Nektarquellen

Ich muss mich korrigieren: Die früh blühenden Traubenkirschen sind noch nicht ausgeblüht, sondern gerade erst dabei. Bei den spät blühenden sieht man schon die Blütenstände, die weißen Blütenblätter haben sich aber noch nicht entfaltet. Sehr dominierend sind die Spitzahorne, neben den Vogel- und Zierkirschbäumen zurzeit die einzigen nennenswerten Nektarquellen der Bienen. Zum Thema Bienen: Die neueste Auskunft des Lieferanten ist, dass sie am Ende dieser Woche eintreffen sollen. Ich bin mir nach nicht zutreffenden Ankündigungen da nicht mehr so sicher, wünsche es V. aber sehr, denn ohne die Kunstvölker wird es in diesem Jahr sehr übel aussehen mit dem Ertrag. Mit ihnen könnte man die Kurve noch gerade so kriegen.

Blüheigenart des Spitzahorns

Einige Baumarten verlieren zwischenzeitlich schon wieder ihre Blüten. Am der Nashi-Birne im Garten konnte ich das heute beobachten. Draußen in der Landschaft war es an der früh blühenden Traubenkirsche zu sehen und natürlich am Schwarzdorn. Der Spitzahorn dagegen steht voll in der Blüte. Nur fällt es kaum auf, da aus der Distanz das Hellgrün der Blütenstände wie junges Laub wirkt. Erst beim näher Kommen erkennt man die Blüten, und dass die Blätter noch gar nicht entstanden sind. Ich erinnere mich noch gut an mein Staunen, als ich diese Eigenschaft der Ahorne zum ersten Mal bemerkte. Nach wie vor fasziniert mich die Frische dieser Blüte, die für mich ein Teil der Definition des Wortes Frühling geworden ist. Der Weißdorn kann sich ruhig noch mehr Zeit lassen, denn V. hat seine Bienenvölker immer noch nicht erhalten. Dieser Händler hält ihn nun schon seit zwei Wochen hin, ohne eine verlässliche Information, wann sie denn nun zu erwarten sind. Sehr ärgerlich das Ganze. Und sicher ein Grund, sich künftig nicht mehr auf mündlich versprochene Lieferungen zu verlassen, sondern lieber den weiteren Fahrtweg in Kauf zu nehmen, um die Bienen selber abzuholen. Hoffen wir, dass es aktuell überhaupt zu einer Lieferung kommt.

Feigenbaumvorrat

Einen noch lichteren und wohl temperierteren Tag kann man sich kaum vorstellen. So wurde heute auch die bisherige Solarstrom-Rekordmarke deutlich überboten. Ein gutes Klima, um praktische Dinge zu erledigen. Nach einer längst fälligen Autowartungsmaßnahme bin ich sofort an die Feigenbaumabschnitte herangegangen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Wahrscheinlich ist es die größte Menge an brauchbaren Abschnitten, die ich je zusammentragen konnte. Das ist prima, denn jetzt kann ich die Lebensbaum-Armbänder aus dem Holz des Feigenbaums endlich wieder anbieten. Und vielleicht bekomme ich in den nächsten Tagen noch etwas mehr von dem Material. Es hat ziemlich lange gedauert, bis ich alles so zerlegt hatte, dass ich später auch wirklich Stäbe daraus gewinnen kann. Die jetzigen Stücke sind noch größer. In der Regel so, dass später zwei Stäbe daraus werden können. Aber das Holz schwindet erfahrungsgemäß ziemlich stark und wird sich zudem auch an einigen Stellen verziehen. Das heißt, dass letztlich noch einiges an Material verloren gehen wird. Aber das, was übrig bleibt, hat gute Qualität, die typische gelblich-bräunliche Färbung und auch die typische Struktur des Feigenbaums. Das ist wichtig, wenn man die Energie des Baums und seine Eigenart richtig erfassen möchte. Bei der Gelegenheit habe ich auch meine sonstigen Vorratengpässe ausgeglichen: Esskastanie und Walnussbaumkanteln waren mir fast schon ausgegangen. Jetzt habe ich wieder genug für eine lange Zeit. Ich bin gespannt, ob sich im Sommer die jüngst Bestellungswelle fortsetzt, oder ob das Intervallartige zur Regel wird.

Frühlingsgeruch

Die Schreibtischarbeit war diese Woche sehr intensiv. Das wichtigste konnte ich aber bis zum Abend abschließen. So hoffe ich, das Wochenende für Alltagspraktischeres und lange Aufgeschobenes nutzen zu können. Unter anderem steht das Aufsägen meiner Feigenbaumabschnitte auf dem Programm. Ich werde die Abschnitte zunächst etwas größer lassen und nach einigen Wochen Trocknungszeit dann erst die Kanteln heraussägen. So kann es nicht passieren, dass die auf Maß geschnittenen Kanteln sich allzu sehr verziehen und möglicherweise dann unbrauchbar werden. Beim Mittagsspaziergang habe ich erstmals den Frühling gerochen. Ich weiß nicht, welche Blüten es waren. Aber man konnte den Aufbruch in der Natur förmlich riechen. Ein angenehmer, frischer Duft. So könnte es noch lange bleiben, vielleicht etwas wärmer. Aber das Licht ist einfach wunderbar. Wer hätte das gedacht, nach der langen Winterzeit und einem nicht gerade viel versprechenden Aprilanfang.

Ein Glück: Neues Feigenbaumholz

Wieder ein sehr heller Tag, an dem die Sonne mich bei meiner kreativen Arbeit beflügelt hat. Trotz des Aufwärtstrends in der Natur scheinen sich die meisten Bäume noch nicht so recht zu trauen. Nachdem der Schwarzdon seine Blüte schon fast hinter sich hat, sind die Blütenknospen des Weißdorns noch nicht aufgegangen. Das ist für diese Zeit eher ungewöhnlich. Gut aber, denn die neuen Bienen sind immer noch nicht eingetroffen. Und der Weißdorn ist erfahrungsgemäß die erste einträgliche Tracht. So freue ich mich auf die nächsten sicherlich ereignisreichen Wochen. Noch eine gute Nachricht. Aus der Nachbarschaft habe ich dank Vs Nachfrage einige erst kürzlich geschnittene Astabschnitte eines Feigenbaums erhalten. Die werde ich morgen Nachmittag einmal genau unter die Lupe nehmen und so viele Stäbe wie möglich daraus gewinnen. Das kommt gerade zur rechten Zeit, nachdem mir das Material schon weitgehend ausgegangen war und neues nirgendwo aufzutreiben ist.

Noch nicht stabil – der Frühling

Es war gut, dass ich die Gleditschien noch nicht ins Freie gebracht habe. Denn die Nächte sind jetzt sehr kalt, teilweise unter Null. Das hätten die noch zarten, gerade erst entstandenen Blätter nicht vertragen. Dabei war ich froh, dass sie den Winter überlebt haben. So warte ich besser noch einige Tage, bis der Frühling auch in punkto Temperatur Stabilität zeigt. Morgen früh noch die Kanten für eines der Armbänder, und dann sind die jüngsten Aufträge abgearbeitet. Die nächsten Kreationen können kommen.

Kastanie-Ulme-Kombination

Die Arbeit an den Perlen geht mir zurzeit sehr leicht von der Hand. Das macht wohl die nicht unerhebliche Übung. Demnächst werde ich alle möglichen neuen Kombinationen auf der Wunschbaum-Shop-Seite ergänzen und damit ein noch breiteres Spektrum präsentieren können. Heute also Esskastanie und Ulme, zwei widerstandsfähig und nicht ganz einfach zu bearbeitende Hölzer. Im Ergebnis wirken beide sehr charakterstark und eigenwillig, in diesen Kombination also eine Art Konkurrenz. Aber ich bin sicher, es wird den Träger und die Trägerin gut begleiten und eine deutliche Energie ausstrahlen.

Schwarz- vs. Weißdorn-Weiß

Das landschaftliche Blütenbild wird derzeit von den Schlehenhecken und den Kirschbäumen bestimmt. Sie tupfen das beginnende Grün mit leuchtendem Weiß, das bei so schönem, hellem Wetter wie gestern und heute das Licht wunderbar reflektiert und den Tag noch heller und strahlender aussehen lässt. In anderen Jahren war das schon Mitte März fällig. Nun also mit einiger Verspätung. Und wenn es erst einmal wieder wechselhaft und kühler wird, werden sich die Blüten vermutlich auch noch eine Weile halten, bis sie von dem ebenfalls weißen, aber mit etwas Rosa akzentuierten Blütenmeer der Weißdornhecken abgelöst werden. Letztere sind mir irgendwie sympathischer. Wie auch der ganze Strauch mir lichthafter und mit positiverer Energie aufgeladen erscheint. Im Vergleich zum Schwarzdorn, der etwas Wehrhaftes, Sperriges, nicht sehr Einladendes ausstrahlt. Heute aber überwog bei oberflächlicher Beobachtung das Lichtweiß seiner Blüten.

Landschaftserkundungen

Das war nun eindeutig der sonnenreichste Tag des bisherigen Jahres. Es war schon am Vormittag zu erkennen, dass es heute durchgehend wolkenlos bleiben würde, und konstant im Sonnenschein. Das hat mir den bisherigen Solarstromrekord beschert: über 55KW. Leider soll es Anfang kommender Woche wechselhafter werden. Es wäre schön, den Vorsprung weiter auszubauen. Meinen Gleditschien hat die Sonne ebenfalls gut getan. Sie haben schon eine Reihe ihrer Fiederblätter ausgebreitet. Und draußen hat der Ginkgo sämtliche Blattknospen gleichzeitig geöffnet. In den nächsten Tagen werden sich die Blätter entrollen und auffalten. Und dann kann er Sonne tanken bis zum Spätherbst, und hoffentlich ordentlich an Dicke zulegen, damit er stabiler wird und irgendwann auch ohne Stütze auskommt. Die Landschaft habe ich am Vormittag nach langer Zeit einmal wieder vom Rad aus erkundet. Ganz gut, um ohne viel Zeitaufwand aktuelle Eindrücke zu sammeln. Aber natürlich nicht so kontemplativ wie ein Spaziergang, während dessen man sich an die jeweiligen Landschaftsstimmung herantasten kann. Mal sehen, ob es mir gelingt, das Radfahren neben dem Gehen wieder neu zu entdecken.

Geheimnis der Gleditschien

Ein verdammt langer und arbeitsreicher Tag. Aber ein erfolgreicher und ein sonniger dazu. Nun ist also der Garten wieder blitzblank und bereit für die Sommersaison. Wir konnten zum ersten Mal draußen sitzen. Und natürlich ist auch die Arbeit am Holz so viel angenehmer und abwechslungsreicher. Nur so konnte ich auch das Mammutprogramm bewältigen. Und morgen bleib etwas Zeit für die erste Radtour des Jahres, und seit Jahren. Mit der Holzarbeit und vielem anderen geht’s dann in der neuen Woche weiter. Eine Überraschung heute Morgen, als ich einen Blick auf eine der beiden jungen Gledtischien auf meiner Fensterbank warf: Über Nacht war einer der im Boden liegenden gekeimten Samenkerne tatsächlich an die Oberfläche getreten. Man weiß nicht, woran sich das orientiert. Vielleicht war es das erste richtige Gießen seit der Überwinterung, die etwas in Gang gesetzt hat. Andere Kerne bleiben jahrelang im Boden, ohne dass sich etwas tut. Es bleibt wohl ein Geheimnis dieser Art. Und für uns bleibt es spannend zu sehen, ob eines der Bäumchen tatsächlich einmal große und mächtig wird. Angesichts der jetzigen streichholzdünnen Stämmchens kann man es sich kaum vorstellen.

Frühlingszeichen

Mein Pflichtprogramm habe ich bis zum Abend erfüllt. Morgen stehen dann noch die Detailarbeit an den Schlussstücken und das Kantenglätten an. Eine ebenfalls den ganzen Tag ausfüllende Arbeit. Außerdem möchte M. den Garten schruppen und die Sommer-Sitzgarnitur herausholen. Das könnte wieder spät werden, aber der morgige Tag soll noch schöner und wärmer werden als heute. Dabei konnte ich heute schon den zweihellsten Tag des Jahres feststellen. Zumindest was die Photovoltaik betrifft. Bei so viel Licht macht die Arbeit im Freien immer Freude, auch wenn ich hinterm Haus bis zum Spätnachmittag noch ziemlich frieren muss. Ich hoffe, das wunderbare Vögelgezwitscher deutet auf einen kommenden stabilen Frühling hin. Die Bäume scheinen sich jetzt auch entschlossen zu haben, das Frühjahr anzuerkennen. Bald schon wird alles in saftigem Hellgrün stehen. Und dann können auch die neuen Bienen kommen. V. hat sich heute ganz glücklich über den einen starken Bienenstock gezeigt, der ihm von einem Kollegen geschenkt wurde. Mögen die hinzu gekauften, die bald eintreffen, ebenso stark werden und mit der beginnenden Frühlingsblüte der Obstbäume und des Weißdorns auch ordentlich Honig einbringen.

Fleiß-, Ausdauer- und Geduldsprogramm

Ganz schön lange haben mich heute die Ulmenstäbchen aufgehalten. Es ist jedes Mal wieder eine Herausforderung. Aber die 6 müssten jetzt eigentlich ausreichen. Wenn nicht, habe ich noch 2 kleinere auf Vorrat. Damit bin ich jetzt für die Marathonarbeit des Wochenendes gerüstet. Der Rest ist Fleiß, Ausdauer und Geduld. Mit den neuen Aufträgen habe ich jetzt schon, Mitte April das Vorjahresergebnis erreicht. Seltsam, wie sich die Dinge wandeln und immer wieder neue Facetten und Ausformungen zeigen. Ich bin gespannt darauf, dem Wunschbaum- und damit auch dem Wunschbaum-Shop-Projekt mit dem Relaunch von wunschbaum.de einen weiteren Vorschub zu verleihen. An diesem Relaunch habe ich heute wieder ein Stück gearbeitet. Es geht jetzt an die Bilderseiten, die ich in neuer Technik präsentieren möchte. Gleichzeitig will ich neue Bilderserien ergänzen und das Spektrum ausweiten.

Aufwändige Handwerksarbeit

Es kommt eher selten vor, dass ich an einem Tag nicht mit dem Herstellen der Stäbe fertig werde. Aber diesmal geht es um ganze 6 Armbänder. Und darunter sind einige Kombinationen. Da ist einiges zu tun. So habe ich mir für morgen den zeitaufwändigsten und kompliziertesten Part aufgehoben: die kurzen Stäbe der Ulme, die ich zunächst aus einem dicken Block herausbohre und anschließend erst auf das richtige Maß herunterdrehe. Das macht die bekannten Probleme mit dem auf Grund des Drucks nicht ganz runden Querschnitten. Aber inzwischen weiß ich, wie ich die goldene Mitte finde. Und am Ende sind die Perlen immer sehr überzeugend. Der Preis für diese Attraktivität und Lebendigkeit in Struktur und Farbe ist eben der große Aufwand in der Herstellung. Nachdem ich für den Ölbaum eine neue Lösung gefunden habe, ist die Ulme der tatsächlich einzige Baum, bei dem ich diese mehrstufige Technik quer zur Faser anwenden muss. Dabei hatte ich nach dieser Methode ursprünglich einmal alle Hölzer bearbeitet. Letztlich hat sich das aber wegen der schlechteren Kalkulierbarkeit der Maße nicht bewährt. Ich hoffe, das Wetter morgen spielt wieder mit. Bei Sonne und viel Licht macht es umso mehr Spaß.

Entwicklungspotenzial

Nun habe ich tatsächlich alle Wünsche ins xml-Format übertragen. 906 sind es übrigens, die mir seit dem 03.01.2003 zugeschickt wurden. Die 1000er Marke ist also in Sicht. Ich freue mich sehr, jetzt zum Bildteil übergehen zu können. Bei der Gelegenheit werde ich jede Menge während der letzten Jahre angesammeltes Material zu den Blättern, Blüten und Früchten bestimmter Baum- und Straucharten ergänzen können. Das ist von Bedeutung, denn gerade die Bildergalerien haben nach der Statistik eine große Suchmaschinenwirkung. Und gerade bei wunschbaum.de sehe ich Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Wie immer, es kommt darauf an, am Ball zu bleiben.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.