Kreativität und Hochsommer

Ich denke, mit dem Redesign des Wunschbaumshops ist mir heute so eine Art Durchbruch gelungen. Im Wesentlichen fehlen jetzt nur noch eine gute Idee für die Startseite, eine stimmige Headerillustration und das Stylesheet für die Printversion. Also durchaus noch einiges zu tun, aber das Ende ist abzusehen. Eigentlich mag ich dieses Arbeiten bei Hitze im Hochsommer. Die Zeit scheint dann still zu stehen, was ich sehr anregend finde. Hat doch die sonst übliche Geschäftigkeit selten einen wirklich positiven Effekt und schränkt die Kreativität eher ein. Gelegentliche Freiraumphasen zwischendurch könne da sehr erfrischend wirken und auch wirkliche Fortschritte mit sich bringen. Von daher kann der Hochsommer von mir aus noch eine ganze Weile zeigen, was in ihm steckt.

Den Bäumen Konkurrenz machen

Sieht so aus, dass ich mit meinem Photovoltaikvorhaben ein gutes Stück weiter gekommen bin. Dieser durchweg sonnige Tag war wie geschaffen, offene Fragen rund um das Projekt zu klären. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass auch V. und vor allem M. das Ganze sehr spannend finden und sich mit mir über die Realisierung freuen. Es gibt dem Denken eine neue Richtung und erweitert das Themenspektrum. Es in einer Jahreszeit zu realisieren, in der wir von der Sonne am meisten verwöhnt sind, erscheint mir absolut stimmig. Und die Perspektive, das Thema mindestens 20 Jahre lang zu verfolgen, stimmt mich ziemlich froh. In Kürze werden wir also den Bäumen um uns herum Konkurrenz machen, auf technischen Umwegen sozusagen, und ebenfalls Sonnenenergie in anderweitig nutzbare Energie umwandeln. Schön, dass uns die Sonne diese Möglichkeit überlässt, einfach so, nur weil sie scheint und wir ihre Leistung, allerdings mit einigem Aufwand, durch Erfindungsgeist anzuzapfen wissen.

Junge Baumfrüchte

Die Spaziergänge sind vom Eindruck der ersten Baumfrüchte geprägt. Die Landschaft wird dadurch bunter, mit schönen Farbakzenten, die Freude machen und trotz des wechselhaften Wetters vom Sommer zeugen: Pfaffenhütchen, noch unreif; Rote Heckenkirschen; Ebereschen, noch leuchtend orange; Walnüsse, noch nicht verholzt.

Unreife Früchte des Pfaffenhütchens

 Früchte der roten Heckenkirsche

Früchte der Eberesche

Unreife Früchte des Walnussbaums

Präsentation und Wahrnehmungsintensität

Meine Armbänder werden mir während der intensiven Arbeit an ihrer Webpräsentation selber immer vertrauter. Es scheint so, dass es Schichten steigerungsfähiger Wahrnehmungsintensität gibt. Und die höheren Schichten können hervorgeholt werden, wenn man sich mit der formalen Präsentation sehr viel Mühe gibt, sich gewissermaßen hineinfühlt in das Wesen des Gegenstands. Insofern bin ich froh, jetzt die Gelegenheit zu diesem Experiment zu haben. Die Ergebnisse werden mit noch lange Zeit Freude machen. Gleichzeitig bin ich sicher, dass den Interessierten Sinn und Zweck der Armbänder und der verschiedenen Hölzer/Bäume mit der neu gestalteten Seite noch besser vermittelt werden kann. Eigentlich müsste das auch zu einer Ausweitung des Interessentenkreises führen. Aber damit muss man natürlich Geduld haben. Vielleicht erstelle ich ja auch eine englischsprachig Version der Seite. Das würde dann ganz neue Perspektiven öffnen. Ein wenig scheue ich aber die Problematik des Versendens in Nicht-Nachbarstaaten. Bei diesen so individuellen und arbeitsintensiven Erzeugnissen hat das doch etwas sehr Anonymes und Unkontrollierbares. Ich weiß noch nicht, wie ich das am geschicktesten steuern kann.

Eindrücke vom Klosterfest

Das war nun wirklich ein schöner Tag, der ganz vom Besuch des Klosterfestes in Th. geprägt war. Ms Wunsch, bereits das Festhochamt zu besuchen, war genau richtig. So konnte ich erstmals die Atmosphäre der Klosterkirche und die abteitypische Form der Messfeier dort kennen lernen. Mit dem Gesang der Schaumberger Kantorei war es heute besonders festlich und eindrucksvoll gestaltet. Am Nachmittag haben wir dann mehr über die Geschichte der Klosterkirche erfahren. B. hat mir zusätzlich die Möglichkeit gegeben, einen Blick hinter die offiziell zugänglichen Mauern zu werfen. Unglaublich, welche Ruhe dort herrscht. In dem Moment konnte ich das Leben hinter Klostermauern recht gut visualisieren. Wie das tatsächlich ist, kann man freilich als Außenstehender und kurzweiliger Besucher nicht wirklich wissen. Jedenfalls ein schöner Ausflug und eine wirkliche Abwechslung, die Lust gemacht hat, irgendwann noch einmal dorthin zu fahren. Schön auch der Kräutermarkt, von dem wir P. ein nicht ganz uneigennütziges Andenken mitbringen konnten: Wacholderschnaps wollte ich selber immer schon einmal probieren. Nun habe ich einen anlässlich einer Jubiläumsfeier der Klosterkirche vor einigen Jahren gebrannten 50-prozentigen gefunden. Wie viele Wacholderbeeren wohl für diesen ¾ Liter verbraucht worden sind?

Unser Baumgarten macht Freude

In Vs Gartenstreifen am Bienenhaus hat sich ein ziemlich ungeordnetes Baumparadies ausgebreitet. Fast schon zu viel des Guten ist dort zu finden, denn die Bäume, ergänzt durch mächtige öffentliche Exemplare auf der anderen Seite des Zauns, machen sich jetzt gegenseitig Konkurrenz. Die wird wohl irgendwann dazu führen, dass nur die höchsten und anspruchslosesten eine Chance haben, alt zu werden. Und unter den zahlreichen sich dort selber gepflanzten Walnussbäumen wächst sowieso sonst nichts. Der älteste Walnussbaum, ist inzwischen auch der mächtigste, ausladendste und höchste von allen. Seltsam nur, dass er nur sehr wenige Nüsse trägt. Bei seiner Größe müssten das Unmengen sein. Aber der Ort ist generell mit rauem Klima ausgestattet, und da bleibt die Blüte im Frühsommer häufig auf der Strecke. Insgesamt gefällt mir der Gartenstreifen aber immer noch sehr gut. Besonders freut es mich, dass unsere Neupflanzung des Maulbeerbaums inzwischen gut angewachsen ist und kräftige Blätter trägt. Auch die Äste haben sich nach verschiedenen früheren Frösten, bei denen viele wieder abgestorben waren, gut entwickelt und bilden mittlerweile eine schöne Krone. Die abgestorbenen Zweige habe ich gestern abgeschnitten. So wird der Baum nicht mit unnötigem Ballast belastet und kann sich ganz auf sein Wachstum konzentrieren. Die Platzierung am äußeren Ende des Streifens wird ihn in späteren Jahren sicherlich als eine der Hauptattraktionen des Gartens erscheinen lassen. Ich freue mich, heute Nachmittag noch dazu gekommen zu sein, die beiden Stäbe aus Buchsbaum und Wacholder in Perlen zu verwandeln. Mit dem Bohren und der Feinarbeit geht’s dann nächste Woche weiter. Schön, denn dann kann ich den neuen Shop gleich wieder um zwei neue Wunschbaum-Arten erweitern.

Gemischte Gefühle zum Ende der Honigsaison

Das Wochenende soll den Sommer wieder zurückbringen. Trotz des schlechten Wetters hat V. heute wieder Honig nach Hause gebracht. Der größere Teil wird wohl noch kommen. In anderen Jahren wäre er von dieser Ernte enttäuscht gewesen, aber diesmal scheint es ihm egal zu sein, da ihn die Arbeiten derzeit sehr anstrengen. Wie häufig, wenn die Abstände zwischen den einzelnen Schleuderphasen sehr lang ausfallen, verbrauchen die Bienen einen großen Teil des gesammelten Honigs für eigene Zwecke. Das dürfte zurzeit vor allem Brombeer- und Kastanienblütenhonig sein. Damit ist die Saison ja auch schon so gut wie beendet. Insofern denke ich nicht, dass nach diesem Wochenende noch viel nachkommen wird. Nun gut, es wird reichen. Für 2010 erhoffen wir aber wieder einen früheren Frühling und ein gleichmäßigeres Klima während der Blütezeiten.

Mit Spry zu benutzerfreundlicher Seitenkommunikation

Häufig lohnt es sich, schwierigen technischen Problemen nicht aus dem Weg zu gehen. Dass ich mich durch die Tücken der Anwendung von Spry einige Tage durchboxen musste, hat sich durchaus ausgezahlt. Künftig kann ich auf eine sehr elegante Möglichkeit zurückgreifen, dynamisch auf einer einzelnen Seite komplexe Inhalte darzustellen. Bisher musste ich dabei entweder auf mehrseitige Konstrukte zurückgreifen oder Flash einsetzen. Gegenüber Flash ist dies aber die weitaus unaufwändigere Alternative, die für die meisten Seiten ausreichend und zudem weniger voraussetzungsreich sein dürfte. Für die Neugestaltung des Wunschbaumshops mit der Unzahl unterschiedlicher Varianten von Holz-Armbändern ist das ideal. So benötige ich für jede Produktkategorie nur eine einzige Seite. Sämtliche Arten und Kombinationen von Holzarten können so Platz sparend und benutzerfreundlich präsentiert werden. Und da ich nun auch weiß, wie man das standardmäßig eher starre System an den individuellen Designentwurf anpasst, wird das nach Außen hin gar nicht auffallen. Eine unauffällige Technik, die die Kommunikationsziele befördern hilft. So muss es sein.

Wir imitieren die Absorptionsfähigkeit der Bäume

Nun habe ich so weit alle notwendigen Informationen zusammen, um das Photovoltaikprojekt konkret anzugehen. Ich bin schon gespannt, wie sich das neue Objekt und das ganze Thema drumherum auf unsere Kommunikationen auswirken wird. Jedenfalls war es in den letzten Wochen ein wichtiger Gesprächsgegenstand, innerhalb der Familie, wie auch darüber hinaus. Es ist derzeit ganz einfach, Menschen zu finden, die sich schon einmal, wenn auch nur ansatzweise mit dem Thema beschäftigt haben. Und die vielerorts aufgelegten Förderprogramme der Kommunen, Länder und des Bundes zeigen, dass die Erneuerbaren Energien auch von Seiten der Politik nun endlich einen echten Forwärtsschub erhalten können. Und interessant, das kommt mir in den Sinn, da ich gerade am Baumtagebuch sitze: Wir kopieren die natürliche Fähigkeit der Bäume, Sonnenstrahlen einzufangen. Und wir setzen das ebenfalls in Energie um. Nur ist es keine Nährstoffenergie zum Leben, sondern elektrische Energie, die das Leben leichter macht und vieles, was wir im Informationszeitalter schon selbstverständlich finden, überhaupt erst möglich macht. Und wenn die Anlage irgendwann einmal nicht ganz so ertragreich sein sollte, dann ist die Option, den Strom selber zu nutzen, doch eine schöne Fernperspektive. Das geht dann in Richtung Selbstversorgung. Und zumindest, was Obst, Eier, Honig und Wein angeht, haben wir damit ja schon langjährige Erfahrung.

Die Sonne ist der beste Motivator

Seltsam, dass das Päckchen mit der Zypressenprobe vom Hamburger Holzhandel immer noch nicht eingetroffen ist. Ich bin gespannt, ob sich das Material verwenden lässt. Ist es doch gerade bei den Nadelhölzern besonders schwierig, wirklich runde Querschnitte mit gleichmäßiger Stärke über die gesamte Länge des Stabes zu erreichen. Wenn der Relaunch des Shops weiter fortgeschritten ist, muss ich mich jedenfalls wieder stärker mit der Produktion beschäftigen. Und vielleicht kommen ja neue Produktentwicklungen hinzu. Es macht immer wieder Freude, neue Hölzer zu testen, und auch neue Kombinationen zu versuchen. Ich schätze der Sommer ist die richtige Zeit, solche Fortschritte anzugehen. Die Sonne ist da immer noch der beste Motivator. Wie immer, wenn es um die lebendige Gestaltung von Holz geht.

Lernprozesse

Der Regen hat den Bäumen sicher gut getan. Und wenn es nicht stundenlang so geht, sondern schauerartig, dann ist das in Ordnung. Vor allem für unsere Feigenernte wird dieses Wetter von Vorteil sein. Heute hat mich das Shopthema wieder in Beschlag genommen. Nicht ganz einfach, das neue Designkonzept technisch umzusetzen. Aber ich denke, es wird sich längerfristig auszahlen. Und ein bisschen Widerstände fachen ohnehin den Ehrgeiz an. Ich freue mich auf diese Lernprozesse, und auf alles, was sich daran anschließen lässt.

Baumschatten und Musicaleindrücke

Die Linden boten beim Keramikmarkt in W. auch in diesem Jahr wieder wunderbaren Schatten. Der war notwendig, sonst hätte man die Veranstaltung und die vielen schönen Dinge dort nicht wirklich genießen können. Auch wenn ich, von einigen winzigen Porzellanfigürchen einmal abgesehen, diesmal nichts gefunden habe, fand ich den gemeinsamen Ausflug mit M., J. und W. doch sehr schön. Der Eindruck des gestrigen Musicalabends hält indes weiter an. Ich glaube, uns geht das allen so. Es liegt wohl daran, dass diese Eindrücke ebenso intensiv wie selten vorkommen und man zu solchen Anlässen einmal in eine ganz andere, vom Alltag sehr weit entfernte Welt abtaucht. In der CD, die W. erworben hat, werden zumindest einige der Lieder uns noch länger erhalten bleiben und die Erinnerung an den schönen Abend wach halten. Und vielleicht beschert uns Phantasma, das neue Nimsgern-Musical, im November ja wieder einen schönen Abend. Auch wenn uns einige der Kostenproben nicht ganz so angesprochen haben, zumindest eines hat uns gut gefallen. Und mit dem richtigen Bühnenbild, der kompletten Geschichte, der vollständigen Inszenierung, könnte es doch etwas Spannendes werden. Und November ist der richtige Abstand: So jedes halbe Jahr eine Musicalveranstaltung, das wäre nicht schlecht.

Kühlendes Abtauchen im Sommer

Bin mal gespannt, wie das sein wird heute Abend. Ich war schon lange nicht mehr zu den Veranstaltungen im Zelt. Zum Sommer passt das recht gut, nur bei dieser Hitze könnte es bei sehr vielen Menschen auch unangenehm werden. Ich hoffe auf eine kleine Abkühlung zur rechten Zeit, und dass die Musik uns über das belastende Wetter hinwegtröstet. J. und W. jedenfalls freuen sich jetzt schon sehr darauf. Selbst im Wunschbaum sucht derzeit kaum jemand eine Abkühlung. Dabei finde ich, das Design lädt wirklich dazu ein einzutauchen, so ähnlich wie wenn man während einer Wanderung von einer Lichtung in einen kühlen schattigen Wald eintritt und einen diese wohltuende Atmosphäre umgibt. Bei der Neugestaltung des Wunschbaumshops bemühe ich wiederum darum, möglichst viel Atmosphäre zu schaffen, damit Interessierte sich sogleich nahe beim Thema fühlen und intuitiv das aus den Tiefen ihres Bewusstseins hervorholen, was sie an ihre eigenen Erfahrungen mit Bäumen und Hölzern erinnert.

Ungeahnte Prachtpflanzen

Nicht nur die südländischen Bäume, auch viele Blumenarten benötigen offenbar besonders viel Wärme. Einige der mehrjährigen Pflanzen, die wir seit Wochen täglich gießen, haben bisher ein eher klägliches Bild abgegeben. Und jetzt, bei anhaltender Hitze, leben sie förmlich auf und entfalten eine ungeahnte Pracht. Für meinen Geschmack könnte es dennoch etwas moderater sein, besonders am Wochenende, für das wir zusammen mit J. und W. einige Aktivitäten im Plan haben. Und in einem Veranstaltungszelt bei Hunderten Besuchern eine Musicalvorstellung zu verfolgen, macht sicher mehr Freude, wenn die Temperatur erträglich ausfällt. Also, bitte eine Abkühlung gegen Samstagabend und schönes Wetter gegen Sonntagmittag, denn dann wollen wir den jährlich stattfindenden Sammlermarkt in W. besuchen, der bei Sommerwetter eine echte Attraktion ist. Und so hoffe ich, dass es uns allen gut dabei geht.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.