Symbole der Konstanz

Ich bin gespannt, wie lange es mit den Witterungsumschwüngen jetzt noch weiter geht. Aktuell also wieder ein Anflug von Frühling. Und das zum Ascherwittwoch. Nein, Regeln gibt’s tatsächlich keine mehr. Man muss jederzeit mit allem rechnen. Beim Wetter, in der Politik, bei den moralischen Werten und kommunikativen Moden. Einer der Gründe, vielleicht der wichtigste, warum ich kontinuierlich und ganz unabhängig vom sozialen Leben die Nähe zu den Bäumen suche. Im Konkreten bei Wanderungen und Spaziergängen. Im weiter entfernten Sinne in Form von Reflexionen, Gestaltungen, Fotografien, in der Fachlektüre und bei Gesprächen sind sie Symbole der Konstanz und der zeitlosen Souveränität. Ich wünsche mir, dass die Freude daran und die Möglichkeiten dazu noch lange bestehen und sich weiter entwickeln werden.

Die Fastenzeit beginnt

M. stellt neuerdings seltsame Regeln für das Verhalten in der Fastenzeit auf. Danach seit es über 60jährigen erlaubt, die Fastenregeln zu lockern. Früher hatte sie das mal strenger gehandhabt. Jedenfalls ist das seit Tagen ein wichtiges Thema in der Familie. Schaden kann so eine Fastenphase wohl in keinem Fall, wo wir wohl in den letzten Wochen seit Weihnachten etwas zu begeistert die Freude am Marmorkuchen wieder entdeckt haben. Also: Mehr Bewegung, hoffentlich ausgedehnte Spaziergänge und viel Beobachten in der Natur und an den Bäumen soll das Programm der kommenden Fastenwochen sein!

Wie Neues entsteht

Es ergeben sich jetzt doch einige Ansätze, um meine kreativen Vorhaben umzusetzen. Ich hoffe, sie auch technisch überblicken zu können. Die Arbeit an X… ist recht herausfordernd, aber auch sehr unübersichtlich und gewöhnungsbedürftig. So bin ich gespannt, ob es gelingt, so etwas wie ein System zu erkennen und dann frei damit arbeiten zu können. Ich spüre, dass der Frühling kommt. Das wird das Sammeln und Verarbeiten bäumischer Motive und Eindrücke wieder intensivieren. Da gibt es sehr vieles, was noch weiter zu entwickeln ist. Jetzt müssen nur noch die nötige Zeit und die erforderlichen Energie zusammentreffen, so kann Neues entstehen.

Stammquerschnitte und Jahresringe

Richtig ausdrucksstark und für meine Sammlung von Baumscheiben- und Jahresringe-Motiven geeignet war leider nur die Aufnahme des Kiefernquerschnittes.

Jahresringe eines Kiefernstammes

Bin gespannt, ob er bei fotolia angenommen wird. Er ist zwar in der Zeichnung nicht ganz so spektakulär wie der, den ich vor zwei Jahren einmal festgehalten habe, aber er ist schön glatt und plan geschliffen und lässt deshalb die Ringstruktur sehr schön hervortreten. Zudem ist die Rinde noch vorhanden und sauber angeschnitten zu erkennen. Die beiden anderen Stücke, zwei Eschenäste, konnte ich nicht verwenden, sie wirkten zu verwaschen, was an der im Querschnitte amorphen Wuchsform des Holzes liegt, und nicht so sehr an der Qualität der Fotografien. Wie auch immer, markante und strukturell ,,typische“ Motive müssen es eben sein, wenn sie in unterschiedlichen Kontexten als Illustrationsmaterialien taugen sollen. Bei dieser Aufnahme habe ich da keine Bedenken.

Sägejobs erledigt

Nach Js und Ws Besuch habe ich noch die Kreissäge angeworfen. Das Zerkleinern der Weiden und Feigenbaumabschnitte war notwendig geworden, damit sie schneller trocknen und verarbeitet werden können. Bei den Feigenbaumabschnitten wird es ziemlich knapp, denn es war ohnehin wenig Material vorhanden, und dies ist nach dem Trocknungsvorgang noch stärker reduziert. Die 23 Perlen werde ich mir wohl aus den 4-5 kleineren Stücken zusammentragen müssen. Vom Weidenbaum ist dagegen genug da für mehrere Armbänder. Bei dieser Gelegenheit haben V. und ich dann noch die vorab geteilten Abschnitte des jüngst gefällten Apfelbaums in handlichere und schmalere Kanteln gesägt. Tatsächlich konnte ich eine ganze Reihe schön dunkel-braun-rot gefärbter Abschnitte daraus gewinnen, die sich voraussichtlich gut zur Perlenproduktion eignen. Damit ist mein schmaler Vorrat an brauchbarem Apfelbaumholz wieder aufgefüllt. Zuletzt bin ich das Vorhaben mit den Stammquerschnitten angegangen, konnte aber nur noch drei ausgewählte Stücke planschleifen. Morgen werde ich versuchen, diese Querschnitte der Kiefer und der Esche sauber abzufotografieren. Ich fürchte allerdings, dass nur 2 der 3 Motive wirklich dazu taugen ein aussagekräftiges Foto abzugeben. So gehts morgen also weiter.

Verregnete Fastnacht

Zum Lernen war es heute ganz günstig. Nicht nur, weil die letzten Kreativprojekte weitgehend abgeschlossen waren, und die neuen noch nicht anstehen. Auch weil das Weltuntergangswetter nichts anderes nahe lag. So schlimm wie derzeit in China ist es zwar nicht – die armen Menschen dort machen Schlimmes durch. Aber zur Fastnachtszeit so eine Witterung, das habe ich doch schon länger nicht mehr erlebt. Denen, die sich für die Fastnachtsveranstaltungen begeistern können, wünsche ich eine Besserung übers Wochenende. Meine einzige Begegnung mit Bäumen waren unter diesen Umständen die Holzscheite, die V. täglich neben dem Holzofen auftürmt. Aus meinem Vorhaben, einige davon im Querschnitt zu fotografieren, um das Defizit an Jahresringmotiven auszugleichen wird wohl morgen nichts werden. Wir haben nämlich zu viert ein ausgedehntes Frühstück in M. geplant. Ich freu mich drauf.

Bevor der Frühling kommt

Ein guter und abwechslungsreicher letzter Tag dieses ersten Monats im neuen Jahr. Ich bin mit meinen Textprojekten gut weitergekommen und habe meine Software für den mobilen Gebrauch installiert. Da warten nun neue Herausforderungen und die Weiterverfolgung laufender Vorhaben. Gut so, wenn die Witterung einen kaum zu animieren im Stande ist, einen Fuß vor die Tür zu treten. Das spare ich mir für die lichten Phasen zwischendurch auf, und für den hoffentlich bald kommenden und langen Frühling. Dann werden auch die Bäume wieder zu ihrem Recht kommen und sowohl Hauptattraktion meiner Wanderungen und Spaziergänge als auch wichtiger Gegenstand meiner Reflexionen und meiner kreativen Arbeiten sein. Ein wenig davon hoffe ich auch in diesem Jahr wieder an andere weitergeben zu können. Über die interaktiven Webprojekte, über die direkte Kommunikation, und vielleicht erstmals auch über ein gedrucktes Medium.

Kern und Splint beim Apfelbaum

V. hat heute den starken Apfelbaumstamm, den er vor einigen Tagen gefällt und den wir gestern aufgeladen haben, mit der großen Motorsäge zerteilt. Tatsächlich ist der Kern schön dunkel gefärbt. In Richtung Braun-Rot geht das. Zwar hellt sich das Ganze erfahrungsgemäß mit dem Trocknen wieder auf. Nach längerem Lagern und insbesondere nach der Behandlung mit Öl wird die Farbe dann aber wieder satter, so wie man es gewöhnlich mit dem Apfelbaum in Verbindung bringt. Merkwürdig ist es schon. Ich kannte das Apfelbaumholz aus früheren Zeiten immer mit einer intensiven rot-braunen Färbung im Kern, wobei der Kern stark ausgedehnt war. Fast alle in den vergangenen 5-6 Jahren gefällten Stämme aber schienen kaum eine Abgrenzung zwischen Splint- und Kernholz erkennen zu lassen. Bei diesem hier ist es etwas günstiger ausgeprägt. So hoffe ich, wenigstens einige gute Stäbe für meine Armbänder daraus gewinnen zu können.

Makros sagen mehr

Leider habe ich keine aktuellen Landschaftsaufnahmen von unserem Landkreis. Sonst hätte ich mich an der Fotoausstellung im Heimatmuseum beteiligt. Aber Landschaft war in den letzten Jahren nicht so mein Thema. Ich glaube auch, dass mein Talent für dieses Sujet nicht sehr ausgeprägt ist. Ich habe mich stattdessen immer mehr in Richtung der Makrofotografie, vor allem von Bäumen, Baumblüten, Baumfrüchten, Baumblättern und jahreszeitlichen Baum-Impressionen bewegt. Und wenn ich Fotos anderer Fotografen, etwa bei fotolia für eigene Webgestaltungen suche, bleibe ich letztlich immer bei den Makros hängen. Je näher, desto besser sozusagen. Ich glaube, man kann durch gut gemachte Makroaufnahmen der Seele der Dinge, welcher Kategorie sie auch immer angehören, auf die Spur kommen. Das Detail, die Nahaufnahme sagt häufig mehr als die Einbindung in einen Kontext, in dem man sie im Alltag z. B. vorfindet. Durch die isolierte Makrodarstellung erhalten sie ein losgelöstes Eigenleben und können dann symbolische Implikationen ungeschminkt entfalten. Ein Thema, mit dem zu beschäftigen sich wirklich lohnt. Auch technisch habe ich dabei gute Fortschritte gemacht. Vielleicht gibt’s ja irgendwann einen Ausstellung, die auf die inner Welt der Dinge konzentriert ist. Dabei hätte ich dann eine Chance.

Der Kreativitäts-Background

Schon wieder dieser Witterungsumschwung, der mir Nacken- und Schwindelprobleme verursacht. Ich arbeite am Verstehen neuer Systeme, die mein Gestaltungsspektrum im Bereich des Networking erweitern soll. Ein recht ehrgeiziges Vorhaben, da mir diese Art von modulorientiertem Seitenaufbau eigentlich nicht liegt. Da ist mir die ,,Weißes-Blatt-Methode“ einfach lieber, d. h. ich baue einen Auftritt gerne von A bis Z nach eigenen Wünschen auf. Das nachträgliche Anpassen vorgegebener Elemente scheint mir sehr mühsam und führt unweigerlich zu einer Verschiebung der Aufmerksamkeit weg von der Ästhetik hin zur Bewältigung technischer Probleme. Es ist Zeit, dass der Frühling mich wieder in die Landschaft zieht. Die Beobachtung natürlicher Umgebungen, jahreszeitlicher Veränderungen, besonders am Beispiel der Bäume, ist für mich der beste Background für jede Art von Kreativität. Im Winter gerät die in Gefahr zu versinken.

Zur Ruhe kommen

Manchmal ist es gut, zur Ruhe zu kommen. Der Besuch im Museum heute Nachmittag war so eine Gelegenheit. Die Lektüre von Steiner-Texten eine weitere. Und das Fotografieren meiner Spiegellichter am Abend rundete den Tag in diesem Sinne ab.

Spiegellichter

Vergangenheit aufräumen

M. hatte heute wieder ihrem Aufräum- und Saubermachfimmel freien Lauf gelassen. Bei der Gelegenheit sind meine alten Schulhefte, -aufzeichnungen, -arbeitsmaterialien und mehrere Ordner voller Material zum Vorschein gekommen, das ich für die Abfassung meiner Magisterarbeit zusammengetragen hatte. Eigentlich fiel es mir nicht schwer, mich vom größten Teil meiner alten Schulhefte zu trennen. So habe ich nur die zurückbehalten, welche zu Fächern gehörten, die heute noch eine Bedeutung für mich haben: Deutsch, Latein, Musik, Politik. Die ganzen anderen Sachen sind zum Altpapier gegangen. Ich bin sicher, ich hätte ohnehin nie mehr einen Blick hinein geworfen. Auch weil ich diesen Hang zum Rückblicken von meiner Mutter so ganz und gar nicht geerbt habe. Nur zeitweise setze ich die Selbstmusealisierung als Mittel ein, um den aktuellen Standpunkt besser bestimmen zu können. Das hat dann aber nichts Rührseliges oder Bedauerndes, sondern hilft mir, den Fortschritt im Lernen besser zu beschreiben. Das andere Vorhaben mit den Baumscheiben ist leider wegen dieser unvorhergesehenen Aktivität liegen geblieben. Stattdessen habe ich einen kurzen Spaziergang durch die kühle, aber sonnige Saarlandschaft eingeschoben. Das Gehen hat gut getan, nach tagelanger Bildschirmarbeit.

Ein abwechslungsreiches Programm

Eine abwechslungsreiche Woche, bestehend aus Lernen, Programmieren, Texten, Werben und handwerklichem Arbeiten liegt hinter mir. Die Perlen des ersten Baumkreisarmbandes für dieses Jahr konnte ich soeben fertig stellen. Die nächsten Text- und Werbungsprojekte stehen für kommende Woche an, und das Programmieren und Erlernen desselben gehört sowie zum Standardprogramm. Fürs Wochenende habe noch einige Vorhaben in Sachen Objektfotografie im Plan, es geht um Stammquerschnitte bzw. Jahresringe, die vernünftig zu erfassen einige Vorbereitungen notwendig macht. Ein sehr umfassendes Programm also, bei dem so etwas wie Langeweile sicherlich nicht aufkommen kann. Gut so, denn die Witterung im Außen könnte mich für sich allein genommen lähmen. So kann ich bei der Sache bleiben und mich im Übrigen auf den kommenden Frühling freuen.

Probleme bei der Holzbearbeitung

Die handwerkliche Arbeit mit Holz ist immer wieder mit technischen Problemen verbunden. Gegenwärtig ist es vor allem das zentrierte Bohren, was nicht so läuft, wie es soll. Mittlerweile habe ich schon die vierte Variante von Bohrern ausgetestet, um festzustellen, dass außer der langjährig bewährten, aber mittlerweile vergriffenen Sorte keine den Anforderungen wirklich genügt. So muss ich mich vorerst auf die Suche nach Restposten machen und hoffen, dass in Kürze geeignetes Material entwickelt wird. Auch mein Bohrständer leidet unter Altersschwäche und arbeitet nicht mehr so präzise wie früher. Sieht fast so aus, als ob demnächst Neuinvestitionen nötig werden, um die Qualität meiner handwerklichen Wunschbaum-Produkte aufrechtzuerhalten.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.