Frühlingsentdeckungen

Schwarz- und Weißdorn werden nicht mehr lange auf sich und ihre Blüten warten lassen. Beim Mittagsspaziergang bei wunderschönem Wetter war mir aufgefallen, dass die Blütenknospen schon verdickt sind und kurz davor stehen aufzubrechen. Darauf freue ich mich schon, denn das ist dann das erste wirkliche Frühlingszeichen. Und die Zeit ist wahrlich reif. Den Baum bzw. seine Blüten, den V. vor Tagen erwähnt hatte, konnte ich ebenfalls in Augenschein nehmen. Allerdings konnte ich ihn nicht einordnen. Die Art ist mir tatsächlich unbekannt. Mal sehen, vielleicht erkenne ich ihn ja irgendwann beim Durchblättern meiner Baumbestimmungsbücher. Und vielleicht bringt der Frühling noch weitere interessante Entdeckungen mit sich.

Entspannende Routinearbeiten

Nun, das Wochenende wird mal wieder eins mit handwerklicher Arbeit. Wenn das Wetter dem entspricht, ist das ganz in meinem Sinne. Es gibt kaum etwas, was mich mehr entspannt als mich auf solche Routinearbeiten am besten im Freien zu konzentrieren. Allein schon, weil es sich von meiner sonstigen Aktivität so sehr unterscheidet. Man ist nicht beim Begrifflichen, muss nicht ständig ästhetische Entscheidungen treffen oder Formulierungen auf den Punkt bringen. Es ist einfach das Arbeiten nach einem immer gleichen Produktionsschema. Jeweils neu ist der Auftraggeber, die Kombination oder zumindest Wahl der Hölzer, die individuellen Eigenschaften der verarbeiteten Abschnitte. Diesmal also der Klassiker: Eberesche und Zwetschgenbaum, die einen schönen Hell-Dunkel-Kontrast ergeben. Und sich, wie ich finde, gut ergänzen. Ideal für ein Partner-Armband-Set und sicher eine Freude für die Träger. Nun hoffe ich, dass nicht noch eine Bestellung hinzukommt. Das könnte nämlich neben allem anderen etwas viel werden.

Kleine Unterbrechungen

Ich freue mich auf die ersten wirklich angenehmen Frühlingstage. Es liegt was in der Luft. Nur den Duft kann man derzeit noch nicht wahrnehmen. Die viele Bildschirmarbeit kann enorm nerven. Ich versuche deshalb zwischendurch einige Unterbrechungen einzubauen. Eine Runde durchs Dorf zur Post zum Beispiel. Ein Abstecher an die Saar, um zu sehen, wie weit die Bäume und Sträucher schon sind. Ein kurzer Gang in den Garten. V. hat am Wochenende die kleinen Gleditschienbäumchen, die wir im Vorjahr neu aufgezogen haben, wieder ins Freie gestellt. Wirkliche Fröste werden wir wohl nicht mehr bekommen. So hoffe ich, dass sie im Jahr 2 ihres Lebens einen kräftigen Schub machen und bald mehr darstellen als ein dürres verholztes Hälmchen. Wenn sie nicht schon erste Blätter ausgebildet hätten, wäre man niemals auf die Idee gekommen, dass es sich um junge Bäume handelt. So winzig waren Sie im Spätsommer. Und ohne Blätter ragt einfach nur ein Grashalmartiges Gebilde aus dem Blumentopf. Vielleicht setze ich sie vorsorglich in einen Topf mit mehr Volumen um. Dann können sich die Wurzeln besser entfalten.

So gut wie gewonnen

Eine wirkliche Entspannung hat der heutige lange Spaziergang zwar nicht mit sich gebracht. Aber es war schön, den ständigen Wechsel zwischen in Licht getauchten Szenen und spätwinterlichen Abschnitten zu erleben. Die Sonnenmomente sind natürlich die schöneren, aber ihre Schönheit erhält erst durch den Kontrast ihren ganzen Wert. Man merkt, der Frühling ist im Anzug, ringt zurzeit noch mit dem Winter, hat aber schon so gut wie gewonnen. So wie ich bei unserem kleinen Feigenbaum im Garten, sind auch die Kommunen während der letzten Wochen sehr aktiv gewesen im Fällen von Bäumen. An der Saar konnte man überall frische Sägespäne und teils gewaltige Stammabschnitte gesehen, vor wenigen Tagen erst zerlegt. Ich kann meist schon von weitem erkennen, um welche Art es sich handelt. An der Rinde, vor allem aber an den Schnittflächen, die die Jahresringstruktur sichtbar macht. Manchmal, wie bei den Erlen (mit ihrer blutroten Färbung der Schnittflächen, wenn der Saft an der Luft oxidiert) oder den Eichen (mit ihren eingesprengten tiefschwarzen Verfärbungen) auch an bestimmten Farbeigenschaften, die durch chemische Reaktionen nur bei diesen Arten hervorgerufen werden. Auch die verkrüppelte Flatterulme mit den gekappten und fast vollständig freiliegenden Wurzeln, die im Fels verankert zu sein scheinen, ist bearbeitet worden. Ungefährt die Hälfte ihrer direkt über der Wurzel sich verzweigenden Stämme wurde gefällt. An den am Boden liegenden Abschnitten sieht man, warum: Diese Stämme sind fast vollständig hohl im Inneren, waren brüchig und stellten bereits eine Gefahr dar. Schade, dass dieser Baum mitten am Fußweg der Saar liegt, unmöglich mit dem Auto zu erreichen. Einige der Abschnitte des hierzulande seltenen Holzes, das man auch als ,,Rüster“ bezeichnet, hätte ich gut brauchen können. So wird es wohl auf irgendeinem Brennholzhaufen enden. Schade.

Erster Tag für Außenarbeit

Es war der erste Tag des Jahres, an dem man wirklich im Freien vernünftig arbeiten konnte. M. fing am Nachmittag damit an, den Garten in Ordnung zu bringen, indem sie die Unkrautreste entfernt hat. Zuvor waren wir an Gs Grab und haben den so wunderbar gebundenen Weihnachtskranz und das Tannenzweigbett entfernt, anschließend Frühjahrsblumen gepflanzt. Der Kranz war noch wie neu, als ob wir ihn gerade erst fertig gestellt hätten. Nur zwei der Efeublätter waren angewelkt. Und auch die Tannen wirkten extrem frisch. Eigentlich schade, dass die Zeit vorbei ist. Beflügelt von den anhaltenden Sonnenstrahlen und der sehr milden Temperatur habe ich mir anschließend noch den kleinen Abschnitt vom Pfaffenhütchen vorgenommen, ihn entrindet und die Schnittenden in flüssiges Paraffin getaucht. Da dürfte jetzt nichts mehr passieren. Nach 1-2 Wochen Antrocknungszeit werde ich den Rest der Oberfläche mit Bienenwachslösung einstreichen. Das wir dann das Reißen gänzlich verhindern und ein kontrolliertes Trocknen möglich machen. Ich hatte mich dazu entschlossen, den Abschnitt ganz zu lassen, da ich ohnehin genügend kleinere auf Vorrat habe und die Form im Übrigen sehr schön war. So kann ich mir den lebenden Strauch, der er einmal war, besser vor Augen führen. Und Pfaffenhütchen gehören nun mal zu meinen absoluten Favoriten unter den Sträuchern.

Diktynna – Jahrbuch für Natur und Mythos 2009

Diktynna. Jahrbuch für Natur und Mythos 2009

Eigentlich sollte es ja ein Jahrbuch 2008 werden. Aber ich freue mich natürlich auch heute darauf, den Band mit meinen beiden Beiträgen in Händen halten zu können. Ganz schön gewaltig ist es geraten, mit über 500 Seiten und fester Bindung. Zahlreiche sehr unterschiedlich geartete Texte ebenso unterschiedlicher Autoren. Gemeinsam ist, dass sie alle versuchen, den Mythos im zeitgenössischen Lebensalltag wahrzunehmen, die mythischen Dimensionen des realen Lebens oder seiner literarischen Spiegelungen aufzudecken, in Form zu bringen, erfahrbar zu machen. Meine beiden Texte ,,Bäume als Spiegel“ sowie ,,Lebensbaum und Lebenslauf“ greifen, wie sollte es anders sein, den Lebensbaum bzw. das Mensch-Baum-Verhältnis auf und beleuchten seine zahlreichen Facetten. Für mich selber sind die Bäume ein täglich erlebter und verarbeiteter Mythos ohnehin. Ich hoffe, über die Texte wird der eine oder andere an meinem sehr engen Verhältnis zu den Bäumen partizipieren, vor allem an den Erkenntnissen, die ich daraus gewinnen durfte. Er wird vielleicht sein eigenes Baum-Verhältnis erstmals entdecken, die Relevanz der Bäume im Leben und Alltag deutlicher wahrnehmen. Dann wäre der Zweck aus meiner Sicht schon erfüllt. Aber natürlich ist es auch schön, sich zu einer Gemeinschaft im weiten Sinne Gleichgesinnter zu zählen und dem Spektrum eine Farbe mehr hinzufügen zu können.

Frühling als Revolution

Kein Baum in Sicht. Bei diesem miesen, völlig unpassenden Wetter kann man keinen Fuß vor die Tür setzen. Inzwischen leiden alle darunter, man kann es kaum noch ertragen. Und ich merke an der leidenschaftslosen Art der Kommunikation um mich herum, und an der nicht erkennbaren Initiative, dass die Stimmung auf niedrigem Niveau liegt derzeit. Das macht es nicht leicht, Projekte voranzubringen und sich weiterzuentwickeln. Gemessen am jetzigen Zustand müsste der Frühlingsanfang sich wie eine Revolution auswirken. Ich bin auf diesen Wechsel sehr gespannt. Und ob sich meine Vorhersage bewahrheitet.

Illustrationsfotos mit Seltenheitswert

Es sind zwar derzeit wenige dieser gestern erwähnten Ablenkungen, aber immerhin ist eines meiner Bilder aus der Serie ,,Mundhygiene“ angenommen worden. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. Manchmal gibt’s eben doch positive Überraschungen. Bei der Arbeit an den verschiedenen Broschürenthemen merke ich, wie dünn doch die Auswahl an Illustrationsmaterial für spezielle Themenfelder ist. Und wie viel man daraus als Anregung für eigene Serien gewinnen kann. Nur die Zeit fehlt meist, es umzusetzen. Von der Situation profitiere ich meinerseits natürlich auch. Der ganzjährige Erfolg des Baumscheibenbildes hat vor allem einen Grund: Es gibt sehr wenige in dieser Art. Schon allein deshalb, weil kein Mensch sich die Mühe macht, einen solchen Stammquerschnitt plan zu schleifen. Und nur damit ist die Feinstruktur des Holzes wirklich gut zu erkennen. Diese Illustrationsfotografie für Werbe- und Marketingzwecke ist schon eine Welt für sich. Ich entdecke in diesem Bereich in letzter Zeit immer wieder Neues und lerne hinzu. Bleibt nur abzuwarten, ob sich das im Erfolg niederschlägt. Der Silberstatus ist allerdings noch über 600 Downloads entfernt, wenn auch nicht unerreichbar.

Willkommene Ablenkungen

Nach 4 Tagen endlich mal wieder ein Download bei fotolia. Natürlich wieder die Baumscheibe, leider nur ein Abo. Da scheint es tatsächlich eine Flaute zu geben. Meine Theorie: Das liegt am miesen Wetter. Die Menschen, insbesondere die Kreativen, sind abhängigen davon als man gemeinhin denkt. Mit der Sonne wachsen dagegen die Unternehmungslust und die Freude am Kreieren. So dürfte ein möglichst rasch eintretender langer Frühling die Tendenz wieder umkehren. Hoffentlich, sonst fehlen mir diese willkommenen kleinen Ablenkungen während des Tages.

Eine Art Ehrgeiz

Ganz interessant und sehr ungewohnt, diese medizinische Methode. Mal sehen, wie sich damit die Dinge weiter entwickeln. Ansonsten geht’s trotz der Widrigkeiten ganz gut voran. Mit scheint, bestimmte längerfristige Prozessstränge haben jetzt ihren Anfang genommen und liefern mir ein gutes Bild vom Verlauf des ersten Halbjahres. So schnell dürften sich da keine Lücken auftun. Schade, ich warte schon so lange auf den Band mit meinen beiden Baumbeiträgen. Offenbar ist er auf dem Postweg verloren gegangen, und nun hoffe ich auf eine Nachlieferung. Das wäre doch mal ein auflockerndes Highlight zwischendurch, bei so viel Routinearbeit an Inhalten, die eigentlich nicht meine sind, aber es vielleicht einmal werden können. In anderen Zusammenhängen und in späteren Lebensphasen. Zumindest bei dem einen oder anderen Inhalt, den ich derzeit bearbeite, kann ich mir das grundsätzlich vorstellen. Aber auch ohne diese Aussicht finde ich es spannend, die Kommunikationsziele von Kunden zu befördern, und aus meiner ganz anderen Sicht für diese Bewegung zu erzeugen, die konkrete Wirkungen hat. In diesem Bereich möglichst viel Erfahrung und Professionalität zu entwickeln, ist schon eine Art Ehrgeiz für mich.

Mehr Stabilität

Ich hoffe, Dr. W. wird morgen das schöne Bild in der Praxis bewähren, das ich kürzlich auf der Visitenkarte eines Arztes gesehen habe. Es skizzierte einen Baum, welcher durch eine Stütze beim Wachstum in die richtige Richtung gelenkt wurde. Besondere Fähigkeiten sind da im Einzelfall sicher notwendig. So hoffe ich auf viel Erfahrung, das richtige Einfühlungsvermögen und seinerseits auf eine gute Verfassung. Jedenfalls wäre das Voraussetzung dafür, die vielen spannenden Aufgaben der nächsten Zeit erfolgreich realisieren zu können. Die vielen Bäume da draußen stehen zudem immer in Verbindung zu mir und werden ihren Teil dazu beitragen, mehr Stabilität herzustellen. Denn damit kennen sie sich ja zweifellos bestens aus.

Lieblingsthema im Winterschlaf

Wieder so ein trüber Tag. Der Spaziergang brachte keine neuen Anregungen. Ich hoffe, bald wieder öfter in die Landschaft gehen zu können. Dann aber mit farblichen Anreizen und belebendem Licht. Gegenwärtig sind die künstlerischen Baum-Arbeiten um mich herum und meine Texte zu den Bäumen die wesentlichen Anknüpfungspunkte zu meinem Lieblingsthema. Die Erfahrung der lebenden Bäume muss wohl noch zurückstehen. Kommt aus eurem Winterschlaf hervor und helft mir in dieses Jahr zu finden!

Zwischen Gefühl und Kopf

Gut, dass ich an verschiedenen Projekten gleichzeitig arbeite. Das lenkt von dem Nicht-Frühling da draußen ab. Eigentlich nicht schade, dass die Zeit mir fehlt. Bei so einer Witterung würden die Streifzüge durch die Landschaft ohnehin nicht fruchten. Schon mangels attraktiver Baummotive, aber auch weil eine gute Stimmung ohne Licht und Sonne bei mir nicht aufkommen will. So richte die Aufmerksamkeit auf eher gedankliche Konzepte und fachliche Inhalte und versuche, sie so verständlich und anschaulich wie möglich aufzubereiten. In der Hoffnung, dass die Ergebnisse ähnliche Resonanz erzeugen wie meine Digitalfotos, wenn man das überhaupt vergleichen kann. Dort geht es mehr um Illustration und Emotion, hier mehr um Illustration und Information. Zwei recht unterschiedliche Felder, aber der emotionale Touch darf natürlich auch in einer Informationsbroschüre nicht fehlen. So bemühe ich mich um eine stimmige Synthese zwischen Gefühl und Kopf.

Kreativer Frühling

Auch anderen geht dieses ewig trübe Spätwinterwetter richtig auf die Nerven. Das höre ich jetzt ständig. Weil man es einfach nicht mehr ertragen kann. Kurios: Der Frühling liegt in der Luft, aber das Klima hält nicht Schritt. Trotzdem, die Menschen sind derzeit ziemlich kreativ und unternehmungslustig. Auch wenn mir gegenwärtig die Biologie häufiger einen Strich durch die Rechnung macht, versuche ich das doch als motivierenden Reiz aufzugreifen und zu verarbeiten. Auch bei meinen Baumprojekten bewegt sich etwas, im virtuellen Wunschbaum, den ich nach einer Winterpause wiedereröffnet habe, bei den Baummotiven im fotolia-Portfolio, bei den Armbändern, bei den Reaktionen und Anfragen bezüglich der themenorientierten Wunschbaumpräsenz. Also gute Vorzeichen für diesen Frühling, den ich möglichst kreativ ausbauen will.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.