Angestautes

Dieses Jahr ist die Planung in Sachen Weihnachtsfestvorbereitung schwieriger als sonst. Es drängt sich so vieles in diesen Wochen, das einfach nicht aufschiebbar ist. So hoffe ich, dass ich wenigstens für das Schmücken des Weihnachtsbaums genügend Zeit finde und das nicht im Vorübergehen geschehen muss. Dafür wäre mir das Ritual zu wichtig. Vielleicht stellt sich die eigentliche Ruhe erst mit dem Heiligen Abend ein. Jedenfalls versuche ich, meine Dinge so zu regeln, dass das möglich wird. Vorher gibt es noch jede Menge Kreatives zum Abschluss zu bringen, das derzeit in verschiedenen Stadien der Ausformung steht. Aber Zeitdruck kann auch förderlich sein, wirkt sich häufig belebend auf die Arbeit aus. Die Qualität musste bei mir darunter noch nie leiden. Es wäre schön, wenn ich um die Jahreswende mehr zum Kontemplieren und Lesen komme. Denn auch da hat sich einiges angestaut.

Schadloshalten

Ich weiß nicht, ob es das letzte Armbandprojekt für dieses Jahr war. Jedenfalls schien mir der Tag geeignet, es abzuschließen, um mich in den kommenden Tagen den anderen angefangenen Aufgaben durchgehend widmen zu können. Zurzeit ist es ohnehin so grau und trüb, dass es gleichgültig ist, wo man sich aufhält. Da schreckt dann auch der Keller nicht mehr ab. Tatsächlich waren wir uns heute einige, uns nicht an einen vergleichbar dunklen Dezember erinnern zu können. Man denkt an Sibirien oder andere nordische Regionen, in den so was möglicherweise normal ist. Für uns ist es jedenfalls ungewohnt. Da können die Bäume froh sein, sich schon seit Wochen von ihrer aktiven Zeit verabschiedet und in die Winterruhe übergegangen zu sein. Jetzt kann es nur noch ums Schadloshalten gehen. Vielleicht sollten wir es den Bäume einfach nachtun.

Innenschau und Neuanfang

In diesen Tagen geht vieles in die Köpfe der Menschen, und manchmal wegen der Fülle auch wieder heraus. Die vielen Spendenaufrufe, emotionale Nachrichten, wie die des verunglückten Wetten-Dass-Kandidaten. Tragische Schicksale in der Welt und hier zu Hause, an den so viele Menschen Anteil nehmen. Vielleicht nimmt man solches in der Vorweihnachtszeit anders wahr. Erst recht bei solcher Witterung, die einen ins Haus zwingt und den Blick nach Innen richten lässt. Das Schlechteste sind solche rekapitulierenden Innenschauen nicht. Sie können im besten Falle etwas klären, das zu klären war. Ordnung schaffen, wo die Dinge durcheinander geraten sind. Luft holen lassen, wo die Aktivitäten sich verselbständigt und ein Eigenleben entwickelt haben. Ruhig sein lassen, wo zu viel Geschäftigkeit entstanden ist. Ich stelle mir das so vor, dass am Heiligen Abend, im Anblick des Weihnachtsbaums, diese Innenschau und das Klären auf seinem Höhepunkt angekommen ist. An diesem Abend kann ein neuer Aufbruch beginnen. Der Baum hilft uns, das Gefühl für diese Chance zu gewinnen.

Weihnachtszeit und kreative Aufgaben

Die Macher von Adventskalendern scheinen sich mit der Tradition der Weihnachtszeit nicht wirklich zu beschäftigen. Jedenfalls verbarg sich hinter dem Türchen an diesem Nikolaustag keine Nikolausfigur, sondern ein roter Winterhandschuh. Morgen bin ich wieder dran, und dann wird’s bestimmt entweder wieder ein Weihnachtsbaum oder eben der Nikolaus. Die schönen Figürchen stellen wir anschließen oben auf den Kalender, die weniger schönen werden abends an Js Sperrholzadventskranz verbrannt. Ich bin froh, dass es mir gelingt, die verschiedenen kreativen Aufgaben, die zurzeit anstehen, parallel ausführen zu können. Das ist nicht ganz einfach, weil man ständig umschalten muss. Aber so etwas ist nicht so häufig. Und diese wenigen Wochen werde ich sicherlich schaffen, inklusive einer gewissen Übung, die mir in früheren Jahren noch selbstverständlicher war. Die Beschäftigung mit der Biografie so kurz vor Weihnachten und Jahreswechsel hat etwas sehr Anregendes. Ich merke, dass mich dieses Thema der Selbstmusealisierung früher sehr beschäftigt hat. Die Spuren dieser Beschäftigung sind heute noch zu spüren, nur in etwas veränderter Form.

So viele weihnachtliche Vorhaben

Eigentlich ist es ja schön, wenn sich die Projekte häufen. Aber in der Vorweihnachtszeit würde ich mir doch etwas mehr Zeit wünschen, um den Advent seiner Bedeutung entsprechend erleben zu können. Das kommt leider etwas zu kurz, ist aber teilweise dadurch ausgeglichen, dass ich mich kreativ viel mit Weihnachten und seinen Symbolen beschäftige. Die Karte allerdings habe ich auch heute wieder nicht geschafft. Ein Vorhaben also für die kommende Woche. Schön ist, dass ich zumindest die Hauptmotive für Vs Kalender bereits zusammengetragen und formatiert habe. Jetzt kommt der schwierigere Teil, nämlich die biografischen Dokumente zu sichten und geeignete Motive auszuwählen. Das wird mich wohl noch einige Zeit beschäftigen. Nachher muss ich unbedingt unseren Adventskranz fotografieren. Auch das Dokumentieren ist dieses Jahr bisher etwas zu kurz gekommen. Und dann stehen ja noch wichtige andere Dinge aus, z. B. die Auswahl des Weihnachtsbaums. Ich hoffe, V. wird wieder mitspielen und mir nicht ganz so viel Ungeduld entgegenbringen.

Schon ganz bei Weihnachten und dem neuen Jahr

Es ist wohl das erste Mal seit Jahren, dass wir keine Zweige zum Barbaratag geschnitten haben. Ich fand das zu meiner Angestelltenzeit immer sehr spannend, die Vase mit den am 4. Dezember geschnittenen Kirschbaumzweigen, auf der warmen Fensterbank stehend, die restlichen Wochen bis Weihnachten zu beobachten. Das Blütenwunder war dabei so gut wie garantiert, denn der Büroraum war natürlich zu dieser Jahreszeit geheizt, und die Heizung war unterhalb der Fensterbank angebracht. Ein kleines Wunder war es dennoch, denn die ersten Blüten öffneten sich tatsächlich genau am oder einen Tag vor Heilig Abend. Bei den zu Hause praktizierten St. Barbara-Ritualen hat das einige Jahre auch so funktioniert. Nur in den beiden letzten Jahren wollten sich die Knospen partout nicht öffnen. Auch zwei bis drei Wochen über der Zeit noch nicht. So haben wir die Freude daran verloren. Vielleicht lassen wir die Tradition ja irgendwann wieder neu aufleben. Auch ohne Barbarazweige bin ich schon ganz bei Weihnachten und dem neuen Jahr. Kein Wunder, wenn man sich mit der Planung und Gestaltung eines Jahreskalenders beschäftigt. Und die Weihnachtskarte muss auch in den kommenden Tagen realisiert werden. So will ich die im Außen ungemütlichen Tage nutzen, um möglichst kreativ zu sein, die Jahreszeit und ihre Festen ihrer Bedeutung entsprechend zu erleben.

Weihnachtsillustrationen

Anders als in den Vorjahren hält das Interesse an meinen Weihnachtsmotiven auch nach dem 1. Advent noch an. Ich freue mich besonders, dass auch einige der neuen Fotografien aus der letzten Weihnachtszeit ihren Weg auf die vorderen Suchränge unter bestimmten Stichwörtern gefunden haben. Es ist einfach schön zu wissen, dass die eigenen Eindrücke als illustrative Grundlage für weihnachtliche Grüße und Botschaften verwendet werden. Am Wochenende stehen aber noch weitere Projekte rund um Weihnachten an. Unter anderem die Kreation der diesjährigen Weihnachtsgrußkarte für PaiDex, M. und mich selber. Da stehen einige Motive zur Auswahl: Der Lichtweihnachtsbaum, die Adventskerzendekoration, der Weihnachtsmusikengel. Ich hoffe, mich möglichst schnell entscheiden zu können, um noch genug Zeit für die Gestaltung zu finden. Also auch diesmal kaum Gelegenheit für die oft im Zusammenhang des Festes genannte Besinnlichkeit. Aber in der Weihnachtswoche, dann soll sie sich doch einstellen.

Momente der Freiheit

Das zweite Türchen des Adventskalenders verbarg eine kleine Weihnachtsbaumkerze. Es sind also nicht nur Nikoläuse und vermenschlichte Rentiere drin. Da ist wohl zu erwarten, dass in den kommenden Wochen noch mehr Bäume zum Vorschein kommen. Die sammle ich natürlich, während die Figürchen abends am Sperrholz-Adventskranz abgebrannt werden. Überhaupt kann ich mich nicht beschweren. Direkt vor mir, am Fuß des Bildschirms ist einer meiner Lieblings-Deko-Weihnachtsbäume aus rotem Samt, goldenen Pailletten und Stickereien angelehnt. Weiter oben im Regal folgen weitere Weihnachtsbaum-Symbole. Und auch der übrige Raum ist nur so angefüllt mir meiner Sammlung von plastischen Weihnachtsbaumdarstellungen. Ich hoffe, jeden Tag wenigstens einige Momente die Freiheit zu haben, sie zu betrachten und damit dem Weihnachtsfest schon ein Stück näher zu sein.

Baumsymbol und kollektives Wissen

So ähnlich muss man sich in Sibirien fühlen, wenn wochenlang kein Sonnenstrahl ungehindert durchdringt und man von einer weißen Hochnebeldecke und eiskalten Außentemperaturen geradezu eingehüllt ist. Vor allem die Sonne und das Licht fehlen mir. Auf Dauer ist das schwer zu ertragen. Der letzte Winter war ähnlich. Nur fing es nicht so früh an, dauerte dann aber sehr lange, bis weit ins neue Jahr hinein. Als man kaum noch glauben konnte, der Winter geht einmal zu Ende, stiegen die Besucherzahlen der von wunschbaum.de merklich an. Es ist so, als ob die Menschen in Zeiten der Lichtarmut sich das Fehlende in symbolischen Formen anzueignen suchen. Eine nahe liegende Möglichkeit ist die Beschäftigung mit den Bäumen, die lebendig zwar in dieser Zeit auch nicht sehr präsent und zugänglich sind, als Symbol des Lebens, des Wachstums und der Stärke aber wetterunabhängig und auch weitgehend kulturunabhängig ihre Zeichenhaftigkeit dauerhaft bewahren. Es sind eben archetypische Symbole, die einen Bereich unseres kollektiven Wissens aus der Tiefe hervorholen, sobald wir uns mit ihnen beschäftigen oder ihnen begegnen. Es ist dies, was die Wunschbaumseite immer wieder versucht versteh- und erfahrbar zu machen.

Wintererlebnisse

In diesen Tagen konnte sich das Schneegitter bewähren. Der Nachteil ist allerdings, dass das Abschmelzen so noch länger dauert und die Sonnenstromausbeute heute nahe Null ausfiel. Ich hoffe, die kommenden Tage bringen wieder so schöne Sonnenstunden wie heute, und alles ist bald wieder schneefrei. Kalt und sonnig kann es gerne sein. Schließlich sind die Lichtverluste dieses Monats wieder auszugleichen. Meine geplante Fahrt nach E. muss ich aber leider aufschieben. Das heißt mehr Zeit für die laufenden Projekte und hoffentlich für die Motivauswahl von Vs Kalender. Die Hauptmotive werden voraussichtlich eigene Baumblätter- und blüten-Makrofotos sein. Das Ganze kombiniert mit biografischem Fotomaterial. Wäre schön, wenn es gelingt, beides in eine stimmige Einheit zu bringen.

Früher Wintereinbruch

Ein ziemlich früher Winter hat uns da heimgesucht. Das erste Mal Schneeschippen war heute Morgen angesagt. Und jede noch so kurze Fahrt wird zum Abenteuer. Da sind mir die richtig kalten, aber klaren Tage lieber. Immerhin, das vor einigen Monaten erst angebrachte Schneegitter kann sich endlich einmal bewähren und scheint nicht ganz umsonst gewesen zu sein. Schade nur, dass die Fahrt nach E. in dieser Woche wohl ausfallen muss. Ich hoffe, dass es acht Tage später besser aussieht. Jedenfalls würdige ich ungern auf das Ginkgoholz verzichten, und dass es noch Monate dort lagert, weiß ich natürlich nicht. So gehe ich lieber auf Nummer sicher. Unrecht ist mir das andererseits nicht. So komme ich im laufenden Projekt nicht aus dem Fluss, und auf die parallel durchzuführende Handwerksarbeit muss nicht länger aufgeschoben werden.

Adventskranz, Weihnachtsbäume und der 1. Advent

Pünktlich zum 1. Advent haben wir es doch noch geschafft, den Adventskranz komplett zu machen. Gefehlt haben nur noch die vier lila Kerzen, die ich für den Zweck erst noch mit Nägeln standfest machen muss. Sie haben genau die richtige Größe für den Kranz. Und die letztjährige Modeweihnachtsfarbe finde ich auch in diesem Jahr noch sehr ansprechend. Besonders froh bin ich, dass mich über die Adventszeit wieder meine vielen Weihnachtsbäumchen begleiten werden. Am Vormittag habe ich wieder alles in meinem Arbeitszimmer ausgebreitet. Ganze fünf Kisten sind es. Da ich mir mit dem Sortieren Anfang des Jahres viel Mühe gegeben habe, war das Auspacken und Dekorieren sehr leicht. So konnte ich mich am Nachmittag noch anderen Vorhaben widmen. Nachher freue ich mich auf die erste Kerze des Adventskranzes, die wir am späten Nachmittag bereits entzündet haben.

Weihnachtsbaum-Dekoration

Weihnachtsdekorationen

Nun konnten wir den vor einer Woche verpassten Besuch in der Adventsausstellung des Blumenhauses W. doch noch nachholen. Nachdem wir J. von ihrem Spa-Tag abgeholt hatten, lag das nahe. Und es hat sich wieder einmal gelohnt, wenn es auch schon alles ziemlich leer war und die ganz spannenden Dinge möglicherweise nicht mehr zu sehen waren. Aber einige Eindrücke über aktuelle Trends in der Weihnachtsdekoration konnten wir doch gewinnen. Draußen haben wir jetzt die wirklichen letzten Wintervorbereitungen in punkto Pflanzen getroffen. Die frostempfindlichen mehrjährigen Gehölze und Stauden haben wir etwas im Wurzelstock gestutzt und in Kunststoffeimer verfrachtet in den Keller gebracht. Dort werden sie wenige Male über den Winter leicht gegossen und im kommenden Jahr hoffentlich wieder mit neuer Frische neue Triebe ausbilden. Vor allem hoffe ich, dass wir es mit dem Wandelröschen richtig gemacht haben und seine ehemalige Blühfreudigkeit wiederkehrt. Morgen geht’s dann u. a. an die Weihnachtsdekoration meines Arbeitszimmers. Das ist erfahrungsgemäß eine größere Sache.

Wochendarbeiten

Die ersten Sonnenstrahlen seit mindestens einer Woche. Wie immer habe ich die Gelegenheit für die Arbeit in der Werkstatt genutzt. Danach waren die Perlen auch recht schnell gesägt. So kann ich mich bei diesem einzelnen Armband morgen auf das Bohren und die Feinarbeit am Eibenholz konzentrieren. Diese letzten Arbeitsschritte gehen auch bei weniger aufbauendem Wetter ganz gut bei künstlichem Licht von der Hand. Außerdem hoffe ich endlich die verschiedenen auf Weihnachten und den kommenden runden Geburtstag bezogenen Vorhaben weiter voranbringen zu können. Wieder Bildschirmarbeit, aber immerhin etwas Neues und somit auch Spannendes. Ich hoffe, J. wird ihren Spa-Tag morgen, ein Weihnachtsgeschenk aus 2009, genießen können und sich erholen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.