Mit dem Holzbrandofen die Heizung im Winter entlasten

Vielleicht haben wir morgen mit dem Wetter Glück und es ist uns noch ein einigermaßen spätsommerlicher Tag gegönnt. Das wäre gut, denn die zweite Charge unseres Winter-Brennholzvorrats wartet darauf herbeigeschafft und in ofengerechte Abschnitte gesägt zu werden. Das dürfte mindestens den Umfang von vor zwei Wochen haben und damit den ganzen Tag ausfüllen. Ich hoffe, das Wetter spielt mit, um diese wichtige Aktion durchführen zu können. An der Zeit ist es, denn in den nächsten Wochen kann es nur noch ungemütlicher werden. Und eigentlich hat die Heizsaison jetzt schon begonnen, auch wenn wir vorerst noch auf die Zentralheizung zugreifen. Die in nicht geringem Umfang zu entlasten, ist der Plan für diesen Winter. Und da spielt das Fichten- und Obstbaumholz aus unseren Lagerbeständen die Hauptrolle.

Zwischen Altweibersommer und goldenem Oktober

Es ist schön, dass wir in diesen Tagen, die eigentlich typisch dafür sind, doch noch die Anmutung eines Altweibersommers erleben dürfen. Es ist genau die milde Luft mit zeitweise kaltem Wind und die schon schwächer werdende Sonne, die den Übergang vom Spätsommer zum Frühherbst markiert. Ein Übergang, in dem alles gleichzeitig präsent ist, sehr reizvoll, nämlich die Wärme und das Licht des Sommers und die Frische, Nässe und die Farben des Herbstes. Die zeigen sich jetzt immer mehr und öfter, nicht nur weil die extreme Hitze viele Pflanzen hat frühzeitig welken lassen. Jetzt kommen eben die echten Herbstfarben noch hinzu. Wäre schön, wenn dieser Eindruck in einen schönen goldenen Oktober überginge und damit gefühlt weiter anhielte.

Arbeits- und Erlebnistag

Immerhin hat mir dieser Einundzwanzigste den Abschluss eines langjährigen Projekts beschert, das im Nachhinein damit etwas Versöhnliches erhalten hat. Und gewisse Beobachtungen bei außerplanmäßiger Exkursion gehörten ebenfalls zu den bescheidenen Highlights dieses Tages, der von einer Art Ehrlichkeit und höchster Aufmerksamkeit füreinander geprägt war. Ein kurze Holzarbeitsphase war auch dabei. Somit ein wirkliche runder und vielseitiger Arbeits- und Erlebnistag.

Beschleunigte Krisenzeitflüge

Die Zeit scheint mir gerade schneller zu verfliegen, als ich es ohnehin in den letzten Jahren beobachtet habe. Es ist diese merkwürdige zeittypische Mischung aus Lethargie und Motivationsschwäche, die bei gleichzeitig im Prinzip weiterlaufender Aktivität die Stimmung eintrübt. Ich versuche immer wieder und täglich aufs Neue, dem etwas entgegenzusetzen, u. a. mit den Wunschbaum-Initiativen. Und tatsächlich verfehlt das seine Intention nicht, tatsächlich erhalte ich Anfragen und Reaktionen, die Wunschbaum-Projekt bezogen sind und dann Ideen und Motive in den Raum stellen, welche die verbreitete Trübnis in den Hintergrund stellen. Für Augenblicke und manchmal auch länger anhaltend.

Engagement und ästhetischer Ausdruck

Diese trüben Tage haben den Vorzug, dass man sich sehr gut auf kreative Aufgaben konzentrieren kann. So bin ich gut vorangekommen mit meinen diversen Kommunikationsprojekten und freue mich, bald auch einige davon abschließen zu können. Dass ich dabei auch mal viel Zeit für Details einplanen kann, ist mir eine Freude, da ausschließliche Kosten-Nutzen-Kalküle nicht gut für die Qualität sind und man mit punktuellen Detailarbeiten die Dinge sehr viel glanzvoller erscheinen lassen kann. Das versuche ich auch für meine Kundenprojekte so umzusetzen und nicht nur bei den Wunschbaum-Auftritten, die natürlich vom erkennbaren Engagement leben, das sich immer auch im Design ausdrücken muss.

Plädoyer für einen identifizierbaren Herbst

Ein trüber und sehr ungemütlicher, weil nass-kalter Sonntag, an dem einen nichts ins Freie zog. So gesehen das richtige Wetter am richtigen Tag. Aber auch etwas frustrierend, weil man sich Altweibersommer ganz anders vorstellt. Das war dann eher Novemberwetter, auch die Heizung muss man jetzt schon einschalten und trotzdem einen Wollpullover tragen. Ich hoffe, es wird angesichts der Energieprobleme kein ausgedehnter langer Winter, der sich möglicherweise jetzt schon anbahnt. Stattdessen fände ich nach einigen Jahren Unterbrechung endlich wieder einen echten Blätterherbst, bei dem das herbstliche Laub der Bäume mildes Herbstlicht reflektiert und uns damit den Rückzug des Sonnenlichts besser verträglich gestaltet. Aber auch, weil ich dann den Herbst wieder in Fotografien festhalten kann. In den Vorjahren war die Baumfotografie v. a. auf den Frühling konzentriert, weil es einen identifizierbaren, seinen Namen verdienenden Herbst eigentlich nicht gab.

Erste Weintraubenlese für dieses Jahr

Unseren Brennholzvorrat für den Winter konnten wir heute leider noch nicht weiter auffüllen, zu viele andere Aufgaben, u. a. eine lange aufgeschobene Einkaufstour. Aber V. hat unterdessen mit der Lese und dem gleichzeitigen Rückschnitt der Weintrauben begonnen, die an zwei Standorten wachsen. Den externen hat er bis zum Nachmittag schon weitgehend abgearbeitet, nachdem es schon zwei vorgängige Einsätze dort gab. Nächste Woche wird dann der Rest im Garten folgen, danach das Einmaischen, Keltern und die Weiterverarbeitung des Rotweins. Das hat bei uns eine lange Tradition, allerdings ist der Umfang mittlerweile verschwindend gering geworden, im Vergleich zur Zeit meiner Kindheit, als die ganz Familie mindestens einen ganzen Tag nur mit der Lese bei uns zu Hause beschäftigt war. Den Rückschnitt haben wir damals meist im Nachhinein angeschlossen, seit einigen Jahren erledigt V. das aber gleich mit, um das Projekt schneller abschließen zu können und den Aufwand in Grenzen zu halten. Auch wenn das sicher nicht den Best Practices der Winzerzunft entspricht.

Spirituelle Nähe und Kontrast

Die heute fertiggestellte Partner-Kombination von Eibe und Pappel verspricht ein sehr dekoratives Ergebnis zu bringen. Auch ein wichtiger Punkt. Aber es ist natürlich die Zusammenstellung der beiden Bäume und ihres Holzes, das besonders spannend erscheint. Zwei Arten, die eindeutige Bezüge zur spirituellen Ebene aufweisen und diese Bezüge auf unterschiedliche Art ausfüllen. Interessant, dass sie äußerlich so unterschiedlich sind, fast weiß und intensiv orange-braun. Ein toller Kontrast, der besonders in der alternierenden Anordnung zur Geltung kommt und aber die deutliche Nähe der Arten zueinander nicht kaschieren will.

Entschleunigungsmangel

Das Vorhaben mit der zweiten Charge unseres Wintervorrats an Brennholz wird wohl noch warten müssen. Zu viel anderes ist dazwischengekommen, v. a. kommunikative Projektarbeiten, die sich zurzeit massiv überschneiden. Ich hoffe, die Monate bis Weihnachten werden nicht wie sonst von einer stetigen Verdichtung der Aufgaben gekennzeichnet sein und die Dinge entspannen sich auch wieder. Die kunsthandwerklichen Arbeiten, die mich kontinuierlich begleiten, sind ein Mittel der Entschleunigung, die wir in diesen Zeiten vielleicht nötiger haben denn je.

Kein Altweibersommer

Nach diesem Wahnsinns Hochsommer präsentiert sich der Altweibersommer leider nicht so wie man sich ihn wünscht, mit wohlig temperierter Wärme und diesem unvergleichlichen warmen Licht v. a. an den Nachmittagen. Stattdessen wechseln sich jetzt Regenphasen und nur bewölkten Abschnitten ab. Da wir nun schon Mitte September haben und der Indian Summer gewöhnlich schon früher beginnt, rechne ich in diesem Jahr nicht mehr mit einem solchen. Es ist eher zu erwarten, dass der Extrem-Hochsommer nach der Schmuddelwetter-Periode direkt in den Herbst übergeht. An den Bäumen ist der Baumherbst jetzt schon vielerorts zu beobachten und oder zu erahnen. Nun ja, wir wollen uns nicht zu verwöhnt zeigen und nehmen den endlich reichlichen Regen als späte Wohltat zumindest für die Pflanzen wahr.

Zuversicht vor Augen führen

Diese Übergangsjahreszeit hat atmosphärisch etwas ganz Sonderbares. Die Krisenstimmung kennen wir nun schon zur Genüge, vor allem weil eine Krise die andere ergänzt und man am Ende kaum noch den Überblick hat, was nun beunruhigender ist. Aber dieser Zustand führt eben zu einer flächendeckenden Ablähmung aller Motivationen, einer Zurückhaltung, die Neues schon mal ganz unwahrscheinlich zu machen scheint und jedenfalls weit in die Zukunft verschiebt. Ich bin dabei froh, mit meinen konstanten Themen rund um die Bäume und ihr Holz den scheinbaren Teufelskreis von Demotivation zu durchbrechen, indem während dieser Projektarbeit etwas ganz Anderes in den Mittelpunkt rückt. Etwas, das unabhängig von Krisen ist, mit dem Menschsein und dem Leben selbst in grundlegender Form zu tun hat. Wenn diese Ebene zum Bewusstsein gebracht, diese Gedanken sichtbar gemacht werden können, ist das für mich ein Erfolg, der wieder Zuversicht in den Raum stellt.

Ein sehr schöner herbstlicher Erika-Kranz

Ich hatte es eher für ein wenig vielversprechendes Vorhaben gehalten. Aber M. hat sich nicht davon abhalten lassen, grüne, nicht mehr blühende Zweige der Erika-Gehölze aus dem Garten zu einem kleinen Kranz zu binden. Wie ich vermutet hatte, sind die störrischen, sich teils stark windenden Zweigchen nicht sehr geeignet für solche Verwendungen. Aber am Ende ist das Ergebnis zu meiner Verwunderung doch sehr schön geworden, zumal M. noch einige andere Pflanzenteile eingebunden hat, ein paar Efeublätter und Früchte vom Kirschlorbeer. In diesem Fall war das Umwickeln mit dünnem Kupferdraht die richtige Methode des Wickelns. Obwohl er nicht rundherum gebunden wurde, sondern nur von vorne und der sichtbaren Seite, wirkt er jetzt, in der Mitte der Eingangstür hängend, doch sehr dicht. Jedenfalls scheint der Strohkranz im Untergrund nicht durch. Ein sehr schönes vegetabiles Dekorationsobjekt, das für die Übergangszeit bis zum Beginn der Weihnachtszeit die Tür schmücken wird. Dann allerdings wird er von dem LED Leuchtkranz abgelöst, der während der winterlichen Dunkelzeit so wunderbares Licht verströmt und den wir dann mit Mistelzweigen ausschmücken.

Ein Themenfeld gegen Scheuklappen

Nach dem intensiven Einsatz gestern mit viel körperlicher Arbeit war die Ruhe dieses Sonntags bei gemäßigter Temperatur und durchwachsenem Wetter eine Wohltat. Deshalb habe ich den Tag auch mit möglichst wenig unterschiedlicher Aktivität ausgefüllt, um der Kleinteiligkeit meiner gegenwärtigen Projektarbeit wenigstens an diesem Wochenendtag etwas entgegenzusetzen. Das Problem beim Kleinteiligen ist eben, dass man bei aller Bewusstheit doch immer wieder Gefahr läuft, den Überblick und vor allem den Sinn fürs Wesentliche und Grundlegende aus den Augen und dem Sinn zu verlieren. Das aber ist auch für die einzelne Projektarbeit gerade im Kommunikationsbereich nicht gut. Auch deshalb sehe ich die grundlegende Arbeit mit der Symbolik der Bäume, mit Symbolik allgemein und auch die kunsthandwerkliche Arbeit mit Holz als einen wichtigen ausgleichenden Bestandteil meiner Arbeit und meines Lebens. Die Ausgewogenheit ist aus den anderen Kommunikationsprojekten heraus nicht erwartbar, da muss etwas ganz Ursprüngliches und Zeitloses, wie es bei den Bäumen als Archetypen nun mal der Fall ist, im Mittelpunkt stehen. Darin sehe ich die wichtige Funktion dieses Themenfelds und meiner Beschäftigung auf seiner Basis: Vereinseitigung, Extremes und Scheuklappensicht im lebenspraktischen Ergebnis zu vermeiden.

Der erste Brennholztag

Das war der erste von mindestens zwei Brennholztagen, die uns erlauben sollen, die Holzbrandsaison dieses Jahr früher als gewöhnlich zu starten. Immerhin konnte ich die Scheite, überwiegend Fichtenholz, zum geringeren Teil auch Kiefer oder Nussbaum, sehr platzsparend aufstellen und schichten, so dass mit der einen Anhängerladung doch ein ziemliches Volumen transportiert werden konnte. Vs Idee, vielleicht gleich noch eine zweite Anhängerladung herbeizuschaffen, habe ich mit Verweis auf die Erfahrung des Vorjahrs eine Absage erteilt. Meine Einschätzung diesbezüglich war genau richtig, denn die Aktion heute hat tatsächlich den ganze Tag, von etwa 10 Uhr am Vormittag an, in Anspruch genommen. Da ich den größten Teil der Arbeiten selbst ausgeführt habe, war es auch entsprechend anstrengend. Das Reservoir zum Lagern des Brennholzes, das ich am Vormittag schon vorbereitet hatte, sieht eine deutlich größere Bevorratung als in den Vorjahren vor. Gemessen daran konnten wir heute ca. 40 % auffüllen. Das heißt, dass die nächsten Brennholzaktion mindestens dieselbe Menge nochmal erfassen sollte, besser natürlich mehr. Denn sonst werden wir in der Mitte des Winters wieder losziehen müssen, was bei den Witterungsverhältnissen dann weniger angenehm sein sollte. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem heutigen Ergebnis, zumal der Tag auch sonst, trotz des Nieselregens, gut geeignet dafür war, vor allem weil andere handwerkliche Projekte ausnahmsweise mal nicht anstanden.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.