Eigensinniges Efeu

Die Früchte des Efeu hängen um diese Zeit immer noch, die meisten haben eine tief schwarze Farbe angenommen, wenige aber sind noch grün. So ist das beim Efeu, der sich ständig in einer Art Übergangsphase bewegt, bei dem Blüte und Fruchtbildung ineinander überfließen, sich dabei gegenseitig überlagern, und das bei unterschiedlichen Blüten und Früchten derselben Pflanze in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Vielleicht deshalb fand ich dieses Gewächs immer schon hoch interessant. Nie war ich bis vor kurzem aber auf die Idee gekommen, die Früchte einmal näher zu betrachten, sprich sie zu zerdrücken, was im reifen Zustand leicht ist. Bei der ersten Analyse dieser Art vor einer Woche sind vier etwa gleich große Kerne zum Vorschein gekommen, die sich nahtlos im Zentrum zu einer Kugel zusammengefügt haben. Die beiden Früchte heute aber hatten nur eine bzw. zwei Kerne. Interessant, dass sich die Undeutlichkeit und Unregelmäßigkeit auch in der Mikrostruktur wieder spiegelt. Die Kletterpflanze Efeu zeigt sich so als durch und durch eigensinniges Lebewesen, das dem Ruf der Bäume als Repräsentanten des Einmaligen im Kollektiven alle Ehre macht.

Blütenkunstwerk

Zum Kunstvollsten, was ich im Bereich der heimischen Baumblüten kenne, gehören die Kerzenblüten der Rosskastanien, deren Hochzeit jetzt angebrochen ist. Aus der Entfernung nimmt man gewöhnlich nur die kerzenartigen Blütenstände wahr, die dem gleichzeitig Laub treibenden Baum eine solch majestätische Ausstrahlung verleihen. Nicht nur ihre Form, auch die raffinierte Farbigkeit dieser kompliziert strukturierten Blüten fasziniert immer wieder aufs Neue. Absolut fantastisch aber ist die Mikrostruktur, die man schön beobachten kann, wenn die Blüten an tief hängenden Ästen auf Augenhöhe liegen. Ein echtes Wunderwerk, wie es künstlich wohl in dieser Perfektion niemals herstellbar wäre. Eine besonders sinnliche Facette der ungeheueren biologischen Kreativität, von der ich vor einigen Tagen bereits gesprochen habe und die mir besonders im Frühling so vielgestaltig begegnet. Wie viele Naturgeister werden wohl an der Ausformung dieser Kunstwerke mitwirken?

Weißblühende Rosskastanie

Mittagsstunden

Geradezu paradiesisch die Stimmung in der Mittagsstunde. Die Wiesen um den Teich in D. waren mit blühendem Löwenzahn nur so übersäht. Dazu das Weiß-Gelb der Gänseblümchen. Und die Bäume werden, da schon von teils üppigem Laub gekrönt, schon vom Licht durchleuchtet, was eine wunderbare Transparenz hinterlässt. Ich werde in den kommenden Wochen viel zu fotografieren haben. Besser noch aber ist es, einfach die Stimmung und die besonders um Mittag so ausgeprägte Stille zu genießen. Ohne diese halbe Stunde wäre der Tag nur halb so viel wert.

Kreativität der Bäume

An einer Maiveranstaltung habe ich heute zwar nicht teilgenommen, wenn ich es aber getan hätte, wäre es wohl ziemlich ins Wasser gefallen. Diesig den ganzen Tag über, da kommt keine rechte Stimmung auf. Selbst der Spaziergang fiel da recht knapp und unspektakulär aus. Den Pflanzen tut es dagegen gut, wenn zwischendurch ein feuchtes, bisweilen subtropisches Klima herrscht. In der Kombination mit nachfolgendem Sonnenschein sind das gute Wachstumsbedingungen. Und so haben viele der vor wenigen Wochen radikal geschnittenen Sträucher in den Grünanlagen bereits wieder Asttriebe bekommen und sogar Blätter ausgebildet. Es ist jedes Mal wie ein Wunder, welche ungeheuere Regenerationskraft gerade in den Bäumen liegt. Das geht innerhalb weniger Tage, und schon ist die Landschaft wie verwandelt. Im kommenden Jahr schon wird um diese Zeit wohl niemand mehr daran denken, dass von diesen Bäumen und Sträuchern 13 Monate zuvor nur noch kurze und kahle Stammabschnitte übrig waren. So schnell werden sie ihre je eigene Baumgestalt wieder ausgebildet, aus sich heraus erneuert haben. Eine Gestalt, die ihre Veränderlichkeit und ihren unbedingten Lebenswillen dokumentiert. Für den unbedachten und einfach nur hinsehenden Menschen werden sie dagegen einfach wie Grün tragende Gehölze wirken, unbeachtet bleiben wird in der Regel ihre unfassbare biologische Kreativität.

Freie Tage tun gut

In dieser ,,Hexennacht“ muss man wohl keine allzu groben Streiche befürchten. Denn die Witterung am Abend könnte genau so gut in den November passen. Dabei hat es am Morgen ganz viel versprechend begonnen. Immerhin konnte ich die Blüte der Buche, in diesem Fall einer Blutbuche sehr schön einfangen, was mir in den vergangenen Jahren nie gelungen ist. Auch hatte ich bis dahin den Unterschied der weiblichen und männlichen Blütenstände nicht wirklich realisiert, wohl weil bei den bisher beobachteten Normalbuchen bisher immer nur die männlichen zu sehen waren:

Blüte der Blutbuche

Die freien Tage tuen mir trotz des Wetters gut, schon allein, weil dann Zeit zum Lesen und Denken ist und man nicht gleich wieder von der Alltagsroutine vereinnahmt wird. Ein zusätzlicher freier Tag, besonders wenn es ein Feiertag ist, macht da unheimlich viel aus. So hoffe ich, dass noch viel Gelegenheit sein wird, die brach liegenden und zu kurz gekommenen Themen und Aktivitäten weiter zu verfolgen.

Baumreich

Der Birnbaum hat mir in der Sammlung der Baumblütenfotografien noch gefehlt. In den vergangenen Jahren hatte ich ihn immer wieder ,,verpasst“. Aber heute war es so weit, auch wenn die Lichtverhältnisse eher problematisch waren und ich bei teils eisigem Wind die wenigen lichten Momente herausfiltern musste. Letztendlich sind doch ein paar gute Aufnahmen gelungen, die die weiße Blüte in ihrer Besonderheit erkennbar machen:

Birnbaumblüte

Dabei hatte ich unangenehmen Besuch, riesige Schwärme von Fliegen, deren Art ich nicht bestimmen kann, die aber tief schwarz und ziemlich groß sind, im Flug ein stachelartiges Hinterteil von sich streckend. Die saugen anscheinend die jungen Blätter an oder legen Eier ab o. ä. Jedenfalls haben sie sich massenhaft auf den Birnbäumen niedergelassen oder sind mir vor der Linse herumgeschwirrt:

Fruchtbaumfliegen

Auch wenige Apfelbäume standen schon in der Blüte, die so ungleich opulenter wirkt und im Gegensatz zu den Birnbäumen den Baum schon von weitem leuchten lässt. Die Birnbaumblüten dagegen sind eher dezent und fallen nur bei näherem Hinsehen überhaupt auf. Zuvor hatte ich auf dem Fußweg zur Autowerkstatt schon die Gelegenheit, das wunderbare Blütenmeer der gewöhnlichen Traubenkirschen zu bewundern, die ein ganz strahlendes, irisierendes Licht reflektieren und die ich sicherlich noch in den kommenden ca. 3 Wochen werde genießen können, da die reichen Dolden sich nach und nach erst öffnen. Ebenfalls am Saardamm zeigten sich einige Feldahornsträucher entschlossen, von der eben erst begonnenen Blüte direkt in die Bildung der Flügelfrüchte überzugehen. So deutlich hatte ich diesen fließenden Übergang noch nie beobachtet. Der Flügel wächst quasi aus der Blüte heraus, deren Form aber gleichzeitig noch vollständig zu erkennen ist. Ganz schön kurios:

Blüte und Frucht des Feldahorns

Mit gewissen Umtopfarbeiten und der Befreiung der Korkenzieherhaseläste von der Osterdekoration (Eier und Hasen) ging dieser baumreiche Tag seinem Ende entgegen. Mögen die freien Tage weitere schöne Beobachtungen mit sich bringen!

Baumfraktale

Jetzt wird’s doch richtig grün. Viele Bäume treiben ihre Blätter. Besonders charmant bei denen, die sich nur ganz langsam entfalten – entblättern – und damit über Tage ihre ungeheuer fein verästelte Struktur erkennen lassen. Faszinierend, wie in einer mehr oder weniger winzigen Blattknospe schon die Form des ausgebreiteten und sich von der Sonne nährenden Blattes angelegt ist. Eine Struktur, die selber baumförmig zu nennen ist, was mich an die Vorstellung von Fraktalen erinnert, bei denen das Teil die Struktur des Ganzen trägt und die Struktur des Ganzen sich in der der einzelnen Teile wieder spiegelt. Bei unserem kleinen Ginkgobaum beobachte ich das zurzeit, und bei dem schon etwas größeren und kräftigeren Feigenbaum direkt daneben. Und noch eine Kuriosität, die ich mir spontan nicht erklären kann: Gleichzeitig mit dem zaghaften Hervortreten der Blätter bildet der Feigenbaum in etwa gleicher Größe und Wachstumsgeschwindigkeit grüne Früchte aus! Früchte, bevor die Blüte überhaupt aufgetreten ist? Ich weiß nicht, wie man so etwas erklären kann, gibt es vielleicht so etwas wie eine vegetative Fruchtbildung bei den Feigen. Vielleicht finde ich in einem meiner Baum-Bestimmungsbücher Aufschlüsse über diesen merkwürdigen Umstand.

Die besondere Verbindung

Müdes Wetter und nicht minder müde Menschen. Mann kann einfach den ständigen Wechsel nicht verstehen. Niemand kann sich daran erinnern, jemals so verwaschene und unklare Jahreszeiten erlebt zu haben. Nichts ist mehr durchgängig und deutlich. Gerade so, als ob das Wetter das soziale und kulturelle Klima in Deutschland und vielen Ländern der Welt widerspiegeln würde. Da tut unaufdringliche Deutlichkeit gut. Wie sie uns zum Beispiel und besonders eindrücklich in Gestalt und im Mit-Leben der Bäume begegnet. Der Baum als gelebte, quasi programmatische Verkörperung von Individualität. Eine Individualität, die ihre Wurzeln und ihr Eingebettetsein in das Kollektiv der zugehörenden Art nie verleugnet, vielmehr ihre Stärke gerade aus diesem Bewusstsein bezieht. Ich freue mich sehr, wenn man mich mit diesem Gedanken in Verbindung bringt. Das geschieht besonders dann, wenn ich das von den Bäumen Gelernte im eigenen Leben besonders deutlich zum Ausdruck bringe, es ,,ausstrahle“. Dann wird einigen aus meinem Umfeld bewusst, welche besondere Verbindung ich zu den Bäumen habe. Vielleicht ahnen sie auch, dass darin eine große Kraft liegt, die nutzen zu können für bestimmte Menschen ein dankbar angenommenes Geschenk bedeutet. Ich könnte mir vorstellen, dass sie mich in solchen Momenten besser verstehen als es in anders ausgerichteten Kommunikationen jemals möglich ist.

Bildhafte Eindrücke

Manche Blüte vergeht so schnell, dass man kaum zwei Blicke nacheinander darauf werfen kann. So hatte ich mir vorgenommen, bestimmte Blüten bei besseren Lichtverhältnissen erneut zu fotografieren, musste aber heute feststellen, dass das teils windige und verregnete Wetter viele Blütenblätter bereits hat abfallen lassen, so dass die Blütenköpfe nackt da stehen. Die Spitzahornblüte hat jetzt ihren Höhepunkt fast schon überschritten, die wachsenden Blätter dominieren allmählich dass hellere Grün der Blüten. Und auch in den kühleren Ecken ist das Blütenmeer des Schlehdorns schon wieder am verblassen. Anderes regt sich dagegen. Zum Beispiel die kätzchenförmigen Blüten der Kaukasischen Flügelnuss und des Birnbaums. Alles natürlich mindestens 3 Wochen zurück. Aber wen stört das, wenn der Frühling dann doch allmählich zu sich findet. Dieses Jahr wird für mich wohl wieder stärker bildhaft orientiert sein. Ich merke, dass mich das Fixieren punktueller Eindrücke im Bild nach wie vor sehr reizt. Auf diesem Gebiet habe ich aber auch einiges nachzuholen, was aus bekannten Gründen in den vergangenen 12 Monaten weitgehend brach liegen musste.

Tag des Baumes

Wikipedia weiß den Hintergrund zu beleuchten. Er gehört zu den Begriffen, die jährlich aufs Neue kursieren und deren Bedeutung aber wenige wirklich kennen. Deshalb hier einmal einige Infos zum Ursprung dieses Gedenktages:

Der internationale Tag des Baumes geht auf Aktivitäten des amerikanischen Journalisten Julius Sterling Morton zurück, der 1872 einen „Arbor Day-Resolution“-Antrag an die Regierung von Nebraska stellte, der binnen 20 Jahren in den ganzen USA angenommen wurde. An diesem Tag, ursprünglich der 10. April, werden traditionell Baumpflanzungen durchgeführt.

Der Tag des Baumes wurde am 27. November 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen. Der deutsche „Tag des Baumes“ wurde erstmals am 25. April 1952 begangen.

Der Tag des Baumes wird jedes Jahr im April mit Feierstunden begangen und soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft im Bewusstsein halten.
(Wikipedia-Beitrag, erfasst am 25.04.2006)

Paradiesische Magnolienblüte

Auf dem Rückweg von der Arbeit konnte ich nicht umhin, noch einen Umweg zu machen. In Richtung des schönen Magnolienbaums in M., der die farbenprächtigsten und wohlgeformtesten Blüten im ganzen Umkreis trägt. Der Zeitpunkt war richtig, ich hatte das am Wochenende beim Vorbeifahren bereits abgeschätzt, denn die Blüten vergehen unheimlich schnell. Kaum haben sie ihre ganze Pracht entfaltet, schon verwelken die Randblätter und die Gesamterscheinung ist im Nu verdorben. Umso wichtiger, die wenigen Tage dazwischen zu genießen. Es ist einfach die wunderbare Kombination von Formen, Farben und Licht, die diesen Baum im Frühling zu einer paradiesischen Erscheinung werden lässt:

Magnolienblüte

Magnolienblüte

Magnolienblüte

Magnolienblüte

Magnolienblüte

Entspannter Sonntag

Der Frühling macht mich müde, aber das hat auch etwas Entspannendes. So haben wir den ganzen Tag mehr oder weniger vertrödelt. Immerhin bin ich zum Aufräumen und ein wenig Lesen gekommen. Am Nachmittag haben wir den jüngst erhaltenen riesigen Sonnenschirm aufgespannt und uns darunter auf das frisch geschnittene Rasenstück hinterm Haus zum Kaffee niedergelassen. Mit Blick auf den blühenden Nashi-Birnenbaum und den ebenso schön blühenden Zierapfel:

Nashiblüte

Zierapfelblüte

Der richtige Birnbaum lässt noch eine Weile auf sich warten. Hoffentlich werde ich am kommenden Wochenende meiner Fotosammlung die fehlende Aufnahme hinzufügen können.

Der Sommer kann kommen

So ein Saubermachtag ist doch auch mal ganz schön. Wir haben heute die obligatorische Hochdruckreiniger-Aktion rund ums Haus durchgeführt. Das ist der symbolische Abschluss des Winters und die Vorbereitung auf die Freiluftsaison. Und wirklich wohl kann man sich dort nur fühlen, wenn der ganze übers Jahr sich festgesetzte Schmutz mal mit Wasserkraft weggepustet wird. Vor allem die Grünalgen auf der transparenten Überdachung, die es uns ermöglicht, den Sommer über draußen zu sitzen. Das Rattan-Sofa ist auch schon aufgestellt, die Hollywood-Schaukel gereinigt, und morgen kommen noch der Rattan-Tisch mit der Glasplatte und die Stühle dazu. Dann wird dem ausgeruhten Blick auf den zurzeit schön blühenden Garten nichts mehr im Wege stehen. Das hat den ganzen Vormittag eingenommen. Am Nachmittag bin ich dann doch noch dazu gekommen, die beiden neuen Armbänder herzustellen: Apfelbaum und Zürgelbaum, zwei schöne Hölzer, die ich gerne verwende. Zumal ich verschiedene Menschen kenne, die den beiden Bäumen zugetan sind. Ich bin sicher, die Adressaten werden zufrieden sein. Ja, ein schöner Frühlings- – ich würde fast sagen Frühsommer- Tag, den ich mal in rein körperlicher Aktion verbracht habe. Wäre regelmäßig an den Samstagen vielleicht nicht das Verkehrteste.

Unbekannte Schönheiten

In meinem inzwischen ganz schön umfangreichen Foto-Archiv habe ich an verschiedenen Stellen Ordner mit der Bezeichnung ,,unbekannt“ angelegt. Denn häufig begegne ich Blüten oder Früchten, die ich nicht zuordnen kann. Vor allem bei Sträuchern, die so viele Zierformen kennen, ist das recht häufig. Da aber gerade bei diesen Formen oft sehr schöne Oberflächen zu entdecken sind, möchte ich sie gerne im Bild festhalten. Auch im Hinblick darauf, sie später dann doch identifizieren zu können. Eine solche No-Name-Blüte habe ich auch heute wieder eingefangen. Keine Ahnung, wozu die gehört, es sind niedrige Sträucher aus einem Parkstreifen in D. gewesen:

Blüte

Anderes ist wohlbekannt. So dieser wunderbare Magnolienbaum, den ich seit Jahren zu allen Jahreszeiten beobachte, da er auf meinem Arbeitsweg liegt. Die Bewohner dieses ,,Magnolienhauses“ sind zumindest in diesen Wochen des Jahres, in denen die Blüten ihre Pracht zeigen, wirklich zu beneiden:

Magnolienhaus

Und anderswo wähnt man sich im Urwald. In Wirklichkeit verhält es sich aber viel harmloser. Das geradezu unanständig üppige Grün gehört einem Spitzahorn:

Ahorndschungel

Ganz interessant: Das Hell-Gelb-Grün der Blüten vermischt sich dieser Tage mit dem ersten zarten Blättern, die gerade dabei sind sich zu entfalten und dem Ahorn-Dschungel dunkelgrüne Tupfen verleihen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.