Wahrnehmung und pflanzliche Befindlichkeiten

Beim Blick in die kahlen Sträucher und Büsche am Saardamm war ich mir heute nicht sicher, welche Früchte in verhärteter und fast schwarzer Form daran den Winter überdauert hatten. Bei genauerem Hinsehen konnte ich dann doch die Reste von Weißdornfrüchten erkennen. Die waren wohl irgendwann so fest geworden und von der Kälte tief gefroren, dass sie für die Vögel keine Delikatesse mehr darstellten. Ansonsten ist die Landschaft an ihrem wintertypischen Tiefpunkt angekommen. Außer Nässe, Kälte, Blattlosigkeit und Farbreduktion kann man kaum etwas unterscheiden. Selbst die im Stamm- und Astaufbau jetzt so deutlich sichtbare Baumarchitektur ist bei diesem trüben Wetter kein Beobachtungsgegenstand, fällt nicht ins Auge. So habe ich mich selber dabei ertappt, für meine Verhältnisse gedankenlos durch die Landschaft zu gehen, ohne ihre einzelnen Elemente wirklich wahrzunehmen. Im Winter ist die gesamte Wahrnehmung eben analog dem verlangsamten oder still stehenden Wachstum der Pflanzen ebenfalls irgendwie eingefroren. Wie abhängig sind wir als Bewohner gemäßigter Zonen mit Jahreszeiten doch vom Kreislauf der Natur! Wie stark spiegelt sich unsere Außen- und Selbstwahrnehmung in der Befindlichkeit der Pflanzen!

Ein Stück Erinnerungsarbeit

Beim Neueinstellen der Wünsche bin ich, chronologisch rückwärts vorgehend, jetzt fast mit dem Jahr 2009 fertig. Das heißt, dass der allergrößte Teil der Wünsche, bis ins Jahr 2003 zurück, noch fehlen. Es ist zwar eine nervtötende und ziemlich langweilige Fließbandarbeit, all die Daten von der alten html-Seite in das xml-Dokument hinüberzuretten. Aber das Überfliegen der so unterschiedlichen Wünsche ist doch auch sehr interessant, lässt immer wieder Erinnerungsfetzen aufkommen, und ist so etwas wie die Arbeit an der eigenen Wunschbaum-Geschichte. Bald schon 900 Wünsche sind es bisher. Ein interaktives Angebot, dass angenommen wird. Für den einen oder anderen vielleicht auch ein Archiv vergangener Wünsche, ob sie nun erfüllt sein sollten oder nicht. Ein Stück Erinnerungs- und Bewältigungsarbeit eben. Das ist der Sinn des virtuellen Wunschbaums: Denen ein unverbindliches und neutrales Forum zur Artikulation ihrer Wünsche zu bieten, die in dem Moment sich ausdrücken möchten, ohne sich einem Bekannten oder Freund direkt anzuvertrauen. Ich hoffe, der Wunschbaum lebt noch lange und wird mit der Neugestaltung an Attraktivität weiter gewinnen.

Wohltuendes Schwimmen abseits des Stroms

Ein merkwürdig ruhiger Tag. Dabei sind jetzt endlich mal wirklich wärmende Sonnenstrahlen zumindest zeitweise hervorgekommen. Die Menschen zu mobilisieren, dazu waren sie allerdings noch zu schwach. Der Winter ist einfach noch spürbar, wirkliche Frühlingsgefühle wollen nicht aufkommen. Und dann dieses ständige Medienthema: Die Krise im eigenen Land und der Welt. Jetzt auch noch diese schlimme Naturkatastrophe auf Haiti. Die realen Krisenszenarien haben kein Ende. Und die Menschen kommen nicht mehr zur Ruhe. Zu viel Beschäftigung mit dem Hier und Jetzt. Zuviel sorgendes Vorausschauen auf eine mehr als ungewisse Zukunft. Es sind nicht die harmlosesten Zeiten, in denen wir leben. Umso wichtiger scheint es mir, sich selber Inseln zu schaffen, zumindest etwas Zeit zu finden, um die weiteren Bögen zu spannen, über den momentanen Horizont hinauszublicken. Ich hoffe, mit meinen Webpräsentationen, – informationen und interaktiven Angeboten einen kleinen Beitrag dazu zu leisten. Das Schwimmen abseits des Hauptstroms kann sehr wohltuend sein.

Neuer Wunschbaumkopf

Nach längeren Tüftleien steht nun der Kopf meines neuen Wunschbaumseitendesigns. Nur an der Schrift könnte ich eventuell noch leichte Änderungen vornehmen, aber das ist das geringste Problem. Es war mir wichtig, den Sitenamen ,,Wunschbaum“ im Kopf zu verankern, was bisher noch fehlt. Irgendwie ist es so nicht vollständig. Und die jetzt gefundene Lösung integriert diese Zusatzinformation, ohne auf die attraktive Baumreihe zu verzichten. Außerdem ist der Kopf durch die geschwungenen Linien sehr viel attraktiver, zieht die Aufmerksamkeit auf sich, ist aber andererseits auch nicht so dominant, dass der Blick von den eigentlichen Inhalten abgelenkt würde. Ich denke, die überarbeitete Fassung wird einen echten Fortschritt bringen. Allerdings liegt noch sehr viel Arbeit vor mir.

Vergangene Baum-Landschaft

Wieder ein Stück vertrauter Baum-Landschaft weniger. Beim abendlichen Besuch in M. musste ich feststellen, dass die Bäume und Hecken an der Seite meines Lieblingsparkplatzes vollständig entfernt wurden. Auch die Weißdorne an der Ecke zum Gehsteig, die ich Jahrzehnte lang beobachtet hatte. Einer davon bot zuvor für Monate in umgeknicktem Zustand ein trauriges Bild. Keiner der städtischen Angestellten war auf die Idee gekommen, ihn wieder aufzurichten. Und nun blickt man auf zwei neu gebaute Wohnblocks und zurzeit noch brach liegende Flächen, die wohl zu pflegeleichten Grünanlagen umfunktioniert werden. Damit die neuen Bewohner dort einen Hauch von Grün vor der Haustür haben. Warum aber hat man die Bäume entfernt? Da ist wohl der Plan der Architekten stärker gewesen. Und die denken das Umfeld von Ihrer baulichen Schöpfung aus, nicht umgekehrt. Wie immer in solchen Fällen, wenn mir eine Baum-Landschaft vertraut und lieb war, fällt es mir schwer, mich an solch radikale Veränderungen zu gewöhnen. Eine Zeit lang wird mir bei der Begegnung mit diesem Ort deshalb noch wehmütig sein.

Fernziel Baum-Lexikon

Die ersten wirklichen Sonnenstrahlen seit Tagen haben uns heute zeitweilig aufatmen lassen. Vorboten eines Winterendes waren sie freilich nicht. Zum Lesen von Nicht-Fachlichem bin ich gekommen, endlich einmal wieder, wenn auch die Zeit hierfür wie immer etwas knapp war. Dennoch ist das wichtig für mich, um auch sprachlich nicht irgendwelchen Einseitigkeiten zu erliegen und das Spektrum möglichst weit zu halten. Immerhin ein Baum-Erkenntnis ist mir heute beim Durchblättern von Alverde zugefallen: Sheabutter, ein in den letzten Jahren beliebter gewordenes Hautpflegemittel, wird aus den Nüssen des Karitébaums gewonnen, der in den Savannen Westafrikas wächst. Diese kleine Notiz hat mich an mein noch nicht realisiertes Vorhaben erinnert, so etwas wie ein Baum-Lexikon anzulegen, in dem ich Informationen und Definitionen verschiedener Baum-Begriffe zusammentrage. Das wäre ein ehrgeiziges Projekt, mit dem ich zunächst im Hintergrund beginnen könnte, um es später dann, wenn eine gewisse Anzahl von Begriffen zusammen gekommen ist, auf wunschbaum.de öffentlich zu machen.

Vor dem Bewusstwerden der Bäume

Das trübe Wetter ist mir heute einmal nicht auf die Gesundheit geschlagen. Vielleicht bedeutet das, dass mein eingebautes Wettervorhersagesystem eine Verabschiedung des Frosts vorausgesehen hat. Wir werden sehen. Dennoch rechne ich nicht vor Lichtmess damit, dass wir neue Energie aus der Sonne tanken können. Da heißt es: durchhalten und das Licht in sich selber aktivieren, so gut es geht. Mit der Sonne werden auch die Bäume wieder zurückkommen. In ihre eigene Frühlingsphase, aber auch ins Bewusstsein von uns Menschen. Und mit diesem Bewusstwerden der Bäume, was seinen Grund darin hat, dass sie blühen und grünen, mit diesem Bewusstsein wird der Wechsel der Jahreszeit eingeleitet. Irgendwann weiß man es einfach: Jetzt ist Frühling. Ohne die Bäume wäre diese Gewissheit undenkbar. Ein Grund mehr für mich, die vier Jahreszeiten als einen der größten Vorzüge unserer Breiten zu betrachten.

Der Krise überdrüssig

Nun also wieder einmal der Baumkreis. Mag sein, dass wieder mehr Menschen auf speziell dieses Thema im Rahmen meiner Seite aufmerksam werden, da seit kurzem der Weblink im einschlägigen Wikipedia-Artikel gesetzt wurde. Mag aber auch sein, dass die ständige Präsenz des Krisen-Themas in den Medien und in den Alltagsgesprächen der Menschen die Hinwendung zu Fragen unserer natürlichen Lebensgrundlagen fördert. Man kann es nicht mehr hören, und will es auch nicht immer akzeptieren, dass die ständig diskutierte Krise unser Leben diktiert. Ich bemühe mich sehr, mich davon nicht zu sehr beeinflussen zu lassen. Die Beschäftigung mit den Bäumen, ihrer Symbolik und ästhetischen Qualität, ist dabei ein wichtiges Mittel, ein Ansatzpunkt, von dem ausgehend weiterreichende Forschungen und Entdeckungen möglich sind.

Abstand vom Außen

Bei der Neugestaltung der Wunschbaumseite entwickele ich jeden Tag neue Ideen, die das spätere Erscheinungsbild weiter verbessern werden. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das auf das Besucherverhalten auswirken wird. Mit dem ersten Wegschmelzen des Schnees ist heute so etwas wie Aufatmen und Luftholen möglich geworden. Doch am Wochenende soll er schon wiederkehren. Scheint so, als ob der Winter uns noch im Griff hat. Die Arbeit am Baumthema, und derzeit auch die umfangreiche Arbeit am Holz, ist ein gutes Mittel, vom unwirklichen Außen Abstand zu gewinnen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen ein erholsames Wochenende.

Bäume sind Frühlingsmotivatoren

Sieh mal an, das gestern vorgestellte Bild eines Weinstockastes ist angenommen worden. Das wäre dann der erste Schritt in Richtung einer Ausweitung meiner Holz-Sujet-Bilder. Dazu muss aber das Frühjahr erst einmal kommen, von dem wir derzeit so weit entfernt sind. Und Sonne muss endlich wieder her, damit wir nicht in diesem Klima erstarren. Ich fühle derzeit eine starke Verwandtschaft zu den Bäumen, die sich ähnlich eingefroren und energiearm fühlen müssen im Winter. Im Neuerwachen der Lebensgeister im Frühling gehen Mensch und Baum die wohl überzeugendste Wesenspartnerschaft ein. Die Bäume sind dabei allerdings die Motivatoren und ziehen uns gewissermaßen nach. Das dürfen wir nicht vergessen.

Neues Motivfeld: Holz

Ich denke, die diesjährige Verwertung neuer weihnachtlicher Motive nun wirklich abgeschlossen zu haben. Einige Motivvarianten, z. b. vom leuchtenden Weihnachtsbaum, habe ich mir aber für die Vorweihnachtszeit vorgemerkt. Die werde ich dann, etwa Anfang November, bei fotolia anbieten, damit sie rechtzeitig zum Start der Weihnachtsmotivsaison frisch vorliegen. Gleichzeitig habe ich das Motivfeld ,,Holz“ als Erweiterungsschwerpunkt für das laufende Jahr entdeckt. Zu meiner großen Überraschung ist ,,Holz“ eines der meist vorkommenden Suchbegriffe. Es liegt noch vor ,,Baum“, zumindest was die Vorlieben der Suchenden betrifft. Das trifft sich gut, denn Holz ist traditionell eines meiner Lieblingssujets. Nur fehlen mir gute Aufnahmen mit der neuen Kamera. Das gibt’s also noch sehr viel zu tun in diesem Jahr. Lediglich eines der letztjährigen Ergebnisse konnte ich heute schon vorschlagen: der abgesägte Ast einer Weinrebe.

Geschnittener Ast mit Rinde

Spannende Rundumerneuerung

Die Überarbeitung der Wunschbaumseite scheint mir geradezu endlos. Dabei habe ich gerade erst mit den ersten Seiten begonnen. Im Detail kann man eben an solchen Projekten sehr viel feilen. Und das betrifft sowohl das Design als auch die Interaktivität und die SEO. Nach der Rundumerneuerung dürfte die Suchmaschinenwirkung jedenfalls noch mal einen Schritt nach vorne tun. Und die Übersichtlichkeit, ohnehin während der letzten Jahre vielfach gelobt, noch einen Tick besser. Das macht natürlich Freude, wenn man einem vertrauten Sujet immer wieder neue Facetten aufschleifen kann. Möglich ist das allerdings nur bei einem so ergiebigen und tiefgehenden Thema wie der Symbolik der Bäume. Eine Thema, das mich wohl lebenslang begleiten und mich hoffentlich noch häufig überraschen wird, mit neuen Erkenntnissen, zeitgemäßer Ästhetik und Interaktivität, und immer wieder neuen und angepassten Kommunikationsofferten.

Wohltuender Wintersonntag

Endlich einmal wieder ein Winterspaziergang. Es ist eine Seltenheit, dass mich M. begleitet. Der Schnee liegt bei uns zwar nur als gepuderter Flaum und verschwindet sofort unter profilstarken Schuhen, aber eine Reminiszenz an Wintertage früherer Jahre hatte ich heute schon. Zu fotografieren hätte es nichts gegeben, so abwesend sind derzeit die Bäume, und die Pflanzen generell. Auch das Licht wäre zu schwach gewesen. Aber als ,,purer“ Spaziergang war es in Ordnung, zumal wir anschließend noch bei Pastor M. eingekehrt sind und dort ein anregendes Gespräch über alles Mögliche hatten. Alles in allem ein sehr unaufgeregter und vielleicht deswegen wohltuender Wintersonntag.

Verabschiedung der Weihnachtszeit

Das war also der endgültige Abschied von der Weihnachtszeit. Zunächst habe ich am Vormittag den Weihnachtsbaum entschmückt, was eine ganze Weile in Anspruch nahm, zumal alles wieder ordentlich und auffindbar verstaut werden musste. Später dann bin ich zu meinem Arbeitszimmer übergegangen, das ich während der Weihnachtszeit in ein Weihnachtsbaum-Eldorado verwandelt hatte. Jetzt ist der Normalzustand wieder hergestellt. Aber auch in der übrigen Wohnung gab es bis zum Abend jede Menge weg- und aufzuräumen, zu sortieren, zu verpacken und zu reinigen. Ganz gut, denke ich, haben wir das hingekriegt. Und so gut sortiert, dass die fünfte Jahreszeit auch in diesem Jahr ohne Chaos eingeleitet werden kann.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.