Für 2007

Die Arbeit mir der Kamera beginnt mir Spaß zu machen, auch wenn sie gewöhnungsbedürftig ist, allein schon wegen des Gewichts. Das ist ein möglicher Favorit für meine nächstjährige Weihnachtsgrußkarte:

Weihnachtsmotiv 2007

Mal sehen, vielleicht kommen auch noch andere dazu in den kommenden Tagen. Zum ersten Mal seit langem habe ich heute wieder einen Spaziergang gewagt, in einer einigermaßen sonnigen Wetterphase. Am Saardamm, den ich wegen der vielen heimischen Sträucher so gerne aufsuche, war ich ernsthaft erschrocken zu sehen, dass man von Seiten der Gemeinde wie mit dem Lineal gezogen sämtliche Sträucher zum Weg hin gekappt hat, teilweise wurden gar dicke Äste durchtrennt. Schlimm, wie das jetzt aussieht. Ich hoffe nun sehr, dass diese Wunden im Frühjahr durch neue Triebe geschlossen werden und im Sommer und Herbst die Früchte in der gewohnten Pracht zu beobachten sein werden. Diese Ingenieurdenkart finde ich jedenfalls zum Abgewöhnen, zumal ein wirklicher Grund für solche Maßnahmen nicht zu erkennen ist.

Neue Kamera

Neue Techniken haben immer auch etwas Herausforderndes. Heute habe ich erstmals meine neue Kamera getestet. Die Bedienung ist zwar etwas aufwändiger als bei dem bisherigen Modell, aber dennoch einigermaßen übersichtlich. Dabei muss ich mich erst einmal an die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten gewöhnen und an die größere Rolle, die diese Einstellungen für das Ergebnis spielen. Wenn es aber richtig getroffen ist, erhalte ich eine wirklich sehr gute Abbildungsqualität und Tiefenschärfe. Der Adventskranz war da schon gleich eine schwierige Aufgabe, denn bei größerer Blende bzw. längerer Belichtungszeit muss natürlich ein Stativ her. Damit aber sind dem Experimentieren keine Grenzen gesetzt. Hier sind einige Abbildungsvarianten des Adventskranzes 2006 mit für mich ungewohntem Seitenverhältnis:Adventskranz 2006

Adventskranz 2006

Adventskranz 2006

2. Weihnachtstag

Ziemlich verschlafen, dieser zweite Weihnachtsfeiertag, an dem keiner von uns so richtig Lust hatte, Großes zu bewegen. Aber das ist ja auch gut so an einem solchen Tag, der schließlich nicht dazu da ist, Weltrekorde zu brechen. So habe ich den wegen des langen Schlafens recht kurzen Vormittag genutzt, um das neue Weihnachtsbaum-Ornament in meinem Fenster aufzuhängen, das sich so schön dreht und dabei das einfallende Licht reflektiert. Es sind zwei ineinander verschachtelte und zueinander verdrehte stilisierte Tannenbäume:

Edelstahlbaum

Und die drei Filzbäume, die J. und W. mir ebenfalls geschenkt haben, sind vorläufig auf der Schreibtischlampe platziert, wohin sie gar nicht schlecht passen. In den nächsten Tagen muss ich dennoch alles wieder neu arrangieren:

Filzbäume

Diese Fotos habe ich noch mit meiner alten Kamera gemacht, geht schneller und ist unkomplizierter. Die neue Kamera habe ich aber auch schon ausprobiert und bin jetzt gespannt, welche Ergebnisse ich mit der neuen Technik erziele. Da steht in den kommenden Tagen einiges auf dem Programm: Der Weihnachtsbaum, viele Weihnachtsbaum-Objekte, und vor allem der Adventskranz, der jetzt wunderbar stufig heruntergebrannt ist und außerdem in Kürze sein Limit erreicht hat. Jetzt gilt es die letzte Gelegenheit zu ergreifen, in der Hoffnung, dass das Makro-Objektiv eine hervorragende Aufnahme möglich machen wird.

Weihnachten

Schön, dass wir heute früh doch noch in die Kirche kamen. Es war die kleine katholische Kirche im gleichen Stadtteil, ganz in der Nähe von Js und Ws Haus und zu Fuß zu erreichen. Für Weihnachten überraschend wenige Besucher in der ohnehin mit nicht sehr vielen Sitzplätzen ausgestatteten Kirche. Aber eine schöne Messfeier mit einem jungen Priester, der unserer Ansicht nach einen wirklich zeitgemäßen Stil pflegt, ziemlich unprätentiös und vielleicht gerade deshalb näher an der Lebenswirklichkeit und dem spirituellen Gedankenraum der Gläubigen als manch anderer Geistlicher. Schade, dass W. und V. nicht mitkommen wollten, der gemeinsame Besuch wäre noch eindrücklicher gewesen. Hoffentlich im kommenden Jahr wieder einmal. Der Rest des Tages war von der Rückfahrt nach B. geprägt. Das zerschneidet zwar den Feiertag, aber so ist es möglich, dass W. wenigsten zu Weihnachten seine Familie in P. besucht, das hat Tradition, und deshalb ist diese Lösung mit zwei Aufenthaltsorten über Weihnachten gegenwärtig die glücklichste. Ich wünsche mir zwei schöne gemeinsame Tage ohne den üblichen Alltagstrubel und viel geteilte Freude an den weihnachtlichen Symbolen, allen voran unserem Weihnachtsbaum, der für mich nur ein aktueller Stellvertreter ist, für alles, was der Archetyp ,,Weihnachtsbaum“ in unser aller Leben das ganze Jahr über verankert und bewegt.

Heilig Abend

Es war ein sehr schöner Heiliger Abend, in entspannter Atmosphäre und mit einer wirklichen Weihnachtsstimmung, die mir sehr authentisch erschien. So, wie es das Zitat Rudolf Steiners, das ich in meine diesjährige Weihnachtsanimation eingebaut habe, assoziiert. Ich habe diesmal versucht, die Eindrücke, v. a. das Licht, in kurzen Videosequenzen festzuhalten, sicher werde ich einige Ausschnitte davon für spätere Gestaltungen nutzen können. Ich wünsche mir eine Fortsetzung dieses Geistes für die kommende Zeit und ein Aufleuchten des weihnachtlichen Gedankens in unser aller Leben. Da bedarf es nicht unbedingt der vielen neuen Weihnachtsbaum-Objekte und -symbole, die ich auch dieses Jahr wieder als Geschenk erhalten haben: als Dekorationsbäume in rotem Filz, als Wachskerze in Tannenbaumform, als dekorativer Keramik-Baum, als Anhänger aus bunt gemaltem Zinnguss, als Schmuckdose aus gegossenem und emailliertem Zinn, als sich drehender Aufhänger mit 3-D-Struktur aus poliertem Edelstahl, als mit einer Lichterkette von innen leuchtender Deko-Baum aus transparentem Naturfaserngeflecht. Ich werde vermutlich wieder Tage brauchen, das alles zu reflektieren, zu fotografieren und zu archivieren. Unheimlich spannend und mich immer wieder an den weihnachtlichen Gedanken und den schönen Heiligen Abend erinnernd.

Täglich Weihnachten

Man denkt, irgendwann müssten die Weihnachtsvorbereitungen doch einmal abgeschlossen sein. Und doch scheint dieses alljährliche Projekt endlos, und eigentlich erst kurz vor dem Heiligen Abend beendet. Ich weiß nicht, woran das liegt, aber die Adventszeit ist für mich das schönste. Nicht die Feiertage an sich, mehr das Davor und das Danach. Vielleicht liegt das daran, dass ich die Feiertage generell sehr intensiv wahrnehme und verfolge, ihrem Sinn nachspüre und ihre Atmosphäre einatme. Die Tage selber sind dann aber weniger durch Beobachtung als durch Kommunikation ausgefüllt, die so dicht ist, dass man gedankenlos im Feiertagsstrom mitfließt. Natürlich gehört das mit dazu, aber nur die Ergänzung mit der Vorbereitung und der Zeit der Rauhnächte macht das aus, was wir Weihnachten nennen. Der Weihnachtsbaum begleitet alle diese Phasen, zumindest bei mir, denn die Beschäftigung mit seiner Symbolik und Ästhetik ist für mich mindestens zwei Monate des Jahres intensives Thema, und in der übrigen Zeit zumindest im Hintergrund. Ich könnte mich auch 12 Monate intensivst mit dem Weihnachtsbaum beschäftigen, ohne seinem Mysterium auch nur annähernd gerecht zu werden. Gerade weil das so ist, versuche ich es wenigstens. Auch weil anhand dieses Symbols die Weihnachtszeit für mich ganzjährig präsent ist. Täglich Weihnachten feiern, wie dieser verrückte Engländer, über den heute im Fernsehen berichtet wurde, das wäre mir allerdings entschieden zu viel. Das würde das Ritual auf Dauer nicht verkraften und den Sinn der Tradition pervertieren. Die Überwindung des Punkts größter Dunkelheit und, der danach beginnende Zuwachs des Lichts und die darin sich entwickelnde Transformation markiert eben einen engen Zeithorizont und nicht das Ganze. Täglich Weihnachten ist deshalb unvorstellbar.

Schön und bedeutungsreich

Ich merke, dass man an den Tagen vor Weihnachten, die Feiertage selbst natürlich eingeschlossen, einfach nichts Produktives zustande bringt. Es ist einfach eine kontemplative Zwischenzeit, in der der Kopf nach ,,In-Ruhe-Gelassen-Werden“ und auch nach ,,Zusammen-mit-der-Familie-Sein“ steht. Weniger danach, großes zu bewegen. Das einfach So-Sein als ,,Familien-Mensch“ ist dann wichtiger. Zu dieser Erkenntnis ist sogar die Weihnachts-Sendung unserer Lieblings-Telenovela gekommen. Eine schöne Anekdote stand dabei am Schluss: Allen war es peinlich, auf den letzten Drücker nur noch ein ziemlich kleines, dünnes und krüppeliges Exemplar eines Weihnachtsbaums aufgetrieben zu haben. Und der Hausherr entgegnet dem, dass der Baum perfekt sei, weil er ihn an seinen kürzlich verstorbenen Sohn erinnere, der traditionell die Aufgabe inne gehabt habe, den Baum zu besorgen und in jedem Jahr mit einem noch scheußlicheren Exemplar nach Haus gekommen sei. Schöne Geschichte, die nicht nur die oben erwähnte Essenz des Weihnachtsfestes zusammenfasst, sondern auch den fast nur aus Symbolik bestehenden Stellenwert des Weihnachtsbaums kennzeichnet. Trotzdem bin ich ganz froh, dass wir nicht nur irgendeinen, sondern sogar einen sehr schönen Baum gefunden und geschmückt haben.

Weihnachtsbaum-Diskurs

Das Frühstück anlässlich von Ms Geburtstag war wieder sehr schön. Zwar etwas ungewohnt um 5.30 Uhr schon aufzustehen, aber einmal im Jahr kann man das durchaus machen. Ich glaube, den Damen hat es auch gut gefallen, so als zweistündiger Auftakt vor der Arbeit, die aber heute nicht allzu lange währte. Wenn jetzt noch die Abendgesellschaft so locker und gelassen wird, dann kann M. ihren Geburtstag als kommunikativen Erfolg verbuchen. Und einiges an Last wird wieder von ihren Schultern abgefallen sein. Dann ist wirklich Weihnachten, oder fast jedenfalls. Unbestrittener Star der Runde war im Übrigen, wie zu erwarten war, unser diesjähriger Weihnachtsbaum, der als sehr schön und stimmig wahrgenommen wird. Interessant ist, dass sich bei solchen Gelegenheit regelmäßig Gespräche darüber entwickeln, wie der perfekte Baum auszusehen hat: Eher dicht oder doch lieber mit weniger Ästen. Eher ausladend oder doch lieber schmal. Eher zimmerhoch oder doch lieber Brusthöhe. Die Geschmäcker und Gewohnheiten sind da sehr unterschiedlich. Gemeinsam ist allerdings, dass fast jeder einen Weihnachtsbaum haben möchte, dies als wichtigen Bestandteil des Weihnachtsfestes ansieht. Es freut mich sehr, meinen Teil dazu beitragen zu können, dass der Weihnachtsbaumdiskurs nie langweilig wird und von Jahr zu Jahr zur Stärkung dieser wundervollen kulturellen Tradition beiträgt. Und das am Tag der winterlichen Tag-und-Nacht-Gleiche.

Kunstvoll

Der Besuch beim Blumenhaus W. in L. war heute wieder sehr schön. Die Weihnachtsausstellung hatten wir dieses Jahr verpasst, so war ich froh, die neue Präsentation auf diesem Wege doch noch zu sehen. Nachdem ich gestern einen Bericht über den vom Blumenhaus ausgerichteten Weihnachtsschmuck der örtlichen Pfarrkirche gesehen hatte, erinnerte ich mich noch einmal an das Buch ,,Symbole“ des Blumenkünstlers, welches ich M. morgen zum Geburtstag schenken will. Freundlicherweise hat er angeboten, eine Widmung in mein Exemplar zu schreiben, M. wird sich sicher freuen, ebenso über die schöne Verpackung. Natürlich hätte ich auch wieder einige sehr schöne Grußkarten mit Weihnachtsbaum-Motiven erwerben können, aber die sind dort ebenso teuer wie exklusiv, und das was mir dann doch etwas zu heftig. Da musste ich mich dann doch einmal zurückhalten. Wie auch immer, ich freue mich sehr, solche Menschen zu kennen, die nicht nur über einen ausgewählten Geschmack verfügen, sondern die das auch in sehr kunstvoller, phantasiereicher und symbolbewusster Form umsetzen. Attribute, die ich selber sehr schätze und in meine eigene Arbeit ebenso einzubringen versuche.

Mega-Symbol

Unser Weihnachtsbaum hat, obwohl noch nicht ,,offiziell“ eingeweiht, bereits seine ersten externen Bewunderer gefunden. An Ms Geburtstag wird er sicherlich eine der Attraktionen sein, denn er steht im selben Zimmer, in dem das Frühstück und das Abendessen stattfindet. Und tatsächlich: Es ist, wie ich gegenüber M. und V. bereits erwähnt habe, der erste Baum, der einen hervorragenden Eindruck hinterlässt, auch ohne erleuchtet zu sein. Um wie viel schöner wird er erst im Lichterglanz erstrahlen! Da kann der riesige, aufwändig geschmückte und mit ganzen Lichtensträngen bekleidete Weihnachtsbaum auf einem Platz in Venedig, welcher das Dezember-Blatt des Venedig-Kalenders ziert, kaum mithalten. Diese Abbildung zeigt aber auch, wie unterschiedlich die Weihnachtsbaum-Kulturen sein können. Gerade das macht das Charakteristische dieses Mega-Symbols aus: dass es mit vielfältigem individuellen Sinn befrachtet und in unterschiedlichster Weise ausgeschmückt werden kann, und doch seinen Kern, diesen kultur- und Zeit übergreifenden Bedeutungskern nicht verliert. Dieser Kern ist es, der die emotionale Kraft des Symbols ausmacht, und seine unaussprechbare Präsenz im weihnachtlichen Bewusstsein von Menschen in aller Welt bewirkt.

Kreative Prozesse

Perlen haben auch etwas Faszinierendes. Der Unterschied zu meiner kunsthandwerklichen Arbeit mit Holz liegt darin, dass sie schon vorhanden, eben gewachsen sind, und in der gewachsenen Form auch verarbeitet werden, während ich die Perlen erst aus dem größeren Holzvolumen heraus herstellen muss. Das macht den ganzen Prozess sehr viel aufwändiger und arbeitsintensiver. Der kurze Besuch in dieser kleinen Perlen-Design-Werkstatt war jedenfalls sehr interessant. Manchmal genügen eben kurze Eindrücke, um Sympathie und Nähe zu einer Sache spüren zu können. Und kunsthandwerkliche Arbeiten jeglicher Art fand ich immer schon sehr spannend, vor allem auch schon fast ausgestorbene Handwerkskünste. In solch unsicheren und desillusionierenden Zeiten wie diesen könnte man sich solche klar definierten Berufe zurück wünschen. Eine klare Aufgabenstellung, eine fest umrissene Kundschaft und die zugehörige Leidenschaft für einen ungewöhnlichen kreativen Prozess. Ich versuche bei allem, was ich tue, einen Hauch dieses Szenarios zu realisieren, finde aber hierfür nicht immer die notwendige Unterstützung. Hoffen wir auf günstigeres Klima!

3. Advent

Ganz ungewohnt, nur noch eine Woche, und dann fällt der vierte Advent mit dem Heiligen Abend zusammen. Schade eigentlich, denn dadurch ist die Adventszeit verkürzt, kaum dass sie begonnen hat. Das sind die letzten Tage vor Weihnachten, an denen es noch so unendlich viel zu erledigen gibt, zumal M. während der Woche auch noch ihren 65. Geburtstag feiert. Immerhin haben wir die Vorbereitungen rechtzeitig begonnen, der Weihnachtsbaum steht, der größte Teil der weihnachtlichen Dekoration ist angebracht, meine Grußkarten, in diesem Jahr mit dem Motiv von Js letztjährigem Adventskranz, habe ich gedruckt wie elektronisch bereits verschickt. Und die wenigen, die ich gewohnheitsmäßig per Post anspreche, werden dies in den nächsten Tagen erhalten. So können wir wohl zufrieden sein und auf eine wirklich anregende letzte Adventswoche hoffen, in der uns hoffentlich keine weiteren Erkältungen oder sonstigen Erkrankungen heimsuchen werden. Ich freue mich nicht nur auf die Feiertage, sondern auch und besonders auf die Tage ,,zwischen den Tagen“, wie wir es immer genannt haben, also die Zeit der Raunächte, die zum Rekapitulieren und Pläne schmieden in besonderer Weise einladen und uns im Idealfall in eine entspannte Zwischenwelt versetzen, ähnlich der Fastnachtszeit einige Monate später, während der die Zeit ebenfalls still zu stehen scheint und die Regeln der Alltags keine große Rolle spielen.

Rituale und weihnachtlicher Sinn

Ich freue mich sehr, dass ich rechtzeitig zum 3. Advent meine diesjährige Wunschbaum-Weihnachts-Animation fertig stellen konnte. Das Zitat aus Rudolf Steiners Weihnachtsbaum-Text scheint mir sehr geeignet, das Wesen des Weihnachtereignisses deutlich zu machen. Und das Flacker-Teelicht mit dem Schattenwurf des Weihnachtsbaums scheint mir eine geeignete Illustration. Das ist mir klar geworden, nachdem wir unseren Weihnachtsbaum fertig geschmückt hatten und die Lichterketten probeweise leuchten ließen. Der Baum ist so schön, dass man ihn am liebsten erleuchtet ließe. M. war es gewesen, die dies aber in der Vergangenheit immer abgelehnt hat: Der Weihnachtsbaum soll am heiligen Abend erstmals dauerhaft leuchten. Dieser Brauch macht Sinn, ist eine rituelle Umsetzung und Akzentuierung des eigentlichen Erleuchtungsgeschehens anlässlich der Geburt Jesu Christi. Steiner hat diese Verbindung von christlichem Denken und jahreszeitlicher Regelmäßigkeit so schön zusammengefasst, dass man dem nicht mehr hinzufügen möchte. Die Beschäftigung mit dem eigenen Baum und seine Beobachtung über die Weihnachtstage bis zum Hl. Dreikönigstag im neuen Jahr, die wird mir eine große Freude sein. Sicher werde ich ihn und seine vielen glitzernden und funkelnden Details auch diesmal sehr plastisch in der Fotografie festhalten – und vielleicht und in kurzen Videosequenzen. Der gekaufte Baum hat sich als richtiger Glücksfall herausgestellt, mit seinen starken ausladenden Ästen, den kräftigen Nadeln und dem schönen, gleichmäßigen Aufbau ist er wie gemacht als Träger seines opulenten Schmucks, bei dem ich in diesem Jahr einmal die Teile aus Glas besonders hervorgehoben und an der Spitze prominent platziert habe. Mehr dazu an den kommenden Festtagen.

Weihnachtsvorbereitungen

Nun habe ich fast alle Geschenke verpackt. Heute Abend haben wir uns noch die ganz großen vorgenommen. In Abwesenheit von V. ließ sich das am besten realisieren, weil ich es in Ruhe angehen konnte. Unter den Geschenken war auch mein schöner Emaille-Weihnachtsbaum von B. v. B., den wir schon im Vorjahr gekauft haben und der als Geschenk für mich in diesem Jahr vorgesehen war. Darauf freue ich mich sehr, erweitert er doch meine Sammlung um ein weiteres sehr charmantes Stück. Ich hoffe, J. hat sich über den Plüsch-Pailletten-Anhänger-Baum gefreut, den ich ihr heute mitgegeben habe. Der gehört wirklich zu den schönsten, die ich jemals gesehen habe. Daran erkenne ich, dass es immer wieder Steigerungen gibt. Ich bewundere die Designer, die sich jedes Jahr etwas Neues einfallen lassen und denen es gelingt, die ohnehin schon geradezu unendliche Palette von Weihnachts-Dekorations-Erfindungen doch noch einmal zu erweitern. Das nächste größere Projekt steht für morgen Vormittag an: Das Schmücken des Weihnachtsbaums. Wir haben ihn heute schon in die Stube geholt und in Wasser gesetzt. Und mir scheint, dass ich diesmal wirklich all unseren Schmuck auf seinen Zweigen, die ausladend und kräftig sind, unterbringen kann. Zweifellos muss es ein beeindruckender und zudem noch ,,echter“ Tannen-Weihnachtsbaum werden. Aber dazu morgen mehr..

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.