SEO und Überraschungen

Die Überarbeitung der Wunschbaumseite ist ein spannendes Projekt. Vor allem, weil ich sie unter Gesichtspunkten der Suchmaschinenfreundlichkeit optimieren möchte. Da bieten sich zahlreiche, bisher für diese Seite noch nicht genutzte Möglichkeiten. Nebenbei entdecke ich immer wieder neue, ungewöhnliche CSS-Techniken, die in keinem Fachbuch zu finden sind. Besonders erfreulich an diesem einmal wieder verhangenen und äußerst nass-feucht-trüben Novembertag ist der gute ,,Lauf“ bei meinen fotolia-Bildern. Anders als erwartet legen derzeit vor allem die Baum-Motive zu. Auf der Suche nach einer Erklärung habe ich festgestellt, dass mein Favoritenbild nun auf der ersten Suchseite des Begriffs ,,Wachstum“ gelistet ist. Das könnte ein Grund sein. Darin zeigt sich, dass die sorgfältige Wahl passender Keywords entscheidend sein kann für den Erfolg einer Fotografie. Manchmal zeigt sich diese Wirkung erst nach Jahren, wenn aus Gründen, die der Normalmensch nicht versteht, ein Bild gewissermaßen aus dem Untergrund heraufgespült wird. Ebenso kann es umgekehrt geschehen. Dass eben ein erfolgreiches Motiv plötzlich versinkt und irgendwann viel später ein Revival erfährt. In diesem Bereich gibt’s jede Menge Überraschungen.

Das Licht in uns

Selten habe ich diese Eibenphase so intensiv erlebt. Und wenn solche Nachrichten wie der Freitod dieses bekannten Fußball-Nationaltorwarts vermeldet werden, dann wird deutlich, dass äußere klimatische Bedingungen menschliche Befindlichkeit massiv beeinflussen können. Es ist das Licht, das den Menschen im Außen in diesen Tagen fehlt und das bei geschwächten Menschen möglicherweise nicht mehr gut kompensiert werden kann. Und die wenigsten werden, wie ich, mit dieser Jahreszeiten eine bestimmte Symbolik verbinden, die uns in gewisser Weise auch freier machen kann. Ich wünsche allen, die unter dem November leiden, bald wieder helle und klare Wintertage, in den die Sonne den Frosttemperaturen trotzt und uns von außen neue Energie bringt. Anders als die Bäume schaffen wir es nicht immer ohne weiteres, uns vom Licht unabhängig zu machen und den Winter schlicht zu verschlafen. Wir müssen weiter ,,funktionieren“ und je individuelle Wege finden, das fehlende Licht in uns selber und aus unseren spirituellen Quellen heraus wahrzunehmen.

Beobachtungen zur weihnachtlichen Fotosaison

Die Weihnachtsbildersaison ist noch nicht so richtig in Gang gekommen. Ich glaube mich erinnern zu können, dass im vergangenen Jahr den ganzen November über ein reges Interesse an meinen weihnachtlichen Digitalfotografien bestand. Aber seit einiger Zeit scheint die ganze Gesellschaft ohnehin wie gelähmt von der Wirtschaftskrise, und vermutlich wirkt sich das auch auf die Aufnahmefähigkeit in punkto Weihnachts- und Adventszeit aus. Dennoch ist der musizierende Engel
nach wie vor sehr beliebt und könnte bis Jahresende wieder zum vorläufigen Spitzenreiter werden. Und auch bei meinen Neueinreichungen war ich relativ erfolgreich. Verschiedene Herbstlaubmotive, ein Weihnachtsmotiv aus dem Vorjahr, und jetzt sogar das Zimbelspiel mit Original-Fotografenhand ließ das Portfolio auf über 120 anwachsen. Insgesamt 200 wären nicht schlecht. Vielleicht schaffe ich das ja im Laufe von 2010.

Jetzt kommt der Winter

Ich bin schon ganz auf Winter eingestellt. Jedenfalls fühlt sich der Alltag jetzt schon winterlich an. Auch das hat mit den Bäumen zu tun, oder will ich sagen, wird von der Anschauung der Bäume in dieser Jahreszeit begünstigt. Denn der Blätterfall, welcher kahle Äste zurücklässt, bis der Baum als reine Naturarchitektur dasteht, macht mehr oder weniger bewusst deutlich, dass sich auch die Menschen jetzt nach innen zurückziehen. Und natürlich spiegelt sich das auch in der Gemütsverfassung, in den Formen der Kommunikation und des Sozialverhaltens. Es ist so, als ob die Bäume es uns vormachen, und wir bloß nachziehen. Als ob wir ein Zeichen von außen benötigen würden: Jetzt kommt der Winter.

Goldener Herbst

Endlich einmal wieder etwas Sonne. Nach dem Mittagessen haben mich die unverhofften Sonnenstrahlen geradezu nach draußen gezogen. Am Vormittag hatte ich schon einen kurzen Spaziergang gemacht. Und die Nachmittagssonne musste ich einfach nutzen zu einem Spaziergang im Wald. Ich ahnte, dass das spätherbstliche Licht gute Makroaufnahmen beim Baumlaub möglich machen würden:

Eiche mit Herbstlaub

Diese beiden Buchenlaubfotos habe ich bei fotolia eingereicht. Die müssten gute Chancen haben, aufgenommen zu werden, zumal das Originalformat gestochen scharf ist:

Herbstlaub der Buche

Herbstlaub der Buche

Bewusstwerdung im 20. und 21. Jahrhundert

Das war nun der lichtärmste Tag des bisherigen Jahres. Passender geht’s nicht mehr. Denn der 7. November markiert die genaue Mitte der ,,Eibenphase“, die für den Übergang in Natur und menschlichem Naturverhältnis steht. Ein Übergang, der mit Begriffen wie Absterben, Vergehen, Sich Zurückziehen, Transformation, Auflösung und Tod in Verbindung gebracht wird, in der Sprache wie im Fühlen. Vielleicht ist es dieser jahreszeitliche Rahmen, der mich zu der Lektüre von Rudolf Steiners aufgezeichneten Vorträgen über den Tod und das Verhältnis zwischen den, wie er immer schreibt, ,,so genannten Toten“ und den Lebenden führte. Eine Lektüre, die mich wieder näher an die Denkweise und Erkenntnisse eines der größten Geisteswissenschaftler und spirituellen Lehrer der Neuzeit heranführt. In diesen Tagen sind solche nicht alltäglichen Gedanken sicher leichter aufnehmbar und verarbeitbar als zu anderen Jahreszeiten. Steiners Anschauungen machen durchaus Mut, weisen die Richtung hin zu einer Weltauffassung und einer Wahrnehmung, die weit über das gewöhnliche Alltagsbewusstsein hinausgeht. Und die das Leben im Wissen um die Allgegenwärtigkeit höherer Welten und deren enorme Bedeutung für unser Hier-Sein und Wirken fördern kann. Nicht nur die mit enormer Gedankendichte entwickelten Detailbetrachtungen Steiners faszinieren mich. Es sind vor allem auch die Ausführungen, welche einen weiteren Bogen spannen und die psychosoziale Verfassung seiner Zeitgenossen und die politisch-kulturellen Verhältnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts näher beleuchten. In solchen Texten wird deutlich, dass Geisteswissenschaft, wie sie die Steinersche Anthroposophie versteht, in alle Lebens- und Weltbereiche hineinreicht und aus der Perspektive des einzelnen eine Art Entwicklungsnotwendigkeit darstellt. Etwas, dem enorme alltagspraktische Bedeutung zukommt, so man bereit und in der Lage ist, den geisteswissenschaftlichen Reflexionen Raum in seinem Leben zu geben. Eine Bereitschaft, die Steiner bei den meisten seiner Zeitgenossen nicht einmal ansatzweise erkennen kann, was ihn immer wieder eine starke Diskrepanz zwischen dem eigentlichen geistigen Entwicklungsstand und den Manifestationen im Leben feststellen lässt. Vieles von dem, was er schreibt, kann ich 1zu1 auf die heutige Lage, unsere aktuellen politischen, kulturellen und wissenschaftlichen Verhältnisse übertragen. Man sollte kaum glauben, dass zwischen Steiners Vorträgen und heute 90 Jahre liegen, und ein weiterer, noch verheerenderer Weltkrieg. Diese Vorträge stammen aus der Endphase des 1. Weltkriegs und wurden vor Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft in verschiedenen Städten gehalten. Steiner reflektiert dabei immer auch die konkrete (Kriegs-)Situation, wenn er seine abstrakten Gedanken ausführt und macht damit sehr deutlich, wie praxisrelevant sie sind. Man merkt, wie wichtig es ihm ist, dass so gewonnene Erkenntnisse auch wirklich für die Entwicklung des Privatlebens wie aller gesellschaftlichen Bereiche genutzt werden, damit wirkliche Weiterentwicklung möglich ist. Genau diese Notwendigkeit sehe ich heute ebenso. Gerade dieser ausladendere, weitsichtigere Blick täte uns heute so gut. Und dieses feststellend, frage ich mich gleichzeitig, was ist in diesem 90 Jahren eigentlich geschehen, von neuen technologischen Entwicklungen und neuartigen biologischen und politischen Bedrohungslagen einmal abgesehen? Hat so etwas wie geistige Weiterentwicklung und höhere Bewusstwerdung überhaupt stattgefunden. Man mag die Frage verneinen und kann somit an Steiners Diagnosen und leidenschaftliche Appelle direkt anknüpfen. Wie schaffen wir es aber, dieses Anknüpfen konkret auszugestalten? Wie viel Bewusstsein ist überhaupt verbreitet, um dies gesellschaftlich relevant werden zu lassen? Ich würde mir an diesem meinem Geburtstag wünschen, hierauf antworten zu finden, vor allem aber einen sozialen Raum um mich herum, in dem solche Fragen wieder gestellt werden können.

Wiederbegegnung mit der Einundzwanzig

Es kommt nicht allzu häufig vor, aber heute habe ich mal wieder einzelne Ergänzungsperlen hergestellt. Bei einer der letzten Bestellungen hatte man sich wohl leicht mit dem Handgelenkumfang verschätzt. Nun also 6 Einzelperlen zusätzlich, die bereits im Ölbad liegen. Schade eigentlich, denn mit dem Hinzufügen ist die schöne Zahlensymbolik der 21 verschwunden. Jedenfalls für den, der sich etwas aus der symbolischen Bedeutung der Zahlen macht. Für mich war das vor Jahren mal ein Anlass intensiver Studien, die dann irgendwann wieder eingeschlafen sind. Vielleicht sollte ich das wieder aufgreifen. Aus der Beschäftigung mit den Zahlen haben sich eine ganze Reihe wirklich interessanter Erkenntnisse und neuer Sichtweisen ergeben. Aus meiner heutigen Perspektive könnte ein Wiederaufgreifen des Themas durchaus reizvoll sein.

Neugestaltung von wunschbaum.de

Wieder so ein lichtloser Tag, aber einer, der mir Lust gemacht hat, endlich den Relaunch von wunschbaum.de anzugehen. Anzugehen – wohlgemerkt, denn eine detaillierte Ausgestaltung ist bei dieser Seite natürlich eine größere Aufgabe, die sich wohl einige Monate hinziehen wird. Dabei denke ich nicht so sehr daran, Grundlegendes zu ändern. Denn die Gestaltung an sich in zeitlos und hat immer wieder großen Anklang gefunden. Es geht mir vor allem um eine saubere Neucodierung und vor allem eine reine CSS-Formatierung. Das wird vieles weniger klotzig und die Seite insgesamt schlanker und dezenter machen. Davon wird auch der Inhalt und die Benutzerfreundlichkeit sicherlich profitieren. Insbesondere bei den Bildergalerien werde ich aber neue Techniken einsetzen, die das Betrachten angenehmer und interessanter machen. Die alte Version mit Einzelseiten werde ich dennoch parallel beibehalten, da diese traditionelle Form der Vernetzung einfach eine bessere Suchmaschinenwirkung hat. Ich bin gespannt auf die vielen Kleinigkeiten, die ich werde verbessern können.

Mangelnde Empfänglichkeit für die Welt des Geistigen

Ein Ausfall der Telefon- und Internetverbindung hat an diesem Abend ein Gutes: Nachdem ich kurz vorher die Arbeit an meiner Neustrukturierung und Erweiterung der Shopangebote bei wunschbaum.de abgeschlossen habe, kann ich meine Lektüre der Vortragsmitschriften Rudolf Steiners über das Thema des Todes fortsetzen. Eine geeignetere Zeit als diese – Anfang November – kann ich mir für eine solche Lektüre kaum vorstellen. Denn in dieser Zeit scheint der ,,Schleiher“ zwischen den Welten tatsächlich dünner als jemals sonst. Und die zunächst fremd wirkenden Gedankengänge Steiners sind so leichter zu verstehen. Etwa dass die Toten jederzeit mitten unter uns sind und unsere Gefühlsregungen und unsere Willensimpulse wesentlich mitprägen. Auch was Steiner über den Unterschied zwischen sehr früh verstorbenen Kindern und spät verstorbenen älteren Angehörigen sagt, ist mir nachvollziehbar, dass wir nämlich solche Kinder nicht wirklich verlieren, bei den älteren es aber umgekehrt so ist, dass wir diesen nicht verloren gehen. Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass das Durchspielen solcher Anschauungen das Bewusstsein von der Allgegenwärtigkeit des Geistigen in unserem Alltag stärken kann. Allerdings, den Optimismus Steiners, der eine mangelnde Empfänglichkeit der meisten seiner Zeitgenossen (1918) feststellt und die Voraussage wagt, dass spätere Generationen weiter entwickelt sein würden, diesen Optimismus kann ich nicht teilen. Meinem Eindruck nach sind wir gegenüber der geistigen Entwicklung im Deutschland des anfangenden 20. Jahrhunderts heute wieder deutlich zurück gefallen. Es wird langwierig sein, diesen Rückfall aufzuholen. Wenn ich Nachrichten schaue und Zeitung lese, sehe ich gegenwärtig jedenfalls keinerlei Anzeichen dafür.

Starker Bezwinger des Todes

Es scheint so, dass der November in seiner typischen Form jetzt in die Glieder der Menschen hineingekrochen ist. Nass, kalt und sonnenarm hat dieser 3. des Monats die Zeitphase der ,,geheimen“ Eibe des Keltischen Baumkreises eingeleitet. Die Phase wird noch bis zum 11. November andauern, mit meinem Geburtstag genau in der Mitte. Kein Wunder also, dass ich mich dieser Baumart sehr verbunden fühle. Ihrer Aura, ihrer zeitlosen Selbstverständlichkeit, ihrer Geduld, Ausdauer und Flexibilität auch bei widrigen Verhältnissen. Und einem guten Rest von Unergründlichkeit, für die der Baum vor allem steht. In einem 7-Zeiler habe ich das schon vor vielen Jahren so zusammengefasst:

Starker Bezwinger des Todes
Im Leben von Ewigkeit zeugt
Zeitlos erschafft aus sich selber
Schwarzgrünes Kleid
Des Giftes orangeroter Träger
In heiliger Handlung verehrt
Hofft in Geduld

Starkes Verhältnis zur pflanzlichen Welt

,,Eben November“, das war heute früh meine Bemerkung beim ersten Blick aus dem Fenster. M. konnte mir das nur bestätigen. Und für den Rest der Woche soll sich das wohl auch nicht ändern. V. hat heute die Zweige unseres ausladenden Wandelröschenstocks abgeschnitten, so dass für die Überwinterung nur noch der Wurzelstock mit den Aststümpfen übrig blieb. Diese etwas radikale Methode hat sich bewährt. Der Stock treibt im Frühjahr wieder sehr schnell aus und wird dann stärker und üppiger als im jeweiligen Vorjahr. Mittlerweile ist daraus ein regelrechter Busch geworden, der seine zahlreichen Äste strahlenförmig aus dem kräftigen, stark verholzten Wurzelstock sprießen lässt. An kaum einer Pflanze in unserem häuslichen Umfeld haben wir so viel und so lange anhaltende Freude. Von Juni bis Oktober können wir uns an diesen wunderbaren Blüten erfreuen, die sich immer wieder erneuern und eine unglaubliche Farbenpracht in Orange-Rot-Gelb-Rosa entwickeln. Da wird der Name zum Programm und zeigt uns immer wieder, in wie engem Verhältnis wir zur pflanzlichen Welt stehen. Denn wie anders könnte sie uns so sehr berühren.

Allerheiligen

,,Dasjenige, was sich unserem Anblicke entzieht, das ist nur aus unserer Vorstellung und aus unseren Sinneswahrnehmungen entschwunden. Es wird einen Riesenfortschritt in der Entwickelung des Menschengeschlechtes auf der Erde bedeuten, für den Teil des Erdenlebenslaufes, den dieses Menschengeschlecht noch zu durchleben hat, wenn die Menschen das Bewusstsein hier in sich aufnehmen werden: In ihren Gefühlsimpulsen, in ihren Willensimpulsen sind sie mit den Toten eines! – Der Tod kann uns überhaupt nur den physischen Anblick der Toten rauben. Aber wir können nichts fühlen, ohne dass in der Sphäre, in der wir fühlen, die Toten anwesend sind, nichts wollen, ohne dass in der Sphäre, in der wir wollen, die Toten ebenfalls anwesend sind.“

,,Indem man .. das Leben so schildert zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, und indem man namentlich seinen Zusammenhang schildert mit dem Erdenleben, genügt man, oder man könnte besser sagen, erfüllt man die Forderungen gerade unseres Zeitalters. Denn unser Zeitalter hat die alten instinktiven Vorstellungen seit verhältnismäßig langer Zeit abgeworfen, die vom Reiche der Toten handeln, und es muß unsere Menschheit neue Vorstellungen aufnehmen. Sie muß aus den Abstraktionen über die höheren Welten herauskommen und nicht bloß im allgemeinen von Geistigkeit sprechen, sondern sie muß dahin kommen, wirklich einzusehen, was als Geistigkeit wirkt. Sie muß sich klar sein darüber, dass die Toten nicht verstorben sind, sondern im geschichtlichen Werdeprozeß der Menschheit weiterleben, weiterwirken, dass die Kräfte, die geistig um uns herum sind, auf der einen Seite die Kräfte der höheren Hierarchien sind, aber eben auch die Kräfte der Toten sind. Die größte Illusion, der sich die Menschheit der Zukunft hingeben könnte, wäre die, wenn man glauben wollte, dass dasjenige, was die Menschen als soziales Leben unter sich, als Zusammenleben hier auf der Erde mit ihrem Fühlen, mit ihrem Willen entwickeln, daß das mit Ausschluß der Toten geschähe, bloß mit irdischen Einrichtungen. Es kann gar nicht durch die bloßen irdischen Einrichtungen geschehen, weil eben schon in dem Gefühl und im Willen die Toten mitwirken.“

2 Zitate aus einem Vortrag von Rudolf Steiner, gehalten vor Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft am 29. November 1917 in Bern
Quelle: Rudolf Steiner: Der Tod als Lebenswandlung, Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz 1996

Programmreicher Arbeitstag

Der Tag war weitaus arbeitsreicher als erwartet. Eigentlich wollten wir nur das Kaminfeuerholz zu J. und W. transportieren. Einmal angekommen, standen aber auch schon drei bis vier weitere Aktionen auf dem Programm: Weiteres Brennholz klein sägen, kehren, einen zugebauten Jalousienkasten offen legen, und zuletzt noch eine verputzte Wand rosa streichen. Damit war der Tag dann vollständig ausgefüllt, zwei zweistündige Autofahrten mit Anhänger inklusive. Na ja, wie ein Blick in meinen Email-Account verraten hat, habe ich nicht wirklich etwas verpasst. Und ein wenig handwerkliche Abwechslung vor den nächsten langen Tage an Schreibtisch und Bildschirm kann nicht schaden. So erwarten wir den Feiertag, der als allerheilientypisch angekündigt wurde: verregnet, trüb, wenig Sonne und kalt.

Neuer Brennholzvorrat für den Winter

Einen ganzen Anhänger voll Brennholz haben wir heute gesägt. Den transportieren wir morgen zu J. und W., damit sie über den Winter wieder mit ausreichend Kaminholz eingedeckt sind. Und ich schätze, der Vorrat wird bis zum Frühjahr aufgebraucht sein. Ein Teil des Holzes ist noch übrig geblieben, so dass wir den eigenen Vorrat weiter aufstocken konnten. Na ja, die Holzofensaison beginnt ja demnächst, so kalt und ungemütlich, wie sich der Herbst jetzt schon anfühlt. Mein Hoffnung, aus dem großen Stapel von Stammabschnitten einige gute Stücke zu finden, die mir für weitere Baumscheibenbilder dienen können, wurde allerdings ziemlich enttäuscht. Nur aus dem dicksten Exemplar konnte ich eine geeignete Scheibe heraussägen, die auch noch mit intakter und nicht vom Holzwurm zerfressener Rinde versehen war. Ich hoffe, dieses Stück wird so schnell nicht reißen, denn eine geschlossene Oberfläche ist ein Muss für das Foto. Und natürlich, dass es mir gelingt, die Fläche ganz plan zu schleifen. Das allerdings könnte schwierig werden, da sich Fichtenholz generell im Querschnitt nicht gut schleifen lässt und außerdem das Holz ja noch sehr feucht ist. Einen Versuch ist es aber wert.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.