Nützliche Lebenskonstanten

Anfang Juni, und kein Sommer in Sicht. Stattdessen Temperaturen wie im Februar. Vielleicht schaukelt es sich jetzt endlich auf erträgliches Niveau hoch. Ich würde es mir wünschen. Stehen doch so viele kreative Projekte auf dem Plan. Projekte, die sich am besten bei langen Tagen und ausgeglichener Witterung realisieren lassen. Gut für den Körper und damit gut für das praktische Umsetzen gedanklicher Konstrukte. Da begegnen mir in jüngster Zeit Menschen, und da bilden sich Konstellationen heraus, die gutes Klima schaffen. Für Dinge, die lange verschüttet schienen. Dinge, die nicht nur, aber meistens irgendwie mit den Bäumen zu tun haben. Sie bleiben mein Leitmotiv, mein Rückzugspunkt, meine Konstante in ansonsten durchaus wechselhaften Lebenslagen. Ich wünsche jedem solche oder ähnliche Konstanten, die im kollektiven Unbewussten verankert sind und deshalb in allen Lagen ihre Tauglichkeit beweisen.

Unbekannte Gehölze und vollständige Eindrücke

So viele Sträucher mit interessanten Blüten, offensichtlich Zierformen, die in gewöhnlichen Baumbestimmungsbüchern nicht zu finden sind. Und bisher habe ich noch kein anderes Buch gefunden. Schade, denn dieses Jahr sind es gerade diese ungewöhnlichen, dennoch immer öfter in Vorgärten und öffentlichen Anlagen anzutreffenden Gehölze, die meine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Das Thema muss ich deshalb weiter verfolgen. So lange sammle ich fotografische Eindrücke und ordne das ganze unter ,,unbekannte Blüten“ ein. Irgendwann werde ich den einzelnen dann auch einen Namen geben können. Irgendwie ist dem wissenschaftlich kontaminierten Geist dann wohler. Und die Dinge bekommen eine inhaltliche Tiefe, die man ihnen ohne Bezeichnung und Einordnung nicht so ohne weiteres zutraut. Ich hoffe, dass der Zauber, der bisweilen von der Oberfläche ausgeht, sich dann nicht verflüchtigt, sondern aus der Differenz des Oberflächeneindrucks und der Besonderheiten der jeweiligen Art ein vollständiger, die Pflanze charakterisierender Sinn erwächst.

Feuerdorn

Wie meinte der Papst vor wenigen Tagen bei seinem Besuch in Polen: ,,Auch das Wetter ist ein Ausdruck des Heiligen Geistes“. Wenn das so ist, fragt man sich, was der Heilige Geist wohl mit diesem Extrem-Wechsel der Witterungslagen des heutigen Tages ausdrücken möchte. Dass die Zeiten unbeständig und wechselhaft sind? Das erfährt ohnehin jeder in den verschiedensten Bereichen seines Alltagslebens. Und wenn es nichts Allgemeingültiges zu bedeuten haben sollte, so trifft es doch jeden in gleicher Weise. Auch und ganz besonders die Pflanzen, die ihm weniger geschützt ausgeliefert sind. Hoffen wir, dass die Blüten es überleben, vor allem den Hagel und die rasanten und ebenso schnell wieder beendeten Regengüsse. Und dass die Bienen in diesen Tagen die Lust am Nektarsammeln nicht verlieren. Mögen die Akazien ihre opulente Blütenpracht bis zum Wochenende hinüber retten, damit der Honigertrag aus ihnen nicht dürftig ausfällt. Eine der häufigen lichten Phasen habe ich genutzt, um die Blüten des Feuerdorns zu fotografieren. Nicht ganz leicht, weil sie sehr klein sind, aber einige sind beim richtigen Lichteinfall dann doch gelungen. Gemessen an der Zahl und Ausbreitung der Blüten müssten die Sträucher im Sommer wieder übervoll mit rot-leuchtenden Früchten sein.

Feuerdornblüte

Feuerdornblüte

Ökologische Rückschläge

Heutiger Beitrag in hr-online zu einer beeindruckenden Greenpeace-Aktion gegen Brandrodungen im brasilianischen Regenwald, die dem Anbau von nach Europa exportiertem Soja dienen. Erschreckend, wie unbewusst man durch alltägliches Konsumverhalten die Entwicklung ökologischer Gleichgewichte anderer Kontinente, dann aber mit globalen Auswirkungen und negativen Rückwirkungen, maßgeblich beeinflusst:

Greenpeace Aktion
Frankfurter Bäume in Flammen

Aus Protest gegen Brandrodungen im brasilianischen Regenwald hat die Umweltorganisation Greenpeace am Sonntag zahlreiche Bäume in der Frankfurter Innenstadt symbolisch in Flammen gesteckt.

„Der größte Regenwald der Erde verkommt zur Anbaufläche für Europas Tierfutter“, sagte ein Greenpeace-Sprecher. Der Wald werde gerodet, um Soja anzubauen, das in Europa an Schweine, Milchkühe und Legehennen verfüttert wird. Deren Fleisch, Milch und Eier landeten in Supermärkten und Fast-Food-Ketten.

2.000 Bäume umhüllt
Deshalb fordere Greenpeace die brasilianische Regierung auf, die Rodung des Regenwalds für den Sojaanbau zu stoppen. Um auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen, hatten 300 Greenpeace-Aktivisten in Frankfurt rund 2.000 Bäume unter anderem am Mainufer, auf der Einkaufsstraße Zeil und am Hauptbahnhof mit orangefarbenen Papier-Bannern umhüllt, sagte ein Greenpeace-Sprecher.

Passanten sollten Bäume „löschen“
Nach Angaben von Greenpeace wurden Passanten in Frankfurt dazu aufgefordert, die Bäume symbolisch zu löschen, indem sie Stücke aus den Papierbannern lösten und als Postkarten an den brasilianischen Präsidenten Lula da Silva schickten. Die Aktion sei gleichzeitig in zehn Städten auf vier Kontinenten angelaufen, darunter in Madrid, Washington und Sao Paulo.

Frei werden

Habe zurzeit so eine Art Retrophase. Höre Musik, die während meiner Studienzeit aktuell war. Treffe oder höre von Menschen, mit denen ich vor Jahren zu tun hatte. Und überlege, ob es nicht an der Zeit wäre, meine seit ca. 6 Jahren brach liegende künstlerische Arbeit sowie meine Textarbeit im Bereich der Baumsymbolik wieder aufzunehmen. Irgendwas wird das wohl zu bedeuten haben, weiß ich doch, dass alles seinen Sinn hat. Aber leider erkennt man den erst viel später. So lange versuche ich, die Aufmerksamkeit auf Niveau zu halten und das neue Arbeiten an alten Themen möglichst kreativ zu gestalten. Natürlich werden das keine bloßen Wiederholungen. Vielmehr ist alles wieder neu und anders. Da können die Ergebnisse, die Wirkungen und alle anschließenden Kommunikationen nur vom Erlebten abweichen. Das ist gut so, vielleicht das, worauf es im Leben ankommt. Immer nur linear weiter ist dabei kaum vorstellbar. Ich glaube, das sind immer solche Schleifen, eine Art Spirale, die sich fort spinnt und dabei bereits besuchte Punkte erneut streift, wodurch die Punkte ihre Gestalt verändern. Eine Spirale, die übrigens nicht immer nach oben geht, vielmehr in irgendeine Richtung, wohin ist nicht so entscheidend. Nur dass es überhaupt weiter geht. Klingt vielleicht ernüchtert, ist aber in Wirklichkeit eine ebenso simple wie erwachsene Lebensserfahrung, die – finde ich – frei macht, wo man es noch nicht war.

Wachstumsschübe

Der Regen der vergangenen Tage hat den Pflanzen gut getan. Besonders weil es zwischendurch zumindest phasenweise recht warm war. Das schafft dann so ein subtropisches Klima. Gut für das Wachstum, vor allem für die Entwicklung der Blätter. So hat der Feigenbaum riesige handförmige Blätter ausgebildet, die den Baum gewaltiger erscheinen lassen, als das winterliche Gerippe hätte erahnen lassen. Aber er wächst auch in die Länge. Das ist mir heute erstmals so richtig aufgefallen: Das Wachstum der Äste beim Feigenbaum hat etwas Schachtelhalmartiges. Direkt an den vorjährigen Astenden sprosst es und wächst in der gleichen Dicke einfach weiter. Als ob eine unbekannte Kraft einfach ein Bauteil angeklebt hätte. Zunächst grün wird diese Verlängerung später verholzen und die grau-braun-silbrige Farbe annehmen. An den bereits verholzten Teilen kann man es dann auch sehr gut beobachten. Die einzelnen Wachstumsstrecken, wie ich es einmal nennen möchte, sind deutlich sichtbar voneinander abgegrenzt, durch eine Art Naht erkennbar. Der Baum erscheint somit wie ein Schachtelhalmgebilde. Ist das eine besondere Art von Wachstum? Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, Vergleichbares schon einmal beobachtet zu haben. Wahrscheinlich haben Biologen auch dafür einen terminus technicus und natürlich eine naturwissenschaftliche Erklärung. Auch ohne die finde ich das Phänomen faszinierend.

Handwerklich

Gut, dass ich die Gelegenheit habe, ein neues Armband aus Esche anzufertigen. Die Abbildung des Musters muss dringend aktualisiert werden, weil die bestehende meinem neuen Standard mit den sorgfältig abgerundeten Kanten und dem kleineren Durchmesser der Perlen nicht mehr entspricht. Morgen ist genau der richtige Tag dafür, wahrscheinlich etwas freundlicher als heute, das gerade gut genug war, den Stab zu drechseln. Während also den ansonsten sehr fleißigen Bienen nun ein paar Tage Pause gegönnt ist, werde ich das Wochenende für dieses Projekt nutzen und etwas handwerklich arbeiten. Wir hoffen, dass der Sonntag dann sonnig genug sein wird, damit sich ein Ausflug nach Ü. zu den Gartenträumen lohnt und wir die besondere Atmosphäre auf dem Gutshof mit den vielen Ausstellern genießen können.

Haus-Arbeiten

Kaum möglich, an einem derart verregneten Tag so etwas wie ein Naturerlebnis zu haben. So habe ich mich auf dokumentierende und andere häusliche Arbeiten konzentriert. Mit dem Anlegen einer Navigationsstruktur für meine animierte Fotogalerie bin ich heute ein gutes Stück weiter gekommen. Das wird die verschiedenen Motive besser in Szene setzen als es bisher möglich war. Vielleicht werde ich diese Lösungen als Grundlage für eine Überarbeitung der Foto-Seiten auf wunschbaum.de nehmen. Es muss ja nicht immer eine klare Trennung zwischen Flash und html geben. Die Integration animierter Elemente kann ebenfalls sehr spannende Ergebnisse bringen. Und das Anschauen und die Auswahl von Motiven für den Interessierten angenehmer machen.

Gutes Honigjahr?

Korrektur: Die Bäume auf dem Schulplatz sind für den Anfang doch gestützt durch die beliebte Konstruktion aus drei halbierten Holzstangen, die auf Augenhöhe mit einem Dreieck von Latten verbunden sind, an denen wiederum ein um den Stamm gewundenes Seil befestigt ist. Das dient sicher vor allen Dingen dem geraden Wachstum und nicht so sehr der Stabilität. V. hatte heute einen Erfolgstag in puncto Honigertrag. Bei der Frühtracht sind doch tatsächlich schon 4 große Eimer zusammen gekommen. Was wir wahrscheinlich dem gleichzeitigen Blühen des Apfelbaums, des Weißdorns und des Raps zu verdanken haben. Damit dürfte es jetzt allmählich zu Ende gehen. Gleichzeitig entwickeln sich die Robinien in Richtung ihrer vollen Blüte. Wenn das Wetter mitspielt, wird es deshalb gleich eine Folgetracht geben – und hoffentlich wieder einen reichen Ertrag. So viel folgt schließlich nicht mehr. Im Abstand von einigen Wochen dann eigentlich nur noch die Esskastanien und Brombeeren im erreichbaren Umfeld des Bienenhauses. Letztere decken allerdings einen sehr langen Zeitraum ab, was damit zusammen hängt, dass sie nach und nach ihre Blütenknospen öffnen und die Bienen immer wieder ihren Nektar sammeln können. Also hoffen wir auf einen guten Frühsommer und einen angenehmen, nicht zu trockenen, aber schön warmen Sommer. Ein Erfolg in dieser Hinsicht könnte gut tun.

Neue Platzgestaltung mit Bäumen

Nun sind sie schon gepflanzt, die 8 Bäume auf dem neu gepflasterten Schulhof. Und es sind Spitz-Ahorne, schon ziemlich groß, mindestens 3,50 m in der Höhe, die stark genug sind, ohne Stütze weiter zu wachsen. Sicher ein gutes Geschäft für die beauftragte Baumschule, denn Bäume dieser Größenordnung sind nicht ganz billig. Interessant die Bodenabdeckung am Fuß der Bäume, die nicht aus Rindenmulch oder aufgeharkter Erde, sondern aus einer Art feinem Schotter besteht. Wie M. und V. meinen sei das die neue Methode, die wohl sicherstellen soll, dass Regenwasser sich gleichmäßig verteilt und die Bäume ausreichend gewässert werden. Merkwürdig allerdings die Anordnung auf der mit Mustern strukturierten Pflasterfläche des Platzes. Es sind 2 Vierer-Gruppen, die durch einen breiteren Mittelweg getrennt sind, aber die Hälften der beiden Gruppen haben jeweils einen unterschiedlichen Abstand. Das Ganze ist also nicht wirklich symmetrisch. Und ich frage mich, ob das irgendeinen Grund hat. Wahrscheinlich werde ich diese Frage nie beantworten können. Der Platz scheint gut aufgenommen zu werden. Heute Abend habe ich schon Kinder darauf spielen sehen, was sonst selten vorkam. Ich führe das darauf zurück, dass die Baum-Inseln die Fläche abwechslungsreich strukturieren und man z. B. um die Bäume herum fahren oder laufen kann. Das ergibt ein ganz anderes Raumerlebnis und ganz neue Bewegungs- und Nutzungsmöglichkeiten. Insofern bin ich sehr froh um diese Neuerung, die den schmerzlichen Verlust der alten Birken ein Stück weit vergessen lässt.

Fotografische Motiv-Serien

Bei der Durchsicht meines Foto-Archivs und der Zusammenstellung einer Auswahl von Motiv-Gruppen ist mir erst klar geworden, ein wie breites Spektrum ich schon erfasst habe. Immerhin sind 10 verschiedene Themenbereiche zusammen gekommen, die ich für durchaus vorzeigenswert halte. In der Flash-Seite werde ich pro Thema nur 5 Motive vorstellen. Ich denke, das wird ausreichen, um einen Eindruck zu vermitteln, ohne allzu ausufernd zu werden. Dabei sind auch Nicht-Baum-Themen, die mit dem großen Bereich ,,Licht“ zu tun haben, etwa die Wasserflächenreflexionen oder die Impressionen der beiden Feiertage Allerheiligen und Weihnachten. Obwohl das doch recht unterschiedliche Beobachtungswelten sind, auf die sich die verschiedenen Motiv-Serien beziehen, kann man doch einen durchgehenden Stil, einen ganz individuellen Blick auf die Dinge erkennen. Ich hoffe jedenfalls, dies auch transportieren zu können. Die Flash-Animation bietet dafür die besten Voraussetzungen.

Der richtige Zeitpunkt

Die drei Bäume im Garten machen sich gerade in dieser Wachstumszeit gegenseitig Konkurrenz. Ein ungleicher Kampf, denn der Nashibaum hat schon einige Jahre auf dem Buckel und reicht jetzt schon höher als die abgrenzenden Zypressenhecken. In seinem Schatten haben es der Feigenbaum und der noch jüngere und kleinere Ginkgo recht schwer. Und so reckt sich der Feigenbaum in die Höhe, offenbar ohne Ambitionen, Seitenäste auszubilden. Lediglich an den Enden der vorhandenen Äste bilden sich neue Sprosse und Blätter. Ich deute das so, dass er sich mehr Licht erobern will. Selbst dazu scheint sich der Ginkgo dagegen nicht entschließen zu können. Der Mittelspross will nicht mehr, seitdem er vor zwei Jahren im harten Winter erfroren war. Und nur an zwei Seitenästen konnte ich heute erstmals neue Wachstumstendenzen erkennen. Er scheint sich nicht so recht wohl zu fühlen an diesem Ort. Oder liegt es an der Erdbeschaffenheit, dass er sich nicht vergrößern will? Ich weiß es nicht, vielleicht ist die Zeit dafür einfach noch nicht gekommen. Warum soll es bei den Pflanzen anders sein als bei uns Menschen. Auch wir müssen die richtigen Zeitpunkte abpassen, um uns weiter zu entwickeln. Mittlerweile glaube ich nicht mehr daran, dass sich das wirklich steuern oder beeinflussen lässt. Wir folgen tatsächlich einem selbst gesteckten Plan. Wenn wir ihn nur besser lesen und dabei ein Stück weit in die Zukunft blicken könnten!

Hoffnungsträchtige Honigernte

Da konnte man kaum einen Fuß vor die Tür setzen, so heftig hat es heute gestürmt. Ich fürchte um die vielen Blüten, die sich in den vergangenen Tagen so üppig an zahlreichen Bäumen und Sträuchern gezeigt haben. Und um die Lust der Bienen, ihren Arbeitseifer fortzusetzen. Nachdem V. heute schon den ersten Eimer des Frühlingsblütenhonigs abgeschleudert hat, sieht es nämlich recht ermutigend aus in diesem Jahr. So ist es auch ganz vorteilhaft, dass alles ca. 4 Wochen zu spät dran ist. 2005 blühten nämlich die Trachtbäume alle gleichzeitig, was ungünstig ist für den Ertrag. Und auch für die Sortenreinheit. Das gewittrige, leicht schwüle und recht warme Klima der letzten Tage ist dagegen gut für die Imkerei. Zunächst wird es eine Mischung zwischen Ahorn, Weißdorn, Apfel und Raps geben – Ja, der Raps ist seit Jahren erstmals wieder in der Nähe angepflanzt worden. Dann wird Robinie, Brombeere und Kastanie folgen. Und vielleicht gibt’s ja auch mal wieder Honigtau und damit schön herben Waldhonig. Ich bin gespannt, wie es sich diesmal entwickeln wird.

Vernissage und Überraschung

Auf die Vernissage heute Abend bin ich sehr gespannt. Nicht nur, weil sie in einem Raum stattfindet, den ich vor einigen Jahren selber für mein Projekt ,,Differenz-Einheit“ nutzen durfte. Auch die Entwicklung in der Arbeit der Künstlerin interessiert mich, die ich ebenfalls vor einigen Jahren für das Stausee-Projekt vorgeschlagen hatte und die eine der großformatigen Arbeiten, ein im See schwimmendes Krokodil, realisiert hat. Diesmal sind es wohl im Schwerpunkt keine Holzskulpturen, sondern Arbeiten in Stein, die aber, nach der Abbildung auf der Einladungskarte zu urteilen, in ihrer Ästhetik stark an ihre mir schon bekannten Holzarbeiten anknüpfen. Und das Thema ,,Meer“ spielt eine Rolle. Ich lasse mich mal überraschen, Ausstellungseröffnungen können ganz anregend sein. Vor allem nachdem ich in den letzten Jahren sehr wenige besucht habe. Vielleicht wird dieses Thema künftig wieder eine größere Rolle spielen. Mehr Kontemplation dieser Art könnte gewisse eingetretene Pfade auflockern.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.