weihnachten ist deshalb unvorstellbar.

Schön und bedeutungsreich

Ich merke, dass man an den Tagen vor Weihnachten, die Feiertage selbst natürlich eingeschlossen, einfach nichts Produktives zustande bringt. Es ist einfach eine kontemplative Zwischenzeit, in der der Kopf nach ,,In-Ruhe-Gelassen-Werden“ und auch nach ,,Zusammen-mit-der-Familie-Sein“ steht. Weniger danach, großes zu bewegen. Das einfach So-Sein als ,,Familien-Mensch“ ist dann wichtiger. Zu dieser Erkenntnis ist sogar die Weihnachts-Sendung unserer Lieblings-Telenovela gekommen. Eine schöne Anekdote stand dabei am Schluss: Allen war es peinlich, auf den letzten Drücker nur noch ein ziemlich kleines, dünnes und krüppeliges Exemplar eines Weihnachtsbaums aufgetrieben zu haben. Und der Hausherr entgegnet dem, dass der Baum perfekt sei, weil er ihn an seinen kürzlich verstorbenen Sohn erinnere, der traditionell die Aufgabe inne gehabt habe, den Baum zu besorgen und in jedem Jahr mit einem noch scheußlicheren Exemplar nach Haus gekommen sei. Schöne Geschichte, die nicht nur die oben erwähnte Essenz des Weihnachtsfestes zusammenfasst, sondern auch den fast nur aus Symbolik bestehenden Stellenwert des Weihnachtsbaums kennzeichnet. Trotzdem bin ich ganz froh, dass wir nicht nur irgendeinen, sondern sogar einen sehr schönen Baum gefunden und geschmückt haben.

Weihnachtsbaum-Diskurs

Das Frühstück anlässlich von Ms Geburtstag war wieder sehr schön. Zwar etwas ungewohnt um 5.30 Uhr schon aufzustehen, aber einmal im Jahr kann man das durchaus machen. Ich glaube, den Damen hat es auch gut gefallen, so als zweistündiger Auftakt vor der Arbeit, die aber heute nicht allzu lange währte. Wenn jetzt noch die Abendgesellschaft so locker und gelassen wird, dann kann M. ihren Geburtstag als kommunikativen Erfolg verbuchen. Und einiges an Last wird wieder von ihren Schultern abgefallen sein. Dann ist wirklich Weihnachten, oder fast jedenfalls. Unbestrittener Star der Runde war im Übrigen, wie zu erwarten war, unser diesjähriger Weihnachtsbaum, der als sehr schön und stimmig wahrgenommen wird. Interessant ist, dass sich bei solchen Gelegenheit regelmäßig Gespräche darüber entwickeln, wie der perfekte Baum auszusehen hat: Eher dicht oder doch lieber mit weniger Ästen. Eher ausladend oder doch lieber schmal. Eher zimmerhoch oder doch lieber Brusthöhe. Die Geschmäcker und Gewohnheiten sind da sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist allerdings, dass fast jeder einen Weihnachtsbaum haben möchte, dies als wichtigen Bestandteil des Weihnachtsfestes ansieht. Es freut mich sehr, meinen Teil dazu beitragen zu können, dass der Weihnachtsbaumdiskurs nie langweilig wird und von Jahr zu Jahr zur Stärkung dieser wundervollen kulturellen Tradition beiträgt. Und das am Tag der winterlichen Tag-und-Nacht-Gleiche.

Kunstvoll

Der Besuch beim Blumenhaus W. in L. war heute wieder sehr schön. Die Weihnachtsausstellung hatten wir dieses Jahr verpasst, so war ich froh, die neue Präsentation auf diesem Wege doch noch zu sehen. Nachdem ich gestern einen Bericht über den vom Blumenhaus ausgerichteten Weihnachtsschmuck der örtlichen Pfarrkirche gesehen hatte, erinnerte ich mich noch einmal an das Buch ,,Symbole“ des Blumenkünstlers, welches ich M. morgen zum Geburtstag schenken will. Freundlicherweise hat er angeboten, eine Widmung in mein Exemplar zu schreiben, M. wird sich sicher freuen, ebenso über die schöne Verpackung. Natürlich hätte ich auch wieder einige sehr schöne Grußkarten mit Weihnachtsbaum-Motiven erwerben können, aber die sind dort ebenso teuer wie exklusiv, und das was mir dann doch etwas zu heftig. Da musste ich mich dann doch einmal zurückhalten. Wie auch immer, ich freue mich sehr, solche Menschen zu kennen, die nicht nur über einen ausgewählten Geschmack verfügen, sondern die das auch in sehr kunstvoller, phantasiereicher und symbolbewusster Form umsetzen. Attribute, die ich selber sehr schätze und in meine eigene Arbeit ebenso einzubringen versuche.

Mega-Symbol

Unser Weihnachtsbaum hat, obwohl noch nicht ,,offiziell“ eingeweiht, bereits seine ersten externen Bewunderer gefunden. An Ms Geburtstag wird er sicherlich eine der Attraktionen sein, denn er steht im selben Zimmer, in dem das Frühstück und das Abendessen stattfindet. Und tatsächlich: Es ist, wie ich gegenüber M. und V. bereits erwähnt habe, der erste Baum, der einen hervorragenden Eindruck hinterlässt, auch ohne erleuchtet zu sein. Um wie viel schöner wird er erst im Lichterglanz erstrahlen! Da kann der riesige, aufwändig geschmückte und mit ganzen Lichtensträngen bekleidete Weihnachtsbaum auf einem Platz in Venedig, welcher das Dezember-Blatt des Venedig-Kalenders ziert, kaum mithalten. Diese Abbildung zeigt aber auch, wie unterschiedlich die Weihnachtsbaum-Kulturen sein können. Gerade das macht das Charakteristische dieses Mega-Symbols aus: dass es mit vielfältigem individuellen Sinn befrachtet und in unterschiedlichster Weise ausgeschmückt werden kann, und doch seinen Kern, diesen kultur- und Zeit übergreifenden Bedeutungskern nicht verliert. Dieser Kern ist es, der die emotionale Kraft des Symbols ausmacht, und seine unaussprechbare Präsenz im weihnachtlichen Bewusstsein von Menschen in aller Welt bewirkt.

Kreative Prozesse

Perlen haben auch etwas Faszinierendes. Der Unterschied zu meiner kunsthandwerklichen Arbeit mit Holz liegt darin, dass sie schon vorhanden, eben gewachsen sind, und in der gewachsenen Form auch verarbeitet werden, während ich die Perlen erst aus dem größeren Holzvolumen heraus herstellen muss. Das macht den ganzen Prozess sehr viel aufwändiger und arbeitsintensiver. Der kurze Besuch in dieser kleinen Perlen-Design-Werkstatt war jedenfalls sehr interessant. Manchmal genügen eben kurze Eindrücke, um Sympathie und Nähe zu einer Sache spüren zu können. Und kunsthandwerkliche Arbeiten jeglicher Art fand ich immer schon sehr spannend, vor allem auch schon fast ausgestorbene Handwerkskünste. In solch unsicheren und desillusionierenden Zeiten wie diesen könnte man sich solche klar definierten Berufe zurück wünschen. Eine klare Aufgabenstellung, eine fest umrissene Kundschaft und die zugehörige Leidenschaft für einen ungewöhnlichen kreativen Prozess. Ich versuche bei allem, was ich tue, einen Hauch dieses Szenarios zu realisieren, finde aber hierfür nicht immer die notwendige Unterstützung. Hoffen wir auf günstigeres Klima!

3. Advent

Ganz ungewohnt, nur noch eine Woche, und dann fällt der vierte Advent mit dem Heiligen Abend zusammen. Schade eigentlich, denn dadurch ist die Adventszeit verkürzt, kaum dass sie begonnen hat. Das sind die letzten Tage vor Weihnachten, an denen es noch so unendlich viel zu erledigen gibt, zumal M. während der Woche auch noch ihren 65. Geburtstag feiert. Immerhin haben wir die Vorbereitungen rechtzeitig begonnen, der Weihnachtsbaum steht, der größte Teil der weihnachtlichen Dekoration ist angebracht, meine Grußkarten, in diesem Jahr mit dem Motiv von Js letztjährigem Adventskranz, habe ich gedruckt wie elektronisch bereits verschickt. Und die wenigen, die ich gewohnheitsmäßig per Post anspreche, werden dies in den nächsten Tagen erhalten. So können wir wohl zufrieden sein und auf eine wirklich anregende letzte Adventswoche hoffen, in der uns hoffentlich keine weiteren Erkältungen oder sonstigen Erkrankungen heimsuchen werden. Ich freue mich nicht nur auf die Feiertage, sondern auch und besonders auf die Tage ,,zwischen den Tagen“, wie wir es immer genannt haben, also die Zeit der Raunächte, die zum Rekapitulieren und Pläne schmieden in besonderer Weise einladen und uns im Idealfall in eine entspannte Zwischenwelt versetzen, ähnlich der Fastnachtszeit einige Monate später, während der die Zeit ebenfalls still zu stehen scheint und die Regeln der Alltags keine große Rolle spielen.

Rituale und weihnachtlicher Sinn

Ich freue mich sehr, dass ich rechtzeitig zum 3. Advent meine diesjährige Wunschbaum-Weihnachts-Animation fertig stellen konnte. Das Zitat aus Rudolf Steiners Weihnachtsbaum-Text scheint mir sehr geeignet, das Wesen des Weihnachtereignisses deutlich zu machen. Und das Flacker-Teelicht mit dem Schattenwurf des Weihnachtsbaums scheint mir eine geeignete Illustration. Das ist mir klar geworden, nachdem wir unseren Weihnachtsbaum fertig geschmückt hatten und die Lichterketten probeweise leuchten ließen. Der Baum ist so schön, dass man ihn am liebsten erleuchtet ließe. M. war es gewesen, die dies aber in der Vergangenheit immer abgelehnt hat: Der Weihnachtsbaum soll am heiligen Abend erstmals dauerhaft leuchten. Dieser Brauch macht Sinn, ist eine rituelle Umsetzung und Akzentuierung des eigentlichen Erleuchtungsgeschehens anlässlich der Geburt Jesu Christi. Steiner hat diese Verbindung von christlichem Denken und jahreszeitlicher Regelmäßigkeit so schön zusammengefasst, dass man dem nicht mehr hinzufügen möchte. Die Beschäftigung mit dem eigenen Baum und seine Beobachtung über die Weihnachtstage bis zum Hl. Dreikönigstag im neuen Jahr, die wird mir eine große Freude sein. Sicher werde ich ihn und seine vielen glitzernden und funkelnden Details auch diesmal sehr plastisch in der Fotografie festhalten – und vielleicht und in kurzen Videosequenzen. Der gekaufte Baum hat sich als richtiger Glücksfall herausgestellt, mit seinen starken ausladenden Ästen, den kräftigen Nadeln und dem schönen, gleichmäßigen Aufbau ist er wie gemacht als Träger seines opulenten Schmucks, bei dem ich in diesem Jahr einmal die Teile aus Glas besonders hervorgehoben und an der Spitze prominent platziert habe. Mehr dazu an den kommenden Festtagen.

Weihnachtsvorbereitungen

Nun habe ich fast alle Geschenke verpackt. Heute Abend haben wir uns noch die ganz großen vorgenommen. In Abwesenheit von V. ließ sich das am besten realisieren, weil ich es in Ruhe angehen konnte. Unter den Geschenken war auch mein schöner Emaille-Weihnachtsbaum von B. v. B., den wir schon im Vorjahr gekauft haben und der als Geschenk für mich in diesem Jahr vorgesehen war. Darauf freue ich mich sehr, erweitert er doch meine Sammlung um ein weiteres sehr charmantes Stück. Ich hoffe, J. hat sich über den Plüsch-Pailletten-Anhänger-Baum gefreut, den ich ihr heute mitgegeben habe. Der gehört wirklich zu den schönsten, die ich jemals gesehen habe. Daran erkenne ich, dass es immer wieder Steigerungen gibt. Ich bewundere die Designer, die sich jedes Jahr etwas Neues einfallen lassen und denen es gelingt, die ohnehin schon geradezu unendliche Palette von Weihnachts-Dekorations-Erfindungen doch noch einmal zu erweitern. Das nächste größere Projekt steht für morgen Vormittag an: Das Schmücken des Weihnachtsbaums. Wir haben ihn heute schon in die Stube geholt und in Wasser gesetzt. Und mir scheint, dass ich diesmal wirklich all unseren Schmuck auf seinen Zweigen, die ausladend und kräftig sind, unterbringen kann. Zweifellos muss es ein beeindruckender und zudem noch ,,echter“ Tannen-Weihnachtsbaum werden. Aber dazu morgen mehr..

Hoffnungsfroher Aspekt

Wenn ich mir die Geschehnisse um meine ehemalige Firma vergegenwärtige, dann könnte das Wort vom Zeitpunkt der stärksten Dunkelheit auch hier zutreffend sein. Eigentlich hat, was da gegenwärtig und schon seit Monaten geschieht, nichts mit dem Nachlass und dem geistigen Vermächtnis D. Ks zu tun. Es ist einzig Ausfluss von eigennützigen Interessen fach- und branchenfremder Menschen, die nie sehr viel mit D. K. zu tun hatten, nach seinem Tod aber Kapital aus den unglücklichen Umständen schlagen. Traurig, traurig, nicht nur die Ereignisse und Entscheidungen an sich, sondern auch, dass ich sie miterleben musste. Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob das zu den Lebenserfahrungen gehört, die einen voran bringen und die Blick klären für die Zukunft, oder ob es einfach nur lähmend und desillusionierend wirkt. Ich versuche, wie immer das Beste daraus zu machen und mit dem mir eigenen Weitwinkel mehr als nur das Vordergründige im Blick zu behalten. Dieses Weiterdenken kann mich dann vielleicht weiter bringen, immer nur die eigene Überarbeitung. Den hoffnungsfrohen Aspekt, der in der Aussicht begründet ist, den Zeitpunkt der größten Dunkelheit zu überwinden, was gleichbedeutend ist mit dem dann kontinuierlich größer werdenden Licht, habe ich heute versucht, in der geplanten Flash-Animation unterzubringen. Den Grundstein habe ich gelegt und werde in den kommenden Tagen weiter daran arbeiten. Interessant: Während im Vorjahr die zwei Weihnachtsbaum-Pins und der Deko-Anhänger Hauptmotive waren, ist der diesjährige Versuch von einer Textanimation dominiert. Die Videosequenz des Flackerlichts will ich aber ebenfalls einarbeiten, und darin kommt ja der Baum dann in prominenter Form zur Geltung. Ich bin gespannt auf die endgültige Form und was mir noch alles an Details dazu einfällt.

Wenn die stärkste Dunkelheit herrscht

Nun hat mich die Erkältung doch noch erwischt. Wie Dr. E. es einmal treffend ausgedrückt hat: auf einmal weiß man, man ist krank. Das ist so eine plötzliche Einsicht, bis dahin denkt man bloß, man sei nicht gut drauf, aber dann, dieses Kratzen im Hals, dieses typische Erkältungsgefühl in den Gliedern. Na ja, ich denke, es wird nicht so schlimm werden, und bis Weihnachten bin ich wieder hergestellt. Wirklich produktiv war ich heute noch nicht, vielleicht liegt das an der körperlichen Verfassung, aber immerhin habe ich es in Angriff genommen, eine neue Flash-Animation ,,Weihnachten 2006″ zu produzieren. Diesmal will ich von einem Zitat aus dem Weihnachtsbaum-Text Rudolf Steiners ausgehen, mit welchem ich meinen Text ,,Weihnachten und der Baum des Lebens“ abgeschlossen habe:
,,Und wenn diese Winterzeit in ihrer Mitte angekommen ist, wenn die stärkste Dunkelheit herrscht, dann fühlen wir gerade dadurch, dass uns die Außenwelt nicht abhält, uns mit dem Geiste verbunden zu fühlen, wie in den Tiefen, in die wir uns zurückgezogen haben, das Geisteslicht ersprießt, jenes Geisteslicht, für das der Menschheit den gewaltigsten Impuls der Christus Jesus gegeben hat.“
Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich es bildlich illustriere oder ergänze, vielleicht füge ich experimentell eine ganz kurze Videosequenz ein. Auf jeden Fall freue ich mich auf das Experimentieren, während dem ich immer wieder neue Möglichkeiten dieses sagenhaften Editors kennen lerne.

Ein gekaufter Baum

Das ist nun der erste Weihnachtsbaum, seitdem ich mich erinnern kann, den wir nicht aus unserem eigenen Bestand entnommen haben. Die Bäume dort sind einfach zu hoch geworden, und so war es schon in den letzten Jahren extrem schwierig, noch einen brauchbaren zu finden. Das wollte ich mir diesmal nicht mehr antun und habe bereits Weihnachten 2005 angekündigt, den nächsten kaufen zu wollen. Obwohl V. zuletzt dieser Idee sehr unwillig gegenüberstand, konnte er sich doch aufraffen, mit mir zusammen auf die Suche zu gehen. Die hat sich als recht unproblematisch herausgestellt, obwohl wir beim ersten Anlauf in B. noch nicht erfolgreich waren. Der gewählte Baum dort war zwar ganz schön, aber er schien V. etwas zu teuer zu sein. Ganz gut, dass wir nicht gleich zugegriffen haben, denn der Händler in M. hatte eine bessere Auswahl und der letztlich gekaufte Baum war noch einen Tick schöner, und zudem noch einige Euro günstiger. So können wir alle zufrieden sein, einen 2,50 hohen Baum mit gleichmäßigem und dichtem Astaufbau bis in die Spitze gefunden zu haben. Wie wohl die meisten eine Nordmanntanne. Jedenfalls werde ich keine Probleme haben, unseren unfangreichen Baumschmuck zu platzieren. Am Vormittag hat mich Frau H. mit einem Geschenk überrascht, das sie vom Kölner Weihnachtsmarkt speziell für mich mitgebracht hatte. Offenbar hat sich meine Vorliebe für die Weihnachtsbaum-Darstellungen herumgesprochen. Und nun ist meine Sammlung um ein schönes Stück reicher: ein aus Messingblech scherenschnittartig ausgeschnittener Christbaum mit Kerzen und angedeuteten Schmuckketten zum Aufhängen, der auf Grund eines besonderen Oberflächenschliffs schön leuchtet:

Blech-Weihnachtsbaum

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.