Mehr Klarheit

Diese Kombination von Eibe und Ulme ist zwar im Ergebnis außerordentlich reizvoll. Die Bearbeitung aber macht weitaus mehr Probleme als bei anderen Hölzern. Es fängt schon an mit der Notwendigkeit, die Rohlinge erst aus dem Block zu bohren und anschließend zu drehen, setzt sich fort mit der Querschnittverdichtung während des Drehens, dem folglich problematischen Zentrieren und dem Glätten der unregelmäßigen Kanten zum Abschluss der Arbeit. Wenn die Bänder dann später eingefädelt sind, ist die Anstrengung wieder vergessen, denn beide Hölzer strahlen etwas Geheimnisvolles aus und sind in ihrer Tiefgründigkeit kaum zu fassen. In alternierender Anordnung bringt das faszinierende Ergebnisse. So ist diese Arbeit nun auch abgeschlossen. Am Abend habe ich noch einmal meinen Favicons gewidmet. Es ist mir ein Bedürfnis, sie so klar und wieder erkennbar wie möglich zu gestalten. Deshalb habe ich das bisherige zum Baumtagebuch auch überarbeitet. Baumtagebuch-Favicon Die neue Version, welche die typischen Farben der vier Jahreszeiten aufgreift, finde ich weitaus überzeugender. Mit einer solchen Reihe charakteristischer Favicons lassen sich häufig aufgesuchte Seiten sehr schön in der Favoritenliste verwalten. Für ABT habe ich auch schon eine neue Lösung gefunden: ABT-Group-Favicon Ein braunes Dreieck als Haussymbol und ein grünes Rechteck, das einerseits das Haus komplettiert und andererseits für den zweiten Firmenzweig, die Forstbewirtschaftung steht.

Gleichgewicht von Form und Inhalt

Mal sehen, ob es mir diesmal gelingt, wirklich eine klare Linie zu fahren. Das würde zum Namen des Unternehmens auch sehr gut passen. Immer wieder bin ich versucht, bei den Weblayouts gängige Muster zumindest zu berücksichtigen. Und die bestehen in aller Regel in 2-3-spaltigen Anordnungen. Natürlich sind die nicht zu vermeiden, aber ich will diese Flächendifferenzierung ,,nach innen“ verlagern, meint das Ganze in einen einzelligen blockhaften Rahmen setzen. Vermutlich ist nur so eine wirkliche Klarheit möglich, und ein Hinlenken auf die Inhalte. Denn das ist mir wichtig: Dass die Besucher auch tatsächlich lesen und nicht unreflektiert sofort weiterklicken. Auch wenn das dem Wesen dieses Mediums entspricht, ich habe Lust auf Experimente mit dem richtigen Gleichgewicht von Form und Inhalt. Auch noch nicht sicher ist, ob ich eigene z. B. Baum-Fotografien zur Illustration verwende oder wieder auf die Suche im großen Pool von fotolia gehe. Es hängt davon ab, wie die schon festgelegten Claims am besten transportiert werden können. Diese Frage kann ich jetzt noch nicht beantworten.

3. Geburtstag für das Baumtagebuch

Diese Witterung macht mich unglaublich müde. Mal sehen, ob die eben besorgten Streukügelchen mit dem homöopathischen Medikament rhus toxicodendron, ihre gewünschte positive Wirkung auf Muskeln, Knochen, den Bewegungsapparat und die extreme Wetterfühligkeit haben werden und ob tatsächlich eine Anfangsverschlechterung eintreten wird, wie nicht selten bei homöopathischen Medikamenten. Die Urtinktur des Medikaments wird aus den frischen Blättern des Giftsumach gewonnen, einem in Nordamerika heimischen und auch in Europa vorkommenden Strauch. Interessant, sogar in solchen Bereichen holen uns die Bäume mit ihren vielfältigen Eigenschaften ein. Obwohl ich es mir vorgenommen hatte, bin ich nicht dazu gekommen, meine Arbeit an den Partnerbändern fortzusetzen. Morgen werde ich mich wieder daran setzen, muss vorher aber noch neue Mikrobohrer besorgen. Der letzte ist mir beim Fall auf den Fliesenboden zerbrochen. Und ohne scharfe Bohrer sind die Perlen gar nicht vernünftig zu zentrieren. Das Eschenband ist unterdessen so gut wie fertig, muss nur noch einige Tage liegen. Nachdem ich heute am Text für meine künftige Firmenseite gearbeitet habe, wird es morgen also wieder handwerklicher zugehen. Die Mischung ist ganz gesund, allerdings will ich jetzt kontinuierlich an dem Konzept meines künftigen Geschäfts arbeiten. Damit ich nahtlos anknüpfen kann. Zurzeit bin ich mir noch unschlüssig, wie konkret die virtuelle Leistungsdarstellung sein soll. Ich tendiere in dieser Phase eher zu einer allgemeineren Beschreibung, die später je nach Entwicklung enger gefasst oder erweitert werden kann. Beinahe hätte ich es vergessen: Das Baumtagebuch feiert heute seinen dritten Geburtstag. Da ich keinen einzigen Tag ausgelassen habe, sind insgesamt damit bereits1095 Einträge zusammen gekommen. Ich wünsche mir, das Projekt auch künftig mit gleichem Elan fortsetzen zu können, und freue mich auf alles, was sich daraus entwickelt.

Motive sammeln

Die Baumfotografien haben sich in meinen aktuellen Arbeitsordnern angehäuft, und so musst ich einmal wieder vieles in die richtigen Archivordner einsortieren und vorher natürlich ,,ausmisten“. Es hängt immer von der Tagesform ab, wie streng und selektiv ich bei der Archivierung der Fotografien vorgehe. Häufig denke ich: Dieses oder jenes Motiv könnte unter bestimmten Umständen und für irgendwelche künftigen Zwecke, auch wenn sich diese gegenwärtig noch nicht angekündigt haben, vielleicht interessant sein. Und dann entscheide ich mich fürs Archivieren der Blatt-, Zweig-, Frucht-, Blüten-, Jahreszeiten-, Landschafts-, Feiertags-, Licht-, Wasser-, Luft-, Blumen, Reflexionen- und Objektfotos. Und tatsächlich, immer wieder suche ich in meinen Beständen nach brauchbarem Material für die Illustration aktueller Projekte, und nicht selten kommen dabei Motive zum Einsatz, denen man vorher keine sonderliche Attraktivität unterstellt hätte. Ich glaube, es lohnt sich, die Dinge zu sammeln, wenn man gleichzeitig die Mühe macht, sie differenziert zu sortieren und sie bei Bedarf auffindbar zu machen.

Engelweihnachtsmusik

Meine Sammlung von Weihnachtsbaumminiaturen ist schon ganz schön angewachsen. Wenn ich die übrigen Weihnachtsaccessoires hinzunehme, kann ich schon gar nicht mehr alles in der Wohnung verteilen. Aber die rundplastischen Weihnachtsbaumdarstellungen haben es mir natürlich besonders angetan. Die habe ich heute aus der für sie bestimmten Weihnachtskiste sorgfältig ausgepackt und auf dem Glasregal positioniert. Ein richtiger kleiner Wald von Kunstbäumen, dessen Leuchten, Funkeln und Glitzern mich die nächsten 6-7 Wochen begleiten und bereichern wird. Ich bin unheimlich gespannt, welche Objekte in diesem Jahr hinzukommen und was ich aus der Beschäftigung mit ihnen machen werde:

Wald der Weihnachtsbäume

Besonders zufrieden bin ich mit meinem diesjährigen Weihnachtskartenmotiv. Es ist eine Abwandlung des Bildes, welches ich im letzten Jahr für diesen Zweck bestimmt hatte. Allerdings habe ich ein zusätzliches Element eingebaut:

Unregelmäßiges

Das Eschenarmband wird wieder sehr schön. Die etwas bräunlicher gefärbten Kernlagen mancher Eschenstämme wirken an der Oberfläche besonders lebendig, da die ohnehin starke Maserung durch Farbe untermauert wird. Das zeigt sich dann besonders an den kleinen Perlen, die wie aus einem amorphen Guss in Braun-Rot-Gelb-Tönen erscheinen. Bei den Skulpturen dagegen wusste ich die fast kristallin wirkende Struktur des üblichen, weißen Eschenholzes zu schätzen. Die Bearbeitung mit groben Feilen hat den Glanz des Holzes hervorgehoben. Ich würde mich nicht wundern, wenn mit dieser Arbeit die Armbandsaison 2007 nun abgeschlossen wäre. Bei den Frosttemperaturen draußen ist das auch gut so, zumal weitere Projekte dringend auf Erledigung warten. Demnächst wird auch die Arbeit an der Weihnachtsdeko beginnen. M. hat heute zu Recht beklagt, dass die zahlreichen Efeufrüchte sehr unregelmäßig ausgebildet sind. An einem Fruchtstand zeigen sich durchgängig sowohl dick ausgereifte wie auch bisher nur stecknadelkopfgroße unreife Exemplare. Das macht sie natürlich als Zugabe zu Weihnachts- und Adventskränzen weniger attraktiv. Gut sieht es nur aus, wenn die kugeligen Früchte gleichmäßig und möglichst dunkelblau-schwarz zu sehen sind. Aber Efeu lässt sich eben nicht dirigieren. Es gehört meiner Erfahrung nach zu den am wenigsten berechenbar und gleichmäßig wachsenden Pflanzen überhaupt. Gerade das macht ihn so spannend und geheimnisvoll.

Arbeitsreich

Ein wenig handwerkliche Arbeit zwischendurch tut gut. Den Stab für das neue Armband habe ich heute schon gedrechselt. Morgen kommen dann die weiteren Arbeitsschritte, auch für die drei noch ausstehenden Musterarmbänder von der Eiche, der Birke und der Buche, die ich ganz gerne auch noch dieses Jahr fertig stellen möchte. Die Winterreifen sind jetzt auch aufgezogen. Und die PaiDex-Seite hat ihren zweitletzten Korrekturlauf hinter sich. Jetzt fehlt kaum noch etwas, so dass ich sie bereits online stellen konnte, was J. gefreut hat, denn die Planungen für das kommende Jahr sind in vollem Gange. Insgesamt also ein recht arbeitsreicher Tag. Morgen geht’s dann zumindest zeitweise in den Keller. Draußen hält man es jedenfalls sitzend längere Zeit nicht mehr aus.

Neuer Glitzerbaum

Bei der Suche nach neuen Weihnachtsbaum-Pins bin ich heute leider nicht fündig geworden. Bijou Brigitte hat wohl die weihnachtliche Saison noch nicht so richtig eingeleitet. So habe ich nur einen silberfarbenen mit weißen Steinen gefunden, den ich schon im letzten Jahr erworben hatte. Schade, dann muss ich eben in 2-3 Wochen noch mal nachschauen. Stattdessen bin ich in einem Geschäft für Lederwaren fündig geworden. Eine Schmuck- oder Pillendose in Weihnachtsbaumform. Und zwar rundplastisch aus koloriertem messingfarbenem Metall, grünem Grund, bronzefarbenen Schmuckelementen, einem roten Stern an der Spitze und ebenfalls rot glitzernden Glassteinverzierungen, die für die Kugeln stehen. Etwas kitschig, zumal der Hersteller überflüssigerweise auch noch Glitzerstaub darüber gesprüht hat. Aber wie das bei Kitsch häufig ist, auch sehr anrührend und schön. Ich werde sie morgen fotografieren, um sie in meine Sammlung von Weihnachtsbaum-Miniaturen offiziell aufzunehmen.

Kraftvolle Bilder

Bei fotolia habe ich jetzt Bronze-Status erreicht. Zunächst habe ich das nicht so richtig registriert, bis ich gemerkt habe, dass ich über die Grenze von 100 verkauften Nutzungslizenzen gekommen bin. Damit gehöre ich einer anderen Kategorie von Anbietern an und kann den Credit-Wert etwas erhöhen. Das ist schön, denn ich denke, die besten Motive sind es durchaus wert, höher bewertet zu werden. Das Thema Weihnachten, insbesondere meine Aufnahmen von Weihnachtsbaum- und Adventssymbolen, sind bei meinem Portfolio einer der Schwerpunkte und die Vorweihnachtszeit entsprechend die Zeit des größten Interesses. Sicherlich werden bis Weihnachten und vor allem in den Tagen danach noch einige Motive hinzukommen. Auswirken wird sich dies aber dann erst im kommenden Jahr. Dabei will ich versuchen, vor allem stimmungsvolle Aufnahmen zu realisieren, wozu etwa der Schnappschuss von Js. Adventskranz aus dem Jahr 2006 gehört. Solche Motive sind emotional am stärksten, und das ist es, was die Gestalter bei ihren Auftragsarbeiten am dringendsten suchen – die Kraft der Bilder eben.

Problematische Vermischungen

Die Kälte kriecht förmlich in einen hinein. Da hilft auch die aufgedrehte Heizung nicht viel. Und schon leiden wir alle unter Magen-Darm-Problemen. Wenn ich es damit dann für diesen Winter hinter mir hätte, wäre es mir recht. Ich habe einfach zu viel zu tun, als dass ich mir Ausfälle und Beeinträchtigungen leisten könnte. Die vielen Fäden aufzunehmen und weiter zu spinnen, wird die Hauptbeschäftigung der nächsten zwei Monate sein. So hoffe ich, dass bald ein Strick daraus wird, der stark genug ist, auch stärkere Belastungen und Ungleichgewichte auszuhalten. Die Frage, ob die Bäume ein Teil meines geschäftlichen Vorhabens sein könnten, geht mir zurzeit im Kopf herum. Dabei bin ich mir nicht sicher, ob sich diese Konstellation sinnvoll umsetzen lässt, ohne die starke persönliche Affinität und Identifikation mit den Baumprojekten zu zerstören. Bei potentiellen Vermischungen bin ich sehr vorsichtig. Übers Ziel hinaus zu schießen kann eben das beste Konzept verderben. Ich hoffe, das vernünftig lösen zu können.

Kunst und neue Themen

Das hätte ich nicht gedacht. Jetzt beschäftige ich mich im Zuge meines neuen Geschäftsvorhabens schon mit der Frage, ob meine Arbeit als künstlerisch einzuordnen sei. Zweifellos hat die Kunst als Gegenstand und Aktivität immer schon eine große Rolle bei mir gespielt: durch meine bildhauerische Arbeit, durch meine Magisterarbeit über ästhetische Kommunikation, durch die langjährige Arbeit für das Kunstzentrum, im Rahmen meiner Event-Marketing-Aktivitäten und neuerdings eher im Sinne von (Web-) Design. Vielleicht wird aber künftig diese Mischung aus Erfahrung und Neigung sich tatsächlich auch auf meine Einordnung im weiten Feld der Selbständigkeit auswirken. So habe ich mir sagen lassen, dass unter steuerlichen Gesichtspunkten künstlerisch Tätige unter besonderer staatlicher Fürsorge stehen. Offenbar liegt dem noch ein klassisches Künstlerbild und die immer noch in den Köpfen verankerte Vorstellung zu Grunde, dass es sich bei solchen Betätigungen um brotlose Arbeit handele. Ich fände es schon spannend, dieses Vorurteil, welches häufig tatsächlich Realität ist, am eigenen Beispiel zu widerlegen. Selbst auf dieses Thema haben die Bäume starken Einfluss. Denn das, was derartige Überlegungen heute nahe legt, hätte sich ohne meine Beschäftigung mit den Bäumen in derselben Form nicht entwickelt. So sind das Modellieren und Gestalten, das Formulieren und Erfinden in den letzten Jahren doch sehr stark auf das Thema Baum bezogen gewesen. Das Themenspektrum ein gutes Stück auszuweiten und an ältere Studieninhalte anzuknüpfen wird die große Herausforderung der kommenden Zeit.

Die wichtigste Zeit des Jahres

Der neueste Wunschzettel auf wunschbaum.de hatte keinen wirklichen Wunsch zum Gegenstand. Die Wünschende hat einfach darauf aufmerksam gemacht, dass Weihnachten bevorsteht, dies für viele Menschen auf der Welt eine schöne Zeit und für sie selber wohl die schönste überhaupt darstellt. Ich kann das nur bestätigen, und wenn ich es in Wunschform kleiden wollte, würde ich sagen: Ich wünsche mir, dass der Geist der Weihnacht so weit wie möglich im Alltag, im Denken und Handeln der Menschen ankommt bzw. das ganze Jahr über darin präsent ist. Für mich ist Weihnachten tatsächlich ganzjährig ein Thema, und ab Allerheiligen sowieso das bestimmende. Das etwas Mehr an Freizeit, um sich den weihnachtlichen und adventlichen Bräuchen zu widmen, wünsche ich allen, die es angeht und berührt. Der viel beschworenen Besinnlichkeit steht nur regelmäßig die zum Jahresende zunehmende Hektik der Arbeitswelt gegenüber. Wann wird es einmal möglich sein, in der Zeit des Advents tatsächlich zur Ruhe zu kommen. Die kritische Masse an feiertäglichem Bewusstsein ist wohl noch lange nicht erreicht. Dennoch glaube ich, dass viele Menschen dem Sinn der Weihnacht sehr verbunden sind.

Holzspeichererfahrungen

Auf dem Dachboden finde ich kaum noch Platz für meine umfangreichen Holzsammlungen. Es sind kleine auf Nadelholzlättchen luftig gestapelte Areale, die jeweils eine Holzart zusammenfassen. Davon Dutzende nebeneinander auf dem Boden angeordnet. Manche lagern dort schon seit Jahren, und immer wieder kommt neues Material hinzu. Manchmal frage ich mich, ob ich das jemals werde abtragen können. Manches habe ich so gut wie niemals in Gebrauch, oder so selten, dass der Vorrat wohl zu meinen Lebzeiten gesichert ist. Anderes wird häufiger verlangt, vor allem Walnussbaum, Apfelbaum, Eberesche, Haselbaum, Eibe und Kiefer. Und bei diesen Favoriten ist es bisweilen schwierig, wirklich schöne Abschnitte zu finden, oder solche, die typisch für die durchschnittliche Ausstrahlung der jeweiligen Art sind. Da gibt’s eine ziemliche Schwankungsbreite in Farbe; Zeichnung und Mikrostruktur, die in Form der kleinen Perlen gefasst, sehr unterschiedliche Anmutungen hervorruft. Bei Fichte und Kiefer aber ist die Auswahl besonders wichtig, einfach weil Material mit der falschen Struktur überhaupt nicht bearbeitungsfähig ist. Die Fichte muss unbedingt sehr, sehr eng gewachsene Jahresringe haben. Und die Kiefer braucht viel Harz, wenn die späteren Perlen einen annähernd runden Querschnitt und eine stabile und widerstandsfähige Oberfläche haben sollen. Die Arbeit damit ist immer wieder spannend und weitet meine Erfahrung im Umgang mit unterschiedlichsten Hölzern.

Eine Überraschung aus der Schweiz

Dieser düster-kalte Novembertag wurde mir durch eine Baumüberraschung versüßt. Heute kam ein Päckchen von Frau R. aus der Schweiz mit einigen Abschnitten ihres Feigenbaums, den sie gestern erst geschnitten hatte. Unglaublich, wie schnell solche Päckchen sein können. Aber so ist das Holz noch frisch und es kann auf keinen Fall passieren, dass ihm irgendwelche Pilze und Mikroorganismen zusetzen und es damit unbrauchbar machen. Wenn ich es morgen aufsäge und behutsam trockne, werden sicherlich einige verwendbare Stücke, mindest von dem etwas umfangreicheren Abschnitt, dabei zu gewinnen sein. Und vielleicht kann Frau R. und ihre Familie ja auf diese Weise den Geist der Bäume, die sie hinter sich gelassen haben, für alle Zeit bei sich bewahren. Das wäre doch schon. Natürlich habe ich mich auch wahnsinnig über die Schaffhausener Gebäckspezialitäten gefreut, die überraschenderweise dem Päckchen beigelegt waren. Und über das Zitronenkraut, von dem Frau R. sagt, dass sie es selber gesammelt und getrocknet hat. Das ist ja fast schon wie Weihnachten. Auf jeden Fall das erste Geschenk, das ich in die Reihe meiner Weihnachtsgeschenke einreihe und ganz sicher so lange nicht anrühre.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.