Vorzug gemäßigter Breiten

Nun sind es deutlich über 30°C, und das Sommer-Feeling ist wenige Tage nach Sommeranfang ganz untrügerisch. Es macht mir Freude, das Grünen und Wachsen der Bäume, Sträucher und Gräser zu beobachten. Und dieses für den frühen Hochsommer typische maßlose Ausdehnen der vegetativen Masse. Kaum auszudenken, wie ich denken würde, wäre meine ganzjährige Umgebung von den Braun-Rot-Tönen staubiger Wüstern- oder Steppenlandschaften geprägt. Nein, ich gehöre in die gemäßigten Breiten, brauche die Jahreszeiten, die mir jetzt wieder deutlicher erscheinen als noch vor 2-3 Jahren, als sie zu verwischen drohten. Brauche den zyklischen Wechsel auch der optischen Eindrücke, die die Pflanzen je nach Jahreszeit in so unterschiedlicher Gestalt erscheinen lassen. Das alles ist konzentriert und nirgendwo deutlicher als in den Lebenszyklen und dem geduldigen Wachstum der Bäume. Das ist einer der Gründe für meine Beschäftigung mit ihrer Symbolik und Ästhetik.

Sommerfrische Gartenimpressionen

Noch ein Nachtrag vom gestrigen Besuch bei J. und W.. Von den Jahreszeitenköpfen bin ich immer wieder angetan. Gerade weil sie im Sommer mit dem Gartenhintergrund zu verschmelzen scheinen:

Frühling

Sommer

Herbst

Winter

Und einige weitere Gartenimpressionen:

Kaminengel

Teichszene

Blumenrondell

Die Transparenz der Walnussbäume im Sommer gehört zum schönsten Licht-Grün, das ich kenne:

Walnussgrün

Walnussgrün

Walnussgrün

Sommerfrischer Sonntag in G.

Wir waren schon länger nicht mehr zu Besuch bei J. und W. in G.. Der heutige echte Sommertag war ein schöner Rahmen für das Wiedersehen, das aus einer Mischung von gemeinsamen Mahlzeiten und entspanntem Aufenthalt im blumengeschmückten Garten bestand. Sehr schön haben sie vor allem den Hinterhaus-Garten gestaltet. Und mit den größer und stärker werdenden Ebereschen und den vielen kleinen Obstbäumchen bekommt die kleine Erholungsoase auch einen abgeschlosseneren Charakter, der in künftigen Hochsommern die Szene noch ein wenig schattiger gestalten wird. Bei der Gelegenheit haben wir auch das schon so lange dort gelagerte Efeuholz mitgenommen. Bis auf wenige dünne Abschnitte jedenfalls, die W. zu Brennholz verarbeiten kann. Es sind einige ganz kräftige Stücke dabei, mit der für Efeuranken typischen Drehwüchsigkeit. Am kommenden Wochenende werde ich mir die Teile genauer ansehen und entscheiden, was davon ich aufbewahre und wie ich es am geschicktesten zum Trocknen aufbereite.

Erinnerungsarbeiten

Ein intensiver Arbeitstag, wie schon die letzten beiden Samstage. Diesmal standen meine alten Skulpturen-Rohlinge im Mittelpunkt der Aktivität. Vor ca. 9-10 Jahren hatte ich die Stämme mit der Absicht besorgt und für den Trocknungsprozess vorbereitet, daraus nach dem Trocknen großformatige Holzskulpturen zu entwickeln. Zwei schalenartig ausgehöhlte Abschnitte des gewaltigen Kirschbaums, der damals die Bildhauerwiese an der Bosener Mühle überschattete und der in dem Moment seine Hinfälligkeit durch das Abbrechen eines großen Astes demonstrierte, als ich gerade hinter dem Fenster stehend meinen Blick auf ihn richtete. Das werde ich nie vergessen, auch weil der Baum tatsächlich die Atmosphäre in diesem oasenhaften Areal wesentlich mitgeprägt hatte. Als er danach vollständig gefällt werden musste, die Gemeindearbeiter sind dazu mit schwerem High-Tech-Gerät angerückt, fehlte einfach etwas Wesentliches. Ein Stück von diesem Eindruck wollte ich damals bewahren, indem ich mir den dicksten Abschnitt des Stamms sicherte und nach Hause transportierte. Dort habe ich ihn dann in aufwändiger Handarbeit mit der Kettensäge ausgehöhlt. Seitdem hatte er in einer Ecke unseres Hinterhaus-Gartens unter Dach gelagert. Leider haben die Teile trotz Imprägnierung die Jahre und vor allem den Holzwurm nicht unbeschadet überlebt. So blieb jetzt nur noch, Brennholz daraus zu machen. Mantelartig eingehüllt hatte er an seinem Lagerungsort lange Jahre einen lediglich geschälten und ansonsten naturbelassenen ganzen Stamm eines Birnbaums. Ich weiß es nicht mehr genau, aber ich meine, der Stamm kam damals aus unseren eigenen Obstbaumbeständen. Die kraftvolle Ausstrahlung dieses Stamms, der noch die Wurzelansätze erahnen ließ, und nach oben hin die Ansätze der Äste, hat mich diese 10 Jahre immer wieder sehr beeindruckt. Vor zwei Jahren war mir allerdings erstmals aufgefallen, dass auch hier der Holzwurm wütete. Deshalb ging ich davon aus, dass er als vollplastisches Objekt wohl nicht mehr zu gebrauchen sein würde. Der heute angedachte Kompromiss sah so aus, dass ich aus seinem Zentrum einen starken Balken sägen wollte. Drei unserer Kettensägen, darunter auch das Spitzenmodell, mussten dafür herhalten, die Längsschnitte an diesem gut abgelagerten und extrem harten Birnbaumholz anzubringen. Nachdem ich die dritte Schwarte abgesägt hatte, erlebte ich aber eine böse Überraschung. Mit Balken war nichts, vielmehr hatte der Stamm in seinem Zentrum eine ausgedehnte Höhle mit verfaultem Holz. So konnte ich nur noch einen schmalen Randbalken und ein kurzes, stärkeres Stück daraus gewinnen, und der Rest ging wieder auf den Brennholzhaufen. Letztlich, weil wir gerade dabei waren, musste dann auch noch der Stammabschnitt des Ahorns dran glauben, den ich damals im Umfeld meines Stauseeprojekts aus dem Losheimer Forst erhalten hatte und der schon seit Jahren in der Ecke hinter der Hollywood-Schaukel gestanden hatte. Auch diesen haben wir mit der Kettensäge erst in Schreiben geschnitten und dann mit der großen Kreissäge in ofengerechte Stücke geschnitten. Ergebnis: ein fast vollständig aufgefüllter Wintervorrat an Brennholz, ca. 4 Säcke Sägemehl, jede Menge Staub, und etwas mehr Ordnung und Freiraum hinterm Haus. Ein bisschen Gartenarbeit war dann auch noch von Nöten. So habe ich endlich eine Lösung für das ungebremste Höhenwachstum des Ginkgos gefunden. Seine Stützstange habe ich nach oben hin verlängert, indem ich ein Aluminiumrohr darüber stülpte und damit fast die aktuelle Höhe des Baumes erreichte. Noch ein Verbindungselement im Wipfelbereich, und endlich stand der Baum wieder gerade. Jetzt muss ich nicht mehr bei jeder Windböe, unter deren Kraft er sich die vergangenen Wochen immer wieder verbogen hatte, um sein Leben fürchten. V. hatte die glorreiche Idee, den Nashi zu schneiden, der in Ermangelung von Früchten all seine Kraft in sein Blattwerk gesteckt hatte, das übermächtig wucherte und sowohl Feigenbaum als auch Ginkgo das Licht wegnahm. Eine Maßnahme, die ich nur gutheißen konnte. Jetzt bleibt nur noch die Aufgabe, die verschiedenen Äste des Feigenbaums so zu ziehen und zu stabilisieren, dass seine Krone eine einigermaßen gleichmäßige Form bildet. Das Projekt aber werden wir uns für kommenden Samstag reservieren. Für heute war es genug.

Stockende Kommunikation

Die kleine Gleditschie entwickelt sich ganz gut. Zwar langsam, aber mit erkennbaren Fortschritten. Das nächste Baumtagebuch-Foto gibt’s aber erst am 1. Juli, da ich den 1. Juni als Geburtstag des Baums festgelegt hatte. So werde ich im monatlichen Rhythmus sein Wachstum dokumentieren. Da sind so viele Motive, die ich eigentlich in dieser Jahreszeit festhalten möchte, doch nicht immer ist die Zeit und die Gelegenheit. Und manchmal fehlt auch die Lust – wenn anderes im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Und dann diese träge Sommerferienzeit. Eigentlich finde ich das Unwahrscheinliche solcher jährlich wiederkehrenden Zwischenphasen sehr anregend. Aber produktiv werden kann ich nur, wenn zumindest einige andere diesen Sinn fürs Unwahrscheinliche teilen. Demgegenüber erinnern mich gegenwärtige Kommunikationen häufig an die Erörterung des elementaren Kommunikationsbegriffs in Niklas Luhmanns Metatheorie Sozialer Systeme. Darin geht es unter anderem um die Frage, wie aus dem Dreiklang Information, Mitteilung und Verstehen Kommunikationsprozesse in ihrer elementaren Form überhaupt entstehen können. Derzeit scheinen in meinen Kommunikationen diese Drei nicht zusammen zu kommen. Irgendetwas hindert den Prozess jeweils daran, sich überhaupt zu ,,entzünden“. Dabei könnte ich mich routiniert auf ganz anderen, weitaus differenzierteren Ebenen bewegen und weiterentwickeln. Ich hoffe, mich nicht ewig so weit unterhalb meiner Möglichkeiten bewegen zu müssen.

Feigenbaum harmonisch

Man mag es grausam finden. Aber dennoch habe ich den jungen Trieb des Feigenbaums, der knapp oberhalb des Bodens dem Hauptstamm entsprossen war, entfernt. Damit der Baum sich nicht wieder so extrem zerteilt, wie vor einem Jahr geschehen. Es ist dagegen gut, wenn er langsam ,,nach innen“ wächst, d. h. neben den zur Sonne strebenden Trieben jetzt auch zahlreichere kurze Seitenäste ausbildet, die das bislang eher gerüsthafte Gesamtbild harmonisieren. Vs Ankündigung, dieses Jahr gebe es keine Feigenfrüchte, ist natürlich Unsinn. Ich kann jetzt schon die flachen knospenhaften Verdickungen an den Blattstielbasen erkennen, aus denen in 1-2 Monaten die Feigen wachsen werden. Und ich schätze, das Vorjahresergebnis von – ich glaube 144 – werden wir sicherlich wieder erreichen, vielleicht sogar übertreffen. Nur die Sonne, das versteht sich, muss mitspielen.

Blühende Überraschungen

Der kurze Gang im Stadtpark heute Nachmittag war wieder sehr entspannend. Und immer wieder gibt es Überraschungen. So habe ich an einer Stelle, wo ich einen solchen nicht vermutet hätte, einen weiteren Tulpenbaum entdeckt. Und er trug Blüten, sogar welche, die in Augenhöhe wuchsen, was bei so großen Bäumen selten ist. Ziemlich früh, wenn ich das mit meiner Erinnerung an die jüngeren Tulpenbäume in D. vergleiche, sind sie aber jetzt Mitte Juni schon fast vollständig verblüht, und die ersten Fruchtkerzen sind bereits zu sehen. Schade, denn das wäre nach Jahren endlich einmal die Gelegenheit gewesen, diese wunderbaren Blüten mit der neuen Technik zu fotografieren. Eine weitere Überraschung: Die Esskastanie im Park stand bereits in voller Blüte. Auch das sehr ungewöhnlich, denn die Kastanienblüte bringt man normalerweise mit dem Hochsommer in Verbindung. Wollen wir hoffen, dass sie sich anderswo, in Waldnähe, mehr Zeit lassen. Für die Bienen und den diesjährigen Honigertrag nämlich wäre das gleichzeitige Blühen von Brombeeren und Kastanien weniger günstig. Während die Brombeeren naturgemäß über einen längeren Zeitraum honigen, geht’s bei den Edelkastanien meist rascher. Gerade deswegen ist es besser, wenn sich beide Arten quasi abwechseln. Den großen Einbruch in der Honigernte, den V. vor Wochen noch vorausgesagt hatte, wird es indes nicht geben. Soviel können wir jetzt schon sagen.

Schwankungen gemäßigter Breiten

Den Bäumen tut dieses Klima sehr gut. Besonders der Kriechwacholder und die kleine Zypresse in unseren Sandsteintrögen vor dem Haus entwickeln sich derzeit prächtig – und holen damit einiges nach, was sie durch den Stillstand der beiden letzten Jahre versäumt haben. Obwohl es doch sonst so viele Parallelitäten zwischen Menschen und Bäumen gibt, in der Reaktion auf klimatische Außenbedingungen reagieren die Spezies doch unterschiedlich. Was für die Bäume gut ist, so eine feucht-warme Witterung, macht uns Kreislaufprobleme und provoziert Erkältungen und Abgeschlagenheit. Gestern Abend konnte man das beim lahmen Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft deutlich beobachten. Und wenn man zudem besonders wetterfühlig ist, wie ich es bin, dann wiegen solche Schwankungen besonders schwer. Es ist dann eine Frage der Zeit, bis man sich wieder eingewöhnt hat. Und da es häufig unvorhersehbar schwankt, muss man sich ständig auf diese Anpassungen und das begleitende Unwohlsein gefasst machen. Das sind Gedanken eines Wetterfühligen, die vielen Lesern dieses Baumtagebuches unbegreiflich sein werden. Interessanterweise ist diese Reaktion aber nicht nur unangenehm. Sie erhöhnt auf der anderen Seite auch die Achtsamkeit gegenüber dem Wechsel der Jahreszeiten in unseren gemäßigten Breiten. Und die sehe ich als eine unserer wichtigsten Kultur beeinflussenden Lebensbedingungen.

Sommergänge mit Licht und Luft

Der Urlaub beherrscht die Gedanken der Menschen. Kaum noch jemand ist zu erreichen. Alle sind entweder in Urlaub, stehen kurz davor, oder denken zumindest an die Möglichkeit zu verreisen. Für uns wird es wieder, wie eigentlich immer, ein Heimurlaub werden, der sich vom Rest des Jahres nur durch die zeitweiligen Annehmlichkeiten der Jahreszeit unterscheidet. Und tatsächlich hat der Sommer, ganz unabhängig von irgendwelchen besonderen Aktivitäten, eben seine ganz eigene Ausstrahlung. Es zieht einen nach außen. Alles was mit Licht und Luft zu tun hat, belebt die Phantasie und beflügelt körperliche Aktivität. Für mich am erholsamsten ist dann ein Spaziergang im schattigen Grün von Wäldern, besonders wenn mich dabei möglichst viel Stille umgibt. Aber auch die dezente Kommunikationskulisse städtischer Parks ist im Sommer sehr anregend und angenehm. Sicher wird sich die Gelegenheit zum einen oder anderen Gang dieser Art ergeben. Und M. hat sich jetzt schon auf einen Lesesommer eingestellt. Die Bestellung bei WB wird ihr für die nächsten 2 Monate genügend Stoff liefern.

Fruchtzeit

Die ersten Früchte unseres Maulbeerbaums kann man tatsächlich auch essen. Irgendwie hatte ich an diese Möglichkeit gar nicht gedacht, da die Erscheinung und Ausstrahlung des Baums für mich das Entscheidende sind. Sie schmecken leicht süßlich, sind aber bei diesem sehr jungen Baum noch sehr klein. Von dem alten Exemplar in D. weiß ich, dass sie im ,,erwachsenen“ Zustand mindestens so groß wie Brombeeren sind, und im Übrigen auch so ähnlich aussehen. Der Baum in D. ist allerdings ein weißer Maulbeerbaum. Unserer ist ein roter, wobei die Früchte letztlich schwarz sind, denn sie verfärben sich von grün über rot nach schwarz. Ich freue mich sehr darauf, die Entwicklung dieses Baums über die Jahre hinweg zu verfolgen. Auch in der Landschaft kommen die Früchte an Bäumen und Sträuchern immer mehr. Die Brombeeren sind bereits in der Blüte, einige noch geschlossen, andere wiederum schon zur noch unreifen Frucht entwickelt. Auch schon sichtbar, aber noch grün, sind die Früchte des Hartriegel, der roten Heckenkirsche, des Pfaffenhütchens und des Weißdorns. Gepaart ist das mit einem satten und durch die feuchte Witterung üppigen Grün der Blätter. Wenn es etwas wärmer wäre, hätte man die reine Freude an Spaziergängen. So aber ist das Erlebnis durch für die Jahreszeit zu niedrige Außentemperaturen etwas getrübt.

Müde nach anstrengendem Arbeitstag

Der Titel des Vortageseintrags war sehr treffend. Umfangreich und außerordentlich anstrengend war die heutige Aufräum-, Sortier- und Säuberungsarbeit. Dabei ist es uns immerhin gelungen, etwa 95% der Arbeiten zu erledigen. Lediglich ein Teil der Holzbohlen und -bretter muss noch anderswo verstaut werden. Und einige Abfallstücke haben nicht mehr in den Müllcontainer gepasst. Das wird dann nach und nach später entsorgt werden. Auch einige angefangene und zwischenzeitlich vom Holzwurm befallene Skulpturenversuche mussten bei der Aktion dran glauben. Und ansonsten war alles dabei: Staub abkehren, sägen, Brennholz aufschichten, putzen, mit Wasser reinigen u. v. m. Aber jetzt ist es geschafft. Und wir sind alle müde.

Umfangreiche Holzarbeiten

Morgen folgt der zweite Teil unserer Lagerholz-Räumarbeiten. Das wird ein hartes Stück Arbeit: Brennholzvorrat umschichten. Nicht mehr benötigte Bohlen, Latten und sonstige Kanthölzer zu Brennholz sägen. Meine schon Jahre gelagerten und teilweise vom Holzwurm befallenen Stämme untersuchen und notfalls aufschneiden. Die schweren bereits gesägten Holzbalken umlagern und so viel wie möglich davon im ehemaligen Hühnerhaus unterbringen. Sämtliche Gartengeräte und Aufbewahrungstonnen Platz sparend und übersichtlich im Raum verteilen. Vielleicht wird dabei das eine ohne andere Vorlagenobjekt zum Fotografieren für mich abfallen. Ich denke daran, die Reihe der Holzstruktur- und Jahresringbilder zu erweitern. Solche Durchforstungsprojekte sind ganz gut geeignet, interessante Stücke auszumachen.

Lasst uns nachdenken

Heute das Gegenteil. Regen ohne Ende, und kaum einen Schritt vor die Tür gesetzt. Einer von diesen zeitlosen und irgendwie regungslosen Tagen. Ich sage: Tagen, obwohl die Regungslosigkeit sich vor allem im Verhalten oder Nicht-Verhalten der Menschen ausdrückt. Aber ich glaube, es ist diese Reihenfolge: Die umgebende Natur beeinflusst wesentlich die menschliche Natur, und mit ihr die gesamte körperliche und seelische Verfassung. Chrono-Biologie müsste eigentlich ein stark ausgebauter Wissenschaftszweig sein. Ich glaube, über solche wirklich alltagswichtigen Phänomene wird zu wenig nachgedacht. Wir halten uns mit Nebensächlichkeiten auf, im Alltagsgespräch wie auch im Fachdiskurs. Lasst uns darüber nachdenken, was für unser Leben wirklich wichtig ist. Durch das regelmäßige Bewegen in Natur und in Nachbarschaft mit Bäumen können wir auf diesem Gebiet Fortschritte machen.

Lichtnadeln

So schöne Nadel-Bilder konnte ich heute im Stadtpark festhalten. Das Licht war hierfür ideal. So hell, dass es sogar die Nadeln der Chinesischen Wasserfichte transparent werden ließ:

Baumnadeln im Licht

Baumnadeln im Licht

Baumnadeln im Licht

Baumnadeln im Licht

Baumnadeln im Licht

Baumnadeln im Licht

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.