Wasserimpressionen

Das Licht war wieder so schön sommerlich, dass es mich zum Fotografieren in den Garten gezogen hat. Die Bäume sind gegenwärtig weniger mein Motiv. Jedenfalls sind die jüngsten Versuche in dieser Richtung nicht so überzeugend ausgefallen. Aber neben den Objektfotos, die ich am besten innen mit der richtigen künstlichen Beleuchtung inszeniere, sind es vor allem die Spiele des natürlichen Lichts auf Oberflächen unterschiedlicher Art, die mich faszinieren. Heute war es der Springbrunnen inmitten unseres kleinen Wasserbassins, der das Wasser des von Algen schon grün gefärbten Beckens mittels seiner Düse in Tausend kleine Tropfen auflöst, die sich fontänenartig ausbreiten, um dann prasselnd wieder ins Becken zurückzufallen. Ein wunderbar anzusehender und angenehm klingender ständiger Kreislauf, der in Gestalt der Wassertropfen das Licht einfängt, bricht und teilweise flirrend reflektiert. Auf den Fotos zeigen sich deshalb auch die Regenbogenfarben in einzelnen der vielen kleinen verstäubten Tröpfchen. Das Ergebnis sind Impressionen, die tatsächlich wie die Malereien der Impressionisten wirken.

Motivwechsel

Schön, dass die Auswahl meiner jüngsten Fotografien bei den verschiedenen Agenturen angenommen wurde. Das Objektfoto mit den beiden Hälften der alten Zigarrenpresse, die verschiedenen Coverfotos alter Bücher und schließlich die Makroaufnahmen der mit Honig gefüllten und teilweise verdeckelten Waben. Dabei war ich sowohl bei fotolia als auch bei istockphoto erfolgreich. Es könnte sein, dass mein ursprünglich avisiertes Motivfeld für die Erweiterung des Portfolios, Holzstrukturen und Baumrinden, nun doch anderen Themen Platz machen wird. Insbesondere das weite und sehr nachgefragte Themen- bzw. Motivfeld rund um ,,Zeit“, ,,Alter“, ,,Leben“ und ,,Entwicklung“ finde ich sehr anregend. Dazu habe ich auch jede Menge Ideen, die sich mit meinen technischen Mitteln ganz gut umsetzen lassen. Dennoch ist natürlich die Suche nach den richtigen Symbolobjekten und das In-Szene-Setzen dieser Objekte immer wieder eine Herausforderung. Ich hoffe aber, meine Auswahl in diesem Feld bald deutlich erweitern zu können und bin jetzt schon gespannt auf die Resonanz.

Russland brennt

Heute kann ich mir das Blumengießen wohl sparen. So kühl und sonnenarm, wie der ganze Tag ausgefallen war. Und irgendwie passt das zum Ende der Hochsommerzeit, die jetzt allmählich in Richtung Spätsommer übergeht. Und auch der Herbst hat seine Schatten schon ein wenig voraus geworfen. Seltsam, wie schnell sich alles verändern kann. Möglicherweise haben wir die Wahnsinnshitze, die im Vorjahr ins Ende des Monats August fiel, jetzt im Juli schon hinter uns gelassen. Kann aber auch sein, dass eine zweite Hitzewelle mit etwas Abstand folgt. Für uns und die vielen Fruchtbäume würde ich mir das wünschen. Die Mischung aus Sonne, kühlen Nächten und zeitweiligem Regen ist für das Fruchten genau richtig. Aber den armen Menschen in Russland, die zurzeit diese Jahrhunderthitze mit verheerenden Moor- und Waldbränden sowie den entsprechenden Luftverschmutzungen erleben, den wünsche ich, dass ihr Alptraum so schnell wie möglich vorbei ist. Solche Naturkatastrophen sind immer schrecklich. Aber wenn es wie hier die arme Bevölkerung auf dem Land in den Ruin stürzt, ist das besonders tragisch. Lass es in dem gesamten Katastrophengebiet rasch ganz viel regnen!

Weinstockentwicklungen

Mit den Weintrauben ist es dieses Jahr sehr merkwürdig. Einige tragen vergleichsweise dicke Früchte, die jetzt schon dabei sind, sich von Grün nach Violett-Blau zu verfärben. Andere, wohl von einem anderen Stock sind noch völlig grün und ziemlich klein. Das habe ich in den Vorjahren so nie beobachtet. Überhaupt ist das Gesamtbild unserer lange Triebe ausbildenden Rotweinstöcke eher diffus. Das hat vor allem damit zu tun, dass V. im Winter eine Reihe alter, nicht mehr Saft tragender Stöcke ganz entfernen musste. Das hat natürlich Lücken geschlagen, die so schnell mit neuen Trieben nicht ausgefüllt werden können. Aber in 1-2 Jahren wird man wohl davon nichts mehr bemerken. Schwer zu sagen, wann in diesem Jahr die Lese angesagt sein wird. Das hängt auch davon ab, ob uns weiterhin ein sonnenreicher Sommer geschenkt sein wird. Regen hatten wir jüngst eigentlich genug. Aber auch in der Endphase des Reifens ist gelegentlicher Schauerregen von Vorteil. Wir lassen uns überraschen.

Rainfarn

M. konnte den Kranz mit Rainfarn gestern nicht ganz fertig stellen, da das Material nicht ausgereicht hat. Deshalb bin ich am Abend noch einmal aufgebrochen und habe an dem Ort, den wir im letzten Jahr schon einmal durchkämmt haben, noch mehr Rainfarn gesucht. Fündig geworden bin ich auch, aber die schönen sonnengelben Köpfe waren größtenteils schon verdorrt. So musste ich etwas mehr schneiden, damit M. sich später die schönsten und noch gelben heraussuchen kann. Gut, dass ich mir bei dieser Aktion keinen Fuß gebrochen habe, denn dieses Gelände ist sehr uneben und unberechenbar, ist zudem nur erreichbar, wenn man vorher einen Graben überwindet. Der Tag begann mit dem Einfädeln des letzten Armbandes ,,Eiche-Esche“, das sehr gut gelungen ist und nach dem Trocknen wunderbar authentisch wirkt. Jetzt kann gerne wieder eine Bestellung kommen, damit die schon Wochen anhaltende Serie der Wochenendeinsätze nicht abreißt. Und mit Hs Website-Aktualisierung bin ich auch so weit durch. Bin gespannt, ob es ihm gelingt, auf dieser Grundlage an frühere goldene Zeiten anzuknüpfen.

Sonntagssommerausflug

Auf die Wettervorhersagen kann man sich gar nicht mehr verlassen. Da vertraue ich lieber auf meine eigenen feinen Antennen. Und die zeigen zumindest stärkere Wechsel sehr zuverlässig an. Der Tag war für einen Ausflug wie geschaffen. Und der Flohmarkt, den wir schon seit Jahren nicht mehr besucht hatten, stellte sich als außerordentlich ausgehend heraus. Ca. 3 Stunden konnten wir uns dort problemlos aufhalten, bis irgendwann vor lauter Schauen und beißender Sonne die Aufnahmefähigkeit nachließ. Immerhin unsere Stärkung konnten wir unter einem schattigen Baum in erholsamer Kühle zu uns nehmen. Auch hatten sich die meisten Händler unter Bäumen eingerichtet, so dass der lange Aufenthalt dort sicher ganz gut verträglich war. Auf dem Rückweg entdeckte M. am Straßenrand die von ihr so genannten ,,Pantöffelchen“. Erst auf Nachfrage konnte ich herausfinden, dass sie den Rainfarn meinte. Kurzerhand habe ich angehalten, und dank der immer griffbereiten Gartenschere konnten wir einen ganzen Strauß davon einsammeln. Ich denke, M. wird einen kleinen Kranz binden. Das fände ich schöner, als den Rainfarn bloß in einen größeren Sommergräserkranz einzuarbeiten.

Unsere Gleditschien-Baumschule

So wenig zutreffend wie heute war die Fernseh- und Radio-Wettervorhersage schon lange nicht mehr. Obwohl als ein nahezu wolkenlos sonniger Tag angekündigt, kam die Sonne bei uns erst um 15.00 Uhr zum Vorschein. Dann aber umso intensiver und fast wieder so sommerlich anmutend wie in den Wochen zuvor. So hat es uns doch noch nach draußen gezogen. M. hat dafür den Anstoß gegeben. Sie wollte verschiedene abgeblühte oder verdorrte Pflanzen abschneiden, weil sie ohnehin nicht mehr kommen oder, wie im Falle des Pfefferminztees, damit sie frisch nachwachsen können. Immerhin ist der Sommer noch lange nicht vorbei. Deshalb bin ich auch anders als V. ziemlich optimistisch, dass eine kleinere Anzahl unserer Feigen doch noch etwas wird. Auch wenn sie derzeit noch sehr winzig sind. Auf V. Anregung haben wir die jetzt, mit 2-jähriger Verspätung, vermehrt keimenden Gleditischienbäumchen, die alle in einem Topf saßen auf je einen eigenen Topf verteilt. So werden sich die ganz kleinen Bäumchen besser entwickeln können. Ich habe einige von ihnen auch anders positioniert, damit sie mehr Sonne abbekommen. Ich denke, diese Art braucht das ganz besonders. Vielleicht hatten wir sie bisher zu wenig exponiert. Möglicherweise ist dadurch das eher zögerliche Wachstum zu erklären. Auf die nahe liegende Frage hin, was wir eigentlich mit so vielen Gleditschien anfangen sollen, ließ sich keine wirkliche Antwort finden. Nur die spaßige Bemerkung, wir könnten eine Gleditschien-Baumschule gründen. Und Spaß macht das Umtopfen, regelmäßige Gießen, Aufpäppeln und gut Zureden eben immer. Die Frage nach dem nebensächlichen Nutzen sollte wohl gerade dies hervorheben.

Abendliche Wettervorhersage

Schön, wenn sich am Vorabend schon das schöne Wetter des Folgetages ankündigt. Die Sonne strahlt jetzt, da ich am Baumtagebuch sitze, so warm und hell in den Raum hinein, dass es eine Freude ist. Aber ins Freie geht’s heute auch noch: Blumengießen. Am Nachmittag habe ich das jüngste Armband ,,Eiche-Esche“ fertig gestellt. Eine schöne, übersichtliche Arbeit. Und morgen nehme ich mir höchstwahrscheinlich meine seit dem letzten Sommer im halbfertigen Zustand liegen gebliebenen Tagu-Nüsse mit den Holzintarsien vor. Die gilt es per Hand in mehreren Stufen ganz fein zu schleifen. So lange bis keine Kanten mehr zu erkennen sind und tatsächlich Handschmeichler daraus geworden sind. Morgen scheint mir der richtige Tag für diese Arbeit.

Kraftbäume

In jüngster Zeit stellen mich die Armbandaufträge immer wieder vor Herausforderungen. Auch scheinen gleichzeitig die vorbereiteten Kanteln zahlreicher Holzarten ausgegangen zu sein. So musste ich heute nach längerer Zeit einmal wieder für Nachschub in Sachen ,,Eiche“ sorgen. Ein sehr schön abgelagerter Abschnitt, von einem ehemals weiß lackierten Fensterrahmen stammend, und aus alter, besonders dunkel gefärbter Eiche bestehend, war dabei die erste Wahl. Die 4-6 Stäbe werden jetzt für eine Weile ausreichen, denn die Eiche ist ja auf den Tag der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche am 21. März fixiert und wird deshalb sehr selten nachgefragt. Die jetzt georderte Kombination ist wieder einmal neu: Eiche und Esche. Und zudem sehr spannend, denn hier werden zwei dynamische Kraftbäume miteinander in Beziehung gesetzt. Das muss dann im eigentlichen Sinne ein ,,Power-Armband“ werden. Schade, dass ich meist die Menschen nicht persönlich kenne. Es wäre interessant, die Symbolik auf ihre Treffsicherheit hin zu überprüfen.

Motivische Experimente

Ich hoffe, die Regenzeit ist jetzt bald vorüber. Immerhin kam am Abend die Sonne doch noch zum Vorschein. Schon am Nachmittag hat es mich zum Fotografieren gezogen. Erst ein Stillleben mit Ms Jugendstilbuch und einem altertümlichen Nasenzwicker, später dann eine Serie von Aufnahmen zweier Honigwaben, die teilweise verdeckelt waren. In dieser großen Serie müssten zumindest eine Hand voll wirklich guter Bilder enthalten sein. Das sehe ich mir morgen in Ruhe an. Na ja, die Schwerpunkte, die ich mir motivisch für diese Jahr vorgenommen hatte, ließen sich bisher nicht so ganz realisieren: Rinden und Holzstrukturen. Aber der August steht ja auch noch vor der Tür, mit hoffentlich viel Licht. Und das Experimentieren mit dem Vintage bzw. Grunge-Sujet finde ich auch ganz spannend.

Galerieerweiterung

Gut, mit dem 200. Download hat es geklappt. So ziemlich das einzige wirkliche Highlight des Tages. Außerdem ist meine Armbänder-Beispielgalerie um zwei neue Kombinationen gewachsen: Das Partner-Armband-Set ,,Ulme & Weidenbaum“ sowie das Vater-Mutter-Kind-Armband-Set ,,Eberesche & Linde & Ulme“. Beides sehr schöne Zusammenstellungen, von den interessanten symbolischen Implikationen einmal ganz abgesehen. Bei der Gelegenheit habe ich auch die Abbildung des Lebensbaum-Armbandes ,,Eberesche“ aktualisiert. Ich will auch in dieser Galerie sukzessive die Darstellungen der Bänder mit der überholten Kantenglätttechnik durch die mit der aktuellen ersetzen. Damit die Interessenten auch einen wirklich treffenden Vorabeindruck erhalten.

Baumscheiben-Erfolg

Fast ein Duplikat des Vortages. Vor allem, was den Anteil der Sonne angeht, der schon fast an winterliche Zeiten erinnern lässt. Immerhin meine technischen Erneuerungsmaßnahmen konnte ich an diesem Tag ganz gut durchführen. Und manchmal ist so eine leicht verschlafene Zwischenzeit auch ganz gut, um die Gedanken zu sortieren. Erstaunlicherweise zeigen sich gerade jetzt wieder Aufwärtstendenzen im microstock-Markt. Vielleicht finde ich auch noch heraus, woran das liegt. Möglicherweise konnten einige der neueren Agenturen nicht mithalten und haben den etablierten wieder mehr Raum überlassen. Verlassen kann man sich darauf nie. Aber ich finde es in jedem Fall prima, dass mein Baumscheiben-Foto jetzt ganz nah am 200. Download angekommen ist. Das hätte ich nie für möglich gehalten, auch wenn ich das Motiv von Anfang an sehr gelungen fand. Ich arbeite gerade daran, noch mehr solch attraktiver und symbolisch vielschichtiger Motive bereit zu stellen.

Hochsommer und Fruchtreife

Dieser Temperatursturz, verbunden mit einem starken Rückzug der Sonne, der hätte nicht sein müssen. Gerade hatten wir uns an den Super-Sommer gewöhnt. Und jetzt muss man sich schon überlegen zum wärmenden Pulli zu greifen. Ich hoffe, das ist jetzt nur ein Intermezzo und der so wohltuende Hochsommer kehrt noch für eine Weile zurück. Die Bäume konnten wieder etwas Luft holen, ihre Wasserspeicher auffüllen und ihr Blattgrün regenerieren. Und jetzt muss die Sonne und ihr Licht dafür sorgen, dass das Wachstum einen neuen Schub erhält und in eine hoffentlich ertragreiche Fruchtreife übergeht. Bei unserem Feigenbaum könnte es sehr knapp werden. Außer dieser einen schon als Feige erkennbaren Frucht, hat er leider noch keine vorzeigbaren Exemplare hervorgebracht. Ohne eine Verlängerung der Hochtemperaturphase wird das wohl auch nur noch mit wenigen Früchten aufgehen. Aber wir haben wie immer noch jede Menge Hoffnung.

Samstagarbeiten

Nun liegen also alle Perlen im Öl. Der Rest war keine große Sache mehr. Das war gut so, denn wir waren ohnehin den ganzen Vormittag unterwegs. Und dann noch eine größere Arbeit anzufangen, wäre nicht so ideal gewesen. Jetzt kann der nächste Auftrag gerne kommen. So lange kümmere ich mich um meine Webprojekte, die ohnehin uferlos und irgendwie nie ganz fertig sind. Immerhin der jüngst installierte ausklappbare Teaser auf wunschbaum.de wird wie erhofft, stark frequentiert. Das müsste sich eigentlich bald in einer größeren Anzahl von Interessenten auswirken. Jedenfalls, wenn die Sommerferienzeit wieder vorbei ist.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.