Frühlingszeichen

Mein Pflichtprogramm habe ich bis zum Abend erfüllt. Morgen stehen dann noch die Detailarbeit an den Schlussstücken und das Kantenglätten an. Eine ebenfalls den ganzen Tag ausfüllende Arbeit. Außerdem möchte M. den Garten schruppen und die Sommer-Sitzgarnitur herausholen. Das könnte wieder spät werden, aber der morgige Tag soll noch schöner und wärmer werden als heute. Dabei konnte ich heute schon den zweihellsten Tag des Jahres feststellen. Zumindest was die Photovoltaik betrifft. Bei so viel Licht macht die Arbeit im Freien immer Freude, auch wenn ich hinterm Haus bis zum Spätnachmittag noch ziemlich frieren muss. Ich hoffe, das wunderbare Vögelgezwitscher deutet auf einen kommenden stabilen Frühling hin. Die Bäume scheinen sich jetzt auch entschlossen zu haben, das Frühjahr anzuerkennen. Bald schon wird alles in saftigem Hellgrün stehen. Und dann können auch die neuen Bienen kommen. V. hat sich heute ganz glücklich über den einen starken Bienenstock gezeigt, der ihm von einem Kollegen geschenkt wurde. Mögen die hinzu gekauften, die bald eintreffen, ebenso stark werden und mit der beginnenden Frühlingsblüte der Obstbäume und des Weißdorns auch ordentlich Honig einbringen.

Fleiß-, Ausdauer- und Geduldsprogramm

Ganz schön lange haben mich heute die Ulmenstäbchen aufgehalten. Es ist jedes Mal wieder eine Herausforderung. Aber die 6 müssten jetzt eigentlich ausreichen. Wenn nicht, habe ich noch 2 kleinere auf Vorrat. Damit bin ich jetzt für die Marathonarbeit des Wochenendes gerüstet. Der Rest ist Fleiß, Ausdauer und Geduld. Mit den neuen Aufträgen habe ich jetzt schon, Mitte April das Vorjahresergebnis erreicht. Seltsam, wie sich die Dinge wandeln und immer wieder neue Facetten und Ausformungen zeigen. Ich bin gespannt darauf, dem Wunschbaum- und damit auch dem Wunschbaum-Shop-Projekt mit dem Relaunch von wunschbaum.de einen weiteren Vorschub zu verleihen. An diesem Relaunch habe ich heute wieder ein Stück gearbeitet. Es geht jetzt an die Bilderseiten, die ich in neuer Technik präsentieren möchte. Gleichzeitig will ich neue Bilderserien ergänzen und das Spektrum ausweiten.

Aufwändige Handwerksarbeit

Es kommt eher selten vor, dass ich an einem Tag nicht mit dem Herstellen der Stäbe fertig werde. Aber diesmal geht es um ganze 6 Armbänder. Und darunter sind einige Kombinationen. Da ist einiges zu tun. So habe ich mir für morgen den zeitaufwändigsten und kompliziertesten Part aufgehoben: die kurzen Stäbe der Ulme, die ich zunächst aus einem dicken Block herausbohre und anschließend erst auf das richtige Maß herunterdrehe. Das macht die bekannten Probleme mit dem auf Grund des Drucks nicht ganz runden Querschnitten. Aber inzwischen weiß ich, wie ich die goldene Mitte finde. Und am Ende sind die Perlen immer sehr überzeugend. Der Preis für diese Attraktivität und Lebendigkeit in Struktur und Farbe ist eben der große Aufwand in der Herstellung. Nachdem ich für den Ölbaum eine neue Lösung gefunden habe, ist die Ulme der tatsächlich einzige Baum, bei dem ich diese mehrstufige Technik quer zur Faser anwenden muss. Dabei hatte ich nach dieser Methode ursprünglich einmal alle Hölzer bearbeitet. Letztlich hat sich das aber wegen der schlechteren Kalkulierbarkeit der Maße nicht bewährt. Ich hoffe, das Wetter morgen spielt wieder mit. Bei Sonne und viel Licht macht es umso mehr Spaß.

Entwicklungspotenzial

Nun habe ich tatsächlich alle Wünsche ins xml-Format übertragen. 906 sind es übrigens, die mir seit dem 03.01.2003 zugeschickt wurden. Die 1000er Marke ist also in Sicht. Ich freue mich sehr, jetzt zum Bildteil übergehen zu können. Bei der Gelegenheit werde ich jede Menge während der letzten Jahre angesammeltes Material zu den Blättern, Blüten und Früchten bestimmter Baum- und Straucharten ergänzen können. Das ist von Bedeutung, denn gerade die Bildergalerien haben nach der Statistik eine große Suchmaschinenwirkung. Und gerade bei wunschbaum.de sehe ich Wachstums- und Entwicklungspotenzial. Wie immer, es kommt darauf an, am Ball zu bleiben.

Rundumerneuerung von wunschbaum.de

Die Rekonstruktionsarbeit am virtuellen Wunschbaum ist wie eine Vergangenheitsreise. An fast alle selbst erstellten Illustrationsgrafiken kann ich mich noch erinnern. Nun bin ich schon im Jahre 2004 angekommen, so dass diese Übertragung kurz vor dem Abschluss steht. Noch 1-2 Tage, und dann kann ich endlich an die Bilderseiten gehen – das zweite größere Projekt. Aber wenn das irgendwann im Sommer einmal fertig ist, wird wunschbaum.de in rundumerneuerter Form vorliegen. Mit allen interaktiven Aufbaumöglichkeiten, die sich anschließen lassen. Und dann wird auch wieder Zeit für inhaltliche Arbeit sein, die ich während der letzten Jahre so sehr vernachlässigen musste. Das Projekt ,,Facetten des Lebensbaumbegriffs“ wartet darauf, weiter verfolgt zu werden.

Zaghafte Annäherung

Nach dem abendlichen Spaziergang ist jetzt auch eine aktuelle Frühlings-Vegetations-Bestandaufnahme möglich. Es blühen noch oder bereits: Forsythien, Schwarzdorn, Traubenkirsche, Salweide und Spitzahorn. Es bilden bereits erste Blätter aus: Traubenkirsche, Weißdorn, Salweide. Damit erscheint die Landschaft schon deutlich aufgefrischt und lebendiger, der Frühling hat gewonnen. Noch einige kalte Tage bei wechselnder Bewölkung. Und dann wird wohl der große Wachstumsschub kommen. Im Falle der Blüten hoffentlich nicht zu schnell. Denn V. wartet immer noch auf seine neuen Bienenvölker. Wenn die nicht bald eintreffen, wird dieses Jahr die Honigernte wohl eher dürftig ausfallen. Insofern ist die zaghafte Annäherung an den Frühling auch ein Segen. Wenn er entsprechend lange ausfällt und im Juni in einen angenehmen langen Sommer übergeht, dann könnte es mit den wenigen Völkern doch noch was werden.

Schon lange hell

Der erste Arbeitstag im Freien hat gut getan. Gerade am Morgen war es hinterm Haus zwar noch recht kühl, aber die nur zeitweise durch weiße Wolken abgebremste Sonne hat uns dafür entschädigt. Und so ging auch das Bohren und Schleifen gut von der Hand. Vor allem das Zentrieren der Perlen ist bei natürlichem Licht wesentlich einfacher. Nur ein Verschleißdefekt am Bohrständer hat meinen Zeitplan etwas aus dem Rahmen gebracht. Ich hoffe, das geht jetzt so weiter, dann werde ich auch während der Woche abends an den kunsthandwerklichen Aufträgen, den Lebensbaum-und Partner-Armbändern, arbeiten können. Denn es bleibt jetzt schon sehr lange hell. Jetzt um 19.30 Uhr ist es noch taghell. So haben wir endlich wieder etwas vom Tag, der allein deswegen mehr Abwechslung erhält. Mit dem nächsten Wochenende werden wir uns dann auch vermutlich wieder regelmäßig draußen aufhalten und unsere Gartenmöbel herausholen können.

Frühlingssaison und Licht satt

Jetzt doch wieder Licht satt. Und eine sehr angenehme Atmosphäre. So eine, die man sich an einem ruhigen Urlaubsort wünschen würde. Und irgendwie hatte die Atmosphäre und die Stimmung der Menschen heute auch etwas Gelöstes. Die Armbandarbeit kommt bei solchem Wetter gerade zur rechten Zeit. Weide und Kiefer, wieder eine neue Kombination. Und ein sehr nettes Gespräch mit einer Interessentin aus Baden-Württemberg hat eine weitere Bestellung angekündigt. Ein Projekt für die nächste Woche. Die Frühlingssaison kann jetzt gerne beginnen. Die Arbeit im Freien ist ohnehin viel schöner, bei natürlichem Licht. Heute konnte ich das nach diesem langen Winter erstmals wieder wagen.

Grüner Kreis

Heute mal wieder das Gegenteil der letzten Tage. Frau Th. meinte heute, solange sie noch lebe, wünsche sie sich immer nur sonniges Wetter. Wer würde sich das nicht wünschen. Ich würde aber in jedem Fall noch ergänzen: viel Grün, das uns deutlicher als alles andere an die lichtvolle Quelle allen Wachstums heranführt. Ohne sattes Grün, etwa in solchen Wüsten- oder Steppenländern, würde ich es nicht lange aushalten. Und wenn man unsere Gegend hier im Satellitenbild betrachtet, dann wird doch deutlich, wie sehr wir von den Bäumen und ihren Wäldern begünstigt sind. Nicht umsonst heißt dieser Kreis der ,,Grüne Kreis“. Nur mit den ,,Mehr Möglichkeiten“, damit hapert es dann leider doch noch. Bei der Rückkehr zu einer Agrargesellschaft hätten wir dagegen ganz gute Startbedingungen.

Unschlüssige Gleditschien

Zehn Kilowatt weniger als gestern, aber das ist natürlich immer noch jede Menge Licht. Lediglich etwas abgebremst durch die vielen weißen Wolken. So könnte das jetzt weiter gehen. Die Bäume scheinen dem aber immer noch nicht zu trauen. Seltsam, gerade die kleinen zweijährigen Gleditschienbäumchen, die ich vor einigen Tagen auf der Fensterbank meines Arbeitszimmers platziert habe, scheinen kein Interesse zu verspüren, ihre zarten Blättchen weiter aufzufalten. Am früheren Ort hatten sie schon damit begonnen, aber jetzt, mit dem vielen Licht, wirken sie unschlüssig. Vielleicht sollte ich sie besser ins Freie bringen. Möglicherweise vertragen sie die Zimmerluft nicht so gut und bevorzugen eher natürliche Bedingungen. Wenn die Woche vorbei ist und sich die Temperaturen einigermaßen stabilisiert haben, werde ich das wohl wagen.

Lichtrekord

Das war der bisher wohl sonnenreichste Tag dieses Jahres. Meine Anlage jedenfalls hat eine Rekordmenge an Sonnenstrahlen eingefangen. Ähnlich müssen es die grünenden Pflanzen wahrgenommen haben. Und wenn das jetzt keinen Wachstumsschub der Bäume nach sich zieht, dann sollte mich das wirklich wundern. Natürlich kommt es auch auf die Konstanz an. Beim mittäglichen Spaziergang waren, quasi über Nacht, deutlich mehr Blätter an den Sträuchern zu sehen. Die meisten noch nicht richtig entfaltet, sondern noch in halb aufgerolltem Zustand. Aber mit einigen Tagen in der heutigen Art wird der Frühling dann endlich angekommen sein. Möge er seine reinigende und vitalisierende Wirkung bei Mensch, Tier und Pflanzen entfalten.

Die Kraft des österlichen Geistes

Gut, dass die Feiertage für uns Deutsche noch eine wichtige Rolle spielen. Und vielleicht ist ja noch viel mehr vom eigentlichen Sinn dieser Tage im Bewusstsein verankert, als man gemeinhin annehmen sollte. Diese Ostertage habe ich sehr bewusst erlebt, vielleicht bewusster als in den Vorjahren, und habe mir bewusst einmal Zeit gelassen, um nicht gleich wieder in die Alltagsroutine zu verfallen. Dafür ist noch Zeit genug. Möge der österliche Geist in Verbindung mit dem erwachenden Frühling vielen Menschen neue Kraft geben. Möge das beginnende Grünen und Blühen der Bäume die Lebensgeister wecken und körperliche Gesundungen befördern.

Pflanzen verstehen unmittelbar

Den Text Rudolf Steiners über die Pflanzen und ihr Wachstum musste ich heute unbedingt noch einmal lesen. Der Gedankengang und die Darstellungen sind ebenso ungewöhnlich wie faszinierend. Und jetzt glaube ich, es ganz gut erfasst zu haben. Natürlich denke ich seine Ausführungen vor allem in Bezug und am Beispiel der Bäume. Und in dieser Sichtweise des Daseins und des Weltbezugs der Bäume sind auch bestimmte andere Motive der Kulturgeschichte verständlicher und erhalten einen mir bisher nicht erschließbaren Sinn. Ich denke da z. B. an der Darstellung des Weltenbaums im Kopfstand, mit nach oben gerichteten Wurzeln und nach unten weisenden Zweigen. In Steiners Lehre nutzen die Elementargeister der Erde die Pflanzen in ähnlicher Weise, wie wir die Augen: Sie nehmen Informationen aus dem außerirdischen Weltall auf und verstehen sie quasi-automatisch. Anders als wir Menschen, die wir die Sinneseindrücke erst noch verstandesmäßig erfassen und interpretieren müssen. Es ist interessant, wenn Steiner aus seiner hellsichtigen Erfahrung heraus schildert, dass sich die Gnome gewissermaßen über die Menschen lustig machten, da diese erst denken müssten, um die Dinge zu verstehen, während sie selber sie sofort und ohne Umwege verstünden. Diese Elementargeister sind demnach Sinn durch und durch, leben in einem selbstverständlichen Verstehen ihrer Erfahrung. Eine absolut faszinierende Perspektive, denn aus ihr ist ein ganz neues Verständnis dessen ableitbar, was man oft als die ,,Weisheit“ der Bäume bezeichnet hat. Denn dies bedeutet tatsächlich und in ganz konkretem Sinne, dass wir, was ich immer schon so gesehen habe, etwas von den Bäumen lernen können, das wir sonst nur auf großen, Kraft raubenden Umwegen zu erreichen in der Lage sind. Eine schöne Erkenntniserweiterung an diesem angenehmen Ostersonntag.

Österliche Botschaft und Pflanzenwachstum

Manchmal denke ich, an diesen Tagen einen Spiegel der Leidensgeschichte in mir wahrzunehmen. Sollte ich dies als einen Appell zum noch bewussteren Wahrnehmen der österlichen Botschaft auffassen? Über die Bedeutung solcher Erfahrungen bin ich mir immer noch nicht im Klaren, hoffe aber, eines Tages damit weiter zu kommen. Der Anblick des Osterfeuers in der heutigen Osternachtfeier wird mir vielleicht einen ersten Hinweis geben. Gestern bin ich endlich einmal dazu gekommen, in den Vorträgen Rudolf Steiners über die Naturgeister zu lesen. Der erste Vortrag bezog sich gleich auf den Bereich, der mich am meisten interessiert: die Pflanzen. Wie in fast allen Darlegungen entwickelt Steiner auch hier wieder absolut ungewöhnlich und unerwartete Gedanken und Zusammenhänge, die das Leben und die Rolle der Pflanzen in einem ganz neuen Licht dastehen lassen. So wird den Elementargeistern der Erde, fabelhaft häufig als Gnome bezeichnet, eine viel weiter reichende Funktion zuerkannt, als niedliche Naturwesengeschichten vermuten ließen. Nach Steiner sammeln sie Informationen aus dem Weltall, verarbeiten diese mit der ideellen Pflanzengestalt, die von den Geistern des Wassers, den Undinen, und denen der Luft, den Sylphen, geformt wird, und sorgen nicht nur dafür, dass das Mineralreich durch die Pflanzenwurzel von der Pflanze aufgenommen wird, sondern stoßen die Pflanze sozusagen aus der Erde heraus, sind der eigentliche Antrieb ihres Wachstums und ihrer Erhebung Richtung Himmel. Die Elementargeister des Feuers bzw. der Wärme sorgen dann mit für die eigentliche Fortpflanzung. In dieser Darstellung ist die Pflanze, also auch der Baum, das Produkt einer Verbindung zwischen dem himmlischen Vater und der mütterlichen Erde. Sie empfängt und verarbeitet Informationen aus dem Weltall, vermischt sie mit der aus der Erde gewonnenen Gestalt und schafft damit eine je individuelle Pflanzenform. Es ist das, was Hermann Hesse meinte, wenn er für die Bäume davon sprach, dass sie das Universelle im je Einmaligen zu verkörpern in der Lage sind, ja gerade für diese besondere Verbindung exemplarisch stehen. Auf geistiger Ebene ergeben sich bei dieser Anschauung ganz andere Schlüsse als in der Denkart der Botaniker, die die Fortpflanzung der Pflanzen als eine Verschmelzung von Blütenstaub mit Fruchtknoten betrachten. Das mütterliche Element in der geistigen Existenz der Pflanzen ist vielmehr die Erde oder die ideelle Pflanzengestalt, die sich aus der Zusammenarbeit von Sylphen und Undinen ergibt. Das väterliche Element ist der Himmel, dessen Einfluss durch die Arbeit der Erdgeister in die Pflanzenformung und das Pflanzenwachstum integriert bzw. für dieses nutzbar gemacht wird.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.