Naturnähe – so unendlich fern

M. meinte heute auch, dass im Landschaftsbild von Frühling noch nichts zu erkennen ist. Wie so häufig hatte ich denselben Gedanken, wenn auch bereits einige Tage zuvor. Tatsächlich zeigen sich die Bäume, von den Blütenständen des Hasel und der Erle abgesehen, immer noch Grau in Grau. Das ist wohl auch der Grund für die bei vielen auftretenden Kopfschmerzen. Es ist, als ob sich im Kopf die Unentschlossenheit im Außen widerspiegelt. Wir sind eben Naturmenschen. Nur spüren wir das häufig erst an Befindlichkeitsstörungen, weniger im Wohlfühlen. Um das umzudrehen, müssten wir uns wieder als Teil dieses Ganzen zu sehen lernen, nicht als etwas ihm gegenüberliegendes. Ein in den letzten Jahrzehnten im Zuge der Erkenntnistheorien so häufig diskutierter und eigentlich schon im allgemeinen Bewusstsein verankerter Gedankengang. Und doch einer, dessen Weg zum konkreten Alltagshandeln so unendlich fern scheint.

Aktuelle microstock-Situation

Eine weitere microstock-Agentur hat heute meine Bewerbung angenommen. Jetzt bin ich dabei, sukzessive mein Portfolio an den verschiedenen Stellen hochzuladen, jedenfalls den Teil, der den jeweiligen Anforderungen entspricht. Und diese Anforderungen sind recht unterschiedlich, in punkto Dateimindestgröße, Themenpräferenz, technische Akzeptanz. Immerhin, bis auf die eine haben alle meine Bilder bisher für verkaufswürdig eingestuft. Das lässt hoffen. Das Kriterium ist aber letztlich die Nachfrage der Käufer. Und da hoffe ich, mit meinen Themen: Bäume, Holz, Weihnachten und Objekte punkten zu können. Ich glaube aber jetzt schon sagen zu können, dass sich derzeit enorm viel tut in diesem Fotomarktsegment. Und dass der Wind dort vermutlich künftig sehr viel rauer wehen wird. Das lässt den Untergang der einen oder anderen Agentur unvermeidlich erscheinen. Der Bedarf jedenfalls ist nicht endlos, sondern schwankt mit der allgemeinen wirtschaftlichen Situation.

Zeichen für die Spiegelfunktion der Bäume

Der Regen heute war erholsam, nach diesem nur im Südwesten aufgetretenen schwankenden Zwischenhoch gestern, dass allen eher zu schaffen machte. In den Nachrichten wird der Frühling jetzt öfter zum Thema gemacht. Menschen werden nach ihren Frühlingsgefühlen gefragt. Der Tenor dabei: Man kann sich den Frühling schon vorstellen, aber so richtig ist er noch nicht in der Natur und der Befindlichkeit der Menschen angekommen. Es wird wie immer von der Veränderung der Bäume abhängen, von den Signalen, die sie aussenden. Denn sie sind die zuverlässigsten Zeichengeber. Jedes Grünen und Blühen sagt: Die Jahreszeit ist jetzt angekommen. Wir können uns nun auf sie verlassen, denn uns geht es so gut, dass wir zu einem neuen Wachstums- und Lebenszyklus aufbrechen. Wenn wir das sehen, dann glauben wir es auch. Welch deutlicheres Beispiel kann es geben für die Rolle der Bäume als Spiegel.

Natürliche Energien

Was für ein seltsamer Tag. M. ging es ab Mittag nicht gut, so dass wir sogar einen Arzt rufen mussten. Nach dem, was diese undefinierbare Witterung bei mir selber verursacht, kann ich das wahrscheinlicher besser nachvollziehen als andere. Ich wünsche uns allen, dass sich der Frühling in stabiler Form einstellt und sich diese Stabilität überträgt. Die Bäume scheinen an diese Regelmäßigkeit noch nicht recht zu glauben. Nach wie vor zeigt sich die Landschaft grau in grau. Auch wenn am Sonntag schon kalendarischer Frühlingsanfang ist. Die Mächte da draußen haben ihren Kampf noch nicht vollständig ausgetragen, es liegt noch keine Entscheidung vor. Vielleicht sind wir ja wieder einmal die Leid tragenden. Jedenfalls diejenigen unter uns, die den feineren Draht zu den natürlichen Energien haben.

Wieder Zeit für Themen

40 kW, das ist nicht schlecht für einen Tag mit nicht ganz wolken- und hochnebenfreiem Himmel. Aber warm war es, und die Sonnenstrahlung war intensiv. So könnte das jetzt eigentlich weiter gehen. Mal sehen, wenn das Wetter mitspielt, ist am Samstag vielleicht das Verbrennen der Reste des Obstbaumschnitts angesagt. Und das Abtransportieren des Brennholzes. Handwerklich bin ich jedenfalls erstmal nicht ausgelastet. Das ist auch mal gut, nach der vielen Arbeit zu Anfang des Jahres. Und außerdem können die Gedanken endlich auch mal in Richtung des Thematischen gehen, wozu mir in jüngster Zeit immer weniger Gelegenheiten entstehen.

Etwas über Beschleunigung der Zeit lernen

Inzwischen sind mir die Keyword-Bezeichnungen für meine zahlreichen (Weihnachts-)Baummotive auch auf Englisch vertraut. Überhaupt muss ich bei den Attributübersetzungen nicht mehr so häufig nachschlagen. Das macht wohl die Übung. Denn es sind jetzt schon 5 verschiedene microstock-Agenturen, bei denen ich meine Bilder hoch lade. Drei davon sind englischsprachig, was den Aufwand der Bezeichnung und Beschreibung erheblich vergrößert. Ich hoffe aber, dass sich das längerfristig auszahlt. Jedenfalls bin ich gespannt, wie sich diese Erfahrungen weiterhin entwickeln und ob sich daraus neue Vertriebsmöglichkeiten ergeben. Überhaupt schient mir diese Branche eine der am beweglichsten und veränderlichsten überhaupt zu sein. Da kann man einiges über die Beschleunigungen erfahren, den wir in dieser Zeit ausgesetzt sind.

Frühlingsbeginn

Heute war der Frühling schon deutlich zu spüren. Und ich schätze, morgen wird er dann tatsächlich zum Vorschein kommen, mit Temperaturen bis zu 16 Grad. Das ist schon ein Sprung, nach einem so langen und ungemütlichen Winter. Nun hoffe ich für V., dass nicht alles gleichzeitig zum Blühen kommt. Für die reduzierten Bienenvölker und den Nachschub, der für Ende des Monats erwartet wird, wäre es günstiger, wenn der Frühling sich langsamer und gleichmäßiger entwickelt. Dann würden sich Ahorn-, Apfel-, Raps-, Weißdorn-, Robinien- und Kastanienblüte hintereinander ablösen. Bei einem zu schnellen Temperaturanstieg haben sich dagegen in den vergangenen Jahren häufig die Blüteperioden verkürzt und sich teilweise stark überschnitten. Ein Alptraum für jeden Imker, der von der relativ kurzen Saison lebt und sich darauf das ganze Jahr über vorbereitet.

Zeichen unserer Zeit

Zumindest bei dreamstime, depositphotos sowie bei panthermedia bin ich mit den ersten Digitialfotos gelandet. Eine gute Grundlage, noch mehr Material einzustellen. Einen großen Teil machen dabei meine Baummotive aus. Interessant, dass die Qualitätskriterien bzw. die Bewertung ganz unterschiedlich ausfällt, je nachdem, mit wem man zu tun hat. Einige meiner Aufnahmen, die z. B. bei fotolia Zustimmung gefunden haben und auch schon geordert wurden, sind bei diesen beiden neuen abgelehnt worden, z. B. wegen angeblich technischer Mängel. Daran sieht man einmal mehr, dass es einfach keine objektiven Kriterien mehr gibt und im Grunde jede Kommunikation und Interaktion wieder neu ausgehandelt werden muss. Das ist wohl eines der vielen bemerkenswerten Zeichen unserer Zeit.

Rekapitulation und schläfrige Sonntage

Wieder kein Tag für Spaziergänge. Eher einer für die häusliche Kommunikation. So kurz vor dem Neuaufbruch im Frühling kann das Sich-Austauschen und Rekapitulieren des Erlebten recht nützlich sein. Und dafür bieten sich schläfrige Sonntage bestens an. Wenn nicht dann, wann sonst sollte man die grundsätzlichen Dinge zum Thema machen. Die Werktage sind schließlich vom Alltagsgeschäft angefüllt. Meine Verbindung zum Grün und Wachsen der Bäume war heute auf die englischsprachige Keyword-Definition einer Auswahl meiner Baumfotografien für die englischsprachigen Microstock-Seiten beschränkt. Ein ganz gutes Mittel, um mein Englisch-Vokabular kontinuierlich zu vergrößern.

Baumblüten und Lerneffekte im microstock-Geschäft

Ich bin gespannt, wie meine Baummotive bei den neuen Agenturen angenommen werden. Und ob überhaupt. Bei einer von diesen habe ich nämlich unter ,,Was wir nicht brauchen:“ den Eintrag ,,Baumblüten“ gefunden. Hätte ich nicht gedacht, dass daran ein Überschuss besteht. Und dass es überhaupt viele Menschen gibt, die Baumblüten fotografieren und vertreiben möchten. Andererseits gehören sie zu den Motiven, die frei zugänglich sind und insofern nicht so viel Widerstand bieten wie anderes. Für den, der den Blick dafür hat, jedenfalls. So verschiebt sich auf Grund neuer Vertriebswege auch mal die Perspektive. Ich bin sehr gespannt, ob den Nerv der einzelnen Agenturen treffe und bei wie vielen von ihnen ich in welchem Umfang ,,landen“ kann. Das hat auch wegen der internationalen Ausrichtung einen richtigen Lerneffekt.

Unsere Rolle und der größere Zusammenhang

Die Arbeit am Holz ist für dieses Wochenende das Richtige. Wo doch die Sonne wieder gegangen ist. So hole ich sie mir zumindest symbolisch zurück. Und die Arten, Hasel und Eberesche, sind ja wirklich auch Energie- und Fruchtbäume, die mir den Frühling vorstellbar machen, auch wenn der Blick aus dem Fenster an ungemütlichen Winter denken lässt. Leider immer noch. Verrücktheiten im Wetterverlauf sind wir ja eigentlich schon gewöhnt. Aber wenn frustrierende politische und wirtschaftliche Nachrichten sich mit ungünstigen klimatischen Bedingungen mischen, dann beobachte ich bei fast allen Menschen eine unglaubliche Lethargie. Wir sind eben viel stärker, als wir es zugeben wollen, von unserer Biologie gesteuert. Und deshalb müssen wir lernen, uns als Teil eines natürlichen Prozesses zu sehen, nicht als ein reiner Gestalter desselben. Dazu gehört auch etwas, das vielen weit darüber hinaus zu gehen scheint, aus meiner Sicht aber unmittelbar dazugehört. Dass man nämlich den Horizont dieser Welt nicht zum Maßstab macht, sondern diese Welt und erst Recht unsere je begrenzte Rolle in ihr in einen größeren Zusammenhang einordnet. Vieles relativiert sich dann. Ach eine Technik, wenn man so will, um sich angesichts von Enttäuschungen nicht entmutigen zu lassen, diese irdische Rolle immer mit Ernst und Engagement auszufüllen.

Neue Agentur-Erfahrungen

Bei den neuen Agenturen wird man immer aufgefordert, seine besten Fotos einzureichen. Da fällt mir jedes Mal die Auswahl schwer, weil ich nicht wirklich wissen kann, was diese Agentur nun für gut hält. Deshalb ist meine Wahl versuchsweise immer auf andere Motive gefallen. Ich bin gespannt, welche Ergebnisse ich damit erziele, und ob der bisherige Erfolg einzelner Motive darin Bestätigung findet. Natürlich sind in dieser Auswahl immer Baumfotos enthalten, aber auch Wellness-, Haushalts- und Weihnachtsmotive, meine verschiedenen Schwerpunkte eben. So schnell wie fotolia sind diese anderen schon mal nicht. Ich hoffe nur, dass sie sich wenigstens irgendwann äußern werden.

Energie versprühen

Seltsam, dass einen am Winterende ausgerechnet noch eine Erkältung erwischt. Dabei konnten wir in den letzten Tagen so viel Sonne und Licht genießen. Irgendwie passt das nicht zusammen. Schließlich habe ich mir gerade für meine Spaziergänge vieles vorgenommen. Zwangspausen sind da gar nicht willkommen. Neben meiner intensiven Programmierarbeit ist für das Wochenende wieder ein handwerkliches Projekt vorgesehen. Morgen die Stäbe, und bis Samstag wird dann die Perlen sicher fertig sein. Noch 10 Tage bis Frühlingsanfang. Hoffen wir, dass neben den Bäumen auch die Menschen dann endlich aufwachen und ihre brach liegenden Energien versprühen.

Spannender Fotofrühling

Nun habe ich das gestern angekündigte Projekt bereits in die Wege geleitet und die ersten Bilder von Bäumen und Objekten bei verschiedenen Microstock-Agenturen angeboten. Bei manchen ist allein der Registrierungsvorgang ein riesiger Aufwand, der mit einer Art Aufnahmeprüfung verbunden ist. Ich hoffe sehr, diese Hürden zu schaffen und bald damit beginnen zu können, mehr Material einzustellen. Vor allem bin ich auf die Resonanzen gespannt, bzw. wie lange es dauert, bis die ersten Interessenten und Reaktionen auftauchen. Das wird in Sachen Fotografie sicherlich ein spannender Frühling. Weitere Agenturen werde ich in den nächsten Tagen in Augenschein nehmen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.