Erlebnisse um den Maulbeerbaum

Unser süditalienischer Bekannter hat, wie V. mir heute erzählt hat, verschiedene mediterrane Bäume aus seiner Heimat mitgebracht. Er hatte den Zitronen- und Mandelbaum im Frachtraum des Reisebusses über der Radachse platziert. War wohl nur möglich, weil er den Busfahrer gut kannte. Kein Wunder, er muss ja auch einiges an Platz eingenommen haben. Zu Hause angekommen hat er in seinem Garten einen dort schon seit Jahren heimischen Maulbeerbaum gefällt. Weil er zu starke Wurzeln ausgebildet habe, hieß es. Auf die Idee, mir das Holz zu überlassen, ist seine Frau leider erst gekommen, als der Baum schon in brennholzgerechte Stücke gehackt war. Ist aber auch nicht so schlimm, denn ich habe ja gute Abschnitte qualitativ hochwertigen Maulbeerbaumholzes auf Lager, nachdem ich vor zwei Jahren diese wundersame Begegnung mit den Gemeindegärtnern von D. hatte. Man hatte die beiden alten Maulbeerbäume vor dem Alten Schloss aus Sicherheitsgründen von ihren ausladenden und weit nach unten hängenden Ästen befreit. Und da der Baum alt war, sind ziemlich starke Stücke dabei abgefallen. Merkwürdig und schade zugleich ist aber, dass das Holz in so kleinteiliger Form verarbeitet gar nicht so attraktiv wirkt. Der Baum ist lebend wesentlich beeindruckender. Irgendwie wie aus einer anderen Welt. Deshalb bin ich mir auch nicht so ganz sicher, ob das vor zwei Jahren neu gepflanzte Exemplar auf dem Grundstück unseres Bienenhauses tatsächlich gut platziert ist. Der steht zwar frei, aber an einer sehr kühlen Ecke. Bleibt zu wünschen, dass er sich einlebt und in seinen Jugendjahren die kalten Phasen überlebt.

Feige – Ginkgo – Eibe

Nun zieht gerade das erste Gewitter dieses Frühsommers auf. Die Gleditschiensamen haben sich noch nicht geregt. Dafür treibt der Feigenbaum aber an allen beschnittenen Astenden neue Blätter. Die werden sich in den kommenden Wochen zu handtellergroßen Chlorophyllfängern vergrößern. Und der benachbarte Ginkgo tut es ihm gleich, obgleich seine Richtung eher die Vertikale ist und sich alles relativ eng um den geraden Stamm herum arrangiert. Die neuen Seitenäste werden erst später hinzukommen. Jetzt dürfen sie, nachdem ich im Winter alle Seitentriebe gekappt und nur den Haupttrieb und eine starke Verzweigung belassen habe. Die Gabelung erfolgt auf Augenhöhe. Das heißt, er wird sehr schnell in die Höhe schießen. Ich mache mir nur gewisse Sorgen, dass er dadurch an Stabilität verliert. Er ist eben sehr lang, aber auch noch sehr dünn, da das Breitenwachstum jedes Jahr nur minimal ausfällt. Es handelt sich um eine Art, die in Kategorien von Ewigkeit denkt und sich entsprechend Zeit lässt, den Raum zu erobern. Der Trieb Richtung Himmel ist ihm dagegen auch in jungen Jahren schon gegeben. Ein Unterschied zur Eibe, die noch mehr Zeit hat, ein Wunder in Geduld und Ausdauer. Kein Wunder also, dass sie mein Lebensbaum ist.

Gemischter Sommer wäre gut

In den letzten Tagen war es warm und angenehm, aber heute konnte man erstmals wirklich ins Schwitzen geraten: das war Sommer, etwa 5 Wochen vor Sommeranfang. Verrückt ist das in diesem Jahr. Und schon haben wir Mühe, die frisch gepflanzten Kübel- und Trogblumen ausreichend bewässert zu halten, damit sie sich gut entwickeln. Wäre aus meiner Sicht schön, wenn es so bliebe – nachdem ich mich vor einigen Jahren vom Gewitter- und Sturm-Anhänger zu einem Sonne- und Lichtfan entwickelt habe. Für Pflanzen, und insbesondere die Bäume, ist Dauerhitze aber in der Regel schädlich. So leiden viele Bäume heute noch an den Folgen des Rekordsommers 2004 (? glaube ich war es), als sie von Feuchtigkeitsmangel geschwächt den Angriffen der Insekten weniger gut Stand halten konnten. Eingestreute regelmäßige Abkühlungen in Form von Gewittern oder sommerlichen Schauern dagegen machen das Leben für uns und die Pflanzen in sommerlicher Atmosphäre angenehmer. Diese Abwechslung wünsche ich mir auch für die Bienen, die zurzeit so stark Gegenstand medialer Diskussion sind. Sie leiden zunehmend: an der Varroa-Milbe, an der Aufnahme von Pestiziden und anderen Giften der modernen Landwirtschaft, an nicht genau definierbaren Krankheitserregern, gegen die sie auf Grund ihrer zunehmenden Geschwächtheit eine nicht mehr ausgeprägte Abwehr aufbringen können. Zu große Hitze kann dann möglicherweise ein zusätzlicher Stressfaktor sein. Aber Nur-Hitze schmälert auch den Honig-Ertrag. Die richtige Mischung und genügend Luftfeuchtigkeit hilft den Bienen dagegen den Nektar ,,loszukriegen“ und erleichtert ihre Fleißarbeit.

Einer von diesen besonderen Tagen

Eigentlich seltsam, dass ausgerechnet dieses Vorzeige-Ausflugsziel für Touristen, die Saarschleife, zu meinen Favoriten zählt. Genauer gesagt ist es aber der Weg dorthin, auf der rechten Saarseite, den ich zu allen Jahreszeiten faszinierend finde. Vielleicht weil er so abwechslungsreich ist. Weil er, wenn die Sonne scheint, immer auf der Sonnenseite liegt. Weil die Mischung zwischen Wasser, Geröllhängen, Bäumen und Flachwasserzonen einfach sehr anregend und spannend ist. Deshalb war ich froh, an diesem Pfingstmontag mit M. nach längerer Zeit einmal wieder den Weg gehen zu können. Ich denke, es hat auch M. gut getan, wie das Foto zeigt:

Saarspaziergang am Pfingstmontag 2008

Die wärmende Sonne von oben, und doch die meiste Zeit von Blätterdächern geschützt, geht es sich sehr angenehm dort. Und das Grün des Frühlings verschlägt mir sowieso immer wieder die Sprache. Schön, dass man auf diesem Weg ein Ziel hat. Nicht die Saarschleife selber, sondern das jenseitige Ufer kurz davor, an dem sich ein Ausflugsrestaurant befindet. Wir handhaben das immer so, dass M. und ich zusammen den Weg gehen, mit der Fähre übersetzen und anschließend mit V. zusammen, der leider mit dem Auto kommt, dort zu Mittag essen.

Saarspaziergang am Pfingstmontag 2008

Es war auch dieser wieder ein sehr schöner Tag. Einer von denen, an die man sich in fortgeschrittenem Alter mit einer Mischung aus Wehmut und Freude erinnern mag.

Erholsamer Pfingststreifzug

Einen so schönen Pfingsttag hatten wir schon lange nicht mehr. Eine echte Feier des Frühlings, wie sie die naturreligiöse Deutung des Festes nahe legt. Auch Menschen, die mit Pfingsten eher eine Gelegenheit zum Feiern in der Familie und zum Treffen mit Freunden sehen, werden sich dem natürlichen Charme dieses Klimas nicht entziehen können. Und letztlich ergänzt sich dieses ja auch meist im stimmiger Form: Die Feierlaune der Menschen und ihre biologisch günstige Gestimmtheit. Der Streifzug durch den Abteipark in M. heute früh war außerordentlich erholsam. Ich liebe die Ruhe dort und die gelassene Stimmung der Besucher. Dabei habe ich alte ,,Bekannte“ getroffen.
Den Weißdorn mit seinen zart-rosa Staubblättern:

Weißdornblüte

Die im Gegenlicht leuchtenden Fiederblätter der weißblühenden Rosskastanie:

Fiederblatt der weißblühenden Rosskastanie

Das gewaltige Platanenpaar mit seinen aufsteigenden Efeuranken:

Platanenzwiesel mit Efeuranken

Das urwaldartig anmutende Wäldchen um den kleinen Teich herum:

urwaldliche Impression im Teichgebiet

Die Freude am Themenspringen

Nun ist das Auto doch tatsächlich zum ersten Mal in seinem über 10-jährigen Leben beim TÜV durchgefallen. Angeblich sind die Bremsen ungleich funktionsfähig. Ich muss das wohl glauben, obwohl ich nichts davon feststellen konnte. Das heißt zu den horrenden TÜV-Kosten auch noch Reparaturkosten. Da mutet die vorher eingekaufte Fachliteratur geradezu wie ein Luxus an. Aber wichtig ist sie eben auch, um bei den hoffentlich vielen kreativen Herausforderungen der nächsten Zeit auch technisch gut gerüstet zu sein. Die Bäume werden voraussichtlich nur bei einem avisierten Projekt Gegenstand sein. Im Schwerpunkt bewege ich mich im Bereich ganz anderer Themenfelder – vom Immobilienhandel über die Malerei bis zu Wäschegeschäft. Eine ziemlich bunte Palette. Gerade das aber finde ich spannend. Jedenfalls bin ich nicht der Typ, der sich ausschließlich mit einem Themenbereich beschäftigen kann. So eine Situation stellt mir die Lust am Einzelnen völlig ab. Nicht gleich, aber nach einer gewissen Routinephase. Nein, das Springen von Thema zu Thema, von Zielvorstellung zu Zielvorstellung, empfinde ich als große und sehr spannende Herausforderung. Wichtig ist aber, dass die Gelegenheiten nicht ausgehen. Eben daran arbeite ich zurzeit.

So strahlend wie lange nicht

Nun gut, wir lernen ja gerne dazu. Heute also der zweite Versuch mit den Gleditschiensamen. Ich habe sie in frische Erde gesetzt, gleich 6 pro Topf und die Töpfe anschließend im Freien platziert. Bei diesen fast sommerlichen Temperaturen sollte das gefahrlos möglich sein. Nun bin ich gespannt, ob es an der Erde lag oder man vielleicht irgendetwas anderes beachten muss. Das Wochenende mit dem Pfingstfest wird so strahlend wie schon lange nicht mehr. Ich glaube, die Menschen genießen die Sonne, so lange wie sie sie vermisst haben. Und dann dieses unglaubliche Grün, das innerhalb weniger Tage so üppig wurde. Auch da ist es so, als ob im Schnelldurchlauf etwas nachgeholt werden müsste. Dass das so entschieden geschieht ist wohl ein Zeichen dafür, dass die Pflanzen, allen voran die Bäume, sich ziemlich sicher sind: der Frühling und bald auch der Sommer ist unaufhaltsam und lässt konstant höhere Temperaturen erwarten. Jetzt noch die richtige Stimmung, ausgewogene Kommunikation und ein ausreichendes Repertoire an Chancen – und das Jahr ist endgültig gerettet.

Peinlicher Irrtum

Oh wie peinlich! Beinahe hätte ich gestern ein Foto meiner vermeintlichen kleinen Gleditschienbäume hier eingestellt. Diejenigen, die ich glaubte aus den Samenkernen selber gezogen zu haben. Gut, dass nichts aus der Fotografie geworden ist. Heute nämlich ist mir nach einem vergewissernden Blick in meine Baumbestimmungsbücher klar geworden, dass es sich bei den fünf Gewächsen unmöglich um Gleditschien handeln kann. Vor allem die Form der Blätter lässt nicht einmal annähernd die Fiederung der Lederhülsenbäume erkennen. Aber auch die bereits jetzt sichtbare Blüte am Mittelspross war mir von Anfang an sehr verdächtig. Jedenfalls ist mir nicht bekannt, dass wenige Tage alte Baumsprösslinge bereits blühen können. Das war also nichts mit meinem ersten Pflanzversuch. In den Torfbällchen, die wir zum Heranziehen der Bäumchen benutzt haben, waren wohl Samen anderer Pflanzen enthalten, die in diesem Fall zum Wachsen von 5 gleichartigen – vermutlich – Stauden führten. Leider habe ich die Beschreibung des Verfahrens zum Setzen von Gleditschien aus dem alten Baumschulenbuch verlegt, das eine von Ms Kundinnen mir vor Jahren einmal ausgeliehen hatte und aus dem ich eine Kopie entnommen hatte. So weiß ich nicht wirklich, welche Erde und welche konkrete Behandlung ein Anwachsen der Bäumchen begünstigt. Ich muss es einfach einmal mit anderer Erde versuchen und hoffe, beim zweiten Anlauf erfolgreich zu sein. Oh je – und das passiert einem, der von vielen als Baumexperte gesehen wird.

Ein Sonnentag

Mehr ein Blumen- als ein Baumtag. Aber in jedem Fall ein Sonnentag. Und wie ich meine der bisher schönste des Jahres. Zusammen mit M. bin ich über Mittag zum Blumenhaus gefahren und wir haben die Pflanzblumen für die Kübel und Tröge vorm Haus ausgesucht. Am späteren Abend dann haben wir mit dem Pflanzen begonnen. Immerhin alle Sandsteintröge sind jetzt schon bestückt. Ganz anders als im Vorjahr, aber sehr schön. Später werden dann die runden Pflanzschalen aus Terrakotta mit weiteren schönen Sommerblühern hinzukommen. Dabei muss V. aber helfen, denn anders sind die schweren Teile nicht zu transportieren. Bei der Gelegenheit, wo die Blumen- und Pflanzerde schon mal angebrochen war, habe ich endlich die 5 kleinen Gelditschienbäumchen in getrennte Blumenuntertöpfe eingepflanzt. So werden sie, an der frischen Luft, die Chance haben, stärkere Wurzeln auszubilden und kräftiger in die Höhe zu wachsen. Ich bin wirklich sehr gespannt, ob dieser mein erster Baumzuchtversuch tatsächlich gelingt, die Bäumchen kräftig wachsen, stabil werden und im nächsten Jahr noch leben. Ein Foto davon gibt’s dann in den nächsten Tagen.

Im Holz ist die Sonne aufgehoben

Es war eine ganz schöne Mammutarbeit – 4X21=84 kleine Perlen, dazu 4 Hauptperlen und 4 Schlussstücke. Das ganze aufgeteilt auf 2 Sets Partner-Armbänder in der wieder einmal neuen Kombination Feige-Esche bzw. Walnuss-Hasel. Beide Kombinationen dürften ein sehr überzeugendes und dekoratives Ergebnis erzielen. Es fehlt nun noch das Glätten der Kanten. Allein das ein Projekt für zwei weitere Vormittage. Ich freue mich sehr über das Interesse, an dem der Frühling sicherlich seinen Anteil hat. Denn Holz ist mit Wärme und Sonne unmittelbar verbunden. Man könnte auch sagen, im Holz ist die Sonnenenergie in einem anderen Zustand aufgehoben. Die Menschen denken in dieser wärmeren Zeit eher bewusst an die Bäume und ihr Holz. Und auf der anderen Seite ist die Arbeit daran einfach angenehmer. Dann entsteht dieser Fluss, der die handwerkliche Arbeit zu einer Art Selbstverständlichkeit werden lässt. Ich hoffe, J. wird sich während der kommenden beiden Tage wenigsten von diesem wunderbaren Außenklima positiv stimmen lassen. Wenn der Anlass ihres Klinikbesuchs sich schon zu einem völlig unverträglichen Thema und einer Kommunikationsbremse entwickelt hat.

Dazulernen

Die Gleditschienbäumchen entwickeln sich bei diesem Licht natürlich wunderbar. Ich muss sie in den nächsten Tagen allerdings in einzelne größere Blumentöpfe verteilen, damit sie stärkere Wurzeln ausbilden und ihren zarten Stammkörper weiter entwickeln können. Die Menschen scheint der späte Frühling allerdings nun doch verwirrt zu haben. Oder eher paralysiert, wie ich aus den zögerlichen Reaktionen fast aller Projektpartner zurzeit erkennen kann. Der Wunsch, etwas zu bewegen, ist zwar da, aber die konkreten Schritte lassen allzu häufig sehr lange auf sich warten. So ist meine ohnehin ausgeprägte Geduld zurzeit sehr strapaziert. Ich nutze diese Zeit, um dazuzulernen – einmal mehr. Und um für ein paar Stunden am Tag im Freien zu arbeiten, das tut gut.

In strahlender Transparenz ertrinken

Traubenkirscheblüten
Traubenkirscheblüten
Traubenkirscheblüten
Die Traubenkirschen gehören zu meinen Lieblingsbäumen. Besonders im Frühling, wenn sie das irre Weiß-Gelb ihrer Blüten versprühen. An hellen, sonnenverwöhnten Tagen wie heute ist das eine wahre Freude. Sie schaffen eine Atmosphäre, die überirdisch erscheint. Da könnte ich einfach nur stehen bleiben und in der strahlenden Transparenz der Blüten ertrinken. Dasselbe tue ich auch ausgiebig, immer wieder versuchend, den live-Eindruck einigermaßen in der Fotografie festzuhalten. Das gelingt allerdings nur bedingt. Die richtigen Bäume sind eben unübertreffbar.

Ein angenehmer Erlebnis-Tag

Die Linden waren noch nicht so weit, aber ansonsten war die Atmosphäre der ,,Gartenträume“ bei diesem traumhaften Garten-Aufenthalt-Wetter sehr entspannt. Eines mussten wir nach dem Rundgang mit wenigen Überraschungen doch feststellen: Veranstaltungen, deren ästhetischer Reiz von den Anfängen her in Erinnerung ist, verlieren quasi automatisch von Jahr zu Jahr ein Stück desselben. Manchmal lässt sich dem ,,entgegenwirken“, indem man jedes zweite Jahr ausfallen lässt. Aber irgendwann ist dann doch die Sättigungsgrenze erreicht, und man hat den Eindruck: Die Routine hat überhand genommen, die feinen Unterschiede sind nicht mehr erkennbar, der Veranstalter nutzt die Popularität zu Vereinfachungen und Rationalisierungen, die die ursprüngliche Qualität untergraben. Bei den Gartenträumen scheint das leider auch passiert zu sein. Ein schönes Ausflugserlebnis mit einem wehmütigen Beigeschmack kommt dabei heraus. Und der Gedanke, ob man es im kommenden Jahr wiederholen sollte oder eher nicht. Für M. hat sich ein langjähriger Wunsch, wenige Minuten vorher mir gegenüber geäußert, erfüllt. Sie hatte Gelegenheit, B. v. B. anzusprechen und ihr mitzuteilen, dass sie ihre Arbeit im L.hof, ihre Bücher und ihre vielen schönen Ideen immer schon sehr bewundert und dass sie schon viel Freude an all diesen Dingen hatte. B. v. B. hat sich ihrerseits erfreut gezeigt und sich Zeit für ein ca. einminütiges Gespräch gelassen. Fast schon mehr als man vom Landadel erwarten konnte, aber auch nicht überraschend, in dieser Manier war sie schon lange vorher immer wieder in den Medien aufgetreten. Die Exklusivität, die sie verkörpert, ist eben auch mit einer höflich-kühlen Distanziertheit verbunden. Fazit: Angenehme Erlebnistage wie dieser können gerne noch öfter im Laufe der Sonnenzeit auf uns zukommen.

Eine so schöne Reaktion

Das ist nun endlich Frühling. Ich habe die Holzarbeit heute Nachmittag im Freien wirklich genossen. Neue Stäbe aus Buche und Hasel waren zu sägen. Außerdem habe ich meine spärlichen Vorräte an Feigenbaum aufgeschnitten, die ich für die Baumkreisarmbänder reserviert hatte. Dazu müsste ich dringend Nachschub finden, nur gestaltet sich das immer noch als sehr schwierig. Die anschließende Arbeit, vier Stäbe aus Walnuss und Hasel bzw. Feige und Esche sind jedenfalls gut gelungen, und so werden zwei sicherlich auch dekorative Sets Partner-Armbänder daraus. Ein Projekt für die Hälfte des Samstag (die zweite ist dem Besuch der ,,Gartenträume“ vorbehalten) und sämtliche Abende der folgenden Woche. Es ist schön zu wissen, dass Menschen in verschiedenen europäischen Ländern meine Armbänder tatsächlich auch gerne tragen. Manchmal erhalte ich Reaktionen dazu erst Monate oder Jahre später. Eine so schöne Mail wie die gestern von S.R. habe ich allerdings noch nie erhalten. Das hat mich doch außerordentlich gefreut, nämlich zu erfahren, dass die Intensität der handwerklichen Arbeit in den Formen tatsächlich wahrgenommen wird. Und dass die ästhetische Kommunikation genau so verstanden wurde, wie sie gemeint war.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.