Weihnachtssymbole und Weihnachtsfiguren

Nun zeigt sich doch wieder ein stärkeres Interesse an den Weihnachtsmotiven. Ich dachte schon, die Weihnachtssaison wäre diesmal verschlafen worden. Aber es sind die neueren Fotografien, die jetzt weiter nach vorne rutschen. Und die früheren Stars scheinen in der Versenkung verschwunden. In den Ladengeschäften dagegen ist alles absolut auf Weihnachten eingestellt. Heute haben wir dann auch das vor einigen Tagen entdeckte Blaue Rentier erworben. Zum Glück, denn davon war wiederum nur noch ein Exemplar übrig geblieben. Außerdem habe ich verschiedene Figurinen gesehen, welche die Gestalt der heiligen Lucia verkörpern. Sehr schön, aber etwas zu teuer. Und natürlich, wie sollte es anders sein, gab es auch neue Weihnachtsbaumplastiken. Besonders schön war eine aus Glas, bestimmt 50 cm hoch. Leider war der Schnee in Form dieses Glitzerstaubs aufgetragen, und der hält nicht fest, rieselt bei Berührung gerne herunter. Na ja, ich hoffe, die kommenden Wochen werden meine Sammlung um einige kleinere Exemplare bereichern. Insgesamt sieht es aber so aus, dass die Sammlung schon an ihre äußere Grenze gestoßen ist und nicht mehr sehr viel wachsen wird.

Hochzeit der Eibe

Nun, dies ist ja tatsächlich der Mittelpunkt der Eibenphase, die sich vom 3. bis 11. November erstreckt. Da verwundert es nicht, dass sich der November von seiner typischen Seite zeigt. Und die Dunkelheit und Lichtarmut den Tag bestimmt. Ich habe auch schon andere 7. November erlebt, z. B. mit viel Sonne und bei Kälte. Aber dieser drückt die Symbolik der Zeit am deutlichsten aus. Einen Zustand schwebend zwischen Leben und Tod. Oder besser die Anmutung desselben. Es ist wie eine Einstimmung auf den Winter, der sich selbst dann durchaus strahlend zeigen kann. Der Übergang ist es, der das Gemüt bewegt. Ich verbinde diese Umstände nicht nur mit der Eibe, sondern auch bei den Sternzeichen mit dem Skorpion, bei den Planeten mit dem Pluto, und bei den Heilsteinen beispielsweise mit dem Schneeflockenobsidian. Es ist eine Zeit, die man mit einer gewissen Anstrengung durchqueren muss, aus der man dann aber in gewisser Weise gereinigt hervorgehen kann. Eine Art spiritueller Exerzitien. So will ich mich dieser Zeit stellen und ihre Chancen erkennen.

Vergangenheitsarbeit

Mit dem Dokumentationsvorhaben zur Familiengeschichte sind wir jetzt schon recht weit. Noch einige Feinarbeit, dann müssten wir zum Abschluss kommen. Darüber hinaus hat diese Arbeit einige Anstöße gegeben, einige weitere Kapitel der Vergangenheit in Bildform aufzuarbeiten. Das heißt, sehr viel Material zu sichten und zu sortieren. Einiges davon hat M. bei dieser Gelegenheit schon vorweggenommen. Aber ich denke, das ist erst der Anfang. Es wäre schade, wenn es bei ungeordneten Fotografien bliebe, die später niemand mehr richtig zuordnen könnte. Ich hoffe deshalb, dass wir den Faden bald wieder aufgreifen werden. Am Nachmittag haben wir einmal etwas Abstand genommen und den Mittelaltermarkt in M. besucht. Eine schöne Auszeit inmitten des Parks mit den vielen teils exotischen Bäumen. Ein tolles Ambiente für einen solchen Markt, im Umkreis des alten Turms, eines der ältesten Sakralbauten unserer Region.

200 Feigen

Heute habe ich die allerletzten Feigen gepflückt. Es sind zwar noch mehr am Baum, aber die restlichen sind bestimmt nicht mehr zu genießen. Diese Restsammlung können wir probeweise zumindest aufschneiden, um nachzusehen, ob sie ausgereift sind. Und wenn nur die Hälfte in Ordnung sein sollte, dann haben wir es in diesem Jahr tatsächlich auf gut 200 Feigenfrüchte gebracht. Das ist eine ehrgeizige Zielvorgabe für die Folgejahre. Aber natürlich haben wir das nicht in der Hand. Der Baum muss sich wohlfühlen in seiner Haut und in dem Wettermix, das immer unberechenbarer wird, eine Umgebung vorfinden, die ihm gemäß ist. Ich hoffe, das wird auch 2012 so sein.

Erstes Herbstleuchten

Es kommt alles so spät in diesem Jahr. Das für den Oktober sonst so typische Herbstleuchten der Baumblätter konnte ich heute in ausgeprägter Form zum ersten Mal wahrnehmen. Und das Anfang November. Ich hoffe, dass das Wochenende wieder etwas sonnigere Abschnitte beschert. Dann könnte ich mich auf den Weg machen, um wenigstens einige aktuelle Herbstfotografien mitzunehmen. Es wäre schade, wenn ich mit diesem Motivfeld in diesem Jahr ganz leer ausginge.

Letzte Akzente

Die Sonne hat uns heute den Rücken gekehrt. Und gleichzeitig dazu scheint man sich in sich selber zurückziehen zu wollen. Kaum etwas zog mich heute ins Freie. Ich hoffe dennoch, dass der November weitere sonnige Abschnitte mit sich bringt. Damit sich nicht erneut einer dieser strengen, kalten und nicht mehr aufhörenden Winter entwickelt. Jetzt wo er fast kahl geworden ist, werden die Frostschäden an unserem Feigenbaum wieder deutlicher sichtbar. Vielleicht werde ich ihn bei schönerem Wetter an den betreffenden Stellen nochmal mit Baumbalsam einpinseln. Ich hoffe, so wird er den Frost besser verkraften und an seine Hochzeit in diesem Jahr anknüpfen können. Bald werden auch die anderen Bäume alle Blätter verloren haben. Dann wird uns die Landschaft nicht mehr vieles an farbigen Akzenten anbieten können.

Allerseelen

Grab an Allerseelen

Der Friedhof ist an Tagen wie diesem an ganz besonderer Ort der Stille und des Gedenkens. Dann sieht man, dass die Grabkultur und das Gedenken an liebe Verstorbene immer noch einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Obwohl die Welt im Gesamten ein anderes Gesicht zu entwickeln scheint. Aber das wichtige kommt eben zumindest an Feiertagen an die Oberfläche, und wirkt von da aus nach. Auch auf solche, denen die Gedanken an die innige Verschickung von Leben und Tod eher fremd sind. Interessant, moderne Entwicklungen der Gartenkultur halten jetzt auch auf den Gräbern Einzug. Nur weiß ich nicht, ob das Auslegen des Grabs mit einer dicken Schicht Rindenstücke als Gestaltungselement gedacht ist, oder ob es eher die Pflegeleichtigkeit erhöhen soll. Ich nehme einfach einmal das erstere an. An diesem Tag, der allen lieben Seelen gewidmet ist.

Allerheiligengedanken

Ruhe ist unbedingt notwendig am Allerheiligentag. Oder vielleicht umgekehrt, der Tag trägt eine besondere Ruhe in sich. Ich versuche das präsent zu halten. In diesem Jahr war die Vorbereitung, wenn ich so sagen kann, besser als gewöhnlich. Denn ich hatte mich schon seit Wochen mit den verstorbenen Vorfahren beschäftigt. Und auch wenn es diese Unterscheidung von Allerseelen und Allerheiligen gibt, bin ich doch überzeugt, dass viele der lebend oder tot unter uns lebenden zu den Heiligen zählen, das in sich tragen, was man heilig nennen kann. Darüber nachdenkend empfinde ich eine große Nähe zu diesen Vorfahren, die ich nie kennenlernen durfte, ahnend, dass sie immer schon um uns sind, auch wenn wir sie nicht wahrnehmen können. Auch das gehört zu dem Begriff von Heiligkeit, den ich mir gerade bilde. So ist auch das kein Zufall an diesem Feiertag: Dass die Vorträge Rudolf Steiners über den Tod bzw. das Zusammenleben mit den Toten heute wieder meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben. Bei dieser Lektüre wird mir dann schmerzlich bewusst, wie entsetzlich unbewusst wir bei aller auf den Alltag bezogenen Achtsamkeit wir doch durchs Leben gehen. Festtage wie dieser geben mir dazu neue Impulse und lassen ein Potenzial aufblitzen, das zu wecken eine Bereicherung sein kann.

Synchronizität und Baum-Winter

Ein Tag, der fast vollständig im Zeichen der Vergangenheit stand. Eine Vergangenheit meiner Mutter sozusagen, die nur indirekt mit mir in Verbindung steht und mich dennoch etwas angeht. Und da fühle ich mich angesichts der Schilderungen von noch lebenden Zeugen der damaligen Zeit stärker berührt als durch manche politische Diskussion von heute. Ich habe den Eindruck, dass man sich mittlerweile auf einer Kunstebene bewegt, mit selbst erschaffenen Luxusproblemen, die aber so weit verbreitet sind, dass sie sich zu substantiellen Krisen auswachsen. Das uns diese Fragen am Vorabend von Allerheiligen beschäftigen, ist natürlich kein Zufall. Deutlichere Synchronizitäten wie im Rahmen von Diskursen über Leben und Tod erlebe ich selten. Auch die Bäume stellen sich auf ihren symbolischen Tod ein. Der Feigenbaum wirft jetzt schon seine Früchte ab, so als ob er sich aller Relikte seiner Wachstums- und Fruchtzeit entledigen wollte. Und Wahrscheinlich ist das auch so. Also noch einige Tage für die allerletzten Früchte. Und dann ist der Baumwinter endgültig angekommen.

Wechselhafter Monatsabschluss

Na ja, nach dem schönen Sonnennachmittag gestern war der heutige Sonntag sehr düster und ließ nahezu keinen Sonnenstrahl durch. Dann war die Vorhersage vom goldenen Oktober zum Ende des Monats wohl doch nicht ganz richtig. Dennoch Anfang November verspricht angenehme Temperaturen und vielleicht zumindest zeitweisen Sonnenschein. Dann werden wir wohl auch die Wandelröschen in Sicherheit bringen. Und in der Zeit, die weniger zum Aufenthalt im Freien einlädt, können wir ja dem Thema Weihnachten wieder den nötigen Raum widmen. Sogar an der diesjährigen Grußkarte habe ich schon gearbeitet. In den nächsten Wochen will ich aber noch Varianten durchprobieren. Und Ms Dokumentationsprojekt will ebenfalls noch weiterentwickelt werden.

Lichter der Ewigkeit

Gs Grab ist wieder sehr schön geworden. Das Vorbereiten zu Hause war schon nützlich, so konnte ich mich auf das symmetrische Legen der Tannenzweige konzentrieren. Allein waren wir nicht, viele haben das schöne Nachmittagswetter genutzt, um vor Allerheiligen die Gräber ihrer Angehörigen zu pflegen und zu schmücken. Ich fand es schön, dass unser Ritual bei so schönem Sonnenschein und für Oktober sehr warmen Temperaturen stattfinden konnte. Leichter als bei Kälte und Nebel erinnert man sich dann, dass die Verstorbenen auf einer anderen Ebene immer unter uns sind, als unsichtbare Lebensbegleiter. Am Abend haben wir dann, wie passend zu diesem Eindruck, unter www.lichter-der-ewigkeit.de zwei virtuelle Sterne für Ms Mutter und Vater geschaffen.

Ermutigende Feigensaison

Es scheint immer noch nicht abgeschlossen zu sein. Denn heute konnte ich wieder 7 Feigen ernten. Allerdings sind sie jetzt meist kleiner und zumindest oberflächlich noch teils grün. Aufgeschnitten präsentieren sie sich dagegen oft gut ausgereift und auch süß im Geschmack. Also noch einige Tage, und wir können auf eine ermutigende Feigensaison zurückblicken. Und das, nachdem der Baum schon so gut wie tot gesagt war. Am Abend habe ich die Tannenzweige für Gs Grab vorbereitet. Ich hoffe, das Vorsortieren nach Größen erleichtert die Arbeit. Vor allem hoffe ich, dass es ausreicht und die Form wieder gut gelingt.

Transzendente Gemeinschaften

Die Jahreszeit kommt der Beschäftigung mit der Vergangenheit entgegen. Je näher es zum Weihnachtsfest ist, desto mehr kann sich der Blick nach innen richten. Und manchmal gehört dazu eben auch der Rückblick in die eigene Biographie oder die der Vorfahren. Es ist so schade, dass ich über die Großeltern mütterlicherseits so wenig weiß, sind sie doch beide in jungen Jahren schon verstorben. Rund 70 Jahre ist das jetzt her, ein ganzes Menschleben. Da liegen unaufdeckbare Geheimnisse im Hintergrund, die vor allem deswegen von Bedeutung sind, weil man ihre Folgen nie erleben konnte. Und wer weiß, nein ganz sicher, die Biographien unserer ganzen kleinen Familie hätten sich in andere Richtungen entwickeln, zumindest aber andere, so nicht in Erscheinung getretene Facetten haben können. Vielleicht erleben wir nach Ms 70tem Geburtstag im Angesicht des Weihnachtsbaums eine neue Form von Gemeinschaft. Mit einer Reihe von Menschen, die wir nie kennengelernt haben, die aber ganz sicher immer schon unter uns sind. Die Beschäftigung mit der biografischen Vergangenheit der Eltern und Großeltern hat mir das deutlicher ins Bewusstsein geholt.

Auf Winter eingestellt

Ganz plötzlich haben sich die Blätter des Ginkgo gelb verfärbt. Und gleichzeitig hauchen die des Feigenbaums ihr Leben langsam aus. Viele sind schon abgefallen, andere sind schon ganz trocken und brüchig von den kalten Nächten. Beim Feigenbaum gibt es keine Herbstfärbung. Am einen Tag sind die Blätter noch grün, und einige später dann schon fast schwarz und fallen dann auch schon ab. Schade, denn dann wird aus den zahlreichen halb ausgereiften Feigen wohl nichts mehr. Immerhin haben wir es in diesem Jahr auf 165 Früchte gebracht, der bisherige Rekord. Dass alles auf Winter eingestellt ist, zeigt auch z. B. das Wandelröschen. Zwar ist es immer noch übervoll mit bunten Regenbogenblüten, die bekommen jetzt aber eine pastellartige Blässe. Und auch das bedeutet, dass die Säfte langsam in den Wurzelstock zurückgehen. Demnächst werden wir ihn hinters Haus bringen. Und dann noch einige Wochen dort belassen, bis nahezu alle Blätter abgefallen sind. Dann wir er bis auf die Hauptäste heruntergeschnitten. Die Methode hat sich bewährt, denn dieses Jahr ist es wieder sehr schön und frühzeitig gekommen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.