Inhaltlich wachsen

Bei den letzten Layoutarbeiten am neuen Wunschbaum habe ich wohl vergessen, die älteren IE-Versionen zu testen. Da hatten sich dann sogleich Fehldarstellungen eingeschlichen, die im Nachhinein nur sehr mühsam zu beseitigen sind. Aber die Galerie ist nun ganz sauber angelegt, so dass ich die übrigen Bilderserien in derselben Form einstellen kann. Allmählich baut sich das Ganze zu einem recht konsistenten Bild zusammen. Wenn alles steht, will ich dann auch die zahlreichen neuen Bilder von Blüten, Früchten und Blättern ergänzen, die sich einige Jahre lang angesammelt haben. So wächst der Wunschbaum endlich wieder. Wichtiger aber noch wird es sein, ihn inhaltlich wachsen zu lassen. Darauf freue ich mich nach all der formalen Arbeit am meisten.

Verlangsamung und Erholung

So einen trüben Himmelfahrtsfeiertag habe ich selten erlebt. Immerhin steht das Grundgerüst für die Bildpräsentationen auf der neuen wunschbaum.de. Davon abgesehen war ich aber wenig kreativ. Muss vielleicht auch einmal sein. Immer dann, wenn die Zeit ins Stocken geraten scheint, erholt sich auch die Natur. Beim Blick aus dem Fenster auf unsere efeubegrünte Begrenzungsmauer sehe ich das Grün wuchern wie lange nicht mehr. Das ersetzt im Winter abgestorbenes Laub und verleiht der Gartenszene einen frischen Hauch. Jetzt muss es aber endlich wieder aufwärts gehen mit den Temperaturen. So kann es doch einfach nicht weiter gehen. Sonst gehen uns noch die wenigen verbliebenen Bienenvölker ein. Die finden sich bei diesen Verhältnissen vermutlich ohnehin nicht mehr zurecht.

Mensch – Baum – Umgebungsvariablen

Aus dem Besorgen der Trog- und Kübelblumen ist heute dann doch nichts mehr geworden. Der Tag war einfach mit zu vielen notwendigen Erledigungen angefüllt. Und irgendwie geht es mir nicht anders als den meisten, die ich beobachten konnte. Man ist zurzeit, vermutlich wegen dieses Kälteeinbruchs mitten im Frühling, irgendwie träge und lustlos geworden. Nachdem der Frühling mit fast hochsommerlichem Wetter bereits begonnen hatte und seinem Höhepunkt zuzustreben schien, jetzt wieder dieser drastische Rückgang. Das tut einfach nicht gut, weder dem Körper noch dem Gemüt. So sind wir immer wieder stark durch die Biologie und ihre Reaktionen auf Umgebungsvariablen geprägt. Alle Aktivität, Kreativität, Kommunikation kann sich dem nicht entziehen, wird von dieser Abhängigkeit beeinflusst. Es geht mir schon länger im Kopf herum, diesen Umstand einmal zum Thema eines Textes zu machen. Das wäre ein weiterer Ansatz, um die Relevanz der Bäume als Spiegel menschlicher Befindlichkeit zu illustrieren. Denn in der Wahrnehmung und Präsenz der Bäume wiederum spiegeln sich solche klimatischen Schwankungen sehr gut. Mit allem, was wiederum davon abhängt. Ich denke da nur an den Grad der Aktivität von Honigbienen. Da lassen sich unendliche Ketten spinnen und zahlreiche Querverweise herstellen.

Neue Bildergalerien auf wunschbaum.de

Die Arbeit an der Neuauflage von wunschbaum.de konnte ich heute wieder fortsetzen. Jetzt kommen die Bildergalerien an die Reihe. Ein ziemlich zeitaufwändiger Teil. Aber ein wichtiger, da ein großer Teil der Suchmaschinenwirkung an den Abbildungen ansetzt. Da darf ich dann auch nicht viel verändern, v. a. nicht an der Datei- und Ordnerstruktur. Technik und Präsentation wird aber in jedem Fall abgewandelt, der Benutzerfreundlichkeit willen. Auch wird es später leichter ausbau- und aktualisierbar sein. Passend zum Frühling stehen als erstes die Blüten auf dem Programm, dann die Blätter, Früchte, Herbstlaub und Winterimpressionen.

Zeit für Inhalte

Ich bin sehr froh, dass es mir nach langem Aufschub gestern endlich gelungen ist, eine verkürzte Neufassung meines Textes über den christlichen Lebensbaumbegriff zu entwerfen, der für eine regionalgeschichtliche Publikation vorgesehen ist. Das ganze bisherige Jahr gab es irgendwelche Dringlichkeiten, die mich davon abgehalten haben. Allerdings will ich ihn noch etwas überarbeiten. Ich denke, er wird dann in einer gut lesbaren, kurzweiligen Form erscheinen, die in dem eher naturwissenschaftlich ausgerichteten Band für Auflockerung sorgen wird. Jedenfalls wenn er die Zustimmung der Herausgeber findet. Wenn der Relaunch von wunschbaum.de irgendwann in einigen Monaten abgeschlossen ist, will ich endlich wieder mehr für die Inhalte tun. Es gibt so viele Themen, gerade rund um den Lebensbaum-Begriff, die nur darauf warten, bearbeitet zu werden. Die nötige Zeit und Ruhe hierfür zu finden, ist eine Art Luxus. Das wäre sozusagen mein diesjähriger Urlaub.

Luftholklima

Der Regen der letzten Tage und die kühleren Temperaturen scheinen den Pflanzen und der Landschaft gut getan zu haben. Sie haben eine Art Luftholen möglich gemacht, das Wachstum vorangebracht, allerdings auch den Frühling wiederum ein Stück unbeständiger gestaltet. Jetzt wäre es an der Zeit für mehr Konstanz. Schön ist, dass der Weißdorn seine Blüten geöffnet hat, schrittweise, wie es aussieht, gut für die Bienen bzw. die Honigernte. Allerdings muss auch tagsüber mehr Sonne kommen, damit die Bereitschaft zum Fliegen nicht gebremst wird. Als neue Blüte ist während der letzten Tage das Pfaffenhütchen hinzugekommen. Man muss genauer hinsehen, da die Blüten ja grün und sehr unauffällig sind, ganz im Gegensatz zur späteren Frucht. Am meisten hat es mich aber gefreut, an unserem so stark frostgebeutelten Feigenbaum an manchen Stellen erste winzige Ansätze neuer Triebe entdeckt zu haben. Wir hatten schon die Befürchtung, er kommt gar nicht mehr in die Gänge. Allerdings, bis es erste Blätter gibt, wird wohl noch einiges an Zeit vergehen. Und dann kommt es darauf an, dass er die verlorene Zeit möglichst schnell aufholt. Sonst sieht es schlecht aus mit der diesjährigen Feigenernte.

Efeuformschnitt

Tat ganz gut, dieser Arbeits-Samstag. Nach dem Fertigstellen des Lebensbaum-Armbandes am Vormittag, war der Rest des Tages der Gartenarbeit gewidmet. Wir haben den Weihnachtskaktus in seine vier Sprosse aufgeteilt und jeden in einem eigenen Topf mit frischer Erde platziert. Zwei davon wird später wohl J. bekommen. Außerdem habe ich die vor einigen Tagen erst aus einem der Samenkerne entstandene kleine Gleditschie von ihrer älteren Schwester getrennt und ebenfalls in einem eigenen Topf untergebracht. Später wären sie sicherlich noch schwieriger zu trennen gewesen. Jetzt haben wir also schon drei und hoffen, dass sie sich über den Sommer prächtig entwickeln. Die größte Arbeit aber hat der Grottenefeu gemacht. Der war in den letzten Jahren aus der Form geraten, und deshalb war jetzt einmal ein Radikalschnitt notwendig. Leider sind dabei hässliche Löcher zurückgeblieben. Und einen der Ausbrüche aus der Idealform konnte ich heute auch noch nicht korrigieren. Die Löcher sollen erst zuwachsen, und dann gehe ich in einem zweiten Schritt auch diesen Formfehler noch an. Jetzt sind wir alle ziemlich müde und hoffen auf einen ruhigen und wenigstens etwas sonnigen Sonntag.

Perlenarbeiten

Die Arbeit am Pappelholz ging mir heute trotz der Kälte ganz gut von der Hand. Dabei ist das Holz jedes Mal eine Herausforderung, da jeder Abschnitt andere Eigenschaften aufweist und die Konsistenz innerhalb des Stabs wiederum variiert. Die Oberfläche wirklich glatt zu schleifen ist insofern nicht ganz einfach, wenn der Stab eine konstante Dicke haben soll. Das ist heute aber sehr gut gelungen. Vielleicht der exakteste seit langem. Das Armband werde ich morgen sicherlich fertig stellen können. Und vielleicht bleibt noch etwas Zeit, um die Perlen des neuen Wunschbaum-Armbands ,,Götterbaum“ zumindest vorzubereiten.

Frost- und Hochnebelintermezzo

Mit der Sonne der letzten Wochen hat unsere Efeuhecke einen enormen Schub getan. Über das dunkelgrüne Blätterkleid hat sich eine hellgrün leuchtende neue Schicht gelegt, die in ihrer Zartheit fast fremd wirkt. So als ob sie nicht zum Rest der Bewachsung gehören würde. Es wird einige Wochen dauern, bis sie wirklich integriert ist und die unterhalb liegenden schon verwelkten Blätter ersetzt. Dann werde ich sie wieder zurückschneiden müssen, um das Gewicht nicht Überhand nehmen zu lassen. Ich hoffe, dieses Frost und Hochnebelintermezzo von heute bleibt eine Ausnahme. Ab morgen soll es bitte wieder sonnig werden, damit die Arbeit am Holz Freude macht und mich nicht frieren lässt.

Schlechte Aussichten für den Feigenbaum

V. meint, unser Feigenbaum sei im Winter vollständig erfroren. Ich denke, er übertreibt damit doch sehr. Denn fast alle neuen Triebe des Vorjahres sind eindeutig nicht mehr zu retten. Aber bei den dickeren Ästen dürfte eigentlich nichts passiert sein. Was allerdings sehr schade ist: Dass er wegen dieses Rückschlags sehr lange brauchen wird, wieder neu auszuschlagen. Zumal der Frühling dieses Jahr mit 4-wöchiger Verspätung einsetzte und ohnehin alles sehr verzögert ist. Das bedeutet aber auch, dass voraussichtlich die Früchte nicht mehr wirklich reif werden. Ein Jammer. Vor allem für M. ist das traurig, da Sie die täglich rationierte Ernte im Spätsommer doch immer sehr genossen hat. Schließlich ist sie die einzige, die sie auch gerne und regelmäßig isst. Für mich ist es vor allem ein Ritual. Das Nachsehen, welche Früchte denn wieder ausgereift sind und das Abschneiden und Servieren. Es wäre schade, wenn dieses Ritual in diesem Jahr ausfallen müsste.

Zur therapeutischen Kraft der Natur

Ein interessanter Artikel in der Tageszeitung hat heute meine Aufmerksamkeit geweckt: ,,Bäume statt Anti-Depressiva“ ist er betitelt und bezieht sich auf neue Studien US-amerikanischer Ökopsychologen. Danach ist auch nach Ansicht von Psychologen anderer Länder die große Distanz zur Natur, der Mangel an Aufenthalt im Freien, in Wäldern, auf Wiesen und Feldern, für seelische Ungleichgewichte mitverantwortlich. Umgekehrt kann bei leichteren und mittelschweren Depression etwa eine verstärkte Hinwendung zur Natur, ein längerer täglicher Spaziergang im Grünen ähnliche therapeutische Wirkungen wie die Einnahme von Antidepressiva entfalten. Andere Wissenschaftler glauben eine generelle gesundheitsfördernde Wirkung von Naturnähe feststellen zu können. In Bezug auf körperliche Erkrankungen, besonders deutlich aber bei Depressionen, Angststörungen, Einsamkeit oder Stress. Den Artikel hätte ich nicht benötigt, um zu diesem Schluss zu kommen. Aber er bestätigt eine Beobachtung, die ich bei jedem Spaziergang selber mache: Dass der Gang im Freien den Kopf frei machen kann, dass der Anblick des Grüns Lebensgeister weckt. Dabei kommt es nicht darauf an, ob man die Nähe der floralen Naturgeister wirklich wahrnimmt. Die Wirkung ist eine unmittelbare, der sich wohl niemand wirklich entziehen kann. Eben deshalb müssen Bewohner der gemäßigten Breiten eine ganz andere Natur- und damit Selbstwahrnehmung haben als z. B. Wüstenvölker. Ich selber kann mir ein Leben ohne Grün kaum vorstellen. Es ist für mich ein wirkliches Auftanken, der Reaktivieren von etwas, das zwar in mir angelegt ist, aber immer wieder auch einen Anstoß von außen benötigt. Eigentlich wundert es mich sehr, dass man kaum Menschen bei ,,zweckfreien“ Spaziergängen sieht. Wenn man die Hundebesitzer, Radfahrer, Skater und Jogger abzieht, bleibt kaum noch jemand übrig. Dabei ist es gerade diese Art des Gehens, welche meiner Erfahrung nach die größte Erholungswirkung hat.

Rückbesinnung auf die natürlichen Lebensgrundlagen

Das Muster der Vortage scheint sich zu wiederholen: Am Vormittag dauerhafter Hochnebel und ungemütlich kühl. Um die Mittagsstunde dann schlägt es um und entwickelt sich zum Abend hin immer mehr zu einem hellen Frühlingstag mit viel Licht. So wird mein Solarertrag dann jedes Mal doch noch gerettet. Unterdessen bastele ich an meinen verschiedenen Wunschbaum-Projekten und kann mich nicht entschließen, welchem ich den Vorrang geben soll. Beides, die Perfektionierung des Wunschbaum-Shops und der Relaunch von wunschbaum.de sind aktuell und dringlich. Aber beides, vor allem letzteres auch sehr aufwändig. Eines kann ich aber auf jeden Fall sagen: Die Menschen besinnen sich zunehmend auf ihre natürlichen Lebensgrundlagen und entdecken vieles wieder neu, was verloren und vernachlässigt schien. Dies erhöht die Relevanz und die Kommunikationschancen des Wunschbaum-Projekts erheblich. Eine Entwicklung, die ich angemessen ausgestalten möchte.

Den Feigenbaum jetzt schon zurückschneiden?

Nach einem extrem wechselhaften und wegen des Hochnebels sehr lichtarmen Tag ist zum Abend hin die Sonne herausgekommen und hat ein wunderbar helles und wärmendes Licht abgestrahlt. Ich hoffe, wir erleben das in den Folgetagen schon tagsüber. So lässt sich besser arbeiten, das andere erinnert einen eher an den langen, unangenehmen Winter. Sehr schön blühen in diesen Tagen die Wildapfelbäume, die übrigen Sträucher trauen sich dagegen noch nicht so richtig aus der Deckung. Unschlüssig bin ich, ob ich den Feigenbaum, der im Winter offenbar stark gelitten hat, jetzt schon zurückschneiden soll. Bei den meisten Endtrieben ist deutlich zu erkennen, dass sie erfroren sind. Nur bis wohin, das ist nicht immer eindeutig. Deshalb bestünde auch die Möglichkeit abzuwarten, bis sich die ersten Triebe abzeichnen, alles oberhalb könnte ich dann kappen. Im letzten Jahr hat der Baum wegen des radikalen Rückschnitts im vorgängigen Frühjahr sehr lange gebraucht, bis er ordentlich Blätter ausbilden und Energie tanken konnte. Entsprechend spät kamen die Früchte. Das wollte ich eigentlich diesmal vermeiden. Aber der Winter hat uns da wohl einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich bin mir noch nicht schlüssig, was das beste ist.

Üppiges Grün und Blütenwachstum

Das war wohl einer der trübesten Maifeiertage, an die ich mich in den letzten Jahren erinnern kann. Erst heute Abend scheint sich die Wolkendecke etwas zu lichten. Aber die Vegetation hat sich eindeutig auf den Frühling eingestellt. Deshalb erwarte ich nicht mehr den großen Rückschritt. Was zurzeit dominiert, ist das Grün, dessen Üppigkeit sich innerhalb weniger Tage vervielfacht hat. Da gehen die wenigen weißen Blüten der Kirschbäume beinahe unter. Die ebenfalls weißen von Schwarzdorn und früh blühenden Traubenkirsche sind jetzt schon fast verwelkt. Auf der anderen Seite bereitet sich vieles vor, steht gewissermaßen in den Startlöchern. Beobachten konnte ich das heute an: Weißdorn, Roter Heckenkirsche, Liguster und Eberesche. Bereits blühend, aber nicht sehr auffällig sind: Wolliger Schneeball, Gemeiner Schneeball und Feldahorn. Beim nächsten Gang muss ich unbedingt einmal wieder den Fotoapparat mitnehmen. Nach der mühsamen Erweiterung meines Microstock-Engagements ist die praktische Arbeit und Erweiterung meines Portfolios doch zu kurz gekommen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.