Stressabbau und olfaktorische Baumerlebnisse

Im Kurs heute ging’s unter anderem um den Umgang mit Stress, die verschiedenen Möglichkeiten, wie wir Stresssituationen im Berufsalltag und im privaten Leben begegnen können. Da eine Kollegin davon sprach, dass sie die Wahrnehmung von Düften in der Natur oftmals als stressabbauend empfindet, ist mir das Beispiel der Baumblüten des Frühlings und Sommers eingefallen, welche ich ebenso einordnen würde. Ich denke an die Blüten der Linden, des Apfelbaums, des Weißdorns, der Ebereschen und des Flieders, die mir dabei spontan in den Sinn kommen. Jede trägt ihre ganz eigentümliche Duftnote, die in Worte zu kleiden schwer fällt. Wenn man ihn aber zufällig oder bewusst aufnimmt, dann weiß man ihn ganz genau zuzuordnen, denn er ist einzigartig, so wie der Staub verschiedener Hölzer, wenn er etwa beim Schleifen in feine Partikel aufgelöst wird, einen ganz typischen Geruch trägt. Gerade die blütenintensiven Jahreszeiten nutze ich gerne, um diese olfaktorischen Erlebnisse zu pflegen, die mich an die Wurzeln der sinnlichen Wahrnehmungen zurückführen, die bestimmte Zentren des Zentralnervensystems stimulieren, welche, wenn ich es recht erinnere, zu den evolutionär gesehen ursprünglichsten überhaupt gehören. Die damit vermittelte Unmittelbarkeit ist für mich eine der größten Gewinne, welche ich aus meinen Streifzügen durch die Natur ziehe. Und dieser Gewinn umfasst weit mehr, als nur den in anderen Lebensfeldern aufgebauten Stress wieder abzubauen.

Baumpatenschaften

Man hat mich gebeten, auf dieses Aufforstungs- und Patenschaftsprojekt hinzuweisen. Ich entspreche gerne diesem Wunsch, da ich solche Initiativen sehr mutig und selbstlos finde und der Ansicht bin, dass sie zur Bewusstmachung der enormen Bedeutung nachhaltigen Denkens für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft beiträgt:

Baumpatenschaften jetzt auch bundesweit!

Durch das Projekt http://www.baldwald.de ist es möglich, Baumpatenschaften für einem ganz neue Wald einzugehen und die Anpflanzung in den ersten, entscheidenden Jahren zu unterstützen. Die guten und vielfältigen Erfahrungen im Pilotprojekt in Niedersachsen haben jetzt zu einer bundesweiten Ausdehnung des Projektgedankens geführt.

Ab sofort ist es bundesweit möglich für anvisierte Aufforstungsflächen Baumpatenschaften zu vermitteln. Unter www.baldwald.de können sowohl Gesuche nach Baumpatenschaften in der Wohnortnähe als auch Angebote für Baumpatenschaften von Waldgründern abgegeben werden. Das Projekt baldwald – vom Informationsdienst trendbote betreut – bietet neben der Vermittlung auch die Bewerbung, Information und Betreuung der Baumpatenschaften an.

Ziel der Aktion ist es die bundesweit verstreuten Nachfragen nach Baumpatenschaften regional umzusetzen und aufforstungsaktiven Land- und Forstwirten Unterstützung anzubieten. Gefragt sind insbesondere Aufforstungen von neuen Laubwäldern, aber auch andere Pflanzungen (Misch- und Nadelwälder, Unterpflanzungen, Hecken, Alleen, Obstwiesen,..) können mit Patenschaften begleitet werden.

Voraussetzung auf Seiten der Waldgründer ist ein Interesse an den neuen Baumpaten, häufig naturunerfahrene Kinder aus den umliegenden Städten, die eine Baumpatenschaft als Geschenk erhalten haben. So entstehen nicht nur neue Wälder sondern auch neue Bündnisse für eine waldreichere Landschaft und damit ein besseres Klima auf dieser Welt.“

Abenteuer und Wagnisse

Manchmal lese ich monatelang nichts von ihr, und dann kommt doch wieder eines dieser eindringlichen Baumgedichte von Songül. Ich weiß nicht genau, wie viele verschiedene Aspekte der Baumsymbolik sie während der letzten 2 Jahre nun schon aufgegriffen hat, ca. 20 dürften es sein. Aber ich bin immer wieder überrascht, welche Facetten sie dem Lebensbaumbegriff mit Bezug zu ihrem eigenen Leben und Erleben verleihen kann. Heute ist es also der Baum der Veränderungen und des Neuanfangs. In meiner Entgegnung habe ich darauf hingewiesen, dass es genau das ist, was mich persönlich an dem Thema ,,Baumsymbolik“ so fasziniert. Die Beschäftigung mit den Bäumen vermag in uns die Fähigkeit zu verstärken, zum Wesentlichen der Dinge zurück zu finden, und mit diesem zum Kern unserer Persönlichkeit und unseres selbst gesteckten Auftrags. Zum Wesentlichen zurück finden heißt, von einer Basis aus auch einmal neu anzufangen, andere vielleicht zuvor nicht geahnte Möglichkeiten auszuprobieren, nicht selten dabei Abenteuer und Wagnisse einzugehen, deren Folgen im Augenblick der Entscheidung nicht gänzlich absehbar sind. So hängen Veränderung und Neuanfang oft eng zusammen und bilden den Schlüssel für eine kreative Persönlichkeitsentwicklung. Genau diese Chance birgt der Lebensbaum-Begriff, sich als Mensch in den Bäumen zu spiegeln und auf diesem Umweg mehr über sich selbst zu erfahren.

Zwischen Technik und Inhalt

Leider konnte ich in meiner Nähe bisher noch niemanden auftreiben, der sich mit dynamischem Webdesign auskennt und mir Hilfestellung geben könnte beim Aufbau der Navigationselemente meines Baumtagebuchs. Nach intensiver Nachforschung in Sachen php, MySQL und Ajax ist es mir nämlich nicht gelungen, soweit durchzusteigen, dass ich das Projekt selbständig durchführen könnte. Verwunderlich ist das wohl nicht, wenn ich, wie kürzlich geschehen, Stellenanzeigen lese, in denen explizit Fachleute mit Kenntnissen in genau diesen Technologien gesucht werden. Es durch Selbststudium zu durchblicken, ist da wohl etwas zuviel verlangt. Solange dies aber nicht gelöst ist, werde ich lediglich an den Inhalten weiter arbeiten können. Neben den täglichen Einträgen ist da noch vieles zum Themenfeld ,,Bäume und Zeit“ zu sagen, vor allem in Form neuer Texte, die erst noch zu schreiben sind. Aber auch zu meiner persönlichen Beziehung zu den Bäumen habe ich noch einiges zu ergänzen. Später will ich auch die grafische Gestalt der Seite weiter verfeinern und einzelne Inhalte mit Fotografien und eigenen Grafiken stärker illustrieren. So hoffe ich, einen ganz bestimmten Aspekt der Baumsymbolik näher beleuchten und für interessierte Besucher der Seite attraktiv machen zu können.

Baum-Accessoires

Der Vormittag lud einfach zu einem Spaziergang ein, wegen des offenen Himmels und des angenehmen Lichts, das so selten war in den vergangenen Wochen. Ich habe, wie so häufig an Sonntagvormittagen, meinen Lieblingsweg gewählt und zur Übung meine schwere Kamera-Reportertasche mitgenommen. Damit ich nicht ganz aus der Übung komme mit dem Fotografieren. Die Ruhe während des Gangs hat mir sehr gut getan, auch die durchgehende Freundlichkeit der mir entgegenkommenden Spaziergänger und Läufer, die mich ausnahmslos gegrüßt haben, was ich bisher noch nicht häufig erlebt habe. Ich denke, die Menschen haben sich einfach über den schönen Tag gefreut und das hebt automatisch die Stimmung. Auf dem Weg, der auf Grund der Jahreszeiten an Attraktionen nicht reich war, sind mir zwei kuriose Motive vor die Linse gekommen: Accessoires, wenn man so will, die ihrem gewöhnlichen Kontext beraubt sich nun jeweils an einem Baumzweig wiederfanden. Das eine konnte ich als textilummantelten Haargummi identifizieren, der zusammen mit einem Haar seiner offensichtlich schwarzhaarigen Trägerin einen dünnen Zweig zierte:

Haargummi-Zweig

Skurril fand ich nicht nur den Haargummi an sich, sondern auch seine neonartige Farbe, die in so wunderbarem Kontrast zur Tristesse der natürlichen Umgebung stand. Was mag die Frau wohl dazu bewogen haben, ihren Haargummi an dieser Stelle der Natur zu überlassen? Einige Schritte weiter fiel mir dann ein Zweig auf, der von einem Klebeband der Marke Eurasol derart ,,gemarktet“ war, wie es bei Baumschulen zur Kennzeichnung der jeweiligen Pflanze, dann allerdings mit beschrifteten Papierstreifen, üblich ist. Natürlich handelt es sich hier nicht um einen Baumschulenbaum. Vielmehr muss das Klebeband mit dem High-Tech-Klebstoff von irgendwelchen Arbeitern hier angebracht worden sein. Auch hierüber kann ich nur spekulieren:

Eurasol-Zweig

Voll-Holz-Baum-Tag

Das war wieder einer dieser Voll-Holz-Baum-Tage. V. hatte die Bäume in den vergangenen zwei Wochen schon alle geschnitten und drei oder vier von ihnen ganz gefällt. Es ist recht kurios, dass er jedes Jahr wieder neu starke Äste entfernt, die Bäume immer schlanker und niedriger macht, um sich die Arbeit zu erleichtern, es aber in der Regel nicht fertig bringt, sie ganz zu beseitigen. Es ist dann so, als ob er einem inneren Zwang folgt, den wohl keiner von uns jemals wird nachvollziehen können, der aber zweifellos vorhanden ist. Wie auch immer, heute ging’s, wie jedes Jahr um diese Zeit, darum, die geschnittenen Äst auf zwei verschiedene Haufen zusammen zu tragen und dort dann zu verbrennen. Letzteres hat sich als sehr schwierig herausgestellt, das Feuer wollte einfach nicht in Gang kommen, und deshalb haben wir den zweiten Haufen auch nicht mehr geschafft. Der erste dagegen ist jetzt nur noch ein Häufchen weiß-grauer Asche. Dass ich den Fotoapparat nicht dabei hatte, war kein wirklicher Verlust, der Vorgang des Verbrennens war diesmal so unspektakulär, dass ohnehin keine nennenswerten Aufnahmen dabei hätten entstehen können. Während sich das feinere Astmaterial in diesem Jahr durchaus in Grenzen hielt, ist durch die gefällten Bäume doch jede Menge an Stammabschnitten angefallen. V. hat die Stämme und starken Äste noch mal in kleinere Abschnitte zerteilt, was für das Stapeln günstiger ist. Danach haben wir alles aufgeladen und zum Bienenhaus gefahren, ganze zwei Anhängerladungen kamen zusammen, und das heißt natürlich auch zwei mal fahren. Der Brennholzvorrat dürfte damit auf eine für drei Winter ausreichende Menge angewachsen sein. Recht anstrengend und schwer das Ganze, aber nach einer Woche Vollzeit-Englisch ist mir diese Freiluft-Aktion ganz gut bekommen. Jetzt noch ein längerer Spaziergang am morgigen Sonntag, und das Wochenende ist gerettet.

Überdurchschnittlich

Der Winter wird in der Form, wie man sich das gewöhnlich vorstellt, wohl dieses Jahr nicht mehr kommen, auch wenn die polare Kaltluft bis Mitte kommender Woche im Anzug ist. Ich stelle mich deshalb auf eine ganze Reihe ziemlich durchwachsener Wochen ein, die von mäßigen Temperaturen, Hochnebel, wenig Sonne und der damit verbundenen Dauerdepression vieler Menschen verbunden sein werden. Damit ist die Chance auch stark reduziert, dass ich in absehbarer Zeit wieder zum Fotografieren kommen könnte. Mein Rang bei fotolia ist schon gefährlich abgesunken, weil ich nun schon Monate lang keine neuen Fotografien mehr hochladen konnte. Erstaunlicherweise kommen, trotz der dort ständig wachsenden Archivzahlen, ab und zu doch noch Interessenten auf die Idee, meine Baum- oder Blattfotos herunter zu laden. Das ist mir eine Bestätigung, dass die Qualität wohl als überdurchschnittlich eingeschätzt wird, denn immerhin müssen sich die Motive gegen eine Konkurrenz von derzeit 2,3 Millionen Fotos durchsetzen. Und wie ich gerade sehe, sind nun auch noch Italien, Portugal und Brasilien als neue Länderdependencen hinzugekommen. Damit ist der weltumspannende Charakter dieses spannenden Projekts wohl endgültig etabliert.

Ungewohnt

Na ja, da können einem die Baum-Themen wirklich ausgehen. Die kurzen Pausen sind kaum lang genug, um etwas Luft zu schnappen und Energie zu tanken. Immerhin nutze ich diese Gelegenheiten, um zu den Grenzen des Dorfs vorzudringen, auf recht bäuerlich anmutenden Feldwegen und kleinen Straßen. Dass mir auf diesem Weg auch Bäume begegnen, kann die Tatsache leider nicht ausgleichen, dass mir gegenwärtig der Kopf nicht danach steht, meine Aufmerksamkeit in intensiver Form auf diese wenigen Eindrücke auszurichten. Das trübe Wetter tut sein Übriges hierzu. So freue ich mich auf das Wochenende, hoffentlich etwas mehr Sonne, und ein wenig Abstand gegenüber der recht ungewohnten Art, den Tag zu verbringen.

Das Ende der Jahreszeiten-Jahre

Jedes Jahr hat seinen ganz eigenen Charakter. Geprägt wird dieser von den unvorhersehbaren Abfolgen klimatischer Verhältnisse, aber auch und vor allem von persönlichen Entwicklungen und Eindrücken. Dies konnte ich in der Vergangenheit immer wieder feststellen: Umweltwahrnehmung und Selbstwahrnehmung hängen ganz eng miteinander zusammen, beeinflussen sich gegenseitig in großem Maße. Es gab Jahre, die ich als Frühlingsjahre bezeichnen würde, weil das Frühjahr der Zeitraum meiner größten Aufmerksamkeit gegenüber der Natur war, etwa weil ich mir vorgenommen hatte, die Blüten der Bäume und Sträucher genau zu beobachten und mein Archiv von Makro-Fotografien derselben sukzessive zu erweitern. Das war sehr spannend, denn dabei gab es natürlich auch immer wieder Neues zu entdecken und Gesehenes zu bestimmen. Am Ende stand dann ein umfangreicheres Bild dessen, was ,,Frühling“ bedeutet, ein Bild, das ich in der Folge abrufen konnte. In ähnlicher Form gab es Sommer- und Herbstjahre. Allerdings an ein echtes ,,Winterjahr“ kann ich mich eigentlich nur in meiner Kindheit erinnern. Damals waren die ,,Winterjahre“ allerdings nicht von der Naturbeobachtung, sondern eher von kindlichen Wintersportaktivitäten, sprich Schlittenfahren, und dem Besuch zugefrorener Seen im Wald geprägt und sind in dieser Form in die Erinnerung eingegangen. Seit 2-3 Jahren nun kann ich diese Jahreszeiten-Jahre nicht mehr wirklich erkennen, möglicherweise weil sich die Jahreszeiten zunehmend einander annähern, der aktuelle Winter z. B. zeitweise frühlingshafte Züge trägt, die Herbste der letzten Jahre häufig zur Hälfte sommerlich ausfielen, und auch der Sommer zumindest in einem Fall als durchwachsener Frühlings-Herbst erfahren werden musste. Die Jahreszeiten und mit ihnen die typischen periodischen Differenzen des Klimas gehen langsam, aber erkennbar verloren. Eine Angleichung, die mir eine Entsprechung auf der ökonomisch-sozialen Ebene unseres Daseins zu haben scheint.

Lernprozesse und der Kern des Selbst

Bei solchen Ganztages-Lernphasen ist es wichtig, ein paar Zwischenpausen einzulegen. Die sind auch glücklicherweise vorgesehen, und so kann ich wenigstens zweimal eine Viertelstunde und einmal eine halbe Stunde lang die anliegenden Straßen und Feldwege durchstreifen. Das macht den Kopf frei, was bei dieser ungewohnten Aktivität wirklich von Nöten ist. Ich glaube heute haben wir zum ersten Mal gemerkt, wie sehr es einen anstrengen kann, den ganzen Tag über sich in einer fremden Sprache zu verständigen. Da kann man Menschen beneiden, die solche Lernprozesse schon hinter sich haben, und nun wie selbstverständlich mit dieser Fähigkeit umgehen können. Gegenwärtig erscheint es mir aber noch ziemlich fremd und irgendwie unwahrscheinlich, vielleicht weil diese Lern-Konversationen sich auf einem so unwirklichen Niveau abspielen und in dieser Form natürlich nicht vorkommen können. Wie auch immer, ich hoffe, einen Gewinn hieraus ziehen zu können, denn es heißt ja immer, dass Ungewohntes versteckte Ressourcen mobilisiert. Die Konstanten in der Freizeit, insbesondere meine Beschäftigung mit den Bäumen, müssen parallel aber im Hintergrund laufen, damit ich den Kontakt zum Kern des eigenen Selbst nicht verliere.

Neue Farben

Mal eine ganz ungewohnte Variante, den Tag zu verbringen. Immerhin, bei dieser Gelegenheit werde ich hoffentlich meine Kenntnisse der englischen Sprache verbessern, während der nächsten 2 Monate. Und dann dem Plan nach auch noch weitere vier Wochen in Luxemburgisch, was ich mir gegenwärtig nur schwer vorstellen kann. Das beste an dieser Fortbildung ist zweifellos das Ambiente. Die Akademie ist nahe gelegen, mit nur wenig Anfahrtsweg, und liegt sehr ruhig am Rand des Stadtteils. Dazu ist sie in einem nagelneuen Gebäude mit großen, hellen Räumen untergebracht, in denen man sich anfänglich geradezu verlaufen kann. Wirklich klasse, denn die räumliche Umgebung war für mich immer schon etwas ganz Wichtiges. Ich fühle mich dann einfach wohler, und das kann eigentlich nur förderlich sein für den Lern-Prozess. Wenn dann noch einige sonnige Wintertage und hoffentlich bald die ersten Frühlingstage kommen, werde ich zumindest die kurze Mittagspause auch dazu nutzen können, ein wenig die Beine zu vertreten, zu den anliegenden Feldwegen. Und ich bin sicher, da wird sich das eine oder andere ganz gut fotografisch festhalten lassen. Die Baumbeobachtung wird auch in dieser Zeit nicht zu kurz kommen. Ich will hoffen, dass es mir gelingt, einen wirklichen Gewinn aus dieser Phase zu ziehen, und sei es auch nur, um privaten Projekten neuen Farben zu verleihen.

Rot und Grün und der Frieden

Die Lektüre von alverde und vor allem des inliegenden a tempo finde ich immer wieder sehr wohltuend. Und dabei erscheint es mir richtig unwahrscheinlich, dass solch interessante Publikationen in diesen trögen Zeiten überhaupt existieren. Eine Auswahl von Beiträgen sehr interessanter Menschen mit häufig anthroposophischem Hintergrund, die schöne abstrakte Themen aufgreifen und unkonventionell in Texte fassen. Einen Artikel aus der Januar-Ausgabe von a tempo fand ich besonders ansprechend: Markus Sommer, ein Arzt mit praktischer Erfahrung in anthroposophischer Medizin und Homöopathie, schreibt über den Zusammenhang der Farben Rot und Grün im Pflanzen- und Tierreich, und welche Rolle in diesem Rahmen Metalle spielen, insbesondere das Magnesium. Nicht wirklich überraschend ist, dass Rot eher aufreizt und Grün eher beruhigt. Neu war mir allerdings, dass das Magnesium sowohl im Stoffwechsel der Pflanzen als auch in dem der Tiere eine wichtige Rolle spielt. Da Pflanzen mit Hilfe von Sonnenlicht und Wasser alle Grundstoffe erschaffen, die weiteres Leben möglich machen, und in Pflanzen besonders viel Magnesium vorhanden ist, wirkt Pflanzennahrung auch auf Tiere und Menschen ausgleichend, deren Leben häufig und zunehmend vom aufreizenden und verzehrenden Rot geprägt ist. Beides allerdings hat seine Berechtigung und seinen Sinn. Auf das richtige Gleichgewicht kommt es an:
,,Zuletzt ist die Entspannung, die aus dem Grün kommt, aber nicht nur eine Frage von Nahrung und Substanz. Gehen wir einmal >>ins Grüne<< oder nehmen wir einen Pinsel in die Hand und begegnen aktiv der Farbe, so können Kräfte in uns lebendig werden, die ein zu einseitig werdendes >>Rot<< auffangen helfen. Zuletzt kommt es darauf an, dass Rot und Grün einander harmonisch begegnen, deshalb hat es eine anderer Wirkung, wenn wir eine Rose mit grünem Blattwerk und roter Blüte übergeben, als wenn wir das mit einem Salatkopf tun - und deshalb haben wir solchen Frieden empfunden, als wir vor dem mit roten Äpfeln oder Kugeln geschmückten dunkelgrünen Baum standen." (Zitat aus Markus Sommer: ,,Warum wir Rot und Grün brauchen. Magnesium und seine Wirkungen", in: a tempo 01/2007) Dem ist meinerseits nur eins hinzuzufügen: Den Frieden empfinde ich angesichts des Weihnachtsbaums immer noch und immer wieder, er ist Gott sei Dank keine reine Kindheitserfahrung.

Kalenderproblem

Bin mal wieder kaum vor die Tür gekommen, und so sind gegenwärtig die undurchsichtigen Baum-Strukturen von ebenso undurchsichtigen Programmskripten meine einzigen Verbindungen zu den Bäumen. Nein ganz so ist es natürlich nicht, nur packt mich manchmal der Ehrgeiz, ein technisches Problem zu lösen, und wenn man dann nicht weiter kommt, dröhnt einem irgendwann der Kopf und man möchte es erzwingen. Eigentlich versuche ich das zu vermeiden, aber ganz funktioniert das dann leider doch nicht. So wird die Sache mit dem Weblog-Kalender wohl noch eine Weile auf sich warten lassen, da ich einfach keine Lösung gefunden habe. Die wäre aber Voraussetzung dafür, das Baumtagebuch im Ganzen präsentieren zu könnne. Ich hoffe sehr, dies wird mir noch gelingen, vor allem um mehr Zeit für die Inhalte und das Beobachten frei zu haben.

Neue Struktur

Die Arbeit an der Neugestaltung dieses Baumtagebuchs beschäftigt mich derzeit sehr. Wie immer, wenn es um das Layout und das Anlegen einer Grundstruktur geht, ist langwieriges Ausprobieren und Korrigieren notwendig, bis eine wirklich überzeugende Lösung gefunden ist. Ich bin recht froh, dass ich mich in Richtung einer solchen Lösung bewegt habe, vor allem aber, dass das Ergebnis nicht bloß eine Variante meiner bisherigen Webdesigns ist, sondern eine neue, dem Charakter der Seite entsprechende Gestaltung. Damit kann ich recht zufrieden sein, und in den kommenden Wochen werde ich die detaillierten Inhalte einfügen können. Es wird darauf ankommen, das vielschichtige Themenspektrum nach dem Aspekt ,,Bäume und Zeit“ aufzubereiten, denn das ist eigentlich der Sinn des Baumtagebuchs: die vielfältigen Verbindungen der Bäume zur Lebenszeit der Menschen und auch zur Zeit im Allgemeinen darzustellen. Das wird spannend und zwingt mich gleichzeitig zu einer Neustrukturierung meiner Inhalte, die teilweise in anderem Kontext schon auf Wunschbaum oder in meinem Online-Portfolio auftauchen. Aber das kriege ich schon hin. Größere Probleme wird die neue Technik machen. Diese Techniken für dynamischen Seitenaufbau sind mir derzeit noch ziemlich schleierhaft, und so hoffe ich auf eine baldige Erleuchtung.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.