Kreativer Frühling

Auch anderen geht dieses ewig trübe Spätwinterwetter richtig auf die Nerven. Das höre ich jetzt ständig. Weil man es einfach nicht mehr ertragen kann. Kurios: Der Frühling liegt in der Luft, aber das Klima hält nicht Schritt. Trotzdem, die Menschen sind derzeit ziemlich kreativ und unternehmungslustig. Auch wenn mir gegenwärtig die Biologie häufiger einen Strich durch die Rechnung macht, versuche ich das doch als motivierenden Reiz aufzugreifen und zu verarbeiten. Auch bei meinen Baumprojekten bewegt sich etwas, im virtuellen Wunschbaum, den ich nach einer Winterpause wiedereröffnet habe, bei den Baummotiven im fotolia-Portfolio, bei den Armbändern, bei den Reaktionen und Anfragen bezüglich der themenorientierten Wunschbaumpräsenz. Also gute Vorzeichen für diesen Frühling, den ich möglichst kreativ ausbauen will.

Ehrgeiziger Winter

Ich hätte nicht gedacht, dass die Früchte des Schneeballs von Vögeln gefressen werden. Ihre knallige Röte gehört zweifellos zu den Attraktionen und wenigen farblichen Highlights der Winterlandschaft. Vor allem schätze ich ihr halbtransparentes Leuchten der vollreifen Früchte an hellen Tagen. Aber ich hatte sie auch immer als giftig eingeschätzt. Vögeln scheint das dagegen nichts auszumachen. Als ich zur Mittagszeit dort vorbei spazierte, flogen sie gerade aufgeschreckt davon. Neben den wenigen Schneeballbeeren sind nur noch sehr wenige Hagebutten, schon ganz schwarz und verschrumpelt an den Heckenrosensträuchern zu sehen. Also endlich Zeit für neue Blühen und bald dann auch erstes Fruchten. Fürs menschliche Gemüt wäre das ein Segen, und soll der Winter endlich seinen letzten Ehrgeiz aufgeben.

Fotografische Pläne

Nun haben sich die Vergütungsbedingungen bei fotolia schon wieder geändert. Leider wird man darüber nicht informiert und muss es selber registrieren. Das ging dann auch recht schnell, allerdings hatte ich durch die Umstellung zu diesem Zeitpunkt bereits 4 Credits für zwei Baumscheiben-Downloads verloren. Eigentlich eine linke Tour, zumal der eigene Anteil gleichzeitig von 52% auf 49% heruntergesetzt wurde. So ist das wohl, wenn er Erfolg überhand nimmt. Ich hoffe nur, die werden jetzt nicht übermütig und bleiben auf dem Teppich. Dann könnte diese Kooperation noch längere Zeit ein Erfolg bleiben. Und Spaß macht es mir immer noch. Im Frühling, so er denn endlich kommt, will ich mich wieder stärker auf die Bäume und die Makrofotogafie von Blüten und Blättern konzentrieren. Mit dem neuen Apparat habe ich in diesem Bereich noch nicht sehr viel verwirklicht.

Biografische Rückschau

Einer dieser unspektakulären Tage mit vielen Reminiszenzen. Solche Vergangenheitsschauen können hilfreich sein. Aus der gegenwärtigen Sicht frühere Erlebnisse neu beurteilen. Daraus kann manchmal etwas Neues entstehen. Die heutige Begegnung hatte mit dem Anfang der 90er zu tun, als meine Begeisterung für Kunstausstellungen, Museen und Galerien auf ihrem Höhepunkt angekommen war. Seltsam, das kann ich heute kaum noch in dieser Form nachvollziehen. Aber es war eine intensive, enthusiastische Zeit, und die Begeisterung war echt. Damals haben sich neue Eindrücke und Horizonterweiterungen daraus ergeben. Leider ließ sich das später nicht nutzen. Mich selber hat es aber stark geprägt, und vielleicht war es mir bei meinem ersten Job im Kunstzentrum auf zu Nutze. Damals sind auch überzeugende eigene Kunstwerke entstanden. Arbeiten aus Holz, bei denen ich erstmals das Konzept in den Mittelpunkt stellte, statt nur die Form und Oberfläche zu betonen. Damals, auch unter dem Einfluss meines theorielastigen Studiums, sind die ersten wirklichen Baum-Skulpturen entstanden. Ab dieser Zeit war der Baum und das Baum-Mensch-Verhältnis mein Thema, das ich noch weitere 10 Jahre weiterverfolgt habe. Wenn etwas gut an dieser Studienzeit war, dann die Wochenenden und die unzähligen Ausstellungs- und Museumsbesuche. Also Dinge, die mit dem Studium gar nichts zu tun hatten. Aber vergleichbar Spannendes habe ich nie mehr erlebt.

Vor dem ersten hellen Grün

Na ja, ganz so berauschend, wie der Wetterbericht vermuten ließ, war dann dieser als frühlingshaft angekündigte Tag doch nicht. Für mich ist das Kriterium weniger die Temperatur, die natürlich nach Monaten Kälte durchaus einen Kontrast darstellte. Entscheidend für mich das Licht, ob die Sonne durchkommt oder von milchigem Hochnebel oder gar Wolken ferngehalten wird. Dann nämlich tut ein Spaziergang nicht wirklich gut, kann er auch am arbeitsfreien Sonntag nicht wirklich entspannend wirken. Also: es kann nur besser werden. Und wenn die nächsten Tage erstmal wieder einige Grade kälter werden, ist das nicht schlimm, solange sich das Licht durchsetzt. Und beim nächsten Anlauf soll der Frühling dann wirklich kommen. Bitte nicht nur mit Hasel- und Erlenblüte, sondern endlich wieder mit dem frischen hellen Grün der ersten Blätter und der ebenso hellgrünen Blüten des Spitzahorns.

Obstholzfeuer

Der Tag war für das diesjährige Feuer gut geeignet. V. hat in den letzten Tagen die Obstbäume geschnitten. Nicht so kräftig wie in den Vorjahren, und einige Bäume hat er auch ausgelassen. Deshalb war der Brennholzhaufen auch weitaus kleiner ausgefallen als gewöhnlich. Da es trocken und leicht windig war, ließ sich diesmal das Feuer recht gut in Gang bringen. Und wenn es dann einmal in Fahrt ist, gibt’s kein zurück mehr. Innerhalb einer halben Stunde schrumpft der große Haufen dann zu einem kleinen Kegel weiß-gräulicher Holzasche. Eine so dramatisch schöne Gesamtaufnahme des Feuers wie vor einigen Jahren ist mir wieder nicht gelungen. Das liegt einfach an der Art des Feuers, an der Größe der Zweige und Äste, und daran, in welcher Geschwindigkeit es abbrennt. Diesmal sind die Abschnitte recht fein ausgefallen, kaum größere Stamm- oder Astabschnitte waren dabei. Deshalb ist die Glut natürlich nicht ganz so spektakulär ausgefallen. Hier sind drei Aufnahmen, die den Eindruck des Obstholzfeuers 2009 ganz gut wiedergeben.

Obstbaumholzfeuer 2009

Obstbaumholzfeuer 2009

Obstbaumholzfeuer 2009

Die richtige Auswahl ist wichtig

Kommt der Frühling, oder kommt er nicht. Am Zustand unserer Knochen zu urteilen, ist der Temperaturanstieg schon in greifbarer Nähe. Seltsam, dass der Wechsel der Jahreszeiten wetterfühlige Menschen so sehr belasten kann, obwohl die Jahreszeit, wenn sie denn da ist, doch so wohltuend sein kann. Schade, für das Wochenende ist kein handwerkliches Projekt in Sicht, das wäre mir zur Abwechslung ganz recht gekommen. So werde ich an anderen Dingen arbeiten, die sonst länger auf sich warten ließen. Auch die Apfelbaumabschnitte aus dem Kern der beiden gefällten Bäume sind nicht das Wahre. V. hatte es sicher gut gemeint, wohl wissend, dass ich immer an Nachschub interessiert bin. Aber die Stücke aus dem letzten Apfelbaum waren geeigneter, feinjähriger und noch voller in der Braun-Rot-Färbung. So habe ich eigentlich genug Material von dieser Art im Vorrat. Anderer Nachschub, vor allem von der Zypresse und der Eberesche wären da schon dringlicher. Was die erste angeht, werde ich wohl mit der Holzhandlung in HH telefonieren müssen, wenn ich an wirklich gut gesättigte Abschnitte herankommen will. So etwas findet man in unserer Region leider nicht. Wenn das Holz aber nicht mit den ätherischen Ölen gut durchtränkt ist, ist es fast unmöglich wirklich runde Querschnitte zu erzielen. Very tricky, mal sehen ob ich Erfolg habe.

Naturmotive sind mir näher

Hoffentlich war das einer der letzten trüben Wintertage. Gelegentliches Vogelgezwitscher scheint auf solches hinzudeuten. Und fürs Wochenende sind schon regelrecht frühlingshafte Temperaturen vorausgesagt. Ich würde sehr gerne wieder ausgedehnte Spaziergänge machen und dabei das erste Frühlingsgrün und die ersten Blüten fotografieren. Die Objektfotografie hat für mich jedenfalls nicht den selben Stellenwert, auch wenn sie in den Wintermonaten als Lückenfüller ganz gut brauchbar ist. Naturmotive sind mir einfach näher und wirken letztlich auch deshalb überzeugender. So ist es kein Wunder, das während des Jahres (von meinem zweiten Schwerpunkt ,,Weihnachten“ einmal abgesehen) die Blätter und Holzscheibenbilder die beliebtesten sind. Man sieht ihnen wohl meine intensive Beschäftigung mit dem Themenfeld an. Dadurch erhalten sie ihre ästhetische Dichte, eben durch den besonderen Blick für die Details unserer vegetativen Lebenswelt. Ich hoffe, das Wetter ermöglicht mir in diesem Jahr viele gute neue Aufnahmen.

Kleinteilige Arbeit

Ich glaube, die Perlenkanten von gleich 4 Armbändern habe ich wohl noch nie an einem Tag geschafft. Obwohl ich schon seit ca. 7 Jahren an dem Projekt arbeite. Das ist aber auch nervtötend. Eine sehr feinteilige Arbeit, und dann jeder Vorgang mal 136 – geradezu unglaublich. Glücklicherweise lagen das Mittagessen und ein kurzer Ausflug nach M. dazwischen, nämlich nachdem ich fast das dritte (Kiefer) abgeschlossen hatte. Aber nun ist es geschafft, die letzten Perlen liegen im Öl und werden später am Abend noch abgetrocknet. Dann noch einige Tage Ruhe, einfädeln, und die Kunden können sich in wenigen Tagen auf einige sehr schön gewordene und sorgfältigst gearbeitete Unikate freuen, die zudem genau dem Handgelenk angepasst sind. Die zweite Wochenhälfte wird dann wieder der Arbeit an Texten und Layouts gewidmet sein. Und mal sehen, vielleicht wartet am Wochenende schon wieder ein handwerkliches Projekt.

In den Fluss kommen

Morgen beginnt die Fastenzeit. Ich mag diese Zeitphase. Auch wenn ich es mit dem körperlichen Fasten nie sehr eng genommen habe, hat diese Zeit doch eine große Bedeutung für mich. Es ist einerseits ein Anlass zur Selbstbeobachtung und Innenschau, und andererseits eine Aufbruchzeit, während der auch im Außen die Natur sich neu formiert, gewissermaßen Anlauf nimmt für die neue Vegetationsperiode. Ich will diese zum Anstoß nehmen, selber stärker als bisher in diesem Jahr in den Fluss zu kommen, der sich bei so winterlich unwirklichen Temperaturen einfach nicht einstellen will. Vermutlich wird es eine arbeitsreiche Zeit, eingeleitet durch die umfangreiche handwerkliche Arbeit am Holz, die mich zurzeit beschäftigt und die ich mit dem Aschermittwoch abschließen will. Ich freue mich auf diese Arbeiten und wünsche mir von ihnen auch eine Vorwärtsbewegung, die ausstrahlt auf den Rest des Jahres.

Rosenmontag und ruhiges Arbeiten

Ich hatte gehofft, damit nicht mehr konfrontiert zu werden. Aber der Tag fing gleich mit einem Panik machenden Erlebnis und der damit verbunden Reminiszenz an. Die Kontrolle über das Gleichgewicht zu verlieren, ist wirklich das scheußlichste, was mir an unangenehmen Dingen bisher widerfahren ist. Gottsseidank hat es nicht dieselben Ausmaße wie damals angenommen, mich aber dennoch einigermaßen desolat hinterlassen. Nun hoffe ich auf eine baldige Korrektur, vielleicht reicht die richtige ausgleichende Lage oder eine unverhoffte Bewegung, die das Lot wieder herstellt. Die Bäume haben mich heute gleich zweimal beschäftigt: In Form zweier ,,schwieriger“ Hölzer, nämlich Kiefer und Ulme, die beim Drechseln traditionell und aus guten Gründen größere Widerstände leisten. Und in Form zweier Abonnement-Downloads bei fotolia. Die haben mich nur deshalb überrascht, weil ich am Rosenmontag damit nicht gerechnet hätte. Aber ich glaube, es ist so, wie ich es selber bei meiner früheren Arbeit häufig erlebt und praktiziert habe: An solchen Tagen lässt sich wunderbar in Ruhe arbeiten, gerade weil die meisten mit dem Ereignis beschäftigt sind. Das machen sich viele Firmen bzw. solche Mitarbeiter zu nutze, die an den Fastnachtstagen arbeiten müssen. Da kommt man dann richtig gut voran, auch wenn man den Umzug nur durch die Geräuschkulisse indirekt wahrnimmt. So auch heute bei mir, nur diesmal saß ich mit Rücksicht auf die Witterung im Keller.

Entsättigte Landschaft

Ist gut, dass ich die kommenden Tage noch mit den kunsthandwerklichen Projekten zu tun habe. Das lenkt von diesem unerträglich trüben Spätwinterwetter ab. Wenn es stimmt, was V. sagt, dass nämlich das Krächzen der Raben den Frühling ankündigt, so kann ich dies nur begrüßen. Wir brauchen diesen Energieschub von außen, um eigene Kräfte hervortreten zu lassen. Das sehe offenbar nicht nur ich so. Bei dem kurzen Spaziergang am späten Nachmittag bin ich anders als gewöhnlich fast niemandem begegnet. Nur zwei ganz hart gesottene, ein Hundebesitzer und ein Jogger, waren in dem Nieselregen auszumachen. Und die Vegetation wirkt wie entsättigt, so nass, grau und unbeweglich. Zeit also für das neue Grün und die weiteren Wachstumsprozesse, die es vorwegnimmt.

Entspannter Start ins Wochenende

Das Frühstück im Kaufhaus Café K. heute Vormittag war eine schöne und entspannende Abwechslung. Ich finde es eigentlich schöner, solche Anlässe wie das nachgeholte Mitarbeiter-Frühstück anlässlich von Ms Geburtstag nicht zuhause stattfinden zu lassen, sondern irgendwo draußen. Das ist neutraler, bringt einen auf andere Gedanken und lässt einen einmal eine andere Umgebung genießen. Ich glaube, das sahen die anderen genauso. Damit hatten wir einen guten Start in dieses Wochenende, und die handwerkliche Arbeit am Nachmittag ging mir recht gut von der Hand. Leider um diese Jahreszeit im Keller bei künstlichem Licht, ist natürlich nicht so prickelnd, aber in 2-3 Monaten, denke ich, werde ich mit meinem Tisch wieder an die Frische Luft ziehen können. Dann ist es noch leichter, so viele Perlen wie heute, nämlich 69 insgesamt, quasi in Fließbandarbeit zu produzieren. Anfang der Woche geht’s dann mit dem Bohren weiter. Und schon wieder ist der Plan für die nächsten Tage gemacht. Aber das ist gut so, so gibt’s niemals einen wirklichen Stillstand. Bleibt zu hoffen, dass wir alle stabil bleiben.

Ausnahmezeit

Die drei Stäbe für das Armbandset ,,Vater-Mutter-Kind“ sind gut gelungen. Am Wochenende werden die übrigen Arbeitsgänge eingeleitet. Unterdessen ist wieder eine Bestellung eingetroffen, Lebensbaumarmbänder, solche von der schwierigeren Sorte. Aber ist ganz gut so, denn das hilft, das trübe Kopfschmerzwetter zu verdrängen. Und bringt mich wieder etwas mehr an die frische Luft. Sonst erwarte ich nichts Spektakuläres von der Fastnachtstagen. Ist wie immer eine Ausnahmezeit, die auch den Nicht-Faasebozen Anlass zum gepflegten Nichtstun gibt. Jedenfalls ist jede Art von Kreativität erstmal ausgeschaltet. Am Aschermittwoch setzt die Maschine sich dann wieder allmählich in Bewegung. Bis dahin steht für mich also vor allem handwerkliche Arbeit auf dem Programm.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.