Osterthemen

Ein schöner Ostersonntag, der für mich ungewohnt mit der Messe am Vormittag begann. Sonst waren wir zusammen in die Osternachtfeier, aber diesmal war das die bessere Wahl. Bei so schönem Wetter kann man den Feiertag eigentlich auch als solchen wahrnehmen. In der Erinnerung geblieben sind mir aus Kindertagen jedenfalls nur die sonnenreichen Osterfeiertage, besonders aus der Zeit, in der wir die ersten Frühlingsblüten in der Wiese pflückten und zuhause als Raumschmuck in die Vase stellten. Welche Blüten das waren, weiß ich nicht mehr, nur dass sie weiß waren. Es gehörte damals mit dazu, neben den Osternestern, dem Eierbemalen, dem Kleppern und anderen Ritualen der Karwoche. Heute ist vielleicht dieses vegetabile Moment etwas stärker geworden, beobachten wir im Garten sitzend die Fortschritte beim Blühen und Grünen unserer Staudenpflanzen und Bäume. Das nehme ich als eine Erweiterung des Spektrums wahr, denn gerade in der Natur offenbart sich uns das Vergehen und Werden, ein Hauptthema des Osterfestes, das ganze Jahr über. So ist Göttliches im natürlichen Detail immer wieder präsent.

Gartensaison – Nächste Phase

Die Gartensaison ging heute in die nächste Phase. An Stelle des Strauchs, den wir in einem der runden Pflanzkübel vor dem Haus jahrelang gepflegt, im letzten Jahr aber entfernt hatten, weil er nicht mehr ordentlich wachsen wollte, haben wir heute den kleinen Säulenwacholder gepflanzt. Eigentlich umgepflanzt, denn der stand bisher am anderen Ende der Reihe in einem Sandsteintrog. Dieser Trog ist jetzt frei für Sommerblumen. Und der Wacholder macht sich ganz gut in dem runden Kübel, zumal der selber ziemlich rund gewachsen ist. Er ist jetzt auch in Gesellschaft eines Artgenossen, denn der übernächste Trog ist schon seit langem die Heimat eines Kriechwacholders. Zwischen beiden werden wir wieder schöne bunte Sommerblüher platzieren, damit die Seite nicht allzu farblos ausfällt. Außerdem habe ich noch einen Stab für das nächste Armband gedrechselt. Und die Reifen gewechselt. Ein ziemlich arbeitsreicher Tag. Die Restplanung ist noch nicht ganz so klar. Osternacht oder Ostersonntagsmesse. Darüber konnten sich M. und ich noch nicht abschließend einigen.

Karfreitagsblüten

Zierkirschen im Bürgerpark Besseringen

Schon viele Jahre war ich nicht mehr zur Karfreitagsmesse in unserer Kirche. Zur Messdienerzeit war die Karwoche einer der Höhepunkte des Kirchenjahres. Ohne diese Einbindung ist die Distanz allerdings größer geworden. Da es jetzt zeitlich einmal passte und ich auch die nötige Ruhe hatte, habe ich mich heute sehr darüber gefreut, wieder einmal teilzunehmen. Ein ungewöhnlicher Karfreitag, der am Nachmittag einem einem milden Sommertag nicht nachstand. Und schon tauchen wieder Nachrichtenzeilen auf, die sich über den Sommer im April und die möglichen Ursachen für den Klimawandel auslassen. Ich sehe das Licht vor allem als eine Chance, wieder näher am Wachsen und der Energie zu sein und sehe es deshalb als positiv. Wenn die Pflanzen zusätzlich, z. B. in den Nächten kontinuierlich Abkühlung und auch wieder mehr Feuchtigkeit erhalten, dann ist es für deren Entwicklung eigentlich ideal. Auf dem Rückweg standen die Zierkirschenbäume im Bürgerpark in voller Blüte. Doch noch eine Gelegenheit, das versehentlich gelöschte Foto mit M. vom Palmsonntag in der ungewöhnlichen Atmosphäre des heutigen Feiertags nachzuholen.

Vor unaufgeregten Ostertagen

Vor Ostern kommt man eher zu Ruhe als vor Weihnachten. Das habe ich in diesen Tagen gemerkt. Denn die Aufregung der letzten Wochen schien langsam zu weichen. Gut ist das, denn ein aufgeregter Karfreitag kann nicht wirklich wünschenswert sein. So hoffe ich tatsächlich auch während der Feiertage auf Ruhe, besonders für J., die das jetzt dringend benötigt. Und natürlich auf Sonne, die mir die Bäume und ihre wunderbaren Blüten in so schönem Licht zeigt. Eine bessere Hand beim Fotografieren der Makros als zuletzt wäre schön. Auch das ist eine Frage der Ruhe und des Sich-Einlassens auf die Situation der Naturbeobachtung. Wenn das in den Zeiten mit prägnanter Wachstumsbewegung gelingt, kann man gute Ergebnisse erzielen.

Hochdruck und frühes Blühen

Das aktuelle Hochdruckgebiet hat sich wie ein großer Spatel über Mitteleuropa gelegt und hält sich dort sehr stabil. Man konnte das auf der Wetterkarte sehr schön beobachten. Und deshalb werden wir wohl auch über Ostern wunderschönes Frühlingswetter genießen können. Die Baumblüten sind aus diesem Grunde auch schon sehr früh an. Meist war der Weißdorn etwas später dran, hat jetzt aber an manchen Sträuchern schön sämtliche Blüten geöffnet, bei den anderen steht das kurz bevor. Auch die Ebereschen werden in wenigen Tagen ihre Knospen öffnen. Und die wunderschönen, bei näherer Betrachtung wie kleine Orchideen wirkenden Blüten der roten Heckenkirsche sind auch schon überall zu sehen. Der Schwarzdorn ist dagegen schon völlig abgeblüht, beim Wildapfel sind die weiß-rosa Blüten schon ziemlich schlapp und zerfallen allmählich. V. ist mit der Entwicklung nicht so zufrieden, er meint für die Bienen sei es besser, wenn der Weißdorn erst in ca. 2 Wochen aufginge. Aber das kann ich nicht ganz nachvollziehen. Besser kann das Wetter wohl nicht mehr werden. Höchstens an Luftfeuchtigkeit fehlt es wegen der ausbleibenden Regenphasen und der großen Trockenheit etwas, was bekanntlich für das ,,Honigen“ auch nicht unwesentlich ist. Dennoch, die im letzten Jahr neu aufgebauten Völker müssten eigentlich reiche Erträge einbringen. Wenn nicht muss das große Thema des Bienensterbens wohl wieder neu aufgerollt werden.

Explosion des Licht-Grün

J. scheint an dem neuen Kameraformat Gefallen gefunden zu haben. Gut so, dann fallen die künftigen Gruppenfotos ihrer Kurse sicher wieder besser aus. Und tatsächlich haben diese Kameras ja so ein verspieltes Element, das gerade am Anfang richtig Freude macht. Wie bei den Online-Medien geht das auch hier in Richtung größerer Interaktivität und individueller Gestaltung. Deshalb vermutlich auch die Integration von Bildbearbeitungsfunktionen. Also: Für den Typ Foto, der vor allem kommunikativen und dokumentarischen Zwecken dient, sind die Geräte sehr gut geeignet. Für meine Themenfotos setze ich aber weiterhin auf die bewährte und weitaus leistungsfähigere SLR-Technik. Fehlt nur noch Zeit und Muße, um die längst überfälligen Motivserien auch in die Tat umzusetzen. Das Licht jedenfalls könnte in diesen Wochen kaum besser sein. Nur fotogene Motive gibt die Landschaft derzeit noch wenige her. Das wird sich mit der Explosion des Licht-Grün an Bäumen und Sträuchern aber bald ändern.

Blütenweiß

Nach den diversen Freilandtests mit Kompaktkameras bin ich heute mit Freude wieder mit Spiegelreflex unterwegs gewesen. Das ist doch etwas ganz anderes. Zurzeit tut sich sehr viel bei den Bäumen. All die schönen Blüten, dabei dominiert die Farbe weiß. Mit dem Weißdorn schimmert aber auch schon etwas Rosa mit durch. Bei anderen Baum- und Sträucherblüten sind es gelbe Akzente, die das weiße Blütenmeer stärker differenzieren:

Traubenkirschenblüte

Wildapfelblüte

Schneeballblüte

Ruhiger Palmsonntag

Nun habe ich auch die kompakte Canon ausprobiert. Die liegt mir mehr, wahrscheinlich, weil ich die Navigationslogik von Canon bereits gut kenne und mir vieles vertraut erscheint. Sie ist aber auch stabiler und liefert tendenziell bessere Ergebnisse:

Apfelblüte

Spitzahornfrüchte

Junge Spitzahornblätter

Schade, ich hätte gerne ein Bild mit M. und den beiden Palmsträußen hier gezeigt, die wir in der Messe haben segnen lassen, aber leider habe ich die nach dem Speicherkartentausch versehentlich überschrieben. So bliebt nur die Erinnerung an eine schöne Palmsonntagsmesse, das Anbringen der Palmzweige an den Türkreuzen im Haus und einen ruhigen Sonntag, eine Woche vor Ostern.

Vorbereitung auf Palmsonntag

M. hat am Abend noch Buchs geschnitten, von unserem eigenen Strauch im Garten. Und V. hatte zuvor schon einige Zweige von dem Strauch am Bienenhaus mitgebracht. Zusammengenommen dürfte das reichen für zwei Palmbuschen und ein wenig für die Vase. Nach der Segnung morgen Vormittag will ich die Zweige wieder teilen und an den Türkreuzen im ganzen Haus verteilen. Ein Brauch, der für uns einfach dazugehört. Und da J. gewöhnlich an diesem Tag nicht in die Kirche kommt, nehmen wir für sie welchen mit. Eigentlich ist es eine Siegesfeier, die am Palmsonntag im Mittelpunkt steht. Es ist uns allen zu wünschen, dass der spirituelle Sieg in unserer Zukunft Früchte trägt und wir Fortschritt immer wieder im friedlichen Sinne begreifen.

Mittagsstundenexperimente

Das Experimentieren mit der Kompaktkamera beim strahlenden Licht der Mittagsstunde macht Spaß. Immerhin bin ich mit meinen Makroversuchen schon ein Stück weiter gekommen, wie bei dieser Blüte eines wilden Apfelbaums:

Wildapfelblüte

Allerdings kann ich jetzt schon sagen, dass diese Kompaktmodelle doch sehr enge Grenzen setzen und qualitativ höchstens per Zufall mit einer SLR Stand halten können. Also doch eher eine Spaß- und Freizeitgeschichte. Gut, dass ich in diesen Versuch nichts investieren musste. Allerdings: Ein Test steht noch aus. Mal gespannt, wie es bei der vergleichbaren Canon aussieht.

Wochenendprogramm

Wahnsinn, heute gab es sogar einige SLR-Kameras im Nachtragsnewsletter. Da war ich wohl wieder einmal zu früh dran. Na ja, vielleicht gelingt mir ja ein anderes Mal der große Wurf. Der Kälteeinbruch kann mich unterdessen weniger begeistern. Gut, dass ich gestern noch die Stäbe vorbereitet habe. Aber die restliche Arbeit würde ich gerne wieder im Freien erledigen, den Keller hatte ich mir gerade abgewöhnt. So hoffe ich auf ein vernünftiges Wochenende für die Arbeit am Holz. Inklusive einiger ruhiger Stunden für Spaziergänge, Baumbeobachtung und Kameraexperimente. Den Konversationskolleginnen wünsche ich ein paar unterhaltsame Tage in Edinburgh. Schade, dass ich sie nicht begleiten kann, aber der Grund ist eben bekannt. Und ungünstig wegen der laufenden Projekte wäre es zudem auch noch gewesen. Immerhin ergibt sich daraus wieder neuer Gesprächsstoff.

Die Grenzen der Pocketkamera

Das Fotografieren mit einer solchen digitalen Pocketkamera ist für mich doch recht gewöhnungsbedürftig. Nach einigen Jahren mit der Spiegelreflextechnik. Der erste ,,Freilandversuch“ heute war jedenfalls ziemlich ernüchternd. Fernaufnahmen, z. B. von Landschaften und Personen-, v. a. Porträtaufnahmen, scheinen mit dieser Technik recht gut zu funktionieren. Interessant auch dieses nette Tool, mit Hilfe dessen der Focus auf dem Display mitwandert, sobald das Programm einen Kopf erkennen kann. Dass so etwas Skurriles eingebaut wurde, zeigt schon, für welche Verwendung die Kamera primär gedacht ist. Eben für Freizeit- und Gelegenheitszwecke. Mein Lieblingssujet, Makros von Bäumen, deren Blüten, Blätter und Früchte, sind dagegen nach der bisherigen Erfahrung aber kaum realisierbar. Was nicht heißt, dass es zufällig mal funktionieren könnte, wenn das Licht gerade optimal fällt und der Aufnahmewinkel stimmt. Denn die Auflösung ist Klasse, sogar höher als bei der älteren Canon, und auch der Kontrast und die Farben sind zufrieden stellend. Auch das Bildformat im Verhältnis 3:4 ist mir sympathischer als das bei größeren Kameras verbreitete Querformat. Nur eben der Focus auf ein Motiv hin lässt sich nur schwer steuern. Na ja, ich werde es noch eine Weile austesten. Und vielleicht wird diese Kamera ja dann ein ständiger Zusatzbegleiter, den ich bei ganz speziellen Motivtypen und Situationen zusätzlich wählen kann. In der Verkleinerung ist diese Aufnahme eines Traubenkirschenbaums in voller Blütenpracht doch schon ganz gut brauchbar:

Blühender Traubenkirschbaum

Wachstum und Lebenswille

Unser Feigenbaum zeigt zwar schon viele neue Blatttriebe und gleich mehrere winzige Vorfeigen, die sich in den nächsten Wochen sicher auswachsen werden. Aber die Frostschäden der Vorjahre trägt er eben auch mit sich. Deshalb bin ich derzeit noch unschlüssig, wie wir ihn am geschicktesten behandeln. Ist es sinnvoll, die krank erscheinenden Äste jetzt schon zu schneiden, oder erst, wenn sich ein Gesund/Krank-Muster am gesamten Baum abzeichnet? Aus diesem Baum werde ich nicht mehr klug. 2-3 Jahre hatten wir wunderbare Früchte, und dann zwei sehr kalte Winter, die ihre zerstörenden Kräfte an diesem mediterranen Gewächs hinterlassen haben. Seitdem scheint er es schwer zu haben. Und doch scheint er seinen Platz behaupten zu wollen, wirkt er für mich noch zum Garten gehörig. Dieser Sommer wird die Entscheidung wohl bringen, ob er wieder sozusagen ins Leben zurückfindet. M. und ich jedenfalls würden ihn vermissen.

Die Schönheit liegt im Detail

Der Schwarzdorn ist jetzt schon wieder fast verblüht. Die weißen Blüten sehen schon ganz zerzaust aus. Im gleichen Moment sind an vielen Sträuchern und Bäumen aber schon die noch geschlossenen Knospen der kommenden Blüten zu beobachten. Beim mittäglichen Spaziergang konnte ich erkennen: Rote Heckenkirsche, Eberesche, Weißdorn, Pfaffenhütchen. Während das Pfaffenhütchen eher unauffällig grüne Blüten trägt, sind die der übrigen Gehölze ein weiß getupferte Freude in der Landschaft. Besonders die orchideenartig wirkenden, nur kleineren Blüten der Heckenkirsche ist ein kleines Juwel, das man bei näherer Betrachtung einem vergleichsweise ,,normalen“ Strauch gar nicht zutrauen würde. Aber die Schönheit liegt eben bei der Natur häufig im Detail. Das zu offenbaren ist eines der Motive für dieses Baumtagebuch, und für die Makroaufnahmen von Baumblüten, -blättern und -früchten.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.