Weihnachtsgedanken

Nun haben wir doch schon einige Weihnachtsgeschenke zusammengetragen. Aber ich fürchte, das Thema ist so schnell noch nicht erledigt. Zumal jetzt eigentlich das Denken an Weihnachten erst anfängt, analog zu den fast winterlichen Außentemperaturen und den wolkenverhangenen Tagen. Dazu gehören dann auch noch andere Projekte, wie etwa das Design der neuen Weihnachtsgrußkarte und die Frage, welches letztjährige Foto ich dafür verwenden soll. Der Glasweihnachtsbaum geht mir da nicht aus dem Kopf. Etwas ungewöhnlich, weil eben sehr licht und mit eher bunten Farben, die sich in ihm spiegeln. Aber die Symbolik ist offensichtlich. Und warum soll das Fest nicht in einer lichten Form erinnert werden. Bis dahin ist noch viel Symbol-, Beschreibungs- und Reflexionsarbeit zu leisten.

Bäume: symbolisch, lebend und virtuell

Ein kühler Sonntag, der immerhin einige Sonnenstrahlen mehr brachte. Der Bezug zu den Bäumen wird zunehmend mehr von der Weihnachtssymbolik bestimmt. Schon wieder habe ich zahlreiche neue Dekorationsideen rund um das Motiv des Weihnachtsbaums entdeckt. Der Kreativität sind in diesem Bereich kaum Grenzen gesetzt. Aber auch die lebenden Bäume entgehen meiner Beobachtung nicht. So habe ich täglich die noch nicht ganz reifen Früchte des Feigenbaums im Blick, um den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Und auch meine virtuellen Projekte finden nach dem Sommer jetzt auch wieder mehr Interesse. Eigentlich müsste das ruhiger gewordene Armbandprojekt wieder in Fahrt bringen.

Warten auf die Wiederkehr des goldenen Oktobers

Ich hoffe, die zweite Hälfte des Oktobers lässt das goldene Leuchten wieder hervortreten, das auch diese Jahreszeit sehr angenehm gestalten kann. So lange konzentriere ich mich in Ermangelung von landschaftlichen Reizen auf meine Projekte, die dann recht flüssig von der Hand gehen. Die neue Kamera aber will ich so schnell wie möglich testen. Ich hoffe, dass im Haus sich Motive finden. Und dass das Austesten der Tauglichkeit für die Natur- und Baumfotografie in zeitweiligen Sonnenphasen möglich sein wird.

Meine Makrofotografie kann wieder aufleben

Das ging sehr schnell. Heute war die neue Canon-Kamera schon angekommen. So kann ich das Wochenende nutzen, um die Funktionen zu testen und mir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Auch wenn das Wetter eher nicht zu einem Spaziergang und zu Makroaufnahmen in der Landschaft einlädt. Ich hoffe, dass meine zuletzt brach liegende Serie von Makrofotografien in der Natur, bevorzugt von Baumblättern, Baumblüten, Baumfrüchten und anderen Baumdetails, nun eine Renaissance erfahren wird. Das Problem der schwereren Spiegelreflexkamera ist, dass es kaum möglich ist, unverwackelte Fotografien zu realisieren. Gute Ergebnisse habe ich damit fast ausschließlich bei Objektaufnahmen und mit Stativgebrauch erzielt. Deshalb freue ich mich sehr auf diese Gelegenheit. Mit einer Kamera vergleichbarer Dimension sind mir vor Jahren die allerbesten Naturaufnahmen gelungen. Mit der modernen Technik und der deutlich höheren Auflösung müsste jetzt eigentlich akzeptable Ergebnisse zu erzielen sein.

Bäume und innere Natur

Gestern Wolken, heute Wolken-Regenherbst. Eigentlich hat das schon an November erinnert. Keine Ahnung mehr von den fast hochsommerlichen Tagen, die hinter uns liegen. Aber irgendwann musste es kommen. Wenn man den Durchschnitt betrachtet, zieht tatsächlich übers ganze Jahr hin eine gute Phase die schlechte nach sich. Am Ende gleicht es sich um Umfang aus. In unseren Breiten lebt unsere Kultur von diesen Gegensätzen. Neu ist nur, dass sie zunehmend unberechenbarer und extremer werden. Auf Jahreszeiten will das Gemüt aber dennoch nicht verzichten. So ist man zeitweise gezwungen, an den Symbolen der jeweiligen ,,eigentlichen“ Jahreszeit festzuhalten, oder Anzeichen derselben, wenn sie auftreten, besonders intensiv zu verfolgen. Anders würde man die Orientierung verlieren. Mit helfen besonders die Bäume dabei. Sie markieren die Jahreszeit, zeigen aber gleichzeitig Verzögerungen oder Vorwegnahmen an. Sehr vieles spiegelt sich in ihnen, was uns als äußere Natur begegnet, in Wirklichkeit aber Teil unserer verarbeiteten inneren Natur, eben der Kultur ist.

Wolkenherbst

Das war zu befürchten. Denn ewig konnte es mit dem Wahnsinnswetter nicht weiter gehen. Jetzt zeigt der Herbst sie eben doch, die eher wechselhafte, sonnenarme und eher ungemütliche Seite. Ich hoffe, die stimmungsvollen Herbstfarben werden dadurch nicht ,,übergangen“, wie ich es in einigen Vorjahren beobachten musste. Vielmehr sollen sie hervortreten und die Jahreszeit in ihrer typischen Form präsentieren. Das ist gut fürs Gemüt, erleichtert den Übergang zum Winter und liefert mir außerdem neue Baum-Herbst-Motive. Am besten solche in satten Braun-Rot-Tönen, wie sie der Buchenzweig zeigt, den ich an einem sonnigen Oktobernachmittag vor zwei Jahren fotografieren konnte. Solche Situationen, in denen die Blätter ihre Transparenz noch nicht ganz verloren, aber schon gänzlich ihr Chlorophyll abgebaut haben, sind auf kurze Zeitspannen begrenzt. Da muss man im richtigen Moment an der richtigen Stelle sein. Und das heißt, die Frequenz der Spaziergänge zu unterschiedlichen Tageszeiten müsste eigentlich erhöht werden.

Rekordernte

Heute hatten wir unsere diesjährige Rekordernte bei den Feigen. Ganze 16 Früchte konnte ich pflücken. Allesamt überreif, so dass ich es nicht verantworten konnte, sie länger am Baum zu belassen. Jetzt allerdings geht es dem Ende entgegen. Noch eine Reihe aussichtsreicher Kandidaten, aber der kleine Baum lichtet sich zusehends. Gut nur, dass noch fast alle Blätter grün und kräftig sind. So kann die Sonnenenergie in die wenigen noch verbliebenen Früchte gelenkt werden. Und M. freut sich, denn in diesen Tagen benötigt sie nichts anderes mehr für ein üppiges Abendessen.

Solche und solche Feiertage

Von allen Feiertagen begegnet mir der Tag der deutschen Einheit am unspektakulärsten. Und tatsächlich verbindet mich eigentlich nur mit den kirchlichen Feiertagen etwas Besonderes. Die übrigen sind größtenteils tatsächlich die freien Tage, die immerhin Zeit für Dinge geben, die sonst zu kurz kommen oder immer wieder aufgeschoben werden. Dazu gehörte ein Dokumentationsprojekt, das ich schon seit Monaten anvisiere, bisher aber noch nicht angegangen war. Heute war endlich Zeit für den Startschuss. Und nun bin ich gespannt, was daraus entsteht in den nächsten 2 Monaten. Eine Biographiearbeit über Großeltern, die ich nie kennengelernt habe, die mir aber doch irgendwie nahe sind. Vielleicht wird sich durch diese Arbeit die Bedeutung dieser entfernten, vemittelten Beziehung ja auch ändern. Vor allem bin ich gespannt, wie M. sich dabei einbringt. Sie hat genau wie V. die Sonne und Wärme dieses angenehmen Frühherbsttages genossen, vorausahnend, dass es so viele solcher Tage nicht mehr geben wird, bevor der Winter einzieht. So freuen wir uns am noch sattgrünen Kleid des Gartens mit seinen Bäumen, Stauden und Weinreben. Und ernten jeden Tage eine wachsend große Anzahl überreifer Feigenfrüchte. Der Baum scheint jetzt auf dem Höhepunkt seiner Fruchtphase angekommen zu sein. Noch einige Tage üppiger Ernte, und dann vielleicht noch 2-3 Wochen, in denen zwei Dutzend Nachzügler ihre Chance suchen. Und dann ist die anstrengende Wachstums- und Fruchtphase des Baums wieder am Ende. Ich hoffe, der Winter ist gnädig und er wird im Frühjahr wieder frisch und mit wenigen Frostschäden seinen nächsten Zyklus durchlaufen.

Blätterherbstschwankungen

Also, nach schon zwei super sonnigen Tagen Anfang Oktober kann man den goldenen Oktober schon nicht mehr ganz leugnen. Jetzt kommt es nur noch darauf an, dass er lange anhält und wir einen schönen bunten Herbst erleben. Das ist nicht selbstverständlich. Manchmal verläuft der Herbst in punkto Blattfärbung auch so, dass es eine kurze heftige Umfärbungsphase gibt und dann in wenigen kalten Nächten die meisten Blätter einfach abfallen. Für den idealen Blätterherbst dagegen benötigt es gemäßigt kühle Nächte und sonnige Tage. Wenn dann auch der Regen sich in Grenzen hält, kann sich die Färbung über Wochen hinziehen. Und dann erleben wir auch in Deutschland ein bisschen etwas vom legendären kanadischen Indian Summer. Ich hoffe, dieses Jahr kommt es einmal wieder so. Und natürlich hoffe ich auch auf gute neue Herbstfotografien.

Bilderbuchtag mit Brennholzarbeit

Das war nun wirklich ein Bilderbuchtag. Ich glaube, so schön war es Anfang Oktober selten. Das vermittelt eine gelöste Atmosphäre. Heute Vormittag konnte ich das schon beim Gang übers traditionelle Viezfest feststellen. Angenehm warm, eine intensive, aber milde Helligkeit – wie an einem Hochsommertag, aber nicht so schweißtreibend. Ideal zum Wohlfühlen. Wenn man gleichzeitig in Urlaub wäre, könnte man es sich angenehmer nicht vorstellen. Der Nachmittag dann wieder an der frischen Luft. Wir waren mit der Vorbereitung der Holzbrandsaison beschäftigt. Jetzt ist der Brennholzvorrat wieder gut aufgefüllt, fast vollständig. Eine gute Mischung aus Nadel- und Laubholz, überwiegend Apfelbaum mit gutem Brennwert, und gut abgelagerte Fichte. Wir müssen künftig mehr auf die Dimension der Stücke achten. Denn die Ofentür ist zwar gleich geblieben, aber das schamottierte Innenleben der Ofens ist nach dem Umbau eben doch enger konstruiert. Sehr gespannt bin ich, ob der Heizwert dieses Ofens mit dem des Vorgängers vergleichbar ist. Und wenn er tatsächlich so sparsam verbrennt, wie das der Ofenbauer angekündigt hat, kommen wir vielleicht sogar mit dem jetzt angelegten Brennholzvorrat vollständig durch den Winter.

Ausnahmeseptember

Einfach wunderbar. Eben habe ich die Nachricht aufgeschnappt, dass es einen so warmen September überhaupt noch nicht gegeben hat. Und tatsächlich ist es außergewöhnlich, wie dieser Monat sich entwickelt hat, von unstet fröstelnd bis sonnenreich warm. Die Bäume reagieren darauf ganz unterschiedlich. Meine kleinen Gleditschien hatten es in diesem Jahr sehr schwer. Von ihrem kräftigen Wachstumsschub im Frühjahr abgesehen, hat sich später nicht mehr viel getan. Und nach einer längeren Herbstfärbungsphase im Hochsommer sind mittlerweile die meisten Blätter schon vollständig abgefallen. Das war sonst nie so früh. Andere Arten leben in dieser Witterung förmlich auf. Allen voran unser Feigenbaum, dessen große kräftige Blätter eine ledrige Konsistenz zeigen und nach wie vor Licht auffangen, um es in zuckersüße Früchte zu transformieren. Erst in einigen Wochen werden sie leicht verfärben und dann irgendwann vollständig abfallen. Eine typische Herbstfärbung gibt’s bei den Feigenbäumen aber nicht. Die Blätter halten sich lange und werden dann irgendwann gleich schwarz und unansehnlich. In punkto Herbstfärbung halten wir uns da lieber an die Buchen, Ahorne und Eichen. Auch manche exotische Nadelbäume tragen wunderbare Herbstkleider. Es bedarf aber eines goldenen Oktobers, um diese Färbungen vernünftig ins Bild zu bannen.

Feigenbaumhochzeit

Nochmal 6 Feigen geerntet. Manche sind schon angefressen. Ich weiß nicht, ob von Insekten oder Vögeln. Jedenfalls merken die sehr schnell, wenn die Früchte reif sind. Dann muss man sich beeilen. Ich beobachte das jeden Tag ganz genau und setze dann eine Prioritätenliste auf. Super, wie der Baum so kurz vor dem Fall der Blätter seine Ressourcen mobilisiert und seine ganze Kraft in die Frucht steckt.

Talking Tree

Dieses Projekt ist ganz nach meinem Geschmack. Schade, dass ich selber nicht auf die Idee gekommen bin. Allerdings, der Ansatz des ,,Talking Tree“ ist schon ein sehr spezieller, den man so außerhalb eines wissenschaftlichen Rahmens kaum umsetzen könnte. Jedenfalls finde ich es klasse, wenn ein ganz normaler, wenn auch großer Baum in den neuen sozialen Medien über seine Befindlichkeit, sein Wachstum und seine Erlebnisse berichtet:
Talking-Tree-Homepage
Talking-Tree auf Facebook
Talking-Tree bei twitter

Gute Baum- und Holzzeit

Wieder drei Feigen geerntet. Und morgen folgend drei weitere, die zusammen am Ende eines Astes gewachsen sind. Das macht richtig Spaß, zudem eine schöner als die andere erscheint. Und dann dieses unverhoffte Wärme. Eine gute Zeit auch für das Arbeiten mit Holz. Morgen fädele ich die beiden Lebensbaum-Armbänder ein. Und wer weiß, vielleicht erreiche ich ja dieses Jahr noch das letztjährige Ergebnis. Darüber wird es nicht reichen, bei der Zurückhaltung der letzten Monate. Aber ungefähr dasselbe Niveau wäre auch nicht schlecht.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.