Den Frühling vorwegnehmen

Am Wochenende werden wieder zwei Armbänder anstehen. Ich hoffe, die Sonne bleibt uns mindestens bis dahin erhalten. Dann wäre die Arbeit umso angenehmer. Mir graut dagegen schon davor, mein Quartier wenige Wochen später im Keller aufschlagen zu müssen. Diese handwerkliche Feinarbeit während der Wintermonate ist dann nicht die reine Freude. Vor allem wegen der schwierigen Beleuchtung. Umso mehr genieße ich die jetzt noch mögliche Arbeit im Freien. Gerade am Nachmittag dreht sich die Sonne so, dass sie hinters Haus in Richtung meines Arbeitsplatzes scheint. Dann gehen die letzten Arbeitsstunden ganz leicht von der Hand, mit den wärmenden Strahlen im Rücken. Eiche steht auf dem Programm. Das finde ich besonders schön, denn sie steht im keltischen Baumkalender für den Tag der Tag- und Nachtgleiche im Frühling. So kann ich den kommenden Wiederaufbruch der Natur jetzt schon symbolisch vorwegnehmen.

Gleditschien überwintern

So schön die Tage sind, so deutlich nähern wir uns in den Nächten jetzt der Frostgrenze. Jedenfalls wird es mir mit manchen Pflanzen zu gefährlich. Ich habe deshalb am Abend acht der neun kleinen Gleditschienbäumchen ins Haus geholt. Der neunte wird dann in einigen Wochen folgen. Alle zusammen werden auf der Fensterbank eines ungeheizten Raums überwintern. Erfahrungsgemäß muss man sie in dieser Zeit nur selten gießen. Dass sie dazu reif sind, sehe ich daran, dass sie ihr Laub größtenteils schon abgeworfen haben. Im vergangenen Jahr passierte das erst viel später. Seltsam. Merkwürdig ist auch, dass einer der diesjährigen Nachkömmlinge schon fast stärker ist als die beiden jetzt schon drei Jahre alten Exemplare. Da scheint es große Unterschiede in Bezug auf die Vitalität zu geben. Und dass sie anfänglich sehr langsam wachsen, das kann ich jetzt schon sehr gut beobachten. Wenn das in diesem Tempo weiter geht, dann wird die Aufzucht dieser Bäume zu einem lebenslangen Werk. Aber eigentlich geht es ja auch gerade darum. Warum sonst sollten die Bäume das ganze Jahr über ein Gesprächsthema sein?

Transparenter Familientag

Was für ein wunderbares Wetter, und so viel Sonne, dass es mit einem Hochsommertag vergleichbar ist. Nur die Strahlungsintensität ist in dieser Jahreszeit weitaus geringer. Fürs Gemüt aber ist das Licht ausschlaggebend. Da kann man die kühle Luft leicht verschmerzen. Entsprechend strahlend erscheint die Vegetation. Die noch grünblättrigen Pflanzen scheinen vitaler denn je. Und die bereits mit Herbstfärbung gezeichneten leuchten aus eben dieser heraus, da das Licht die schon verfärbten, aber noch transparenten Blätter durchleuchtet. Leider war heute keine Zeit für einen längeren Spaziergang. Aber wir haben uns mit W., J. und Z. viel im Freien aufgehalten. Dabei habe ich mir bevorzugt eine Stelle ausgesucht, an der ich direkt von der Sonne beschienen war. So konnte ich mich noch leicht mit kurzen Ärmeln bewegen und das Licht genießen. Seit langem wieder einmal einer der Tage, in denen die Familie sich gegenseitig auf den neuesten Stand bringen konnte.

Goldiger Oktobertag

Wieder einmal ein richtiger Arbeitssamstag. Nachdem V. gestern bereits alles Holz herangeschafft hatte, haben wir den ganzen Haufen bis Mittag zu Brennholz verarbeitet. Dank der großen Kreissäge lief das auch mit den ganz dicken Stammabschnitten des Zwetschgenbaums ganz gut. Jetzt ist der ganze Vorratsspeicher aufgefüllt. Das wird zwar nicht für den ganzen Winter ausreichen, aber wenn er dieses Jahr nicht ganz so lange dauert und nicht ganz so ungemütlich ausfällt, dann müsste es mit einem Mal Nachschub holen eigentlich getan sein. Gut jedenfalls, dass es getan ist. Wenn es draußen bitterkalt ist, macht das weniger Freude. Aber der heutige goldige Oktobertag war für diese Arbeit wie geschaffen.

Wintervorbereitungen

Die Zeichen stehen auf Winter. Wir haben heute Abend die empfindlichen Pflanzen ins Haus geholt und vor dem Haus einige Pflanzen durch frische ersetzt. Die Erika wollte teilweise nicht so recht anwachsen und hat sich zu einem unansehnlichen Gestrüpp entwickelt. Und morgen ist Brennholztag. V. hat schon alles herbeigeschafft. Morgen werden wir es dann sägen und in unseren Vorratsspeicher verfrachten. Immerhin können wir über den Winter auf die Art einiges an Heizkosten sparen. Und die Brennholzvorräte sind noch lange nicht erschöpft. Später wird der Nachschub dann von unserem Fichtenbaumstück kommen, dessen Fichten schon lange nicht mehr als Weihnachtsbäume taugen. Die werden nach und nach zu Brennholz verarbeitet.

Kalte Nächte, sonnige Tage und das Verschwinden des Chlorophylls

Es heißt, mit der Kälte kommt auch die Sonne heraus. Diese Regel habe ich jedenfalls in diesem Jahr sehr häufig bestätigt gesehen. Insofern müssten die nächsten Wochen eigentlich sonnenintensiver ausfallen als zuletzt. Das ist gut für meine Solarbilanz, aber auch für die Wahrnehmung des Herbstes und das Leuchten des Herbstlaubs. Denn wenn die Nächte kalt sind und die Tage sonnig, verlieren die Blätter am schnellsten ihr Chlorophyll und zurück bleiben die gelb-roten Farbstoffe, die in unterschiedlichen Konzentrationen und Mustern dieses einmalige Naturerleben möglich machen. Ich möchte das nicht missen, könnte mir kaum vorstellen, z. B. in Gegenden der Erde mit gleichmäßigem Klima zu leben. Dieser zyklische Wechsel, diese daraus resultierende Spannung ist wohl für unsere Kultur mitbestimmend und prägt unser Denken viel stärker als wir es gewöhnlich wahrhaben.

Jahreszeitentypisches

Schönes Licht, das lässt auf goldige Tage hoffen. Und auf gute Blätter-Motive, von denen ich eigentlich nie genug haben kann. Die Oktober-Blätter sind die besten, da sie den richtigen Herbst offenbaren und nicht bloß von einem Übergang zeugen. Etwas Jahreszeitentypisches eben. Und solches muss man sich immer wieder vergegenwärtigen, als Teil unserer mitteleuropäischen Kultur, die das Denken, Fühlen und Handeln in starker Form beeinflusst. Ich denke immer noch daran, mich einmal mit diesem Thema der Abhängigkeit von Körper, Seele und Geist von den natürlichen Gegebenheiten in unserer natürlichen Umwelt am Beispiel der Bäume intensiver zu widmen.

Konstante im Außen

Das werden sicherlich einige Monate mit enorm viel Kreativarbeit. Ganz gut, jetzt wo es einen nicht mehr so nach draußen zieht. Jedenfalls ab November. Ich hoffe, dass wir jetzt noch einen schönen warm-sonnigen Oktober erleben dürfen, damit der Abschied von diesem Jahreszeiten-Jahr auch schmerzlos vor sich gehen kann. Erkenntnisse konnte ich zweifellos viele gewinnen. Charakteristisch für dieses Jahr war aber vor allem die Unruhe, das nicht zur Ruhe kommen können, das ich in der Form noch nicht wahrgenommen habe. Ich weiß nicht, ob das mit dem Lebensalter zusammenhängt, oder einfach mit den Zeitumständen. Wichtig ist, dass es uns weiter bringt und neues Lernen möglich macht. Ich habe es schon häufig hier erwähnt, aber es kommt mir in diesem Zusammenhang wieder in den Sinn: Die einzige wirkliche Konstante im Außen ist die Beobachtung der ständig veränderlichen Naturprozesse, vor allem im Spiegel der Bäume betrachtet. Darin liegt ein starker Orientierungspunkt fürs Denken und Handeln, auf den ich immer wieder zurückkommen kann.

Microstock-Entwicklung

Die Mindestsonnendosis wurde heute auf alle Fälle erreicht. Ich hoffe, es wird noch viele solcher Tage im Oktober geben. Und wir werden ihn richtig ,,goldig“ erleben. Vielleicht gelingen mir dann noch richtig gute Herbstblätter-Fotografien. Was die Naturfotos angeht, so hätte ich noch einiges nachzuholen. Ansonsten bin ich eigentlich ganz zufrieden mit der Entwicklung meines Portfolios. Immerhin habe ich bei den beiden neuen Agenturen istockphoto und dreamstime einen Grundstock legen können und es haben sich zwischenzeitlich schon einige Motive dort mit einer größeren Zahl von Downloads durchgesetzt. Das muss natürlich noch ausgebaut werden, wird aber längerfristig sicher die großen Veränderungen im microstock-Markt ausgleichen, auf die ich im Frühjahr reagieren musste.

Farbenfrohe Herbstzeiteindrücke

Pfaffenhütchen

Pfaffenhütchen

Nun sind mir doch noch vorzeigbare Aufnahmen der diesjährigen Pfaffenhütchenfrüchte gelungen. Sie sind einfach mehrere Wochen später dran als gewöhnlich. So kommen jetzt erst die wunderbaren orangegelben Samenkerne zum Vorschein und bilden diesen wahnsinnigen Kontrast zum Pink der aufgebrochenen Fruchthüllen. Für mich eines der eindruckvollsten Erscheinungen der farbenfrohen Herbstzeit.

Transformationstage

Ich weiß nicht so recht, was ich von diesen Tagen halten soll. Es ist so, als ob die ersten Novembertage zur falschen Zeit vorweggenommen werden. Und morgen dann der letzte Spätsommertag. Alles irgendwie verrückt. Kein Wunder, dass solche Undeutlichkeit und Unregelmäßigkeit vielen Probleme bereitet. Ich bin in diesen Tagen gedanklich viel bei der Skorpion-Natur, ihren Eigenarten und ihrem zentralen Lebensthema ,,Leben und Tod“. Es ist dasselbe Thema für die Eibe, den Pluto, den Obsidian. Die Verwandlung ist immer eine, die klare Schnitte setzt, eine Transformation, die einer inneren Notwendigkeit, einem geheimen Plan folgt. In diesem Rahmen ist der Tod nie ein Endpunkt, sondern ein Zustand in einer umfassenderen zeitlichen Entwicklungslinie, der eine Zwischenzeit einleitet, die wiederum das nächste Leben mit all den Erfahrungen der Vorleben bereits vorbereitet. An solchen Tagen kann man diesem Themenfeld am nächsten sein, und seine Bedeutung für das gerade aktuelle Leben am besten erfassen.

Rasante Webtechnologie

Ein ganz versöhnlicher 1. Oktober war das. Zumindest am Nachmittag kam die Sonne wieder heraus. Und jetzt werden wir uns auf ein Zwischenhoch einstellen müssen. Vielleicht bleibt es dann für einige Tage. Ich freue mich, dass ich neue Möglichkeiten entdeckt und auch schon ausgetestet habe, meine Wunschbaum-Präsenzen noch weiter zu vernetzen. Der Facebook-Ansatz ist sicher einer, den es sich lohnt weiter zu verfolgen. Ich bin gespannt, wann der erste externe ,,Freund“ den ,,Gefällt mir“-Button drücken wird. Aber auch die zahlreichen neuen google-Tools sind faszinierend, wenn ich damit die Produktpräsenz der Wunschbaum- und Lebensbaum-Armbänder noch weiter verbessern kann. Da gibt es sicher noch vieles zu ergründen und in wechselnden Projekten einzusetzen. Eine Möglichkeit, der rasanten Entwicklung der Webtechnologien und ihrer kommunikativen Möglichkeiten gerecht zu werden.

Keine Feigen mehr

Der Sonntag verspricht die Sonne wieder zurück zu bringen. Aber das wird nicht mehr ausreichen, um die dicksten Feigen zur Reife zu bringen. Wirklich schade, bis vor einigen Wochen hatte ich noch Hoffnung, dass wir wenigstens einige ernten könnten. Aber nun ist klar, dass die vielen Früchte, die entstanden sind, niemals so groß und ausgereift sein werden, dass man sie essen könnte. In der Konstellation hatten wir das eigentlich noch nie. Aber das ganze Jahr war witterungsmäßig auch so verrückt, dass einen das nicht wirklich wundern kann. Umso mehr Grund, dass ich mich in den kommenden Monaten wieder stärker den symbolischen Inhalten rund um die Baumsymbolik widme.

Lebensthema Bäume

Nach Tagen endlich einmal wieder ein paar Sonnenstrahlen. Das war nötig und möge bald wieder in einen goldenen Oktober übergehen. Ich habe mich viel mit neuen Webmarketing-Möglichkeiten beschäftigt. Aber die Bäume sind dennoch immer im Hintergrund und sind Gegenstand meiner Gedanken, auch wenn ich ihnen nicht unmittelbar im Freien begegne. Ein wirkliches Lebensthema eben, das seinen Reiz daraus bezieht und seine Stärke darin begründet, dass es nie endet und immer wieder aufs Neue unglaublich spannend ist.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.